Ce qui reste au journalisme et aux médias depuis Internet
La perception du journalisme et des médias a changé depuis une dizaine d’années, sous l’effet d’Internet. Seraient-ils désormais condamnés à n’occuper plus qu’une niche? Quelques tâches essentielles continuent de leur appartenir, en dépit de la ductilité plus perceptible que jamais du métier de journaliste.
La plus ambitieuse est l’enquête, la recherche de faits cachés. Elle requiert du temps et des moyens souvent lourds, que les internautes amateurs peuvent difficilement consentir – sans écarter pourtant une telle éventualité. Une autre tâche n’est pas moins nécessaire, qui est propre à la nouvelle donne de la communication: le tri et la mise en forme des innombrables contenus offerts sur la Toile, la mise en évidence des plus originaux, leur validation.
«Il suffit d’une plume, écrivait-il alors dans L’opinion et la foule , pour mettre en mouvement des millions de langues.» Tout cela laisse encore un espace appréciable au journalisme. Sous deux conditions
Et encore ce rôle aujourd’hui trop souvent perçu dans la profession comme une dévalorisation: l’organisation des débats, l’animation de conversations, rôle pourtant essentiel en démocratie. Des conversations au sens où l’entendait Gabriel Tarde, quand n’existait encore que la presse écrite: «Il suffit d’une plume, écrivait-il alors dans L’opinion et la foule , pour mettre en mouvement des millions de langues.» Tout cela laisse encore un espace appréciable au journalisme. Sous deux conditions, que ne partagent pas nécessairement les internautes sur leurs sites propres ou les réseaux sociaux, sans vouloir prétendre d’aucune façon que tous les ignorent.
La première est la recherche de l’intérêt général, justification ultime de la circulation de l’information et des opinions en démocratie. Toutes les formes du journalisme, tous les contenus des médias modernes n’y satisfont pas également. Le courant principal n’est cependant pas, ou pas encore, submergé par des contenus de pur divertissement. Il reste possible aujourd’hui de s’enquérir dans les médias, numériques ou traditionnels, de la marche du monde et des événements de son proche environnement.
La seconde condition est le respect des valeurs éthiques au fondement de l’activité d’informer. Ces valeurs sont la liberté, sous l’aspect de la liberté d’expression et de l’indépendance des journalistes, la recherche de la vérité, le respect de la personne et de biens qui lui sont attachés: vie privée, honneur et réputation, image.
Au regard de ces valeurs fondamentales, les journalistes ont établi au fil du temps des chartes de déontologie, élaboré des normes. Or, les pratiques nouvelles de l’internet tendent à bousculer certaines de ces normes. Au risque majeur de rendre les codes de déontologie en partie obsolètes. Il convient donc de les repenser sans cesse.
51 commentaires sur «Ce qui reste au journalisme et aux médias depuis Internet»
Und was ist die Wahrheit über den heutigen Journalismus im Unterschied zu den schönen Wünschen des Herrn Cornu?
RECHERECHE: Man kopiert sich selber, dann kopiert man, was Google so spuckt, dann das Archiv des eigenen Arbeitgebers, dann kopiert man die Agenturmeldungen, dann kopiert man die Pressecommuniques. Einer Sache auf den Grund zu gehen, erfordert Sachkenntnis, Hingabe, Arbeitseinsatz. Sachkenntnis und Arbeitseinsatz fehlen bei den heutigen Journalisten.
LEITUNG DES DISKURSES: Man vereinigt die Medien in einer ganz kleinen Zahl von Verlagen. Man lässt nur noch zu Wort kommen, wer die gleichen Linken Ansichten vorbringt oder aber dermassen laut poltert, dass man ihn nicht mehr überhört. Und worüber genau soll ich reden, wenn ich zum 168.mal lese, dass die Costa Cocordia wegen eines besoffenen Kapitäns gesunken ist?
