Augen zu und durch

Die Sicherheitspolitische Kommission (SIK) des Nationalrats galt jahrelang als Kopfnickergremium. Geführt von höheren Offizieren wie dem Nidwaldner Edi Engelberger (FDP) oder dem Luzerner Josef Leu (CVP/LU) winkte die Kommission jedes Rüstungsgeschäft durch, das ihr das Verteidigungsdepartement (VBS) vorlegte. Für Leu lohnte sich diese Vasallentreue: 2006 wechselte er von der SIK ins Verteidigungsdepartement und wurde dort Chef des Schadenszentrums. «Bundesrat Samuel Schmid belohnt Leu dafür, dass er ihm jahrelang die Stange gehalten hat. Das ist reinste Vetterliwirtschaft», enervierte sich der damalige SVP-Präsident Ueli Maurer im «Blick».

Die Zeiten haben sich geändert. An der Spitze der SIK steht kein gestandener Innerschweizer Offizier mehr, sondern die junge Sozialdemokratin Chantal Galladé. Die Winterthurerin macht aus ihrem Herzen keine Mördergrube. Sie erklärt öffentlich, die Armee sei zu teuer, der Gripen unnötig und Verteidigungsminister Ueli Maurer ein Jammeri. Armeefreunde sind schockiert ob solcher Töne aus dem Mund einer SIK-Präsidentin. Und das VBS hat sich seit Galladés Präsidium auf mehr Gegenwind aus der einstigen Lieblingskommission einstellen müssen – so etwa beim stark kritisierten Gripen-Geschäft.

Mit ihrem jüngsten Entscheid hat sich die SIK nun aber in alte Zeiten zurückkatapultiert. Mit 9 zu 8 Stimmen verzichtete sie letzte Woche darauf, Einsicht in den ganzen Schlussbericht der Armeeübung «Stabilo Due» zu nehmen. Mit «Stabilo Due» wurde letztes Jahr der Führungsstab der Armee beübt. Der Schlussbericht förderte dabei eklatante Führungsmängel der Armeespitze zutage. Dies ist umso bedenklicher, als  die Vorgängerübung «Stabilo 07» bereits 2007 beachtliche Mängel in der Führungsstruktur aufgedeckt und «grossen Handlungsbedarf» geortet hatte. Geschehen ist seither offenbar wenig bis nichts.

Wenn ein Bericht eklatante Führungsmängel und grossen Handlungsbedarf bei der obersten Armeeführung ortet, soll er von Sicherheitspolitikern gefälligst minutiös geprüft werden.

Kommissionspräsidentin Chantal Galladé und Nationalrat

Die SIK muss handeln: Kommissionspräsidentin Chantal Galladé und Nationalrat Hugues Hiltpold, 27. August 2013. (Keystone/Walter Bieri)

Vom alldem erfuhr die SIK aus der Presse. Verärgert verlangte sie zusätzliche Informationen von Armeechef André Blattmann. Der Korpskommandant dessen Leistung während «Stabilo Duo» offenbar ebenfalls zu wünschen übrig liess, händigte der Kommission eine 17-seitige Zusammenfassung aus. Und was machen die Sicherheitspolitiker? Sie geben sich damit zufrieden und verzichten auf eine genaue Analyse des Schlussberichts. Präsidentin Galladé musste vor den Medien sogar einräumen, sie wisse nicht mehr, welche Informationen sie vom VBS erhalten und was sie in der Zeitung gelesen habe. Kommt hinzu, dass die den Kommissionsmitgliedern ausgehändigte Zusammenfassung in mehreren Punkten geschönt war. Wie die «NZZ am Sonntag» aufdeckte, wurde aus einem «guten bis sehr guten Stand» zum Beispiel schlicht ein «sehr guter Stand», und der entscheidende Punkt, dass aus «Stabilo 07» kaum etwas gelernt wurde, fehlt. Galladé zeigte sich in der Folge verärgert, denn sie habe bei Verteidigungsminister Maurer «zweimal nachgefragt», ob die Kommission nun wirklich im Besitz aller wesentlicher Informationen sei. Maurer habe das bejaht.

