Zu einem ersten Schrittchen genötigt

Das Gipfelergebnis als Ergebnis einer Polit-Erpressung: Mario Monti und Angela Merkel Bild: Keystone

Innert Kürze würde die Währungsunion untergehen, wenn der Gipfel von letzter Woche keine klare Lösung bringen würde. Solche Töne waren von George Soros, der IWF-Chefin Christine Lagarde und vom italienischen Technokraten-Premier Mario Monti zu hören.

Jetzt ist der Gipfel vorbei, auf den Kapitalmärkten trat – gemessen an den Weltbörsen und den Renditen von Staatsanleihen Italiens und Spaniens eine gewisse Entspannung ein. In einigen Medien wird von einem Durchbruch berichtet, andere – vor allem aus Deutschland – schreiben von einem Kniefall von Kanzlerin Angela Merkel. Was ist los?

Um ein klareres Bild von den Gipfelbeschlüssen zu erhalten, gehen wir mit Vorteil seine Vorgeschichte und Geschichte der letzten Woche in groben Zügen durch:

  • Da wurde anfangs Woche ein abgespeckter Plan zur Rettung der Eurozone (PDF) publik, verfasst durch die vier Präsidenten – das heisst durch Mario Draghi von der Europäischen Zentralbank EZB, durch José Manuel Barroso von der EU-Kommission, durch Jean-Claude Junker von der Eurogruppe und durch Herman Van Rompuy vom Europäischen Rat. Die Entwicklung dieses Papiers zeichnen meine Kollegin Tina Haldner und mein Kollege Michael Griesdorf – wie alles Wesentliche zum Thema – in ihrem Eurokrisen-Tagebuch nach. Die Präsidenten wollen im Zeitrahmen eines Jahrzehnts folgende vier Ziele erreichen: 1. Eine gesamteuropäische Überwachung der Banken und gemeinsame Mechanismen zur Abwicklung von Finanzinstituten und zur Garantie von Einlagen. 2. Ein integrierter Budgetprozess über alle Mitgliedsländer mit gemeinsamen Beschlüssen und Durchsetzungsmöglichkeiten, aber auch mit Möglichkeiten zur gemeinsamen Aufnahme von Schulden. 3. Ein integrierter politischer Rahmen mit der verstärkten Möglichkeit der EU-Organe, auf die einzelnen Länder durchzugreifen. 4. (Notwendig aus Punkt 3) Eine Verstärkung der demokratischen Legitimation und Verantwortlichkeit der politischen Führungsorgane der EU. Wie dies glaubwürdig geschehen kann, bleibt allerdings ungeklärt.
  • Rasch wurde klar, dass vor allem Deutschland nach wie vor gar nichts von der gemeinsamen Aufnahme von Schulden hält – bekannt vor allem unter dem Namen «Eurobonds». Auch die Idee einer übergreifenden Bankenaufsicht stiess da auf Ablehnung. Sie war im Papier der Präsidenten im Vergleich zu einer Vorform ohnehin abgeschwächt worden.
  • Doch unter anderem bei diesem letzten Punkt gab die deutsche Kanzlerin am Ende nach. Unten die entscheidende Passage  aus dem Gipfelcommuniqué (PDF):

Wir bekräftigen, dass es von ausschlaggebender Bedeutung ist, den Teufelskreis zwischen Banken und Staatsanleihen zu durchbrechen. Die Kommission wird in Kürze auf der Grundlage von Artikel 127 Absatz 6 Vorschläge für einen einheitlichen Aufsichtsmechanismus unterbreiten. Wir ersuchen den Rat, diese Vorschläge dringlich bis Ende 2012 zu prüfen. Sobald unter Einbeziehung der EZB ein wirksamer einheitlicher Aufsichtsmechanismus für Banken des Euro-Währungsgebiets eingerichtet worden ist, hätte der ESM nach einem ordentlichen Beschluss die Möglichkeit, Banken direkt zu rekapitalisieren. Dies würde an angemessene Auflagen geknüpft, darunter die Einhaltung der Vorschriften über staatliche Beihilfen, die institutsspezifischer, sektorspezifischer oder gesamtwirtschaftlicher Natur sein sollten und in einer Vereinbarung (MoU) festgeschrieben würden.

  • Die Euroländer wollen also nun doch eine einheitliche, länderübergreifende Bankenregulierung schaffen. Das ist klar ein Schritt nach vorne. Die Schwäche der europäischen Banken ist einer der Brandbeschleuniger in dieser Krise. Und die einheitliche Aufsicht ist eine Voraussetzung dafür, dass der Eurorettungsschirm die Banken direkt (nicht mehr wie jetzt mittels die Staatsfinanzen der betroffenen Länder) finanzieren kann. Wie das Communiqué aber klar macht, soll das erst bis Ende Jahr umgesetzt werden und noch an Bedingungen geknüpft werden. Im Fall von Spanien soll die Schuld gegenüber dem Rettungsfonds ausserdem keinen Vorrang vor privaten Gläubigern mehr haben. Weil das vorher der Fall war, fielen die Kurse der privat gehaltenen spanischen Staatsanleihen nach Bekanntgabe der Rettungspläne für die spanischen Banken in den Keller und spiegelbildlich schossen ihre Renditen in gefährliche Höhen.
  • Noch in einem weiteren Punkt hat Merkel nachgegeben, der in der Abschlusserklärung einigermassen verklausulierter formuliert ist:

Wir bekräftigen, dass wir nachdrücklich dafür eintreten, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Finanzstabilität im Euro-Währungsgebiet sicherzustellen, insbesondere durch flexible und effiziente Nutzung der vorhandenen EFSF/ESM-Instrumente, um die Märkte für die Mitgliedstaaten zu stabilisieren, die im Rahmen des Europäischen Semesters, des Stabilitäts- und Wachstumspakts bzw. des Verfahrens bei einem übermässigen Ungleichgewicht ihre länderspezifischen Empfehlungen und ihre anderen Verpflichtungen einschließlich ihrer jeweiligen Fristvorgaben einhalten. Diese Auflagen sollten in einer Vereinbarung (MoU) niedergelegt werden. Wir begrüssen, dass die EZB sich damit einverstanden erklärt hat, als Vertreter der EFSF/des ESM bei der wirksamen und effizienten Durchführung von Markttransaktionen zu fungieren.

  • Wenn ein Land sich grundsätzlich an den Fahrplan der EU hält – wie Spanien – dann soll der Rettungsfonds zur Stützung von dessen Staatsanleihen eingreifen  dürfen – und zwar ohne dass dieses Land die übliche Rosskur der Troika (wie im Fall der bisherigen Empfängerländer von Rettungsgeldern) durchleiden muss. Die Details fehlen auch hier noch, ebenso wie die konkreten Bedingungen, dennoch markiert der Beschluss ein deutliches Abweichen von der bisherigen Haltung der EU-Politiker.

Stehen diese Änderungen und ihre Entwicklung nun für neue Einsichten in der Eurone? Nein!

  • Deutschland hat nicht aus irgendeiner neuen Sicht auf die Dinge nachgegeben, sondern schlicht als Reaktion auf eine politische Erpressung: Mario Monti – gedeckt durch den Spanier Mariano Rajoy und den Franzosen François Hollande – hätte Angela Merkel die Zustimmung zum Pakt für Wachstum verweigert, wenn sie nicht nachgegeben hätte. Der Wachstumspakt ist eigentlich viel mehr ein Herzensanliegen von Monti als von Angela Merkel, aber er ist auch ein grosses Anliegen der deutschen Sozialdemokraten. Das besondere Herzensanliegen von Merkel ist dagegen der Fiskalpakt, der den Euroländern strenge Budgetvorgaben setzen soll, sowie neue Rettungschirm ESM. Nun haben die oppositionellen Sozialdemokraten Merkel klar gemacht, dass sie die nötigen Stimmen für den Fiskalpakt und den ESM im Bundestag nur liefern, wenn Merkel den Wachstumspakt am Gipfel ins Trockene bringt. Also blieb Merkel nichts anderes übrig, als Monti entgegenzukommen. Diesem wiederum blieb angesichts explodierenden Renditen auf seinen Staatsanleihen und zunehmend schlechteren Wirtschaftsdaten nichts anderes übrig, als zu solchen Tricks zu greifen.

Was taugen denn nun die beschlossenen Neuerungen? Nicht viel!