ALLGEMEINES INTERESSE: Man wiederholt die immer gleichen sozialistischen Parolen aus den 70er Jahren und merkt es nicht einmal. Dafür wird kaum aus den Parlamenten berichten, all die Detailfragen des politischen Tagesgeschäftes, wie sie unsere Zukunft bestimmen, werden übergangen. Es ist von Interesse, ob die Schlafzimmerräuber aus Serbien stammen und ob wir sie wieder aus der Schweiz wegschicken können. Es ist nicht von allgemeinem Interesse, ob sie zuerst zugeschlagen und nachher gefesselt oder umgekehrt haben.
ETHISCHE GRUNLAGE DER INFORMATIONSTÄTIGKEIT: Insofern nicht die Köpfung von Taliban-Geiseln aus eine Al-Kaida-Video gezeigt wird, auf der Frontside, dann sind sie wohl nocht ethisch.
BERUFLICHE REGELN: Welche Regeln meint Herr Cornu? Gehört « agenda setting » dazu, das immer häufigere Bestreben, als Journalist Politik zu machen, dem Stimmbürger vorzugeben, was er gefälligst abzustimmen habe. Gehört es dazu, den Stimmbürgern immer von neuem einzubläuen und dass er ein Trottel sei, altmodisch, hinterwäldlerisch, wenn er wieder einmal nicht den Wünschen der Journalisten gehorcht? Wundern sich da die Verleger und Redaktoren, wenn man ihre Erzeugnisse nicht mehr zur Kenntnis nimmt?
SOBALD sich die mainstream Medien weigern, umfassend, gründlich, vielfältig über Belange des Alltages, wie sie den Staatsbürger, den Konsumenten, den Einwohner, den Geschäftsmann, den Handwerker, den Autofahrer, den Pendler interessieren zu informieren, — genau so schnell werden sie überflüssig.
Das ist ein sehr guter Beitrag!Herr Cornu schreibt von unabhängigen Journalisten.Genau so eine Zeitung möchte ich abonnieren.Ausser der Weltwoche,Tierwelt und Schweizerzeit kenne ich keine Zeitschrift,wo links-unabhängig geschrieben wird.
Unabhängig ist unabgängig und nicht rechts/links-unabhängig, dafür aber links/rechts-abhängig. Übrigens kenne ich auch nur wenig wirklich unabhängige Journalisiten, denn unabhängig sein heisst nicht, keine dezidierte Meinung zu haben – die in den Schweizer gängige Auffassung von Unabhängigkeit – journalistische Unabhängigkeit heisst im Gegenteil selber denken und Schlüsse ziehen, die sowohl Linke wie Bürgerliche und Rechte freuen oder ärgern können. Die Frage ist einfach, wo unabhängige Stimmen publizieren können.
Geht mir genau gleich wie Ihnen… nur sind bei mir die konservativ-neoliberal-authoritären Ansprüche das « rote Tuch »… benutzen wir beide nun die genau falschen Medien oder woher kommt diese Wahrnehmung das meist über die Anliegen der Opposition berichtet wird?
@Urs
Die Hauptsache meiner Reklamationen betreffen anderes als die politische Gesinnung der Massenpresse:
Ich reklamiere vor allem darüber,
dass Journalisten heutzutage nicht mehr Recherchieren sondern kopieren,
dass sie nicht mehr rapportieren sondern kommentieren,
dass sie Sensationen aufbauen statt von Tag zu Tag das für uns und unser Leben wichtige zu berichten.
Ich nehme zudem sehr besorgt zur Kenntnis, dass Journalisten heutzutags meinen, es sei ihre Aufgabe, kantonale und nationale Politik zu machen.
Ich rede von Pflicht und von Können.
@ Urs
Meine Reklamation gründet sich vor allem darin, dass Journalisten in der Schweiz
— kommentieren anstatt Bericht zu erstatten
— Sensationen aufbauschen statt sich den Alltäglichkeiten zu widmen, die für das Funktionieren unseres Lebens abgestimmt und organisiert werden müssen
— kopieren anstatt recherchieren.
Die Unterwerfung unter eine politische Gesinnung ist dann zweitrangig hinter dem mangelnden beruflichen Können.
Und immer neu gibt es Leute, die mit solcher Kritik nicht umgehen können und Diskusionsbeiträge zensieren. Wenn die dann gross von Diskurs schwafeln…
Der hier kommentiernd Schreibende, seit wenigen Tagen « e-paper-user », sagt: die WAHRHEIT ist eine « Blutsverwandte » der WAHRNEHMUNG – sprich, maximal subjektiv!