Mit Verlaub: Das ist keine seriöse Arbeit einer für die Armee zuständigen Parlamentskommission. Wenn ein Bericht eklatante Führungsmängel und grossen Handlungsbedarf bei der obersten Armeeführung ortet, soll er von Sicherheitspolitikern gefälligst minutiös geprüft werden. Die von der Armee vorgeschobenen Geheimhaltungsbedenken können nicht als Entschuldigung für eine genaue Analyse dienen. Der nationalen Sicherheit ist nicht gedient, wenn Führungsmängel bei der Armeespitze nicht behoben werden – wie bereits nach «Stabilo 07» geschehen. Vereidigten Parlamentsmitgliedern ist zudem zuzutrauen, mit einem solchen Bericht gewissenhaft umzugehen und die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Die SIK des Nationalrats wirkt derweil wie der ergraute Verwaltungsrat eines milliardenschweren Unternehmens, der den schonungslosen Rapport einer internen Prüfstelle gelangweilt überfliegt, treuherzig den Beteuerungen des CEO vertraut – und zum Schluss alle Budgetwünsche durchwinkt. Es herrscht wieder das «Augen zu und durch»-Prinzip in der SIK.

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55 Kommentare zu «Augen zu und durch»

  • Tom Lips sagt:

    Was soll diese Aufregung? Ueli Maurer lobt die Schweizer Armee bei jeder Gelegenheit als die beste der Welt. Und er muss es ja schliesslich wissen.

  • Fredi sagt:

    Klar die beste Armee(führung) der Welt. Was hiermit einmal mehr eindeutig bewiesen wäre. Ich denke Ueli Maurer wird sich für diese (sehr unüberlegte) Aussage noch lange schämen müssen.

    • R. Moser sagt:

      Die Frage ist doch: Was ist eine „gute“ Armee? Wenn man „gut“ definiert als kampfstark oder krisentauglich, dann ist die Schweizer Armee selbstverständlich unterste Schublade, das weiss jeder, der mal in dem Verein war. Wenn man aber vorallem die PR-Fähigkeiten des Chefs anschaut, dann spielt unsere Armee tatsächlich auf Weltniveau. Wer sonst könnte jedes Jahr hunderte Millionen mehr Budget kriegen und trotzdem über Spardruck jammern? Und wer sonst könnte dem Parlament einen untauglichen Jet andrehen, ohne zu erklären wofür?

      • Matthias Studer sagt:

        @R. Moser Diese Frage stellt sich gar nicht. Erfüllt die Armee ihre Aufgabe? Ja, eher ja, eher nein, nein. Mehr braucht es nicht um eine Armee zu definieren. Unabhängig von den Mittel und dem Ueli. Im Moment kann man das mit Nein beantworten und damit hat die Führung eine Aufgabe, die Mängel zu beheben und in ein paar Jahren eine neue Übung zu veranstalten. Seit dem 07 bis 13 haben sie anscheinend die Zeit verbracht, Panzer zu suchen anstatt sich auf die ihre Aufgabe zu konzentrieren.

      • h.walser sagt:

        Das ist tatsächlich Weltklasse! Die werden auf Waffeln beissen, wenn sie kommen.

  • Hj sagt:

    Wann endlich würden auch die – ach so staatstragenden und relevanten – Medienschaffenden und deren Werke mit derart grosser Akribie überwacht…?

    • R. Merten sagt:

      die Sozis dulden keinen Ueberwachungsstaat- auf alle Fälle nicht was sie selber und ihre Klientele betrifft !

  • rolf kuhnert sagt:

    ich denke Frau Galladé und die SP sowie die übrigen Linken wissen die Informationsmängel und den Unwillen/fehlende Koorporationsbereitschaft im permanenten Wahlkampf ausnützen zu können, auch wenn dies (glücklicherweise) über die SIK nicht funktioniert.

