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Entlassung statt TeuerungsausgleichFlying Tiger feuert sieben Mitarbeitende

Die Flying-Tiger-Filiale am Bahnhof Bern steht in der Kritik.

Die dänische Handelskette Flying Tiger verkauft allerlei günstige Geschenk- und Designartikel. Neben tiefen Preisen macht das Unternehmen jüngst auch mit tiefen Löhnen von sich reden. Der Grundlohn des Verkaufspersonals beträgt 19.66 Franken pro Stunde.

Vor einem Jahr haben Mitarbeitende der Filiale im Berner Hauptbahnhof eine Lohnerhöhung gefordert, wie die Gewerkschaftszeitung der Unia berichtete. Weil die Geschäftsleitung von Flying Tiger Schweiz nicht auf die Forderungen reagierte, kontaktierten Mitarbeitende die Unia, darunter Julian K. und Laura B. (Namen der Redaktion bekannt). Er hat 2020, sie 2021 ihre Stelle angetreten.

Trotz Inflation keine Lohnerhöhung

Anfangs war Julian K. nicht unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen. «Doch im Laden haben wir die Verkaufspreise der Inflation angepasst. Bei den Löhnen gab es jedoch keinen Teuerungsausgleich», kritisiert der 22-Jährige.

Nachdem die beiden mit anderen Angestellten und der Unia im September 2023 ein Schreiben bei der Geschäftsleitung deponiert haben, erhält Laura B. keine Schichten mehr.

Als die 25-Jährige im Dezember wegen eines Ausfalls im Team eine Schicht übernehmen will, schreibt ihr die Filialleiterin, dass sie informiert worden sei, Laura keine Schichten geben zu können.

Die Gewerkschaft Unia sieht in den Entlassungen eine missbräuchliche Kündigung.

«Unliebsamen Mitarbeitenden keine Schichten mehr zu geben, kommt einer schleichenden Entlassung gleich», sagt Anna Meier von der Unia. Von der Schichtarbeit im Stundenlohn würden Arbeitgeber profitieren, da sie so bei Bedarf Reservepersonal in der Hinterhand hätten.

Kündigung nach Konfrontation

Auch Julian K. erhält gemäss seinen Angaben immer weniger Schichten – derweil seien neue Mitarbeitende eingearbeitet worden. Deshalb stellen Anfang Januar sieben Angestellte, davon fünf Gewerkschaftsmitglieder, die Filialleiterin zur Rede.

Zwei Tage später erhalten sie die Kündigung.

Was sich bei der Konfrontation ereignet hat, darüber gehen die Positionen der beiden Parteien diametral auseinander.

Mit den Vorwürfen konfrontiert, schreibt das Unternehmen, dass man sich zum Schutz aller betroffenen Mitarbeitenden zum vorliegenden Fall nicht im Detail äussern will und kann. Gleichzeitig weist Flying Tiger den Vorwurf zurück, dass Mitarbeitende aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer Gewerkschaft Nachteile erfahren haben.

Kündigungen werden laut Johanna Oppenheimer, Geschäftsführerin Tiger Stores (Switzerland) AG, nie leichtfertig ausgesprochen: «Wenn es doch dazu kommt, halten wir uns strikt an das Schweizer Arbeitsgesetz.»

In den Kündigungsschreiben erhebt Flying Tiger teilweise drastische Vorwürfe gegen die entlassenen Mitarbeitenden, die diese in einer Richtigstellung als haltlos bezeichnen und vollumfänglich zurückweisen.

Den Mitarbeitenden wurde «fristgerecht per 29. Februar 2024» gekündigt. Schichten erhielten sie jedoch weder im Januar noch im Februar.

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