  • Zuerst noch einmal zum Wachstumspakt. 120 Milliarden Euro schwer soll er sein, womit er rund einem Prozent des EU-BIP entspricht. Genau genommen ist der Betrag eine Mogelpackung. Tatsächlich wurden nur 10 Milliarden Euro neue Mittel gesprochen – und zwar für die Europäische Investmentbank EIB. Die Bank soll die 10 Milliarden Euro über Mittelaufnahmen auf den Kapitalmärkten auf 60 Milliarden Euro hochhebeln und damit «wachstumsfördernde» Projekte finanzieren. Beim restlichen Betrag handelt es sich lediglich um Mittel, die ein neues Etikett erhalten. So sollen bereits gesprochene 55 Milliarden Euro aus dem Europäischen Strukturfonds neu kleinen und mittleren Unternehmen, sowie zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit dienen. 5 Milliarden entsprechen schliesslich den Projektbonds, mit denen Infrastrukturmassnahmen finanziert werden sollen. Angesichts der Art der Probleme der Eurozone (hinderliche Strukturen der Eurozone und der Arbeitsmärkte) und ihrem Umfang (tiefe konjunkturellen Krise in einer Reihe von Euro-Ländern) ist der Fonds ohnehin nicht viel mehr als Politmarketing.
  • Die direkte Unterstützung von Banken und/oder Staatsanleihen durch den Rettungsfonds ist nicht besonders glaubwürdig, weil es der Rettungsfonds nicht ist. Die Mittel des Fonds (egal ob EFSF oder ESM)  sind viel zu beschränkt, um die spanischen und italienischen Banken, bzw. die spanischen und italienischen Staatsanleihen glaubhaft stützen zu können.
  • Eine glaubhafte Stützung grundsätzlich solventer Länder (wie Spanien oder Italien) und der (grundsätzlich solventen) Banken bedeutet nicht, dass untragbar hohe Lasten eingegangen werden. Es bedeutet einzig, die selbsterfüllende Prophezeiung aufzuhalten, zu der die ständig steigenden Anleihenrenditen dieser Länder führen. Die Illiquidität dieser Länder führt so dann tatsächlich zur Insolvenz, weil die steigenden Kosten für den Schuldendienst nicht mehr geschultert werden können. Dasselbe gilt für Garantien von Einlagen. Die Angst vor einem Abwärtskreislauf führt auch bei Finanzinstituten zur gleichen selbst erfüllenden Prophezeiung mit existenzgefährdenden Kapitalabflüssen. Anders gesagt führt ein glaubwürdiges Abwehrdispositiv (mit einer gigantischen Summe bereitstehender Mittel) zu geringeren Kosten, weshalb am Ende kaum Geld fliessen muss. Ein ungenügendes Abwehrdispositiv kann dagegen sehr teuer werden und dennoch wenig bewirken. Siehe dazu auch hier und hier)
  • Eine solche glaubhafte Abwehr könnte die EZB bereitstellen – sie kann Geld aus dem nichts erschaffen und ist daher nie illiquid. Solche Eingriffe zugunsten von gefährdeten Staaten und der wichtigsten Banken gehören ansonsten zu den zentralen Funktionen einer Notenbank – das läuft unter dem Stichwort «Lender of Last Resort». Gerade weil die einzelnen gefährdeten Mitgliedsländer der Eurozone, anders als ebenfalls hoch verschuldete Länder wie Japan, die USA oder Grossbritannien, keine solche eigene Zentralbank zur Verfügung haben, explodieren ihre Zinskosten, während die anderen von ausgesprochen tiefen Zinsen profitieren. Obwohl am jüngsten Gipfel die EZB ausgesprochen häufig als Mittlerin genannt wurde, ist von einem solchen umfassenden Einsatz der Notenbank bisher noch nicht die Rede. Erst ein solcher würde die Lage entschärfen.
  • Eine solche Entschärfung würde die Abwärtsspirale der Eurozone aufhalten, was für ihr Überleben zwingend notwendig ist. Eine nachhaltige Lösung wäre das aber auch noch nicht. Die Eurozone würde noch immer an den schweren strukturellen Mängeln leiden, die die Währungsunion von einem funktionierenden «optimalen Währungsraum» trennt (hier eine ausgezeichnete Zusammenfassung von Paul Krugman dazu). Ohne die Behebung dieser Mängel würden Krisen die Eurozone stets von neuem begleiten. Die letztlich entscheidende Frage hier lautet allerdings, ob die Völker der Eurozone so viel an Souveränität abgeben wollen, so viel an demokratischer Legitimation für ein integrierteres Europa aufbringen werden um eine solche Währungsunion zu schaffen und ob sie dafür die passenden institutionellen Regelungen zu schaffen imstande sind – mehr dazu hier.

51 Kommentare zu «Zu einem ersten Schrittchen genötigt»

  • Linus Huber sagt:

    And now, let’s have a little joy with Mr. Farage once again:

    http://youtu.be/lYoh7XhYe1k

  • Anh Toan sagt:

    „4. (Notwendig aus Punkt 3) Eine Verstärkung der demokratischen Legitimation und Verantwortlichkeit der politischen Führungsorgane der EU. Wie dies glaubwürdig geschehen kann, bleibt allerdings ungeklärt.“

    Mit ein wenig Verstand lässt sich das schon klären, es wird offensichtlich, was gemeint ist:

    Demokratie erklärt, wer Souverän, also die oberste gesetzgebende Behörde ist, nämlich das Volk: Damit EU Organe demokratisch legitimiert und einer demokratischen Verantwortung unterstellt werden können, müssen diese vom europäischen Volk und nicht von den Regierungen der europäischen Völker eingesetzt werden. Bis jetzt wurde die EU nicht von EU Führungsorganen, sondern von den Regierungen der einzelnen Mitgliedsstaaten geführt. Voraussetzung jeder demokratischen Legitimation der politischen Führungsorgane ist Souveränität, für die EU kommt wohl nur ein Bundestaat im Frage. Im Kern hat man sich mit diesem 4. Punkt geeinigt, wenn auch ein wenig verklausuliert und unverbindlich formuliert, einen Bundesstaat zu schaffen.

    Das sind eindeutig neue Einsichten. Jetzt braucht nicht mehr die EU neue Einsichten, die Untergangspropheten zu EU und EUR brauchen dringend solche.

    • Linus Huber sagt:

      Warten wir besser ein wenig ab und beobachten, welche Parteien das Stimmvolk in den Wahlen der nächsten Jahre unterstützen wird. Es braucht nur ein Land um die Dynamik in Gang zu setzen, welche das ganze gebrechliche Gebilde „EU“ zum Einsturz zu bringt.

      • Thomas ernst sagt:

        Ja.
        Das einzige, was unsicher ist, sind der genaue Anlass und der genaue Zeitpunkt des Zusammenbruchs, und davon abhängig, das Ausmass des Desasters.

        Meine persönliche Schätzung ist: Jedenfalls vor Ende 2012. Und ich rechne mit mindestens 10% der Bevölkerung, die den Schlamassel in den ersten 4-6 Wochen nicht überlebt. Alte, Kranke und Instabile zuerst. New Orleans während Kathrina zeigt die Probleme. Was tun mit nicht-transportfähigen Kranken, wenn ein Spital keinen Strom und kein Wasser mehr hat? Die Antwort ist erschreckend einfach.

        Aber die Merkelisten und Bilderberger halten das ja für nötig, um die Neue Weltordnung zu etablieren…

      • Anh Toan sagt:

        @Linus Huber: Das einzige Land, das vielleicht nicht mit macht ist UK, die waren schon immer nur dabei, um zu bremsen. England riskiert damit eine Abspaltung der Schotten, Walliser und Nordirlands. Die europäische Einigung führt zum Zerfall des vereinigten Königreiches, das schon alleine begrifflich ins vorletzte Jahrhundert gehört.

    • hans nötig sagt:

      Wieviele „demokratische“ Abstimmungen in der EU hat es gegeben die man nicht wiederholt hat, zb zum Lissabon-Vertrag?

      Wenn die EU Komission von einer demokratischen Legitimation zum durchgreifen auf einzelne Länder faselt, sollten bei jedem Menschen in Europa alle Alarmglocken läuten.

