Die pakistanischen Kämpferinnen
In der südpakistanischen Stadt Karachi, in einer Nachbarschaft, die eher für ihre Bandenkriege bekannt ist als für die Emanzipation von Frauen, gibt es seit kurzem einen Boxclub, wo Mädchen kämpfen lernen. Der pakistanische Fotograf Akhtar Soomro hat ihn besucht.
Die 15-jährige Mehek beim Training im Shaheen Boxing Club. Fotos: Akhtar Soomro
Younis Qambrani gründete 1992 den Shaheen Boxing Club in Lyria, einem Bezirk von Karachi, Pakistan. In einer konservativ muslimischen Umgebung wie in Pakistan ist es nur den wenigsten Frauen möglich zu boxen. Für Younis Qambrani war es anfangs undenkbar, Mädchen in seinen Club aufzunehmen, zu gross war der Druck der Gesellschaft. Vor einem Jahr kam ein Mädchen zu ihm und fragte, warum Mädchen nicht trainieren dürften. Sie beklagte sich darüber, dass ihnen niemand zeige, wie sie sich wehren könnten. Da gab Qambrani schliesslich nach.
Tabia (12) nach dem Training.
Vorbereitungen an einem Boxturnier in Karachi.
Azmeena (16) bei Aufwärmübungen.
Arisha (9) erhält Anweisungen von ihrem Trainer.
Inzwischen besuchen etwa ein Dutzend Mädchen zwischen acht und siebzehn Jahren jeweils nach der Schule den Club. Mangels Ausrüstung und Infrastruktur wächst der Sport nur langsam, doch die Situation werde besser, sagt Qambrani. Im Oktober fand ein Trainingscamp für Boxerinnen statt, das sogar staatlich unterstützt wurde; lokale Medien berichteten darüber.
Arisha gegen Misbah in einem Trainingskampf.
Misbah (17) beim Aufwärmen.
Die 12-jährige Tabia (links) kämpft gegen die 11-jährige Aamna an einem Turnier.
«Ich trainiere, seit ich ein Kind bin, und, Inshallah, ich werde internationale Boxerin und den Namen Pakistans berühmt machen.» Urooj Qambrani (15), die Tochter des Trainiers, hat Grosses vor.
Aamna (11) wartet auf den Start ihres Kampfes.
Trainer Younis Qambrani (Mitte) mit seinen Boxerinnen.
Ein Kommentar zu «Die pakistanischen Kämpferinnen»
SUPER! Das muss man fördern!