«Vodoo-Economics» und die Erfolge von Donald Trump

NMTM

Donald Trump applaudiert sich während seiner «State of the Union»-Rede wieder einmal selber – zu Unrecht. Foto: Win McNamee (Bloomberg, Getty)

Gleich in allen grossen Weltregionen brummt die Wirtschaft und der Optimismus ist so gross wie schon lange nicht mehr. US-Präsident Donald Trump erklärte jüngst gleich an zwei viel beachteten Auftritten, dass die gute Konjunkturlage und ganz besonders der Rückgang der Arbeitslosigkeit in den USA den Erfolg seiner Politik bestätigten: In seiner Rede an die Nation (State of the Union) am vergangenen Dienstag und in seiner Rede am Weltwirtschaftsforum in Davos. Die Daten und die gute Börsenlage scheinen das auf den ersten Blick zu bestätigen. Aber nur auf den ersten Blick. Schauen wir es uns genauer an.

Zuerst zur Arbeitslosigkeit. Diese liegt mit 4,1 Prozent tatsächlich auf einem für die US-Wirtschaft historisch sehr tiefen Niveau. Schauen wir uns ihre Entwicklung seit der Finanzkrise von 2008 an (Quelle ist die FRED-Datenbank des Fed von St. Louis, die graue Fläche bezeichnet die Zeit, in der die USA sich in einer Rezession befanden):

Die letzte Jahreszahl in der Grafik bezeichnet das Jahr 2017 und damit die Amtsübernahme von Donald Trump. Wie klar wird, ist die Arbeitslosigkeit während der Präsidentschaft des Vorgängers Barack Obama von 10 Prozent im Oktober 2009 auf 4,8 Prozent im Januar 2017 – der Zeitpunkt der Amtsübergabe – gefallen, also insgesamt um 5,2 Prozent. Wäre der Rückgang der Arbeitslosigkeit die Leistung des Präsidenten, dann wäre Barack Obama ein ökonomischer Superstar, den Trump nie und nimmer toppen kann. Nur ist das nicht der Fall, weder im Fall von Obama noch im Fall von Trump.

Schauen wir uns auch das Wirtschaftswachstum der USA an – mitsamt Schätzungen für die nächsten Jahre durch den Internationalen Währungsfonds (IWF) vom vergangenen Oktober. Die Daten zur Grafik entstammen dem Weltwirtschaftsausblick des IWF von damals:

Wie die Daten deutlich machen, fällt das Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) seit Trumps Machtübernahme keineswegs aus dem Rahmen.

Die Lehren aus der Zeit von Ronald Reagan

Besonders viel Gewicht legt Donald Trump auf die eben beschlossenen Steuersenkungen. Wie er behauptet, werden sie der US-Wirtschaft besonderen Schub verleihen – sogar so viel Schub, dass das zusätzliche Wirtschaftswachstum ausreichend zusätzliche Steuereinnahmen generiert, um die Ausfälle durch die Steuersenkungen im Staatsbudget zu kompensieren.

Die Idee dahinter geht auf eine entsprechende Theorie des Ökonomen Arthur Laffer zurück, die dieser in den 1970er-Jahren mit der sogenannten Laffer-Kurve veranschaulicht hat. Hier eine schematische Darstellung davon. Entlehnt ist sie Wikipedia:

 

Die t auf der waagrechten Achse zeigen Steuersätze, die T auf der senkrechten Achse die damit generierten Steuereinnahmen. Bis zu t* führen höhere Steuersätze auch zu höheren Steuereinnahmen. Steigen die Steuersätze aber weiter an, werden die Wirtschaftssubjekte alles tun (oder eben nicht mehr wirtschaftlich tun), um den hohen Steuersätzen auszuweichen, sodass die Steuereinnahmen sogar sinken, bis sie bei einem maximalen Satz tmax auf null fallen. Befindet sich ein Steuersatz deshalb über t* würde dessen Senkung gemäss dieser Theorie zu steigenden Steuereinnahmen führen; unter anderem, weil dann die wirtschaftliche Tätigkeit und das Wachstum als Folge davon ebenfalls zunehmen. Das Problem ist allerdings: Welcher Steuersatz entspricht t*?

