Archiv für die Kategorie ‘Regelrecht’

Valencia verlangt Videoref

Rrr am Donnerstag den 29. November 2018

Marcelino hadert mit dem Schiedsrichter.

Also dem Schiedsrichter von ManUtd-YB. Doktor Felix Brych, der in der 91. Minute das Hands von Marouane Fellaini vor dessen Siegestor übersah.

Das Tor katapultierte Valencia aus der Champions League.

“Wenn dem Tor ein Hands vorausging, ist das für uns ärgerlich”, sagte Valencia-Trainer Marcelino gegenüber spanischen und italienischen Medien. “Ja, es war schwer zu sehen, aber auf diesem Niveau sind eben auch Details wichtig. Es ist schon erstaunlich, dass es in der Champions League keinen Videoreferee gibt. Wobei, das ist für uns kein Trost. Wir wollen nicht jammern, wir müssen uns auf selber schauen.”

Weiter geht es für Valencia am Samstag mit dem Gastspiel bei Real Madrid.

Verband mit harter Hand

Herr Maldini am Dienstag den 20. November 2018

Ein Schiedsrichter wird gesperrt – das passt nicht allen.

Sie haben es sicher mitgekriegt: Vor kurzem vergass der Schiedsrichter David McNamara die Münze, die über das Anstossrecht zwischen Manchester City und dem FC Reading hätte bestimmen sollen. Kurzerhand entschied er sich, die Auslosung mit einer Runde Schere, Stein, Papier vorzunehmen.

Foto: Sports India Show

Der Schiedsrichterverband rügte McNamara, er habe sich unprofessionell verhalten, der britische Fussballverband sperrte ihn gar für drei Wochen. Im Fussballregelbuch bei Regel 8 steht schliesslich, dass der Gewinner der Platzwahl anhand eines Münzwurfs ausgelost werden muss.

Wie auch immer: McNamara wurde von einer Welle der Solidarität erfasst. Der Unparteiische Ryan Hampson sagte am Wochenende gegenüber der BBC, dass viele an McNamara gedacht hätten. “Wir wollen Solidarität mit ihm zeigen.” Hampson pfiff am Sonntag in Lancashire einen Non-League-Match. “Ohne dass ich die Geschichte erwähnt hatte, kamen vier Spieler zu mir und fragten mich, ob wir die Auslosung nicht mit Schere, Stein, Papier vornehmen könnten.”

Sie finden auch, dass David McNamara zu unrecht bestraft wurde? Tun sie ihre Solidarität in der Kommentarspalte kund, das Runde Leder druckt sie anschliessend aus und schickt sie per Post nach England.

Offside oder nicht?

Briger am Montag den 8. Oktober 2018

Nein, liebe Basler, Zürcher, Luzerner, es geht nicht um YB und die Schiedsrichterentscheidungen vom Samstag.

Nein, es geht um Europa League, genauer das Spiel einer Mannschaft aus Glasgow gegen Rapid Wien. Das Team aus Glasgow, welches letzlich mit 3:1 gewann, sieht sich beim 1:0 durch Rapid vom Linienrichter betrogen. Von unserem Glasgow-Sonderkorrespondenten, erhielten wir belastendes Material zugestellt. Aber schauen Sie selbst:

Foto: express.co.uk

Rätselhaftes Phänomen

Rrr am Sonntag den 7. Oktober 2018

Übersinnliche Dinge spielen sich im Wankdorf ab!

Merken Sie sich das Transparent in blau/weisss/rot, das die Luzerner Fans im Gästesektor aufgehängt haben (“Nein zum VAR”). Es handelt sich um einen Protest gegen die geplante Einführung des Videobeweises in der Super League.

So, und jetzt schauen wir uns die nächsten Sekunden im Bewegtbild an.

Haben Sies gemerkt? Kaum hat Luzern das dritte Tor erzielt, beginnt sich das Transparent wie von Geisterhand vom Stadiongitter zu lösen. Wir zoomen etwas näher:

Wir haben im Moment keine Erklärung für das Phänomen, werden das Material aber Erich von Däniken zur Begutachtung zustellen. Wir haben übrigens auch keine Erklärung dafür, dass der Schiedsrichter das Tor überhaupt anerkannte – Eleke stand zuvor deutlich im Abseits.

