Archiv für die Kategorie ‘Randregionen’

Tollpatschiger Tafelmann

Frau Tifosa am Dienstag den 3. Januar 2023

Oben und unten zu unterscheiden ist manchmal etwas schwierig. 

Screenshot Twitter

Insbesondere für diesen indonesischen Offiziellen. Eigentlich wollte er nur zwei Auswechslungen anzeigen, doch es ging alles schief, wie das Video unten zeigt.

Was das Ganze mit Sozialhilfe zu tun haben soll, ist mir nicht wirklich klar. Aber Googles Übersetzter lügt ja bekanntlich nie, deshalb wird das so schon stimmen.

Ich fühle mich aber jetzt auf jeden Fall inspiriert, Wörter auf dem umgekehrten Taschenrechner zu schreiben. So wie früher in der Primarschule. Mein numerischer Kommentar zum Video: 707 1414

Fortgesetzte Verweigerung

Herr Shearer am Mittwoch den 21. Dezember 2022

Fehlt Ihnen der Fussballboykott? Dann nichts wie ab nach Frankreich!

KEYSTONE/Fabrice Coffrini

Jetzt ist die Weltmeisterschaft ja leider schon seit Sonntagabend vorbei, und langsam kehrt auch der richtige Fussball zurück. Jedenfalls in England, dort waren schon gestern Abend einige Premier League-Klubs im sogenannten Micky-Maus-Cup wieder im Einsatz. Und jetzt noch fünf mal schlafen und dann ist Boxing Day! Sie wissen, immer am 26. Dezember ist Festtag im insulanischen Fussball, da gehen ganze Familien ins Stadion wie andere weiland an Heiligabend in die Kirche pilgern. Und überhaupt, auch über den Jahreswechsel wird einfach fröhlich weitergekickt!

Im Land des WM-Final-Verlierers fand man das irgendwie nachahmenswert und hat drum die “Celebration Week” ins Leben gerufen und zwei Runden in der Ligue 1 angesetzt. Ist das nicht super, statt daheim mit der nörgelnden Familie, den fettigen Resten des Weihnachtsessens und dem ganzen süssen Plunder lethargisch rumzuhängen, sich im Stadion die Füsse auf dem Betonboden und die Hände am Bierbecher abzufrieren? Eben.

Jetzt kommen natürlich die Ultras und finden das doof, weil neu. Bereits haben die Fans des FC Nantes bekanntgegeben, das Heimspiel gegen Auxerre am 1. Januar zu boykottieren, und die Kolleg:innen von Racing Strasbourg haben gleich nachgezogen; tags darauf soll die Kurve gegen Troyes in der Meinau ebenfalls leer bleiben.

Und weil auch wir auf der Redaktion im Grunde gegen den modernen Fussball sind, zeigt unser Beitragsbild eine Szene  aus der guten alten Zeit: vor dem UEFA-Cup-Spiel zwischen dem FC Nantes und Lausanne-Sport (23.11.2000, 4:3) testet der Lausanner Javier Mazzoni die Beschaffenheit des Rasens im Stade de Beaujoire.

Knusprige Karottenkicker

Frau Tifosa am Dienstag den 15. November 2022

Diese Woche nehme ich Sie mit ans Spitzenspiel der schottischen dritten Liga. 

Am Samstag spielte nämlich FC Falkirk (vor dem Spiel auf der 3. Position) gegen den FC Edinburgh (2.). 

Das Stadion in Falkirk hat nur drei Tribünen. Eine vierte soll dann vielleicht in Zukunft noch gebaut werden, aber dafür ist Falkirk zurzeit einfach zu schlecht. Vorerst hat man deshalb von der Haupttribüne aus eine schöne Aussicht auf das Trainingsfeld nebenan. An diesem wunderschönen Nachmittag im schottischen Spätherbst verirrten sich übrigens 3705 Zuschauer:innen ins Falkirk Stadium.
Der Trikotsponsor des Tages ist crunchycarrots auf der Brust des FC Falkirk. Zu meiner grossen Enttäuschung hat dieser Sponsor aber leider nichts mit Karotten, sondern nur etwas mit Marketing zu tun. Die Tatsache, dass ich das jetzt weiss, spricht aber für dessen Marketingkompetenzen.

  • Um zum Stadion zu gelangen, folgen Sie am besten dem inoffiziellen Falkirk Kids Club.

  • Trotz Energiekrise scheint die Stromversorgung beim Falkirk FC gesichert zu sein.

  • Toller Fanshop…

  • … mit noch tolleren Trikots.

  • In Falkirk wird übrigens erst nach dem Spiel gesoffen,…

  • …deshalb gibt es im Stadion auch kein Bier…

  • … aber dafür Capri-Sonne und schlechten Kaffee.

