Kevin Grossenbacher massregelt die angesehene spanische Sportzeitung “Marca”.
Estimad@s periodistas und sonstige Leser*innenschaft,

Ich bin soeben vom Backpacken in Patagonien (Rückreise per Anhalter mit dem Segelboot über den Atlantik) zurück, und habe unfassbar viel über mich und das Leben gelernt. Gerade auch nach dem total authentischen und schönen Kontakt mit Vertreter*innen der indigenen LGBTQIAx+-Community, mit der ich einige Kundgebungen organisiert habe, empöre ich mich umso mehr über den eurozentrischen Alltagsrassismus.
Ich hatte kaum den WG-Kühlschrank geöffnet, um meinen “New Roots” Käse mit einem Demeter-Smoothie abzuwrappen, da ploppt dieses Bild auf meinem Smartphone auf.
Das ist die Titelseite der renommierten spanischen Sportzeitung “Marca”.
Sie induziert den Begriff “Africa Power”, um zu statuieren, dass bei Real Madrid vor allem POC (People of Color) zu den tragenden Elementen gehören – und um zu sagen, dass die abgebildeten Menschen keine europäischen Menschen sind, sondern von “anderswo” her kommen. Dabei ist die Faktenlage klar: Sie sehen hier sechs Menschen, No Borders No Nations! (weil eine nationale Zugehörigkeit dennoch existiert, sind das vier Franzosen, ein Deutscher, ein Österreicher).
Es zählt zu den gängigen stereotypisierten Darstellungen von nichteuropäischen Menschen, dass man “Afrika” als einen einzigen Herkunftsort begreift und zudem afrikanischen Menschen besondere Muskelkraft zuschreibt – dies alles zeigt, wie tief rassistisch die Denkmuster im weissen Cis-Europa nach wie vor verwurzelt sind. Das geschah neulich auch in der Schweiz.
Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, empfehle ich Ihnen auf Anfrage gern einige Papers von Kolleg*innen der postkolonialen Forschung, da habe ich sehr gute Kontakte aus wissenschaftlichen Lesekreisen.