Raven im Rollstuhl

Scheint in anderen Städten leichter möglich: Gemeinsam Feiern.

Scheint in anderen Städten leichter möglich: Gemeinsam Feiern.

Aktuell sorgt in der Kommentarspalte unseres Blogs die Ablehnung eines Lovemobiles für Rollstuhlfahrer durch das Organisationskomitee der Street Parade für helle Aufregung. Auslöser dafür war ein Bericht auf Tele Züri über die zwei jungen muskelkranken Männer Amir und Lukas, die für die kommende Street Parade ein eigenes Lovemobile entworfen und vorgeschlagen haben. Das Komitee um Joel Meier hat dieses aus Gründen der Sicherheit abgelehnt. Meier und seinen Kollegen wird nun im Beitragsforum Behindertenfeindlichkeit und -diskriminierung unterstellt, wohl ohne dass einer der Kommentarverfasser die detaillierte Begründung der Ablehnung kennt.

Einer bezeichnete Meier gar als «geistig Behinderten» (was wieder gelöscht wurde, Anm. der Redaktion), ein anderer die Parade als «Orgie mit unorganisiertem Techno Lärm die verboten gehört», ohne vorher bedacht zu haben, dass er mit seiner Schmähung indirekt auch Amir und Lukas trifft, die gerne mit einem eigenen Mobile Teil dieser Orgie geworden wären. Dass die anonymer Forengeiferer hier wie so oft eine fruchtbare Diskussion verhindern ist überaus schade, hätte doch das «Thema Nachtleben und Menschen mit Behinderung» eine solche verdient. Joel Meier und seine OK-Kollegen sind mit Sicherheit nicht behindertenfeindlich. Sie haben an den vergangenen Street Parade-Ausgaben grosse Anstrengungen unternommen, um Menschen mit Behinderung die Möglichkeit zu bieten, Teil der Street Parade zu werden.

Jedoch ist der Techno-Umzug auch nur ein Spiegel unserer Gesellschaft, die zwar alles Nötige und gesetzlich Vorgeschriebene unternimmt, aber nur selten Efforts, die den Rahmen des Verlangbaren sprengen. Dies gilt auch für das Nachtleben in seiner Gesamtheit: Einige Clubs, wie beispielsweise der Blok in Zürich West, der Berner Gaskessel und das Winterthurer Salzhaus, beherbergen Partys des Veranstalters LaViva, die sich explizit an Menschen mit Behinderung wenden. Abseits dieser Events ist der Umgang mit Menschen mit Behinderung im Nachtleben gleichermassen unbeholfen wie in allen anderen Bereichen des Alltags: Als DJ Steve Aoki, bekannt für ausgefallene Bühnenaktionen, während einer Tortenschlacht mit seinem Publikum zufälligerweise einen Rollstuhlfahrer traf, verursachte er damit einen mittelschweren Skandal, für den sich Aoki auf Twitter prompt entschuldigte. Warum Skandal? Warum Entschuldigung?

Der Rollstuhlfahrer selbst hat sich die Tortenreste einfach aus dem Gesicht gewischt und dann, wie alle anderen getroffenen Partygäste auch, weitergefeiert. Wenn der langjährige Zürcher Szeneteilnehmer Michael Herde in seinem Rollstuhl durch einen Club kurvt, erzeugt das nach wie vor bei vielen Partygästen Unwohlsein: Einige starren ihn irritiert an, andere versuchen dieses Unwohlsein mit einem Übermass an Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft zu kompensieren. Die Clubs erfüllen die entsprechenden gesetzlichen Anforderungen wie wohl auch die Mitglieder des Street Parade Organisationskomitees. Wahrscheinlich könnten sie sich noch mehr anstrengen um Menschen mit Behinderung den Zugang zu ihrer Welt zu erleichtern, jedoch ist das Hauptproblem auch hier nicht mangelnder Effort, sondern die fehlende Selbstverständlichkeit im Umgang mit Menschen mit Behinderung. Da dürfen nun ruhig auch einige der gehässigen Forenposter des vorherigen Stadtblog-Beitrags betreten zu Boden gucken.

Alex FlachAlex Flach ist Kolumnist beim Tages Anzeiger und Club-Promoter. Er arbeitet unter Anderem für die Clubs Supermarket, Hive und Zukunft.

