Bizarre Kriegsdenkmäler

Dort, wo im Zweiten Weltkrieg jugoslawische Partisanen fielen, entstanden unter Tito imposante Denkmäler. Heute zerfallen die Skulpturen. Jan Kempenaers hat sie fotografiert.

1967 schuf Dusan Dzamonja das Mahnmal «Spomenik Revolucije» (Denkmal für die Revolution). Es steht auf dem Schlachtfeld von Podgaric bei Berek in Kroatien.

Dieses Monument auf dem Berg Kosmaj in Serbien ist einer Partisaneneinheit aus dem Zweiten Weltkrieg gewidmet.

Während des Zweiten Weltkriegs war die Gemeinde Foca Schauplatz der Sutjeska-Schlacht zwischen jugoslawischen Partisanen und den Deutschen. Das Denkmal in der Nähe von Tjentiste erinnert an die Gefallenen.

Dieses Monument ist dem Ilinden-Aufstand gewidmet, der mazedonischen Revolte gegen die Osmanen im Jahr 1903. Es wurde am 2. August 1974 eingeweiht.

 

Dieses Denkmal wurde 1972 eingeweiht und stammt vom Zagreber Bildhauer Dusan Dzamonja. Es liegt im Gebirge Kozara, Bosnien und Herzegowina.

Das Monument (Spomenik na Korcanici) befindet sich im Grmec, einem abgelegenen Gebirgszug im Nordwesten Bosnien-Herzegowinas. Viele der Denkmäler liegen derart tief in den Bergen, dass Fotograf Kempenaers auf die Hilfe der Einheimischen angewiesen war, um die Gedenkstätten zu finden.

Dieses Monument wurde von dem slowenischen Bildhauer Janez Lenassi entworfen. Es steht auf dem Hrib Svobode (Hügel der Freiheit) in Ilirska Bistrica im Südwesten Sloweniens.

Das Denkmal mit dem Namen «Steinerne Blume» des serbischen Architekten Bogdan Bogdanovic liegt in der kroatischen Gemeinde Jasenovac. Während des Zweiten Weltkriegs hatte hier die kroatische Ustascha das grösste Konzentrationslager des Balkans eingerichtet.

Der Susanjar Memorial Complex bei Sanski Most wurde in Erinnerung an die mehreren Tausend Toten errichtet, die während des orthodoxen Ilindan-Festes im Jahr 1941 von den Deutschen umgebracht wurden. Das Monument steht in der Nähe der Gemeinde Sanski Most, im Nordwesten Bosnien-Herzegowinas.

In der Stadt Kolasin in Montenegro steht dieses Mahnmal zur Erinnerung an die Toten des Zweiten Weltkriegs. Es wurde von dem Zagreber Bildhauer Vojin Bakic entworfen.

Der Kadinjaca Memorial Complex erinnert an das Arbeiter-Bataillon der Dörfer Kadinjaca und Uzice, das im November 1914 gegen eine Übermacht der Deutschen verloren hatte.

Dieses Monument steht im kroatischen Kosute – nicht zuletzt, weil die Denkmäler an Orten errichtet wurden, wo Schlachten des Zweiten Weltkriegs stattfanden oder einst Konzentrationslager standen.

In den Achtzigerjahren zogen Titos Monumente, wie hier das Denkmal nahe Korenica, jährlich Millionen von Besuchern an. Nachdem sich die Republik aufgelöst hatte, wurden die Stätten aufgegeben und verloren ihre symbolische Bedeutung.

Dieses Denkmal soll an die Opfer erinnern, die in dem Konzentrationslager Crveni Krst (deutsch: Rotes Kreuz, nach dem Stadtteil von Nis, Serbien) ums Leben kamen. Rund 12’000 Menschen – vor allem Partisanen, Kommunisten, Juden und Roma – starben in dem Lager.

Das Makljen Spomenik sah einst aus wie eine grosse Steinwolke. Heute ist von dem Holocaust-Mahnmal nur noch wenig übrig.

Dieses Denkmal steht in der Nähe der kroatischen Stadt Knin.

11 Kommentare zu «Bizarre Kriegsdenkmäler»

  • Samuel sagt:

    Was klar fehlt ist die gedenkstätte in Srebrenica Ostbosnien wo 1995 8372 meist Männer und Knaben von serbischen Tschetniks umgebracht wurden.

  • Serge Roth sagt:

    Sorry, aber ich empfinde einige dieser Monumente als geradezu wunderschöne Kunstwerke….

  • Hans Knecht sagt:

    Krieg sollte man nicht verherrlichen. Daher sind es zum Glück hässliche Denkmäler.

    • Joe Weiss sagt:

      «Hässliche Denkmäler»? Hm, ich würde mich nicht wundern, wenn dies Menschen äussern, die z.B. einem «Holidi» (auch bekannt als «Pimmelmann» in Winterthur nachtrauern….).

  • Mdennler@gmx.ch sagt:

    Bei allem Respekt, aber diese Monumente verdienen es nicht weiter zu bestehen

  • René Edward Knupfer-Müller sagt:

    Grossartige Zeugen der Geschichte, dem Verfall preisgegeben ! ……. Es ist jammerschade !

  • Joe Weiss sagt:

    Gewisse dieser Denkmäler sind alles andere als am «Zerfallen». Sie wurden zum Teil gerade vor Kurzem renoviert. Sie sind – im Falle der KZ-Denkmäler – auch wichtige Erinnerungsstätten für Angehörige und Geschichtsbewusste, wie z.B. auch Buchenwald in DE oder Terezin in CZ. Die Ustascha, als verlängerter Arm der Nazis auf dem Balkan, hatte seine Vernichtungslager systematisch zerstört. Es ist daher wichtig, Erinnerungsstätten zu haben, an diese Zeit. Das Denkmal von Bogdan Boganovic ist (in echt) eindrücklich und regt zum Nachdenken an. In diesem Sinne auch nicht «bizarr». Man hat sich damals dafür entschieden, keine Barracken o. Ä. aufzubauen, für die Touristen. Doch ein Denkmal, das «berührt».

  • Graeg sagt:

    Dieser Stil wird „Brutalismus“ genannt. Und seien wir ehrlich … es passt…

  • Thom sagt:

    Halbzerfallenen Mahnmale, in Stein gesetzte Erinnerung ist vergänglich. Erstaunlich.

  • Martina Albertin sagt:

    Heavy.

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