Viel Wohnraum auf begrenztem Platz

Architektur aus den 70er Jahren ist unkompliziert. Das war es, was Désirée und Thomas Rutz an ihrem Haus auf Anhieb gefallen hat. Es ist ebenerdig, hat weder Keller noch Estrich. Kurzum: Es war eine Herausforderung, auf begrenztem Platz genügend Raum und Privatsphäre für eine Familie zu schaffen. Dem Paar ist dies aber gelungen und es hat das Haus mit viel Stilsicherheit, praktischen Ideen und Fantasie familiengerecht eingerichtet.

Fotos: Rita Palanikumar

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Vier Kinder und ein weisses Designersofa: Geht das wirklich? Die Familie Rutz hat den Beweis erbracht, dass schön Wohnen auch mit Kindern möglich ist. «Das Wichtigste dabei ist, dass jedes Kind sein eigenes Reich hat und sich darin ausleben kann. Der Wohnraum gehört allen, und hier respektieren auch die Kinder eine gewisse Ordnung», meint Désirée Rutz. Der grosse, offene Wohnraum ist schlicht und wohnlich eingerichtet. Viel Weiss und grosse Fensterfronten bringen Helligkeit und Frische in den Raum. Zu Design und Architektur hat Désirée Rutz schon lange eine grosse Liebesbeziehung. Sie ist gelernte Grafikerin und Modedesignerin und hat etwa bei der Zeitschrift «Annabelle» zuerst das Mode-  und dann das Wohnressort als Stylistin und Redaktorin betreut. Seit die Kinder nun alle in der Schule sind, hat die gebürtige Appenzellerin mit viel Elan eine kleine Boutique in ihrem alten Heimatort eröffnet. Dort verkauft sie Lieblingsstücke und ihre eigene Kollektion edler, handgemachter Wohnaccessoires, die sie ausserdem auch in ihrem Webshop anbietet.

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Das formschöne Sofa von Eileen Gray ist das Herzstück des Wohnzimmers. Es ist mit Blick in den Garten platziert. Daneben steht ein grosszügiger schwarzer Couchtisch. Der kuschlige Teppich ist aus Schaffell und stösst – dank seinen natürlichen Eigenschaften – Schmutz ab. Désirée Rutz findet den Teppich so genial, dass sie ihn gleich ins Sortiment aufgenommen hat und ihn nun in verschiedenen Farben und Grössen anbietet. «Das ist das tolle an einem Geschäft. Ich kann meine besonderen Lieblingstücke und Entdeckungen einem grösseren Publikum anbieten», schwärmt die Designerin.

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Das Haus hat einen grossen, offenen Raum, der Wohnzimmer, Küche und Esszimmer vereint. Die durchdachte Architektur der 70er Jahre wirkt grosszügig und schafft durch Nischen trotzdem eine Art Abgeschlossenheit der verschiedenen Bereiche.

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Die Küche ist der Mittelpunkt des offenen Raumes, nach vorne öffnet sie sich mit einer Theke  zum Wohnzimmer und seitlich, mit einem Durchgang, einerseits zum Esszimmer und anderseits zum Entrée. Typisch für die 70er Jahre ist auch das schlichte Cheminée.

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Die Familie Rutz liebt Veränderungen, so ist das Aquarium neu. «Vorher stand hier ein Sideboard», erklärt Thomas Rutz, der sich mit viel Liebe um die Fische kümmert. Das Aquarium ist eingentlich Teil eines Schrankes, der auch viel praktischen Stauraum bietet. Der lange, ovale Tisch nimmt weniger Raum weg als ein eckiger, wirkt leichter und bietet viel flexiblen Sitzplatz.

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Mit den Fischen ist ein Stück Natur und weite Welt in den Wohnraum gezogen. Ihre  Farben, Formen, Verhaltungsweisen, Beziehungen zueinander faszinieren die ganze Familie.

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Die Küche hat Désirée Rutz selber entworfen. «Ursprünglich war sie in edlem Schwarz. Das war zwar auch sehr schön für das Auge, aber man sah jedes Stäubchen. Nach acht Jahren Putzen hatte ich genug und habe sie mit mithilfe meiner Familie in vielen Arbeitstunden weiss gestrichen», erklärt Desirée. Der ganze Wohnraum bekam einen völlig neuen Look.