Und nun noch einige Takte Musik.

Foul oder nicht Foul?

Briger am Montag den 30. Juli 2018

Von irgendwo fliegt ein Luxemburger her.

Der frühere FC Salzburg-Bezwinger Düdelingen traf in der CL-Quali auf MOL Vidi FC. Die Ungarn gewannen 2:1, Bryan Melisse von Düdelingen die Auszeichnung “Tackling des Jahres”.

Wunderliche WM-Wanderlegende

Rrr am Mittwoch den 20. Juni 2018

Soeben erreicht uns folgende Anfrage:

Sehr geehrter Dr. Rüdisühli, beim Torjubel der Portugiesen nach dem 3:3 ist mir etwas aufgefallen. Neun Feldspieler feierten ausserhalb des Spielfeldes den Treffer von Cristiano Ronaldo, nur Pepe blieb auf dem Spielfeld. Es gibt ein Zuschauervideo, das zeigt, das sich auch Pepe zur Spielertraube gesellen wollte, aber auf den Platz zurückgeschickt wurde.

Genau dasselbe war bei den Australiern zu beobachten – und auch bei den Engländern. Beim Torjubel blieb immer ein einziger Feldpieler auf dem Platz. Warum? P. M., B.

Lieber Peter, durchs Internet geistert das Gerücht einer neuen FIFA-Weisung, wonach mindestens ein Feldspieler der jubelnden Mannschaft auf dem Platz bleiben müsse. Sonst dürfe der Schiedsrichter das Spiel wieder freigeben – und die gegnerische Mannschaft käme zu einem billigen Treffer.

Das ist Unsinn. An der WM gelten die Regeln des International Football Association Board (IFAB). “Für jeden Anstoss gilt: Alle Spieler, mit Ausnahme des Spielers, der den Anstoss ausführt, befinden sich in der eigenen Spielfeldhälfte.” Vorher kann der Referee gar nicht anpfeifen.

Was Portugiesen, Australier und Engländer mit ihrem Verhalten genau bezwecken, entzieht sich unserer Kenntnis. Klar ist nur eins: Gefahr würde ihnen erst drohen, wenn sie alle in der eigenen Platzhälfte jubeln würden. Denn dann kann der Schiedsrichter das Spiel tatsächlich freigeben.

Auf diese Weise kam ja die U16 von Gibraltar im April 2015 gegen Mazedonien zum schnellen Ausgleich, Sie erinnern sich sicher. Herzlich, Ihr Dr. Rüdisühli

Korrekt korsieren

Herr Shearer am Donnerstag den 14. Juni 2018

Es folgt eine dringend nötige Mitteilung der Kantonspolizei.

“Bald ist es wieder soweit: nach ausgedehnten, als Public Viewing verhamlosten Botéllons steigen sogenannte Fussballfans in ihre illegal getunten Autos und begehen Vergehen gegen das Strassenverkehrsgestz (SR 741.01).  Diese Autokorsos will niemand, schon gar nicht wir von der Polizei. Wir haben deshalb einen Leitfaden erstellt, der Ihnen klipp und klar sagt, was geht und was nicht. Das Dokument dürfte für Menschen, die sich für Autotuning und Siegerkorsos interessieren, allerdings etwas textlastig sein. Deshalb seien hier kurz die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

  • Plastikfähnchen am Auto: ja, diese trümmligen Teile zum in der Scheibe einklemmen von der Tanke dürfen Sie.
  • Fahne aus dem Auto halten: und damit Fussgänger und Velos abräumen? Sicher nicht!
  • Autokorso: ist eigentlich natürlich verboten, aber diese Fussballfans dürfen ja trotzdem immer alles. Belästigen Sie niemanden und bleiben Sie innerorts, dann müssen wir leider ein Auge zudrücken.
  • Easy aus dem Auto lehnen: Nein! Bei- und Mitfahrer sitzen schön brav auf ihren Plätzen und beachten die Anschnallpflicht.

Sie haben immer noch Fragen? Dann schauen Sie sich dieses sehr zielgruppengerechte Video an. Soviel anders ist die Gesetzeslage schliesslich auch in Deutschland nicht.

Und sollten Ihnen jetzt die Lust auf unnötiges Herumfahren immer noch nicht vergangen sein, dann beachten Sie bitte, dass so ein Autokorso keine ungefährliche Sache ist.