30 Kommentare zu «Raven im Rollstuhl»

  • Sali mitenand

    Ich bin der Initiator dieser ganzen Kampagne, des ersten Lovemobiles für Menschen im Rollstuhl. Seit zwei Jahren bin ich Geschäftsleiter des ältesten Zürcher Fahrdienstes für Menschen mit Behinderungen. Wir verleihen seit über 20 Jahren als gemeinnütziger Verein also primär Mobilität.

    Bis zum Antritt meiner Stelle hier vor 2 Jahren war ich in einer ganz anderen Branche, in einer rundum heilen Welt, wenn man so will. Seit 2012 und schon vorher als ehrenamtliches Vorstandsmitglied habe ich hier beim Verein Behinderten-Reisen Zürich feststellen dürfen, dass es eben auch Menschen gibt, die aus den verschiedensten Gründen mit ihren Behinderungen umgehen müssen. Das war für mich ein Privileg, eine Erweiterung meines Horizonts. Eine profane Quintessenz, die ich gewonnen habe ist: Bedürfnisse sind bei allen Menschen ähnlich und der Wille Hürden zu überwinden ist bei Behinderungen natürlich gegeben.

    Da wir als Verein viele der „Rollstuhl-Raver“ (wie sie sich selber nennen) täglich befördern wusste ich, wie sehr sie sich seit Jahren eine Teilnahme an der Streetparade wünschen. Vielleicht nicht nur, weil ihnen die Musik und die Manifestation so gefällt, sondern weil die Parade für alles zu stehen scheint, wonach gerade sie täglich streben.

    Persönlich sah ich eine ideale Ausgangslage – die Teilnahme für die „Rollstuhl-Raver“ und gleichzeitig eine Chance für die Parade, ihren Slogans symbolisch und echt nachzuleben. Das war die Initialzündung.

    Seit einem Jahr arbeiten alle Beteiligten Rollstuhlfahrer in Projekten an ihrem Traum. Von Logistik, über Sicherheit, über Musik, über Dekoration bis hin zum Fundraising – alles war sehr gut unterwegs. Ein Sicherheitskonzept gibt es, einen fertig gezeichneten Wagen auch (siehe Beitrag auf TeleZüri). Gerade um ideale Platzverhältnisse im Rahmen der Sicherheit zu schaffen, wäre es gemäss unserem erfahrenen Wagenbauer das grösstmögliche Lovemobile geworden. Anstelle von 300 Personen hätten wir lediglich 20 Rollstühle zugelassen und jedem davon 3 Betreuer zur Seite gestellt. Es gab übrigens kein Gedränge um die Plätze auf dem Lovemobile, denn viele der Projektbeteiligten im Rollstuhl wollten nur mitmachen und nicht auf dem Wagen mitfahren. Alles war also happy und parat.

    Die Absage hat uns dann schon ernüchtert. Die Reaktionen auf unserer Seite lagen aber im Rahmen, denn auch mit Niederlagen muss man umgehen können. Gerade Menschen mit Behinderungen (aber hoffentlich nicht nur!) wissen das. Eine Absage war also bei uns sozusagen mitbudgetiert und einen Persilschein, eine Sonderbehandlung aufgrund von Behinderungen, wollte ja auch niemand von uns. Mitleid übrigens auch nicht.

    Die Begründung der Absage bzw. die Sicherheitsbedenken muss man akzeptieren. In der Zwischenzeit haben konstruktive Gespräche stattgefunden, an denen auch die Sicherheitsbeauftragten der Stadtpolizei teilgenommen haben. Die darauffolgende Versammlung aller Projektteilnehmer hat ergeben, dass man kein Sonderzügli, keine kontigentiertes Lovemobile, möchte. Das wäre ja dann bei 70 Anmeldungen pro Jahr und rund 40 Absagen durch das Streetparade-OK auch keine Gleichstellung, sondern eine Bevorzugung.

