Blitzeinschlag im Trump Tower


Göttliche Vorwarnung? Während Donald Trump die Vorwahl in Illinois gewinnt, schlägt im Trump Tower ein Blitz ein.

Am Abend der republikanischen Vorwahl im Staat Illinois, wo sich bekanntlich Chicago befindet, zog schweres Wetter auf. Dunkle Wolken türmten sich über der Heimat von Al Capone, Nelson Algren («A Walk on the Wild Side») und Muddy Waters. Plötzlich entlud sich die himmlische Energie: Ein gewaltiger Blitz zuckte auf die Erde herab und schlug in den Trump Tower ein. Rock ’n‘ Roll, Baby!

Der Trump-Turm ist das vierthöchste Gebäude in Amerika. Erbaut wurde er von Donald Trump, der an jenem stürmischen Abend die Vorwahl in Illinois gewann. War der Blitz eine Botschaft vom lieben Gott? Was wollte der liebe Gott uns sagen? Dass wir uns in Acht nehmen sollen vor Trump? Oder dass die Vorsehung Trump auserkoren hat, Amerika wieder «gross» zu machen? Was Trump ja will, weil Amerika ihm zu «klein» ist. Normalerweise segnet der liebe Gott nichts mit Blitzeinschlägen ab. Die Entladung in Chicago ist deshalb doch eher als Warnung zu verstehen.

Und tatsächlich: Nur einen Tag nach der göttlichen Intervention in Chicago lehrte Trump die Amerikaner einmal mehr das Gruseln. Ein Interviewer wollte wissen, wer ihn aussenpolitisch beraten werde. Worauf Trump antwortete: «Zuerst einmal spreche ich mit mir selber, weil ich ein gutes Gehirn habe und viele Sachen gesagt habe.»

Donald Trump (Reuters)

«Mein Hauptberater bin ich»: Präsidentschaftskandidat Donald Trump. (Reuters)

Moment mal: Trump, dessen einzige aussenpolitische Erfahrung die Ehe mit Frau Melania aus Slowenien ist, konsultiert sich selber? So ist es: «Mein Hauptberater bin ich, und ich habe einen guten Instinkt für dieses Zeug», brüstete sich Trump. Das habe er «im Ernst» gesagt, befand daraufhin erschrocken der ehemalige CIA-Boss Michael Hayden, kein Freund von Trump.

Was geschieht also, wenn Präsident Xi Jinping eine künstliche Insel direkt vor New York bauen lässt? Eine Insel wie die im Südchinesischen Meer. Und wenn auf dieser Insel dann – wie im Südchinesischen Meer! – eine Landebahn gebaut wird? Und auf dieser Landebahn bald chinesische Touristen landen und an einem künstlichen Strand Beachvolleyball spielen? Wie reagierte Präsident Trump auf diese anmassende Aufschüttung von Sand und Schotter direkt unter seiner Nase?

Zuerst einmal stellt sich Präsident Trump vor den grössten Spiegel im Weissen Haus. Er reicht von Kopf bis Fuss, dieser Spiegel, auch ist der Rahmen reichlich mit Blattgold verziert. Um sich überzeugend als mächtigsten Mann auf Erden und Herr über 7000 Atomsprengköpfe und zig Raketen und Feldküchen zu inszenieren, trägt Präsident Trump einen Smoking. Sein Haar ist präsidial nach vorne geföhnt.

Eine internationale Krise steht an! Nun berät sich Präsident Trump mit seinem engsten Berater. Nämlich mit sich selbst. Würdevoll – er ist ja Präsident! – führt er mit dem Mann im Spiegel ein Zwiegespräch. Wie solle man vorgehen, fragt er. Das Beachvolleyballfeld bombardieren? Oder beim Internationalen Beachvolleyballverband einen Protest einlegen? Xi Jinping ein Phallus-Foto zusenden? Schauen Sie mal! Da kommen Sie nicht mit! Über die Botschaft in Peking? Was ist Beachvolleyball überhaupt? Und wer ist der Mann im Spiegel? Bin ich das? Hoppla! Das bin ich!

