Züri Wiesn: Oans, zwoa, Gsuffa!
Es werden Flyer verteilt, mit dem Ziel, möglichst viele Leute ab dem 26. September an einem Platz zum Biersaufen zu versammeln. Soweit sind die Grundvoraussetzungen für die Züri Wiesn im Hauptbahnhof und irgendeinem Botellón auf der Blatternwiese, bei dem sich Jugendliche zum Vollsuff treffen, gleich.
Nur ist der Alkohol auf der Züri Wiesn (Wieso eigentlich Wiesn? Der nächste grüne Fleck ist die Hundeverrichtungs-Wiesn vor dem Landesmuseum…) um einiges teurer und die Plätze so begrenzt, dass man sich voranmelden muss. Einen Tisch für 10 Personen mit 2 Mass Bier und einem Hauptgang (Haxn, Hendl, Fleischkäs) pro Person kriegt man für 880 Franken. Hm, für 88 Franken pro Person krieg ich woanders besseres Essen und mehr Bier.
Vielleicht zahlt man ja für «die Gaudi und die Musi» noch was drauf. Ich hab mich informiert: «die Gaudi» steht für besoffen auf dem Tisch tanzen und in die Ausschnitte der Dirndl glotzen. Für Frauen, sich in den hochgepressten Ausschnitt glotzen zu lassen. «Die Musi» entpuppt sich als eine Form transalpiner Verballhornung echter Folksmusik. Die hypnotische Wirkung von «Gaudi» und «Musi» ist verheerender als Ecstasy: Wieso sonst würden Zürcher Szenis, die sonst sogar beim abgefahrendsten Minimal-DJ nur mit den Fusspitzen wippen, plötzlich herzhaft auf einer Holzbank schunkeln? Mit dem ganzen Körper?
Überhaupt: Was hat Zürich mit der Wiesn und der bayrischen Saufkultur zu tun? Gerade Zürich, wo die Zuwanderung und der befürchtete Kulturimperialismus unserer nördlichen Nachbarn ein Dauerthema ist? Besaufen können die Zürcher sich auch ohne Dirndl und Lederhosen. Der Hype um die Second Hand-Folklore begann etwa zur gleichen Zeit, als es bei den Städtern hip wurde, ans eidgenössische Schwingerfest zu gehen. Fehlt uns etwa die Verwurzelung im eigenen Boden, wie sie in ländlichen Gegenden noch stark vorhanden ist? Müssen wir uns deshalb deutsches Kulturgut, das mit rosa Dirndln und Dolce&Gabbana-Lederhosen bereits München ad absurdum geführt wird, ausleihen? Und wie sollen wir unsere eigene Folklore wiederfinden, mitten im Hauptbahnhof?
Aber zurück zum eigentlichen Thema. Ursprünglich gings ja drum, das Märzenbier auszusaufen, bevor die neue Brausaison anfing. Inzwischen wird extra Bier fürs Oktoberfest gebraut. «Ozapft is» heisst es auf bayrisch, wenn die Bierfässer mit dem frischen Bier angestochen werden. Aber was machen wir auf der Zürcher Wiesn (Wiesn, tz)? Stechen wir Hirnibräu, Turbinenbräu, Amboss oder sonst irgendein Zürcher Bier an? Naja, Haldengut liefert die Mass wenigstens in Blechfässern aus Winterthur (gebraut von Heineken in CHur). Weissbier gibts von Erdinger, dass auch nicht aus Zürich kommt, aber wenigstens fast aus München.
Aber egal, uns gehts ja nicht um Kultur oder Identität, uns gehts offenbar um «die Gaudi» und «die Musi». Genauso wie es den Jugendlichen beim Botellón um die guten Gespräche und die sozialen Bindungen geht. Und natürlich um die Musik.
Oans, Zwoa, Gsuffa! Oder vielleicht laden wir unsere Freunde mal auf ein Züri-Gschnätzlets ein. Da selbst das noch billiger ist, kann man nachher viel mehr Bier saufen …
Servus.
63 Kommentare zu «Züri Wiesn: Oans, zwoa, Gsuffa!»
Naja, ein andere Artikel zum Thema Alkohol war von einem Araber wohl auch kaum zu erwarten…
Naja, ich bevorzuge „katholischer Zürcher mit einem Elternteil mit nordafrikanischem Migrationshintergrund“. Aber das ist wohl zu differenziert und würde Ihren ganzen Kommentar ziemlich lächerlich erscheinen lassen. Nichts für ungut, sie haben es einfach nicht besser gewusst, lieber Jens. 🙂 Noch ein Versuch, vielleicht klappts dann ja mit den Vorurteilen.
http://www.handelsblatt.com/images/obama-gives-a-thumbs-up-as-he-celebrates-st-patricks-day-in-washington/7054870/2-format3.jpg 🙂
Naja, dann doch lieber ein „Araber“ als ein “katholischer Zürcher mit einem Elternteil mit nordafrikanischem Migrationshintergrund“.
