Wer tätowiert ist, kickt besser.
Das zeigt eine umfangreiche Studie der Uni Basel. Im Visier hatten die Wissenschafter von der dermatologischen Abteilung die 736 Spieler, die an die WM 2018 teilnahmen (wovon 32,7 Prozent mindestens eine Tätowierung hatten). Das Runde Leder fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen:

✓ Südamerikanische Teams hatten den höchsten Anteil an Tätowierten mit 53,5 Prozent, gefolgt von Ozeanien (39,1), Europa (36) sowie Afrika und Asien (je 8,7 Prozent).
✓ Stürmer waren besonders oft tätowiert (40 %), Torhüter viel seltener (23,7 %).
✓ Tätowierte Spieler kamen überdurchschnittlich oft zum Einsatz (208,3 Minuten gegenüber Untätowierten mit 160,4 Minuten). Sie erhielten auch mehr gelbe und rote Karten, begingen deutlich mehr Fouls, wurden aber auch häufiger gefoult.
✓ Tätowierte schossen deutlich öfter aufs Tor, trafen aber nicht öfter als Untätowierte. Ausser bei Penaltys.
Die Forscher der Uni Basel gehen davon aus, dass tätowierte Kicker wichtige Persönlichkeitsmerkmale wie Aggresivität, Extrovertierheit und Risikobereitschaft aufweisen. Lauter Eigenschaften, die sich positiv auf den Marktwert auswirken. Man könnte auch sagen: Tattoos steigern den Marktwert.
In weiteren Studien wäre laut Uni Basel zu untersuchen, was die Kicker mit ihren Tätowierungen sagen wollen (“Verschönerung? Selbstermächtigung? Ausdruck persönlicher Werte? Gruppenzugehörigkeit oder religiöse Gefühle?”) und wie wissenschaftlich mit dem Fall Griezman umgegangen werden soll: Der Franzose hat zwar zahlreiche Tattoos am Arm, zeigt sie aber nicht. Er spielt fast immer mit langen Ärmeln.