Zürcher, wollt ihr ewig leben?

Es ist nicht so, dass wir eine Wahl hätten. Der Sensemann kommt, wann er will.

Es ist nicht so, dass wir eine Wahl hätten. Der Sensemann kommt wann er will. (Bild Fox)

Menschen sterben. Das scheint vielen Leuten ungeheuer unangenehm zu sein. Nicht das Sterben, denn wenn sie tot sind, kümmert es sie meist nicht mehr. Es ist der Gedanke an den Tod. Es gilt, dem Tod um jeden Preis ein Schnippchen zu schlagen, ihn um jeden Preis hinauszuzögern.

Die WHO meint jetzt in einer aktuellen Studie, dass wir an den falschen Sachen sterben. Wir würden zu viel essen, rauchen und trinken. Dabei sterben in Europa immer weniger Menschen vorzeitig an Herz- und Kreislauferkrankungen, Krebs und chronischen Atemwegsleiden. Trotzdem bleiben gemäss Europäischem Gesundheitsbericht 2015 der WHO zu hoher Alkohol- und Tabakkonsum sowie Übergewicht die Hauptrisikofaktoren für einen «frühen Tod».

Ich hab mich daran gewöhnt, in Zürich einer der wenigen in meinem Umfeld zu sein, der bei Besuchen noch auf den Balkon geht, um zu rauchen. Ich bin auch einer der Typen, der nicht den Cholesteringehalt oder die Art der Fette seiner Mahlzeit kennt. Ich lass mich im Frühling nicht vom Diätwahn anstecken, mach keine Aktionen mit, die mich «fitter» machen sollen. Ich hab kein Armband, das meine Schritte zählt, keine App für Herzfrequenz und kein Ernährungsprogramm, das mir vorschreibt, was – je nach aktueller Modeströmung – das Richtige für mich ist. Ich höre einfach auf meinen Körper. Und mein Körper meint des Öfteren «Schoggi, Schweinsrippli, Zigi und dann nochmals Schoggi».

«Bewusst leben» ist zu einem Euphemismus dafür verkommen, sich möglichst um Dinge zu sorgen, die mich in 30 Jahren töten könnten. Man verbringt also sein Leben damit, sich vor dem Tod zu fürchten, der irgendwann mal grinsend am Fussende des Bettes stehen könnte. Früher hatten wir wenigstens noch den falschen religiösen Trost von einem Leben nach dem Tode. Das nahm uns die Schwere der Verantwortung für ein einziges Leben.

Geblieben sind die Ängste vor dem Sterben, ohne die Hintertür eines Lebens danach. Aber es sind Ängste von Menschen, die keine anderen Sorgen mehr haben. Wir sind satt, bestens medizinisch versorgt, leiden keine Armut und besitzen sehr viel, das wir nicht an den Tod verlieren wollen. Wir scheinen das Leben nach kapitalistischen Massstäben zu beurteilen: Quantität statt Qualität. Es ist bezeichnend, dass die Länder, in denen sich das Sterbealter immer weiter gegen 100 verschiebt, auch die Länder sind, die extrem hohe Zahlen an Depressionen und Suiziden aufweisen.

Ich rauche seit 30 Jahren und hab auch sonst nicht besonders gesund gelebt. Ich werde sicher an irgendwas sterben, das ich in meinem Leben verursacht habe. Vielleicht an Krebs, in 20 Jahren, oder in 5. Oder aber mir fällt morgen ein Blumentopf auf den Kopf, oder ein Flugzeug. Auf der anderen Seite besuche ich Familienmitglieder, die nie so über die Stränge schlugen, bereits auf dem Friedhof.

«Bewusst leben» heisst für mich, heute zu leben. Es heisst für mich, jeden Tag so zu gestalten, als ob meine Lebensspanne begrenzt wäre und ich das Beste daraus machen müsste – und nicht, dass ich sie um jeden Preis verlängern muss. Vielleicht sollte man Warnhinweise auf solchen Studien anbringen: «Der Gesundheitswahn kann ihre Lebensqualität nachhaltig beeinträchtigen.» Es ist nämlich nicht so, dass viele Leute sich dann wirklich an die Empfehlungen halten. Es ist eher so, dass die Leute genau so weiterleben wie bisher, nur dass sie zusätzlich ein schlechtes Gewissen haben und sich mehr Sorgen über eine Zeit in ihrem Leben machen, die noch gar nicht da ist.