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Die Küche ist natürlich nicht nur wunderschön, sondern auch sehr praktisch. Mit vier Kindern muss im Haushalt alles möglichst einfach gehen. So hat die Küche zwei Wasserstellen, gekocht wird im hinteren Teil. Ein kleiner Fernseher bringt ein wenig amerikanisches Lebensgefühl.

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Der Einrichtungsstil der Familie Rutz ist reduziert und zeigt Liebe zu gutem, formschönen Design. «Wenig Abstellfläche ist der Trick für gute Ordnung. Wenn man nicht überall etwas hinlegen kann, werden die Dinge automatisch versorgt», verrät das Paar. Hier stehen auf einem Beistelltischchen Kunst und Kinderbasteleien zusammen mit einer einfachen, japanischen Leuchte.

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Eine besondere Beziehung hat das Paar zu afrikanischer Kunst und sammelt sie mit Leidenschaft.

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Eine clevere Lösung hat Désirée Rutz für das Entrée gefunden. Sie grenzte mit einem Paar edlen, orangen Samtvorhängen einfach einen Teil ab. Das ist sehr praktisch gegen Durchzug bei dem ständigem Rein und Raus der Kinder und dahinter können die Schultaschen und Jacken gut  verschwinden. Stilvoll wiederholt sich das Orange im marokkanischen Leuchter und im grossen Bild, welches eine Freundin für die Familie gemalt hat.

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Damit für Billie, die älteste Tochter, ein grösseres Zimmer frei wurde, sind die Eltern einfach ins kleinere gezogen. «Wir passen uns immer wieder neuen Situationen an und die Zimmer wird je nach Alter und Bedürfnissen der Kinder neu verteilt. Wohnen mit einer Familie muss flexibel sein», meinen Thomas und Désirée Rutz. Ihrem Schlafzimmer haben sie mit einer blauen Wand und Vorhängen im gleichen Ton Farbe verpasst.

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Die Kinderzimmer sind alle kleine Reiche für sich. Hier ist mit viel Fantasie und Liebe zum Detail eingerichtet worden. In Glenns Zimmer wohnen Kuscheltiere im Bett, Schmetterlinge tanzen an der Wand und Rehe und Pilze leuchten in der Nacht. Jedes Zimmer ist ein kleines Märchenland.

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Auch wenn die einzelnen Zimmer klein sind, bieten sie doch viel Platz für Fantasie, Spiele und zauberhafte Fabelwesen. Einige davon zieren die pastellfarbene Wand.

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Das grosse Bild mit den Zwergen, Häschen und Waldtieren hat Désirée Rutz einmal als Geschenk gemalt, es bringt Märchenstimmung ins Kinderzimmer. Ganz klar hat Glenn die passenden Spielsachen dazugestellt.

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Jedes Kind hat zum Zeichnen, Malen und Hausaufgaben machen auch einen kleinen Pult mit Sicht auf den Garten. Den Gartenzwerg, den Désirée aus ihrem Elternhaus geerbt hat, hat sie zur dekorativen Tischleuchte umfunktioniert.

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Die kleine Lennie hat auch ein bisschen Fotostyling gespielt und für Sweet Home den Tisch zum Puppentee gedeckt .

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In Lennies Zimmer fliegen die Zwerge unter der grossen Wolkenlampe am rosaroten Kinderhimmel.

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Miles  schläft, ganz abgehoben, in einem sehr persönlich gestalteten Kajütenbett. Als die Kinder kleiner waren, haben sie sich  das Zimmer geteilt und so ist diese Lösung entstanden. Désirée Rutz hat mit Pinsel und Farbe ein Schiff und das Meer hingezaubert. Eine Reeling musste sein, damit die Kinder sicher schlafen können, und das führte zur Idee mit dem Schiff. Miles hat seine Welt mit Planeten erweitert.