  • Die Steak Pie war übrigens erstaunlich lecker.

  • Zwei der drei Tribünen.

  • Aus der Kategorie: Politische Werbung im Stadion bekennt sich zu YB.

  • Wettbewerbsverzerrung! Falkirk wechselt kurz vor Schluss ein ganzes Land ein.

Das Spiel war übrigens äusserst unterhaltsam. Das Heimteam dominierte und gewann verdient mit 2:0. Bester Mann auf dem Platz war der zwanzigjährige Ire Ola Lawal, der überall auf dem Platz anzufinden war. Er rettete als Verteidiger in extremis, verteilte Bälle als Mittelfeldspieler und schoss das erste Tor als Stürmer. Ich habe deshalb auch keine Ahnung, auf welcher Position er eigentlich spielt. Was ich aber sicher weiss: Er war zwei Klassen besser als alle anderen.

Und bevor Sie fragen: Nein, in der schottischen dritten Liga spielt man nicht im schottischen Modus, sondern im aktuellen Schweizermodus. 

Aussergewöhnliche Akrobatik

Herr Winfried am Mittwoch den 9. November 2022

BREAKING NEWS:
Fabian Rieder und Christian Fassnacht im Schweizer WM-Aufgebot

Noch nie von Amp Football gehört? Dann ist es höchste Zeit für Anschauungsunterricht. 

Das Video stammt aus der polnischen Amp Ekstraklasa. Warta Poznań gewann das letzte Saisonspiel gegen Stal Rzeszów auch dank dieses Treffers 4:0. Kurz danach fand die Abschlusszeremonie statt. Eher überraschend mutet an, dass hier der Zweitletzte und Letzte des Jahres gegeneinander spielten. Meister wurde Wisla Krakau, zwei Punkte vor Bullet Proof TSP Bielsko-Biała.

Amp (eigentlich: Amputee) Football spielen 7 gegen 7. Feldspieler:innen haben ein Körperteil der unteren Körperhälfte amputiert, Torhüter eines der oberen. Es gibt auch Welt- und Europameisterschaften, 2021 fand die EM in Polen statt. Die Gastgeber schafften es dabei auf den 3. Platz. Europameister würde die Türkei, dank eines 6:0-Finalsiegs über Spanien.

Guis Cup-Coup

Herr Maldini am Dienstag den 25. Oktober 2022

Was macht eigentlich Guillaume Hoarau?

Der ehemalige YB-Superstar, ältere Leser:innen erinnern sich, ist nach zwei Jahren im Untergrund kürzlich in seiner Heimat La Réunion aufgetaucht. Dort fand er  in seinem Jugendverein Jeunesse Sportive Saint-Pierroise prompt eine Anstellung als Stürmer.

Foto: Screenshot Internet.

Mit ebendiesem JS Saint-Pierre wiederum bestritt Hoarau am Wochenende den Final des Reunion Cup. 2:1 gegen den FC Trois-Bassins hiess es zum Schluss, Hoarau spendierte den Assist zum ersten Tor. Der erlösende Siegtreffer fiel dann in der 81. Spielminute, wie das RL-Recherchedesk herausfinden konnte.

Dieser Triumph ermächtigt JS Saint-Pierre gemäss RL-Recherchedesk zur Teilnahme am Finale der Coupe régionale de France, dessen Rekordsieger es ist. Gewinnt JS Saint-Pierre dieses Spiel, dürfte es anschliessend in der achten Runde der Coupe de France einsteigen.

Daran hat der Verein gute Erinnerungen: In der Saison 2019/20 erreichte er die Sechzehntelfinals – als  erst zweiter Club aus einem der französischen Überseegebiete. Aber eben, zuerst der Final der Coupe régionale gegen La Tamponnaise. Das Heimspiel steigt am 19. oder 20. November. Sie können sich beim Chef melden, wenn Sie auf Spesen hinreisen möchten.

Günstige Gelegenheiten

Herr Shearer am Donnerstag den 29. September 2022

Russland kann doch noch siegen!

EPA/IGOR KOVALENKO

Zwar ist die Nationalmannschaft Russlands – ebenso wie alle Klubmannschaften – seit dem Beginn des Angriffkrieges auf die Ukraine von internationalen Spielen suspendiert. Trotzdem fand die Sbornaja im tiefsten Zentralasien noch einen Gegner, der bereit war, ein Freundschaftsspiel auszutragen. Letzten Samstag also kam es in Bischkek zum Aufeinandertreffen von Kirgisistan und Russland. Gegen einen der mutmasslich schwächestmöglichen Gegner auf dem asiatischen Kontinent holten die Gäste einen sehr beachtlichen 2:1-Sieg.

