«Männer leiden stärker unter Liebeskummer als Frauen»

Nicht nur «der grosse Gatsby» (Leonardo DiCaprio) trauert seiner Liebe Daisy nach, auch viele andere Männer tun sich mit Trennungen schwer. Foto: Warner Brothers
Herr Seidler, Sie haben zwei Jahre lang an der Studie «Traumatische Trennungen von Liebesbeziehungen» gearbeitet. Normalerweise behandeln Sie Kriegs- und Erdbebenopfer oder Soldaten mit Traumata. Wie passt jetzt Liebeskummer dazu?
Schwerer Liebeskummer ist vergleichbar mit einer posttraumatischen Belastungsstörung. Und so kamen in meine Ambulanz immer wieder Menschen, die furchtbar litten. Sie konnten nicht mehr schlafen, nicht mehr essen, nicht mehr arbeiten. Der Kummer frass sie richtiggehend auf.
Liebeskummer wird ja oft belächelt, und jene, die unter ihm leiden, werden oft mit Floskeln wie «Andere Mütter haben auch hübsche Töchter» oder «Du bist doch besser dran ohne ihn» verharmlost. Sie aber reden von «traumatischen Erfahrungen».
Das Wort Liebeskummer wird dem, was vielen Menschen widerfährt, nicht mal in den Ansätzen gerecht. Für viele ist eine Trennung ein regelrechtes Vernichtungserlebnis. Gestandene Frauen und Männer leiden so, dass sie unfähig sind, ihren Alltag zu bewältigen. Sie verlieren ihren Job, ihre Wohnung und können sogar obdachlos werden.
Wie kamen Sie zu Ihren Studienergebnissen?
Wir stellten einen Fragebogen ins Internet. Innert einer Woche hatten wir 700 vollständige Datensätze, viele von Männern ausgefüllt. Liebeskummer scheint ein Riesenthema zu sein.

Der Psychiater Günter H. Seidler leitete die Traumaambulanz der Universität Heidelberg und ist Experte für Liebeskummer.
Gehen Frauen und Männer anders mit schwerem Liebeskummer um?
Männer sind gefühlsduseliger. Mit einer Trennung fertigzuwerden, fällt ihnen oft schwerer, weil ihnen, gesellschaftlich gesehen, das Leiden nicht zugestanden wird. Vor allem die «harten Hunde» leiden sehr. Frauen konnten sich schon evolutionär den Kummer nicht erlauben. Wenn ihre Partner verunglückten, waren sie oft noch im gebärfreudigen Alter und mussten sich neu orientieren. Und sonst gab es noch die Alternative Kloster.
Immer wieder erlebt man, dass Frauen nach Trennungen länger allein bleiben, sich also viel mehr Zeit lassen, eine neue Beziehung einzugehen.
Ja, das bestätigt nur die Theorie, dass Männer den Schmerz nicht verarbeiten, sondern sich oft in eine neue Beziehung flüchten.
Gibt es einen gemeinsamen Nenner von leidenden Frauen und Männern?
Ja, viele erlebten in der Kindheit traumatische Ereignisse, Trennungen oder Todesfälle.
Sie behaupten, nicht nur der Charakter einer Person sei dafür verantwortlich, wie sie leide, sondern auch der Charakter des Partners, dem sie hinterhertrauere.
Wir haben das, vor allem auch bei Männern, immer wieder gesehen. Sie litten am meisten, wenn ihre Partnerin «seelisch anschmiegsam» war. Solche Frauen füllen viele Lücken, verfügen über wenig Eigenständigkeit. Man kann in sie «hineinschlüpfen» wie in einen Handschuh und alle Sehnsüchte hineinlegen. Im Grunde wirken sie wie eine Droge. Nach einer Trennung von einer solchen Partnerin reagierten viele Männer selbstdestruktiv, viele wurden zu Alkoholikern.
Muss Trauer immer therapeutisch behandelt werden?