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Piraten und andere Seemannsgeschichten hat Désirée Rutz zu Kissen gestaltet. Eine typische Schiffslaterne ist das Nachtlämpchen auf diesem Traumschiff.

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Auf der grossen, alten Air-France-Weltkarte hat Miles mit Magnetschwalben all die Orte markiert, in denen die Familie gelebt hat oder auf Ferienreise war.

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Oberhalb des Arbeitstisches schmücken Bilder, die Désirée aus dem Elternhaus geerbt hat, die Wand.

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Besonders stolz ist Désirée auf  ihre Kindergarderobe in der Waschküche im hinteren Teil des Hauses. Hier ist endlich ein gut erreichbarer Platz entstanden für die vielen Schultaschen und Sportsäcke.  Oberhalb hat sie ein Regal montiert für Winterschuhe und Kinderstiefel.

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In einem benachbarten Fabrikgebäude hat Désirée Rutz einen Raum gemietet, den Sie als Atelier benützt. Hier entstehen in sorgfältiger Handarbeit Wohnaccessoires, die sie in ihrem Appenzeller Geschäft und über den Webshop verkauft.

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Diese schicken Schlüsselanhänger mit Schweizer Alpenmotiven sind aus Leder, Kavallerietuch und handmaschinengestickten Ornamenten angefertigt. Sie sind nicht nur ein Hit bei ihren Kunden, sondern wurden auch von exklusiven Schweizer Hotels bestellt, als limitierte Editionen für Gäste.

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Désirée sucht und findet besondere, seltene Handwerkskunst in der ganzen Schweiz. So zum Beispiel diese handmaschinengestickten Embleme. «Sie werden von zwei Männern in aufwändiger Arbeit gestickt. Sie sind die letzten, die dieses Handwerk noch beherrschen. Wenn sie aufhören, gibt es diese hübschen Abzeichen nicht mehr oder nur noch als Nachahmungen, ‹Made in Asia›», bedauert die Designerin.

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Andere Accessoires, die mit den bestickten Abzeichen entstanden sind, sind diese liebevollen, kleinen Necessaires.

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Hochwertiges Kavallarietuch in allen Farben benutzt Désirée Rutz für viele ihrer Kreationen.

Website: Désirée Rutz

23 Kommentare zu «Viel Wohnraum auf begrenztem Platz»

  • Jasmin Walder sagt:

    Wunderschöne, sehr liebevoll gestaltete Kinderzimmer.
    Schöne Idee mit dem Aquarium im Esszimmer.

  • hallo, ich bin ein Rutz bin hier in Brasilien, und suchen über die Herkunft meines Namens, ich Rutz Familie zu gründen, dachte ich, cool, ich bin ein Nachkomme deutscher Einwanderer, und Rutz stammt von meinem Großvater und sein Großvater ist derjenige, der aus Deutschland kam, und mir scheint, dass sein Name Carl Gottlieb Rutz war auch ich neugierig zu wissen, wo er zu meiner Herkunft zu finden kam, war aber nicht allzu viel Erfolg, aber das ist okay, weil ich dich gefunden habe, und ich war froh, gute Finalize hier, ich lebe in Paranaguá in den Zustand des Parana in einem tropischen Land namens Brasilien, das, Gott segne euer Leben, bye bye, wenn Sie in orkut finden Sie mich dort, mich und meine Familie Rutz aus Brasilien suchen, war in der Lage, diesen Text aufmerksam durch google schreiben

  • ola , sou mais 1 rutz perdido no mundo ,mais precisamente no brasil, fico feliz em saber q existem mais rutz pelo mundo a fora , parabens pela casa de voces, tem muito bom gosto, é muito linda ,mas um rutz tem q ser assim mesmo. procuro as origens do meu nome mas pouco encontrei ,e nessa procura achei voces , recebam esse meu comentario com carinho, e usem o google tradutor p ler o meu portugues, tircem

  • Michaela sagt:

    Wunderschön die EInrichtung. Besonders die Kinderzimmer gefallen mir sehr schön durch diese verschiedenen Themen. Wirklich das Gesamtkonzept ist Top!

