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Sweet Home: Solo-Essen Dinner for one – yes, please!

Verwöhnzeit: Allein ausgehen zum Essen. Foto: MKN

In meiner Zeit als Moderedaktorin weckte ein Schlüsselerlebnis in Paris meine Freude am Solo-Essen. Ich sass mit einer Gruppe Modefotografen und Models im Coupole, das damals hip, trendy, immer total voll und sehr glamourös war.  Teil des Vergnügens war auch das Warten auf den Tisch, denn man nippte dabei an der Bar Kir Royal und pickte kleine Meeresschnecken aus Glasschälchen.

Der Weg zum Tisch war eine Art Gang auf dem roten Teppich, denn man grüsste, wurde begrüsst – und wenn man chic oder bekannt war, auch bewundert. Am späten Abend kam ein bekanntes französisches Model ganz allein, vom Kellner geführt, an ihren Tisch und bestellte Meeresfrüchte, die auf einer riesigen Etagere serviert wurden. Sie schlemmte, genüsslich und chic. Ich war noch sehr jung und scheu, aber diesen Auftritt bewunderte ich und nahm mir vor, mit einer ganz anderen Attitüde allein essen zu gehen. Von da an war ich stolz, dass ich mir allein etwas Feines in einem schönen Restaurant gönne, und habe mich nie mit einem unattraktiven Platz in einer Ecke zufriedengegeben.

Mitternachtsblau und Tradition: Restaurant Au Petit Riche in Paris. Foto: MKN

Allein in Restaurants zu gehen, ist eine Art «Self Care». Man geniesst alles intensiver und saugt die Atmosphäre um sich herum viel stärker auf. Ich fühle mich nie allein, sondern als Teil der genüsslichen Betriebsamkeit, die zu Restaurants gehört. Ohne mich mit jemanden unterhalten zu müssen, kann ich ganz in Ruhe die Gerichte und Getränke aussuchen, auf die ich Lust habe, und mich beim Essen auf die Köstlichkeiten konzentrieren, die aufgetischt werden.

Wie fantastisch ist es doch, an einem schönen Ort zu sein und freundlich bedient und verwöhnt zu werden. Dabei kann ich ganz wunderbar meine Gedanken fliegen lassen und mir Geschichten ausdenken. Danach schlendere ich jeweils glücklich, satt und entspannt durch Gassen und Strassen zurück ins eigene Reich.

Spaghetti, Perlen und Genuss. Foto: Broste Copenhagen

Der Anteil an Einzelhaushalten ist gross. 2022 betrug er laut SRF 37 Prozent. Es steht also ausser Frage, dass es sich lohnt, auch daheim für sich allein gut zu kochen, schön zu decken und sich zu verwöhnen. Ich lebte lange allein und für meinen allerersten Job gar einmal zwei Jahre lang ziemlich einsam auf dem Land. Etwas Feines für mich zu kochen, war also schon früh ein wichtiges Thema.

Stehend ein paar Resten zu verschlingen, war eh nie mein Ding. Im Gegenteil: Je hungriger, umso anspruchsvoller werde ich. Zudem bin ich fest der Meinung, dass Kochen und Geniessen ein sehr wichtiger Teil des Zuhauseseins sind. Ohne vollen Kühlschrank ist es doch nie richtig gemütlich. Für sich selbst gut zu kochen, ist genauso wertvoll, wie als Gastgeberin oder Gastgeber andere zu verwöhnen. Und ehrlicher. Man kocht nämlich nicht, um andere zu beeindrucken, sondern für das eigene Glück. Wer dabei nur zum Joghurt oder zur Fertigpizza greift, beweist einen Mangel an Ideen, Enthusiasmus und Selbstliebe.

Pasta mit Speck und Spargeln

Knuspriger Speck, knackige Spargeln und Pastamuscheln. Foto über: Serving Dumplings

Wenn Sie immer noch zweifeln, beginnen Sie am besten mit Fast Gourmet. Das sind superschnelle, einfache Gerichte, die aber so köstlich sind wie die in guten Bistros und Trattorien. Dabei stehen meiner Meinung Pastagerichte weit vorne. Man kann mit Pasta die Menge gut auf kleine Portionen umsetzen. Kocht man Pasta für viele Leute, wird der Pastaanteil oft zu gross, was den Genuss vermindert.

Richtig gute Pasta braucht mehr andere Zutaten als Pasta. Denken Sie bei Pasta also nicht einfach an Sauce, sondern lassen Sie sich von herrlichen Produkten inspirieren, bereiten Sie diese unkompliziert zu und geben Sie dann eine Portion Pasta bei. Für eine Person reichen 100 g Pasta. Meiner Meinung nach ist beim guten, genussvollen Kochen das Gefühl wichtiger als das genaue Abmessen von Grammen. Beim Kochen für sich allein geht dies am allereinfachsten. Man hört nämlich ganz direkt auf seine eigenen Bedürfnisse und denkt nicht dauernd daran, ob es wohl für alle reicht.

