Unmöglich

Wir diskutieren ja hier, meine Damen und Herren, zu Ihrer Freude und meinem Vergnügen gerne und regelmässig über die Frage: Geht das? Und kommen dabei regelmässig zum Schluss: Kommt drauf an. Nun gibt es aber ein paar Sachen, die gar nicht gehen, sozusagen a priori und absolut gesprochen; Dinge, die nicht stilvoll sein können, egal in welcher Ausführung. Diese Phänomene können jede denkbare Metamorphose durchmachen; sie haben trotzdem einfach keinen Stil. So wie Silvio Berlusconi, zum Beispiel. Ansonsten hätten wir:
- Das Badezimmerschränkchen
Sie wissen schon: die mit der Aussparung für den Abfluss … urrgh.
- Der Hackenporsche (auch: Einkaufsroller)
Hackenporsche, Rollkoffer ... where’s the difference?
- Krawattennadeln
Siehe hier. Und hier. Oder wollen Sie aussehen wie ein Steuerberater namens Herb?
- Klett- und Reissverschlüsse
Tabu an allen Kleidungsstücken ausser an Jacken und Hosen und gewissem Schuhwerk.
- Eierlikör
Ich weiss. Ich weiss. Aber für mich gehört Eggnog trotzdem zur Weihnachtssaison.
22 Kommentare zu «Unmöglich»
Ich frage mich gerade, was ist denn die stilvolle Alternative für das Einkaufswägelchen, wenn man zu Fuss und bequem grössere Einkäufe machen will?
Leiterwägelchen?
Oha lätz, ein falscher Name. Sorry, Herr TINGLER.
1. Stilvoll mit Ethik: zB Züriwerk
2. Stilvoll mit Pragmatik: Internet
3. Stilvoll mit Geld: Taxi (Sie dürfen gerne laufen, so fürs gute Gewissen…)
🙂
Sherpa.
Einen Rollkoffer 🙂 Aber Moment, wurde der von Herrn Tingler nicht auch schon zum No-Go erklärt? Wir wohnen zum Glück fast vis-à-vis eines Einkaufszentrums und schieben einfach das Einkaufswägelchen nach Hause (und nachher wieder zurück!!)
Lieber Herr Tingler
Ich gebe Ihnen in allen Punkten Recht. Aber darf ich den Hackenporsche trotzdem weiterhin benutzen, auch wenn ich erst 25 Jahre alt bin? Eigentlich war ich immer der Meinung, nur alte Damen dürfen den benutzen. Aber er ist sooooo praktisch, vor allem wenn man kein Auto hat. Was meinen Sie dazu?
Natürlich können Sie Ihren Hackenporsche weiter benutzen, liebe Sylvie. Das hier ist zum Glück ein freies Land und jeder darf hier den Hackenporsche seiner Wahl hinter sich herziehen, sofern er oder sie das möchte. Sonst hätte ich ja auch gar nichts mehr zu tun ☺
Liebe Frau Seiler
Natürlich „dürfen“ Sie, aber man sollte unbedingt der Versuchung widerstehen, das Ding „stilvoll“ aufzupimpen, wie auf dem sehr passenden Foto demonstriert – ein Einkaufsroller ist praktisch, aber hat nicht „Stil“.
Stil ist aber auch, etwas nicht tinglergenehmes zu benutzen, wenn man dafür gute Gründe hat. Gute Gründe zu haben für das, was man tut, und es dann mit aufrechter Haltung zu tun, hat grundsätzlich immer Stil. Stil, nicht „Stil“. Ausser, wenn es sich um Eierlikör handelt. Eierlikör hat weder Stil noch „Stil“.
Liebe Grüsse, Katja
Der Badezimmerschrank ist stilvoll (im Kontext einer lebendigen Familie, welche jeden Stauraum benötigt), aber wohl nicht wenn man eine möchtegern-moderne, ich-bin-single-schau-meine-sorgfältig-ausgewählten-bücher-bibliothek Wohnung hat.
Das ist leicht singlefeindlich. Geschmack ist keine Frage des Familienstands.
„Geschmack ist“, wie der in diesem blog immer gerne zitierte Karl Lagerfeld sagt, „eine Frage des Wissens.“
Egal was sie zum Hackenporsche meinen, aber meine Einkäufe mache ich nur mit dem, sonst trage ich Rückenschäden davon, da ist es mir „schnorzepippiegal“ ob es stylisch ist oder nicht.
Mit kleinen Kindern, welche gerne alles entdecken, geht leider der Nachhauseweg nicht so zügig voran, da ist der Hackenporsche die Erlösung 😉
Über Rollkoffern oder deren Derivate, so häßlich und unpassend sie für einen Mann mittleren Alters (was damit auch immer gemeint ist) sind, denke ich seit letzter Woche etwas differenzierter. Als ich, entgegen der Empfehlung meiner Gattin, meine wunderschöne „vintage“ Keepall für einen 2tägigen Paris-Aufenthalt einschl. 2 Paar Herrenschuhe gepackt hatte, kam die mir ja schon recht schwer vor.
Nach langem Weg im Flughafen (CDG !) zur RER, umsteigen in der Metro u.a bei „Chatelet“ (gefühlte 3 Kilometer) und dann noch einen endlos langen Fußweg im 16e ins Hotel…dann noch viel schwerer.
Nicht aufgeben! Wenn das jemand schafft, dann Sie!