Nur 20 Minuten für Socrates

Dr. Eichenberger am Dienstag, den 2. November 2004 um 17:21 Uhr

Der brasilianische Ex-Weltmeister Socrates (50) gibt doch kein Comeback beim englischen Verein Garforth Town. Simon Clifford, der Präsident des Klubs aus der Northern Counties East League, hat mit seiner Ankündigung, er habe Socrates für einen Monat unter Vertrag genommen, den Mund offenbar etwas zu voll genommen (es stand im eBund). Socrates selber hat nun verlauten lassen, er sei zu alt zum Fussballspielen. «Es reicht gerade noch für 20 Minuten.» Mindest für einen solchen Kurzeinsatz will er aber im November für Garforth Town noch einmal die Schuhe schnüren.


Nur ein Kurzeinsatz für Socrates im Stadion von Garforth Town.

Saison-Ende

Rrr am Dienstag, den 2. November 2004 um 14:57 Uhr

Die NZZ Online übermittelt uns folgendes medizinische Bulletin:

Dazu haben wir zufälligerweise noch einen Schnappschuss: Das ist der Moment, als die Saison des bedauernswerten Franzosen zu Ende ging.

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Dr. Eichenberger am Dienstag, den 2. November 2004 um 12:45 Uhr

Die International Federation of Football History & Statistics IFFHS begleitet den Fussball weltweit mit wissenschaftlichem Argusblick. Laut Berechnungen der Statistiker war die AC Milan das Club-Welt-Team des Monats Oktober – vor Seongnam Ilhwa FC Chunma aus der Republik Korea. Die Mailänder blieben national und international unbesiegt, gewannen sehr viel Punkte und begeisterten mit ihrer Spielweise», urteilen die Statistiker. In der aktuellen Jahresstatistik führt Manchester United vor Valencia, Arsenal, Milan und Real Madrid. Kommentar der IFFHS: «Die Spitzengruppe der Club-Weltrangliste liegt so eng beieinander, daß noch viele Teams die Möglichkeit haben, am 31.Dezember Jahressieger zu werden.» Der FC Basel liegt an 209. Stelle. Es ist der einzige Schweizer Verein unter den 350 aufgeführten Teams.


Andrea Pirlo und Andriy Shevchenko

Vier Duelle

Rrr am Dienstag, den 2. November 2004 um 7:40 Uhr

In der Champions League naht die Entscheidung – wer übersteht die Vorrunde? Barcelona und Milan werden es sicher beide schaffen, das Direkttreffen heute auf TSR2 ist deshalb mässig interessant. Barça befand sich zuletzt in der Krise, gewinnt aber 2:1.

Als Alternative bietet sich Inter gegen Valencia auf TSI2 an. Leider gibts hier ein schlappes 0:0, das nur eine Mannschaft freut: Werder Bremen. Die Deutschen schlagen nämlich Anderlecht 3:0 (live auf SAT1) und nähern sich auf Kosten Valencias den Achtelfinals.

Wem das alles zu wenig ist: In der Nacht gibts noch Bush gegen Kerry auf sämtlichen Kanälen – allerdings ohne Resultat. Wer neuer US-Präsident wird, entscheidet der Oberste Gerichtshof erst Mitte Dezember.

Matthias von hinten

Rrr am Montag, den 1. November 2004 um 20:09 Uhr

Der “Spiegel” berichtet über schwule Fussballer in der Bundesliga.

Aha. Wir fragen uns: Gibt es eigentlich auch schwule Nationalspieler? Der Ex-Internationale Stefan Kuntz hat dazu eine interessante Antwort parat.

Vogel im Aufwind

Frans am Montag, den 1. November 2004 um 19:44 Uhr

Nur zwei Teams spielten häufiger in der Champions League als der PSV Eindhoven (nämlich Manchester und Porto), und kein einziges Team hat es bisher gründlicher geschafft, in der Ersten Runde hängen zu bleiben als der PSV, nämlich sämtliche acht Mal. Nach dem erknorzten Sieg bei Rosenborg Trondheim (2:1) wittern sie in Eindhoven Morgenluft. Mit einem erneuten Sieg hätten es die Niederländer am Dienstag schon beinahe geschafft. Im Aufwind ist auch der Spieler mit Rückennummer 14, Johann Vogel. An der Medienkonferenz von vergangener Woche erhielt der Captain des Schweizer Nationalteams dickes Lob von PSV-Trainer Guus Hiddink, der ihn nicht nur als einer seiner taktisch besten Spieler rühmte, sondern eine Art Mentalitätswandel ausgemacht haben wollte: Vogel denke nun viel häufiger daran, möglichst schnell einen Stürmer anzuspielen, sagte Hiddink über den Spieler, der nicht nur in Eindhoven vielen als praktizierender Anhänger des Quer- und Rückpasses in Erinnerung ist. Beinahe scheint es, als erobere Vogel sogar die Herzen der PSV-Fans im (gedrosselten) Steigflug: Zum ersten Mal in dieser Saison empfahlen sie im Internet Vogel zur Aufstellung in der Startformation. Bislang hatte er es in 15 Spielen bloss ein einziges Mal auf die virtuelle Fan-Ersatzbank geschafft.