    Was einen etwas bitteren Nachgeschmack hinterlässt, hat Reda in seinem Blog sehr gut zusammengefasst. Die Idee wäre gewesen, etwas möglich zu machen, ein Zeichen zu setzen. Ich hätte beim Verein Streetparade dafür wirklich offenere Ohren erwartet, sogar Enthusiasmus, den Parolen der Parade eine symbolische Tat folgen zu lassen und gleichzeitig den Betroffenen einen jahrelangen Lebenswunsch zu erfüllen. In dieser Konstellation, die so positiv für alle Seiten hätte ausgehen können, fehlt mir ebenfalls der Verve, nach Lösungen zu suchen. Schade, dass dieser Geist, der auch die Anfänge der Parade selbst getrieben hat, so stumpf geworden ist. Es passt aber wahrscheinlich einfach in unsere Zeit, dass man sehr schnell Parolen ausgibt, diesen aber nicht wirklich nachleben will.

    Trotzdem finde es wenig produktiv, wenn hier jetzt eine Streetparade-Bashing losgetreten wird und sich jeder Befürworter oder Gegner der Parade oder irgendwelchen Clubs zelebrieren will und dazu noch Begriffe verwendet werden, die verletzend sind. Das bringt zuletzt den Menschen mit Behinderungen etwas.

    Wir machen mit unserer Kampagne auf jeden Fall postiv weiter, mit oder ohne Streetparade. Vielleicht kommt in 1-2 Jahren etwas in ganz anderer Form daher, lasst Euch überraschen. Ich bin gespannt, motiviert und bin davon überzeugt, dass dieses Projekt für alle Beteiligten und hoffentlich auch für alle anderen Beobachter mit oder ohne Behinderungen sehr lehrreich und interessant war und bleiben wird.

    • Rolli P. sagt:

      Vielen Dank für Ihr Statement Herr Martin A. de Zurich

    • Sina sagt:

      Vielen Dank für Ihr Schreiben, Martin!

      vielleicht gäbe es auch eine Möglichkeit, auf einer Bühne Party mit den Rollstuhlfahrern zu machen? ich weiss, dass es kein Vergleich mit einem Lovemobile ist… aber es wäre vielleicht ein Anfang von etwas wunderbarem.

      ich finde es toll, dass sie Verständnis zeigen und auch, dass Sie weitermachen! Ich wünsche Ihnen bei den weiteren Projekten viel erfolg und werde diese mit Spannung weiterverfolgen 🙂

      Liebe Grüsse

  • Victor Brunner sagt:

    Die einzigen die betreten zu Boden gucken müssen sind nach wie vor Joel Meier und seine Crew, Clubbesitzer und Türsteher. Vor n vielen Zürcher Klubs werden nach optischen Gesichtspunkten Leute reingelassen oder abgeweisen. Das tönt dann so: „Sorry, full house“ oder „sisch vollä!“. Hinterher werden dann „beautyfull people“ reingelassen. Ein Szenario das sich jedes Wochenende vor eibigen Clubs wiederholt. Diskriminierung und Rassismus pur! Aber diesen Umstand nimmt Alex Flach in seinem Beitrag nicht auf obwohl er davon weiss.

    • Alex Flach sagt:

      Nein. Davon dass Menschen mit Behinderung an Clubtüren prinzipiell abgewiesen werden weiss ich nichts. Dass Clubs nicht jeden reinlassen ist ihr gutes Recht und natürlich gebe ich das zu. Jedoch geht es in diesem Text um Menschen mit Behinderung und Nachtleben und nicht um Türpolitik…

  • adam gretener sagt:

    Alle bemitleiden, niemand macht was. Herr Flach, Sie sässen doch an der Quelle, um Dinge ändern zu können.

    Wieso tun Sie es nicht?

  • tststs sagt:

    „erzeugt das nach wie vor bei vielen Partygästen Unwohlsein“ Nope, das ist wohl einfach der Alk.
    Was ein Typ wie Herde aber macht, ist irritieren; und das ist auch ok so. Wer ab einem ungewohnten Anblick nicht irritiert ist, ist schlicht kein Mensch. Oder was glauben Sie, wie würde Herde kucken, wenn plötzlich einer ohne Beine auf seinen Händen rumtanzt?… Ebä…
    In diesem Sinne: Schade, dass Sie gegen Ende blindlings in die selbe „Hysterie“ verfallen, wie Sie es am Anfang den Kommentatoren unterstellen…
    Uuuund nicht jeder behinderte Mensch will unsverecken in einen Club…das ist für manche schlicht…zbehindert 😉
    Aber Thanks für die Gegenüberstellung zum gestrigen Blog!