Auch der allerbeste JOURNALISMUS kann den mündigen und freiheitsliebenden (ergo liberalen) Staatsbürger von seiner « immerwährenden Wachsamkeit » gegenüber freiheitsbedrohenden Strömungen – innerhalb und ausserhalb unseres bald 150-jährigen CH-Bundesstaates – NICHT befreien.
NB. Hier ein realexistierendes Beispiel von « Qualitäts-Journalismus »: NZZ vom 15.03.2012 – « Vom Fall UBS zum Fall Schweizer Private Banking » Autorin: Zoé Baches
Danke für die präzise Analyse und die klaren Worte, Herr Brechbühl. Qualitätsjournalismus, für den ich auch bereit bin, zu bezahlen, ist heute leider ein Auslaufmodell. Und politisch indoktrinieren, kann ich mich, falls je nötig, selber ohnehin weit wirkungsvoller.
Grins, Gröhl,
« Mich selber politisch indoktrinieren » — das ist vermutlich das, was andere bei mir als « Paranoia » diagnostizieren.
Auch ich finde die Analyse von Jürg Brechbühl insgesamt zutreffend. Aus meiner Sicht gibt es in der Deutschschweiz heute nur noch 2 Medien mit einer Berichterstattung, bei der die Seriosität, Fundiertheit, Ethik und Recherche noch stimmen: die NZZ und der Beobachter. Klar, die NZZ mag gewissen politischen Ausrichtungen näher sein als anderen, aber man weiss das und kann die Meinungen entsprechend einordnen. Bei anderen Medien (Tagi, Blick, 20 Minuten usw.) sind nur die schnellen, geilen Schlagzeilen gesucht. Keine Spur von Journalismus, nur noch « Medien-Marketing ».
@Peter Schweizzer
Für die Wahrheit der Blick, für die Zürcher die NZZ, für die Linken und die Grünen der Beobachter, für die Grundlagen-Recherchen die Weltwoche. Nur: Was soll ich als Berner und als Emmentaler lesen?
Nun Ja, Herr Brechbühl, ich habe ein paar « Freunde » im Emmental, deren Tellerrand ein paar Zentimeter über die umgebenden Berge hinausreicht. Die in luziden Momenten soweit gehen, solch subervise neumodische Konzepte wie die Aufklärung in ihr Weltbild einfliessen zu lassen. Ich bin drum froh, Ihrem Kommentar entnehmen zu dürfen, dass solche Verräter offenbar gottseideank rar gesät sind. Wo kämen wir denn hin, wenn ein durchaus gerechtfertiges Statement zur Qualität aktueller Medien ohne überflüssiges und unqualifiziertes Niedermachen eines vermeintlichen Gegners publiziert würde?
@Simon Hugentobler
Sie tönen, als seien die Berner und Emmentaler meine Gegner. Ihr Einwurf kann nur sinnvoll interpretiert werden.
Klicken Sie auf meinen Namen, stellen Sie fest, dass ich Berner bin und im Emmental wohne. Sicher nicht habe ich einen vermeintlichen Gegner niedergemacht. Und was ich auszudrücken versuche ist die Kurfassung von folgendem:
Für mich als politisch informierten Staatsbürger und Steuerzahler haben Zeitungen und Zeitschriften einen Wert, wenn sie mich über den Gang der Alltagsgeschäfte informieren, mir Informationen über meine unmittelbare Umgebung geben.
Vielen Dank für Ihren gut durchdachten Beitrag. Sie haben da eine Menge wichtige Punkte erwähnt.
es braucht die presse (künftig) nur noch im internet.
Warum?
Was ich mir zu allererst wünsche ist, eine Werbe- und Profitbefreite Presse… nicht das die Presse auf die Werbekunden angewiesen sind sondern die Wrbekunden auf die Presse. Weiter würden mehr Rechte für Journalisten noch viel bringen. Nicht nur bei Anfragen-Auskünften gegenüber bzw. von Staatlichen sondern genau die gleichen Rechte auf Auskunft und Information auch von Börsenkotierten und/oder sonstigen Gesellschaftlich relevanten Enitäten. usw. Die Pressesprechersystematik und Aktionärsrechte sind für umfassende Informationen und tiefere Analysen nicht ausreichend.