    • Alex Kramer sagt:

      Mal ehrlich, wie funktioniert effektive Kriegführung?
      Dem Bö Fei eine Nasenlänge voraus sein, aktuellere Information Besitzen, erfolgreiche Desinformation, die richtigen Leute an der richtigen Stelle und es fällt kein einziger Schuss.
      Gerade Letzteres verleitet in der CH-Armeeführung wohl dazu, sich selber als optimale Besetzung anzusehen, dabei würde die CH-Armeeführung keine 24 Stunden standhalten können. Wer sich mit beiden Händen am Sessel / Pöstli festhalten muss, hat nun mal keine Hand frei um irgendwo einzugreifen.
      Machen Sie den Linken keinen Vorwurf, wenn sie irgendwo Schwächen sehen.

  • Thomas Wanner sagt:

    Ich glaube, es ist schon so, wie Herr Mauser anlässlich seines Besuches in China auf dem Tien an men – Platz sagte: mann muss jetzt fürsi schauen und nicht in alten Berichten guseln.

    • Robert Hadorn sagt:

      Dad fürsi schauen ist leider sehr oft ein hindertsi schauen und weiterfahren mit zweckoptimismus wie gehabt. keine spur von lehren aus fehlern ziehen. traurig.

  • h. walser sagt:

    Da wird also alljährlich 5 Mia. in die Armee gebuttert mit dem Argument, dass wir eine wehrhafte Schweiz bräuchten, und dann muss man erfahren, dass eklatante Führungsmängel mit grossem Handlungsbedarf bestehen und seit Jahren bestehen bleiben. Seit Ueli Maurer sein Amt antrat und von der besten Armee der Welt sprach hat sich offenbar nichts geändert. Man muss befürchten, dass die 5 Mia. reine Geldverschwendung sind und diese Armee in einem Ernstfall überhaupt nichts taugt.

  • Clemens Battaglia sagt:

    Ihre Ausführungen sind grundsätzlich richtig! Als Spezialist für Krisenstabsübungen weiss ich aus der Praxis sehr wohl, dass hohe Kader nur ungern ihre schwachen Leistungen publiziert sehen. Zwei Anmerkungen: a) immerhin wurde geübt (das ist nicht selbstverständlich). b) warum sie ihre Kritik in einer verbal beleidigenden Form anbringen müssen ist unklar und wirft auch auf ihre Fähigkeit zu sachlichen Handlungen ein denkbar schlechtes Licht. Üben, Herr Foppa! Und nein: sie müssen meinen Post nicht publizieren (siehe oben unter ’schwache Leistungen‘).

    • Marcel Sutter sagt:

      Zudem muss ergänzt werden dass bei der Stabilo Due übung einer der Hauptaugenmerke auf den Spezialeinheiten gelegen hat und diese Informationen sind nun halt nicht für jederman bestimmt und auch nicht für eine Gallade welche jede Gelegenheit nutzt die Armee in Misskredit zu bringen.

  • Peter Kaegi sagt:

    Die SIK ist zuständig für unsere Sicherheitspolitik, das ich nicht lache. In dieser Kommission leisten oder leisteten keine oder keiner Militärdienst, noch haben sie Branchenkenntnisse. Also was soll das Theater, es fehlt nur noch die Frauenquote.

    • Alex Kramer sagt:

      ….und alle diese Männer sind gestandene Kämpen zahlreicher Schlachten (geübt im Umgang mit den Zeughaus und Ämtern), haben schon geblutet (mit dem Taschenmesser geschnitten), sich jahrelang im geheizten Unterstand den A…. abgefroren, niemals in ungewöhlichen Situationen den Kopf verloren (dazu gibt es Dienstreglemente in allen Formen und für jeden Fall. Falls nicht, existiert der Fall nicht. Zurück zu Feld 1!) und die Gewaltmärsche der Truppe wegen dem Wetter im Dienstwagen erledigt….?
      Das Märchen von blutig erkämpfter Freiheit & Heldentum ist aus einigen Köpfen nicht wegzukriegen.