Sage keiner, der liebe Gott habe uns nicht gewarnt. Nicht bei Hillary oder Ted Cruz schlug der Blitz ein. Bei Trump schlug er ein!

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23 Kommentare zu «Blitzeinschlag im Trump Tower»

  • Markus Schneider sagt:

    Mich würde interessieren, was hier stehen würde, wenn der Blitz in Herrn Kilian einschlagen würde? Eine Botschaft Gottes? Dass wir uns in Acht nehmen sollen vor Kilian? Oder dass die Vorsehung Kilian auserkoren hat, Amerika vor dem Bösen zu warnen, das sich sonst in Form Kilianscher Blitzkolumnen über den USA entlädt? Normalerweise segnet der liebe Gott nichts mit Blitzeinschlägen ab. Kein Wunder also, dass der Blitz nicht in Kilian einschlägt, dafür wär er ja auch ein paar Nummern zu klein, und Tower hat er schon gar keinen. Bei ihm reicht aber schon ein Funke und die Unterhose brennt, jede Woche auf’s Neue. Zum Glück kann er da immer sofort gleich selber löschen.

  • Rene Rey sagt:

    Es waere schoen, wenn die BAZ nicht nur Kommentare dieses Herrn Killian veroeffentlichen wuerde, sondern auch etwas von der anderen Seite. Es gibt ja Millionen von Trump Supporter, welche sicher kaum alle so dumm sind, wie sie Herr Killian darstellt. Seine Kommentare werden langweilig und sind kaum den Tatsachen entsprechend., und oft fabriziert und umgekehrt.Vielleicht sollte einmal jemand einen Kommentar schreiben, wie Bernie Sanders das Land versauen wuerde, wenn er gewaehlt wuerde? Dass Hillary antreten kann, kommt ja noch auf die FBI an. In diesem Falle waere Trump ganz sicher die bessere Wahl. Sozialismus in den USA? Das wuerde schief gehen.

    • Markus Schneider sagt:

      Noch schöner fände ich, wenn die Kilianschen Ergüsse mal ins Englische übersetzt und in ein paar US-Medien abgedruckt würden, damit die Leute dort sehen, was ihr Gast so von ihnen hält. Nur müsste man da erst einen Übersetzer finden, der sich sowas antut. So wird’s wohl beim Wunschdenken bleiben.

  • Richard Mosimann sagt:

    Dass es sich hier um eine göttliche Warnung handeln könnte ist offenbar auch bei Ungläubigen nicht ganz auszuschließen. Der gesunde Menschenverstand reicht offensichtlich, um auf diese Idee zu kommen. Fachbuch für solche Fragen ist jedoch die Bibel. Der Name Trump ist zwar auch hier nicht zu finden, dafür ein paar Hinweise die diese dunkle Vorahnung erhärten:
    1. Es gibt einen Gott: z.B 1. Mose 1 und Johannes 1. / 2. Gott ist Herr über die Naturgewalten: Noah in 1. Mose 6, Sodom und Gomorrha in 1.Mose 19, das Buch Hiob. / 3. Am Ende dieses Zeitalters erscheint der Antichrist und das ‚Tier‘ dessen Charakterzüge in 2. Thessalonicher 2 und in Offenbarung 13 beschrieben sind: man vergleiche!

  • Mody Bühler sagt:

    Solange kein Blitz Trump direkt trifft ist es ein Nonevent.

    • Lori Ott sagt:

      Was heisst da Warnung? Da hat doch einfach Zeus die Anweisung nicht genau gelesen: es stand doch ausdrücklich „Trump“, und nichts von Tower oder so. Die Götter sind auch nicht mehr was sie einmal waren.