    • tststs sagt:

      Damit klar ist was ich meine, guckst Du: „Wahrscheinlich könnten sie sich noch mehr anstrengen um Menschen mit Behinderung den Zugang zu ihrer Welt zu erleichtern, jedoch ist das Hauptproblem auch hier nicht mangelnder Effort, sondern die fehlende Selbstverständlichkeit im Umgang mit Menschen mit Behinderung.“
      Also „noch mehr anstrengen“ und „Selbstverständlichkeit im Umgang“ beisst sich doch irgendwie…

      • Réda El Arbi sagt:

        Nun ja, liebe Tstststs, ich hab jetzt alle ihre ziemlich blöden Kommenatare zu diesem Thema freigeschaltet.

        Kurz: Intergation heisst nicht Gleichbehandlung, sondern dass man die Voraussetzungen schafft, dass die gleichen Möglichkeiten bestehen. 20 Mobiles für Gehende, keins für Rollstühle = nicht die gleichen Möglichkeiten.

        • tststs sagt:

          Heisst das, mein Kommentar ist blöd?!? 🙂

          Ich frage mich, ob jetzt nicht zwei Dinge durcheinandergeworfen haben:
          1) Die Veranstalter
          2) Die Mobilebetreiber
          Erstere haben sich IMHO korrekt verhalten, da sie einen objektiven Grund (Sicherheit) angeben können. Zweitere könnte man durchaus in die Pflicht nehmen. Aber da wären nicht nur die Rollstuhlgänger in Warteposition. Was ist mit denjenigen, die es sich nicht leisten können? Die Möglichkeit auf einem Mobile mitzufahren besteht für 99% der übrigen Teilnehmer auch nicht…

          • Réda El Arbi sagt:

            Ja, das würde durchgehen, wenn man davon ausgeht, dass dem Verein nichts daran liegt, dass dieses Mobile teilnimmt und der Verein sich nur um seine Statuten und die Sponsorengelder kümmert und nicht um die gesamte Parade und die Signalwirkung nach aussen.

            Moment mal. Das ist doch genau das, was ich dem Verein vorwerfe …

          • tststs sagt:

            Jeises Gott, bei meinem folgenden Kommentar könnte man meinen, ich werden von den Streepileuten bezahlt:
            Ist es nicht schade, dass wegen eines – von mir aus unter fadenscheinigen Gründen – verhinderten Lovemobiles die ganze Signalwirkung ins Negative gezogen wird. So weit ich mich erinnere, hat es zB rollstuhlgängige Sanitäranlagen und auch vereinzelt Rollstuhlgänger auf den Mobiles…ist ja nicht so, dass es nicht für alle Platz hätte…so beim Pöbel auf der Strasse …. 🙂

            • Réda El Arbi sagt:

              Sorry, die Street Parade hat hier in Zürich nicht mal mehr bei den Leuten, die indirekt dran verdienen, grossen Rückhalt. Es wäre die Chance gewesen, bei den Zürchern wieder zu punkten und nicht als „Bikinifasnacht für Provinzler auf Alk und Pillen“ gebrandmarkt zu sein. Man hätte der Parade wieder gesellschaftliche Relevanz zugesprochen, wie sie sie urspr¨ünglich einmal hatte. Sich zu lauter Musik auszuziehen und zu tanzen ist noch kein gesellschaftliches Ereignis.

  • Réda El Arbi sagt:

    Lieber Alex

    Clubs unterscheiden sich grundsätzlich von der Street Parade: Clubs sind meist elitär und lassen auch Leute nicht ein, die einfach nicht passend gekleidet sind.

    Die Street Parade muss sich wohl moralinsaure Vorwürfe anhören, weil sie selbst immer mit diesen aufgesetzten Hippie-Mottos wie “All together!”, “Follow your Dreams» und “Friede, Freude, Eierkuchen” werben. Dann nimmt man sie natürlich gerade bei einer Angelegenheit wie dieser beim Wort.

