Swiss Press Photo 2016
Die ausgezeichneten Bilder der ausgezeichneten Schweizer Pressefotografen.
Kategorie «Aktualität»
1. Platz: Pascal Mora
Am frühen Morgen des 27. Mai 2015 werden im Nobelhotel Baur au Lac sechs hochrangige Fifa-Funktionäre festgenommen. Das Bild, auf dem ein Verhafteter durch eine Seitentür abgeführt wird, geht um die Welt. Erschienen in: New York Times, Tages-Anzeiger, NZZ am Sonntag, L’Hebdo, SonntagsBlick, SonntagsZeitung, Zentralschweiz am Sonntag, Weltwoche, L’Illustré
2. Platz: Jean-Christophe Bott
Der amerikanische Aussenminister John Kerry, hier am 3. März 2015 während einer Verhandlungspause, ringt in Montreux drei Tage lang um das iranische Atomprogramm. Bis zum Abschluss eines Abkommens, das dem Iran die zivile Nutzung von Kernenergie zugesteht und den Bau einer Atombombe verunmöglichen soll, wird es noch Monate dauern. Erschienen: Keystone, verschiedene Medien
3. Platz: Pablo Gianinazzi
Der Mann, der sich am Bahnhof von Chiasso im November von einem Beamten der Grenzwache nach Dokumenten und gefährlichen Gegenständen durchsuchen lassen muss, ist einer von 35’000 Personen, die 2015 in der Schweiz Asyl suchten. Publiziert: La Regione Ticino
Kategorie «Alltag»
1. Platz: Kaspar Thalmann
92 Lawinentote im Rekordwinter 1951 bedeuteten das Ende des Bannwaldes oberhalb des bündnerischen St. Antöniens. Stattdessen wurde eine der mächtigsten Lawinenverbauungen in den Schweizer Alpen errichtet. Publiziert: Zoom Fotoblog Tages-Anzeiger, Der Bund
2. Platz: Urs Jaudas
Walzer tanzen, edle Kleider, festliches Diner, sehen und gesehen werden – und natürlich ein Smartphone-Föteli der Nacht aller Nächte mit Aufnahmedatum 7. Marz 2015: Der Zürcher Opernball ist Würde, aber auch Bürde. Zum Beispiel für die Debütanten, die den Ball eröffnen und sich an der Bar ein Bier gönnen. Publiziert: Tages-Anzeiger
3. Platz: Pablo Gianinazzi
Die Casa Santa Birgitta in Lugano – aufgenommen am 15. Oktober 2015, ist ein einfaches Gästehaus, geführt von 13 Schwestern des Birgittenordens. Es ist ein Leben zwischen Zimmer herrichten und Bibel lesen während des gemeinsamen Mittagessens. Die Schwestern der heiligen Birgitta von Schweden tragen eine Leinenkrone aus drei weissen Streifen mit fünf roten Punkten, welche die fünf Wundmale Christi symbolisieren. Publiziert: La Regione Ticino
Kategorie «Schweizer Reportagen»
1. Platz: Daniel Rihs
Am 16. August 2015 besuchen über tausend Eritreer aus der ganzen Deutschschweiz, alles orthodoxe Christen, das Dreifaltigkeitsfest in Buchs AG. Der Gottesdienst dauert die ganze Nacht, um fünf Uhr morgens beginnt eine zweistündige Taufzeremonie. Publiziert: Reformiert, Saemann
2. Platz: Mark Henley
Impressionen von der Genfer Abrüstungskonferenz. Die 65 Mitgliedsstaaten konnten sich seit 1996 auf kein neues Abkommen einigen – auch nicht während dieser fast vierjährigen fotografischen Begleitung von 2011 bis 2015. Die UN-Conference on Disarmament, an der auch das für seine Atomtests kritisierte Nordkorea teilnimmt, ist ein Gremium der Worte statt der Taten. Publiziert: Le Temps
3. Platz: Annick Ramp
Rabenkrähen werden als landwirtschaftliche Schädlinge zuhauf geschossen. Es geht aber auch anders: indem man Greifvögel auf sie loslässt. Auf der sogenannten Beizjagd wie hier am 17. Januar 2015 zwischen Olten und Aarau werden Habichte und Falken im Auto versteckt an einen Vogelschwarm auf einem Feld herangeführt – und dann geht alles ganz schnell. Rund 600 Rabenkrähen erbeuten die Schweizer Falkner jährlich. Publiziert: Neue Zürcher Zeitung
