Jetzt gibt es schon wieder ein Jubiläum zu feiern!
“Eddie Gray erobert den Ball im Mittelkreis und nimmt sofort Kurs auf Chelseas Goal auf. Aber David Webb hat andere Vorstellungen. Angetrieben von den Erinnnerungen daran, wie er von Leeds’ Flügelspieler Wochen zuvor ausgespielt wurde, trifft ihn der Verteidiger, mit beiden Füssen in der Luft, ohne Rücksicht. Bang.”
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Fünfzig Jahre sind es her, seit im Old Trafford der wohl härteste Match der einigermassen neueren englischen Fussballgeschichte ausgetragen wurde: im FA Cup-Finale 1970 trafen Leeds und Chelsea aufeinander. Am 11. April begegneten sich die beiden Mannschaften im Londoner Wembley-Stadion. Nach den 120 Minuten und dem 2:2-Unentschieden mussten aber nicht etwa Penaltys, sondern ein Wiederholungsspiel die Sieger bestimmen.
Der Wembley-Rasen war aber nach dem Match und vor allem nach einem kurz zuvor ebenfalls dort ausgetragenen Pferderennen in derart ramponiertem Zustand, dass das fällige Wiederholungsspiel unmöglich noch einmal im Allerheiligsten des englischen Fussballs stattfinden konnte. Der Verband setzte die entscheidende Begegnung am 29. April im Old Trafford zu Manchester an, und beide Mannschaften schenkten sich nichts. Das mag erstaunlich klingen, wenn man sich den blossen Spielbericht anschaut. Schiedsrichter Eric Jennings zeigte in seinem letzten Spiel als Offizieller des Verbands nämlich nur eine einzige gelbe Karte (an Chelseas Ian Hutchinson). Nach neunzig Minuten und Toren durch Jones (Leeds) und Osgood (für die Londoner) stand es wiederum Unentschieden und darum mussten erneut zwei mal fünfzehn Minuten über Sieg und Niederlage bestimmen. Das Siegtor fiel in der 104. Minute durch David Webb, der FA Cup ging an die Stamford Bridge.
In der jüngeren Zeit bewerteten zwei Schiedsrichter die Partie noch einmal: David Elleray hätte 1997 sechs rote und zwanzig gelbe Karten ausgeteilt, Michael Oliver, welcher dieses Jahr noch einmal eine Sichtung vornahm, hätte schon nach elf Minuten zum ersten Mal in seine hintere Hosentasche gegriffen und über die gesamte Spiellänge ganze elf Spieler des Feldes verwiesen! Die Atmosphäre war aufs Äusserste aufgeladen, schliesslich war es auch ein Duell zwischen den feinen Stadtschnöseln aus London und der rauhen Arbeiterklasse aus Nordengland. “Sie hassten uns und wir hassten sie”, fasste es Ian Hutchinson in seiner Autobiographie kurz und prägnant zusammen.
Die englischen Medien haben dieses Spiel nun auch deshalb wieder ausgegraben, weil in den vergangenen Wochen zwei der Protagonisten gestorben sind: Chelseas Goalie Peter Bonetti und Verteidiger Norman Hunter von Leeds.
So, genug der Worte! Geniessen Sie jetzt das Spiel in voller Länge. Wer keine drei Stunden Zeit hat, findet hier eine Zusammenfassung, leider ohne die meisten strittigen Szenen. Wer nur ganz kurz schauen will und sich einen Eindruck machen will, was der Unparteiische alles laufen liess, sieht hier ein Beispiel. Viel Vergnügen!
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Einen guten Morgen wünsche ich. Wunderbarer Start in einen Tag im Old Trafford, thanks, Herr Shearer.
Leeds war immer mein Lieblings-Klub auf der Insel. Fragen Sie mich nicht weshalb. Guten Morgen.
Weshalb war Leeds immer Ihr Lieblings-Klub auf der Insel?
Feine Stadtschnösel gegen rauhe Berglerklasse mit Betonung auf Klasse. Das kommt uns bekannt vor. Beitrag des Jahres!!!
Und am Schluss feiern die feinen Stadtschnösel. So muss das sein!
Leeds ist keine Stadt Herr Shearer?
Sie sind London-Fan, Herr Shearer?
Seit der britische Neuenburger zur Steinigung verurteilt worden ist, macht sogar der Londoner wie mehr Sinn…
Pferderennen auf dem Fussballplatz? Hat man in Genf glaub auch schon versucht.
Leeds an einem Ostermontag, kann man machen. Let’s go f******mental!
früher war alles besser.
Apropos Leeds, Tabellenführer der Championship und mit noch neun ausbleibenden Spielen sieben Punkte Vorsprung auf den 3. Platz, welcher nicht mehr automatische Promotion bedeuten würde.