Da Sie weder das Eine noch das Andere sind, hat Ihre Meinung kein sonderliches Gewicht bei dieser Frage. Aber danke, dass Sie uns daran teilhaben lassen.
gut. es darf ja jeder eine meinung haben. was ich nicht so toll finde, ist dass ziemlich unqualifizierte und provozierende aussagen wie von den herren jens und ulrich b. anonym abgegeben werden – wenn schon, so finde ich, soll man zu seinen vorurteilen stehen. schwache leistung, meine herren.
In den Dörfern gibt es auch viele Chilbis, mit Festzelten und irgendeiner Schunkelkappelle und alle geben sich die Kante. Das gibt es schon lange, nur nennt man das nicht Oktoberfest, sondern halt Chilbi, Herbstfest, Dorffest (oder andere lokale Bezeichnungen).
Bier wird in Halblitern getrunken von Jungen und Wein von Älteren. Im Grunde sind das aber „Oktoberfeste“
wohl alle kommentare haben ihre gültigkeit. nun zu mir. ich bin ein ganz einfacher. und wenn dann noch die äh-klassische unterhaltungsmusik in form des legendären barden mickie krause mit dem evergreen „zeeeeehn nackte frisööööseeen“ aufspielt, bin ich im 7. himmel! -> somit, liebe „frainde“ -> no a mass – und – hauptsache wir kriegen unseren manna!
Hallo, ich bin ganz Ihrer Meinung, ich find die genannte Stimmungsmusik auch wunderbar. Seit ich vor langer Zeit in Sölden war, gefällt mir diese Musik sehr. Mir gefallen die verschiedenen Oktoberfeste in Zürich und Winterthur sehr gut, sie haben sich seit ein paar Jahren weiterentwickelt und es hat gute Stimmung und gute Musik, finde ich. Den Leuten dennen das nicht gefällt, sollen doch dennen ihren Spass lassen, die Freude daran haben. Ich verstehe, dass diese Feste nicht jedem gefallen können, es ist schon klar dass die Oktoberfeste in Zürich und Umgebung nicht mit der Wiesn z’München vergleichbar sind, aber ich find trotzdem schön und freu mich jedes Jahr darauf, ich gehe im Dirndel und meins ist nicht kitschig oder sieht billig aus. Am Montag fahr ich auf die Wiesn nach München und am Samstag schau ich noch auf der Züriwiesn vorbei, ein guter Tipp ist danach die Mausefalle an der Uraniastrasse, dort ist es auch immer total schön und gemütlich, in diesem Sinne, ein Prosit der Gemütlichkeit, Oans, zwoa Gsuffa…. P.S Schwing und Jodlerfest sind schlieslich auch nicht Jedermanns Sache, obwohl sie tipisch schweizerisch sind…
hallo swissgirl! ich geh‘ auch mal gerne in die mausefalle. weiter so und frohes fest, (budapest)! 🙂 ihnen!
Nachaefferei, wie Fasching in Bern oder Zwiebelmarkt in Helsinki, „le sonner des cloches de 6 heures“ in Paris. Die Zuercher haben ja schon eine Fasnacht die krankhaft unlustig ist. Das Oktoberfest mag ja fuer Expats aus Muenchen nostalgische Gefuehle wecken aber vom Original ist es halt Lichtjahre entferent.
Über was regen sich die meisten Blogger hier eigentlich auf? Dass alle möglichen Volksgruppen und Nationlitäten an ein Fest gehen und sich betrinken, das kann ich einfach nicht glauben. Sind wir schon so weit gekommen, dass wir uns über das Feiern anderer auslassen müssen und das auch noch publizieren. Meine Meinung über Oktoberfeste in der Schweiz werde ich nicht kundtun, da es völlig unrelevant ist. Lasst die Leute doch feiern wie sie wollen, solange es niemanden wirklich einschränkt. Und was bitte soll dieses populistische Getue von eingewanderten Deutschen und Schweizern. Ich bin froh haben wir so viele Deutsche hier in unserem Land, sonst könnten einige Firmen, Hotels, Restauarnts den Laden dicht machen, da keine Mitarbeiter mehr vorhanden. Bitte etwas mehr Offenheit und Toleranz gegeüber Menschen die nicht das Gleiche „geil“ finden. Das Oktoberfest im HB findet mit und auch ohne blöde Kommentare statt. Hoffentlich ist der Laden so richtig voll, damit auch genug Geld in Umlauf gebracht wird und die Teilnehmer ihren Spass haben.
