Zumindest theoretisch.
Die Direction générale de la concurrence, de la consommation et de la répression des fraudes (DGCCRF) also der französische Konsumentenschutz hat beIN Sports verboten, die Spiele von Atalanta Bergamo zu übertragen, erstmals war dies beim Spiel der Dea bei Juve (3:3) vor gut 10 Tagen der Fall. Grund: Atalantas Trikot-Sponsor, die Handelsplattform Plus500, die auch die Chicago Bulls, Legia Warschau und YB sponsort.
Die DGCCRF, zuständig für “das reibungslose Funktionieren der Märkte zum Nutzen der Verbraucher und Unternehmen” erklärte, dass sie Massnahmen ergriffen habe, “um die Einhaltung des Verbots von Werbung für riskante Finanzverträge durchzusetzen.” Grundlage dafür ist Artikel L222-16-1 des Code de la consommation.
Plus500 hebt auf seiner Website die Möglichkeit hervor, „überall und jederzeit zu handeln”, und betont dabei die Differenzkontrakte (CFD). Vor diesen CFDs warnt Plus500 gleich selbst: “Aufgrund der Hebelwirkung bergen CFD ein hohes Risiko eines schnellen Kapitalverlusts. 79% der Konten von Kleinanlegern verlieren Geld beim Handel mit CFD . Sie müssen sicherstellen, dass Sie verstehen, wie CFD funktionieren, damit Sie es sich leisten können, das wahrscheinliche Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.” Bereits 2018 wandte sich der französische Verband der Broker und Anbieter von Investitionsdienstleistungen im Rahmen der Übertragung des Europa-League-Finales zwischen Olympique Marseille und Atletico Madrid an die Behörden, um gegen die Trikot-Werbung der Madrilenen zu protestieren. Im Juli 2021 entschied ein Gericht dann, dass damit sehr wohl eine Werbung für riskante und rechtsgeschäftliche Finanzverträge gemacht worden sei, die nach dem Verbraucherschutzgesetz verboten seien. Der Entscheid, die Übertragung der Atalanta-Spiele zu verbieten, wurde beIN dann Ende 2022 zugestellt. Der Sender möchte sich an die Vorgabe halten, da er sonst bestraft werden könnte. Der Sender hofft aber, so schell wie möglich eine Lösung zu finden, denn schon im Februar tritt Atalanta bei Lazio und in Mailand an. Technisch sei man zudem nicht in der Lage, die Werbung auf den Trikots unscharf zu stellen.