    Aber das ist es nicht, was mich gestört hat. Es ist die Attitüde. Als Antwort auf die Anfrage kamen mindestens zehn verschiedene Gründe, wieso es nicht möglich ist. Kein “Wir finden eine Lösung.”, kein “Uns liegt dieses Mobile auch am Herzen». Nur “Euer Antrag wird nicht den Sicherheitsbestimmungen gerecht” und andere Begründungen, die ich hier nicht wiederholen will.

    Ich sehe in diesem Fall die Aufgabe des Vereins nicht darin, Lösungen zu überprüfen und zu verwerfen. Ich sehe in diesem Fall die Verantwortung des Vereins darin, eine Lösung zu finden.

    • tststs sagt:

      „Ich sehe in diesem Fall die Verantwortung des Vereins darin, eine Lösung zu finden.“
      Ein schlichtes: Wieso?
      Wieso soll der Veranstalter einen Teilnehmer bevorzugen? Solange jeder Anmelder dieses Mobiles mit derselben Begründung zurückgewiesen wird… Und ja, ich verstehe die Veranstalter: Sie sind nicht dazu da, enttäuschten Bewerbern das Köpfli zu tätscheln, sondern sachliche Ab- und Zusagen zu schreiben. Und eigentlich wird eine Lösung ja gleich mitgeliefert: Wenn die Punkte erfüllte sind, spricht nächstes Jahr nichts dagegen…

      • Réda El Arbi sagt:

        Nun ja, der Verein reagiert genau wie Sie: „Ist uns scheissegal. Schaut doch, dass ihr Laufen könnt, dann erfüllt ihr die Bedingungen mit links.“

        • tststs sagt:

          Ähm evtl. ist mir gerade ein Knopf aufgegangen: Denken Sie denn, dass diese Gründe nur vorgeschoben sind, weil man „solche Leute“ nicht will?
          Dann verstehe ich natürlich Ihre Aufregung…

          • Réda El Arbi sagt:

            Anfangs dachte ich das nicht, wie man meinem offenen Brief entnehmen kann. Inzwischen bin ich mir da nicht mehr so sicher.

            Aber das wars nicht. Was es war, steht in meinem Post. All die schönen Mottos von Toleranz, Träumen und Gemeinsamkeit. Und dann, wenn mal ein Mehraufwand gefragt ist, die Verantwortung auf die anderen abschieben.

            Also, wir haben zwei Jungs mit einer Idee, die tausende Menschen berührt (siehe Likes). Und dann haben wir einen Organisator, der Millionen von Menschen und Franken bewegt. Und dann haben wir die Aussage: „Ihr müsst eine Lösung finden“ anstatt die Aussage „Wir finden eine Lösung.“

            Wenn eine Grossbank oder Nestlé so einen Anlass organisieren würde, wärs klar, wer die Verantwortung trägt. Weils aber ein paar Berufsjugendliche sind, die eigentlich am Liebsten nur „Positives“ und „Spassiges“ feiern würden, ists plötzlich nicht mehr klar?

          • tststs sagt:

            Gut, da haben Sie sicherlich mehr Einblick; ich aus meiner Warte kann schlicht nicht beantworten, ob es an Wille, Zeit, Geld oder Interesse fehlt… natürlich würde es den Organisatoren gut anstehen, 2015 proaktiv vorzugehen. Dann werde ich/wir ja sehen, wie objektiv die Absagegründe wirklich waren.

    • Sina sagt:

      Sie sind unglaublich, Réda El Arbi…

      Ich glaube, dass Sie genau so der Erste wären, der mit dem Finger auf die Veranstalter zeigen würde, wenn was passieren würde wie zbsp. ein Brand oder ähnlichs. Übrigens, es wurden in der Vergangenheit schon diverse Lovemobiles abgelehnt, wegen Sicherheitsbedenken. Teilweise solche, erst nach der Überprüfung beim Strassenverkehrsamt durch die Polizei und die Veranstalter… (weil es einfach zu gefährlich ist, wenn man mit leicht enzündlichen Stoffen ein Lovemobile baut, zbsp.)