Wie kann man bloss soviel über ein Bierfest diskutieren, wer schon mal da war, wird schnell fest stellen, das es sich nur mehr um marketing handelt und mit der bayrischen Gemütlichkeit nichts mehr zu tun hat. Es gibt immer Geldgierige Leute, die alles kopieren wollen, alles zu Geld machen wollen. Warum den einen oder anderen Verunglimpfen? Es ist sowieso ein Witz Leute zum Alkohl verführen, mittlerweile wird ohne hin zuviel getrunken um von der Realität zu entfliehen. Haben die so sehr entwickelten Länder keine Sorgen mehr?? Passt auf das es nicht abwärts geht!? Die Dekatenz ist schon spuerbar!!
Richtig. Besaufen kann ich mich auch auf einer Parkbank mit billigem Wein aus dem Tetra-Pack. Hey – darum geht’s ja gar nicht! Das Zürcher Oktoberfest ist nichts anderes als eine Motto-Party!! Und warum soll das Oktoberfestmotto verwerflicher sein als z.B. Disco-Fever? Oder Black and White? Dann müssten wir auch das Caliente ächten ebenso wie alle Clubs, die vor allem Black Music spielen – hat doch bei uns in Züri nichts verloren, alles nur blöde, billige Nachmache. Ich bin weissgott kein grosser Fan weder von Bier noch vom Oktoberfest, aber dieses Jahr wurde ich eingeladen und werde mit Freuden hingehen, ganz im Sinne von „lieber gemeinsam statt einsam“ und „Abwechslung bereichert das Leben“.
…und passend zum Event gibts bei Vögele Billig-Dirndl und Lederhosn aus Fernost. Mei, so schee!
Im Kern gebe ich Ihnen vollumfänglich Recht, Herr El Arbi. Mir als Bayern sind solche Events auch ein Graus. Das Oktoberfest ist mittlerweile, wie schon einige hier bemerkt haben, keinen Deut besser. Aber jeder wie er/sie es mag, gelle? Einzig Ihrem Ausdruck von der „bayerischen Saufkultur“ mag ich nicht zustimmen. Bayern weisst eine grosse Braukultur auf; ob die am Oktoberfest zelebrierte Saufkultur bayerischen Ursprungs ist, ist mehr als fraglich…..
In diesem Sinne „Pfüa Gott“
Tja, so ist er halt, der Zürcher… Ich frage mich nur, wie man auf die Idee kommt, dieser zunehmend nervenden Masse städtischer Lustigsäufer den HB zur Verfügung zu stellen. Warum nicht ein paar Spassverrichtungsboxen irgendwo in Altstetten? Ist’s zu wenig attraktiv, dann erhöht einfach die Preise, und schon reissen sie sich darum, Schlange zu stehen.
Seit wann geht’s dem zürcher Partyfolk denn um Kultur oder Identität?
Die Zürcher Wiesn bilden da keine Ausnahme, sondern führen lediglich diese Tradition (wenigstens da ein kleines Bisschen davon) fort.
Im zwinglianischen Zürich konnte ja nie ein Fest historisch wachsen da sich ausgelassen feiern für einen strammen Protestanten nicht ziemte. Das einzige traditionelle „Fest“ ist das an Biederkeit unübertroffene 6-i Leuten für ein paar Bonzen. Mittlerweile ist die zwinglianische Strenge auf dem Boden der Limmat versenkt und in Zürich grassiert die „Eventitis“. Da ist es nur konsequent, wenn das feuchtfröhlichste aller Volksfeste aus dem katholischen Bayern kopiert und mit einem satten Aufpreis in Zürcherischer Manier als ein von jeglicher eigenen Tradition losgelöstes Saufgelage vermarktet wird. Das merkantile Zürich trifft die herzlichen und ausgelassenen Bayern. Nach 5 Liter Bier sind dann auch die strengen Zürcher Seelen etwas bayrischer. Na dann: Proscht!