Was ist schlecht an Profit? Warum sollte die Presse keinen Profit haben duerfen?
Das Letzte was Journalisten brauchen sind noch mehr Rechte. Journalisten sind schon heute Gesetzlose, das gehört endlich mal abgestellt. Im meinem ganzen Leben habe ich noch nie einen Journalisten gesehen, der für sein Handeln Verantwortung übernimmt. In den Medien werden regelmässig Privatpersonen und Unternehmen fertig gemacht, bevor ihre Schuld bewiesen ist. Keiner übernimmt dafür Verantwortung. Man sollte ein Recht haben, Medien dazu verpflichen zu können, genau so gross über eine Freispruch zu berichten wie über die Verhaftung und all den Anschuldigungen berichtet wurde.
Das grundsätzliche Problem ist, dass bei einer Verhaftung oder einer Hausdurchsuchung die Handelnden benannt werden können. Mal abgesehen von den Persönlichkeitrsechten der Betroffenen können so spannende Geschichten erzählt werden. Bei einer Gerichtsberichterstattung wird alles anonymisiert. Wen, bitteschön soll ein Gerichtsrapport ohne Namen interessieren? Die Zahl der Schreiber die auch dann noch einen lesenwerten Text zustande bringen ist verschwindend klein. Übrigens glaube ich, dass bei Prominenten, also Leuten, die man nennen darf, auch Freisprüche in den Medien kolportiert werd
Zu den Aufgaben des Journalisten zaehlt fuer mich immer noch, Themen die « unter den Naegeln » brennen, zu finden.
In die Tiefe zu gehen, also recherchieren.
Dank Internet ist dann auch eine breite Diskussion moeglich (Moderation).
Ich glaube, auch ein Habermas ist nicht ungluecklich darueber…
@Urs: Wegen Journis mit einer solch drögen Wunschträumen drohen die Presse-Erzeugnisse zugrunde zu gehen. Werbe- und profitfrei und möglichst Einsitz in Betriebsräte von Unternehmen – und zur Profilierung mit neulateinischen Ausdrücken. Aber, aber.
Was gehoert nicht zu den Aufgaben des Journalisten ?
Den Leser « erziehen » zu wollen – gem. der Ideologie des Journalisten.
(Abgrenzung « das ist meine Meinung dazu » – « das ist die Information »).
Sonst, muss er/sie zu einem Parteiblatt wechseln.
« Beachtung der ethischen Werte als Grundlage der Informationstätigkeit » klingt wunderbar, blendet aber leider das alltäglich zu beobachtende Sprichwort aus « Wes Brot ich ess, dessen Lied ich sing*.
« Die ambitionierteste Aufgabe des Journalismus ist die Recherche, die Suche nach verborgenen Fakten. »
ihr wort in gottes ohr herr cornu. das internet hat da tatsächlich einiges aufzuholen siehe beispiel tagi online. noch vor ein paar jahren, war die seite interessant. heute jagt man im grossen und ganzen ipad-gerüchten nach. wichtige themen zb. krieg in syrien werden zwar angeschnitten, aber nicht verfolgt. vor ort ist man schon gar nicht. die qualität ist dahin. mittlerweile ist die blick-seite spannender. dabei hätte das internet tatsächlich potential. man müsste es halt nur nützen.
A propos Syrien: Ein grosser Teil der News stammen aus dem Umfeld von Al Djazeera, sprich aus der Propagandaabteilung eines Wüstenfürstentums, das die Sunniten in Syrien an der Macht und den Iran isoliert sehen will. Wenn man entsprechende Berichte dann zB bei Tag online als Propaganda brandmarkt, werden die Kommentare von gutgläubigen, politisch korrkten Journalisten ohne jeden Sinn für Hintergürnde und Strategien zensiert. Mich ärgert solches massiv und zeigt, wie man Journalismus nicht braucht -weder im Print noch im Internet.
