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DeutschlandGrosse Gefühle auf kleinen Wasserstrassen

Auf den kleineren deutschen Wasserstrassen setzen die Schweizer Spezialisten kleinere Hotelschiffe ein. Die Excellence Coral von Mittelthurgau (im Bild) bietet beispielsweise 80 Passagieren Platz.

Die bekanntesten und beliebtesten Flussreiserouten Deutschlands versprechen so manches Highlight: Ein Klassiker ist die Fahrt auf dem Rhein von Basel vorbei an der Loreley und an spannenden Kulturstädten bis Amsterdam. Oder der Abstecher durch das malerische Weinbaugebiet an der Mosel. Auf dem Main führen Routen bis Nürnberg oder weiter über den Main-Donau-Kanal bis Passau.

Doch es gibt auch andere attraktive Möglichkeiten, unser Nachbarland auf dem Wasser zu bereisen: Flüsse im Norden und im Osten wie Weser, Elbe, Oder, Peene, Havel oder Moldau sind durch Kanäle verbunden. Dies eröffnet eine bemerkenswerte Routenvielfalt bis zur Ostseeküste.

«Diese kleineren Wasserstrassen bieten ein naturnahes, stilleres Erlebnis als die grossen Flüsse», sagt Stephan Frei, Geschäftsführer von Excellence – Reisebüro Mittelthurgau. Man trifft weniger Schiffsverkehr an. Die oft unbefestigten Ufer sind zum Greifen nah, man blickt von Bord direkt in Naturschutzgebiete. Niedrigbrücken, schmale Wasserwege und Schleusen prägen die Fahrt. «Es kann auch mal passieren, dass der Schleusenmeister in einem kleinen Dorf gerade vermisst wird, weil er auf der Taufe der Enkeltochter ist – das muss man dann halt akzeptieren», erzählt Frei.

«Die kleineren Wasserstrassen bieten ein naturnahes, stilleres Erlebnis als die grossen Flüsse», sagt Stephan Frei, Geschäftsführer von Excellence – Reisebüro Mittelthurgau.

Die Nähe zur Natur und zu den Menschen rückt auch Daniel Pauli, Geschäftsführer von Thurgau Travel, in den Vordergrund. «Aber auch grossartige Städte wie Berlin, Hamburg, Dresden oder Prag werden auf vielen Routen angelaufen.»

Die Nachfrage wächst

Pauli und Frei unterstreichen, dass die Nachfrage für Deutschlands kleinere Wasserstrassen gross und weiter wachsend ist. «Gäste, die schon die grossen Flüsse kennen, sind begeistert», sagt Frei zu den Kundenfeedbacks.

Bedingt durch die Wasserwege, die Kanäle und Schleusen kommen in diesem Revier kleinere Hotelschiffe zum Einsatz als auf grossen Flüssen: Die Excellence Pearl und die Excellence Coral von Mittelthurgau nehmen gut 80 Passagiere auf.

Bei Thurgau Travel sind in diesem Revier die Thurgau Chopin, die Thurgau Saxonia und die Thurgau Florentina unterwegs, mit einer Kapazität von 80 bis 86 Passagieren. Die Breite solcher Schiffe beträgt 9,5 Meter, der Tiefgang zwischen 1,10 und 1,30 Meter. Die Bordinfrastruktur ist etwas eingeschränkter als auf grossen Flussschiffen.

Die Thurgau Chopin unterwegs auf dem Elbe-Seitenkanal. Bei Thurgau Travel gibt es zum Beispiel neu eine Velo-Flussreise von Berlin über den Auen-Nationalpark Unteres Odertal und Rügen bis nach Stralsund an der Ostsee.

«Die Wendigkeit kleiner Schiffe ermöglicht es, auch am offenen Meer, zum Beispiel an der Ostseeküste oder am Wattenmeer, zu kreuzen, sofern kein grosser Wellengang herrscht», konstatiert Stephan Frei.

Anbieter kreieren neue Reisen

Die breite und vielseitige Norddeutschland-Palette der beiden grossen Schweizer Flussreisen-Anbieter wird laufend mit interessanten News erweitert. So propagiert Mittelthurgau etwa neue Seeadlerreisen ab Potsdam auf der Oder bis zur Ostseeküste. Eine besondere Fahrt im August mit Fachbegleitung von Berlin nach Jena rückt das 250-Jahr-Jubiläum des Malers Caspar David Friedrich ins Zentrum. Und eine neue, ungewöhnliche Route führt von Basel auf Rhein, Neckar, Mittellandkanal und Havel bis nach Berlin.

Bei Thurgau Travel gibt es im Juni zum Beispiel neu eine Velo-Flussreise von Berlin über den Auen-Nationalpark Unteres Odertal und Rügen bis nach Stralsund an der Ostsee. Zudem macht Geschäftsführer Pauli auf das deutlich ausgebaute Angebot an Adventsfahrten im Norden Deutschlands aufmerksam. Diese führen etwa von Berlin nach Dresden, von Berlin nach Bremen oder von Bremen nach Münster und verheissen stimmungsvolle Eindrücke.

Daniel Pauli-Kaufmann, Geschäftsführer von Thurgau Travel, betont, dass auf den kleinen Wasserstrassen die Nähe zur Natur und zu den Menschen noch mehr in den Vordergrund rückt.

Stellt sich noch die Frage, wie risikobehaftet die kleineren Wasserstrassen in Sachen Hoch- und Niedrigwasser sind. «Ausser auf der Elbe Richtung Prag im März und Anfang April oder November und Dezember sind Hoch- und Niedrigwasser eher selten – im letzten Jahr gab es überhaupt keine solchen Einschränkungen», sagt Daniel Pauli von Thurgau Travel.

Auch Stephan Frei von Excellence Reisebüros Mittelthurgau kann für dieses Revier keine aussergewöhnlichen Situationen beobachten: «Die dort verkehrenden Schiffe haben weniger Tiefgang und benötigen deshalb auch einen geringeren Wasserstand.»

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