Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Ausgewogenes GeschlechterverhältnisSP Unterwallis führt begrenzte Redezeit für Männer ein

Begrenzte Redezeit für Männer: SP-Unterwallis-Sprecher Clément Borgeaud während einer Medienkonferenz.

Die SP Unterwallis ergreift Massnahmen gegen übermässiges Reden männlicher Mitglieder. Ab dem nächsten Parteitag werden die Männer angehalten, ihre Redebeiträge zu begrenzen. Nach drei männlichen Redebeiträgen ist zwingend eine Frau oder eine Person eines anderen Geschlechts an der Reihe. Die Entscheidung wurde mit einer klaren Mehrheit von 56 zu 14 Stimmen bei 6 Enthaltungen getroffen, das berichtet der «Blick».

Die Massnahme hat laut Vizepräsidentin Aude Rapin nicht zum Ziel, Männer zu zensieren, sondern die Redezeit der verschiedenen Geschlechter auszugleichen. Die Partei plane zudem, eine Statistik über die Redezeit einzuführen. Eine erste Umfrage habe ergeben, dass Männer an Kongressen viel öfter zu Wort kämen als Frauen.

Die Frage, ob sich Frauen nicht aus eigener Motivation vermehrt zu Wort melden wollen, beantwortet Rapin damit, dass Frauen und Geschlechterminderheiten weiterhin ermutigt werden müssten, ihren Platz einzunehmen. Es brauche mehr Platz für die Meinungsäusserung derjenigen, die am wenigsten zu Wort kämen.

«Schein-Engagement» und «Wokismus»

Obwohl auch zahlreiche Männer dem Vorschlag zustimmten, gab es auch Kritik: Als «Wokismus» und «Schein-Engagement» soll etwa Sébastian Nendaz das Vorhaben bezeichnet haben. Vizepräsidentin Rapin kontert diese Kritik als Ergebnis eines vernünftigen Kompromisses. Es gebe auch Raum für Ausnahmen. Konkret: Wenn sich nach drei Redebeiträgen von Männern erneut ein Mann melde, komme es zur Abstimmung, ob dem Redeantrag stattgegeben werde oder nicht.

Die Hoffnung bestehe darin, dass die Idee auch von SP-Sektionen in anderen Kantonen übernommen werde, da die Übermacht der Männer in Debatten ein «systemisches Problem» sei und nicht nur bei der SP Unterwallis bestehe.

Newsletter

7 vor 7

Erhalten Sie täglich die sieben wichtigsten News und Geschichten des Tages.