So frieren Sie Ihr Fett weg

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In den USA schwören Stars wie Britney Spears schon auf Coolsculpting, jetzt wird die Methode auch bei uns immer beliebter. Foto: Getty Images.

Ich bin ein richtiger Schisser – so würde es jedenfalls mein deutscher Kollege Daniel bezeichnen – wenn es um invasive, sprich blutige Eingriffe geht: Und so sind Schönheits-OPs für mich persönlich ein absolutes No-go. Nicht aus moralischen Gründen, das muss jeder für sich selber entscheiden. Aber ich verfalle schon beim Zahnarzt beim Anblick einer Spritze in Schockstarre. Die Vorstellung, dass jemand in meinem Gesicht oder an meinem Körper herumschnippelt, versetzt mich in Panik. Und auch punkto Schmerzen bin ich ein Weichei. Und so bleibt mir nichts anderes übrig, als in mehr oder weniger Würde zu altern, und zu hoffen, dass allerlei Zaubercremen und -Lotionen mir dabei helfen. Bekanntlich versetzt der Glaube ja Berge. Mit meinem Körper habe ich mich ausgesöhnt – jedenfalls die meiste Zeit –, und ich bin dankbar, dass er gesund ist und mich nur selten im Stich lässt.

Es gibt aber Leute, die unter ihrer Silhouette leiden, oder sie haben hier und da ein Polster, das sie stört und das sie auch mit Sport und Diät nicht wegbringen. Dagegen gibt es drei neuere, medizinisch anerkannte Fett-weg-und Straffungs-Methoden, die ohne Narkose auskommen. Vor allem Coolsculpting, bei der Fettzellen mit Kälte auf den Leib gerückt wird, wird in der Schweiz immer beliebter. Das bestätigt auch die Dermatologin Myriam Wyss-Fopp, die die Kältetherapie seit drei Jahren in ihrer Praxis in Meilen anwendet. Wunder darf man allerdings nicht erwarten, sie machen aus einem übergewichtigen Menschen kein Model. Aber sie können gewisse Körperstellen schlanker machen und straffen, wie zum Beispiel «love handles» bei den Männern oder Reiterhosen bei Frauen. Coolsculpting gehört in den USA zu den beliebtesten non-invasiven Schönheitsbehandlungen und soll von Stars wie Britney Spears regelmässig genutzt werden.

Coolsculpting

Das Ganze nennt sich Kryolipolyse (von altgriechisch: kryos = Frost, lipos = Fett, lysis = Auflösung). Die neue Methode funktioniert ohne Schneiden, Spritzen und Betäubung. Die Kältetherapie wurde von Dermatologen der Harvard Medical School in Boston entwickelt und 2010 von der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) anerkannt. Und so funktionierts: Ausgewählte Körperteile werden zwischen zwei speziell konzipierten Kälteplatten für eine Stunde auf drei bis vier Grad heruntergekühlt. Dadurch findet eine sogenannte Apoptose (ein programmierter Zelluntergang) statt. Die aufgelösten Fettzellen werden dann in den nächsten Wochen über das Lymphsystem abtransportiert. Meist genügt eine Sitzung pro Stelle, um das Fettdepot zu minimieren. Laut der Dermatologin Myriam Wyss-Fopp ist Coolsculpting die zurzeit gefragteste Methode zum Fettabbau ohne Operation.

Nebenwirkungen: Unmittelbar nach der Behandlung sind Schwellungen, Kälteschmerz und bis zu zwei Monaten ein vorübergehendes Taubheitsgefühl der Haut möglich.

Kosten: ab 950 Franken.


Auch der amerikanische Sender CBS berichtet über Coolsculpting. Quelle: Youtube.

Liposonix

Das Verfahren arbeitet mit hochintensiv fokussiertem Ultraschall «Hifu». Dabei wird das Fettgewebe bis zu 70 Grad erwärmt, was zu einer Zerstörung der Fettzellen führt. Die Methode wurde 2011 ebenfalls von der FDA anerkannt. «Sie kann auch bei Kälteallergie durchgeführt werden, allerdings wird die Behandlung  im Allgemeinen schmerzhafter als das Coolsculpting empfunden«, sagt Wyss-Fopp.

Nebenwirkungen: Während der Behandlung punktueller Schmerz, nach der Therapie Druckempfindlichkeit und vereinzelte Hämatome.

Kosten: ab 2000 Franken.

Gewebestraffung mit Thermage

Die Methode arbeitet mit einer patentierten monopolaren Radiofrequenz. Diese führt zu einer Erwärmung der Hautschichten bis über 60 Grad. Damit wird die Bildung von kollagenen Fasern stimuliert. Dies führt zur Gewebestraffung. Neben dem Gesicht (Thermalifting) kann dank der Entwicklung eines speziellen Bodytipps auch der Körper behandelt werden, was 2005 ebenfalls von der FDA anerkannt wurde. Im Gesichtsbereich beliebt bei Personen, die sich eine Hautstraffung ohne Ausfallzeit gönnen möchten. «Vor allem im Bauchbereich bei schlaffer Haut nach einer Geburt beliebt», sagt Wyss-Fopp.