Was soll die Frage nach dem Sinn eines Oktoberfestes in der Schweiz. Wir haben so viele Deutsche hier und Schweizer die das deutsche Brauchtum lieben, also weshalb sollen die nicht i h r Oktoberfest hier feiern dürfen? Ich persönlich kann damit überhaupt nichts anfangen, aber es zwingt mich kein Mensch da mit dabei zu sein. vielleicht gefällt vielen meine Vorlieben auch nicht und sie können es gut ohne die.
Wie intolerant muss man sein seinem ganzen Umfeld seine eigene Gesinnung, seinen Geschmack und seine Vorlieben aufzudrängen. Jeder so wie’s ihm gefällt. solange niemand mich auf eine solche Veranstaltung schleppt kann’s mir Weisswurst sein!
Manchmal habe ich den Eindruck wir werden immer untoleranter und zwingen anderen immer mehr, die nach unserer Ansicht besser,
Wir haben doch unserer Sächsilütä, halten hoffentlich noch lange daran fest, und die gefällt auch nicht allen SchweizernArt zu leben auf.
Naja, mir gings eigentlich nicht um die Deutschen, die Wiesn feiern, sondern um die Zürcher, die dauernd über die Deutschen die Nase rümpfen, andere Sauffeste primtiv finden und sich dann an der Wiesn die Kante geben. 🙂
Mit Halloween hat’s nicht geklappt, diese Grusel-Gaudi ist relativ schnell wieder aus dem Programm verschwuden, auch bei den Kids. Der nächste Gaudi-Import sind halt nun die Wiesn-Events! Für die Zeit danach sollte man bereits jetzt einen Scout ausschicken, der Länder mit „lustigen“ Festen in dieser Jahreszeit feiert, die man adaptieren könnte. Wir haben ja nur den Bettag und die Alpabzüge mit Chästeilet zu bieten.
Sie müssen aber ein ganz Armer sein, wenn sie die schweiz nur mit Alpabzügen und chästeilätä identifizieren – sie tun mir ausser ordentlich leid!
Mit diesen Oktoberfesten und Wies’n (sic!) ist es doch so, wie mit der Lindenstrasse. Keiner schauts, resp. geht hin, aber alle wissen Bescheid darueber. Nuechtern betrachtet (jaja!) wuerden solche Events doch schneller wieder verschwinden als das Bier im Humpen, wenn wirklich niemand hinginge.
Uebrigens hat mir ein Freund aus Muenchen gesagt, dass das Oktoberfest eh nur fuer die Touristen sei. Die echten Muenchner wuerden lieber das Fruehlingsfest besuchen, das sei noch nicht so ueberrannt.
Mir geht dieser elitäre Kultur-Snobismus des Herrn REA doch ein wenig gegen den Strich. Wenn sich Menschen vergnügen können, auf welche Art auch immer, kann doch grundsätzlich nur wenig falsch daran sein, vor allem da ja niemand sonst darunter leidet.
Weshalb sollte ich mich daran stören, wenn andere zuviel Geld für ein Bier bezahlen?
Weshalb sollte ich mich daran stören, wenn andere nicht denselben Musikgeschmack haben?
Weshalb sollte ich mich daran stören, wenn andere glauben, sie können in Zürich ein Stück München erleben?
Wer auf diese Fragen eine Antwort hat, ist wohl nicht weit davon entfernt, (zumindest von mir) als intoleranter Snob bezeichnet zu werden.
(Im Übrigen kann ich jedem, der es ein wenig gepflegter mag, die sonntäglichen Frühschoppen auf dem Bauschänzli sehr empfehlen.)
Naja, vielleicht, weil oft die Leute, die sich auf der HB-Wiesn die Kante geben, bei anderen Parties oder Botellons den moralischen Zeigefinger schwenken. 🙂
Schöner Artikel, Reda El Arbi, hat mir gefallen. Ich kenne das Original in München, die Kopie in Zürich und stimme Ihrer Reportage zu. So oder so, war ich jedesmal intensiv besoffen. Der Unterschied: in München ist dies lustig, in Zürich ist dies peinlich für die Anderen.
In Berlin gibt es ein grottiges „Remake“ der Wiesn – und es ist schrecklich, weil unauthentisch. In Birmingham gibt es ein grottiges „Remake“ des „German“ Weihnachtsmarkts – und es ist schrecklich, weil unauthentisch. Aber sich drüber AUFREGEN?? Und dann noch so verbissen. Das ist….(bitte ergänzen).
grottig?!