Die Kantonspolizei wünscht Ihnen trotzdem eine schöne Weltmeisterschaft. Beste Grüsse, Ihr Wachtmeister Schärer.”

Grossfahndung

Herr Shearer am Donnerstag den 3. Mai 2018

Wir unterbrechen unser Programm für einen dringenden Fahndungsaufruf der Kantonspolizei Bern.

“Werte Mitbürgerinnen und Mitbürger. War ja klar, dass es auch an diesem Wochenende im Rahmen eines Fussballspiels zu unschönen Szenen kommen musste, aber mich wundert hier wirklich langsam gar nichts mehr. Item, wenn Sie uns kurz helfen könnten, unseren Job zu machen, wären wir Ihnen sehr verbunden. Ich habe Ihnen den Text einfach unten reinkopiert. Vielen Dank und beste Grüsse, Ihr Wachtmeister Schärer”.

Im Rahmen der Ermittlungen zum Platzsturm anlässlich eines Fussballspiels Ende April 2018 in Bern hat die zuständige Staatsanwaltschaft eine Öffentlichkeitsfahndung verfügt. So werden Fotos noch unbekannter Personen, die unter dringendem Tatverdacht stehen und die auch nach dieser Ankündigung nicht identifiziert werden konnten, kommende Woche publiziert.

Beim unbewilligten Betreten des Kunstrasens durch eine grosse Gruppe Zuschauer eines Fussballmatches waren am Samstag, 28. April 2018, im Wankdorfstadion mehrere Bereiche des Kunstrasens beschädigt worden. Ausserdem kam es zu Sachbeschädigungen und Diebstahl in mehreren Fällen. Von einigen Werbebanden und einer Torlatte fehlt nach wie vor jede Spur. In der Folge hatte die Kantonspolizei Bern umfangreiche Ermittlungen unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland aufgenommen. Dabei wurden unter anderem zahlreiche Foto- und Videoaufnahmen detailliert ausgewertet. Nicht zuletzt durch die Analyse des Bildmaterials gelang es den Ermittlern, den mutmasslichen Hergang der Ereignisse weitgehend zu dokumentieren und bis heute mehrere beschuldigte Personen zu identifizieren. Weitere Personen, die unter dringendem Tatverdacht stehen und auf Fotos eindeutig bezeichnet werden konnten, blieben jedoch auch trotz intensiver Fahndungsmassnahmen bis heute unbekannt. Gestützt auf die bisherigen Ergebnisse hat die Staatsanwaltschaft daher eine Öffentlichkeitsfahndung verfügt.

Am Donnerstag, 3. Mai 2018 werden auf der Website des Fussballfachblogs “Zum Runden Leder” zunächst verdeckte Bilder mehrerer mutmasslichen Täter veröffentlicht. Bei allen Fällen, in welchen innert Wochenfrist keine Identifikation erfolgt, wird die Veröffentlichung der unverdeckten Fotos verfügt. Die entsprechende Publikation ist für Donnerstag 10. Mai 2018, vorgesehen. Sollten sich Tatverdächtige vorzeitig melden oder identifiziert worden sein, wird der Publikationsprozess im jeweiligen Fall beendet.

Personen, welche an den Ausschreitungen beteiligt waren oder weitere sachdienliche Hinweise zur Täterschaft geben können, können sich bei der Kantonspolizei Bern melden.

Regionale Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland
(WS)

 

Darf ich Meister feiern?

Harvest am Mittwoch den 2. Mai 2018

Herr Harvest fragt sich, ob er an einer allfälligen Meisterfeier des FC Luzern überhaupt teilnehmen dürfte.

Im Vorfeld des Spiels vom letzten Samstag hörte ich immer wieder von Modefans, die offenbar das Stadion fluten werden. Meist wurde ihnen Eventtourismus vorgeworfen und das Recht zur Anwesenheit an solch einem wichtigen Spiel abgesprochen. Es gab sicherlich Zuschauer, die sich nur am Rande für Fussball und insbesondere YB interessieren und diejenigen, die sich zum ersten Mal überhaupt in ein Stadion verirrten, könnte man durchaus “Modefans” nennen. Doch oft wird der Begriff sehr weit gefasst.


