Ihr Wissen ist gefragt!
Das Bildarchiv der ETH Zürich braucht Sie: Gesucht sind Informationen zu historischen Bildern. Dabei zählt die ETH auf das Wissen der breiten Bevölkerung, also von Ihnen.
Wissen Sie mehr zu diesem Foto? Über diesen Link können Informationen erfasst werden.
Am Anfang stand das Ende. Das Ende der Swissair. Die ETH-Bibliothek übernahm 2010 das Archiv der Luftbild Schweiz AG, die Geschichte der Swissair in Bildern. Von der Gründung bis zum Grounding. Die Sache hatte einen Haken: Die Bilder waren zwar fast ausnahmslos schön, ein Teil davon aber eigentlich wertlos. Denn niemand wusste genau, was darauf zu sehen war. Manche Fotos waren spärlich beschriftet, andere gar nicht.
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Dieses Problem wiederholt sich, wenn man mit historischen Bildern zu tun hat. Was tun? Diese Frage stellte sich Nicole Graf, Leiterin des Bildarchivs der ETH Zürich. Ihre Sammlung umfasst rund 3 Millionen Bilder, 350’000 davon sind digitalisiert; die Zahl wächst stetig. Die Informationen zu zehntausenden sind äusserst spärlich – oder sogar inexistent. Zum Beispiel jetzt gerade wieder, wo das Archiv der Zürcher Bildagentur Comet bei der ETH erfasst wird. Da gibt es dieses Couvert mit sechs Negativstreifen, die einzige Info zu den dreissig Bildern ist auf den Umschlag notiert: «Irlandreise, Okt 64». Die sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ETH-Archivs könnten jetzt Bildbände wälzen und nach Übereinstimmungen mit den Negativen suchen. Oder aber die halbe Welt könnte ihr Wissen mit den Negativen abgleichen. Stichwort Crowd.
Der «Tages-Anzeiger» zeigt in Zusammenarbeit mit dem ETH-Bildarchiv einmal im Monat Bilder, zu denen es wenig oder keine Informationen gibt. Die erste Serie hier mit dem Titel «Oerlikon» stammt aus dem Comet-Archiv. Wissen Sie mehr dazu? Unter jedem Bild finden Sie einen Link, der Sie ins Onlinearchiv der ETH führt. Hier können Sie alle Bilder direkt kommentieren.
Zeigte sich das Problem beim Swissair-Archiv exemplarisch, war später auch die Lösung exemplarisch. «Da draussen ist das Wissen vorhanden – die Frage ist, wie man an das Wissen gelangt», sagt Nicole Graf. 2010 begann sie mit ihrem Pilotprojekt des Crowdsourcing: Sie wandte sich an die ehemaligen Swissair-Angestellten. Das war nicht so schwierig, sind die Veteranen doch in Vereinen gut organisiert. Sie hatte bald eine kleine Truppe zusammen, vorwiegend Männer, ehemalige Piloten, Stationsleiter, Ingenieure, die sich durch die Bilder klickten und so quasi ihr gesamtes Wissen der ETH-Bibliothek weitergaben. Der Wert ihrer Arbeit: unbezahlbar. Der Wert der vorher wertlosen Bilder: unermesslich.
Unorganisierte Informanten
Was die Sache mit all den anderen Bildern erschwert: Das Wissen ist nicht organisiert. Theoretisch kann jedes Bild in der Sammlung von jedermann mit einem Kommentar versehen werden. Bloss macht das niemand einfach so. Einen ersten Schub an Informationen hat die neue Funktion «Kommentar» im Archiv Ende 2015 zwar ausgelöst. Er flachte aber bald ab. Nicole Graf schloss daraus, wie wichtig der Dialog mit der Crowd ist. Deshalb betreibt sie seit einigen Wochen den Blog «Crowdsourcing» (blogs.ethz.ch/crowdsourcing). Darin macht sie regelmässig auf neu erfasste Bilder aufmerksam oder zeigt, zu welchen Bildern nun plötzlich ganz viel Information vorhanden ist. «Die Leute sollen sehen, dass etwas läuft, dass ihre Mitarbeit etwas bewirkt.» Seit sie den Blog aufgeschaltet hat, erhielt sie 4300 Beiträge zu Bildern, bei 2600 Bildern wurde inzwischen die Information ergänzt – oder sie wurden überhaupt erst mit Informationen versehen.
Noch ist Grafs Crowd relativ überschaubar: 500 Informanten sind es, 91 Prozent davon Männer. Die Leute lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Die Gruppe der Experten, die in einem Thema wahnsinnig viel Wissen haben und sehr gezielt nach «ihren Bildern» suchen. Der fleissigste von ihnen hat 765 Bilder beschriftet; die Hälfte aller Einträge stammt von 10 Leuten. Die aktivste Frau steht auf Platz 12, sie hat 57 Bilder kommentiert.
Dann gibt es die Gruppe zwei, Nicole Graf spricht von der breiten Bevölkerung. Diese suchen nach Bildern und Themen, zu denen sie einen persönlichen Bezug haben. Die schreiben vielleicht ein, zwei Bilder an – und tauchen danach nie mehr in den Kommentarfeldern auf.
Für die ETH ist mit dem offenen System die Schwelle gesunken, Bilder zu veröffentlichen. Reicht die Qualität der alten Fotos aus, werden sie auch dann aufgeschaltet, wenn man über den Inhalt wenig oder nichts weiss. In der Hoffnung, irgendjemand «da draussen» wisse mehr.
3 Kommentare zu «Ihr Wissen ist gefragt!»
Zu den beiden Bildern vom Samstags Tagi, 04.06.2016
kann ich Ihnen einige wenige Infos geben: Zur Info, ich bin an der Schaffhauserstr. (sogenannter EPA-Block) aufgewachsen. Jahrgang 47.
Bild oben: Links im Bild die EPA, Ecke Schaffhauserstrasse (nicht im Bild) rechte Strasse, Wallisellenstr. (Eingang Hausnummer 3). Heute ist die Coop City an dieser Stelle.
Ganz rechts das Restaurant Metzgerhalle, resp. Ecke der Terrasse.
Bild unten: Spielwarengeschäft Pfister Kari die Schaufenster, ein Anziehungspunkt für uns Kinder.
Nun wünsche ich Ihnen viel Erfolg mit Ihrem Blog.
Tagesanzeiger 4. Juni 2016 Unteres Bild.
Das Haus steht an der Nansenstr. 9 in 8050 Zürich Oerlikon. Man blickt auf die Nordseite des Gebäudes. Neben dem Spielwarenladen Pfister Kari war an der Ecke das Restaurant Du Nord beheimatet. Die Abfallkübel waren von Patent Ochsner.
Für hans