Nebenwirkungen: Wärmegefühl und punktueller Schmerz während der Behandlung möglich.

Kosten: Gesicht ab 2400 Franken, Körper ab 4000 Franken.

 

34 Kommentare zu «So frieren Sie Ihr Fett weg»

  • Sehr interessanter Bericht.
    Besten Dank.

  • Roland K. Moser sagt:

    So frieren Sie ihr Fett weg – Und erhalten im Gegenzug Gicht und Rheuma. Das wollen alle.

  • Katharina I sagt:

    Bevor man so etwas macht oder empfiehlt, sollte man immer nach Erfahrungsberichten googeln, auch auf Englisch. Über Thermage habe ich schon gelesen, dass es zu Fettreduktion im Gesicht führen kann. Und Coolsculpting tönt alles andere als sanft. Besonders schön sieht es danach auch nicht aus. Mit ein bisschen gutem Training und dadurch definierten Konturen können auch Fettzellen ganz ansprechend sein. Braucht halt Selbstdisziplin und ist anstrengend. Wie sagte der Chirurg Daniel C. Baker? Wenn eine Behandlung zu schön klingt um wahr zu sein, ist sie es wahrscheinlich auch.

    • Katharina I sagt:

      Und noch etwas: „lipoma after coolsculpting“ googeln. Es gibt keine Behandlung ohne Risiken.

  • Charly sagt:

    Ein oder zwei Grad kälter in der Wohnung macht auch schlank.

  • Marcel Zufferey sagt:

    Sie haben eine ‚Technologie‘ vergessen, Frau Aeschbach: Attraktiv sind vor allem jene Frauen, die mit sich selbst und der Welt zufrieden sind.

    P.S. Am 6. Mai ist übrigens der internationale Anti-Diät-Tag. Der wäre doch auch einmal einen Artikel wert!

    • Leonard sagt:

      Leute wie Sie sind sehr gefährlich! Die ganze „Fat activism“ und „healthy at every size“ Bewegung brauchen wir hier nicht, sie ist schon in Übersee überflüssig! Und ich kann Ihnen versichern, dass wir Männer schlanke Frauen bevorzugen! Sicher gibt es Ausnahmen, aber die sind vermutlich gleich häufig wie genetische Ursache für Fettleibigkeit!

    • mia sagt:

      @MZ:…. oder besser ausgedrückt, die, die einfachen Gemüts sind. Wie sonst könnten sie mit dieser Welt ganz und gar zufrieden sein? Übrigens fühlen Männer sich sehr oft genau zu diesem Muttchen-Frauentyp hingezogen, auch wenn sie es niemals zugeben würden. Das sind die Frauen, die keine eigene Meinung haben, dem Göttergatten niemals widersprechen, ihm dafür dauernd bewundernd an den Lippen hängen, nie aufmucken, sparsam und vor allem fruchtbar sind. Da hat sich auch im Laufe der letzten Jahrzehnte – man glaubt es kaum – nicht viel geändert und wird es sich auch in Zukunft nicht.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Ihre Interpretationsgabe möchte ich haben, mia: Was Sie alles aus meinem kurzen, vierzeiligen (!) Kommentar heraus zu lesen glauben können- bewundernswert, wirklich! Entspannen Sie sich doch ein wenig: Das hilft 😉 Und versuchen Sie vor allem über ihre schlechten Erfahrungen (mit Männern) endlich hinweg zu kommen. Aus Ihren Zeilen spricht sehr viel Bitterkeit und Enttäuschung.

      • mia sagt:

        @MZ: Passte Ihnen nicht, mein Kommentar, was? Offensichtlich haben Sie sich in der Beschreibung ebendieser Männerspezies wiedergefunden und wehren sich jetzt vehement aber leider erfolglos mit Bitterkeits- und Enttäuschungsunterstellungen. Nee, nee, Sie irren, mein Lieber, bin seit 42 Jahren sehr glücklich mit einem wunderbaren Mann verheiratet. Allerdings habe ich im Laufe meines Lebens in meinem beruflichen Umfeld und in einem grossen Bekanntenkreis schon mitbekommen, wie der 08:15 so tickt-früher wie heute. Nix für ungut, schönen Abend noch, entspannen Sie sich und schlafen Sie gut!

    • Adrian Wehrli sagt:

      42 Jahre glücklich verheiratet .. dann sind Sie ja übner 60! Da hilft auch Thermoliposuperfix nichts mehr, höchstens noch eine Lobotomie. Und ja, wir Männer mögen mollige Mädchen, für Zuhause, die hübschen, knackigen, die führen wie aus …

  • marusca sagt:

    Der vor Ihnen schmeisst schon mit Fremdwörtern, die er wahrscheinlich selber nicht versteht. Müssen Sie es ihm gleichtun? Sprecht Deutsch, Leute, das ist nämlich auch eine Sprache über die Ihr Euch nicht zu schämen braucht – ansonsten haben Sie, Herr Grüter, recht.