Alle nachgeäfften Deutschen „Party- und Kulturevents“ in der Schweiz sind einfach billig und lächerlich. Schweizer können einfach nicht leben und feiern wie Deutsche. Die Kultur unserer beiden Länder ist viel zuweit auseinander. Da sind sich alleine schon historisch Deutsche und Österreicher viel näher. Also liebe Schweizer kopiert bitte nicht unsere Deutschen „Fress- und Saufgelage“ 😉 . Umgekehrt gilt das natürlich auch. Von Schweizer Tagen in Deutschland halte ich übrigens nichts – ich brauche kein Alphorn und Schwingfest in meiner Heimat. Die sind genauso so aufgesetzt wie umgekehrt. Die Kultur eines jeden Volkes ist nicht kopierbar. Deutsche und Schweizer sollen in ihren Ländern nur ihre Kultur zelebrieren.
Wie recht Sie doch damit haben. Und vorallem sollten die Schwitzerlis sich ihre lächerlich-paranoide Deutschenhetze abschminken. Alles deutsche bekeifen aber nachäffen (auch die dämlichsten Bräuche) wo sie nur können ist eben typisch für das Hinterwäldlervölkchen…
Fühlt sich hier jemand ungeliebt und muss darum im Gegenzug (keifend und paranoid hetzend) alle Schweizer hassen? Hass auf andere ist oft Hass auf sich selber.
Nein, @Thomas M.Hass erzeugt Gegenhass oder wie man über den Zaun keift, so kommt’s zurück. Insbesondere die (meisten) Schweizer mögen sich doch selber nicht und darben in ihrem riesigen Minderwertigkeitskomplex, der Rest ergözt sich in Selbstüberschätzung um das schwache Selbstwertgefühl zu verstecken. Auf den Fuss getreten, bzw. getroffen, gäll 😉
Die Deutschenhetze ist gelebte Tradition…machen Sie es uns nicht nach..bitte! 🙂
Mutig, und richtig, Ihre Einstellung. Ein „hoch“, Herr El Arbi!
Im Ausland glauben die meisten Leute, die Lederhosen stammen aus der CH. Vielleicht haben sie bald recht?!
A. Chris Östman-Wenger
Schweden
Das importierte Oktoberfest ist der lautere Marcuse. Wenn er überteuerte Mass(en?) kippt, die Lederhose anzieht und noch ein paar gequetschte Décolletés anglotzen kann, glaubt der moderne Kleinbürger, er sei endlich mal seinem Alltag entronnen. Nice try. Lasst sie saufen, johlen und kotzen, sie wissen es nicht besser.
Meine Worte, respektive ich hätt’s nicht treffender schreiben können….
Danke!
Welch ein Drama um nichts..
Nach einigen Jahrzehnten in Zürich und der Zentralschweiz, lernt man das zu lieben, was einem gefällt und das zu vermeiden was einen nervt. Wenn dort jemand Party oder Fest sagt, ist das nicht so wortwörtlich wie im umliegenden Ausland zu verstehen. Es ist eher ein Zusammenstehen auf Distanz (oder schon sehr vertraulich – ein isoliertes Nebeneinandersitzen), wobei die Themen Sparen, Zinsen, s` eigens Hüsli, Job und ähnliches im Vordergrund stehen. Oft wird dazu recht freudlos diskutiert und angespannt geraucht.
Wer etwas Spass, resp. Lebensfreude haben und lockeren Humor ausgelassen erleben will, geniesst das eher anderswo! Für`s Oktoberfest fahre ich für meinen Teil ins deutsch/ schweizerische Konstanz/ Kreuzlingen. Besser als nichts und nicht so weit entfernt wie manch andere, geeignete Orte.