Der Aufschwung kommt bestimmt

Preisfrage

Dr. Eichenberger am Montag, den 1. November 2004 um 17:42 Uhr

Wann ist beim Fussball von einem Skandalklub die Rede? Dieser Frage geht der Journalist Dirk Schümer nach und versucht, eine Definition zu finden. Von einem Skandalklub, so schümer, ist dann zu sprechen, «wenn sich die Spieler rüpelhaft betragen. Oder wenn die Trainer kommen und gehen wie im Taubenschlag. Oder wenn eine verschwenderische Vereinsführung auf die Pleite zusteuert. Oder wenn Hooligans im Stadion den einen oder anderen Spielabbruch provozieren.» Die Preisfrage lautet: Von welchem Verein, der alle diese Kriterien locker erfüllt, ist die Rede? Ist es
a) Real Madrid?
b) AS Roma?
c) FC Basel?

Schrägschuss zur Cornerflagge

Frans am Montag, den 1. November 2004 um 13:35 Uhr

Die Fans von Twente Enschede taten beim Heimspiel gegen Vitesse Arnhem (1:4), was der Twente-Trainer erst mit Verspätung getan hatte: Sie stellten sich klar auf die Seite von Blaise N’Kufo, der vor einer Woche in Den Haag auf rassistische Sprechchöre mit einem zynischen Applaus reagiert hatte. Auf Spruchbändern orteten sie das Problem dort, wo es wohl eher liegt: Bei den rassistischen Fans von ADO Den Haag, bei Schiedsrichter Luinge und dem niederländischen Fussballverband KNVB.
Sportlich läuft es derzeit weder Twente (bloss 13. Platz) noch N’Kufo (4 Saisontore) rund. Die Gerüchte um einen Wechsel zu Ajax Amsterdam verstummen langsam, auch wenn Ajax bislang den Wunschtransfer von Dortmunds Jan Koller noch nicht hingekriegt hat (die für Koller gebotenen sechs Millionen Euro scheinen nicht genügt zu haben). In der Amsterdamer Tageszeitung Het Parool wurden die Fähigkeiten des für 750’000 Euros zu kriegenden Schweizer Stürmers am Samstag nicht eben enthusiastisch beschrieben. Zwar sei es spektakulär, wenn einer ab und zu von der Mittellinie ins Lattenkreuz treffe. Ajax aber brauche eher einen Stürmer, der im Strafraum überzeuge. Und je näher er am Tor stehe, desto grösser sei die Chance, dass N’Kufo eine Cornerflagge treffe. Nun, auch das kann nicht jeder…

Leser fragen – wir antworten

Rrr am Montag, den 1. November 2004 um 12:31 Uhr

Aus unserem Leserkreis erreicht uns folgende Anfrage:

Liebes Weblog, gestern spielte ich gegen Thun und schoss auch ein Tor. Trotzdem habe ich heute schlechte Presse: Mein Gegenspieler Hodzic wirft mir vor, ich hätte ihn mehrmals als “Scheiss-Jugo” bezeichnet. Ich glaube, die ganze Geschichte ist schlecht für mein Image. Was soll ich nur tun? (S. Ch., Muri)

Lieber Stéphane, das sieht sogar nach einem schwerwiegenden Image-Problem aus. Für solche Fälle ist bei uns in der Schweiz Herr Pierre Benoit zuständig, der nicht-sprechende Mediensprecher des Fussballverbandes. Er hat ja schon dem Alex Frei weitergeholfen in dieser leidigen Spuck-Affäre. Also, Stéphane, fass dir ein Herz und ruf diese Nummer an: 031 950 81 11, Pierre verlangen. Der rückt dich dann ins rechte Licht. Toi toi toi!

Nullnummer in Zürich

Dr. Eichenberger am Montag, den 1. November 2004 um 7:55 Uhr

Die in allen Stadien gern gesehenen Basler beeindruckten auch gestern in Zürich mit einem äusserst selbstbewussten Auftritt. Von Anfang an ergriffen die Gäste resolut die Initiative und drängten die Züricher in die Verteidigung. Dabei erwiesen sich die Basler als das konditionell bessere Team, konnten sie doch die angeschlagene Pace bis weit nach Spielschluss durchhalten. Ein schmeichelhaftes Unentschieden für die Züricher!

Einwaller & Haselsberger

Rrr am Sonntag, den 31. Oktober 2004 um 21:05 Uhr

Irritierte YB-Fans bombardieren uns heute abend mit Mails: Was war das für ein seltsamer Schiedsrichter, der unseren Thomas Häberli vom Platz stellte? Wir klären auf: Es ist Herr Einwaller aus Österreich.

Herr Einwaller darf gelegentlich in der Schweiz pfeifen, im Gegenzug schicken wir jeweils Urs Meier nach Österreich. Zwischenbilanz des Austauschs: Meier ist in Wien etwa so beliebt wie Einwaller in Bern.

Thomas Einwaller hat übrigens auch eine Lebensabschnittsgefährtin, das ist Monika Haselsberger, Österreichs einzige Olympionikin im Luftdruckgewehrschiessen. Und die schiesst ziemlich scharf, wie nachstehende Bilder eindrucksvoll belegen:

Das Traumpaar

Rrr am Sonntag, den 31. Oktober 2004 um 20:53 Uhr

Das ist das neue Traumpaar des spanischen Fussballs: Michael Owen und Ronaldo führen Real Madrid mit ihren Toren aus der Krise. Beim 2:0 gegen Getafe traf Owen zum vierten Mal in Folge, der Assist kam einmal mehr von Ronaldo. Das zweite Tor besorgte der Brasilianer dann im Alleingang.