  • Martin Tanner sagt:

    Es ist halt wie im richtigen Leben: Nicht alles, was einem aus Gwunder interessiert, kriegt man auch zu lesen. Natürlich liegt ein Machtkampf zwischen oberster Leitung des Departements und der SIK vor und Hut ab vor der Sturheit von BRM. Aber auch die Revisionsstelle kriegt eben nicht alle Berichte zu lesen, die der VR in Auftrag gibt, auch wenn der Inhalt schlecht und brisant ist. Dafür trägt er ja die Verantwortung, nicht die SIK.
    Hätte CHG eben Bundesrätin werden sollen.

  • Incondi sagt:

    Ich sag es ja schon lange und ich sage es wieder: Weg mit der Armee. Keine Armeen mehr, keine Kriege mehr. Das frei gewordene Geld in die Schulbildung und mehr Lehrer stecken. Die Arbeitslosenkassen auffüllen, die Sozialdienste stärken. Schluss mit Bum Bum und Päng Päng.

    • R. Merten sagt:

      sagen Sie das mal den sozialistischen und kommunistischen Ländern, Incondi. Diese brauchen Ihren Rat. Aber der Herr von Greenpeace hat schmerzlich erfahren, wie diese Länder darauf reagieren. Weg mit den rosaroten Träumen, Incondi ! Realität ist gefragt.

      • Albert Schwarzenbacher sagt:

        Da redet tatsächlich einer von „Realität“, der Russland 2013 als „sozialistisches und kommunistisches“ Land sieht. Bravo.

        • R. Merten sagt:

          also wer das nicht sieht, Schwarzenbacher, dem ist nicht mehr zu helfen. Ich bin ja nicht da, Ihnen und Kramer die politischen Zustände und Zusammenhänge zu erklären. Ich weiss auch nicht, wie Sie ihr Wissen auf den neuesten Stand bringen könnten.

          • Alex Kramer sagt:

            @ Merten: Bitte nennen Sie uns Details Ihrer Qualifikation. Eventuell können wir uns dann hier im Blog in globo darum kümmern, damit IHR Wissen über den Sozialismus / Kommunismus bis und nach 1991 aufpoliert werden kann, um Sie vor weiteren Peinlichkeiten in Allgemeinbildung und Geschichtswissen zu schützen.
            Entschuldigen Sie bitte meine Direktheit, aber auf Ihren obigen Anwurf musste ich mal ganz kurz mal verbal zubeissen.
            Freundliche Grüsse

      • Alex Kramer sagt:

        Seit wann ist Russland sozialistisch und kommunistisch, Merten?
        Sie benötigen wohl noch etwas Aufklärung / politische Schulung in Sachen Links und Rechts, ausserdem Aufklärung zur Realität, Merten!
        Ruhn!
        Wegtreten!

      • Paul Ernst sagt:

        Lieber Herr Merten. Realität ist gefragt, meinen Sie? Die Realität zeigt, dass unser Bundespräsident mit dem chin. MP – einem Top-Kommunisten jodelt. Gas kaufen wir in Russland. Krieg führt die USA und einige arab. Länder kämpfen gegen sich selbst. Ohne Kommunismus und Sozialismus. Das Feinbild hat sich verändert.

  • Paul Ernst sagt:

    Ich verstehe die SIK. Mit diesem Personal lässt sich kaum etwas verbessern. Wie sagen SVPler immer: Der Fisch stinkt zuerst am Kopf und der jodelt lieber mit dem chinesischen Ministerpräsidenten anstatt sich für unsere Sicherheit einzusetzen. Wäre der offensichtlich überforderte Ueli National ein SPler hätten die Rechtspopulisten schon längst seinen Rücktritt verlangt. Zum guten Glück beschützt uns die EU. Die Schweiz ist wie eine Perle in der Muschel EU. Vielen Dank, liebe Europäer.