Donald Trump bezieht sich auf Laffer (der ihn auch berät) und die Reagan-Administration, die in den 1980er-Jahren ebenfalls Steuersenkungen mit dem Argument verteidigt hat, diese würden sich durch das Wachstum praktisch selbst bezahlen. Trump wie Reagan und Laffer waren überzeugt (oder vermarkteten die Steuersenkungen zumindest entsprechend), dass der Steuersatz bereits höher als t* liegt. Das Ergebnis des «Experiments» der Reagan-Regierung zeigt die folgende Grafik: (Quelle ist wieder die FRED-Datenbank):

Aus einer Zunahme der Steuereinnahmen wurde nichts. Resultiert hat vor allem eine gigantische Zunahme der Verschuldungsquote (Verschuldung geteilt durch das BIP). Und dies, obwohl das reale Wachstum der US-Wirtschaft damals für kurze Zeit relativ hoch war. Im Jahresdurchschnitt belief es sich auf mehr als 3 Prozent. Im Jahr 1984 erreichte es mit 7,3 Prozent sogar einen Höchstwert. Die Entwicklung der Verschuldung hat die These von Laffer damals nachhaltig diskreditiert. Reagans Vizepräsident und Nachfolger auf dem Präsidentensessel, George H. W. Bush (Vater des späteren Präsidenten George W. Bush) prägte für diese Theorie den Begriff «Voodoo-Economics».

Laffer-Kurve reloaded

Unter Donald Trump erlebt die Voodoo-Ökonomie eine Wiedergeburt. Auch diesmal werden die Steuersenkungen wohl kurzfristig das Wachstum des US-BIP erhöhen, zu diesem Schluss kommt zumindest der IWF in seiner Interimsprognose vom Januar: Dank der Steuersenkung soll es im laufenden Jahr von geschätzten 2,3 auf 2,7 Prozent und im nächsten Jahr von 1,9 auf 2,5 Prozent steigen. Die Wachstumskurve der USA liegt damit ab 2017 etwas höher als in der obigen Grafik zum Wachstum der USA dargestellt.

Am Gesamtbild in den USA ändert sich dadurch aber nichts. Erstens ist auch dieses Wachstum nicht höher als die rund 2,6 Prozent, die im Durchschnitt seit 1980 erreicht wurden. Zweitens und noch wichtiger wird das Wachstum voraussichtlich im laufenden Jahr das Maximum erreichen und danach wieder sinken. Damit rechnet auch der IWF.

Fazit: Die US-Wirtschaft ist gut unterwegs, das ist aber nicht Trumps Verdienst. Seine Steuersenkungen spülen den Unternehmen und vor allem den Reichsten mehr Geld in die Kasse. Kurzfristig treibt das die Börse und die Nachfrage noch weiter hoch. Das ist aber auch problematisch. Die Börse ist nach einer bereits mehrjährigen Hausse hoch bewertet und die US-Wirtschaft stark ausgelastet. Für eine langfristige Verbesserung der Wirtschaft braucht es eine höhere Produktivität und stabile Institutionen. Der zu erwartende Anstieg der Verschuldung und die politische Polarisierung ist dafür keine gute Grundlage.

54 Kommentare zu ««Vodoo-Economics» und die Erfolge von Donald Trump»

  • J. Kuehni sagt:

    Das entscheidende Ergebnis der sattsam bekannten Vodoo-Ökonomie ist nicht der Anstieg der Verschuldung, sondern der Anstieg der Vermögenskonzentration. Neofeudalismus, here we come.

    Liberale, die diesen Kurs unterstützen, weil sie damit dem mit ideologischer Inbrunst gehassten Staat (einem demokratisch verfassten Staat, notabene) eins ans Bein kicken können, werden als nützliche Idioten bei der Installation der neuen Erbaristokratie in die Geschichte eingehen.

  • Hagmann Werner sagt:

    Herr Diem Meiers Analyse ist monokausal. Die Steuersenkung macht
    Den Etatisten ein Feuer unter dem Hintern, zwingt zum Abbau von
    Regulierung und baut das Geld zum Fenster hinauswerfen ab, wie die
    Finanzierung der Selbstbeweihräucherung von dick besoldeten Unofunktionären oder die Finanzierung des zahnlosen Pariserabkommens.
    Der Schweiz würde eine Trumpisierung gut tun. Mit dem Slogan Swiss First und den EU-Bonzen den Stinkefinger zeigen.

    • U.Eicken sagt:

      … und den Reichen mehr Geld geben, damit die Staatsverschuldung hochtreiben und gleichzeitig bei den Armen sparen, und schliesslich den wichtigsten Handelspartner sinnlos ärgern („Stinkefinger“ sind keine Politik).

