Heute reisen wir ins Jahr 1982 und halten am 31. Mai.
Wie immer am Pfingstmontag findet in Bern der Cupfinal statt. Diesmal treffen Sion und Basel aufeinander, zwei Mannschaften mit grossem Anhang. Entsprechend umfangreich sind die Sicherheitsvorkehrungen, zumal es in den Vorjahren zu Sachbeschädigungen und Glasscherben-übersäten Strassen in der Innenstadt gekommen ist. Dass die Fans Berge von Abfall hinterlassen und in jede Ecke pinkeln, nervt die Berner Bevölkerung ebenfalls.
“Die Zeiten, in denen grosse Fussballveranstaltungen mit einem Minimum an Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt werden konnten, sind längst vorbei”, bedauert die Neue Zürcher Zeitung. “Dieses Jahr begannen die Vorsichtsmassnahmen bereits am Bahnhof und in den Zufahrtsstrassen zum Stadion Wankdorf, wo Polizisten den Anmarsch der Fans beobachteten und kontrollierten. Die Wettkampfstätte selbst war mit rund 100 Mann des Wachpersonals sowie 40 Stadtpolizisten gesichert.”
Trotzdem wird das Spiel vor 44.000 Zuschauern von Zwischenfällen überschattet. Schiedsrichter Macheret muss den Match unterbrechen, weil Basler Fans hinter dem Walliser Tor Flaschen aufs Spielfeld werfen.
Nach dem Abpfiff kommt es zu Tumulten. “Die enttäuschten und wütenden Fans unter den Tausenden von Basler Anhängern warfen leere oder halbgefüllte Flaschen auf das Terrain, ja sogar gegen die Walliser Spieler, als sich diese auf die Ehrenrunde begaben”, schreibt die NZZ. Auf dem Rückweg zum Hauptbahnhof sind es dann die Walliser, die erneut ein wahres Schlachtfeld von leeren Bier- und Fendantflaschen zurückliessen. Ihren Vorrat an Fackeln und Knallpetarden hatten sie schon auf dem Hinweg aufgebraucht.
In der Stadt Bern entspannt sich im Nachgang eine lebhafte Debatte zur Frage, was man sich von den Fussballfans eigentlich alles gefallen lassen muss.
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Ich hatte zuerst gelesen Frust mit Frans und habe gedacht der Herr Frans sei mit irgendetwas Unzufrieden.
Also war früher gar nicht alles besser? Komisch, ich habe diesen Cöpfinal anders in Erinnerung gehabt.
Kaum macht Herr Rrr das Schlamassel öffentlich, reagiert Herr Käser!
Ah, guten Morgen!
MORGEN HERR GYGAX! GUT GESCHLAFEN, HERR GYGAX? ODER TRÄUMTEN SIE IN UNTERZAHL?
Ach Herr Rrr!
Herr Yakin ist einfach ein unglaublicher Taktikfuchs. Mit dieser Cupniederlage hat er sich nun der mühsamen Doppelbelastung Cup/Meisterschaft entledigt.
Sehr schön! Ich habe das Datum überlesen und erst beim Schiedsrichter Macheret bemerkt, dass es sich nicht um einen aktuellen Bericht handelt. Gut kann ich mich auch noch an ein Spiel erinnern, als Flaschen geworfen wurden – natürlich aus Glas – und wenig später per Stadiondurchsage dringend nach einem Notarzt gesucht wurde. Tja, man wird alt.
Was meinen Sie Herr Gygax, brauchen wir diesen Cupfinal überhaupt noch?
Sie müssen die Frage anders stellen, Herr Baresi. Was bringt dieser Cupfinal dem FC Basel? Das fragt sich ja auch Herr Yakin, und sogar schon ein Jahr länger als Sie.
Interessanter Link. Und interessant dadrin:
Ich habe mir das irgendwie anders vorgestellt.
Ich denke, man sollte das verschärfte Hooligan-Konkordat verschärfen.
Herr Baresi, ich würde sagen, im Allgemeinen werden diese Cup- und Meisterschaftssiege eher überbewertet.
ODER WAS MEINEN SIE HERR RRR?
Sie meinen ohne Konkordat hätte die Polizei nicht die Möglichkeit gehabt, den Mannschaftsbus des FCB mit Wasserwerfern ins Stadion zu eskortieren, damit die Zürcher Fans nicht ganz so viele Steine auf den Bus schmeissen können? Wie? Ja natürlich, die FCB-Fans haben sich auch daneben benommen.
Ein Kinderlachen oder ein Vogelgezwitscher an einem sonnigen Frühlingsmorgen freut mich ungemein viel mehr als 100 YB-Meistertitel, das ist richtig.
EILMELDUNG:
Herr Rrr umarmt Bäume und hilft Fröschen über die Strasse!
Das ist jetzt auch nicht genau der Titel, den man über sich in der Zeitung lesen möchte. MM
One love,One life- When it’s one need, In the night. It’s one love, We get to share it – It leaves you baby
If you don’t care for it. Denken Sie darüber nach, Herr Gygax.
Vor allem, wenn man sogar auf dem Kopf nur noch Haut hat.
Ähnliche Gedanken von mir – ich kam gestern beim Breitschplatz vorbei, sah, wie die Stadtreinigung die zahllosen Flaschen und Büchsen, die von den wilden Horden achtlos auf den Boden geworfen worden sind, wegputzte. Immer nur schnell, schnell aussaufen, dann ins Stadion, konsumieren, konsumieren! Dabei war ein schöner Frühlingstag. Man hätte das Bier bei einem kleinen Plausch auf einem der Bänklein kosten können. Vielleicht mit dem Leergut etwas basteln. Aber nein.
Möglich, dass Herrn Käsers Einwände einen heilsamen Prozess des Umdenkens einleiten werden! Meine Meinung.
EILMELDUNG
Herr Durtschihno glaubt an den heilsamen Prozess.
Da findet also ein Cupfinal statt, und alle schreiben über Bäume, Vögel, Wasserwerfer und Käse.
Was bedeutet eigentlich ein FCZ-Titel für den Schweizer Fussball? Haben Sie sich das schon mal überlegt?
*überleg*
Ah ganz einfach: Der Basler und wir müssen wieder praktisch alleine Pünktli sammeln bei den Europäern.
Und zu welchem Schluss ist man damals gekommen? Ah nein, die Debatte ist noch im Gang. Nume nid gschprängt.