7 Tipps für die Tage vor den Tagen

Eine ausgewogene Ernährung mit viel grünem Gemüse, Nüssen und Früchten kann helfen, PMS-Beschwerden zu lindern. Foto: Into the Gloss/The Everygirl

Mordgelüste! Bild: Oshino Shinobu (Tumblr)
Es gibt diese Tage, da schwanke ich zwischen extremstem Selbstmitleid und üblen Mordgelüsten. Da kann mich eine Kleinigkeit völlig aus dem Gleichgewicht bringen, eine unbedachte Bemerkung zur Weissglut tragen. Es sind die Tage vor den Tagen, an welchen ich mich oft selber nicht mehr kenne und mir meine Gefühlsschwankungen manchmal Angst machen. Aber nicht nur meine Psyche ist auf Tauchkurs, auch körperlich geht es mir oft schlecht. Mein Rücken schmerzt, ich fühle mich aufgedunsen wie ein Wal und habe Kopfschmerzen. Kommts ganz übel, hilft nur noch das absolute Notprogramm: der totale Rückzug ins Bett, in bester Gesellschaft mit einer Schmerztablette, einer Tüte Pralinés und/oder einer grossen Portion Ben & Jerry’s Cookie Dough.
Zum Glück bin ich mit meinen Beschwerden in guter Gesellschaft. So manche meiner Freundinnen leidet wie ich unter einem schweren Prämenstruellen Syndrom (PMS). Wir tauschen regelmässig Tipps aus, wie man das monatliche Übel am besten bekämpfen könnte, ohne dass das Umfeld Schaden nehmen muss. Und das Spektrum, wie man die lästigen Hormonschwankungen am besten überlebt, ist breit. Allerdings: Was der einen Frau hilft, muss bei der anderen nicht wirken. Darum geht nichts über probieren. In einem sind wir uns einig: Müssten die Männer unter dem PMS leiden, gäbe es schon lange ein Medikament dagegen.
Allerdings, es gibt auch einige natürliche Methoden, die Beschwerden zu lindern. Denn so verlockend Zucker- und Salzorgien vor den Tagen sind – eine meiner Freundinnen isst dann täglich eine Familienpackung Chips–, es gibt Besseres, um die Symptome zu mildern.
1. Tee
Koffein kann das PMS verschlimmern, daher sollte man den Kaffeekonsum reduzieren und besser Kräutertee trinken. Kamillentee kann Krämpfe und Spannungen mildern. Löwenzahn- und Birkenblättertee helfen dem Körper beim Entwässern. Auch hier hilft: ausprobieren, was einem am besten tut!
2. Phytotherapie
Eine grosse Untersuchung italienischer Forscher an der Universität Modena zeigte, dass Mönchspfeffer von allen pflanzlichen Mitteln bei einem PMS am besten abschneidet. Mönchspfefferextrakt (als Tropfen oder Tabletten über einen längeren Zeitraum) ist besonders empfehlenswert. Auch Ginkgo und Safran sollen hilfreich sein. Zur Überraschung der Wissenschaftler schneidet Nachtkerzenöl nicht besser ab als ein Placebo, auch Johanniskraut enttäuscht: Obwohl es erwiesenermassen bei leichten bis mittelschweren Depressionen helfen soll, nützt es laut der Untersuchung nicht gegen die Stimmungsveränderungen durch PMS.
3. Ätherische Öle
In der Aromatherapie sollen Lavendel, Geranium und Ylang-Ylang beruhigend wirken. Kalte Lavendelkompressen eignen sich bei empfindlichen und schmerzhaften Brüsten.
4. Ernährung
Eine kalziumhaltige Ernährung kann bei Müdigkeit, Depressionen, Stimmungsschwankungen, Ängsten und Krämpfen helfen. Käse, fettarme Milch, Quark und Joghurt, dazu Gemüse wie Grünkohl oder Sojabohnen. Die Wirkung des Mineralstoffs ist in mehreren Studien nachgewiesen, unter anderem mit Daten aus der amerikanischen Nurses’ Health Study, einer der grössten Langzeitstudien überhaupt. Ihnen zufolge hatten Frauen, die besonders viel Kalzium zu sich nahmen, ein um 30 Prozent geringeres Risiko, überhaupt mit PMS zu tun zu haben. Körperliche Symptome wie Krämpfe oder Wassereinlagerungen, auch Stimmungsschwankungen, Niedergeschlagenheit und Heisshunger sollen nachgelassen haben. Weiter sollen Magnesium und essenzielle Fettsäuren sowie B-Vitamine den Gemütszustand bei PMS verbessern. Untersuchungen haben ergeben, dass Frauen, die täglich 400 mg Magnesium zu sich nahmen, weniger unter Brustspannen und Kopfschmerzen litten. Und auch weniger Heisshungerattacken entwickelten.