Menschen sterben. Alle. Immer. Und es liegt nicht in unserer Hand, wie oder wann wir sterben (ausser wir legen selbst Hand an). Es liegt aber durchaus in unserer Hand, wie wir leben. 

61 Kommentare zu «Zürcher, wollt ihr ewig leben?»

  • tina sagt:

    zu den fitter-mach-aktionen: wenn die muskulatur abschlafft hat man aber eben schon ab 20 rückenschmerzen, mit 40 bestimmt. will ich dann noch 40 jahre rückenschmerzen haben? da geht es gar nicht um länger leben sondern um besser leben.
    nicht dass ich sport treiben würde, aber ich murkse im alltag viel, und zwar so, dass ich über den anschlag komme. einfach etwas mehr schleppen und überhaupt nicht so auf sparflamme. familieneinkäufe ohne wägeli, mit 2 taschen und 2 körbli an den armen und damit noch in die hocke. mit täglich 2mal 30minuten so strampeln dass man keucht und schwitzt und ständig voll bremsen (mit körpereinsatz), wieder voll anfahren, balancieren anstatt abstehen wenn man stoppen muss usw. ich bin sicher, dass es die alltagsmurkserei ist, die mir genug fitness verschafft, dass meine muskulatur, meine beweglichkeit und meine kondition so gut sind, dass ich nicht sofort ins keuchen komme und vorallem mein skelett genug gestützt ist, dass es nicht zu deformationen kommt. ich finde schon, dass das die lebensqualität enorm verbessert, wenn einem nix weh tut. rückenschmerzen mit 40 ist doch meist nur die folge von zu wenig muskulatur

    • Carolina sagt:

      Einer unserer Freunde ist Rückenchirurg: Offiziell wird er Ihnen sagen, dass Bewegung und Muskelaufbau das beste Mittel dafür sind, um muskulären Alterserscheinungen vorzubeugen oder sie abzumilden. Inoffiziell erzählt er, dass er regelmässig Patientien sieht, die Sport treiben (z.T. am oberen Limit), sämtlichen heutigen Vorgaben bzgl Gewicht, Blutdruck, Ernährung, Nichtrauchens etc genügen – und trotzdem Rückenschmerzen haben oder vielleicht aus urheiterem Himmel einen Bandscheibenvorfall erleiden.
      Fazit für mich: Es ist ein riesiges Stochern im Dunkeln und eine Garantie (oder auch nur hohe Wahrscheinlichkeit) auf Unversehrtheit kann niemand geben. Einfach Ursache-Wirkung-Effekte gibt es in diesem Bereich kaum.

      • tina sagt:

        glaube ich sofort. sport ist doch immer einseitige belastung, aussser man treibt ganz verschiedene sportarten, aber selbst dann sind es pro sportart bestimmte muskelgruppen die man braucht. während man bei täglichem gemurkse im alltag (und zwar bis zum anschlag) nicht so standardisierte bewegungsabläufe hat. ich sprach allerdings sowieso nicht von bandscheibenvorfall sondern einfach von den wehwehchen, die die leute für norrmal halten (ich nicht), so ab mitte 40. gerade sport am oberen limit ist doch einseitige belastung am oberen limit. mich wundert wirklich nicht, dass das eher schädlich ist.
        nur schon die flachen wege/strassen. so ein komplexes gebilde wie ein fuss ist doch komplett unterfordert damit und über die jahre, wenn man die funktionalität nicht nutzt, geht sie flöten. dann packt man den fuss noch total stabil ein, damit auch ja kein muskel mehr benötigt wird. meine ungeschnürten schuhe machen den flachen boden nicht wett, aber immerhin ist nicht alles total gestützt rundherum sondern auch der fuss muss ein bisschen mitkrampfen

      • Samuel sagt:

        Das Problem sind die Laien auf der Jagd nach Topleistungen. Maximal halb informiert, machen sie einfach zu viel falsch. Sport ist auch eine Wissenschaft. Wer ihn richtig macht, die Mentalität stärkt, zugleich auf den Körper hört und seine jeweiligen Grenzen akzeptiert, hat ein weit schöneres Leben als die Unsportlichen und Unbeweglichen.