      • Anh Toan sagt:

        @hans nötig: Auch die Abstimmung zum Frauenstimmrecht musste mehrmals durchgeführt werden, am Schluss musste das Bundesgericht dieses in Appenzell durchsetzen. Es wurden Abstimmungen wiederholt um eine demokratische Legitimation zum Durchgreifen in einzelnen Kantonen geschaffen. Ist es deswegen falsch? Müssen deswegen Alarmglocken läuten?

        Wenn das Volk eindeutig gegen was ist, kann man Abstimmungen so oft wiederholen, wie man will, das Resultat bleibt das Gleiche. Nur wenn das Volk gespalten ist, kann mit Wiederholung von Abstimmungen das gewünschte Ergebnis erreicht werden.

      • Thomas Ernst sagt:

        @ Anh

        Sie mögen das begrüssen, dass das Bundesgericht die Appenzeller par Ordre de Mufti in die Neuzeit verurteilt hat. Demokratisch war das nicht.

        Was die EU und Kaiserin Merkel die Erste von Europa heute machen, ist dasselbe undemokratische Spiel, nur in viel grösserem Massstab.

        • Anh Toan sagt:

          @Thomas Ernst

          Aus Sicht der Appenzeller war es nicht demokratisch, aus Sicht der Schweiz jedoch durchaus. Das ist so im Bundesstaat.

          • Thomas ernst sagt:

            Sorry, es war rechtsstaatlich ok (im Rahmen der Verfassung), aber nicht demokratisch (aufgrund einer Volksabstimmung), weder für die Appenzeller, noch für den Rest der Schweiz. Die Frage: „Wollt Ihr den Appenzellern das Frauenstimmrecht in kantonalen Angelegenheiten aufzwingen?“ wurde nie gestellt.

            Demokratie und Rechtsstaat werden oft verwechselt bzw gar nicht unterschieden.

          • Anh Toan sagt:

            @Thomas Ernst: Die Rechtsgleichheit in der Bundesverfassung ist auch demokratisch legitimiert, und dieser hat die Appenzeller Praxis zum Stimm- und Wahlrecht widersprochen. Demokratisch legitimiert ist nicht gleichbedeutend wie in einer Volksentscheidung angenommen.

    • Anh Toan sagt:

      Es ist eine Frage der Kommunikation: „Demokratische Legitimierung der EU Organe“ kommt gut an beim Volk, „Bundesstaat“ ist schwerer verkaufbar, das braucht vor allem Zeit, denn das Volk mag keine Veränderung. Das Volk will allenfalls Re(E)volution, wenn die Veränderungen zu schnell kommen.

      • Michael Schwarz sagt:

        @Thomas Ernst:

        Die Gerechtigkeit hat seinen Preis, für die Gerechtigkeit muss man kämpfen. Der Begriff „Kampf“ muss in 21 J.h neu definiert werden. Wenn wir die Entwicklung in nächsten 30 bis 50 Jahren voraus denken, ist eine globale Wirtschafts-, Geldpolitik und Fiskalpolitik unvermeidbar, weil nur die globale Regulierung bringt die Stabilität und das Gleichgewicht im System, was wiederum die Gerechtigkeit gewährleistet – die Stabilität und dem Gleichgewicht im System schaffen die Bedingungen für die Gerechtigkeit. D.h. der nationale Staat wird frühe und später sich auflösen. Die globale Unternehmen können nur reguliert werden, wenn sie einem globalen Regulator unterstellen, womit deren Einfluss auf die wirtschaftspolitikschen und politischen Entscheidung verringen.

        • Andres Müller sagt:

          „eine globale Wirtschafts-, Geldpolitik und Fiskalpolitik unvermeidbar“
          Ich habe Ihnen oben schon geschrieben dass wir eine globalisierte Elite haben welche die Finanzmärkte und die Politik kontrolliert. Die Konzentration von Regulierung in die Hand einer internationalen Institution würde heute und jetzt der Einführung einer elitären Marktdiktatur entsprechen (die im Prinzip im Untergrund der Schattenbankensysteme bereits existiert). Der Zusammenschluss einiger Finanzmarktgrössen wie Rotschild und Rockefeller ist bereits vollendet, die Kontrolle der westlichen Industriestaaten durch elitäre Techokraten im Gange. Achten sie mal auf die Wahlverfahren zu Weltbank, IFW usw. Sie werden erkennen dass die Gewählten alle denselben Netzwerken entstammen.
          In Europa ist derzeit die Bruegel Denkschmiede jenes Netzwerk das neue Führungskräfte in die Politik rekrutiert. Bruegel wiederum ist eine Suborganisaton der transatlantischen Bündnis -organisationen.

          Als seinerzeit die CIA Gefangenentransporte im geheimen durchführte, da wurden dieseleben Netzwerke aktiviert die heute an der Stripe der Finanzmarkrisenbekämpfung ziehen. Glauben Sie mir, zwischen Theorie und Praxis klafft eine der Öffentlichkeit eine Wissenslücke -und die heisst Demokratieumgehungsvefahren, Geheimbündnisse, Geheimabkommen, elitäre Zirkel und das Management-Netzwerk der Finanzmarkkonzerne.
          Deren Organisation würde durch noch mehr weltweite Machtkonzentrationen noch mehr gestützt.

          Ich gebe Ihnen Recht, für Gerechtigkeit muss man kämpfen und am Besten tut man das indem man die Demokratie auf allen Kanälen unterstützt. Man muss alles zerschlagen das in einer balckbox arbeitet, so wie etwa die BIZ, die EZB und diverse Organisationen in Brüssel und den USA und China.

        • Thomas Ernst sagt:

          @ Michael

          Sie vertreten – ich nehme an, ohne den Überblick zu haben – die Meinung, dass zur Lösung von Problemen, welche durch zuviel Machtkonzentration und den Machbarkeits- und Kontrollwahn der elitären Zirkel geschaffen wurden, noch mehr Machtkonzentration und noch mehr Geheimabsprachen nützlich wären.

          Wie Eisenstein (Charles Eisenstein, Die Renaissance der Menschheit) eloquent und detailliert darlegt, geht es seit der Erfindung des Feuers immer um die Kontrolle (=Bekämpfung) der Umwelt. Was früher von jedem genutzt werden konnte (z.B. ein Wald) wird eingezäunt, monetarisiert und verkauft.

          Inzwischen ist die Content-Mafia (die grossen Studios, Record Labels etc.) schon dabei, jede Lautäusserung zu patentieren und zu verkaufen. Konnte man früher ein Geschäft eröffnen und sein Glück versuchen, braucht es heute für alles und jedes eine Lizenz, ein Zertifikat, eine Bewilligung. In Zürich brauchen selbst Grosseltern, die ihre Enkel hüten, eine Bewilligung.

          Die Weltregierung und New World Order sind nichts weiter, als eine weitere Drehung an der Kontrollspirale. Sie wird nur zu noch mehr Problemen, noch mehr Umweltzerstörung, noch mehr Sklaverei und Abhängigkeit führen.

          Die Antwort auf das Versagen der Organisationen (EU, EURO, UNO, etc.) ist nicht, noch mehr Organisationen, sondern weniger. Die Antwort der Zukunft heisst: Selbstorganisierende Netzwerke. Linux macht vor, wie sowas funktioniert.

          In diesem Sinne stimme ich auch @Andres Müller zu. Freiheit ist nicht gratis. Der Ansatz heisst aber NICHT bekämpfen (was man bekämpft, dem gibt man Energie), sondern ignorieren und was anderes machen. Tauschbörsen und private Netzwerke zahlen keine Steuern.

          • Michael Schwarz sagt:

            @Thomas Ernst:

            Der Grund für die globale Regulierung ist die Regulierung der globalen Elite. Das ist die einzige Option das gesamte System wieder ausbalanciert wird, nämlich die Machtkonzentration zu verringen. Bis heute können wir nur auf nationale Ebene den gloablen Unternehmen regulieren, das ist auch der Grund warum das System versagt hat, was zum Zussammenbruch des Systems geführt. Es besteht einen Konflikt zwischen nationalen Regulatoren und globalen operierenden Unternehmen.

            Das ist der Grund warum die Banken aus der Krise von 2001 und 2008 keine Lehre gezogen wurden, weil der Konflikt zwischen den globalen operierenden Unternehmen und nationalen Regulierungen weiterhin besteht. Solange dieser Konflikt besteht, besteht die Gefahr des Systemzusammenbruchs, weil globale operienden Unternehmen permanent nach Lücke in der Regulierung suchen, und sie ausnutzen zu versuchen.