      ich weiss nicht, ob ich die einzige bin, aber ich verstehe die Begründung… und nein, ich bin weder gegen Behinderte oder ähnliches (bevor mir das auch noch unterstellt wird…) Es geht doch einfach darum, wenn auf dem Lovemobile irgendwas passiert, zbsp. bei einem der vielen Nadelöhre während des Umzugs, und das Mobile innerhalb kürzester Zeit geräumt werden müsste, sehe ich kaum eine Möglichkeit… . ich bin aber durchaus der Meinung, dass es vielleicht andere Möglichkeiten gibt, wie zum Beispiel einen Platz auf einer Bühne mit guter Sicht auf den Umzug oder ähnliches. Es tut mir leid für die Organisatoren, aber eben, wer übernimmt die Verantwortung übernehmen oder schlussendlich ohne Zutun an den Pranger gestellt werden, wenn denn was passieren würde?! also ganz ehrlich, ich nicht… .

      schön ist der obere Kommentar von Martin, welcher genau das sagt, worum es geht und komischerweise – im Gegensatz zu anderen Leuten – Verständnis hat. Klar ist die ganze Sache unglücklich gelaufen, aber eben, ich kenne ein paar Organisatoren, welche schon wegen weniger abgelehnt wurden. Darum find ich es schön, dass man dran bleibt und sich keine Sonderbehandlung erhofft/erdenkt. Von diesen Menschen könnten Sie sich, lieber Réda, ebenfalls eine Scheibe abschneiden… .

      • Réda El Arbi sagt:

        Hm, also die Sicherheit von 1 Million Füssgänger garantieren, kein Problem. Aber die Sicherheit von 30 Rollstuhlfahrern garantieren, unmöglich? Yup, i see.

        • Sina sagt:

          Ihnen würde es guttun, mal ein bisschen über den Tellerrand hinauszuschauen und vielleicht mal ein bisschen Verständnis zu zeigen… ausserdem, schön, dass sie nur auf das eingehen, was Ihnen gerade passt… (spricht für sich)

          naja, jeder der selbst wegrennen kann, über ein Geländer oder in den See springen kann oder ähnliches, um sich vor was auch immer zu retten, hat es doch noch ein bisschen einfacher, wie ein Rollstuhlfahrer, welcher auf Hilfe angewiesen ist und das in einer Paniksituation, wo sich die meisten selbst am nächsten sind… (Zivilcourage ahoi) . und übrigens, es geht nicht nur um die Million, sondern vor allem auch darum, ein Lovemobile innert kürzester Zeit zu räumen… ich persönlich stelle mir das eher schwierig vor, wenn zbsp. etwas zu brennen beginnt… und würde mir diese Verantwortung auch nicht unbedingt aufhalsen wollen, und ja ich war auch schon mehrmals in eine Organisation grösserer Anlässe involviert. ausserdem weiss keiner, was die Streetparade dieses Jahr wieder für Auflagen erhalten hat von der Stadt Zürich… (von wegen Gleichberechtigung und so)

          wie gesagt, ich bin überzeugt, dass Sie zuerst mit dem Finger auf die Mitorganisatoren zeigen würden, wenn was passieren würde. so nach dem Motto: „warum hat man das denn überhaupt zugelassen“… aber da Sie ja sowieso null Verständnis haben oder Bedenken verstehen können, für einen Anlass, wo Sie vermutlich noch nie näher als auf / vor einen Lovemobile waren, (und bestimmt nicht alle Hintergründe kennen, sondern wie meistens auch in Ihrem Blog einfach was irgendjemandem hinterherplappern… ) lasse ich Sie jetzt mal im glauben, allwissend zu sein und die Weisheit mit löffeln gefressen zu haben…viel spass weiterhin mit dem bashen…

          • Réda El Arbi sagt:

            Ich sage nicht, dass es einfach ist. Es ist sicher schwieriger, als einfach zu sagen: „Sorry, für euch geht das nicht.“

            Wenn Sie die Zeit, mir zu erklären, wieso dass es nicht geht, dazu benutzt hätten, über eine Möglichkeit nachzudenken, wie man es machen könnte, wären wir der Lösung vielleicht schon näher. Ich und ein paar Engagierte sind daran, einen Weg zu finden.