Hauptsache, mann hat eine gute Ausrede, sich wieder einmal saumässig benehmen zu können…
(Eigentlich sollte man ja Sauen nicht beleidigen…)
Vor zwei Jahren war ich – zum ersten Mal und mit einer gewissen Skepsis – auf dem Münchner Oktoberfest. Und es hat mir sehr gefallen! Gut, es geht einigermassen derb zu, dafür aber mit Herz! Die Schwerstarbeit leistenden Serviererinnen bleiben immer freundlich und charmant (etwa ganz im Gegensatz zu Zürich), und man kommt mit jedermann leicht und locker ins Gespräch (auch ganz im Gegensatz zu Zürich). Kurz: Hier wird Folklore noch richtig gelebt. Reda El Arbi scheint hingegen völlig von Neid zerfressen zu sein, wenn er das Oktoberfest dermassen schlecht macht. Mag ja sein, dass die Zürcher „ihr“ Oktoberfest nicht so ganz hinbekommen, ein netter Versuch ist’s allemal Tja, München leuchtet und Zürich eben nicht! Und noch was für den Bayernkenner Reda El Arbi: es heisst „bayerisch“ und nicht „bayrisch“. Und der „Fleischkäs“ ist in Wahrheit ein „Leberkäs“…
„Fleischkäs“ heissts auf der Homepage der Züri WIesn 🙂 Und nichts gegen das Oktoberfest in München, da gehörts hin. Nicht unbedignt meine Art von Unetrhaltung, hat aber da historische Berechtigung. In Zürich ists eher ein wenig peinlich. 🙂
Reda, cooler Artikel! Ich kann überhaupt nicht verstehen, was an dieser ‚organisierten‘ Gaudi so super sein soll. In München sollen sie von mir aus Freude an ihrer Wiesn haben, aber warum wir hier ‚ums verrecken‘ auch einen solch ‚lustigen‘ Event aufziehen müssen, werde ich wohl nie verstehen. Und richtig: Besaufen kann ich mich für viel weniger Geld an diversen Orten in dieser Stadt. Und darum haben wir wohl das leidige Möchtegern-Oktoberfest wohl auch. Es kann viel Stutz damit verdient werden.
ganz komischer artikel…fast so peinlich wie die finanzartikel von lukas hässig. der einlass bei den oktoberfesten in zürich sind sehr restriktiv, jugentliche der bottelion generation wird kein einlass gewährt. auch wenn ich die idee und ihr ziel eines witzigen und zeitnahen artikel vestehe, haben sie hier, werter Herr Reda El Arbi das potenzial der idee gänzlich unterlaufen. da wäre viel, viel mehr drin gewesen wie der vergleich mit dem publikum eines minimal dj’s. etwa gleich plump wäre es von mir, nun zu fragen ob ihre sptzfindge art auf den ramadan zurückzuführen ist…(obwohl mir durchaus aus bewusst ist, dass kein ramadan ansteht diesen oktober) ich würde mir wünschen, das ein schreiberling des tagi sich etwas mehr zeit für seine arbeit nimmt…wie so eine plumpe arbeit abzuliefern. denken sie mal darüber nach…aber vieleicht nicht bei einem oktober bier 🙂
Die Leute treffen sich um zu saufen, bei beiden Anlässen. Ach ja, ich bin übrigens katholisch getauft, war sogar Ministrant. Nur so zu Ihren Vorurteilen und zum Thema, über etwas schreiben (auch in einem Komment) ohne die geringste Ahnung zu haben.
Mit Verlaub, Herr El Arbi, trinken Sie überhaupt Bier, oder ist Ihnen das nicht gestattet?
Mit Verlaub, Herr Benedikt, ich hab wahrscheinlich in meinem Leben mehr Bier getrunken als Sie. Vielleicht, weil ich ein Schweizer Katholik bin und Bier und Wein trinken darf? Aber Sie sehen, man schiesst schneller als man Fakten hat. Der Name hat Sie irregeführt? SIe hätten nur die Kommentare lesen müssen, um der Sache auf den Grund zu gehen.
sehr erwachsene reaktion: „ich hab wahrscheinlich in meinem leben mehr bier getrunken als sie..“ momol….dem haben sie’s aber sehr gegeben….ihre eloquente art und weise scheint keine grenzen zu kennen 🙂
Nein, das ist schlicht und einfach eine Tatsache 🙂 Ich als Ex-Alkoholiker darf sowas sagen. Wenn Sie mehr getrunken hätten als ich, wären Sie Alkoholiker. So einfach ist das. Ich schreibe übrigens nie zu Themen, die ich nicht aus persönlicher Erfahrung kenne. In diesem Fall der gesellschaftliche Spass am Saufen.
wer lesen kann ist klar im vorteil: ich habe geschrieben, es wäre plump auf vorurteile ihres namens anzuspielen…aber wie mir scheint sind sie ziemlich kritik resistent. ihr gutes recht…nur kommen sie gerade eher wie ein beleidigtest kind rüber, wie ein gestandener journalist. ich habe nur geschrieben, der artikel ist nicht sehr kreativ…vieleicht sind sie bei den lokal news im 20minuten besser aufgehoben wie in einem stadtblog: da hat zürich und der tagesanzeiger wirklich besseres verdient.