  • Patricia sagt:

    Darauf ein 5-Gänge-Menü mit einem anständigen Rotwein und eine Zigarette danach 😉

  • Patricia sagt:

    !!! RICHTISCH, Reda !!! Darauf einen Rotwein ein 5-Gänge Menü und eine Zigarette danach 😉

  • Ralf Schrader sagt:

    Die genannten Erwägungen auf dem Nebengleis des WHO- Berichtes sind recht amüsant, dennoch aber nur Nebengleis. Die WHO ist im Hauptberuf Mietmaul der Pharmaindustrie und nur ganz versteckt die gesundheitspolitische Executive der UN.
    In der Hauptfunktion muss die WHO den zahlungskräftigen Amerikanern und Europäern klar machen, dass sie unabhängig vom Istzustand noch ganz viel tun müssen, damit sie lange mit und durch Pharmaka zu leben. Kundenbindung eben.
    In der Nebenfunktion versagt die WHO dann eher, wie wir am Beispiel der Ebola- Epidemie sahen.

  • adam gretener sagt:

    Vor dem Tod fürchten sich wohl die Wenigsten, es ist das Sterben, welches Angst einjagt.

    Ich bin ein weitestgehend furchtloser Mann, der sich Bud Spencer in den Weg stellen würde, ohne mit der Wimper zu zucken. Meine Klappe ist auch nicht gerade zurückhaltend.

    Aber erst gerade ein paar Tage her, da lag ich auf dem Untersuchungstisch wegen einer Veränderung – Ultraschall. Es hätte auch Krebs sein können. Da kommt mir mein Neffe in den Sinn, der ohne den besten Onkel der Welt hätte aufwachsen müssen, mein Bruder, das Leid welches über meine Eltern hereingebrochen wäre, was würde aus meinem Hund. Es lief mir kalt den Rücken runter.

    Wenn der Tod weit weg ist, schwingt man leicht das grosse Wort.

    • Réda El Arbi sagt:

      Ja, das kenn ich. Aber das nennt man „Hypochondrie“ und es befällt mich jedes Mal, wenn ich einen Arzt oder Apotheker sehe 😀

      Aber es ist was ganz anderes, wenn man wirklich dem Tode nahe ist. Wenns irgendwie schmerzfrei ist, wird man plötzlich ziemlich entspannt. Und wenns dann gar nicht eintrifft, ist jeder weitere Tag ein Geschenk, das man viel bewusster wahrnimmt.

      • adam gretener sagt:

        Arsch, hast natürlich recht. Auch wenn ich alle 10 Jahre mal zum Arzt gehe, ich weiss es trotzdem besser.

        Ich mach mir keine Sorgen wegen mir selbst, sondern wegen den nahen Verwandten und Bekannten. Aber wer weiss, vielleicht gehen die dann eine Bier und einen Kurzen trinken und meinen, endlich nervt er nicht mehr rum.

      • tina sagt:

        reda, das ist laut pfeifen im dunklen wald. wenn du zum beispiel kinder hast, für die du sorgst, und keiner einfachso schwupp übernehmen könnte, falls so eine veränderung wirklich krebs wäre und man in 3 monaten tot wäre, dann wird man garantiert nicht einfach ruhig. und mit hypochondrie hat das noch lange nichts zutun, manche sorgen sind begründet

      • peter sagt:

        „Aber es ist was ganz anderes, wenn man wirklich dem Tode nahe ist. Wenns irgendwie schmerzfrei ist, wird man plötzlich ziemlich entspannt.“ Genau das ist ja das Gefährliche bei einer solchen „Übung“.

    • Irene feldmann sagt:

      Es braucht eine Weisheit, loszulassen……und Vertrauen das die welche man zurücklässt alles im guten Regeln werden, Adam….

  • Irene feldmann sagt:

    Der Tod ist der wohlverdiente Preis für ein tolles, lehrreiches Leben, hat absolut und gar nichts mit Politik zu tun außer das vielleicht diese (Politiker) öffentlich sterben was wiederum entweder als Trost oder auch Strafe angesehen werden kann…..apropos, Gesundheit ist eine Frage der persönlichen Lebensphilosophie….

    • KMS a PR sagt:

      wo sie recht hat hat sie recht, unsere frau feldmaus. und sie wissen ja – „wer öfter stirbt, hat mehr vom leben.“

    • adam gretener sagt:

      Frau Feldmann, es ist einfach nicht akzeptabel, dass Sie absent sind. Sie wissen doch, dass ich ohne ihr strenges Wort nur Blödsinn produziere.