  • kim sagt:

    Es ist wunderbar das man seine Ideen Gestalten kann. Auch mit Kindern sollte man sich das Leben so Einrichten und Geniessen wie man es Möchte. Ein sehr schönes Wohnen was die Rutz machen!

  • Massimo sagt:

    Ich alleine auf 210 m2. Cool was!

  • Remo sagt:

    Würde gerne wissen, wie gross die Wohnfläche denn ist. Was heisst schon begrenzt, das ist (wie Vieles) sehr relativ und klingt so bescheiden. Aber wenn das Haus 200 m2 Wohnfläche hat, ist das nicht wirklich klein. Wir wohnen mit 3 Kindern auf 80m2.

  • Massimo sagt:

    Ein Sechspersonenhaushalt, ich Frage mich immer, wie es etwas grössere Familien anstellen um eine solche Ordnung und Sauberkeit zu haben. Wird da alle halbe Stunde das ganze Haus gereinigt. Ansonsten wirklich toll eingerichtet, vor allem das Aquareium gefällt mir sehr

    • Jasmin Walder sagt:

      Vor einem Fotoshooting wird doch automatisch perfekt aufgeräumt.
      Bei uns siehts aber auch mit 4, bald sogar 5 Kindern meistens perfekt aus. Die Kinder haben ja ihre Kinderzimmer, wo sie sich austoben können.

  • Katharina sagt:

    Schööön! Ich habe auch noch Fragen: Wo gibts das Regal mit der afrikanischen Kunst? Oder ist das eingebaut? Und wenn selbstgebaut: Wie wurde es gebaut? Der Teppich sieht auch toll aus. Aber ob der meine Katzen überleben würde? Die übergeben sich nämlich manchmal. Hmmm. Die Webseite muss ich mir gleich mal anschauen.

  • christine schuepbach sagt:

    Tolle Familie in einem wunderschoenen Haus! Geschmackvoll und gemutlich, das Motto ‚less is more‘ trifft im wahrsten Sinne zu!
    Zwei Fragen: wuerden Sie verraten wo die originelle Lampe im Esszimmer zu finden ist und, haben Sie, Frau Rutz, eine Website von Ihrem Geschaeft wo man die huebschen Geschenke bestellen kann?

  • Marcel sagt:

    Wenn jetzt noch eine kratzbürstige Katze im Haus wär‘- oder ein grosser Hund, dann wärs’s bald geschehen um das schöne Sofa von Eileen Gray. Ich weiss, von was ich spreche… deshalb nur Polypropylen-Möbel von Ron Arad und unverwüstliche Plastikmöbel von Kartell, wenn man Kinder, Katz und Hund im Hause hat!

  • Chris Heyduk sagt:

    Ganz toll und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet – Kompliment!

  • Florina sagt:

    Die Rehli und Zwergli gefallen mir am besten. Das sind super Märlizimmer!

  • Karin sagt:

    Richtig schoen und schoen zu sehen, dass das auch moeglich ist mit Kindern!

  • mali sagt:

    Schön, sehr geschmackvoll dieses „reduzierte“ Wohnen. Aber letztlich doch etwas „showromm“. Mir fehlen eine gewisse Unordnung als Zeichen von Leben und vor allem Bücher!!

  • Hans sagt:

    Häuser ohne Kellergeschoss wurden/werden aus finanziellen oder Gründen der Bodenbeschaffenheit gebaut. Es fehlt Stauraum und vorallem muss eine Heizung und andere technischen Anlagen im Erdgeschoss platziert werden. Diverse Generalunternehmer und vorallem ausländische Fertighaus-Hersteller bieten solche günstigen Lösungen an weil das für den Bauherrn verlockend ist und vorallem weil sie nicht wissen dass ein Kellergeschoss sehr schnell mal Fr. 100000.– überschreiten kann.

  • Corinne sagt:

    Génial! gibt’s diese Weltkarte von Air France noch irgendwo zu kaufen? LG

  • Meret sagt:

    bin beeindruckt von den Kinderzimmern, der Stil spiegelt sich auch in Mama’s Arbeit. Zeit für einen Trip nach Appenzell in das Lädchen !

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