Nein, denn Tränen sind keine Krankheit. Das Problem ist: Heute dürfen schlimme Gefühle einfach nicht mehr stattfinden, der Mensch muss funktionieren. Das sogenannt Böse und Schlechte wird in der heutigen Gesellschaft verdrängt, darum verzweifeln auch so viele, weil sie den Schmerz nicht leben dürfen. Natürlich gibt es schwere Fälle, die eine therapeutische Behandlung brauchen. Aber vielfach ist Psychotherapie eine reine Illusionspflege.
Apropos Illusion, was halten Sie von dem Satz «Lass uns Freunde bleiben»?
Nicht viel. Vielleicht kann man das Jahre später. Aber will man das noch? In stark idealisierten Beziehungen ist es so, als würde man einem Alkoholiker immer wieder Schnaps hinstellen. Eine endlose Qual.
47 Kommentare zu ««Männer leiden stärker unter Liebeskummer als Frauen»»
„Wenn man die wichtige Rolle betrachtet, welche die Geschlechtsliebe spielt, da wird man veranlaßt, auszurufen: Wozu der Lärm? Wozu das Drängen, Toben, die Angst und Not? Es handelt sich ja bloß darum, daß jeder Hans seine Grete findet.“ Arthur Schopenhauer
Schöne Grüsse aus der http://www.freidenker-galerie.de
Bis auf den Alkoholmisbrauch, habe ich jede Stellung des Herrn Seidler selber erfahren…und kann nur eines sagen: es lag an mir !… meiner immer wieder ausweichenden Tendenz , die negatieven Gefühle auch zuzulassen und mich damit beschäftigen wollen. Statt dessen wollte ich immer „schönes Wetter “ spielen..und dies am liebsten bei meinem Partner..Nach der Trennung fühlte ich mich lange Zeit wie ein seelenloses Wesen …Im Moment besitze ich wieder eine Seele :))
Kann ich nicht bestätigen. Liebeskummer kann in unterschiedlichster Form daherkommen und ich als liebende Frau kann nur sagen: man zeige mir erstmal einen Herrn, der mehr leidet als ich. Ha!
hatte auch eine belastende trennung, allerdings war meine damalige schwanger und mit einem anderen auf und davon. verglichen mit bis dahin mehreren trennungen längerer beziehungen war das die erste wirklich sehr schmerzvolle und soweit auch folgenreichste. was ich gelernt habe, ist zwar altbekannt: der mann ist im familiensetting im normalfall quantité négligable, spielt gegen staat und frau und wird – solange die gesetze so frauenfreundlich/mutterzentriert sind – immer unterlegen sein. darum prüfe, wer sich ewig bindet. 2. was ihm bleibt ist der grauenhafte kampf fürs comeback. verstossene löwen erfahren genau das gleiche. der kampf ist unnötig, muss aber gefürt werden. nochmals: darum prüfe, wer sich bindet…
klar mein kommentar kommt etwas spät .. aber so hatte ich auch den vorteil alle anderen meinungen zu studieren! und meine sätze kurz und bündig zu formulieren. ich denke weder mann noch frau sind wirklich intensiver am trauern nach einem liebesaus.. bestimmend ist doch der abgang, das wie des verlassenwerdens, die liebe oder die besessenheit zu einem partner oder zu einer partnerin.. das heisst, für mich ich gibt es immer! eine harte schmerzzeit nach einer trennung. bei jeder mann/mann , frau/ frau, oder eben mann/frau konstellation.. dabei hat auch der charakter die emotionsfähigkeit und die bereits gemachte erfahrung einen einfluss auf die leidenszeit.. also menschlich möglich in tausen und ein variationen… edith
Das Argument, Frauen hätten sich Kummer evolutorisch nicht erlauben können und würde heute daher weniger unter Liebeskummer leiden, finde ich wenig stichhaltig. Früher sind den Männern auch die Frauen weggestorben. Männern stand ebenfalls der Weg ins Kloster offen. Beziehungen wurden in diesen Zeiten wohl weniger aus Liebe, denn als ökonomische Gemeinschaft gegründet. Der Verlust des Partners stellt auf verschiedensten Ebenen eine Gefährdung der eigenen Existenz und Identität dar – und zwar für beide Geschlechter. Die Ressourcen, die zur Bewältigung der Krise zur Verfügung stehen, sind entscheidend und hier sind Frauen häufiger im Vorteil.