    • Hans Hödli sagt:

      Genau, mit Steuersenkung und steigenden Defiziten finanziert Trump seine High Tech und Nukleare Aufrüstung. Und wer kauft diese Schuldscheine?- richtig, der Rest der Welt allen voran Japan, China, D, CH etc.

  • ROLAND BONT sagt:

    die usa sind auf schulden von 21 billiinen usd und einem chronischen haushaltsdefizit aufgebaut. und dies geht nur solange gut, solange der usd international als weltreserverwhrung number 1 gilt. aber genau das ist auf der kippe. lesen sie derkursstimmt auf ch. der petrodollar-packt,das grundgebilde für den usd und als weltmacht der usa, ist am kippen. china steht bereit. trump ist ein weiteres zeichen der polit-schwächer der usa.

    • Jan Svoboda sagt:

      @Roland
      das ist natürlich ein Wunschdenken und falsch verstandene Begründung der Weltreservewährung. Das US Bankensystem ist zwar Pleite aber das trifft auch auf die meisten Industriestaaten inkl. China zu. Der Grund warum der Dollar eine Reservewährung ist und auf absehbare Zeit auch bleibt hat nichts mit dem Petrodollar zu tun. Es spielt übehaupt keine Rolle in welcher Währung das Oel bezahlt wird, deswegen braucht niemand Reserven in $ zu halten, umtauschen kann man innerhalb von Sekunden.Der einzige Grund sind die Überschüsse aus der Handelsbilanz die sich bei den Exportländern automatisch bilden. Möchte China eine Reservewährung haben, müsste sie bereit sein permanent Handelsbilanzdefizite zu fahren.

  • Peter Foster sagt:

    Diese glitzrigen Tabellen würden Laffer sogar bestätigen. Man muss sie allerdings richtig lesen. Tieferer Spitzensteuersatz -> mehr Steuern. Mehr Rüstungsausgaben als Steuerdifferenz -> höhere Verschuldung.

  • Monique Schweizer sagt:

    Es wird auch in ganz anderen Dimensionen gezockt als damals bei Ronnie Reagan und seinen Voodoonomics.
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    Letzte Woche verlor die Wallstreet 1080 Punkt oder etwa über 4%, inflationsbereinigt auf 1987 (-53.7%) ist das ziemlich genau der Wert von 508 Punkten, der damals 19.10. 1987 den „Black Monday“ ausmachten.
    Damals verlor Wallstreet zwar 22.6%, aber wertmässig und inflationsbereinigt in absoluten Werten in etwa derselbe Betrag an Wertvernichtung wie letzte Woche.
    .
    Der Kryptovoodoo erreichte am 7. Jan seinen Zenith als die über 1500 Kryptos weltweit 813 Mrd $ ausmachten – mittlerweile gabs ein Burnaway und 450 Mrd $ sind wieder in den unendlichen Weiten der Bits und Bytes verschwunden.
    Aktuell sinds noch 365 Mrd $ im Kryptovoodoouniversum und energiemässig ein völliger Unsinn…

    • Monique Schweizer sagt:

      und heute gehts gleich nochmals gegen 1000 Punkte runter….

      Der Trump Effekt scheint einen ersten Knick bekommen zu haben…. vermutlich gibt es jetzt bald wieder mal Rock n roll an den Märkten mit den Rolling Stones — kein Stein bleibt auf dem anderen….
      The sloughterhouse dayz are back…

      • Luisa Haltner sagt:

        YEAH, liebe Monique Schweizer!!
        An den Börsen scheint eine Rette-sich-wer-kann-Stimmung breit zu machen. Da werden Gewinne realisiert vor dem grossen Crash. Die dann eintretende Eigendynamik kennt man. Man kann gespannt sein, auf welche Kappe Trump das dann schiebt…
        Im Übrigen sagt die Arbeitslosenquote der USA nur aus, dass mehr Leute Jobs haben. Ob sie damit leben können wird nicht gesagt. Die Working-poors nehmen in beängstigender Weise zu. Aber vermutlich ist daran dann wohl Obama schuld…

  • Patrick Zubin sagt:

    Die Arbeitslosigkeitsgrafik wurde zwar vom Autor schlau geschnitten, aber nicht sauber geschnitten. Man sieht noch ein bisschen von den Zahlen vor 2009. Dort lag die Arbeitslosigkeit bei ca. 5%. Am Ende der Amtsperiode von Obama Ende 2016 sank die Arbeitslosigkeit nach 8 Obama-Jahren endlich wieder auf 5% zurück. Obama hat also nichts erreicht:-)