    • R. Merten sagt:

      ja Hr. Ernst- der Fisch stinkt vom Kopf- wer sitzt denn als Prädidentin der sicherheitspolitischen Kommission an vorderster Front? Richtig – ihre Genossin Galladé ! Seit wann attackieren Sozis einander gegenseitig ?. Wenn man den Bericht liest, dann kommt man wirklich zur Ueberzeugung, dass Galladé als Armeeschaffering wirklich keine Ahnung von der Materie hat. Führungsqualitäten null.

      • Alex Kramer sagt:

        Wenn Sie vom stinkenden Fisch sprechen, vor allem dessen Kopf, dann fangen Sie doch bitte mal bei der Armeeführung an, wie bei den STABILO’s (Rotstift) erkannt. Die SIK hat nun wirklich nur die Position einer politischen Revisionsstelle, und operativ keinen bewegenden Einfluss. Das müssten dann doch die Herren am Stinkenden Ende übernehmen, Merten!
        Das ist wie eine Inspektion, wo der Inspizient nicht hinter die Kulissen der Armee sehen kann, weil er keinen Zutritt auf die Bühne hat. Über die Begründung kann man nur spekulieren, aber womöglich stinkt der Fisch halt eben doch vom Kopf her?

      • Paul Ernst sagt:

        Lieber Herr Merten, leider bin ich kein Sozi und kann mir deshalb auch eine Kritik erlauben. Aber ich habe ja gar nicht die SIK kritisiert, weil es aussichtslos ist, mit diesem Bundespräsidenten und seinem Kader bessere Resultate zu erreichen.

      • P. Frick sagt:

        Merten versuchen Sie bitte nicht die Fakten zu vertauschen. Wenn nicht SP-Galladé Präsidentin wäre, hätte man das ganze Thema schon gar nie traktandiert. Die Betonfraktion hat in dieser Kommission die knappe Mehrheit. Galladé wurde überstimmt.

        • Alex Kramer sagt:

          Auf jeden Fall ist nun ja klar, wer die Betonfraktion in diesem Blog anführt. Schon tragisch, wenn man dabei nicht mal politische Ausrichtungen korrekt auf die Reihe kriegt:
          Der Schuldige ist ein Linker! Möge er noch so rechts stehen, die Linke ist schuldig und die Rechte immer im Recht!
          Leider ist das genau das politische Verständnis, welches einer aufgeklärten Demokratie im Wege steht, da kann diese noch so direkt sein; die Grenzen des Systems sind gegeben.
          In der Technik spricht man dann vom schwächsten Glied….

  • ralph kocher sagt:

    Dieser Denkmalschutz ist dermassen lethargisch, weil was sich da offenbarte wäre die volle Unflexiblität der altgestanden, unsachgemäss Gelder generierenden, Führungskaste. Und dies will man vermeiden. Weil ES zeugte von einem Staat im Staate, der alles andere als Beweglich bliebe, als man dies der Army attestieren würde.
    ES gibt viele Länder, wo man mit dem Finger darauf zeigen möchte, weil sie als Endfaktor das Militär zu Rate ziehen (Ägypten). Immerhin begann die Türkei, solche Kader auszumerzen; fulminantes Beispiel…
    Muss sie ewig DER Machterhaltungsfaktor einer Filz-Bürgergilde bleiben?

  • Dimitri Papadopoulos sagt:

    „Eklatante Führungsmängel“ in der Armee, toll, wieder ein Skandälchen. Warscheinlich wieder warme Luft. Übungen sind da, um Mängel zu erkennen und danach zu beheben, und STABILO DUE war sehr anspruchsvoll, die Bewertung sehr streng. Informationen zur tatsächlichen Einsatzbereitschaft und zur Führungsfähigkeit von Armeen gehören schon seit Römerzeiten zu den begehrtesten Nachrichten potentieller Gegner, und bei der jetzigen Zusammensetzung der SiK ist es irgendwie verständlich, dass nicht alles im Detail weitergegeben werden. Armeekritische Selbstprofilierung wäre eine zu grosse Versuchung.