Heben Männer Liebeskummer, gehen sie wieder mit den Freunden zum Saufen (der Therapeut diagnostiziert Alkoholismus), kaufen sich einen Porsche und andere Spielsachen (Minderwertigkeitskomplexe), und machen mit viel mit jungen Dingern rum. Das beobachte ich auch, als Laie erschliesst sich mir dabei jedoch nicht, wie sich deren Leiden messen lässt.
„Liebeskummer lohnt sich nicht, my darling“; wurde deshalb wohl von einer Frau gesungen. Der rassigen Siw Malmkvist…
Und wer gibt vor, dass ‚…der Mensch muss funktionieren…‘? Das zum Selbstläufer mutierende Patriarchat ist vorwiegend dafür verantwortlich, welches lieber Roboter entwickelt und Gummipuppen als sich dem Mensch-Sein intensiver anzunehmen. Gerade von der Generation Y erhoffe nicht nur ich ein radikales Umdenken aus diesem herzlosen Industriezeitalter. Es kann nur noch aufwärts gehen und ja, auch hier dürfte die Einführung eines Grundeinkommens die benötigte Zeit für eine Auszeit während Lebenskrisen zulassen ohne in Misskredit beim Umfeld zu verfallen. Starke Gefühle lassen sich nicht während Arbeitszeiten unterdrücken und in den Feierabend verlegen. Das haben Frauen früh erkannt und leben eher mit ihrer Gefühlswelt als gegen sie. Vielleicht ist das der Schlüssel zu mehr Zufriedenheit.
@WS: Nein, es ist nicht ein sogenanntes „Patriarchat“, sondern ein Denken, das sich nur an der Maximierung der Rendite orientiert und das ist bestimmt nicht nur männlich. Dass sich die heutigen Frauen, die in die Führungsriege aufsteigen, gleich benehmen, ist hinlänglich bekannt: vgl. die detaillierte Analyse im Artikel „das verteufelte Geschlecht“ speziell Seite 7 „das Weibliche rettet nicht“
Hier noch der Link zum Artikel: http://www.zeit.de/2012/16/DOS-Maenner
„Herzloses Industriezeitalter“….???
Vielleicht besser mal die Freiheiten der heutigen Arbeitnehmer mit den Freiheiten der Arbeitnehmer vor 100 Jahren vergleichen.
Hans H, und wer hat’s erfunden? Ach ja, ein Mann namens Christoph Kucklick, Autor aus Berlin, der mit dem negativen Männerbild aufräumen wollte und darin promovierte. Das ist sein gutes Recht, aber ob er damit Recht hat, steht in den Sternen. Sorry.
Sie gehen damit gar nicht auf meinen Kommentar ein, der eine anders gelagerte Botschaft beinhaltet als Sie aufgeschnappt haben. Dass Machtstrukturen nicht von heute auf morgen von einer Frau als Führungskraft aus dem Weg geräumt werden können, ist wohl bekannt. Und dass Frauen ihre Macht auszuüben imstande sind, ist ebenso bekannt. Es braucht einfach weniger Lemminge und mehr eigenständig denkende Menschen – egal ob Frau oder Mann. Wer ein finanziell abgesichertes Leben führen darf, ist klar im Vorteil. Das ermöglicht wie gesagt ein GE.
Ich kann diejenige Männer nicht mehr hören, die ständig versuchen sich zu rechtfertigen und immer irgendwelche Ausreden finden, Hauptsache sie sind fein raus und sie müssen sich nicht mit sich selber auseinandersetzen um inneren Wachstum zu erlangen.