    • KMS a PR sagt:

      für sie ein tipp -> „sweet november.“

      • Irene feldmann sagt:

        Kenne ich, toller Film aber……für meinen Geschmack ein bisschen to much drama. Ich bleibe bei breaking the waves, nicht nur inhaltlich intensiver und komplex, sondern auch die Glaubwürdigkeit von Emily Watson unschlagbar. Lieber ein sehr gutes Stück Brot, als ein 8gang Menü welcher Inhalt ich in 2 Stunden vergessen und verdaut habe…:)

        • adam gretener sagt:

          Wie die Emily Watson ein zweites Mal auf dieses Schiff geht, welches vor Anker liegt, alleine rudert. Ich könnte heute noch heulen. Das ist für Sie also „less drama“? Dann werde ich dem Vorschlag vom Rittermändle bestimmt nicht folgen.

          • irene feldmann sagt:

            watsons rolle war eine naive, leicht limitierte, gottesfuerchtige und allen alles recht machende junge frau zu spielen. von mitte bis ende des films war die selbstzerstoerung ein teil der rolle, was ja vielen von uns sicherlich bekannt ist von unserem eigenen leben adam. die kraft, autentitaet dieses filmes war wie eine lawine fuer mich, sicherlich auch ein AUFWECKER fuer mehr bewusstsein der kraft von manipulation zwischen frauen und maennern, impact von religion oder auch familie, von stigmot einer gesellschaft und sei es auch nur ein kleines dorf wie im film und deren dynamic, kurz, die falle welche umbarmherzig zuschlaegt wenn man wie in ihrem fall kein glueck hat.

          • adam gretener sagt:

            Hoch geliebte Frau Feldmann. Ich ging nach einer schwer durchzechten Nacht mit meinem liebsten Friseur und Freund, dem Fritz, einfach beim Stadelhofen ins Kino. Wir wollten Spass haben.

            Herausgekommen ist nachher, dass eine tiefe Freundschaft irgendwie zerbrochen ist. Wieso genau kann ich Ihnen auch heute nicht sagen, ich bereute das zutiefst.Aber dieser Film hat in uns irgendwas ausgelöst, was für mich unerklärbar war und ist.

            Traurig. Herzzerbechend. Wenn ich wenigstens wüsste warum.

          • Irene feldmann sagt:

            Adam, eine Freundschaft besteht nur so lange, wie man sie wirklich braucht. Einige fürs Leben, andere für Momente, doch alle sind wertvoll da die impacts dieser gleichwertig sind. Es sind einfach Geschenke, von Mensch zu Mensch, auch diese welche uns zerreißen, verbittern, verzweifeln lassen, den where a person cares if in hate or love there is the place you grow….the purpose of life….

  • top Medizin sagt:

    Ich habe gelesen, dass unsere Gesellschaft überaltert und die Jungen zu wenig Kinder machen. Dabei gibt es eine Korrelation zwischen weit verbreitetem hohem Alter und zu wenig Arbeitskräfte/Sozialwerk. Was die Überalterung betrifft, sagte man mir, dass dies an der hervorragenden Medizin liegt. Man könnte nun argumentieren, dass durch die Überalterung die Gesellschaft sich nicht mehr erhalten kann wegen dem Ungleichgewicht. Das Komische liegt dann daran, dass die kapitalistische High-end-Medizin dafür sorgt, dass die Gesellschaft zugrunde geht. das ist ja zirkulär. Ist das das berühmte Verhalten des Kapitalismus, dass er sich selber korrigiert? In China haben sie auch das Problem der Überalterung, aber dort ist die Ursache identifzierbar, also die 1 Kind Politik. Wäre es überhaupt möglich bei uns die Überalterung zu stoppen, indem die Jungen einfach viel mehr Kinder zeugen müssten, das wären doch sicher sehr viel, so in Richtung Grossfamilie, oder nur 2,1? Meine Grossmutter wurde uralt, ab 85 fand sie es nicht mehr so toll.

