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Verlust von 34 MillionenHöhere Löhne verursachen bei der Universität ein Defizit

Kommt die Uni Bern in finanzielle Schieflage?

Die Universität Bern braucht Geld. Die Rechnung 2023 hat die Universität mit einem Defizit von 34,1 Millionen abgeschlossen, Mitte dieses Jahres wird sie ihre Reserven aufgebraucht haben. Das Defizit entspricht 3,5 Prozent des Umsatzes. Eine Überraschung sei das nicht, sagt der Rektor Christian Leumann. Für 2024 werde ein noch grösseres Minus erwartet. Denn das Defizit sei strukturell und vom Kanton verursacht.

Diesen Vorwurf begründet Leumann wie folgt: Der Kanton mache der Universität Vorgaben zur Lohnentwicklung der Angestellten. So müsse die Uni etwa allen Mitarbeitenden die Teuerung ausgleichen. Und zwar auch denen, die über externe Forschungsgelder beispielsweise vom Nationalfonds finanziert sind. Sie werden von der Universität meist für die Dauer des Projekts angestellt.

Die an diese Projekte gebundenen Forschungsgelder sind aber in der Regel ein fixer Betrag. Steigt die Teuerung stärker als erwartet, muss die Universität den Ausgleich aus der eigenen Tasche bezahlen, wie Leumann erklärt.

Im letzten Jahr ist die Lohnsumme an der Uni Bern deshalb um etwas mehr als 2 Prozent gestiegen, dieses Jahr sind es sogar 3,3 Prozent. Doch vom Kanton erhält die Uni jährlich lediglich ein Prozent des Gesamtbudgets mehr als im Vorjahr.

Christian Leumann, Rektor der Universität Bern, will nicht bei der Forschung sparen.

Die zuständige Bildungsdirektion (BKD) des Kantons ist sich der Situation der Universität bewusst. «Der Jahresabschluss entspricht den Erwartungen», schreibt der Sprecher Yves Brechbühler auf Anfrage.

Im Hinblick auf die nächste Periode des Leistungsvertrags ab 2026 werde die Höhe des kantonalen Beitrags geprüft. Dieser Beitrag müsse gemäss Universitätsgesetz sowohl die finanzielle Situation der Universität als auch des Kantons berücksichtigen.

Mit 329,9 Millionen Franken hat der Kanton Bern 35 Prozent seiner Universität finanziert. Den Rest bezahlten der Bund, andere Kantone, deren Bürger und Bürgerinnen in Bern studieren und vor allem Dritte, wie der Nationalfonds und internationale Forschungsprogramme.

Löcher werden mit Forschungsgeldern überbrückt

Doch bis 2026 muss die Universität die Rechnungen gemäss dem laufenden Leistungsvertrag stemmen. Im Moment könne sie dies noch mit Überschüssen aus Dienstleistungen der Universität, wie etwa dem Tierspital oder Weiterbildungsangeboten, oder mit Spendengeldern tun, erklärt Leumann. «Aber das machen wir aus der Not und unter Änderung des Zwecks.» Denn diese Gelder würden normalerweise genutzt, um wissenschaftliche Geräte anzuschaffen, «damit wir uns weiterhin an der Spitze positionieren können». 

An ein Sparprogramm mag der Unirektor auch nicht denken. Ein solches sei trotz der aktuellen Situation «keine Option», schreibt die Universität im Jahresbericht.

Kanton plant keinen Sparauftrag

Seit zwei Jahren arbeitet die Universität an einem Programm, das sie für die Zukunft fit machen soll. Ist das ein Sparprogramm? Nein, sagt Leumann. «Wenn wir zusätzliche Kosten tragen, die der Kanton uns vorgibt, dann soll er sie auch finanzieren.»

Beim Programm «Fit for Future» gehe es darum, wie sich die Universität strukturieren soll, um weiterhin ein interessanter Studien-, Forschungs- und Arbeitsort zu sein. «Wir wollen uns auf die Zukunft einstellen und Lösungen finden, etwa für den Umgang mit künstlicher Intelligenz», sagt Leumann. Sollten bei diesem Prozess Gelder aus der Organisation «freigespielt» werden, müssten diese der Lehre und Forschung zugutekommen. 

Das bestätigt auch die Bildungsdirektion: «Aktuell sind weder Erhöhungen der Studiengebühren noch Sparaufträge an die Universität auf der Tagesordnung», schreibt Brechbühler.

Berner Fachhochschule hat ebenfalls ein Defizit

Die Universität Bern ist nicht die einzige Bildungsinstitution des Kantons mit einem Defizit. Am Montag hat die Berner Fachhochschule ein Defizit von knapp 3,1 Millionen Franken vermeldet. Das entspricht 0,9 Prozent des Betriebsaufwands.

Auch die Fachhochschule begründet den Fehlbetrag mit den Lohnvorgaben des Kantons sowie mit gestiegenen Energiepreisen. Wie die Uni spricht die Fachhochschule von einem strukturellen Defizit.

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