Wie der Telegram-Kanal “Arena-Nesigar” nun meldet, haben die Russen allerdings auch erneut beachtliche Verluste auf fremdem Territorium erlitten. Drei mitgereiste Mitarbeiter des Fussballverbandes hätten nämlich im Zuge der laufenden Teilmobilisierund der Streitkräfte einen Marschbefehl erhalten. Drei Mitarbeiter sollen nach dem Spiel in Bischkek die Rückreise nach Moskau nicht mehr angetreten haben. Ob es sich dabei um die drei Wehrpflichtigen handelt, ist nicht bestätigt.

Ein nächstes Freundschaftsspiel ist schon in Planung: als Gegner steht der Iran bereits fest, Ort und Termin allerdings noch nicht. Sollte der Match auch diesmal auswärts stattfinden, dürfte die Fluchtgefahr immerhin nicht so gross sein.

Viele Schützen

Briger am Montag den 26. September 2022

Geduld brauchten die Zuschauer und Spieler in der 2. Pokal Runde in der Region Nouvelle-Aquitaine in Westfrankreich.

Elfmeter Symbolbild (KEYSTONE/Ennio Leanza)

Ganze 35 Minuten oder 46 Schützen dauerte das Elfmeterschiessen zwischen FC Javerlhacois und dem FC Belvésois aus dem Distrikt Dordogne vor gut 2 Wochen. Nach 90 Minuten stand es 3:3 und am Ende mussten je 23 Schützen antreten, um die Entscheidung herbeizuführen, je ein Spieler der beiden Mannschaften musste also insgesamt drei Mal antreten, bis das Spiel endgültig entschieden war. Anthony Boulestier, vom unterlegenen FC Javerlhacois, gab dem lokalen Medium Dordogne libre zu Protokoll: “2 Stunden und 15 Minuten Fahrt, wir waren froh, dass es bei uns war. Sie waren mutig, zu kommen, einige hätten es nicht getan.” Umso mehr, als es sich um den Pokal der Nouvelle-Aquitaine für Mannschaften der Departements 3 und 4 handelte “Im französischen Pokal wäre es etwas anderes gewesen”, bestätigte der Kapitän. Dort ging es nicht darum, unbedingt weiterzukommen. Kurz vor dem Beginn der Meisterschaft war es eher ein Vorbereitungsspiel.” Boulestier, der mit seinem dritten Versuch am Pfosten scheiterte und so die Niederlage besiegelte gab dann noch bekannt:

« Belvès n’a même pas fait de cri de victoire, ils n’avaient qu’une envie : rentrer chez eux ! Heureusement qu’ils ont gagné, sinon ils auraient été vraiment déçus. Moi, je l’étais un peu. Mais, en y repensant, c’était long ! »

Das Elfmeterschiessen ein Weltrekord? Wohl nicht. In Südkorea soll es 2019 zu 62 Schüssen gekommen sein, allerdings nicht offiziell anerkannt. Im Ernest Armstrong Memorial Cup kam es im März 2022 zwischen Washington und Bedlington zu 54 Schüssen, vor 40 Zuschauern. Damit wäre der offizielle Guiness World Record von 2005, naimbischer Cupfinal, mit 48 Versuchen Geschichte.

Hickhack am Rotten

Briger am Dienstag den 13. September 2022

Der Oberwalliser Lokalfussball in Aufruhr.

Marco Walker (KEYSTONE/Jean-Christophe Bott)

Grund dafür ist der schwach in die Saison gestartete FC Naters. Aus den ersten fünf Spielen holte das Oberwalliser Aushängeschild nur drei Punkte. Trainer Nikola Vasilic wurde angeboten, ihm Jürg Widmer an die Seite zu stellen. Widmer scheiterte mit dem damals noch FC Oberwallis Naters heissenden Verein erst in den Aufstiegsspielen zur Promotion League an Rapperswil-Jona. Vasilic lehnte ab und wurde entlassen. “Widmer seinerseits hält man nicht für die beste Lösung”, so der Walliser Bote am letzten Donnerstag.
Auch der Name Admir Smajic geisterte durch den Blätterwald. Assistent Daniel Hermann, der den Club nach der Entlassung Vasilics trainierte und gegen Concordia Lausanne am Wochenende immerhin zu einem Punkt coachte, ist keine Dauerlösung, da ihm die nötigen Diplome fehlen. Wunschkandidat von Kleinstadt-CC Hans Ritz war daher Marco Walker, seit drei Spielen Trainer auf der anderen Rhoneseite beim FC Brig-Glis, zwei Ligen tiefer, der vor seinem Engagement in Sion bereits den FC Naters trainiert hatte. Am letzten Freitag um 19 Uhr sollte der neue Trainer in Naters vorgestellt werden, alles deutete auf Walker hin. Der Brig-Gliser Präsident, Infantino-Spezi und Oberstaatsanwalt Rinaldo Arnold, zeigte sich darob wenig erfreut. Vom Walliser Boten liess er sich wie folgt zitieren: «Beim Samstag-Heimspiel gegen Salgesch wird Marco Walker unser Team coachen. Marco Walker besitzt bei uns einen Vertrag bis Ende Saison, doch alles scheint offen zu sein. Trotzdem hoffe und erwartete ich, dass er diesen erfüllt.»