    • Hans Hasler sagt:

      Mängel erkennen und beheben – im Schweizer Militär. Das ich nicht lache…! Die Mängel waren doch schon vorher erkannt und nicht behoben. Mit Stabilo due ist es das gleiche. Die Mängel werden verschwiegen so gut es geht, schöngeredet und am Schluss werden KEINE Anpassungen vorgenommen um die Mängel zu beheben.

    • h.walser sagt:

      Aber was nützt eine Armee mit teuren Geräten, nicht funktionierender Software und eklatanten Führungsmängel? Nichts. Wenn sie wenigstens lernfähig wäre… aber gerade das scheint sie ja nicht zu sein. Eine Trachtengruppe mit grasgrünen Gwändli nützt im Ernstfall nichts.

  • anton meyer sagt:

    Eklatante Führungsmängel in der Armeespitze? Alle, die längere Zeit Dienst geleistet haben, wissen dies aus praktischer Erfahrung – wobei Führungsmängel sich munter in die unteren Chargen fortpflanzen. Einen Bericht hierzu nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen, stellt auch dem eigentlichen Aufsichtsorgan, der SIK, ein schlechtes Zeugnis aus. Sie glaubt so den Ruf der Armee retten zu können – in Wahrheit hilft sie so mit, dass sich die Armee bald selber abschafft. Effizienter als dies die GsoA je tun könnte.

  • Martin Cesna sagt:

    So wie der Autor es im letzten Abschnitt selber beschrieben hat, sind viele Strukturen hier im Lande gedacht in der Funktion. Der General-Code dafür heisst „Konkordanz“, d.h. zämestoh, ja need ufmucke, Fuscht im Sack und schwiige!
    (Den anderen Gedanken, dass die Funktion der Armee eigentlich schon irrelevant sein könnte, wagt man wohl noch nicht zu denken. Oldtimer müssen hübsch aussehen, ob sie noch fahren, ist eher sekundär.)

  • Alfred Siffert sagt:

    Sauhefeli, Saudeckeli. In der Schweiz ist das Militär immer noch mächtig. Kritik am VBS und Untersuchungen sind nicht erwünscht. Im Übrigen betrifft diese Führungsschwäche ja nicht nur das VBS sondern nahezu den gesamten Bund. Wieviele Direktoren, Abteilungschefs oder Oberste und Schulkommandanten wurden nur dank Filz und Beziehungen das, was sie sind? CB persönlich an seinen letzten Tagen als BR einen Direktor ernannt, Rest vom BR hat wie immer abgenickt. Und dieser Direktor hat als erstes 6 Kader mit „rechten Schweizern“ besetzt und führt das Institut fluchend nach Blocherprinzip etc. etc.

    • R. Merten sagt:

      BR Burhalter hat auch Hr. Dieterle eingestellt- gemäss Weltwoche komplett unfähig. Alle Details sind dort dokumentiert. Sie können auch Bundesrätinnen anschauen, wie die gegen die Interessen des CH-Volkes politisieren und haarsträubende Verhandlungsfehler machen. Unangenehme Initiativen wie die Ausschaffungsinitiave werden einfach jahrelang vertröhlt oder aus Gründen der sogenannten „Menschenrechte“ zurechtgestutzt. Seit BR Blocher weg ist reiht sich ein Skandal an den anderen, Hr. Siffert !

      • P. Frick sagt:

        BR Maurer hat Blattmann als Armeechef vorgeschlagen. Er hat die Führung des General- und Armeestabs. Aber der ist komplett unfähig und die Hauptursache des Debakels. Das soll mit der schöngefärbten Zusammenfassung des Berichtes vertuscht werden.