„Das haben Frauen früh erkannt und leben eher mit ihrer Gefühlswelt als gegen sie. Vielleicht ist das der Schlüssel zu mehr Zufriedenheit.“ Das hat Widerspenstige sehr gut beschrieben, das sollten sich alle Menschen zu Herzen nehmen, vor allem die Mehrheit der Männerwelt, auch Ihr seid nur Menschen, mit starken und weniger starken Seiten, wie wir alle. Miteinander sind wir stark und nicht mit Fingerzeig!
Klar. Ein chauvinistisches Patriarchat, vor gefühlten 1000 Jahren. Wir leben jetzt – 2016. Meine ich so, als Fan von Simone de Beauvoir et Jean-Paul Sartre. So existiere ich vor mich hin …
Ein Hauptproblem von vielen Männern diesbezüglich ist, dass sie Probleme und Gefühle praktisch exklusiv mit ihrer Frau/Partnerin besprechen. Eigentlich ist das ja eine gute Eigenschaft, dass man Privates/Intimes nur im engsten Rahmen bespricht und zeugt auch von Treue. Das Problem ist, dass wenn die Probleme die eigene Beziehung/Trennung betreffen, dann haben sie keine Ansprechpersonen mehr. Frauen besprechen oft Belastendes mit ihren Freundinnen und sind diesbezüglich nicht emotional abhängig vom Partner. Zum Glück holen die Männer hier auf und Männerfreundschaften werden auch zunehmend ein Ort, wo Belastendes besprochen werden kann und nicht nur eine funktionierende Männlichkeit demonstriert werden muss (vgl. Männerstudie von Zuhlehner).
Guter Kommentar!
Ja, das ist ein wirklich sehr guter Kommentar. Ich habe seit einigen Jahren auch solche Männerfreundschaften. Das Problem dabei: Seitdem kann ich mit der oberflächlichen Art von Männer“freundschaft“ (bei der funktionierende Männlichkeit demonstriert werden muss) gar nichts mehr anfangen. Das erschwert das Knüpfen von z.B. auch beruflichen Kontakten. Oberflächlicher Smalltalk über Bonusmeilen oder gemeinsames Saufen zur Beziehungspflege langweilen mich dadurch nicht nur ein bisschen, sondern wirklich übermässig. Gerade solcher Smalltalk ist aber in vielen Lebenssituationen doch erwartet.
Männerfreundschaften, in denen nur eine bestimmte Form von Männlichkeit zelebriert werden muss, damit man als Mann anerkannt wird- unter Freunden, nota bene- habe ich schon lange abgeschafft. Für Oberflächlichkeiten fehlt mir die Zeit und für Statusgeprotze der Wille. Und den starken Mann will ich auch nicht spielen, nirgendwo.
ich wurde von einer frau verlassen. und bin eine. meine trauer war unendlich. schade ist immer nur von mann/frau die rede. fühle mich nicht angesprochen so. hätte mich allenfalls sonst etwas getröstet 🙂
Die zentrale Frage ist doch: Dürfen Männer in unserer heutigen Zeit überhaupt Gefühle haben? Dürfen sie leiden? Wird ihnen Schwäche zugestanden? Die Reaktion von P.Schneidegger ist symptomatisch: „Ach die armen Männer!“ Sobald Männer ihr Leid klagen, werden sie als Jammerlappen hingestellt. Von Frauen und von vielen anderen Männern. Im Gegensatz zu den vielen Foren, Beiträgen, Artikeln und Berichten, in denen das Leiden der Frauen ein Dauerthema sein darf (Mamablogg lässt grüssen). Wenn wir in der Gleichberechtigung wirklich vorankommen wollen, muss das Leid von Männern thematisiert werden dürfen. Frau Aeschbach hat mit Ihrem Artikel einen vorbildlichen Schritt gemacht, bravo.