          • Michael Schwarz sagt:

            @Thomas Ernst:

            Die elitäre Kreise in der Welt der Finanz sind übermächtig, sie bestimmen den Kurse. Es überrascht mich nicht, dass die Banken sich zusammengeschlossen haben, bzw. Trust gebildet haben, um die Zinsreferenzzinssätze, Aktienkurse, Devisenkurse, Anleihkurse zu manipulieren. Wie sollte man Geld verdienen, wenn man kein Wahrsager ist, die Antwort ist einfach, wenn wir es nicht kann, können wir die Kurse aktiv gestalten, bzw. manipulieren. Das ist ein gutes Beispiel, dass die nationale Regulierung auf internationale Ebene versagt. Den Grund des Versagens habe ich bereits beschreiben.

          • Michael Schwarz sagt:

            @Thomas Ernst:

            Die elitären Kreise sind in der Welt der Finanz übermächtig. Sie manipulieren den Kurse, sie bestimmen die Kredite, Geldpolitik, Wirtschaftspolitik und Fiskalpolitik – die USA ist ein ausgezeichnetes Beispiel.

          • Linus Huber sagt:

            @ Thomas ernst

            Ich stimme Ihnen in dieser Beziehung uneingeschränkt zu. Die Zeichen sind unverkennbar, obwohl die Dynamik auf verschiedenen Ebenen noch nicht die bestehende Machtstruktur verändern konnte. Unter andern sind folgende diesbezügliche Bewegungen bemerkenswert:

            Wahlergebnis in Griechenland
            Bemerkenswerter Erfolg Ron Paul’s
            Occupy-Bewegung
            Unzählige nicht Main Media Foren, welche die Meinungsbildung rasant beeinflussen
            Erfolgreiche Piratenpartei in Deutschland (auch ohne ein richtiges Programm)
            Starker Zuwachs in Meinungsumfragen einer neuen Partei in Italien unter Führung eines Komikers

            Aus diesem Grunde erwarte ich mittelfristig (1-5 Jahre) ein politisches Erdbeben.

          • Thomas ernst sagt:

            @ Michael

            Welche Illusion, zu glauben, die Agierenden des Machtzirkels liessen sich kontrollieren. Glauben Sie wirklich, Merkel hätte jemals etwas gegen die Interessen der Deutschen Bank unternommen? Glauben Sie wirklich, UBS, CS und Co würden sich von der Finma kontrollieren lassen? Wie naiv kann man heute noch sein?

            Natuerlich wird für die Kulisse ein Drama abgezogen. Die gleichgeschalteten Medien sorgen dann dafür, dass wir was zum Staunen haben. Alles völlig harmlos.

            Wenn einer sich wirklich querlegt oder abweicht, wird er eliminiert, wie Olof Palme (googeln!) oder neutralisiert wie Strauss-Kahn (googeln!). Beide werden den Bilderbergern heute nicht mehr gefährlich, und dienen auch dazu, potentielle Abweichler (z.B. Trittin – googeln Sie Trittin und Bilderberger) rechtzeitig einzuordnen.

            Da nur wenige Leute via wenige Unternehmen und Organisationen die ganze Welt im Griff haben, besteht die einzige Gefahr in einem Volksaufstand. Warum wohl hat die US Homeland Security mehrere Millionen Hohlspitzpatronen bestellt? Um einen entlaufenen Mörder einzufangen?

            Träumer

          • Thomas ernst sagt:

            @ Linus

            Aus meiner Sicht sind nur die echten Protestparteien wie die Piraten genuin.

            In der US Blogsphaere gibt es leider überzeugende Indizien, dass z.B. Auch Occupy letztlich von Agenten der Bilderbergern gesteuert werden. Ein wohlfeiles Druckventil, das den Leuten den Eindruck gibt, sie wuerden etwas bewegen. Daher ist das ganze auch völlig wirkungslos. Aber es neutralisiert die Protestwilligen wirksam und ermoeglicht es den Systemschergen die Leadertypen des Protestes rechtzeitig zu erkennen und still aus dem Verkehr zu ziehen.

            So wird das heute gemacht.

            Enden wird das erst mit der Apokalypse. (Welche bekanntlich nicht, wie oft behauptet, den Weltuntergang bezeichnet, sondern „totale Enthüllung“ bedeutet.). Wenn es keine Staatsgeheimnisse mehr gibt, wenn keine Geheimoperationen und Täuschungen mehr möglich sind, dann verlieren die Machteliten ihren Einfluss. Wenn jeder sieht, wie erbärmlich, ängstlich und abhängig die Merkels, Obamas und Rockefellers in Wirklichkeit sind, werden wir sie nur noch bemitleiden.

          • Linus Huber sagt:

            Ich spreche vom Gesinnungswandel, welcher sich schrittweise in Gang setzt. Ebenfalls erkenne ich die von Ihnen angedeuteten Anstrengungen im Bereiche der Inneren Sicherheit in vielen Staaten, welche wohl das zunehmende Unbehagen der Eliten zum Ausdruck bringt.

      • Linus Huber sagt:

        Voll daneben.

        Sobald die Auswirkungen der gegenwärtigen Politik wirkliche Sparmassnahmen unabdingbar machen, d.h. die Staaten wirklich weniger ausgeben als einnehmen, wird sich die politische Situation erst wirklich radikalisieren. Bis anhin war der Leidensdruck noch sehr schwach, was sich bald ändern dürfte.

        Eine Demokratie kann auch rückwirkend Vereinbarungen als ungültig erklären, womit man sich der jetzt angehäuften Schulden entledigen kann. Sofern wir nicht mit Gewalt ein vermeintliches Recht erzwingen wollen oder können, wird dies in den nächsten Jahren sicherlich zu diesem Schritt kommen. Ein einziges Land, welches diesen Weg einschlägt, wird einen Dammbruch erzeugen, welcher, wenn einmal in Gang gekommen, nicht mehr aufzuhalten ist.

        • Michael Schwarz sagt:

          @Thomas Ernst:

          Die nationalen Staaten versuchen mit nationaler Gesetzgebung den globalen Unternehmen zu regulieren. Das ist der Grund warum in der Regulierung immer grösse Lücke aufweist. Dies führt zur Ungleichheit der gesetzlichen Regulierung, nach Unten ist es überreguliert, nach Oben ist Unterreguliert. Diese Ungleichheit bei der Regulierung kann nur durch dem globalen Regulator und Überwachung aufgehoben werden.

  • Michael Schwarz sagt:

    Die Erkenntnisse und Lektionen aus der Euro-Krise müssen alle Ökonomen, auch die US-Ökonomen ernst nehmen. Ein gemeinsame Wirtschaftsraum funktioniert nicht durch eine gemeinsame Geldpolitik und Währung. Das wichtige Element eines gemeinsaem Wirtschaftsraums ist die Gemeinsamkeit, wenn innerhalb des Wirtschaftsraums keine Gemeinsamkeit existiert, wird auch der Wirtschaftraum halthaltig nicht funktionieren. Viele europäischen Ökonomen haben in diesem Punkt nicht verstanden, als die gemeinsame Währung und Geldpolitik einführte. Heute wissen wir mehr als vor 10 Jahren, heute würden wir keine gemeinsame Währung und Geldpolitik mehr zulassen.

    Der einzige Weg ist die Integration, der Zusammenbruch und Zerlegung der EURO-Zone stellt keine Option dar. Die EU-Politik müssen jetzt die Chance nutzen, eine vertiefte Integration der Euroländer zu erreichen, wie Eurobonds, Bankunion, Bankregulierung etc. und die Identität der Europäer wieder zu erlangen, die Amis machen es nicht besser, die Markro-Daten zeigt es deutlich. D.h. die Schweizer Banken müssen weiterhin die schweizerische Unternehmenskultur pflegen – das Möchtgern Amis zu sein, haben die Schweizer Banken und CH-Gesellschaft Mrd. gekostet.

    • Andres Müller sagt:

      „Eurobonds, Bankunion, Bankregulierung“

      Herr Schwarz, theoretisch wäre ich mit Ihnen einig, wenn es denn nur eine technische Angelegenheit wäre bei der Alle an einem Strick ziehen würden.