Sie brauchen: Pastamuscheln, grüne Spargeln, Speckwürfeli, Peperoncino, Knoblauch, etwas Weisswein, etwas Zitronensaft, Olivenöl, Salz und Pfeffer, Parmesan.

Und so gehts: Rüsten Sie etwa 7–10 grüne Spargeln. Das geht ganz einfach, denn Sie müssen jeden Spargel an beiden Enden mit den Fingern halten und brechen. Das Ende, das abbricht, ist der zähe Teil, der wegkommt. Die restlichen Teile schneiden Sie in ca. 6 cm lange Stücke. Kochen Sie die Pasta al dente.

Geben Sie etwas Olivenöl in eine Bratpfanne und braten Sie Speckwürfeli langsam an, bis sie knusprig werden. Geben Sie die Spargel dazu und braten Sie sie etwa 5 Min. mit. Alles unter ständiger Bewegung. Nun geben Sie fein gehackten Peperoncino und Knoblauch bei. Wenn diese duften, geben Sie einen Schuss Weisswein dazu, lassen Sie diesen fast einköcheln und mischen Sie die abgetropfte Pasta und etwas Pastawasser unter. Schmecken Sie mit Salz und schwarzem Pfeffer aus der Mühle ab, geben Sie etwas Zitronensaft dazu und servieren Sie die Pasta mit geriebenem Parmesan.

Omelette mit Pilzen

Golden und wunderbar: Französische Omelette mit Champignons. Foto über: Cooking LSL

Ein Klassiker, an den man meist zu wenig denkt, ist die französische Omelette. Gefüllt mit Champignons und mit Salat serviert, wird sie zu einem eleganten Dinner, das immer Freude macht.

Zutaten:

  • 1 EL Butter

  • ein wenig Olivenöl

  • 250 g Champignons, in Scheiben geschnitten

  • 3 Eier in Zimmertemperatur

  • 0,3 dl Milch

  • Petersilie, gehackt

  • Salz und Pfeffer

Zubereitung: In einer Bratpfanne erhitzen Sie 1/2 EL Butter mit ein wenig Olivenöl und geben die Pilze dazu. Die Pilze anbraten, salzen und pfeffern. Warm stellen. Mischen Sie nun die Eier mit der Milch und würzen Sie mit Salz und Pfeffer. In der gleichen Pfanne die restliche Butter erhitzen, die Eiermischung beigeben, ein wenig durchrühren und zugedeckt sanft zu einer Omelette kochen, die in der Mitte noch weich ist. Nun verteilen Sie die Pilze auf der Omelette und kochen alles noch 2 Min. weiter. Servieren Sie die Omelette eingeschlagen und streuen Sie die Petersilie darüber. Sehr fein ist auch Bärlauch, der jetzt im Wald spriesst.

Serviervorschlag: Servieren Sie die Omelette mit frischem Saisonsalat. Sehr fein sind auch «carottes rapées». Einfach Rüebli raffeln und diese mit etwas Zitronensaft, Salz und Haselnussöl mischen. Wer wirklich Bistrostil will, macht zur Omelette Ofenfrites.

Dorade mit Kräutersauce

Fein und delikat: Fischfilets mit herrlichen Kräutern und Rahm. Foto: MKN

Solo-Festessen sind gar keine so grosse Angelegenheit. Man muss nur davon abkommen, ein Festessen mit stundenlangem Kochen, einem typischen Braten oder superkomplizierten Techniken zu verbinden. Fisch eignet sich sehr gut dafür.

Zutaten für 1 Person:

  • die Filets einer Dorade

  • 2 EL Butter

  • 1 Knoblauchzehe, fein gehackt

  • 4 EL Vollrahm

  • 2 TL Dijonsenf

  • 1 EL Zitronensaft

  • 1 TL abgeriebene Zitronenschale

  • 1 EL Schnittlauchringli

  • 1 EL Petersilie, fein gehackt

  • 1/2 EL Estragon, fein gehackt

  • Salz und Pfeffer

Zubereitung: Reiben Sie die getrockneten Fischfilets mit Salz und Pfeffer ein. Legen Sie sie in eine Gratinform. In einer kleinen Saucenpfanne erhitzen Sie die Butter. Geben Sie den Knoblauch bei und dünsten Sie diesen, solange bis er duftet. Dann mischen Sie den Senf dazu und geben Sie den Rahm und danach den Zitronensaft bei. Gut rühren. Die Petersilie, den Schnittlauch und den Estragon beigeben. Die Sauce über die Doradenfilets geben und alles im 200 Grad heissen Backofen etwa 10–15 Min. backen.