  • Tom sagt:

    Muddy Waters ist von Mississippi und nicht aus Chicago

  • Alex Kramer sagt:

    Ich wette darum, dass die Reps die Demokraten auf Knien anbetteln werden, damit die Wahlfälschung betreiben. So wie Bush in Florida, nur um diesmal die Trumpete zu verhindern.
    Wenn das die Galionsfigur der USA wird, steht es schlecht, sehr schlecht um diese Welt.

  • Claudio Hammer sagt:

    Clinton und Cruz haben ja auch keine Cruz oder Clinton Wolkenkratzer wo der Blitz einschlagen könnte – und bei den vielen Trump Towern weltweit ist die Wahrscheinlichkeit gar nicht so gering, dass der Blitz mal einschlägt….
    .
    Wenn Trump Präsident wird, so ist das vielleicht auch gottgewollt oder die Ami-Bevölkerung hat einfach genug von all den verfilzten Republikanern und auch den Demokraten.
    .
    Langweilig dürfte es uns sicher nicht werden mit der Wundertüte Trump…und auch Herr Killian hätte dann sicher sehr viel Blogstoff

    • Marc sagt:

      Auf jeden Fall ein Sau komischer Gott, wen ein Blitz ein Zeichen von ihm sein soll:-D

      • Markus Schneider sagt:

        Pro Tag gibt es auf der Erde etwa 9 Millionen Blitze, wenn das alles Zeichen Gottes sind, dann ist seine Zielgenauigkeit reichlich verbesserungswürdig. Oder er hat uns unglaublich viel zu sagen.

  • Ronnie König sagt:

    Als Papst Benedikt XVI zurück trat, da schlug der Blitz ein! Und nun bei Trump. Bin nicht gläubig, aber ganz wohl ist mir plötzlich nicht mehr, denn es passierte ja nicht ganz aus „heiterem“ Himmel. Der jetztige Papst sprach in Mexiko ein warnendes Statement, Trump konnte es nicht lassen unpassend zu frotzeln. Gerade in ach so bibeltreuen ERP sollte nun dämmern, dass die Stimme für Trump uU teuflische Konsequenzen mit sich bringen könnte. Selbst bei den Simpsons herrschte Vorahnung. Wenn das nichts ist?

    • Bebbi Fässler sagt:

      Herr König, ich sprach bewusst vom Staatsoberhaupt des Vatikans. Es soll einige Wenige geben, die das neue Staatsoberhaupt des Vatikans nicht als Papst oder „Heiligen Vater“ anerkennen! Für diese Glaubenstreuen, vorher nannten sich sich Romtreue ,ist immer noch das zurückgetretene Staatsoberhaupt der Rechtmässige „Heilige Vater“.

      Diese Kreise lästern über „Bergolio“ oder schreiben Papst mit Anführungs- und Schlusszeichen.

      Diese Kreise stehen Donald Trump sehr viel näher als dem amtierenden Staatsoberhaupt des Vatikans. Ich sehe keinen grossen Unterschied zwischen Trumpanhängern und diesen religiösen, Pardon, Talibans:

      „Wer zum Schwert greift wird durch das Schwert umkommen!“

      • will williamson sagt:

        “Wer zum Schwert greift wird durch das Schwert umkommen!”, hat Luther geschrieben als Zwingli in der Schlacht von Kappel gefallen war.

        • Bebbi Fässler sagt:

          http://bibeltext.com/matthew/26-52.htm

          Matthaeus 26:52

          Zitat:

          „Und siehe, einer aus denen, die mit Jesus waren, reckte die Hand aus und zog sein Schwert aus und schlug des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm ein Ohr ab. 52Da sprach Jesus zu ihm; Stecke dein Schwert an seinen Ort! denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen. 53Oder meinst du, daß ich nicht könnte meinen Vater bitten, daß er mir zuschickte mehr denn zwölf Legionen Engel?“

          Leider wurde das Tragen von Schwertern oder Waffen an dieser Stelle nicht explizit verboten und Waffentragen ist für Bibel Anhänger nicht verboten.