      Aber vielleicht haben Sie es schon gelesen?
      http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/geld/Da-daemmerte-mir-erstmals-dass-es-in-London-einen-Inside-Club-gibt/story/26540824
      „…..ein innerer Zirkel der Finanzelite, der die wahren Handelsbedingungen hinter den Kulissen bestimmte, ohne dass die übrigen Marktteilnehmer davon Kenntnis hatten. “

      Was in London gilt, das gilt über die gesamte globalisierte Welt hinweg -Barclays, Goldman Sachs, Morgan Stanley usw. ist der elitäre Kopf einer tausenköpfigen Hydra der man zuerst den Kopf abschlagen muss. Bankenregulierungen laufen ansonsten nur darauf hinaus das Gegenteil zu bewirken. Daselebe gilt für Eurobonds, solange etwa Deutschland durch Lohndumping den Wettbewerb in der Eurozone verzerrt, ist das Anliegen kaum sinnvoll durchzuführen.
      Eine Bankenunion in der gegenwärtigen Lage ohne Zerschlagung er Eliten-Clubs entspricht in gewisser Weise der Einführung des Finanzmarkt-Totalitarismus und der Weiterführung des Zitronensozialismus.

  • Sacha Meier sagt:

    Auch wenn die Gipfelbeschlüsse auf den ersten Blick positiv aussehen, sie sind bloss kosmetisch attraktiv. Das Grundproblem der Eurozone war die fehlende politische Integration (wie sie z.B. die Schweiz oder USA haben). Wo keine Fiskalunion, kein Finanzausgleich, Abgrenzung von Landes- zu Bundeskompetenzen, etc. bestehen, kann jeder für sich wursteln. Das wurde auch getan und die Banker hat es gefreut. Schliess sind sie dank ihrer Kreditpolitik des Anfütterns systemrelevant geworden. Jetzt, einige Billionen Euro Schulden später, ist eine vernünftige Lösung der Probleme kaum möglich. Wer soll z.B. die fast vollständig auf Bau und Konsum ’spezialisierten‘ Südländer reindustrialiseren und wiederausbilden, damit dort so etwas wie Wertschöpfung stattfindet? Dazu reichen nicht einmal die angehäuften Schuldenbeträge. Das gleiche Deindustrialisierungsproblem haben übrigens auch die USA: «Made in China» hat nur solange funktioniert, bis die ehemals produktiv-wertschöpfend erarbeiteten Vermögen des Mittelstandes noch nicht an den neo-feudalistischen Geldadel umverteilt worden ist. Fazit: Was wir gerade erleben, geht weit über eine Währungs- und Schuldenkrise hinaus. Es ist nichts geringeres, als der langsame, sichere und unabwendbare Niedergang der westlichen Zivilisation. Historiker sprechen da nüchtern vom Ende eines Zivilisationszyklus. Vielleicht gehen wir ganz unter – vielleicht bekommen wir in einigen Jahrhunderten so etwas wie eine Französische Revolution II. Sicher ist auf jeden Fall, dass wir noch für eine sehr lange Zeit durch eine Art Neo-neumittelalterliche Talsohle schreiten müssen und wohl auch alle Abgründe der menschlichen Machtgelüste (Neo-Feudalismus, Leibeigenschaft, Folterstrafen, Hunger, Seuchen, etc.) auskosten werden – bis wieder einigen ganz schlauen Menschen ein Licht aufgehen wird, dass Wohlstand für Alle aus Bildung, Wissenschaft, Innovation und produktiver Wertschöpfung gemacht sind. Geschichte wiederholt sich nun einmal immer wieder.

    • Thomas ernst sagt:

      Genau!

    • hans nötig sagt:

      Wir könnten uns auch wehren als uns dem von oben herab bestimmten Schicksal hinzugeben.

      Eigentlich müssen wir das, dieser Planet wird keine 100 Jahre Neoliberalismus überleben (naja der Planet schon aber ich befürchte das Ökosystem nicht). Vielleicht schaffen wir es ja nach dem „Weimarer-Moment“ unserer Generation?

    • Thomas Ernst sagt:

      @ hans

      …wenn man präzise sein will: Der Planet und ein Ökosystem werden die Menscheit sicher überleben (das Leben ist bekanntlich nicht totzukriegen), doch UNSER Ökosystem, die UNS vertraute Umwelt und WIR könnten den grassierenden Raubbau nicht überleben. Es geht eben nicht um die Rettung des Planente (wie das WWF und Greenpiss behaupten, um als Ökomultis das Geld abzusahnen), sondern um die Menschen.

      Und da wird’s plötzlich schwierig, weil komplex und vernetzt. Die CO2-Schwindler sehen nur das Geld, das sie absahnen können, aber nicht die Nöte der Bangladeshis, die Wünsche der Chinesinnen und das Elend der Brasilianischen Ureinwohner…

  • hans nötig sagt:

    Bin ich der einzige der mittlerweile eine stark errötete Stirn aufweist vom täglichen „facepalmen“ ob unserer „Leader“?

    Die sitzen da auf einer Sauerei von geschätzt 15 Billionen an potentiellen Risiken alleine in Italien, Spanien, Portugal, Irland und Griechenland: Die Finanzinstitutionen wiesen im Mai 2012 ~10 Billionen an Bilanzsummen auf, die Notenbanken nochmals ~1,5 Billionen und oben drauf kommen noch mehr als 3 Billionen an Schulden (Daten aus dem Wirtschaftsblog Querschüsse). Nach mehr als 3 Jahren Bankenrettungen versteht sich.

    Die Sparprogramme haben in Ländern wie Portugal oder Griechenland zu einem massiven Verlust an.. allem geführt: Das BIP nimmt ab, die Konsumausgaben nehmen ab, die Bruttoinvestitionen nehmen ab, die Industrieproduktion nimmt ab, die Arbeitnehmerentgelte nimmt ab, natürlich sinken damit auch die Steuern. Wobei etwas übertrieben habe ich da, gibt auch Dinge die zunehmen: DIe Arbeitslosigkeit sowie die Schulden.
    Ja, es wurde noch kein Rappen davon abgebaut (nur in Griechenland über den Schuldenschnitt). Das ist die erfolgreiche Bilanz von mehr als 2 Jahren Alternativlosigkeit. Mich schauderts ja noch heute wie schlimm wohl die nicht vorhandene Alternative gewesen wäre.

    Die Kapitalflucht über Target2 hält auch unbegrenzt an (gut sichtbar in den Einlagefazilitäten), genauso wie die Ausweitung der EZB Bilanzsumme (der durch den „Ankauf“ risikobehafteter „Assets“ auf ~3 Billionen gewachsenen Aktiva Seite stehen satte 85 Milliarden an Passiva gegenüber). Mehr als 800 Mia der 10 Bio in der Bilanzsumme der PIIGS Banken sind Verbindlichkeiten gegenüber dem „Eurosystem“.

    Bei derart übler Lage würde man als rationell denkender Mensch davon ausgehen das die, die angetreten sind um die Welt zu verbessern (von uns gewählt und täglich bei der Arbeit in den Parlamenten vor dem betreten daran erinnert, da stehen überall hehre Sätze über die Arbeit für das Volk und solche Spässe) sich bei ihren Treffen zusammensetzen, die Probleme ansprechen und an konkreten Lösungen arbeiten.
    Und was machen sie? Zeit kaufen und Nebelkerzen zünden, auf jedem „finalen“ „Rettungs“gipfel. Alles wird einer mittlerweile globalen Wirtschaft untergeordnet der einziges Ziel der Profit ist (im Gegensatz zb zu einem KMU), massive Geldbeträge dafür aufgewendet um ein paar marode Banken über die Runden zu helfen, ganze Völker verkauft um zuhause nicht den Kopf zu verlieren oder schlicht an der Macht zu bleiben („faule Griechen“ etc). Ja nicht die zugrunde liegenden Probleme ansprechen oder, Gott bewahre, diese sogar zu lösen (falls dies überhaupt möglich ist). Steuern sind ja genug da, ansonsten kürzt man halt im Sozialen und bei der Bildung.

    Den Blog in allen Ehren, aber ein paar Neusprech Zitate die mit „bekräftigen“ beginnen und sehr viele wollen und sollen im Artikel hinterlässt bei mir einfach diesen Eindruck: Denn sie wissen nicht was sie tun (die Politiker nicht der Author :P), tun das dafür mit Nachdruck.

