Nun ist es klar.

(Bild: FC Liverpool)
In England und anderswo bereits alles andere als aussergewöhnlich: Data Scientisten bei Fussballvereinen. Sie analysieren Trainingsdaten, Transfermärkte, Spiele und anderes und beraten dann Trainer, Spieler, Physios und andere auch. Mitte der 2000er Jahre standen den Analysten nur grundlegende Daten über Tore, Schüsse, Ecken und gelbe Karten zur Verfügung. Heute verfolgen Wissenschaftler sämtliche Bewegungsdaten und können so den Wert jedes einzelnen Spielers einschätzen – auch wenn er nicht am Ball ist.
Ian Graham war einer dieser schlauen Menschen, er amtete bis neulich als Forschungsleiter beim FC Liverpool. Und weil der auch gut reden kann, hatte er diese Woche einen Auftritt beim wirklich guten Cheltenham Science Festival.
“Wir erhalten 29 x-y-z-Positionen für jeden Spieler bei 25 Bildern pro Sekunde”, so Graham. “Jede Position ist eines der Gelenke. Zwei der Positionen sind die Augen, so dass man sehen kann, in welche Richtung die Spieler schauen.” Infolgedessen hätten die Analysten immer mehr Einfluss auf die Gestaltung des Trainings, sagte er.
Konkretes hatte er auch zu bieten. “Jedes statistische Modell wird Ihnen sagen, dass Kylian Mbappé im Moment der beste Spieler in Europa ist.” Oder dann die Geschichte von Kevin De Bruyne, der kürzlich eine Gehaltserhöhung von 30 % erhielt, nachdem er mit einem Datenanalyseunternehmen zusammengearbeitet hatte, um seinen Vertrag neu auszuhandeln.
Ah, und dann endlich die Antwort auf die Frage nach dem GOAT: Messi. “Der Unterschied ist, dass Messi auch ein offensiver Mittelfeldspieler von Weltklasse ist”, erklärte er. “Die Chancen, die er seinen Mitspielern verschafft, sind weit grösser als die von Ronaldo. Messi erledigt zwei Aufgaben mit Bravour. Ronaldo macht einen Job brillant. Das ist der Unterschied.”
Gern geschehen.