Hinter der Glasscheibe
Der Schweizer Fotograf Samuel Zeller lässt Bilder von exotischen Pflanzen wie Ölgemälde erscheinen.
Wassertropfen laufen an matten Glasscheiben hinunter, das Grün drückt sanft an die Innenseite des Glases, wobei die Konturen ganz weich und die Farben sanft wirken, fast wie impressionistische Ölbilder von Monet oder Renoir. Genau so beschreiben sich die Fotografien von Samuel Zeller. Der in Genf wohnhafte junge Fotograf hat in den letzten zwei Jahren zahlreiche botanische Gärten in ganz Europa fotografiert. Herausgekommen ist ein Bildband mit Kunstwerken, die jedem Ölgemälde Konkurrenz machen.
Auf die Idee zu dieser Serie kam Zeller, der früher eigentlich im Designbereich arbeitete, nach einem harten Arbeitstag. Etwas erschlagen vom Büro stieg er früher als normal aus dem Zug aus, um einen nahe gelegenen botanischen Garten zu besuchen. Die sanfte Schönheit der Pflanzen hinter dem Glas, wie ein Gemälde in einem Rahmen, liess ihn nicht mehr los. Das war der Start für sein «Botanical»-Projekt. Ein Jahr später verliess er seinen alten Job, konzentrierte sich nur noch auf die Fotografie und besuchte Gewächshäuser in über 25 europäischen Städten.

Botanical
Samuel Zeller
Hoxton Mini Press
25 Franken
Mehr Infos zu Samuel Zeller und seiner Arbeit finden Sie auf seiner Website.
5 Kommentare zu «Hinter der Glasscheibe»
Sehr schöne Idee und wunderbar umgesetzt! Und alle Bilder im Hochformat, sehr mutig! Bewundernswert ist auch der Mut zum Risiko (Job zugunsten der Fotografie aufgegeben) und der Wille durchzuhalten. Bravo!
Doch eine Frage: Kann man das Buch auch in der Schweiz erwerben statt nur(?) aus England? Das würde ich nämlich gerne haben.
Hallo Herr Holler,
Das Buch ist auch bei Orell Füssli online zu finden.
Hätte ich es doch dort direkt gesucht. Die grosse Suchmaschine zeigt auf ihren ersten Seite nichts. Vielen Dank.
Ja mir ist es genau gleich ergangen. Hatte auch eine Weile. Gerne!
Eine spezielle Idee. Das erinnert mich, die Pflegefrau meiner Mutter sagt immer zu ihr; Sie sind ein Blümchen, Sie müssen zu sich schauen..ich finde das ganz lieb und herzig.