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Geldberater zum Goldpreis Wer Gold besitzt, profitiert von Krisenängsten und starker Nachfrage aus China

Gilt als sicherer Hafen in Krisenzeiten: Gold. Hier im Bild zu sehen sind Goldbarren.

Ich habe eine Frage zum Gold als sichere, obschon zinslose Anlageform. Momentan klettert es in unglaubliche Höhen. Wird es weiter steigen? Ich besitze selber Gold in Barrenform. K. B.

Der Goldpreis ist auf Rekordkurs und hat mehrfach Rekordstände erreicht. Gold ist die klassische Versicherung gegen Krisen: Wenn Aktien, Obligationen und andere Wertschriften an den Finanzmärkten einbrechen, hat man eine gute Gewähr, dass man sein Geld im Gold in Sicherheit hat. Gold gilt als sicherer Hafen in Krisenzeiten.

Zwar sind wir geopolitisch mit vielen Unsicherheitsfaktoren konfrontiert. Zuletzt haben die Krise im Nahen Osten und die militärische Konfrontation zwischen dem Iran und Israel die Investoren stark verunsichert. Sollte sich der Konflikt zu einem regionalen Krieg im Nahen Osten ausweiten, wäre dies auch für die Finanzmärkte gefährlich. Darum reagieren die Aktienmärkte auf die politischen Entwicklungen irritiert.

Sinkende Zinsen wirken kursfördernd

Darüber hinaus könnten der Krieg in der Ukraine und das Säbelrasseln um Taiwan und die Vorherrschaft im Chinesischen Meer geopolitische Risiken rasch wieder in den Vordergrund rücken. Solche geopolitischen Unsicherheiten helfen dem Goldpreis, da sie jederzeit die Gefahr beinhalten, dass es an den Finanzmärkten zu heftigen Abstürzen kommen könnte. Dennoch sind sie für sich alleine keine überzeugende Erklärung für den Rekordkurs des Goldes.

Neben der geopolitischen Lage ist der Goldpreis stark von den Zinsen und dem Dollar abhängig, da der Grossteil des Goldes in der US-Währung gehandelt wird. Ein schwacher Dollar ist gut für das Gold, während ein starker Dollar den Goldpreis eher dämpft. Nachdem sich der Dollar von seinem Tiefgang etwas erholt hat, kann die Goldpreis-Rally nicht mit dem Dollar erklärt werden.

Kursfördernd wirken beim Gold sinkende Zinsen, während steigende Zinsen schlecht sind für den Goldkurs. Dies hat damit zu tun, dass Gold weder einen Zins noch eine Dividende abwirft. Wenn man in Zeiten hoher Zinsen Gold hält, verzichtet man auf ansehnliche Erträge. Bei Null- oder Tiefzinsen ist dies weniger relevant. Da die Zinsen keineswegs tief sind, dienen die Zinsen nicht als Begründung für den hohen Goldkurs.

In China steigt die Nachfrage nach Gold

Über die Rolle des Goldes als sicherer Hafen in Krisenzeiten hinaus wird der Goldpreis vom Mechanismus des Angebots und der Nachfrage getrieben. Das Angebot kann aufgrund des aufwendigen Schürfungsprozesses nicht locker ausgeweitet werden. Die Nachfrage nach Gold hat indes angezogen. Nicht nur, weil verschiedene Notenbanken wie jene von Indien und China stärker auf Gold setzen, sondern weil auch Privatinvestoren aus Asien vermehrt Gold kaufen.

Insbesondere aus China wird eine starke Nachfrage nach Gold verzeichnet. Dies ist einleuchtend, nachdem Immobilien für Privatanleger wegen der Markteinbrüche an Attraktivität verloren haben. Ich zweifle, dass der Goldpreis noch sehr lange steigen wird. Irgendwann haben sich die Investoren aus China mit Gold eingedeckt und Notenbanken ihre gewünschten Vorräte geäufnet. Dann spielt wieder stärker der Mechanismus mit den Zinsen und dem Dollar.

Darum würde ich nicht auf noch stark steigende Goldkurse wetten, sondern eher mit einer Konsolidierung rechnen – es sei denn, es käme geopolitisch zu einem grossen Ereignis, das die Finanzmärkte schockt und die Anleger im grossen Stil ins Gold treibt.

Aus meiner Sicht machen Sie es gut, dass Sie einen Teil Ihres Geldes in Gold halten. Übertreiben sollte man es als Anleger mit dem gelben Metall indes nicht, da es keine Zinsen und Dividenden abwirft. Gold ist meines Erachtens eine sinnvolle Abrundung eines breit diversifizierten Depots. Wenn man so wie Sie Gold in Barrenform hält, sollte man es in einem Bankfach sicher aufbewahren, was allerdings Gebühren zur Folge hat.

Alternativ könnten Sie statt Barren Exchange Traded Funds halten, die an den Goldkurs gekoppelt sind wie etwa der ZKB Gold ETF A (CHF) oder UBS ETF (CH) Gold (USD) A-dis. Im Krisenfall haben Sie mit Goldbarren die Möglichkeit, sich liquide Mittel zu beschaffen. Dies ist bei Goldfonds schwieriger, obwohl einige Fonds die Option bieten, dass man sich den investierten Betrag auch in physischem Gold auszahlen lassen kann.