Modefans (Bild: www.bayern-nachrichten.de / Alexander Hauk)

Jahreskarteninhaber betrachten sich als die wahren und einzig richtigen Fans. Mit der Jahreskarte zeigen sie sicherlich, dass ihnen der Club sehr wichtig ist und sie ihn unterstützen, unabhängig vom Saisonverlauf. Viele andere machen das allerdings auch. Fans, denen es aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist, jedes Heimspiel zu besuchen und die nur gelegentlich im Stadion anzutreffen sind. Sie interessieren sich für den Club und verfolgen die Saison, sie sind schlecht gelaunt, wenn YB verliert und freuen sich bei Siegen. Sind diese nun als Fan weniger wert?

Ich bin, je nach Sichtweise oder Ansprechperson, ein Modefan. Auf der Allmend in Luzern trifft man mich etwa fünfmal pro Saison. Trotzdem werde ich emotional, wenn der FCL spielt, in beide Richtungen. Dafür reicht es auch, das Spiel alleine vor dem Fernseher zu schauen. Ich kenne aber nicht die Biografie jedes Spielers und suche im Internet nicht nach Berichten über den Club.
Jetzt frage ich mich, dürfte ich denn an einer Meisterfeier dabei sein? Gäbe es nicht tausende andere, die vielleicht “bessere” Fans sind? Und sind Fans, die hackedicht erscheinen und rumjohlen, aber eigentlich wegen der Leute und weniger wegen des Spiels kommen, “bessere” Fans?

Aber bitte mit Fahne

Rrr am Sonntag den 1. April 2018

Fotostrecke des Tages: Linienrichter(innen) im Amateurfussball.

(Fotos: Twitter / @CollinasErben)

So ein Seich

Briger am Mittwoch den 28. März 2018

Erneute Pinkelposse in der Serie D.

Foto via: oe24 sport

Ältere Leser werden sich erinnern. In dieser Saison wurde mit Giovanni Liberti bereits einmal ein Spieler der Serie D bestraft, weil er seine menschlichen Bedürfnisse nicht unter Kontrolle gehabt haben soll. Armando Prisco, der Ersatztorwart von Messina kam im Serie D-Derby zwischen der Associazione Sportiva Dilettantistica Igea Virtus Barcellona und der Associazione Calcio Rilancio Messina Società Sportiva Dilettantistica a r.l zum Einsatz. Im regendurchnässten Stadio Carlo Stagno d’Alcontres musste der Torwart dann in der 85. Minute mal kurz für kleine Jungs. Das Spiel fand gerade vor dem anderen Tor statt und da war die Gelegenheit günstig, dachte zumindest Prisco. Er hatte die Rechnung ohne den Schiedsrichter der Partie gemacht, der ihn bemerkte und sofort vom Platz stellte.

Zu sehen ist die rote Karte bei 00:39, die Pinkelszene wurde leider nicht übermittelt.

Nach dem Spiel äusserte sich der Torwart des früheren Serie A Clubs, der seit dem Abstieg 2007 bereits zweimal Konkurs ging, wie folgt:
“Ich machte eine Geste, die so aussehen sollte, als würde ich mich dehnen. Ich wusste, da waren Leute um mich und ich wollte nicht, dass man denkt, ich würde urinieren. Er (der Schiedsrichter) nahm es etwas zu persönlich. Ich war ehrlich genug, zu beichten, was ich getan hatte. Ich denke nicht, dass es sonst wer bemerkte. Ich werde es nicht mehr tun. Ich werde versuchen das Bedürfnis zu unterdrücken. Ich bin 21 und nicht inkontinent.” Der Innenverteidiger, der anschliessend ins Tor musste, hielt seinen Kasten sauber und so konnte Messina zumindest einen Punkt nach Hause nehmen. Prisco schaut die nächsten drei Spiele von der Tribüne aus zu.

Letzte Kontrolle

Rrr am Montag den 26. März 2018

Das historische Bild zum Wochenstart.

Mai 1966: Schiedsrichter Tofik Bachramow kontrolliert das Gewicht des Fussballs, der gemäss FIFA-Vorgabe bei Spielbeginn zwischen 410 und 450 Gramm schwer sein muss.

Berühmt wurde der Aserbaidschaner Bachramow kurze Zeit später als Linienrichter des WM-Finals 1966 (Wembley-Tor).

(Foto: Sputnik)