Stadt der Hunde

Worauf kommt eine Fotografin aus Wien in Venedig? Auf die Einheimischen: Pudel, Dackel, Schäfer, Schnauzer.

 

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Hinter dem Palazzo Grassi liegt das Quartier San Samuele, und hier arbeitet Peggy in einem Antiquitätengeschäft. Beziehungsweise vor dem Geschäft. Und zwar dann, wenn sie nicht unter dem Schreibtisch liegt und auf Kundschaft wartet, was sie die meiste Zeit tut: Dann steht sie auf, tritt vor die Tür und gähnt in die Gasse hinaus. Was manche Touristen offenbar so charmant finden, dass sie den Laden betreten und ihn als Besitzer einer vergoldeten Putte wieder verlassen.

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«Die Hunde von Venedig» heisst das Buch, in dem Luiza Puiu hundert Bewohner dieser Stadt porträtiert. Und das ist nicht übertrieben: Es sind Temperamente, die die Wiener Fotografin eingefangen hat – Auftritte, Haltungen, Blicke. Jenen von Achille etwa, dem Albino-Boxer, der Fussball und Sturheiten mag, wie sein Besitzer erklärt.

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Werden hier Tiere vermenschlicht? Im Gegenteil: In ebenso lakonischen wie liebevollen Texten erklärt der Journalist Christian Ortner die Halter aus den Hunden heraus. Und auch die Stadt. «Es waren die Hunde», schreibt er: Sie haben ihm jenes Venedig nahegebracht, das hinter den Touristenkulissen gleichen Namens durchaus und ganz real existiert.

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Luiza Puiu (Fotos), Christian Ortner (Texte): Die Hunde von Venedig. Edition A, Wien 2016. 160 Seiten, etwa 27 Franken.

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