Raus an die frische Luft – mit oder ohne Hund! Foto: lucyactivewear (Instagram)
5. Bewegung
Sich bewegen, wenn einen Krämpfe plagen? Nicht wirklich eine verlockende Idee. Doch schon ein Spaziergang oder eine Velofahrt kann bei der Entspannung helfen, denn Bewegung stärkt die Durchblutung und die Sauerstoffversorgung wird verbessert. Gymnastik kann auch Endorphine anregen, die wiederum Stress und Schmerzen mildern können.
6. Wenig Zucker
Auch wenn ich regelmässig meine Ben-&-Jerry’s-Orgien feiere, habe ich gemerkt, dass mir eine ausgewogene Ernährung mit wenig Zucker und Salz während meines PMS am besten tut. Frische Früchte, am liebsten Äpfel, mit hochwertigem Olivenöl beträufeltes grünes Gemüse, brauner Reis, der viel Vitamin B enthält, Fisch und Huhn stehen dann oft auf meinem Speiseplan. Und noch was zum leidigen Thema Zucker: Es ist völlig natürlich, dass man während der Tage vor den Tagen völlig verrückt danach ist (wie ich). Doch viel Zucker kann einen müde, ängstlich und überempfindlich machen. Eine gute Alternative: Vollkornbrot, das reich an Ballaststoffen ist und das Gefühl von Sättigung gibt.
7. Wärme
Ginge es nach mir, dann würde ich mich drei Tage vor der Periode mit einer Wärmeflasche ins Bett einkuscheln und die Welt draussen lassen. Da letzteres nicht möglich ist, wird die Bettflasche zum Seelenwärmer und besten Freund. Auch ein warmes (nicht zu heisses) Bad kann entspannend wirken. Bei Krämpfen habe ich mir auch schon ein grosses Wärmepflaster auf den Bauch geklebt, das während 12 Stunden wirkte. Nicht unbedingt vorteilhaft für die Silhouette, aber sehr nützlich.
14 Kommentare zu «7 Tipps für die Tage vor den Tagen»
ich schwöre auf nachtkerzenoel-kapseln. sie haben mir über jahre geholfen.
In den Empfehlungen fehlt noch: genug trinken, und hohe Dosierungen Vitaminen C.
ich schwöre auf den guten, alten chriesisteisack und schmerzmittel, wenn ich funktionieren, sprich arbeiten, muss. und ich wage zu behaupten, dass ich zu einer ziemlich leidenden einheit von frauen gehöre. schon seit 15 (3 jahre nach start), also seit 20 jahren. mit einem unterbruch von 3-4 jahren, so lange wirkte die pille, später dann auch die nicht mehr… aber stimmt schon, bei selbstmordgedanken müsste der psychiater ran. wieso genau haben wir eine gebärmutter, wenn wir uns gegen kinder entscheiden?
Ich bin dermassen dagegen, dass man uns Frauen so als hysterische Weiber darstellt. Aussagen von Edith, etc. tun hier auch nicht wirklich viel zur Sache. Lebt doch einfach mit eurem Körper. Lernt ihn kennen und findet Strategien die funktionieren. Anstatt hier eins auf mordendes Weibchen zu machen. Das ist nicht witzig, sondern dämlich.
Jede Frau erlebt ihren Körper anders und PMS spüren nicht alle gleich. Die Palette reicht von ’nichts spüren‘ bis ein, zwei Tage hässig und depri sein bis zu (bei einigen wenigen) 14 Tage Suizidgedanken. Dazwischen gibt es alles und mit PMS stehen gut 150 verschiedene Symptome in Verbindung, von denen man auch wiederum nicht alle hat.
Drum hilft nicht jeder Frau, der gut gemeinte Rat ‚findet Strategien, die funktionieren‘. Einer Blinden nützt es auch nichts, ihr zu sagen: ‚Schau doch einfach mal‘. Hormone habe bei einigen das Hirn und den Körper fest im Griff, da nützen alle Strategien und Tees und die eigene Willenskraft nichts.