    So und jetzt zwick ich mich mal wieder in dern Arm, eventuell wache ich ja doch einmal aus diesem gleichgeschalteten Albtraum auf. Musste raus 😉

    • Andres Müller sagt:

      Herr nötig, man folge den Pfaden des Geldes. Diese Empfehlung ist noch Jahrzehnte nach dem Watergate-Skandal gültig. Und wie Sie richtig anbemerkt hatten kann man am Target-2 System ablesen wohin das Geld in Euroland fliesst. Nach wie vo findet eine hohe Kapitalfucht aus den PIIGSS -Staaten richtung Norden statt. Die Bilanzen werden immer asymmetrischer und diese Fluchtkapitalien haben den point of no return bereits überschritten.

      Richtig im Artikel wurde vermerkt dass Merkel nachgegeben hat um „Banken direkt zu rekapitalisieren“. Das ist wohl auch der Grund warum die Märkte kurz danach in Jubel ausgebrochen waren. Wenn man Merkel allerdings kennt, so weiss man dass die Dame hier nur aus innenpolitischen Gründen geblockt hatte. Jede Form der Bankenregulierung wurde bisher nur angekündgt, aber niemals effizient umgesetzt .ausser den Instituten immer mehr Geld zur Verbrennung zu überlassen. Alle diese politischen Äusserungen über Kapitalkontrollen und dergleichen werden mit Möglichkeiten zur Bilanzverwässerung und weiterer Möglichkeiten zu Mehrfachbesicherung apostrophiert. Europa ist eine Reichen-Eliten Union, das ist deren einzig verliebener Zweck, die Menschen werden das mit höheren Steuern bezahlen müssen.

      • hans nötig sagt:

        Stimme Ihnen 100% zu.

        Mein Problem liegt auch weniger darin zu verstehen wer am meisten profitiert, und wenn ich hier schreibe was ich von dem korrupten Pack halte würde ich vermutlich gesperrt werden. Aber das ist ok, ich meine, wenn sich niemand wehrt, wieso soll man es nicht versuchen?

        Was mir bald den letzten Nerv raubt sind die gleichgeschalteten und weichgespülten Medien, die nicht mal mehr öffentlich zugängliche Wirtschaftsdaten aufbereiten dürfen und sich daher mit Hofberichterstattung zufrieden geben. Das ist für mich unverzeihlich, die Leute werden teils sogar missinformiert, der grossteil der Menschen hat schlicht keine Ahnung wie schlimm es aussieht. Ich finde sowas grob fahrlässig und mit einer Demokratie hat das auch nicht mehr viel zu tun.

    • Anh Toan sagt:

      @hans nötig:

      Die Industrieproduktion und die Exporte steigen in Portugal. GDP steigt zu aktuellen Preisen, jedoch nicht inflationsbereinigt, wenn ich die Tabellen bei eurostat richtig lese. Die Arbeitslosigkeit bleibt nahezu konstant, da Arbeitskräfte wegziehen. Und da die Märkte dies erkennen, steigen die Kurse der Staatsanleihen, bzw sinkt deren Rendite, von über 12% per Ende 2011 auf aktuell rund 10%.

      Ich will damit keineswegs sagen, in Portugal sei nun alles gut, jedoch geht mir die selektive Wahrnehmung von Wirtschaftsdaten durch die Medien auf den Sack. Was nicht in die Theorie passt, wird weggelassen, oder noch frecher, wie Sie betreffend der Industrieproduktion, einfach Behauptungen aufgestellt, die nicht den Tatsachen entsprechen.

      Warum steigen die Kurse der Portugiesischen Staatsanleihen?

      • hans nötig sagt:

        Die Industrieproduktion liegt in etwa auf dem Niveau von 1995, das sie von April auf Mai ein paar Punkte stieg ist durchaus positiv, aber der Output schwankt immer ein wenig das sollte man daher mit Vorsicht geniessen. Auf alle Fälle ist der Output seit 2008 um beinahe 20% eingebrochen.
        Die Arbeitslosen blieben für einen Monat konstant, sie ist im Mai zum ersten Mal nicht gestiegen. Nur war sie 2008 noch bei 8 oder 8,5%, mittlerweile liegt sie über 15%.

        Das Staatsdefizit hat sich verbessert, 2010 war es noch bei -9,6% zum BIP, jetzt sind es noch 4,2% zum BIP. Das ist in etwa das einzig postive in Portugal, auch wenn es sehr teuer bezahlt ist.
        Ich habe keine Ahnung was „die Märkte“ treibt, habe nichts mit Theologie am Hut.

        Wenn Sie jemanden beliebiger Behauptungen beschuldigen sollten Sie vielleicht vorher ihre Fakten überprüfen.

        • Anh Toan sagt:

          @hans nötig: Auch ich habe nichts mit Theologie am Hut, jedoch sagen mir die Märkte zumindest, dass es zumindest mehr Käufer von portugiesischen Anleihen gibt als Verkäufer. Diese Käufer können sich irren, die Situation könnte sich nur weniger schlecht als an den anderen Orten entwickelt und sich damit relativ verbessert haben, die Kurse könnten durch Käufe von Notenbanken oder was weiss ich beeinflusst sein, nur ist eindeutig ein positiver Trend seit etwa Anfang Jahr in der Zahl, die hier immer als wichtigster Miserenmassstab verwendet wird, nämlich der Rendite der Staatsanleihen, und keiner ausser mir schreibt darüber.

          Würde die Rendite portugiesischer Staatsanleihen steigen, wäre dies eine Schlagzeile und 50 vernichtende Kommentare zu EUR, EU, Bilderberger, Bankster und Spekulanten wert, fällt die Rendite, ist Schweigen Gold!

          • Ueli der Knecht sagt:

            @Anh Toan
            Der „optimistische“ Arzt sagt zu seinem Patienten: Wir mussten leider Lungenkrebs bei ihnen feststellen – aber, und jetzt kommt die positive Nachricht, sie haben weder einen Gehirntumor, noch Hautkrebs!
            Der Patient springt freudig auf und schüttelt dem Arzt dankbar die Hand.

          • Linus Huber sagt:

            @ Ueli

            Sehr menschliche Analogie.

  • Arne Tvedt sagt:

    Wir sollten mit diesem Unsinn aufhören und uns den der ganzen Problematik zu Grunde liegenden Ursachen zuwenden.

    Es ist folglich nicht so dass „Die Illiquidität dieser Länder führt so dann tatsächlich zur Insolvenz, weil die steigenden Kosten für den Schuldendienst nicht mehr geschultert werden können. Dasselbe gilt für Garantien von Einlagen. Die Angst vor einem Abwärtskreislauf führt auch bei Finanzinstituten zur gleichen selbst erfüllenden Prophezeiung mit existenzgefährdenden Kapitalabflüssen. Anders gesagt führt ein glaubwürdiges Abwehrdispositiv (mit einer gigantischen Summe bereitstehender Mittel) zu geringeren Kosten, weshalb am Ende kaum Geld fliessen muss.“

    Auf den ersten Blick mag dies so erscheinen aber die obige These fusst auf 2 falschen Übelegungen:

    1) sie personifiziert die Mäkte und unterstellt diesen ein irrationales, mitunter gar „böses“ verhalten. Dem ist nicht so, die Märkte mögen kurzfristig irrational agieren auf lange Sicht sind die höchst rational, d.h. die hohen Zinsen sind Ausdruck des Unvermögens der hochverschuldeten Staatn ihre Schulden zu bedienen und mitunter auch einer mangelnden Einsicht sich ernsthaft darum zu bemühen – sprich die Last den Nachbarn aufzubürden anstatt sie selber zu schultern („Vergemeinschaften“ im neugeschaffenen EU Schuldenjargon).

    2) sie beruht auf der falschen Annahme die Wurzel des Problems existiere nicht, d.h. der bereits überschuldete Staat würde seine Probleme irgendwie in den Griff bekommen wenn nur … z.B. ein Teil der aufgehäuften Schulden „vergemeinschaftet“ werden könte oder er Zugang zu den gleich niedrigen Zinsen wie die BR Deutschland hätte. Diese Annahme ist offenkundig falsch, d.h. bei Beginn der Währungsunion wurden Kriterien festgelegt und jedem Staat war eigentlich klar/ bewusst das eine Staatsverschuldung von mehr als 60% v. BIP im Prinzip nicht nachhaltig war, d.h. ein hohes Risiko bestand dass sich diese gewissermassen „verselbstständigen“ würde, d.h. die hohe Zinszahlungen die Staatsverschuldung weiter in die Höhe treiben würden. Besagte 60% waren ursprünglich als Eintrittsschwelle gedacht, dann hat man Ausnahmen zugelassen, 80, 90, gar 100% und mehr … und wo dies nicht ausreichte wurden die Zahle geschönt … Doch dies war erst der Anfang, von Besserung keine Spur, waren 2004 „nur“ einzelne Mitgliedsstaaten im roten Bereich liegt heute die Durchschnittsverschuldung bei mehr als 80% v. BIP und Italien überschreitet den Maastricht Grenzwert um das Doppelte, Greichenland um das Dreifache !