            Bis dann kann ich Ihre Angriffe wirklich mit einem Lächeln annehmen. Negativ sein und Sachen unmöglich finden, die eigentlich möglich sind, beeinträchtigt Ihr Leben, nicht meins. 🙂

          • Sina sagt:

            Ja, das mit dem negativ sein kann ich in diesem fall nur zurück geben 🙂 ich versteh einfach nicht, wie man immer nur das lesen/verstehen kann, was man will und nicht vielleicht mal auch ein bisschen offener oder verständnisvoller sein gegenüber denen sein kann, die halt anderer Meinung sind.. wenn sie nämlich alles gelesen und auch verstanden hätten (vorallem auch im ersten beitrag von mir), hätten sie gesehen, was ich über alternativen geschrieben habe… . aber lassen wir das. sie sind auf keines meiner Argumente eingegangen, wie zbsp. „Verantwortung“; „Sicherheit“ (wie würden Sie denn so ein Lovemobile räumen, wenn was ist?) „dass einige schon wegen weniger nicht bauen durften“ (anm. und kein grosses aufheben gemacht haben) usw. … aber auch das spricht für sie (oder eben nicht… )

            ich glaube immer noch, dass man nicht einfach – ohne Überlegungen – gesagt hat, dass es nicht geht, sondern das man sehr wohl abgewägt hat.

            so, lassen wir das, da es eh nichts bringt, mit ihnen zu diskutieren… denn sie lesen und verstehen eh nur das, was sie möchten und haben anscheinend keine Möglichkeiten, auch Verständnis für andere zu zeigen… (und nein, das ist nicht als Beleidigung gedacht, so wie das ganze im Vorfeld auch nicht, das sind nur Feststellungen, welche mir immer wieder auffallen, wenn ich ihre Blogs und Kommentare lese…)

            viel spass noch und freundliche grüsse…

            • Réda El Arbi sagt:

              Ich persönlich denke, dass man nicht nach einer Lösung suchte, sondern nach Gründen, wie man den Mehraufwand, die so ein Mobile bedeuten würde, vermeiden kann.

              Ehrlich, zu sagen, es sei unmöglich, ein Lovemobile mit 30 Rollstuhlfahrern teilnehmen zu lassen, ist aus keiner wie immer gearteten Perspektive glaubwürdig. Es ist den Organsiatoren einfach nicht wert, deswegen vielleicht die Parade ein wenig anders zu gestalten.

  • Anita sagt:

    Lösungsansätze zaghaft sich abzeichnend, aber der Konflikt bleibt, denn wir alle haben ein Riesenproblem mit dem Zusammenleben! Beispiel: La Viva-Partys: Start 19 Uhr und Ende 23 Uhr! Die Menschen mit machen eine Stunde vor Mitternacht Platz für die Menschen ohne. Weg mit den sperrigen Elektrorollstühlen, den unheimlich anmutenden Gerätschaften und den speziellen versehrten Körpern – zurück in die Institution zur Nachtruhe. Denn das passt doch irgendwie nicht zu den perfekt uniform gestylten jungen Menschen von heute! Bis zur regulären Öffnung wird dann in den Clubs von „behindert“ auf „unbehindert“ umgestellt und dann geht das richtige Leben bis zum Morgengrauen erst richtig los! Wir müssen wegkommen von diesem Schubladen-Denken und zu einer bunten Wühlkiste werden, indem alles seinen Platz hat und voll okay ist. Und noch eine Frage zum Schluss: Warum gibt es keine Institution, welche die Gigs zu sich holt? Konzerte und Partys mit angesagten Namen und Nächte zum Abtanzen für ALLE GEMEINSAM?

    • tststs sagt:

      Please, dann streicht den Kommentar raus.
      Ich habe übrigens auch ziemlich grosse Augen gemacht, als ich es das erste Mal hörte. Die Begründung war indes ganz simpel: wenn man das Wort so oft am Tag sagt, dann kürzt man es automatisch ab…(Züzi, Migi, etc ) genauso wie ich zu faul war, das Wort zum xten Mal auszuschreiben.

      Aber ja, ich habe kurz vergessen, dass ich hier nicht im kleinen Kreis bin und Worte sehr schnell missverstanden werden können, deshalb ja auch mein Nachschub.
      Wenn Sie also denoch wollen, dass die Leute sich hier ereifern können, lassen Sie ihn stehen.
      Ansonsten ist es für mich löschen ok.

      Mit grossem Entschuldigung für meine unbedachte Wortwahl
      Tststs

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