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Kampf gegen MassentourismusVenedig, Dubrovnik und Mount Fuji – wo welche Regeln für Touristen gelten

Traum-Reiseziel für viele: Tafeln informieren in der Nähe des Bahnhofs Santa Lucia in Venedig über das neue Ticket-System für Tagestouristen.

Tagestouristen müssen in Venedig seit Donnerstag an besonders besucherstarken Tagen fünf Euro Eintritt bezahlen. Damit versucht die italienische Lagunenstadt die Besuchermassen zu begrenzen. Auf vielfältige Weise kämpfen Urlaubsorte auf der ganzen Welt gegen den Massentourismus:

Amsterdam

Amsterdam verbietet neue Hotels und hat eine Kampagne gegen Sauf- und Partytourismus gestartet.

Die niederländische Hauptstadt versucht seit langem, ihren Ruf als Partymetropole voller Drogen und Sex loszuwerden. Rund 20 Millionen Touristen pro Jahr besuchen Amsterdam, die wilden Junggesellenabschiede stören die Einheimischen besonders. Vergangenes Jahr starteten die Behörden deshalb online eine Kampagne, die junge britische Männer von einer Sauftour nach Amsterdam abhalten soll. Auch das Kiffen im Rotlichtviertel ist seit 2023 nicht mehr erlaubt. Vor wenigen Tagen kündigte die Stadt zudem ein Verbot für neue Hotels an; die Zahl der Flusskreuzfahrtschiffe soll in den nächsten fünf Jahren halbiert werden.

Dubrovnik

Dubrovnik hat die Zahl der Kreuzfahrtschiffe begrenzt, die anlegen dürfen.

Die mittelalterliche Festungsstadt an der kroatischen Adriaküste ist so überfüllt wie kaum ein anderer Ort in Europa. An manchen Tagen machen es die Besucherströme unmöglich, die historische Altstadt zu betreten. Seit 2011 in Dubrovnik Szenen für die Serie «Game of Thrones» gedreht wurden, überrennen Touristen die Stadt mit ihren 41’000 Einwohnern: Der Rekord lag 2019 bei 1,4 Millionen Besuchern, vergangenes Jahr waren es 1,2 Millionen.

Seit 2019 dürfen nur noch zwei Kreuzfahrtschiffe pro Tag mit jeweils maximal 4000 Passagieren anlegen. Eine App prognostiziert anhand von Wetter- und anderen Daten, wann die Weltkulturerbestätte wie stark besucht sein wird.

Barcelona

Barcelona kämpft gegen illegale Ferienwohnungen und lässt nur noch kleine Reisegruppen zu.

In der spanischen Metropole am Mittelmeer kämpfte die linke Aktivistin Ada Colau von 2015 bis 2023 als Bürgermeisterin gegen die Verdrängung von Einheimischen aus der Innenstadt durch den Tourismus. Barcelona geht inzwischen hart gegen illegale Ferienwohnungen vor. Im Stadtzentrum dürfen organisierte Gruppen nur noch höchstens 20 Teilnehmer haben und Lautsprecher sind für Reiseleiter verboten. Auch der Zugang zum historischen Markt La Boquería ist für Reisegruppen beschränkt. 

Die Massnahmen zeigen offenbar Wirkung: Offiziellen Zahlen zufolge ging die Zahl der touristischen Übernachtungen zwischen 2019 und 2023 um 6,9 Prozent zurück.

Maya Bay

Die aus dem Film «The Beach» bekannte Maya Bay war vier Jahre lang komplett für Besucher gesperrt.

Der paradiesische Strand der Insel Koh Phi Phi Ley in Thailand wurde durch den Hollywood-Film «The Beach» mit Leonardo DiCaprio weltberühmt – mit fatalen Folgen: Täglich strömten bis zu 6000 Touristen an den schmalen und nur rund 250 Meter langen Strand und zerstörten die Korallen. Damit sich das Riff wieder erholen kann, wurde die Maya Bay zwischen Juni 2018 und Januar 2022 ganz gesperrt, seither darf nur eine begrenzte Zahl von Urlaubern unter strengen Regeln den puderweissen Sand betreten. 

Fuji

Bergsteiger auf dem Fuji in der Nähe von Tokio müssten Eintritt bezahlen.

Ein weiteres Opfer seiner Attraktivität ist der mythische Berg Fuji in der Nähe von Tokio in Japan. Ab diesem Sommer gibt es Besucherkontingente für den beliebtesten Wanderweg zum Gipfel, Touristen müssen ausserdem 2000 Yen (rund zwölf Franken) Eintritt bezahlen.

AFP/ij