    So kann das nicht weitergehen und es in an der Zeit sich auf die Binsenwharheit zu besinnen dass es bei einer Überschuldung 2 Akteure gibt: den Schuldner und dieser riskiert bei allzu sorglosem Verhalten seine Kreditwürdigkeit, sowie den Gläubiger und dieser riskiert bei allzu sorgloser Kreditvergabe sein Geld.

    Hier einen dritten Part einzuführen, sprich „die Gemeinschaft“ als Kollektiv, dass das Risiko mitträgt straft die ab, die sich verantwortungsvoll verhalten haben, fördert ein noch risikanteres Verhalten von Schuldner wie Gläubiger (jemand Anderes steht letztendlich für die Begleichung der Schulden ein), UND – dies das Fatale bei der ganzen Geschichte – führt zu einer massiven Fehlallokation der Mittel …. Ein Europa der Fehlinvestitionen, ein Europa des wirtschaftlichen Niedergangs genau so wie Argentinien es geschafft hat sich von einem der ehemals reichsten Länder der Welt dorthin zu entwickeln wo es heute steht. Wer kann sich ernsthaft das wünschen ?

    • hans nötig sagt:

      Naja die die an den Zinsen verdienen haben bestimmt nichts dagegen 😉

    • Linus Huber sagt:

      @ Arne

      Sie analysieren die Angelegenheit richtig. Das Verlagern der Verluste von Fehlinvestitionen ist ein massiver Eingriff in die Eigentumsrechte (selbst dort wo dies durch Zentralbanken mit Erhöhung der Geldmenge abläuft) und stellt, wenn vorgenommen in diesem Ausmass, dadurch eine Verletzung etlicher Prinzipien dar, worauf der Erfolg der Westlichen Gesellschaft beruht, wie z.B. soziale Marktwirtschaft, Rechtsstaatlichkeit, Rechtssicherheit.

      Das Problem liegt nicht in der Liquidität sondern in der Solvency.

      Wenn Banken das ihnen anvertraute Geld nicht längerfristig ausleihen würden, als der Anleger es ihnen zur Verfügung stellt, koennten gar keine Liquiditätsprobleme entstehen. Dieser „Duration-Mismatch“ stellt eine klare Verletzung der Sorgfaltspflicht der Banken dar.

  • Ueli der Knecht sagt:

    Merkel hatte im Parlament keine eigene Mehrheit für den Rettungsschirm ESM – also brauchte sie die Stimmen der Sozialdemokraten, die wiederum ein Wachstumspaket verlangten, welches dann wiederum von Italien und Spanien gefordert wurde.
    Und wieso dieses infantile Politgeplänkel? Weil der Euro in D-Land die Industrie / Banken reich machte, während der Bildzeitungsmichel Lohnverzicht üben musste – dieser Fakt kann natürlich weder von den Konservativen (CDU), noch von den Sozialdemokraten dem Wahlpöbel verklickert werden. Angela Merkel spielt die „eiserne Lady“ für das Wahlvolk und rettet dann das deutsche Kapital, indem sie den Euro rettet. Das ist ihr Job, dafür wird sie bezahlt – vom deutschen Kapital.

  • Martin Holzherr sagt:

    Die ursprüngliche Konzeption der Eurozone als Zusammenschluss souveräner, selbständig haushaltender Staaten, die ihre Probleme selbst lösen, ist nicht in die Realität umzusetzen, wie die Eurokrise zeigt. Obwohl sie in vielerlei Hinsicht die beste Lösung wäre, denn die Souveränität der Nationalstaaten bliebe voll ehalten.

    Dass Frankreich sich schon bald Brüssel fügt und sich seinen Haushalt von Brüssel diktieren lässt kann ich mir noch weniger vorstellen als dass Deutschland dazu bereit ist.

  • Linus Huber sagt:

    Als Zusatz zu obiger Analyse eine kurze Darstellung, wie John Hussman die Situation beurteilt.

    The following is Friday’s statement from the EU (emphasis added):

    “We affirm that it is imperative to break the vicious circle between banks and sovereigns. The Commission will present Proposals on the basis of Article 127(6) for a single supervisory mechanism shortly. We ask the Council to consider these Proposals as a matter of urgency by the end of 2012. When an effective single supervisory mechanism is established, involving the ECB, for banks in the euro area the ESM could, following a regular decision, have the possibility to recapitalize banks directly. This would rely on appropriate conditionality, including compliance with state aid rules, which should be institution-specific, sector-specific or economy-wide and would be formalised in a Memorandum of Understanding. The Eurogroup will examine the situation of the Irish financial sector with the view of further improving the sustainability of the well-performing adjustment programme. Similar cases will be treated equally.

    “We urge the rapid conclusion of the Memorandum of Understanding attached to the financial support to Spain for recapitalisation of its banking sector. We reaffirm that the financial assistance will be provided by the EFSF until the ESM becomes available, and that it will then be transferred to the ESM, without gaining seniority status.

    “We affirm our strong commitment to do what is necessary to ensure the financial stability of the euro area, in particular by using the existing EFSF/ESM instruments in a flexible and efficient manner in order to stabilise markets for Member States respecting their Country Specific Recommendations and their other commitments including their respective timelines, under the European Semester, the Stability and Growth Pact and the Macroeconomic Imbalances Procedure. These conditions should be reflected in a Memorandum of Understanding. We welcome that the ECB has agreed to serve as an agent to EFSF/ESM in conducting market operations in an effective and efficient manner.

    “We task the Eurogroup to implement these decisions by 9 July 2012.”

    The upshot here is that Spain’s banks are undercapitalized and insolvent, but rather than take them over and appropriately restructure them in a way that requires bondholders to take losses instead of the public, Spain hopes to tap European bailout funds so that it can provide capital directly to its banks through the European Stability Mechanism (ESM), and put all of Europe’s citizens on the hook for the losses. Spain has been trying to get bailout funds without actually having the government borrow the money, because adding new debt to its books would drive the country further toward sovereign default. Moreover, institutions like the ESM, the ECB, and the IMF generally enjoy senior status on their loans, so that citizens and taxpayers are protected. Spain’s existing bondholders have objected to this, since a bailout for the banks would make their Spanish debt subordinate to the ESM.

    As a side note, the statement suggests that Ireland, which already bailed its banks out the old-fashioned way, will demand whatever deal Spain gets.

    So the hope is that Europe will agree to establish a single bank supervisor for all of Europe’s banks. After that, the ESM – Europe’s bailout fund – would have the “possibility” to provide capital directly to banks. Of course, since we’re talking about capital – the first buffer against losses – the bailout funds could not simply be lent to the banks, since debt is not capital. Instead, it would have to be provided by directly purchasing stock (though one can imagine the Orwellian possibility of the ESM lending to bank A to buy shares of bank B, and lending to bank B to buy shares of bank A). On the question of whether this is a good idea, as opposed to the alternative of properly restructuring banks, ask Spain how the purchase of Bankia stock has been working out for Spanish citizens (Bankia’s bondholders should at least send a thank-you note). In any event, if this plan for a plan actually goes through, the bailout funds – provided largely by German citizens – would not only lose senior status to Spain’s government debt; the funds would be subordinate even to the unsecured debt held by the bondholders of Spanish banks, since equity is the first thing you wipe out when a bank is insolvent.

    It will be interesting to see how long it takes for the German people to figure this out.

  • Michael Schwarz sagt:

    Das Problem der Inkonsistenz zwischen den Euroländern ist weitergehend nicht gelöst, aber die Entscheidung Merkels eröffnet neue Möglichkeit die Inkonsistenz zu verringen. Die Euroländer rücken nähe zusammen, ohne sich gegenseitig zu bekämpfen, das war die Philosoph der EURO-Zone. Die Erfahrung aus der Krise zeigt uns, dass die wirtschaftliche Vernetzung unverweiglich zur Vernetzung der Politik führen muss. Ein Wirtschaftsraum kann nur nachhaltig bestehen, wenn der auch wirtschaftspolitisch gut vernetzt ist. Der globale Wirtschaftsraum wird zwangsläufig zur globalen Wirtschaftspolitik führen, somit löst der klassisch nationale Staat auf.