  • geezer sagt:

    irgendwann kommt jeder ‚mit de füess voraa‘ auf irgendeinen friedhof. insofern ist dieses ganze fitness- und gesund ernähren-geschwafel schon irgendwie ironisch. resp. es wird heutzutage definitiv übertrieben. vor lauter gesundheit und fitness hat ja niemand mehr zeit zum leben.

    nur schon all diese bürogummis, die wie die bekloppten einen marathon und iron man nach dem anderen absolvieren und dabei das gefühl haben, ihrem körper etwas gutes tun. oder all die modeveganer, die glauben, die essenz zum ewigen leben auf ihrem teller zu haben. ich kann mir ein kopfschütteln auch nicht verkneifen, wenn wieder einmal ein karriere- und geldgeiler kurz vor seiner pensionierung die löffel abgibt oder ein 45-jähriger seinen x-ten marathon in der holzkiste beendet.

    mein grossvater war den grossteil seines lebens alki und starker raucher. er ist trotzdem über achtzig jahre alt geworden. und Keith Richards und Lemmy Kilmister sind auch immer noch am leben. was schon fast wieder unglaublich ist……..

    die erfahrung zeigt: der goldene durchschnitt ist wohl kein schlechter weg. und so oder so: man weiss nie, wann schluss ist.

  • Matt Loco sagt:

    «Der Gesundheitswahn kann ihre Lebensqualität nachhaltig beeinträchtigen.»
    Made my day!

  • Rene Weber sagt:

    Eigentlich ist es schon paradox mit dem ganzen Gesundheitswahn… Die Lebenserwartung hat sich innerhalb 100 Jahre
    quasi verdoppelt, die AHV reicht jetzt schon bald vorne und hinten nicht mehr. Leider wird sich auch trotz Masseneinwanderungsinitiative nichts an unserer Demographie ändern. Dh. bereits 15jährige pimpen sich im Fitnessstudio,
    rauchen und trinken (unter der Woche ) nicht mehr, jeglicher Konsumexzess, jenseits unserer Doppelmoral-Grenzen, ist absolut verpönnt und wird amteshalber vom Strafrecht verfolgt und wird mit Jobverlust und Ausschluss aus der Gesellschaft bestraft.
    McDonalds & Co. leiden jetzt schon unter unserer Doppelmoral. Die AHV hat zuwenig Einnahmen aus Tabak- und Alkoholsteuer.
    Auf den Punkt gebracht:
    Die Katze beisst sich selbst in den Schwanz. Einerseits verhindern wir Mehreinnahmen durch Ausländer und Konsumsteuern.
    Andererseits woollen wir immer länger leben was immer mehr kostet.
    Dh. folgende Lösungen: Entweder staatlich verordnete Zeugungspflicht für alle staatlich geprüften fruchtbaren Frauen und
    Männer – Einrücken zur Sex-RS – oder staatlich verordneter Konsumexzess. Tägliche Konsumationsdosis 250 g Schweinsrippli, 2 Schachteln Zigis, 500g Schoggi, 5 Standardgläser Alkohol und 2 Big-Macs mit Pommes Frites. – En Guete!

    • tststs sagt:

      Woher kennen Sie meine Tagesdosis?!
      Sie haben ausserdem vergessen, darauf hinzuweisen, dass sämtliches Essen in krebseregender Tupperware in der Mikrowelle zu erhitzen ist und vor dem Fernseher/Internet verzehrt werden muss 😉

    • adam gretener sagt:

      Ich bin da super dabei. Am Wochenende herrscht bei mir strenges Drogenverbot. Bin ja auch nicht mehr 12.

  • KMS a PR sagt:

    ein gutes thema. wenn auch ein schwieriges. ich bin der auffassung, so wie man gelebt hat, stirbt man. heisst nichts anderes als dass man leben kann wie es beliebt. das hässliche daran ist eigentlich bloss das eigene gewissen. kurz vor dem tod reue zu zeigen, (der klassische absolutions-gedanke), funktioniert nicht wirklich, zur erlangung des angestrebten seelenheils. es gibt eigentlich nur 3 möglichkeiten um „friedlich“ zu scheiden. a) man hat „anständig…“ gelebt und/oder zumindest nichts bereut. b) man ist meister der verdrängung. da stirbt man zwar einsam, aber konsequent. c) man ist sich klar bewusst, dass der tod irgendwann und unweigerlich eintritt. hiermit tun sich die meisten menschen schwer. wir überschätzen uns, unsere möglichkeiten und – vor allem unsere bedeutung auf diesem planeten. just remember – „all we are is dust in the wind.“ ps: angst vor dem tod zerfrisst einem meist schon zu lebzeiten. deshalb – cheers, everybody.

