In Freiheit paddeln

Das Buch «Surf Odyssey» ist auf einer Wellenlänge mit dem Surfbrett und jenen, die ihm ihr Leben widmen.

Surfen ist viel mehr als nur ein Sport, mehr als ein Hobby. Das Wellenreiten ist ein Lifestyle, für viele gar eine Lebensphilosophie. Sinnstiftender Lebenszweck. Und längst hat sich das Surfen in sämtliche Bereiche der Kunst ausgebreitet. Das Lebensgefühl der Surfer inspiriert Fotografen, Illustratoren, Designer, Musiker, wie kaum eine andere Sportart es tut.

Wer sich jemals auf ein Brett gelegt hat und gegen die Wellen gepaddelt ist, unter ihnen durch, bis er plötzlich hinter den brechenden Wogen sass, wer dort gewartet hat, den Blick zum Horizont, die Gedanken nur beim nächsten Set, und wer je einmal das Glück erlebte, eine anrollende Welle zu erwischen und von ihr mitgetragen zu werden, der hat den Zauber erlebt.

Wen das Wellenreiten am Haken hat, überkommt eine ständige Sehnsucht: Ich will ans Meer. Gerade Binnenlandbewohner wie wir Schweizer richten ihre Ferien plötzlich nach Wellenbedingungen aus. Wo ich nicht surfen kann, will ich nicht hin. Das Surfen bringt Menschen dazu, ihre Jobs zu kündigen und zu Abenteuern aufzubrechen. Manche suchen auf der ganzen Welt nach noch ungesurften Wellen, trotzen gefährlichen Meeresbewohnern und eisiger Kälte. Manche verlieren ihr Leben in der Welle. So, wie keine Welle der anderen gleicht, so unterschiedlich sind die Köpfe, die ihr Leben dem Surfen gewidmet haben. «Surf Odyssey» begnügt sich nicht damit, lediglich spektakuläre Fotografien zum Thema Wellensurfen aneinanderzureihen. Das Buch porträtiert mit Text und Bild aussergewöhnliche Künstler und Abenteurer, aber auch Surfboarddesigner und -bauer oder eine Gang, deren Mitglieder an ihren Motorrädern genauso hängen wie an ihren Boards.

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Surf Odyssey: The Culture of Wave Riding, Die-Gestalten-Verlag, 2016, 320 Seiten, ca. Fr. 50.–, Sprache: Englisch

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