Serviervorschlag: Servieren Sie die Dorade mit Kräutersauce über Spinat. Für den Spinat geben Sie Olivenöl mit einer Knoblauchzehe und einem halbierten Peperoncino in eine grosse Pfanne. Erhitzen Sie alles zusammen, und wenn der Knoblauch duftet, nehmen Sie beides heraus. Geben Sie gewaschenen und gerüsteten Spinat in die Pfanne, legen Sie den Knoblauch und den Peperoncino darauf und dünsten Sie alles bei geschlossenem Deckel einige Minuten, bis der Spinat zusammenfällt. Das Wasser abgiessen, den Knoblauch und den Peperoncino herausnehmen und den Spinat auf einen warmen Teller häufen.

Gemüserisotto mit Ei

Cremig und elegant: Ein Risotto mit viel Gemüse. Foto: MKN

Das eleganteste Wohlfühlgericht ist wohl ein cremiger Risotto. Machen Sie ihn mit viel Gemüse und krönen Sie ihn mit einem Ei zu einem fantastischen Solo-Festessen.

Zutaten für 1 Person: 

  • 100 g Carnaroli-Reis

  • ca. 5 dl Bouillon

  • 1 Lauchstange

  • 1 Rüebli

  • 1 kleine Schalotte

  • 2 EL Butter

  • 1 dl Weisswein

  • 20 g Parmesan, gerieben

  • schwarzer Pfeffer aus der Mühle

  • 1 Ei

Zubereitung:  Rüsten Sie den Lauch  und das Rüebli und schneiden Sie alles in kleine Stücke. Beim Lauch nur den weissen und den hellgrünen Teil. Hacken Sie die Schalotte fein. Geben Sie die Butter in eine Pfanne. Dünsten Sie langsam die Schalotte, die Rüebli und den Lauch an. Nach etwa 5 Min. geben Sie den Reis dazu. Alles zusammen nochmals etwa 3 Min., weiterdünsten, bis der Reis glasig wird. Dann löschen Sie mit dem Wein ab, lassen diesen einköcheln und giessen dann nach und nach die Bouillon dazu, bis der Risotto gar, noch ein bisschen knackig und cremig ist. Nehmen Sie den Risotto vom Herd und mischen Sie den Parmesan unter. Mit schwarzem Pfeffer aus der Mühle abschmecken. Mit einem gebratenen oder pochierten Ei servieren.

Lachs mit Orangen

Süss, würzig und wunderbar: Im Ofen gekochter Lachs. Foto über: Pasta Social Club

Köstliche Festessen, die man «fast» nicht kochen muss, da sie von allein fein werden, sind Ofengerichte. Und ja, die lohnen sich auch für Einzelportionen.

Zutaten für 1 Person: 

  • 1 Lachstranche ca. 200 g

  • 1 Orange

  • 1 kleiner Fenchel

  • 1 EL Honig

  • 2 EL Butter

  • 1 kleine Knoblauchzehe, fein gehackt

  • 1 EL Noilly Prat

  • ein wenig Dill

  • Salz und Pfeffer

Zubereitung: Schneiden Sie die Orange und den Fenchel in dünne Scheiben. In einer kleinen Pfanne erhitzen Sie die Butter mit dem Knoblauch und dem Honig und dem Noilly Prat. Reiben Sie den Lachs mit Salz und Pfeffer ein, legen Sie die Orangen- und Fenchelscheiben in eine Gratinform. Legen Sie den Lachs darauf. Giessen Sie die Buttermischung darüber und verteilen Sie den Dill. Im 200 Grad heissen Backofen 10–15 Min. garen. Zu Basmatireis servieren.

Tricksen Sie mit dem Dessert

Klassisch und frühlingshaft: Panna cotta mit Erdbeeren. Foto: MKN

Es muss nicht alles handgemacht sein. Halb geht auch. Kaufen Sie sich eine feine, fertige Panna cotta oder einen Vanillepudding und machen Sie dazu eine gute Portion süsse Erdbeeren.

Und so gehts: Schneiden Sie die Erdbeeren noch vor dem Kochen des Abendessens in Stücke. Mit ein wenig Zucker und Zitronensaft ruhen lassen. Stürzen Sie den Pudding in einen Teller und geben Sie die Früchte darüber. Sehr fein sind übrigens auch Orangenfilets. Geben Sie noch ein wenig flüssigen Rahm darüber und geniessen Sie ein süsses Prachtstück, das erst noch Vitamine enthält und viel Freude macht.

Tipp: Wenn die Früchte, die man hat, nicht mehr ganz so frisch sind, kochen oder rösten Sie sie kurz mit etwas Honig oder Zucker. Das können Sie übrigens auch mit gefrorenen Beeren machen.