Schlechtes Benehmen auf offener Strasse

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Wissen Sie, wer sich super gehalten hat, meine Damen und Herren? Dolph Lundgren. Das nur mal so vorneweg. Und nun zu was ganz anderem: Ich warte neulich so vorm Opernhaus Zürich aufs Tram; es ist Ferienzeit, aber irgendwie sind ziemlich viele Leute anwesend, es ist früher Abend, ein laues Lüftchen weht, und ich frage mich eben, ob Monaco eigentlich Mitglied der EU sei (nein), und was ist mit Andorra (nein) und San Marino (nein), da passiert Folgendes: Neben mir stehen zwei indifferente junge Frauen oder späte Teenager, wer weiss das heutzutage noch, die irgendein fettiges Pizza-Blätterteig-Dings essen, und dann: lässt die eine ihr Pizzadingknistertütchen seelenruhig zu Boden segeln. Siehe Bild oben.

Ich darf behaupten, dass ich in meinem Leben schon einiges erlebt habe, darunter die Umgangsformen von Bachmann-Preis-Juroren am Buffet und die Geburt eines Zebras in offener Savanne. Aber mit so ganz primitiv schlechtem Benehmen wie dem schamlosen öffentlichen Fallenlassen von Müll (in unserem Beispiel ungefähr drei Meter vom nächsten Abfalleimer entfernt) kann man mich immer noch schocken. Wenn Sie mich fragen, gibt es kaum ein deutlicheres Zeichen für trashige Kinderstube, als wenn jemand seinen Trash einfach auf die Strasse wirft. Jetzt aber will ich Sie fragen in unserer beliebten Reihe «Wie würden Sie entscheiden?»: Ist es okay, ja, mehr noch, angebracht, solche Leute auf ihre Verfehlung hinzuweisen – oder liegt darin eine unzulässige Einmischung in fremde Existenzen und Bevormundung von freien Bürgern durch andere freie Bürger? Die Verschmutzung des Trottoirs ist zwar unmanierlich, aber nicht illegal (korrigieren Sie mich, falls ich falsch liege). Oder ist das hier was anderes, weil es sich eventuell um nicht ganz erwachsene Personen handelte, bei denen wegen ihrer offenbar mangelnden Einsichtsfähigkeit und Reife noch eine Art von Jugendschutz greift? Oder müsste man da sogar noch strenger sein? Gerne erwarte ich Ihre Beiträge. Und falls Sie sich Sorgen machen wegen des umgreifenden allgemeinen Sittenverfalls und auch sonst, habe ich hier noch den passenden Twitter-Feed für Sie: Worry. Bis übermorn.

43 Kommentare zu «Schlechtes Benehmen auf offener Strasse»

  • Thomas Walter sagt:

    Gestern habe ich doch tatsächlich mitten im Dorf einen Wildpinkler (etwa Anfang 30) gesehen – ich war dermassen „überrascht“ bzw. schockiert, dass es mir glatt die Sprache verschlagen hat und ich gar nicht wusste wie ich zu reagieren habe. Ich ging schlichtweg davon aus, dass jemand mit einem solch schlechten Benehmen auch nicht mit sich reden lässt…Eventuelle Vorschläge fürs nächste Mal?

  • Tom Bachmann sagt:

    Ich bin zwar gegen beformundung durch Polizei (und so weiter )aber gut währe ein Gesetz der die Möglichkeit Bieten würde das solche trash Menschen zu putzen in der Öffentlichkeit verdonnert werden könnten. So ein bisschen wie Berlusconi zu Sozialarbeit . Hat doch eine tiefere Wirkung als eine Busse. Und hat doch etwas erzieherisches and sich !
    Aber erste Wahl ist Humor die ich benütze und die 2te ist einfach sichtbar stillschweigend einsammeln.

  • Monaco sagt:

    Eines von vielen gesellschafts-politischen Problemen, die den allg. Werteverfall dokumentieren – wen wunderts? Ich hole mir bei solchen Rotzlöffeln sicherlich keine blutige Nase – ich hoffe nur, dass sie eines Tages in ihrem eigenen Müll versaufen und keine saubere Luft mehr zum atmen haben.

    Noch schlimmer finde ich, dass diese Schmutzfinken sich alle für super-ökologisch und korrekt halten, sicher sind die auch für den Weltfrieden und für den Tierschutz sowieso…perfide, wie fast alles heute!

  • Bob sagt:

    Das sind meist primitive Menschen, die Müll auf die Strasse werfen. Man müsste Strafen wie in Singapur einführen. Dann würden sie es lernen.

  • Marius Möller sagt:

    Auf den Boden Spucken gehört in die gleiche Kategorie. Darauf aufmerksam gemacht hat mir der junge Mann erklärt, dass er das „wegen schlechtes Geschmack im Mund“ mache. Ein anderer hat mich gefragt „was Du wollen“ als ich ihn verduzt angeschaut hatte, weil er vor mir auf den Boden gespuckt hatte.

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