  • Erwin sagt:

    Ja hoffentlich schaut d.NR-Kommission weg! Wäre ja noch schöner, wenn die der besten Armee der Welt am Zeugs flicken würden..!
    Zudem: Man kann doch Kollegen nicht dreinreden. Die wissen schon was sie tun, auch wenn sie es nicht wissen. Schliesslich steht nicht d.Sicherheit d.Landes auf dem Spiel (das ist ja von lauter Freunden umzingelt), sondern der Spielplatz unserer grossen Buben…

  • Ralf Schrader sagt:

    Die Allianz der Unfähigen, das permanente Vertuschen von Fehlleistungen sind typische Merkmale der Schweiz. Siehe auch die ganzen fehlgeschlagenen Softwareprojekte, für die sich nie ein persönlich Verantwortlicher finden liess.
    Wie schon oben erwähnt, Konkordanz und Kollegialität sind nur andere Worte für Totenstarre.

  • Gautier Irgendwo sagt:

    Der Fisch beginnt bekanntlich beim Kopf zu stinken und das, in diesem Fall mit einer Sicherheitskommission, in welcher bestimmt ein gewisser Teil, der Wehrmänner Entwaffnung zustimmt, respektive zustimmen muss. Von Tuten und Blasen also keine Ahnung hat.

    • Hans Hasler sagt:

      Die SiK ist sicher nicht verantwortlich für einen Bericht zu ungenügenden Leistungen, den sie nicht einmal gesehen haben.

      Klassische SVP Taktik: schuld sind immer die anderen. Im Zweifelsfall geht man zum Angriff gengen Kritiker über – es kann ja gar nicht sein, dass man selber etwas verbockt hat.

  • Fredi Gurtner sagt:

    Danke Frau Galladé,endlich jemand der was tut. Dass es in der Armee nicht stimmt ist ja klar. Doch weil Vetterli Wirtschaftdort immer noch gang und gäbe sind ,muss jetzt endlich durchgegriffen werden. Das Maurer nur ein Plapperi ist ja auch klar. Das viele Geld das da verschwendet wird wäre im humanitären Sektoren ,inclusiv AHV und IV wirklich besser angelegt un gebraucht

    • R. Merten sagt:

      aber Sie könnten fairerweise auch einmal erwähnen, Hr. Gurtner, wieviel Milliarden im Asyl- und Sozialunwesen verpulvert werden- von den unsinnigen Beiträgen an die EU ganz zu schweigen. Und dies von den Linken explizit begrüsst und gefördert!

  • Thomas Meier sagt:

    Kann man was anderes erwarten von der peinlichsten Armee der Welt? Ueli Maurer würde in der Privatwirtschaft noch nicht mal eine Migrosfiliale leiten. Der Typ hat null Qualifikationen. Alles was er sein Leben lang gemacht hat, ist das Schosshündchen von Christoph zu spielen. Und so jemand wird Bundesrat? Der wichtigste Job in der Schweiz? Die Schweizer erkennen es in der Wohlstandarroganz nicht, aber unser System ist völlig kaputt. Politiker sollte es verboten sein, Ämter in der Exekutive zu haben. Solche Jobs sollte an neutrale Profis, gewählt von Parlament, gehen, nicht Amateuere.

  • Matthias Studer sagt:

    Mir scheint, einigen ist nicht ganz klar, wie die Rollenverteilung zwischen SIK und der Armee inkl deren Führung ist. Die SIK bestimmt nicht, aber sie ist dafür zuständig, zu überprüfen ob die Armee ihren Auftrag erfüllen kann. Das ist unabhängig von der jeweiligen Parteizugehörigkeit der einzelnen Mitglieder. Die Armee hält die Berichte nicht zurück, weil die Präsidentin von der SP ist. Um eine Armee zu beurteilen muss sie nicht selber gedient haben. Die Armee versucht zu verschleiern um Kadermitglieder zu decken. Übungen machen nur Sinn, wenn man bereit ist, das gelernte umzusetzen.

