Schluss damit!

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Das neue Jahr hat frisch begonnen, meine Damen und Herren, wir sind schon wieder mittendrin – aber es ist noch nicht zu spät, sein Vokabular zu überprüfen und sich von ein paar abgeschmackten Ausdrücken zu befreien, die längst so oll und schal geworden sind wie ihr geistiger Bezugsrahmen. Als da wären:

  1. «Kopfkino»
  2. «Bauchgefühl»
  3. «Burn-out»
  4. «Schwarm»

    (Es sei denn, es ginge um Phänomene aus dem Tierreich.)

  5. «mega»

    Hallo? Wo sind wir – auf der Street-Parade 1996 mit einem gigantischen Nuggi um den Hals?

Bild oben: Radikale Säuberung der Sprache mithilfe eines Stücks Seife. Szene mit Peter Billingsley im Film «A Christmas Story» (1983). (Foto: MGM)

68 Kommentare zu «Schluss damit!»

  • Irene feldmann sagt:

    🙂

  • Peter Ringger sagt:

    Herr Tingler, sie meinen sich selbst und schreiben „wir“. Ich bin auch „wir“, kann aber mit diesen Worten gut leben. Aber klar, es geht auch anders. Ich hätte von Ihnen mindestens alternative Vorschläge erwartet. Hier sind sie:

    Kopfkino – „innerer Film“ oder Tagtraum
    Bauchgefühl – Gefühl
    Burn-out – überarbeitet oder ausgebrannt
    Schwarm – Masse
    mega – sehr

    Nun, das ist halt einfach etwas traditioneller und zum Teil etwas unpräziser. Ob jetzt wirklich besser hat vor allem mit dem Kontext zu tun. Viele inflationär gebrauchten Modeworte verschwinden sowieso wieder. Einige sind gut und bleiben.

  • esda sagt:

    Einige beliebte (Chef-)floskeln hätte ich noch: ich bin mit dir, Säuretest, das ist der Hammer …

  • Dani sagt:

    Und come on, anyway: so crazy und legendary Anglizismen, by the way. Und Abkürzungen wie Resti, Mozzi, usw.

  • E. Schreiber sagt:

    Der puritanische Versuch, „böse Wörter“ mit Seife auszuwaschen, entbehrt jeglicher pädagogischen Finesse (ja, ich kenne den Film; ja, ich weiß, dass er nicht ernst gemeint ist).

    Herr Tingler, ich hoffe, Sie gestehen den Leuten in der Forschung und Entwicklung das Präfix „mega“ zu, um 10^6 kurz und prägnant benennen zu können. Oder eine (mehr oder weniger) bekannte Computerspielfigur beim Namen nennen zu können.

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