    • Réda El Arbi sagt:

      Naja, für Autounfallopfer ist das schwierig nachzuvollziehen. Man stirbt. Die Umstände haben nur begrenzt mit dem Leben zu tun. Sicher, die Sekunden vor dem Tod sind sicher bewusst. Man kann sich da nicht mehr über das eigene Leben belügen. Aber diese Sekunden können unabhängig von meinem Verhalten schon morgen kommen. Die Willkür des Todes ist der Grund, warum wir Religionen brauchten. Das es einfach nur der Tod ist, hat uns immer Angst gemacht.

      • KMS a PR sagt:

        das ist richtig. man hat diesbezüglich schon relativ früh erkannt, dass religion ein absolut probates mittel ist um die massen zu manipulieren. das „geschäft mit der angst“ ist bis heute, nebst den religionen, auch im marketing omnipräsent. wobei beide bereiche grundsätzlich nach dem prinzip „zuckerbrot und peitsche“ funktionieren.
        die von ihnen erwähnten todes-umstände sind angesichts meiner geschilderten 3 punkte zwar nicht wirklich relevant, da in ihrem konsens „unerwartet“ – aber ja – die art und weise auf der zeitachse gesehen natürlich schon. der tod ist am gnädigsten, wenn er schnell eintritt.

        • Maiko Laugun sagt:

          @KMS a PR: „…das “geschäft mit der angst”..“ Das ist das Prinzip Ihrer SVP. Die Bauern sollen schliesslich Todesangst vor den Ausländern haben. Ohne dieses Schüren von Angst gäbe es die SVP gar nicht.

          • Réda El Arbi sagt:

            Naja, die Bauern sind eigentlich die Einzigen bei der SVP, die nicht so fremdenfeindlich sind. Schliesslich kennen die wirklich Ausländer. Die sind auf die Arbeitskräfte angewiesen, weil sonst niemand mehr in der Landwirtschaft arbeiten will.

          • KMS a PR sagt:

            wir müssen schon unterscheiden, meine herren. die svp lässt – nicht immer, aber immer öfter – gesunden menschenverstand walten. wer angst empfindet, lässt den meist vermissen. (beispielsweise die linke bezüglich „angst“ ihre geschützten ap innerhalb der asyl- und sozial-industrie zu verlieren…). sind noch fragen?
            und. ohne bauern wären wir gänzlich von der eu abhängig…und vom schrott, der u.a. aus den staaten und china kommt… än guete. lg aus der sünneli-fraktion. 🙂

          • KMS a PR sagt:

            chömmed sie jetzt – ICH bin das lebende beispiel dafür.

          • Johannes sagt:

            Eine Gesellschaft auf Angststörungen zu gründen, wie es der SVP vorschwebt, ist als neurotisches Konzept für ein Kollektiv untauglich, da es eine zwanghafte träge Atmosphäre der Abschottung und Isolierung schafft, nicht nur physisch.

    • Samuel sagt:

      Die katholische Kirche funktioniert etwas anders. Nicht erst kurz vorm Tod soll man reuen, sondern regelmäßig zur Beichte gehen und die Absolution mitnehmen. Das ist quasi die Erlaubnis, dazwischen quasi freizügig zu leben, denn es wird einem ja eh immer wieder verziehen. Im Resultat ist das Konzept also nicht wirklich konsequent.

      • KMS a PR sagt:

        nun ja. der ablass-handel ist nach wie vor für viele katholiken ein hintertürchen, welches zu „wüstem tun“ einlädt. alle religionen sind verlogen. an gott zu glauben bedingt nicht einer religion zu huldigen. da glaubensgemeinschaften jedoch teil der menschlichen bedürfnisse für viele zu sein scheinen, sind sie wohl oder übel unabdingbar.

  • Zeller Peter sagt:

    Wie schon der Bergweise zu Hägar auf die Frage nach einem langen und glücklichen Leben geantwortet hat: Das Geheimnis für ein langes Leben ist, kein Alkohol, nicht rauchen und eine gesunde Ernährung. Das Geheimnis für ein glückliches Leben… vergiss was ich eben gesagt habe.

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