    • Patrick Zubin sagt:

      d.h. von 5% vor Obama bis 5% nach Obama, dazwischen 8 Jahre Vodoo-Ökonomie:-(

      • Monique Schweizer sagt:

        Ehrlich Zubin was behaupten denn Sie hier in einem Oekonomenblog für einen Unsinn zusammen.
        Die AL im Jan 2009 bei Amtsantritt von Obama lag bei 7.6%

        https://www.bls.gov/news.release/archives/empsit_02062009.pdf

        Bei der Arbeitslosigkeit U6 hat Obama bei 14.2% übernommen und bei 9.4% abgebeben.
        Eine gute Leistung

      • Patrick Zubin sagt:

        @Monique Schweizer: Gemäss Ihrer Quelle lag während Januar 2009 die Arbeitslosigkeit aber bei 7.2% – also weder bei Ihrem 14.2% noch bei vom Autor benutzten 10% in diesem Artikel. Irgendwie wird hier mit den Zahlen ein absichtliches Durcheinander herbeigeführt, um Obama möglichst im günstigen Licht darzustellen.

    • René Glücki sagt:

      Die (noch) grösste Volkswirtschaft der Welt nach der Financial Crisis kontinuierlich in tiefere Arbeitslosigkeit zu führen, ist m.E. nicht so schlecht. Mit Vodoo-Economics wäre es wohl nicht gelungen! Und mit Trump schon gar nicht…!

  • Monique Schweizer sagt:

    Apropos Voodoo und so. Am Freitag ist der Dow Jones um 666 Punkte gesunken, das US Defizit 2016/17 betrug 666 Mrd $ und Trumps Schwiegersohn hat sein angeschlagenes Flagship an der 5th Avenue No 666!
    .
    Etwas auffällig wie oft the Number of the beast in letzter Zeit so vorkommt. Ist Trump am Ende doch noch der „Leibhaftige“??
    Das Internet ist voller spekulativer Seiten ob Trump jetzt der Antichrist sei oder nicht. Dank der Voodoo Tax Reform haben jetzt sogar die Fulltime Wal Mart Angestellten sogar eine Lohnerhöhung bekommen und müssen vielleicht vorerst keine Foodstamps mehr beziehen, weil ein Wal Mart Lohn für viele vorne und hinten nicht ausreicht.
    Nur wird die Inflation anziehen & dann sind die paar $ mehr wieder weg & Lohnerhöhung gibts dann keine mehr — echt diabolisch!!

    • Florian Müller sagt:

      Walmart hat die 1000 $-Checks mit 1000 Entlassungen aufgewogen.

      • Monique Schweizer sagt:

        Müller. Habe zwar mal gelesen die bekämen jetzt 2 Dollar mehr auf die Stunde!
        Ist ja schon peinlich wenn ein Teil der Angestellten bei der reichtsten Familie der Welt (Walton Clan ist ca. 160 Mrd schwer) bei Full Time Jobs noch beim Staat Almosen für Food Stamps einfordern müssen.
        .
        Na ja 1000 Entlassungen bei weltweit 2.7 Mio Mitarbeiter, das geht fast schon unter natürliche Fluktuation

  • heinz walser sagt:

    Alles steigt! Seit Donald ist sogar meine Tochter weiter gewachsen.

  • Holger Angst sagt:

    Die Lafferkurve könnte m.E. mit simplen Steuerelastizitätsberechnungen problemlos empirisch überprüft werden. Wäre auch für die Steuerpolitik der Kantone sehr aufschlussreich… Weshalb habe ich noch nie eine solche Berechnung gesehen? Voodoo-Ökonomie ist wohl nicht ganz ideologiefrei… Super, wenn sich der Tagi einmal um solche Elastizitäten kümmern könnte.

    • Christoph Bögli sagt:

      Empirisch scheint mir das eher ziemlich schwierig, ganz einfach weil man 1. in der Praxis keine vergleichende Studie machen kann (entweder senkt ein Kanton/Land seine Steuern oder nicht, man hat keine Kontrollgruppe) und 2. die Effekte mit substantieller Zeitverzögerung eintreten, aber gleichzeitig von zahlreichen anderen Faktoren beeinflusst werden. Ob die Wirtschaftsleistung 2 Jahre später also mit anderem Steuersatz mehr oder weniger gestiegen wäre und wie die Steuern ausfielen lässt sich nur mit diversen heiklen Annahmen berechnen..

