Aktivist d.A.* aus Bern kämpft gegen das heutige Tatzenderby.

d.A. campiert seit Wochen vor dem Stadion (Archivbild)
Nach dem Abpfiff der Partie SCL-SCB heute Abend, wird auch für d.A. Feierabend sein, er wird sein Camp vor dem Wankdorfstadion räumen. Seit dem 16.12. protestiert er dort gegen das so genannte Tatzenderby. Er hat Passanten angesprochen, Flugblätter verteilt, Lieder gesungen und jede Nacht vor dem Stadioneingang geschlafen.
D.A. ist ein Idealist, ein Kämpfer für eine bessere Welt. Deshalb plädiert er für «ein Stadion ohne Schabernack». Die heutige Randsportveranstaltung ist ihm deshalb ein Dorn im Auge. Es geht nicht unbedingt um einen Protest gegen Eishockey, betont er. Am richtigen Ort ist diese Sportart für ihn unter Umständen nicht zu 100% ein Tabuthema. Auch Berührungsängste hat er nicht. Sagt er. Er erzählt von einer Tramfahrt bis Endstation, damals vor zwei Jahren, zeigt ein Handyfoto, für das er beim Allmendstadion posiert hat. «Das war ein spezielles Erlebnis.»
Trotzdem: Das Tatzenderby propagiere verzerrte Formen von Sport, kritisiert er. Es werde einerseits versucht, Eishockey als attraktiven Leistungssport zu verkaufen und andererseits wird die Sportart als etwas Normales, in einem Fussballstadion jederzeit Verfügbares dargestellt. «Das ist doch einfach nur krank!»
Bereits vor 12 Jahren organisierte d.A anlässlich des ersten Tatzenderbys gemeinsam mit Kollegen einen Stand vor dem Wankdorfstadion. «Wir verteilten gebastelte Fussbälle, nicht «handgestrickte» sondern schöne, mit einem ermutigenden YB-Logo drauf. Nun habe ich das Thema erneut aufgreifen müssen, weil ich will, dass so ein Spiel an so einem Ort nicht mehr stattfindet», sagt er. Als Fussballfan sei ihm wichtig, bei einem schwierigen Thema Stellung zu nehmen, auch wenn man dann als Purist wahrgenommen werde.
Nun, das Spiel findet statt, für d.A aber längst kein Grund aufzugeben. Er werde auch nach der heutigen Partie für saubere Fussballstadien einstehen, denn eines sei gewiss: «Die kommen wieder, ihr werdets sehen.»
*Name der Red. bekannt
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Kämpfen Sie, Herr d.A! Weil das ist nur der Anfang! Am Ende werden unsere Fussballplätze noch zu Konzertbühnen oder Einkaufszentren. Guten Morgen.
Bei uns habe ich den Kampf aufgegeben. Einmal Gölä hat den Ort für immer entweiht.
Je suis d.A.!
Und dann die ganze Energieproblematik … Da muss ich zuerst durchschnaufen. Wie kann man in einem Fussballstadion zwei Schläuche Wasser… Wo leben wir eigentlich hier?! Wankdorf äh Wahnsinn.
Seit 10:30 Uhr wird offensichtlich rückgebaut! Bravo Aktivist d.A.* aus Bern!!
Wir sind allen d.A.!
HOPP TIGER!!!
Hihi, sehr schöner Rundumabschlag, Herr passiver attacker.
herzl Gratul Herr d.A.!
Ihr Einsatz wäre übrigens auch in der NHL gefragt.
Dort drüben haben die Bärentatzen gewonnen, allerdings bloss gegen Krallen.
Ho Ho Hopp Langnou!
Ich weiss das Engagement des Herrn d.A. ja durchause zu schätzen. Aber das geschieht diesem Kunstrasen ganz recht. Eis ist immerhin natürlicher als Polypropylen. MM.
Ich glaube nicht, dass es sich um Natureis handelt, Herr Hermann. Es ist Kunsteis. Meine Befürchtung.