Was macht eigentlich Néstor Clausen?
Erinnern Sie sich noch an den FC Sion- und Xamax-Trainer Néstor Clausen? Den Argentinier hat es in die Höhe gezogen, denn seit einem Monat trainiert er den Club Deportivo San José aus der bolivianischen Stadt Oruro (3710 m ü. M.). Der Club spielt in der höchsten Liga und nimmt auch an der Copa Libertadores teil, wo er zuhause mit Heim- und vor allem Höhenvorteil überraschend River Plate mit 2:0 geschlagen hat.

Néstor Clausen
Den Club quälen notorische Geldnöte, die Spieler warten schon ewig auf den Lohn. Letzten Samstag vor dem Ligaspiel gegen Blooming hätten seine Spieler keine Zeit gehabt, um noch etwas zu essen, weil sie auf ihren versprochenen Lohn gewartet hätten. Vergeblich. Daraufhin schmiss Clausen den Bettel hin und machte die Clubleitung für die sportlichen Schwierigkeiten verantwortlich. Die Leitung des Clubs bekniete Clausen, doch bittebittebitte bis zum Ende der Saison noch zu bleiben und versprach das Blaue vom bolivianischen Himmel. Sogar Lohn für die Spieler sollte es geben.
Die allerdings weigerten sich, vorgestern die Reise nach Buenos Aires zum Rückspiel gegen River Plate anzutreten. Man wolle erst Bares sehen. Nach langem Hin und Her wurde dann die Gehälter mindestens teilweise ausbezahlt und die Spieler stiegen morgens um 02:00 Uhr in die Minibusse, die sie ins tiefer gelegene Cochabamba brachten. Von dort flog man über Santa Cruz nach Buenos Aires.
«Morgens um 2 Uhr mit dem Bus herumzufahren, da finden meine Spieler keine Ruhe, das schmälert natürlich unsere Chancen auf den so wichtigen Sieg»
meinte ein frustrierter Néstor Clausen. Seine Vorahnungen haben sich bestätigt. San José verlor heute Nacht 3:0 gegen River Plate und scheidet nach sechs Spielen als Letzter der Gruppe 6 aus der Copa Libertadores aus.

San Josés Sterne gehen unter.