@markus mueller
Sage ich die ganze Zeit: Für die Wahrheit der Blick!
Ich selber lese online die Bernerzeitung und nicht Tagi. Dies tue ich hauptsächlich wegen der Lokalnachrichten. Auch die sind sehr dünn gesät. Manchmal bin ich ehrlich gesagt mit der Emmentaler Wochenzeitung besser bedient.
daniel cornu: schöne worte, diese in gottes ohr. doch was haben wir heute? diese ethischen, moralischen, freiheitlichen grundregeln können nur im internet nachvollzogen werden wenn sie in der täglichen presse, im journalismus befolgt werden. diese sozusagen als leuchtendes beispiel weil bewärhrt und die gesellschaft weiterbringend. nochmals die frage: was haben wir heute? die journalisten glauben, ihre politischen überzeugungen, ansichten seinen die einzig richtigen und fliessen gewollt / ungewollt in die artikel hinein. freiheit? nur schon die kommentare werden zensuriert. schade!
Das Pech der Journalisten: Seit dem Internet haben sie die Deutungshoheit verloren. Wenn sie Unsinn schreiben, oder unscharf denken, dann wird das schnell aufgedeckt. Die einen können damit umgehen, die anderen nicht. Und dann wird zensiert.
1. Im Internet « recherchieren » ist keine Recherche! Man muss auch mal vor Ort sein und persönliche Gespräche führen.
2. Copy-Paste von Wikipedia-Artikeln sind keine Recherche!
3. Das Internet hat die Deutungshoheit der Journalisten aufgehoben.
4. Printmedien waren und sind nicht unabhängig!
5. Als Leser möchte ich sachlich informiert werden. Ich brauche keine ideologisch-oberlehrerhafte Bewertung von Fakten, und wenn schon, dann soll sie als « Meinung » klar gekennzeichnet sein.
Was es weiterhin braucht ist Qualitätsjournalismus. Was es nicht mehr braucht ist das Gros des Alltagsjournalismus, wo irgend ein gehetztes, mittelmässig qualifiziertes, schlecht bezahltes Schreiberlein auf die Schnelle etwas zusammenschustert. Das hat die Branche aber leider noch nicht verinnerlicht. Früher war der « offline » Leser auch für schlecht recherchierte Infos dankbar, zweifelhafte Information ist immerhin besser als gar keine Information. Wenn Journis heute noch versuchen, ihre Leser mit notdürftig zusammengekitteten Copy-Paste-Aktionen abzuspeisen, verdienen Sie es, unterzugehen.
auf biologischer basis funktionierende journalisten sind ein auslaufmodell.
in zukunft werden alle texte nur noch rein elektronisch durch computer erstellt.
nobody, ein körperloser bitsring.
Leider ist es so, dass der Mainstream-Presse heute nicht mehr 100% trauen kann. Es mussten Kosten gesenkt werden uns somit hat Qualität Eingebüsst. Es wird nur noch abgeschrieben was die grossen sogenannten unabhängigen Presseagenturen berichten. Es wird nicht Hinterfragt und schon gar nicht selber recheriet. Daher wird der Anteil der unabhängigen weiter wachsen und die Konzernmedien werden auch weiterhin Leser verlieren.
Ich habe all meine Zeitungsabos bereits vor zwei Jahren gekündigt. Warum? Die Presse braucht ihre Leser offenbar nicht mehr. Ich habe oftmals der Chefredaktion geschrieben weil ich ebenso oftmals eine Zeitung ohne spannende Themen in der Hand hielt. Recherchierjournalismus bedeutet für mich eben auch recherchieren auf beiden Seiten. Ich empfinde die Presse immer mehr als Sprachrohr der einen Seite und weniger das Sprachrohr derjenigen, die erstens die Zeitung lesen und zweitens derjenigen, die jeden Tag « chrampfen » und hunderte von Franken für Abos hinblättern müssen. Ich habe Internet. Reicht
Viele Journalisten schreiben heute nur noch SDA-Meldungen 1:1 ab und versehen diese noch mit ein paar Föteli von Keystone. Andere Journalisten lassen sich von Konzernen, NGO’s oder Bundesräten einladen und schreiben anschliessend eine Publireportage. Wir haben es heute zu einem grossen Teil mit Gefälligkeits- und PR-Journalismus zu tun. Der überwiegende Rest ist Klatschspalten und Sensationsjournalismus. Siehe Busunglück im Wallis, das Thema wird uns nun bis Ende Woche auf allen Medienkanälen belästigen. Was ich in der Presse lesen kann, höre ich noch im Radio, sehe es im TV und im Internet.