🙂
Nein, Herr El Arbi, offensichtlich haben Sie sich nicht informiert, jedenfalls nicht richtig. Überhaupt ist Zürich das ganz falsche Pflaster für irgendeinen Wies´n-Verschnitt – von diesem Volksfest und der dazugehörigen Stimmung versteht man ja sogar in Australien und den USA noch mehr.
Sie betrachten das größte Volksfest der Welt mit einer typisch schweizerischen Überheblichkeit, sonst würden Sie nicht aufrechnen, wo Sie für das Geld besseres Essen bekommen (sowieso völlig subjektiv) und sich nicht so sehr auf das Thema Saufen konzentrieren. Wo nun der Unterschied zwischen bayerischer Volksmusik (an der echten Wies´n wird nämlich außer in den Touri-Zelten kein Schunkel-Tralala gespielt) und dem 20. Ländler und Älpler-Juuz an einer CH-Chilbi in diesem Zusammenhang liegt, erschließt sich mir nicht – nach dem dritten oder vierten Bier klingt alles sowieso gleich.
Von Kultur-Imperialismus der „nördlichen Nachbarn“ zu fabulieren, obwohl dieser Mini-CH-Verschnitt wohl kaum von Deutschen inszeniert wird sondern eher auf die Zürcher Eigenart zurückzuführen ist, krampfhaft hip sein zu wollen, zeugt auch von wenig Sachkenntnis, denn gerade aus Bayern stammen wohl die wenigsten deutschen Einwanderer in Zürich.
Zur Entstehungszeit der Wies´n hatten die Besucher kaum Auswahl im Ausgang, kein TV, Radio, Telefon, meist nichtmal eine Zeitung und nutzten die Gelegenheit des Volksfestes, um mal so richtig „die Sau rauszulassen“ – viele andere Möglichkeiten gab es nicht. Versuchen Sie doch, sich in diese Zeit zu versetzen bzw. informieren Sie sich darüber, anstatt sich auf Vergleiche mit „irgendeinem“ Botellón einzulassen, denn damit hat auch der Zürcher Abklatsch der Wies´n nicht das Geringste zu tun.
Mit Dirndl und Lederhosen zeigt man übrigens Anpassungsfähigkeit, zumindest in München. Woher diese Utensilien stammen und ob sie designt, gebraucht, billig oder teuer sind, ist völlig zweitrangig.
Die deutsche und die schweizerische Art zu feiern unterscheiden sich eben und das wird gottlob auch so bleiben – kein Gund für Besser-/Schlechter-Denken o.Ä. Die meisten Deutschen sind übrigens der Ansicht, daß man in der Schweiz nicht richtg feiern kann und meine Erfahrungen von der Fußball-EM 08 in Zürich bestätigen es. Man konnte allenfalls kurzzeitig sich selbst feiern, solange, bis es keinen Grund mehr gab. MIT anderen feiern und Stimmung machen bzw. diese genießen konnte man kaum – im Gegenteil, bei der erstbesten Gelegenheit schlug einem als Deutschem wieder die kleinkarierte In-/Ausländer und „nicht so laut“-Mentalität entgegen – mit dieser läßt sich sicher kein Oktoberfest feiern, egal wo.
Lesen SIe den Post nochmals. Und stellen Sie dann die Fragen, die übrigbleiben.
Und dann lesen Sie doch bitte diesen Post von mir, um meine Einstellung Deutschen in Zürich gegenüber zu verstehen: http://blog.tagesanzeiger.ch/stadtblog/index.php/1157/keine-deutschen-in-zurich/
@Martin
Gratulation! Sehr gute Replik
@El Arbi
Martin hat keine einzige Frgae gestellt. Lesen heisst Verstehen (wenn man Lesen ernst nimmt)
Ich hab ja gesagt: Lesen, da die Replik nichts mit dem Post zu tun hat. Das Oktoberfest gehört nach München, und nicht in die Halle des Hauptbahnhofs. Und bitte, ich bin nicht deutschenfeindlich, im Gegenteil. Ich mahc mich über die Leute lustig, die das ganze Jahr über Deutsche lästern und dann die Wiesn im HB feiern. Aber man liest eben immer das aus einem Text, was man lesen will.
@Reda – Es scheint wirklich Hopfen und Malz verloren. Sie kapieren es einfach nicht. Für mich beschreibt Ihr Artikel genau das, was ich auch empfinde. Es gilt für mich übrigens für alle Feste dieser Welt dasselbe Motto: Nur das Original!
Herr Meyer, Martins Replik war nicht sehr gut, sondern nur peinlich. Martin hat nicht das Geringste von dem verstanden, was Herr El Arbi geschrieben hat.