  • Dr. Hugo Sanders sagt:

    Der Dame auf dem Symbolbild würde ich allerdings vor solchen Kurpfuschereien abraten. Es könnte ihre Attraktivität schmälern.
    Und dazu hätte sie noch CHF 2000 zum Fenster hinaus geworfen …

  • Peter Birri sagt:

    Viel Bewegung macht auch schlank. Mein Geheimtipp: Nacktwandern in Lappland im Winter. Man kann sich da einer Rentierherde anschliessen und hat so noch Kontakt zu Land und Leuten. P

    • Adrian Wehrli sagt:

      … ich habe ja schon einige Nachtwanderegruppen gesehen, nur leider keinen einzigen auch nur im mindesten attraktiven … die armen Rentiere …

  • Hungerbühler sagt:

    Guten Tag

    Bei mir wurde schon das „superficial – wie auchdas „deep subcutaneous“ Fett abgesaugt. Kontur im Hüftbereich sehr befriedigend. Geblieben ist aber der Spitzbauch, verursacht durch das „greater omentum“ (viszerales Fett der Bauchhöhle).
    Ich kann mir kaum vorstellen, dass die erwähnten Methoden hier greifen, würden doch auch die Zellen der inneren Organ betroffen.Liege ich da richtig?

    • Adrian Wehrli sagt:

      ja, funktioniert leider nur für die exponierten Schichten. Vielliecht wenn Sie 5 Kg Glace essen, klappts von Innen?

  • Robert sagt:

    Werden die fertzellen nur entleert oder gänzlich entfernt?
    Wenn sie nur geleert werden, werden sie sich wieder auffüllen wenn man die Ernährung nicht umstellt und das ganze prozedere war für die Katz.

  • Ralph sagt:

    Wenn alle Beauties der Welt das Geld spenden würden statt für 2 cm weniger Pölsterchen- z.B. für Nepal – käme ein schöner Bazen zusammen.

    • marusca sagt:

      @Ralph: Erst wenn die Nepalesen mit ihren, sich alle fünf Jahre wiederholenden, unbeschreiblich brutalen und exzessiven Tiermassakern als Opfer für ihre mannigfaltigen Gottheiten aufhören. Anscheinend haben die es ihnen aber schlecht gedankt und – wer weiss – vielleicht hat der Fluch und die Rache all dieser geschundenen Kreaturen besser gegriffen. Von mir gibt’s jedenfalls nicht auch nur einen einzigen Franken.

      • mada'm reverse sagt:

        Essen Sie Fleisch?

      • Vivienne Tran sagt:

        Es stimmt, dass in Nepal Tiere geopfert werden. Es stimmt jedoch nicht, dass alle Nepali Tiere opfern. Buddhisten opfern zB keine. So auch Nepali, die gegen Tieriopfer sind. Nun hat das Erdbeben weder zwischen Buddhisten und jenen, die Tieropfer erbringen unterschieden. Ich hoffe, Sie verstehen von sich aus, dass Ihr Kommentar zynisch ist. Menschen sind gestorben, Menschen sterben immer noch und es herrscht viel Leid in Nepal.

      • marusca sagt:

        @M.R Begnadet diejenige, die solch originelle und intelligente Fragen stellt.

        @V.T Genau so viel Leid müssen die Tiere erleiden; wenn Tausende und Abertausende von ihnen auf brutalste Art von unzivilisierten Menschen massakriert werden.

      • Adrian Wehrli sagt:

        Das war jetzt ironisch oder, marusca? Ansonsten empfehle ich eine präfrontale Thermage, vielleicht klinken die Zahnräder wieder ein …

  • edith sagt:

    na dann stellt euch doch alle mal heute nach draussen. kalt ist es ja genügend. auch weiss ich jetzt warum ich ohne dicke decke schlafe und ich lieber kalte füsse wie warme habe und warum mir ein drink einfach besser schmeckt mit eis bis zum hals! spass bei seite, humor ist, wenn man trotzdem lacht, aber diese scheinbar funktionierenden methoden sind nichts für mich! denn ich schmelze (emotional und körperlich)nur dahin wenn es so richtig sommerlich warm ist, dann ein kühles bad ( see) und die welt ist in ordnung, bin danach total lebendig und nirgendwo ein taubes gefühl, und das gratis edith

  • Thomas Jobs sagt:

    Und wie steht es mit Bodyforming in Form von weniger fressen und mehr bewegen? Ersteres spart an der Essensmenge Geld und zweiteres kann man in der freien Natur gratis machen!
    Das mit der Kälte wurde unlängst bestätigt: wir frieren dank der Heizung im Winter weniger, futtern aber immer noch wie zu Urzeiten!

    • Anastsia sagt:

      Genau! Ein bisschen mehr Disziplin und das ganze hätte man von ganz alleine im Griff. Ohne Abfrieren durch Einfrieren und was weiss Gott noch für gruselige Methoden.

    • Irene feldmann sagt:

      :). Große Klasse!!!!

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