    • Thomas ernst sagt:

      Ja, das ist genau die Idee der New World Order ( Henry Kissinger).

      Dabei geht der letzte Rest demokratischen Einflusses der Bevölkerung über den Jordan. Das gefällt Machtmenschen wie Angela der Ersten von Europa, ebenso den Bilderbergern. Die sind nämlich kurz gefasst der Meinung, der gewöhnliche Stimmbürger sei ohnehin weitaus zu blöd, um die Entscheidungen, die nötig sind zu verstehen. Für die schwierigen Fragen müssen die Intelligenten (= die Reichen und Mächtigen) die ungestörte Machtausübung erringen. Sie werden sich dann um ihre Schaeflein kümmern…

      Das letzte Mal, als die Parteibonzen in DE am Volk vorbei eine Regierung installierten, war 1931 und der neue Kanzler hiess Adolf Hitler.

      Die USA haben heute dieselben Ermächtigungsgesetze, die vorbereiteten Konzentrationslager, die SA/SS und SD-artigen Geheimdienste wie Adolf der Kurze sie in den 30ern errichtet hatte. Mord missliebiger Menschen ist in den USA an der Tagesordnung. Alle staatlichen Dienste beanspruchen die Sovereign Immunity.

      Ist das, lieber Michael, wirklich die „Vernetzung“ die Sie sich so sehnlichst erträumen?? Die relative Geborgenheit des Schafes in der gut bewachten Herde?

      Die immer groesseren, bürgerferneren, arroganteren (ACTA) und undurchsichtigeren Organisationen sind der Tod für die Demokratie. Der Moloch EU frisst die Freiheit.

      • Andreas Dombek sagt:

        @Thomas ernst

        Erst mal vorab. Adolf der Schreckliche wurde erst im Jahre 1933 zum Reichskanzler gekürt. Nicht durch „Parteibonzen“ am Volk vorbei, sondern wurde von einer Gruppierung um eine nationalistisch-erzkonservativen, sich mit den Ergebnissen des 1. WK nicht anfindenden Deutsch-Nationalen wollenden, im Dunstkreis einer ultrareaktionären-mititanten-rabenschwarzen Kamarilla zum Vorschlag hinmanipuliert. Diese Kamarilla hatte sich um den Reichspräsidenten v. Hindenburg gruppiert und war durch dessen Sohn und der politischen Pappnase von Papen beeinflusst. Die Masse der anderen Parteien, z. B. Sozialdemokraten und kathol. Zentrumspartei haben hingegen den A. Hitler bekämpft. Ihre Aussage ist somit wieder etwas gerade gebogen. Als Nachtrag hierzu noch: A. Hitler wurde als Folge einer freien, geheimen und demokratischen Wahl dann vom wohl bereits geistig geschwächten Reichspräsidenten v. Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Grausam!

        Damit sich das Europa nach 1945 entwickeln konnte, musste ein Anfang mit neuen Lösungsansätze gefunden werden. Die Fehler nach 1918 durften nicht wiederholt werden. Da sich die Schweiz auch im 2.WK an der Befreiung Europas nicht beteiligt hatte, ist es auch zwangsläufig logisch, bei der weiteren Entwicklung in Europa fast kein Gewicht hatte. Hier von der EU als einen Molch zu sprechen deutet eher darauf hin, dass auch Sie und wie leider etliche Schweizer über Vorgänge jenseits der Grenze kaum oder sogar gar keine Kenntnis über andere Dinge besitzen. Untersucht man den Kerngehalt solcher Aussagen, kann man Verunsicherung jeglicher Art, Ängste vor der Zukunft und natürlich auch einen großen Brocken von Xenophobie herausdeuten. Das alles auch noch mit der dick-klebrigen Tunke der Besserwisserei und Untergangsfreude übergossen. Schlimm!

        Auch die immer dringlicher zu lösende Frage, auf welcher Seite der Grenze die Arroganz, Überheblichkeit und die peinliche Besserwisserei ihren Heimatplatz und die besten Triebe hat, möchte man als dt. Bloger in dieser schw. Zeitung aus Höflichkeit nicht beantworten. Die Schweizwerdung dauerte viele Jahrhunderte mit vielen Rückschlägen, und dass auch noch bei so einem kleinen Flecken. Danach brauchte es auch viele Jahrzehnte, bis sich die Schweizer zusammengerauft hatte. Tja, für sich alles und für die anderen nichts. Das entspricht nicht dem wunderschönen Wahlspruch Ihres Heimatlandes: Einer für alle, alle für einen. Gell!

        @ Thomas ernst, wenn Sie schw. Bürger / in sein sollten, so haben Sie immer noch nicht verstanden, wie auch bei Ihnen durch Ihre eigenen pastoralen Hintermannen die Kontrolle, die Hinterlichtführung und Gängelung in Ihrem Lande perfektioniert wurde, da auch Sie augenscheinlich mit einer historisch-politischen und sozialen Blindheit in der helvetischen Schafsherde behaftet sind. Da wird das über den Tisch ziehen als warme und vertraute Heimatlichkeit verkauft und auch noch von vielen betroffenen Schweizern als gigantisch patriotisch empfunden.
        Mach ein Schweizer jodelt beim Anblick des Schweizerkreuzes, aber es könnte angebracht sein zu untersuchen, ob dies nicht auch unterdrückte Schmerzensschreie sein könnten. Schade!

        Wenn man als EU-Bürger bösartig sein möchte, würde man der Schweiz gönnen, sich anderen Nachbarn und „Freunden“ hinzuwenden und sich an diese anzubinden. So richtig demokratischen, humaneren, freiheitlichen und natürlich wirtschaftlich höherleistigen als die der EU. So z. B. China, einigen „realen“ demokratischen Staaten in Arabien, Afrika und Südamerika usw. Bei solchen Freunden bracht man dann keine europäische Verwandtschaft. Da bleibt die Frage sicher wieder unbeantwortet: Fühlt man sich als ein offensichtlicher EU-phobischer Schweizer in solch einer Gesellschaft dann besser aufgehoben?

        • Linus Huber sagt:

          Oh wie schoen, dass man sich mit Ländern wie China oder solchen aus dem Arabischen Raum oder Afrikanischen oder Südamerikanischen Kontinent vergleichen kann und anscheinend dadurch wirklich sehr demokratisch erscheinen mag. Unterlassen wir bitte auch die Bewertung der Veränderungen inwiefern wir demokratischer oder eben zentralistischer und undemokratischer werden.

          Und sowieso, die Schweizer sind schliesslich nichts als ein Volk von Bauern, welche keine Ahnung von echter Demokratie haben, ansonsten sie sich schleunigst in die EU integrieren würden. Wir scheinen einfach zu wenig deutscher Gründlichkeit zu besitzen und sind eh viel zu unbedeutend, als dass man uns ernst nehmen kann.

      • Thomas ernst sagt:

        @ Andreas

        Ihr Neid auf und Ihre Missgunst gegenüber der Schweiz/den Schweizern trübt Ihr Wahrnehmungsvermögen. Mit keinem Wort habe ich in meinem Statement irgendwie angedeutet, in der CH sei es anders oder besser. Für Sie scheint dies aber die einzig relevante Frage zu sein. Da wundert es wenig, dass Sie aus diesem engen Blickwinkel die grösseren Zusammenhänge nicht erkennen können.

      • André Dünner sagt:

        Sehr geehrter Herr Thomas ernst

        Ein Bravourstück Ihre Erklärung mit dem wohin denn mit dem Ganzen „Mist“. Geld, Macht und Arroganz, zusammen einhergehend mit Ignoranz ist eine wirklich guter Ratgeber für gewisse Gremien. Doch nicht alle sind so. Zum grossen Glück für wenige ehrlich arbeitende Menschen. Der grosse Rest ist wirklich nur PR, Marketing und Mathematik. Kein Wunder stolpern wir nun tagtäglich über den eigenen Müll, und den haben wir alle früher sorgsam vergraben. Nun kommt er an die Oberfläche.

        Ich danke Ihnen für ihre aufschlussreiche Darstellungsweise.

        A. Dünner

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.