Fehlt Ihnen der Fussballboykott? Dann nichts wie ab nach Frankreich!

KEYSTONE/Fabrice Coffrini
Jetzt ist die Weltmeisterschaft ja leider schon seit Sonntagabend vorbei, und langsam kehrt auch der richtige Fussball zurück. Jedenfalls in England, dort waren schon gestern Abend einige Premier League-Klubs im sogenannten Micky-Maus-Cup wieder im Einsatz. Und jetzt noch fünf mal schlafen und dann ist Boxing Day! Sie wissen, immer am 26. Dezember ist Festtag im insulanischen Fussball, da gehen ganze Familien ins Stadion wie andere weiland an Heiligabend in die Kirche pilgern. Und überhaupt, auch über den Jahreswechsel wird einfach fröhlich weitergekickt!
Im Land des WM-Final-Verlierers fand man das irgendwie nachahmenswert und hat drum die “Celebration Week” ins Leben gerufen und zwei Runden in der Ligue 1 angesetzt. Ist das nicht super, statt daheim mit der nörgelnden Familie, den fettigen Resten des Weihnachtsessens und dem ganzen süssen Plunder lethargisch rumzuhängen, sich im Stadion die Füsse auf dem Betonboden und die Hände am Bierbecher abzufrieren? Eben.
Jetzt kommen natürlich die Ultras und finden das doof, weil neu. Bereits haben die Fans des FC Nantes bekanntgegeben, das Heimspiel gegen Auxerre am 1. Januar zu boykottieren, und die Kolleg:innen von Racing Strasbourg haben gleich nachgezogen; tags darauf soll die Kurve gegen Troyes in der Meinau ebenfalls leer bleiben.
Und weil auch wir auf der Redaktion im Grunde gegen den modernen Fussball sind, zeigt unser Beitragsbild eine Szene aus der guten alten Zeit: vor dem UEFA-Cup-Spiel zwischen dem FC Nantes und Lausanne-Sport (23.11.2000, 4:3) testet der Lausanner Javier Mazzoni die Beschaffenheit des Rasens im Stade de Beaujoire.