Positive und Negative Gefühle zulassen, den Mut haben das Leben anzunehmen wie es kommt und sich nicht vom Denken der Allgemeinheit beeinflussen lassen, dass schlimme Gefühle nicht stattfinden dürfen, das ist absoluter Unsinn und unreal, denn wir sind Menschen, Emotionen gehören zu unserem Wesen. Bei Kummer die Tränen fliessen lassen wenns einem danach ist. Stark sein bedeutet auch, Emotional zu sein, Gefühle zeigen und leben! Sich selber treu bleiben und den Mut haben, emotional unabhängig zu werden. Das Leben ist ein Lernprozess, von Geburt an bis zum Tod, davon bin ich persönlich überzeugt.
Mein Wahrnehmen ist auch so wie im Artikel beschrieben, dass mehrheitlich Männer stärker unter Liebeskummer leiden, und anstatt sich mit dem Kummer auseinanderzusetzen, rutschen sie sehr schnell in eine neue Beziehung und sie werden emotional abhängig. Oder es gibt die andere Sorte, die dann emotional niemand mehr an sich heranlassen, für Jahre….weil sie Angst haben wieder verletzt zu werden. Dies würde nicht geschehen, wenn sie sich Zeit nehmen würden den Schmerz zu heilen um sich anschliessend wieder emotional öffnen zu können.
Sagen sie das mal jemandem, der schon mehrmals ins Messer gelaufen ist. Wofür sich die Mühe geben Heilung zu finden, wenn man auch einfach dem Hedonismus frönen kann? Wenn man zusätzlich dazu sowieso nichts von seinen „Mitmenschen“ und der Gesellschaft haltet, ist es nicht einmal so schlecht Egoist zu sein.
@MK: Die Mühe lohnt sich, um mit sich selber zufrieden zu sein, damit man nicht ständig den Schmerz mit sich rumträgt, so kann man vögelifrei leben. Ich fröne mich auch mit Hedonismus, bin aber gleichzeitig offen, mich neu zu verlieben und spreche offen über meine Gefühle und mein Empfinden.
Tina
Gerne will ich wissen, wie man seelischen Schmerz verarbeiten kann. Es gibt doch wohl kein Aspirin dafür.
Frauen haben einfach nur mehr Erfahrung darin, „abgeschoben“ oder ausgetauscht zu werden. Darum nehmen sie es lockerer.
Wie kommen Sie denn auf diese abstruse Wahrnehmung? Mit der Realität hat sie jedenfalls nichts zu tun.
Und das wissen Sie woher genau? Dass das so wäre, wirkt allein aufgrund der Wahrscheinlichkeitsverteilung wenig plausibel. Studien zeigen vielmehr, dass tendenziell eher Frauen Beziehungen beenden, ebenso sind es traditionell primär Männer, die abblitzen bzw. mit ihren Avancen hängen bleiben, da sie nach wie vor eher den aktiven Part spielen müssen. Und natürlich sind die individuellen Unterschiede letztlich eh zu enorm, um da gross was zu verallgemeinern. Solche Aussagen nach dem Motto „Frauen sind Opfer (aber dadurch auch abhärtet), sind darum auf keiner Ebene sinnvoll..
Ändern lässt sich das nicht mehr. Männer dürfen sich nicht beklagen, denn das wird in unserer Gesellschaft als Schwäche verstanden. Frauen bleiben übrigens deshalb länger Single nach einer Beziehung, weil sie wählerischer sind. Sie möchten sicherstellen, dass der nächste Partner einen besseren Status hat als sein Vorgänger. Wenn Sie so wollen verlieben sich Männer in Frauen als Wesen, während sich Frauen in die Qualitäten und Ressourcen eines Mannes verlieben. Deswegen fällt ihnen die Trennung auch leichter. Sie sind wahrlich weniger Gefühlsmenschen. In den meisten Fällen sind es Frauen, die die Scheidung einreichen. Wohl weil ihnen das Loslassen viel leichter fällt.