Achtung, Oberschiri Hans Meier meldet sich zu Wort – leider mit einer krassen Fehlentscheidung
Peinlich Martin – hättest Dir die Zeilen sparen können. Es interessiert keine Sau. Die Floskel ‚die meisten Deutschen…‘ zeigt Deinen Horizont – das Näschen lässt grüssen. Geh heim, und feier Dich selbst, Du weisst ja wie’s geht. Tschüss…
Hallo Martin,besser als Sie hätte ich dem Autor auch nicht antworten können.Von der Münchner Wiesn und ihrer Geschichte hat er nicht viel Ahnung.Der Artikel ist,wieder einmal mehr,eine schweizerische Projektion:Man wirft „dem nördlichen Nachbarn“ durch die Blume vor,was man selbst ist bzw. zu sein befürchtet…Nicht einmal bei einer harmlosen vergnügung wie dem weltberühmten Münchner Oktoberfest kann man sich einmal mitfreuen.Nebenbei:Gegen den täglichen „Kulturimperialismus“ in Form von amerikanischen Filmen und angelsächsischer Popmusik auf allen schweizerischen Kanälen liest man hier nie etwas.Seltsam.
@Martin und Holzapfel. Da haben wieder mal ein paar ganz empfindliche etwas in den Text hineininterpretiert/fabuliert um sich genüsslich in der Opferrolle zu suhlen.
So wie ich es verstanden hat mag der Reda das Oktorberfest in München, aber er findet es absolut idiotisch wenn man eine schlechte Kopie davon in Zürich durchführt, da es sich (anscheinend) in Zürich zu einem Sinnentfernten Biersaufen zu Abriss-Preisen entwickelt hat.
Um dieser Meinung zu sein muss man weder Bayer noch Münchner-Oktoberfest-Experte sein. Ich bin ebenfalls dieser Meinung, da ich mit dumpfem Besaufen zu Schunkel-Musik noch nie etwas anfangen konnte und dies völlig unabhängig davon aus welchem Land (inkl. der Schweiz) der Brauch kommt und wie das „Fest“ in der jeweilligen Sprache genannt wird. So gesehen ist es wohl kein Wunder dass ich bis zu diesem Artikel nicht einmal wusste dass irgend ein gefindiger Geschäftsmann das Oktoberfest nach Zürich „importiert“ hat um den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. 😉
Nun ja, selig sind die einfachen Gemüter….
@Schmid – Auf dem Bauschänzli wurde es mit den Jahren viel zu eng. Deshalb hat man, um die vielen Abge’wies’nen irgendwie trotzdem abzocken zu können, mit dem HB einfach eine zweite Location dazugeholt. Einfach nur peinlich, wie sich diese Mass-vollen benehmen. Und Kritik an Reda: Da sind längst nicht mehr viele Zürcher…
Es wäre ja schön wenn die Zürcher vollkommen unfähig wären ein so bescheuertes Fest wie das Oktoberfest zu feiern. Das Traurige ist nur – genau das Gegenteil ist der Fall. Viele langweilige Spiesser können sich vor allem in Zürich nichts geileres vorstellen als an die HB-Wiesn zu gehen und sinnentleerte Idiotenhymnen mitzugrölen. Deutsche, die an ein solches Fest gehen und sich dann noch stolz als „Kulturbotschafter der Deutschen“ aufspielen sind wohl das Peinlichste unter der Sonne.
Ein Hoch auf die „deutsche“ Geselligkeit , schon traurig mir wie wenig sich Leute so „viel “ aus den Geldbeutel holen lassen.
Dazu noch diese “ ärmliche “ Volksmusik…………
Hurra , wir verblöden, das Leben ist ja auch sonst zu anstrengend.
Musik muss man auf jeden Fall auch in einem Zustand geistiger Umnachtung (Vollrausch oder anderes) noch mitsingen können, daher fahren die
Leute von heute auf so tolle Bands wie Rammstein, Ärzte, Kraftklub oder Beatsteaks ab.
Wünsche ein tolles Oktoberfest (möge die Sau schwer im Magen liegen)
Nun, die Musik ist doch ziemlich ähnlich. Böse Zungen würden etwa House als (mehr oder weniger) modernen Schlager bezeichnen. Und was unsere Vorzeigemusiker à la Mike Candys, DJ Antoine oder Remady „produzieren“, ist nun von der Komplexität her nicht weit von der bayrischen Saufmusik.