          • Markus Schneider sagt:

            Wieso leider? Die lieben Christen wären längst ausgerottet, wenn sie ohne Schwert auf Heidenbekehrung und Glaubensmission ausgegangen wären, wie sie es getan haben. Ausserdem natürlich mit Musketen und Kanonen. Im Jahre 997 versuchte der Bischof Adalbert von Prag allein mit dem Glauben bewaffnet die wenig verständisvollen Preussen zu bekehren und wurde in der Nähe von Danzig erschlagen. Der über 80-jährige Bonifazius versuchte dasselbe bereits 754 bei den Friesen und wurde samt allen seinen Begleitern erschlagen.

    • Kristina sagt:

      Entweder Murphys Law oder die Prophezeihungen von Celestine. Kommt auf die Lobby drauf an.

  • Rolf Rothacher sagt:

    Einmal mehr reine Polemik von Martin Kilian, diesmal aber auch noch ohne jeglichen Sinn und Verstand, sondern bloss das Herausgreifen und Pervertieren von zwei Ereignissen, einem Blitzeinschlag und dem Geständnis von Trump, dass er zu diesem Zeitpunkt ganz gewiss keinem Journalisten erzählt, wie er sich die Aussenpolitik der USA in Zukunft vorstellt.
    In das 4.grösste Gebäude der USA schlagen pro Jahr mit Sicherheit Dutzende Blitze. Sie zeugen von der ungeheuren, nicht zu bändigen Energie, die Donald Trump immerzu verströmt, eine Energie, die Amerika wieder gross machen wird (Ja, Schwachsinn funktioniert nicht nur auf die eine Seite, man kann sie beliebig verdoppeln).

    • Peter sagt:

      Und diese Art von Kommentar zeugt von der Naivität und dem Wunschdenken einiger. Falls er Präsident wird, wird Donald Trump den 3. Weltkrieg wegen einer Lappalie lostreten. Er ist ein Egomane ohne Moral, ohne Anstand und ohne Rücksicht auf andere.

      • Markus Schneider sagt:

        Falls Trump Präsident würde, dann würde er selbstverständlich wie jeder bisherige Präsident in irgendwelche kleinen Länder einfallen, um dort für Ordnung zu sorgen und den „Frieden“ zu bringen. Nur „Peter“ allein würde das dann vier oder gar acht Jahre lang als Beginn des „3. Weltkrieges“ deuten, ich hab’s ja gesagt, ich hab’s ja gesagt. Aber ich bin ganz sicher, dass sowohl die Mächtigen der USA wie diejenigen von Russland und China ganz andere Interessen als den Dritten Weltkrieg haben.

    • Anh Toàn sagt:

      „Was wollte der liebe Gott uns sagen? Dass wir uns in Acht nehmen sollen vor Trump? Oder dass die Vorsehung Trump auserkoren hat, Amerika wieder «gross» zu machen? Was Trump ja will, weil Amerika ihm zu «klein» ist. “

      Herr Rothacher, Herr Kilian weiss, dass das in beide Richtungen funktioniert, der ist da nicht überrascht.

      Aber Herr Kilian, die Bedeutung im Slogan geht so: Amerika «wieder» gross machen. Es geht um das „wieder“, zurück in die Zukunft, als die Sommer noch richtige Sommer waren. Ginge es um das „gross“, könnte man das „wieder“ ja weglassen, ein Slogan ist je kürzer desto besser.

  • Bebbi Fässler sagt:

    Als 2013 das Staatsoberhaupt des Vaktikans seinen Rücktritt bekanngab, ab es über Rom auch ein Donnerwetter mit Blitzeinschlag!

    https://www.youtube.com/watch?v=EEIqKUIXuDc

    Trump kann dies als gutes Omen für seine Wahl zum Präsidenten auffassen. Meiner Meinung nach steht Trump nicht unter dem Schutz der „göttlichen Partei“, sondern unter dem Schutz der anderen Partei (bei Harry Potter sprach man den Namen des Fürsten der dunklen Mächte nicht aus)!

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