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Achterbahn im SchnelldurchlaufFunfacts zu Voltron Nevera

Elektrisierend: Erste Passagiere fahren auf der neuen Europa-Park-Achterbahn Voltron Nevera.

Warum heisst die neue Achterbahn Voltron Nevera?

Adrenalinjunkies werden die Voltron Nevera schon bald nur noch liebevoll «Volti» nennen, Tüpflischiisser hingegen auf ihren vollen Namen «Voltron Nevera powered by Rimac» bestehen. Womit wir schon bei der namensgebenden Sponsorfirma wären: Der 2009 gegründete kroatische Sportwagenhersteller Rimac Automobili – wiederum benannt nach Firmengründer Mate Rimac (also wenn Sie damit nicht beim Small Talk punkten können, dann wissen wir auch nicht!) – ist spezialisiert auf elektrisch betriebene Superschlitten, unter denen der flunderflache, sexy windschnittige Nevera das Show-off-Modell schlechthin ist. Er soll es in doch ziemlich rasanten 1,81 Sekunden von 0 auf 100 km/h schaffen und bei maximalem Bleifuss auf bis zu 400 km/h.

Aber was wir noch viel interessanter finden: Er hält zudem den Guinness-Weltrekord im Rückwärts-Schnellfahren – mit nackenhaarsträubenden 275,74 km/h.

Doch was bedeutet «Nevera» eigentlich? Es ist das kroatische Wort für einen thermischen Gewittersturm – und passt natürlich tipptopp zur rund um den legendären Nikola Tesla gesponnenen «Hintergrundgeschichte» der Achterbahn, Stichwort Energie, Stichwort elektrische Entladungen.

Was ist ein Multi-Launch-Coaster?

Als Launched Coaster (deutsch und deutlich auch Katapult- oder Abschuss-Achterbahn) bezeichnet man eine Achterbahn, bei der die Waggons nicht erst auf einen erhöhten Punkt gezogen werden, um dann von selbigem runterzusausen, sondern aus dem Stand katapultartig losgeschossen werden. Auch Blue Fire, eine weitere grosse Attraktion im Europa-Park, wird gelauncht. Hat eine Achterbahn mehrere solcher Beschleunigungsstrecken, nennt man sie sinnigerweise Multi-Launch-Coaster.

Ein weiterer Launched Coaster im Europa-Park: Die Stahl-Achterbahn Blue Fire.

Was hat es mit diesen Pilztürmen entlang der Strecke auf sich?

Die Rennstreckenkulisse der Voltron Nevera simuliert das Gelände eines historischen Wasserkraftwerks. Und wo ein solches Kraftwerk ist, hats idealerweise auch Wasser; drum finden sich rings um die Anlage Dekotümpel mit Fontänen und weiteren Showeffekten.

Auf dem Dach des Stationsgebäudes und ganz am anderen Ende der Schienenstrecke stehen Nachbildungen des sogenannten Wardenclyffe Tower. Das 57 Meter hohe Original liess Nikola Tesla im Jahr 1901 an der Küste von Long Island in New York errichten. Das Geld dafür kam von niemand Geringerem als von Bankierlegende J. P. Morgan, dem Tesla, dieses Schlitzohr, vorgeflunkert hatte, es handle sich dabei um einen Radiosender zur Übertragung transatlantischer Nachrichten. In Wahrheit wollte Tesla das Ding als Transformator nutzen, um drahtlos durch die Erde elektrische Energie zu verteilen.

Bloss: Morgan kriegte das spitz, drehte den Geldhahn zu, und Tesla, notorisch pleite (aber, Funfact: trotzdem Langzeitbewohner des noblen Hotels Waldorf Astoria), musste den Turm unvollendet aufgeben. Die Story, die uns die Europa-Park-Leute zur Voltron Nevera servieren, ist folgende: Tesla hat ein Wasserkraftwerk nach eigenem Gusto umgebaut und führt dort Experimente mit Elektrizität und Energie durch. Wir, die wir unser Schicksal naiverweise in seine Tüftlerhände legen, werden während der Achterbahnfahrt Teil eines solchen Experiments, genauer: Wir werden an einen anderen Ort teleportiert, indem ein Energiestrahl zwischen den zwei Türmen übertragen wird. Logisch, oder?

Zahlen gefällig?

Hintergrundgeschichten sind schön und gut, aber wer wirklich kompetent rüberkommen will, muss Fakten liefern. Drum hier die Zahlen zur Bahn: Sich in die Voltron-Nevera-Warteschlange einzureihen, heisst, sich Schritt für Schritt einem Höllenritt von weit über einem Kilometer zu nähern. Die Strecke ist exakt 1385 m lang und setzt sich aus 142 Schienenstücken zusammen. Bis zu 4 Wagen gleichzeitig sausen durch die Luft (während 3 weitere im Inneren der Station Passagiere ein- und ausladen), sodass insgesamt 1600 Personen pro Stunde ins Tempo-Nirvana geschossen werden – und dabei 7 Inversionen erleben (das heisst: kopfüber gedreht werden).

Für die Nerds: Die Namen aller Elemente

Aufgewärmt wird beim Darkride-Teil im Stationsgebäude mit simulierter Teleportation (siehe oben, Pilztürme). Und dann gehts los: Looping Launch (Beschleunigung aus der Station heraus im aufsteigenden Teil eines Loopings), Keyhole-Element (Durchfahren der Nachbildung des Wardenclyffe Towers auf dem Stationsdach), Rolle links, Airtime-Hügel (simulierte Schwerelosigkeit mit Abheben aus dem Sitz mit −1g), Immelmann rechtsseitig, Non-Inverting-Immelmann linksseitig, horizontaler LSM-Boost (Erreichen der Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h), Hängeelement über Kopf in 31 m Höhe mit 2,2 s Beinahe-Schwerelosigkeit (Zero-g-Stall), Airtime-Hügel (−1,2g bis −1,4g), S-Kurve, Dive-Loop nach links und – Blockbremse! Dann: 180°-Wende auf einer Drehscheibe und Versatz auf ein Parallelgleis. Anschliessend Rückwärts-Launch in einen Spike, Richtungsumkehr aus dem Spike heraus und wieder Vorwärts-Launch, Top-Hat, Airtime-Hügel, Ejection Drifter (90° nach links geneigter Banked-Stall mit seitlicher Airtime), Double-Up (Lastwechsel: +4g, −1g, +3g, −0,8g), Blockbremse, Rolle nach links, Helix nach rechts, Cutback nach links, Korkenzieher nach rechts, noch ein Airtime-Hügel, Schlussbremse und Einfahrt in die Station. – Wämmer namal?!

Wie hinkommen?

Ab dem 18. Mai bieten die SBB mit dem sogenannten Railcoaster erstmals eine Verbindung direkt in den Europa-Park. Ab Basel SBB (7.33 Uhr) fährt ein Direktzug nach Ringsheim/Europa-Park, von dort gehts mit dem Busshuttle zum Haupteingang (9.05 Uhr). Der Railcoaster fährt an allen Wochenenden und an ausgewählten Feiertagen. Ein 2.-Klasse-Ticket kostet 89 Fr., eines für die 1. Klasse zehn Franken mehr, wobei neben der Zugfahrt auch der Eintritt in den Europa-Park inbegriffen ist. Der Zug nach Hause fährt um 18.30 Uhr. Ankunft in Basel SBB: 20.27 Uhr.

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