Einspruch! Wählerisch ist eine Frau nicht, weil es um den besseren Status geht, sondern weil sie sich sicher über die eigenen und die Gefühle des Mannes sein will, weil sie mit dem Vorgänger Muster durchlebt hat, die sie nicht wiederholen will. Männer wollen in der Mehrheit einfach versorgt sein. Ein bisschen Sex, Essen, Heim und je nach dem ein hübsches Anhängsel für die gesellschaftlichen Anerkennung. Frauen reichen unterdessen die Scheidung ein, weil sie WAHRgenommen werden möchten und nicht als Zugabe fungieren wollen.
Ziemlich platt, diese Klischees. Was „Männer“ oder „Frauen“ von einer Beziehung wollen, ist extrem vielfältig und zwar wesentlich mehr innerhalb der Geschlechter als zwischen diesen. Zu behaupten, „der Mann“ wolle doch per se nur eine Trophäen-Hausfrau, ist darum in etwa so peinlich, wie das umgekehrt platte Klischee, dass die Frau doch „in der Mehrheit nur versorgt sein will“ und darum ein dickes Portemonnaie mit schnellem Auto für den Traumpartner ausreicht..
Ui, selten so viele sexistische Klischee auf einem Haufen gesehen, alle Achtung. Tragikkomischerweise fallen ja diese Frauen, die sich über die eigenen Gefühle so sicher sein wollen, allzu oft doch immer wieder auf die gleichen Männer herein (was dann, selbstredend, auch noch der Fehler der letzteren ist…)
@Benedict: In welcher Realität leben sie? Sie dürfen sich auch als Mann beklagen, stehen Sie dazu und stehen Sie über dem Allgemeindenken, seien Sie sich selber treu. Und das Denken, dass Männer sich nicht beklagen dürfen haben sie sich selber eingebockt, mit dem Patriarchismus. Sie sollten sich die Frage stellen, warum Frauen eher die Scheidung einreichen als Männer, die Antwort ist eine andere als die, die Sie beschrieben haben. Die Frau ist eindeutig das Gefühlsgeschlecht, die Tatsache, dass sie Kinder bekommt, bestätigt dies. Klar gibt es auch Männer, die eher Gefühlsmenschen sind, Ausnahmen gibt es in jeder Thematik. Aber wenn die Frau ausgewählt worden ist ein Kind zu bekommen, dann hat das ihre Gründe, sie ist diejenige, die tiefe Gefühle von Natur aus besitzt. Das ist eine Tatsache
Solange Sie das nicht akzeptieren, werden Sie nie den inneren Frieden finden und immer in eine Art Kampf mit der Frau sein. Ich akteptiere als Frau auch, dass Männer physisch stärker sind als wir und dass sie in gewissen Angelegenheiten viel diplomatischer sind als wir Frauen. Und auch dieses Verhalten bestätigt, dass Frauen mehr mit den Gefühlen agieren und reagieren als die Männer.
@Benedict D Rochard: „In den meisten Fällen sind es Frauen, die die Scheidung einreichen.“ Das ist eine Legende. Die Zahl der von Frauen eingereichten Scheidungen ist nur unwesentlich höher, als diejenige der Männer. Grosse Unterschiede lassen sich hingegen innerhalb der verschiedenen Kohorten fest stellen. So reichen z. B. Frauen bei den über 70-jährigen drei Viertel aller Scheidungen ein! Ich denke, das ist nicht zuletzt auch eine Generationenfrage und der damit verbundenen Lebenseinstellung.
Ach, die armen Männer, die verdienen unsere volle Verachtung!!!
(ich selber bin auch ein Mann, hatte auch schon heftigsten Liebeskummer, der sich auch körperlich symtomatisch auswirkte; ich lebe aber trotzdem noch…)
Weswegen Sie jetzt natürlich all die Klischees vom Mann als Weichei, wenn er Gefühle zeigt, zementieren müssen? So nach dem Motto: „ich hatte es schlimm, deshalb müssen alle anderen es auch so haben“?