Und das tut dieser letztlich auch, obwohl im Ritz neben der Tätigkeit als 1. Liga-Trainer auch einen Job in seiner Firma anbot. Arnold dazu im Walliser Boten: “Das Herz und die Leidenschaft hat gegen das Geld entschieden. Wir sind glücklich darüber, dass Walker unser Trainer bleibt. Wir wollen mit ihm längerfristig zusammen arbeiten.”

Neuer Trainer wurde dann letztendlich Jürg Widmer.

Biancoreni

Herr Noz am Sonntag den 4. September 2022

Herr dres gewinnt die 913. Caption Competition.

(Keystone)

Den sehr früh abgelieferten meisterlichen Geistesblitz von Herrn dres konnte in der Folge niemand mehr wirklich toppen, auch wenn einige unter Ihnen sich durchaus würdig darum bemüht hatten. Herzlichen Dank dafür.

Also, Herr dres, Sie dürfen nun einen Preis aus der Schatzkiste wählen und sich dann beim Jurypräsidenten melden.

Allen einen schönen Sonntag, möge der mächtige Müssiggang Sie massvoll ermüden.

Tumultartige Turnübung

Herr Maldini am Dienstag den 9. August 2022

Wir präsentieren Ihnen das Gif* der Woche.

Zweite Bundesliga, der Braunschweiger Turn- und Sportverein Eintracht von 1895 e. V. gegen den Sportverein Darmstadt 1898 e. V., Bryan Henning gegen Fabian Holland. Die Spieler vertrugen sich gleich wieder und der Schiedsrichter amüsierte sich auch. Darmstadt gewann 1-0 (86′ Vilhelmsson).

*Graphics Interchange Format

Eindeutiger Elfmeter Fragezeichen

Herr Maldini am Dienstag den 26. Juli 2022

Was macht eigentlich der Fussballer Neymar Jr.?

Neymar da Silva Santos Júnior ist aktuell in Japan unterwegs, und da geht es teilweise rüde zu und her, wie der folgende Bildbeweis belegt.

Bewegtbildquelle: Reddit und Youtube.

Der Verein von Neymar, Paris Saint-Germain, ist momentan nämlich auf Japan-Tournée und trug dort Freundschaftsspiele gegen Gamba Osaka, die Urawa Red Diamonds und Kawasaki Frontale aus. Moderne Vereine zieht es zwecks Vorbereitung immer mal wieder in den Osten, das kennen Sie ja bereits.

Die oben dargestellte, wüste Szene spielte sich in der Partie gegen Osaka ab, die PSG mit 6-2 siegreich gestaltete. Die brasilianische Ze­le­b­ri­tät konnte nach dem schlimmen Vorfall gar noch einen Treffer beisteuern – nämlich den Penalty, den er nach der Attacke zugesprochen erhielt. Eine Geschichte, wie sie nur der Fussball schreiben kann.

Schiri gesucht

Briger am Montag den 25. Juli 2022

Im Wallis dürfen 4. und 5. Liga-Mannschaften keine Spiele mehr am Samstag ansetzen.

Kunstrasen Brig-Glis (Archiv brigerpress)

Freitag oder Sonntag, dies heisst es für Walliser 4. und 5. Ligisten in der bald beginnenden Saison, denn im Rhonetal fehlen die Spielleiter, wie der Walliser Bote und der Nouvelliste letzte Woche berichteten. Gewisse Schiedsrichter mussten letzte Saison zwei bis drei Spiele leiten, so der Verband. Auch andere Westschweizer Vereine kämpfen mit zu wenig Referees, so gibt es ähnliche Regeln etwa in der Waadt, Freiburg (3.-5. Liga) und Neuenburg (2.-3. Liga). Einzig im Jura und in Genf gibt es in der Westschweiz noch keine solche Regel, wie Watson berichtet. Im Wallis dürfen die ungeraden Gruppen im Herbst nicht am Samstag spielen, die geraden Gruppen triffts dann in der Rückrunde.
Der Samstag ist eindeutig der beliebteste Tag unter Amateurfussballern, im Wallis finden beispielsweise am Samstag rund 100 Partien statt, am Freitag und am Sonntag sind es je rund 20, wobei z.B. Senioren-Mannschaften (30+) oft am Freitag spielen, die Plätze also besetzt sind, bleibt der Sonntag.Und dieser ist bei den Vereinen nicht sonderlich beliebt.