    • Franz Marke sagt:

      Ich stell mir grad vor, ob ich mich dann wirklich auf einen stressigeren, aber 20 K höher dotierten Job bewerben werde, wenn der Kt. ZH den Steuerfuss um 5%-Punkte senkt, bzw. ob ich wirklich um ein 90%-Pensum nachsuchen werde, sollte der Kanton 5%-Punkte raufgehen…

  • Monique Schweizer sagt:

    Der Voodoo ist folgender: Wenn dadurch das nominale Wirtschaftswachstum in den nächsten 10 Jahren stärker zunimmt als die jährliche Neuverschuldung durch die Budgetdefizite, dann steigen zwar die Schulden zwar auf rund 29 Bio $ von akt. 20.5 Bio, aber das BIP steigt auf über 30.3 Bio $ (bei 2.6% Wachstum und 2% Inflation) und somit würde die Verschuldung von akt. 105.8%des BIP auf 95% fallen.
    .
    Das Problem nur, die Märkte glauben dem orangeblonden Voodoohohepriester nicht ganz, was man an den steigenden Bond Yields sieht, sowie am fallenden US$ — irgendwer primär im Ausland muss der ganzen faulen Zauber ja finanzieren, fragt sich einfach wer das sein soll! Die Petrodollarländer haben Schwierigkeiten, die Chinesen sind verärgert….

    • Maiko Laugun sagt:

      Handelt Trump mit Steuersenkungen da nicht auch in eigenem Interesse mit seinen Firmen?

      „..die Chinesen sind verärgert..“ Die manipulieren Ihre Währung selber seit eh und je.

      • Monique Schweizer sagt:

        Na Logisch Maiko — damit hat er sich seinen grossen Weihnachtsjackpot geholt für sich und seinen Clan.
        Ich gehe immer noch davon aus, dass die Tax Reform seine Hauptmotivation war POTUS zu werden – ein Unternehmer der Präsident wird um sich damit selber die Steuern zu senken — das sind doch die feuchten Träume unserer Rechtsbürgerlichen und Trump ist der gelebte Traum!
        .
        Spannend wird es jetzt wie sich die Treasury Yields weiter verhalten und woher die Finanzierungslücke in Zukunft finanziert wird.
        .
        Momentan ist ziemlich alles am abschmieren – die Börsen, die Bonds und auch die über 1500 Kryptowährungen, die es mittlerweile gibt.
        Vielleicht ist Trumps Party schon vorbei, bevor sie richtig begonnen hat…

        • Hotel Papa sagt:

          Nö, die Hauptmotivation war, dass ihn Obama angezündet hat. Ich kenne niemanden sonst, der so rachdurstig ist, wie der Twit in Chief.

          • Monique Schweizer sagt:

            Wir haben doch auch so einen rachsüchtigen Alt-BR…

          • Maiko Laugun sagt:

            @Monique: Ja, der „Alt-BR“, ein Nachkomme von eingebürgerten deutschen Wirtschaftsflüchtlingen. Hat nicht auch Trump(olini) teutonische Wurzeln? Parallelen scheinen mir da gegeben.

        • Florian Müller sagt:

          Bald minus 1000 für den Dow von heute. Zurück auf dem Vorweihnachts-/Vor-Taxcuts-Niveau.

          • Rolf Zach sagt:

            Wie wollen wir diesen Kurs-Rückgang bewerten.
            Der Börsenkrach von 1929 war eine inneramerikanische Angelegenheit. Die Welt bekam es mit, indem die einzige Währung mit Vertrauen, nämlich der Dollar, Nicht-Amerikanern als Kredit nicht mehr zur Verfügung gestellt wurde oder sogar die Kredite durch die USA zurückgefordert wurden, damit wurde der ganzen weltweiten Finanzierung der Weltwirtschaft die monetäre Grundlage entzogen.
            Der Börsen- und Banken-Krach von 2008 war wieder eine inneramerikanische Angelegenheit. Diesmal hat die ganze Welt den USA Kredit gegeben und diese haben wiederum einen Teil der aufgenommen Kredite weiter verliehen an Länder mit Leistungsbilanz-Defiziten. Über Nacht stockte der ganze internationale Kreditmarkt der Banken untereinander und das Vertrauen ging unter.