Die sda-Medlungen werde nicht abgeschrieben, sondern bearbeitet. Egal – das Problem in der gehetzten Welt des Billigjournalismus ist, dass Schreiber bei andern abschreiben, wenn sie mal in Zeitnot einen eigenen Text in die Tasten hämmern. So werden Tatsachenbehauptungen und Meinungen unkontrolliert übernommen, immer weiter verbreitet und Mainstream entsteht.
Die haben einen Ticker auf dem pausenlos Meldungen reinkommen. Das Einzige was die Journis tun müssen ist entscheiden welche Meldungen sie aufnehmen, wie sie darüber berichten wollen und ob sie noch ein bisschen weiterrecherchieren wollen oder nicht. Wenn sie ein Thema wie das Busunglück haben schicken sie ein Team zum Unglücksort und berichten dann je nach Ereignis ein paar Tage lang darüber und zwar auf allen Kanälen. Der Medienkonsument kann sich das Gleiche dann tagelang auf allen Kanälen zu gemüte führen. Wirklich sehr interessant ständig das Gleiche zu hören, zu lesen oder zu sehen.
Köstlich, dass dieser Beitrag zensuriert wurde: (abgeschickt, nicht veröffentlicht. Nochmals abgeschickt, da an Fehler gedacht, und dann hiess es der Beitrag sei schon mal abgeschickt worden):
Das Pech der Journalisten: Seit dem Internet haben sie die Deutungshoheit verloren. Wenn sie Unsinn schreiben, oder unscharf denken, dann wird das schnell aufgedeckt. Die einen können damit umgehen, die anderen nicht. Und dann wird zensiert.
@PlainCitizen
Von wegen DEUTUNGSHOHEIT:
Tatsache ist, dass ich als geschickter Internetnutzer oft mit wenig Recherche herausfinde, wenn mich die Tagesanzeiger-Presse belügt.
Von wegen ZENSUR:
Wie war das mit « Leitung des Diskurses » im Text von Herrn Cornu? Die Realität heisst: Wohl eher « Führung des Diskurses » im Sinn von « Führer, wir folgen ».
Uff… Monsieur Cornu scheint auf dem einen Auge blind zu sein. Ein grosser Teil des Schweizer Journalismus ist – durchrationalisiert und weichgespült – schlicht überflüssig und es nicht wert, dass sich Ombudsmänner und Chefredakteure dafür in die Brust werfen und das hohe Lied der Berufsethik singen. Zwar gibt’s hierzulande auch noch Qualitätsjournalismus, aber zumeist derart ausgedünnt, das sich die Zahl der deswegen kaufenswerten Imprimate an einer Hand abzählen lassen. Das Internet steht nicht im Gegensatz zu journalistischer Qualität ………..
…sondern erlaubt mir zB auf jeder Alp die New York Times zu lesen. Das Internet erlaubt mir auch die Suche nach vertiefter Information dort, wo die regionalen Tageszeitungen mit Gebietsmonopol bei der Berichterstattung versagt. Das Internet ermöglich somit überhaupt erst die Aufklärung des Bürgers, wo sich die Tageszeitung/Lokalradio/Lokalfernsehen aus Kostendruck oder politischer Opportunität gegenüber Aktionariat oder Machtelite der Aufklärung verweigert – und das ist in regionalen, kantonalen oder lokalen Belangen in der Schweiz sehr oft der Fall.
Ich hab meine Lehre 1990 bei Curti Medien/JFAG gemacht. Ich kann mich erinnern, dass der « Beobachter », der hier von einem Kommentator als seriös bezeichnet wird, eine grosse Geschichte nicht gebracht hat, weil das einen der Hauptinserenten etwas gestört hätte (Vorsorgliche Selbstzensur – die treibt schlimmere Blüten als staatlich verordnete).