Gegenseitiges Verständnis ist auf jeden Fall ein Anfang.
Ja, natürlich habe ich Verständnis, wenn es mal tatsächlich nicht geht. Was ich meinte war, dass es einem persönlich nicht viel bringt, jeden Monat so zu leiden. Deshalb sind Strategien zur persönlichen Bewältigung wichtig. Jeden Monat 14 Tage Suizidgedanken? Dann muss man zum Psychiater. Sorry, das ist nicht normal und lässt einem keine Lebensqualität übrig. Hält man die Schmerzen nicht aus? Vielleicht hilft eine Schmerztherapie. Ich denke jede Frau muss für sich etwas heraus finden. Der Vergleich mit den Blinden ist jetzt etwas suboptimal gewählt, denn auch diese können sehen, anders als Sehende eben. So ist es auch mit PMS.
Bioidentisches Progesteron ist wirklich DIE Lösung bei starkem PMS. Eincremen alleine hilft nicht. Die Ärztinnen und Ärzte, die es verschreiben, sind in der CH noch rar.
Bioidentische Hormone sind molekular identisch mit unseren körpereigenen Hormonen und sind deshalb nicht zu vergleichen mit den rein synthetisch Hergestellten Hormonen. Wer googled, findet bereits viele interessante Informationen. Noch gibt es aber zu wenige wissenschaftliche Untersuchungen.
Mir hilft es. Nebenwirkungen keine und meinen Freundinnen hilft es ebenso, auch denen in und nach der Menopause.
Allen viel Glück bei der Suche!
Und wo sind jetzt die prominent im Foto placierten Limonen und Ingwer? Ich dachte, ich fände hier vielleicht ein Rezept für einen feinen Drink, aber nein.
Die Bildredaktion war geistig wohl schon in den Osterferien?
nüsslisalat, ruccola,
ein apfel, ein stück ingwer, 1/4 avocado, wenn im haus frischen spinat dazu und/oder himbeeren.
kaltes wasser dazu und pürieren.
sehr fein und ein perfektes frühstück.
ich schwöre auf yams-wurzel-creme. für die frau ab 50 steht auf der
tube, ich bin 41. ab dem 10. zyklustag morgens die brüste damit eincremen, menge allmählich steigern.
das ganze wirkt pytoirgendwas, also über die haut. brustspannen und schoggiattacken haben merklich nachgelassen.
„Müssten die Männer unter dem PMS leiden, gäbe es schon lange ein Medikament dagegen.“ Diese Aussage kann nicht unwidersprochen bleiben.
Ich und bestimmt tausende anderer Männer leiden sehr wohl unter den Symptomen unserer Partnerinnen!
ich hatte eigentlich gehofft die tage vor den tagen lassen sich vertreiben durch die wechseljahre.nun sind diese an mir vorbeigezogen und meine blutdrünstigen mir selber im weg stehenden tage haben mich gemütlich weiter begleitet..das heisst, ich musste darum auf einen neuen, dafür schuldigen nenner kommen. leider keinen gefunden. ich bekämpfe ( das meine neue strategie) diese anfälle nicht mehr. das heisst an diesen tagen bin ich übel gelaunt/ boshaft und habe null bock auf kleidung und kommunikation ( da ich ja nicht morden möchte) lasse diesen mir seltsam lieb gewordenen mitläufern meines lebens total freien ausgang! dh ich bleibe daheim lese, höre musik, schreibe bissige kommentare und esse einige gläser gurken mit salami.. vorgewarnt wird niemand! mich warnt ja auch keiner! edith
„bleibe Daheim“ und dass 12 x im Jahr …. hmmm … Warum verdienen die Frauen nochmal weniger ?!?
Die unendlich verlogene normale Ichbezogenheit einer Frau. Geht’s um Leistung, ist jede fleißiger und stärker. Geht’s um opfermacht wird auf Mittleid gemacht. Verstehen muss Mann das schon lange nicht mehr.
Genau, deshalb denkt auch jeder Mann, dass er gleich kurz vor dem Tod steht, wenn er mal ne kleine Grippe erwischt hat. Frauen sind dann immer noch komplett funktionsfähig. Versorgen die Kinder, kochen, gehen zur Arbeit, machen den Gatten happy. Männer stehen auf, gehen zur Arbeit und kommen dann irgendwann einmal nach Hause. Vielleicht. Vielleicht auch nicht.