  • R. Merten sagt:

    könnten Sie auch einmal vom erfolglosen Wirken und vernichtenden Zuständen in den Departementen von Widmer-Schlumpf und Sommaruga erwähnen. Mir sagen hochstehende Politker, dass dort unglaubliches Gewurstel stattfindet. In der Privatwirtschaft wären solche Leute schon lange entlassen worden !

  • Ernst Rietmann sagt:

    Wenn Ueli sagt, alles sei in Ordnung, dann ist alles Ordnung und die SIK hat sich gefälligst zu fügen. Fragen sind nicht erlaubt und/oder werden nicht oder nur teilweise beantwortet (siehe Gripen). Schliesslich hat Ueli die beste Armee der Welt aufgebaut, leider nur im Traum, in der Realität ist es ein ganz anderes Bild. Die braven SVP-AnhängerInnen hüten sich, den Bundesrat Ueli Maurer anzugreifen, er macht ja seinen Job sooooo gut. Dabei ist in seinem VBS z.B. das mit Abstand teuerste IT-Debakel (rund 750 Mio. CHF).

  • Peter Waldner sagt:

    Jede Übung dient dazu, Mängel aufzudecken. Die operative Führung kann danach etwas dagegen tun. Würde nach jeder Übung gleich die hohe, sich selbst doch stets viel zu wichtig nehmende Politik eingreifen wollen, sollte man entweder gleich die operative Führung der Armee abschaffen oder aber die Übungen. Im konkreten Fall muss doch die SIK nur darauf achten, dass Blattman & Co. sich an die Arbeit machen; und vielleicht danach eine neue Übung verlangen. Alles andere wäre übertriebener Aktivismus.

    • Hans Hasler sagt:

      In der Sache bin ich völlig einverstanden. Die SiK soll nun darauf achten, dass nötige Anpassungen geschehen und dass diese Anpassungen im Rahmen einer erneuten Übung überprüft werden.

      Nu scheinen Sie nicht zu verstehen, was die Realität ist: die SiK wäre ohne Medialen Hype nicht mal darüber informiert worden, dass es überhaupt ein Problem gibt.
      Konkrete Massnahmen werden keine stattfinden. Wenn die SiK darauf besteht, wird es doch nur als Zwängerei einer Linken Armeebschafferin bezeichnet.

      • DAM sagt:

        @Hans Hasler
        „…die SiK wäre ohne Medialen Hype nicht mal darüber informiert worden, dass es überhaupt ein Problem gibt“
        Genau das ist meiner Meinung nach das Problem. Eine Kontrollkommission die nicht selbst herausfindet, dass es bei der von ihr zu kontrollierenden Sache ein Problem gibt, ist doch völlig sinnlos.

  • oliver keller sagt:

    Solange es in der Schweiz Menschen gibt, die Geld für Schlagerlieder ausgeben, solange wird eshier auch genügend Geld geben, die lächerlichste Armee der Welt gewaltsam am Leben zu erhalten. Ueli Maurer hat schnell gelernt, dass mit Geissen hüten kein Geld zu machen ist, wenn doch der böseböse Staat auch für erbärmliche Leistungen einen kräftigen Zustupf abzugeben bereit ist.

  • Silvia Bodmer sagt:

    Mit 9 : ( ist doch kein Durchnicken, eher Patt wie wir es im Moment überall kennen, die Zeiten der glanvollen Wahlsiege oder glasklaren Entscheide sind vorbei… alles mehr ein Zufallsresultat. Politik ist gezwungen sich gegenseitig durch mehr Diskussion zu Entscheiden durchzuringen.. Deutschland macht vor.. Frau Merkels Sitz ist nicht gar zu stabil ohne Hilfe ziemlich wackelig.

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