Später hab ich ein Praktikum bei einer mittlerweile eingegangenen Sportzeitung gemacht. Dort wurde ein Artikel von mir nicht abgedruckt mit der Begründung: « Super Story, aber das können wir nicht bringen ».
Ich bin mittlerweile diplomierter Buchhalter.
Der Journalismus ist einfach schlechter geworden als früher. 1. Die Seiten der Printzeitungen sind geschrumpft. 2. Die guten Fachjournalisten wurden entlassen. 3. Die Qualität hat sich den Gratiszeitungen angeglichen. 4. Die Inhalte sind vermehrt irrelevant (von wegen Suche nach einem allgemeinem Interesse). 5. Wirtschaft und Journalismus verfilzen sich zunehmends (v.a. Publireportagen, aber auch politisch).
Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters und so viel anderes auch!
Die Meinungsbildung von der Masse hat das Internet sicher verändert. Es ist heute kein Problem mehr ein ausländisches Batt wie der britische Guardian und ein lokales Blatt zugleich zu lesen.
Weniger wäre in der heutigen Zeit mehr. Sprich, die Journis sollten nicht aus jedem Scheiss eine Mega-Story machen und dann auf allen Kanälen wochenlang darüber berichten. Sie sollten vielmehr etwas sauber analysieren, pro und contra aufzeigen und dann einmal sachlich, nüchtern und gescheit darüber berichten. Anschliessend sollten sie wieder über ein anderes Thema sachlich, nüchtern, intelligent und ausgewogen berichten. Dabei sollten in der Presse sachliche Artikel stehen, im TV interessante Bilder und Animationen gezeigt werden und im Radio passende Töne dazu zu hören sein.
Ich halte vorliegenden Text für ausgesprochen schwierig und habe auf meinem Blog eine Antwort dazu verfasst: http://www.freitag.de/community/blogs/thx1138/der-mediendiskurs-der-zukunft
Das positive zuerst: Das die Leser /innen als Kommentatoren zu den Zeitungsberichten Stellung nehmen können, finde ich nach wie vor eine sehr gute Sache! Im übrigen halte ich es mit den gedruckten Zeitungen etwa gleich, wie dem Warenangebot eines Grossverteilers, viel Klamauk um ein qualitativ dürftiges Angebot.Berichte,welche in wenigen Sätzen alles was wesentlich ist übermitteln könnten, werden so weit ausgewalzt, dass das Wesentliche kaum noch zu finden ist.Im übrigen schliesse ich mich voll den Ausführungen von Herrn Brechbühl an.
Unabhängige Informationen von unabhängigen Medien? Ich frage: Wie soll das gehen, wen mit jeder Schlagzeile, jedem Skandal, und jedem Unglück die Kasse Klingelt?
Was das Internet mit dem Journalismus macht, zeigt die unsägliche Kolumne von Frau Dr. phil. Regula Stämpfli in news.ch: http://www.news.ch/Belgisation+weshalb+Ungluecke+auch+politisch+sind/533425/detail.htm
In ihrem Kommentar zum Verkehrsunfall eines belgischen Reisecars verstösst sie eindeutig gegen Punkt 8 der Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten verstösst. Ich habe deshalb eine Beschwerde gegen Frau Regula Stämpfli beim Schweizer Presserat deponiert.
Habe die Kolumne inzwischen gelesen. Die Frau Stämpfli schreibt es viel zu kompliziert. Aber ich dachte exakt dasselbe. In den 70er und 80er Jahren fuhr jeden Sommer mindestens ein Car an der Grimsel oder am Gotthard über eine Kurve hinaus und riss ein oder zwei Dutzend Fahrgäste in den Tod. Und fast jedes einzelne mal war es ein belgischer Car. Die Ursache stand regelmässig drei Tage später in der Zeitung: Die Bremsen hatten versagt. Damals meldete man 3 bis 5 Sätze. Heutzutags macht man ein grosses persönliches, tagelang dahingezogenes Drama daraus mit viel Fotos und viel Tränen.