Kategorie «Porträt»
1. Platz: Mara Truog
Das ist Claire Parkes-Bärfuss. Sie wurde 1913 als Arbeiterkind geboren, wuchs im Heim auf, musste als Hausangestellte untendurch, ging nach London, wanderte mit ihrem englischen Mann nach Neuseeland aus und kehrte mit 99 Jahren in ihren Heimatort im Emmental zurück. Publiziert: Migros-Magazin
2. Platz: Laurent Bleuze
Zwei Tage nach seinem Amtsantritt als CEO der Grossbank Credit Suisse tritt Tidjane Thiam am 3. Juli 2015 in der Fernsehsendung «Pardonnez-moi» auf Radio Télévision Suisse auf. In der Maske trifft er Interviewer Darius Rochebin. Publiziert: RTS.ch
3. Platz: Marco Zanoni
Thomas Aeschi, fotografiert am 27. November 2015 in Bern, wo er zwölf Tage später 36-jährig den Höhepunkt seiner Politikerkarriere erreichen konnte. Doch der offizielle Deutschschweizer SVP-Bundesratskandidat – ein Unternehmensberater aus Zug, der als Kind Bauer werden wollte – wird seinem parteiinternen Kontrahenten, dem Weinbauern Guy Parmelin, unterliegen. Publiziert: Le Matin Dimanche
Kategorie «Sport»
1. Platz: Arnd Wiegmann
Bis zu 130 Stundenkilometer haben die Skeletonfahrer drauf, die sich auf den Cresta Run zwischen St. Moritz und Celerina wagen. Der Eiskanal ist die Schlittenbahn des exklusiven St. Moritz Tobogganing Club und seine gefährlichste Stelle, der Shuttlecock, mit Stroh gesichert. Zum Glück auch für diesen unbekannten Rider am 6. Februar 2015. Publiziert: Reuters, verschiedene Medien
2. Platz: Christoph Ruckstuhl
Normalerweise sieht man diese Skirennfahrer gestochen scharf, wenn sie das legendäre Lauberhorn hinunterbrettern wie hier am 17. Januar 2015 – und nicht nur als farbige Striche in der weissen Landschaft. Dank der Verschlusszeit von einer Vierzigstelsekunde und mitgezogener Kamera werden die weltbesten Abfahrer zu Geisterfahrern. Publiziert: Neue Zürcher Zeitung
3. Platz: Fabrice Coffrini
Am 26. September 2015 messen sich am Freiburger Moleson die besten Slackliner Europas, die dem Trendsport mit dem lose gespannten Seil frönen, beim «Highline Extreme»-Event. Hoch bedeutet hier im Extremfall mehrere Hundert Meter über der Erde. Immerhin: Dank Nebel sieht man nicht immer bis nach unten. Publiziert: Agence France-Presse
Kategorie «Ausland»
1. Platz: Niels Ackermann
Szenen aus Slavutytsch, der jüngsten Stadt in der Ukraine, aus dem Boden gestampft zur Abwicklung der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl vor 30 Jahren und in einer Langzeitstudie von 2012 bis 2015 fotografisch begleitet. Ein junges Paar wärmt sich nach einem Flussbad auf. Publiziert: Das Magazin, L’Hebdo, Le Temps, SonntagsZeitung
2. Platz: Joseph Khakshouri
876 Menschen auf einer Etappe ihrer langen Flucht nach Deutschland und Nordeuropa. Als die ersten Züge nach München einfahren, warten die Flüchtlinge vor der Rolltreppe – manche vergebens. Publiziert: Blick
3. Platz: Yves Leresche
In Rumänien haben sie vier Kinder und ein Haus, doch ihren Lebensunterhalt verdienen sie mit Betteln in Lausanne, wo sie bei Regen unter einer Brücke schlafen: Florin und Rita sind Roma. Publiziert: L’Illustré
3 Kommentare zu «Swiss Press Photo 2016»
wow, was für Fotos. Kann das Ganze echt nicht ernst nehmen…
werden sie doch bitte etwas konkreter – bemängeln sie die qualität generell oder sind sie mit der rangliste nicht einverstanden?
Super Fotos! Sehr gute Auswahl!