Es gibt diese Luege, dass Frauen (im Gegensatz zu den Maennern) die Gefuehlswesen sind, vielleicht weil sie gerne (und staendig) ueber sich reden. Dabei geht vergessen, dass emotionale Intensitaet massiv zunimmt, wenn man sie nicht mit staendigem Geplapper verschwendet.
Nicht umsonst (der Sexismus spielt hier die klenere Rolle) waren es Maenner, welche die grosse Kunst, Poesie, Literatur, Lieder, Reden schufen. Auch Schlimmes haben sie angerichtet.
Unsere Gesellschaft sollte endlich mal erkennen, dass Maenner die eigentlichen Gefuehlswesen sind, und auch darum kuemmern, dass sie in seelisch schwierigen Zeiten Empathie und Unterstuetzung erhalten. So kann viel Unheil vermieden werden.
@Klaus: Falsch. Die Männer, die grosse Kunst, Poesie etc. schufen, hatten die Zeit es tun, weil Mutter, Tochter, Ehefrau und/oder Schwester ihren Haushalt besorgten. Ausserdem konnten bis ins 19. Jhr. hinein sehr viel weniger Frauen als Männer die Schule besuchen, folglich gab es mehr Männer, die lesen und schreiben konnten und daher Berufen und ihren künstlerischen Ambitionen nachgehen konnten.
@Valentina Lehman: Sie haben SO was von Recht! Wenn man bedenkt, was Männer mit Frauen alles angestellt haben und immer noch anstellen, so ist der Kommentar von L.K himmelschreiend! Es gab IMMER Frauen die gross in der Kunst waren nur durften sie nicht unter dem eigenen Namen veröffentlichen. Offenbar ist L.K. nicht sehr bewandert in diesem Gebiet, wie überigens sehr viele Männer……leider.
@VL: Sehr gut, wahr und realistisch geschrieben, das war die Realität.
@Klaus: Warum tun sich viele Männer schwer damit, die Schwächen des männlichen Geschlechts zuzugeben und damit zu leben, ist ja keine Schande. Es ist vielmals besser zu dem zu stehen was man ist und fühlt, als sich dagegeben zu wehren und immer irgendwelche Ausreden zu finden.
„Männer sind gefühlsduseliger (…) flüchten sich oft in eine neue Beziehung (…) wurden zu Alkoholikern (…)“ Ja, und? Der Mann ist doch Psychiater- männliche Gefühle banalisiert er, um dann das Interview mit der Feststellung zu beenden, „schlimme Gefühle dürften heute nicht mehr statt finden.“ Sehr aufschlussreich, wirklich. Selbst Bestandteil einer Kultur, die Männer grundsätzlich in ein negatives Licht stellt, und sich dann darüber beschweren. Von einem Psychiater erwarte ich entschieden mehr!
Oh, Sie Armer! Jetzt werden Sie noch vom eigenen Geschlecht diskreditiert? Mir kommen gleich die Tränen……Ein bisschen mehr Selbstreflektion, meine Herren in diesem Forum, würde euch gut anstehen.
Natürlich, Ri: Männer dürfen sich nicht beklagen, sondern müssen natürlich gross und stark sein, nicht wahr? Handkehrum beklagen Frauen (?) wie Sie dann wieder den wortkargen Macho, der sein Leben mit stoischem Gleichmut hin nimmt und völlig unfähig ist, seine Gefühle zu zeigen..! Bezeichne ich Sie deshalb als Heulsuse?
Wo banalisiert er? Er verallgemeinert, da er einen Mittelwert seiner therapeutischen Erfahrung widergibt. Aber wo bitte sehr banalisiert er?
Die Wahl der Worte, es ist die Wahl der Worte: Ich finde, die sagen genug über das unterschwellig durch schimmernde Männerbild des Autors aus: Gefühlsduselig-> schusselig-> dämlich- diese semantische Achse liesse sich noch weiter fort führen. Das ist doch deutlich genug, oder?