          • Rolf Zach sagt:

            Diesen Abgrund der stockenden internationalen Kredittätigkeit, eine Sache hauptsächlich in Dollar, wurde ingeniös durch die Administration Obama mit seinen Leuten Geithner und Bernanke überwunden. Dieser Vertrauensverlust der Banken untereinander, vor allem gegenüber den US-Banken, wurde durch die FED überwunden. Sie verschloss den Abgrund, der sich durch diesen Vertrauensverlust bildete. Die Banker gewannen wieder Vertrauen in den Dollar als allein selig machende Weltwährung und hatten dabei auch immer ein großes Misstrauen gegenüber dem Euro. Auch unsere SNB-Direktion glaubte nicht an das Überleben des Euros im Januar 2015 und sie war weiß Gott nicht die Einzige. Auch sehr gründlich denkende Schweizer Ökonomen waren vom Euro nicht mehr überzeugt.

          • Rolf Zach sagt:

            Die Gretchenfrage ist einfach, ist der internationale Kreditmarkt der Banken untereinander stabil genug um eine Börsen- und Kredit-Krise wie 2008 auszuhalten?
            Dieser Markt wird zu 2/3 vom Dollar dominiert und für das letzte Drittel ist hauptsächlich der Euro verantwortlich. Der Euro ist heute um einiges stabiler als 2015 und stärker als der Dollar. Nicht die EZB muss den internationalen Kreditmarkt unter den Banken garantieren, sondern wie 2008 die FED. Hat sie die Voraussetzungen, um dies mit der gleichen Bravour wie 2008 zu bewerkstelligen. Kann sie wie damals die Inflation unterdrücken, die Zinsen tief halten und den schwer angeschlagenen US-Banken Atemluft gewähren. Dahinter war 2008 eine weltweit sehr anrüchige Welt voller Schatten-Banken und anderer
            unerfreulicher Dinge.

          • Rolf Zach sagt:

            Sind die Gewinnaussichten der US-Unternehmen so erfreulich wie in den vergangen 8 Jahren? Sie sind es nicht, auch nicht bei Apple und anderer Börsen-Stars, wo von der ganzen Welt als Investitions-Vehikel
            nachgefragt werden.
            Der Gang der Weltwirtschaft wird mit Dollars überversorgt (riesiges Leistungsbilanz-Defizit) und diese Dollars finden die USA als Anlageland nicht mehr das Schlaraffenland, als es welches es in der ganzen Welt galt.
            Und diese Ansicht teilen immer mehr in der internationalen Geschäftswelt. Ich geben ein Beispiel. Die Versteigerung über den Verkauf von Pfizer Consumer Health Care. Johnson & Johnson, Nestle sind nicht mehr bei den Interessenten. Glaxo wird auch gehen. Übrig bleibt noch Reckitt Benckiser. Eine große Enttäuschung für die bisher erfolgreiche Pfizer.

          • Monique Schweizer sagt:

            Zach: Was heisst denn da 2008 war alles voller Schattenbanken???

            2018 ist noch viel mehr verseucht von dem Zeugs!!!
            http://www.fsb.org/2017/05/global-shadow-banking-monitoring-report-2016/

            .
            1929 war gar nicht der grosse Börsensturz – von 380 Punkte auf kurzfristig 200 Punkte und dann wieder ein Rebound 1930 auf 290 Punkte – also eigentlich Peanuts 24% Verlust über ein paar Monate.
            .
            Der Crash kam danach als der Dow bis auf 41 Punkte im Juli 1932 kontinuierlich abgeschlachtet wurde und sich dann auf tiefem Niveau von 100 Punkten stabilisierte.

            https://www.finanzen.net/index/Dow_Jones/Seit1928

        • Rolf Zach sagt:

          US-Finanzminister Mnuchin hat davon gesprochen, der Dollar müsse schwächer werden,
          sein Chef Trump hat ihm widersprochen.
          Gibt es US-Inflation, wird unser hochangesehener SNB-Chef Jordan, wie andere Zentralbanken auch mit der gleichen Musik weltweit mitmachen? Oder haben wir eine Entwicklung, wie in den 70er Jahren? Die EZB kann so etwas sich nicht erlauben und sie muss auch nicht die Politik der FED mitmachen, dass heißt der EURO wird gegenüber dem Dollar stärker werden und zwangsläufig auch der Schweizerfranken.
          Wird interessant, wie viel die SNB der Trump Administration durch ihre zukünftig entwerteten Dollar-Beständen an Obligationen und Aktien schenken will. Sie war ja bereits im kleineren Umfang beim Pfund großzügig.

          • Rolf Zach sagt:

            Aber um Gottes Willen, den Kantonen ja nicht mehr als 2 Milliarden Schweizerfranken von der SNB geben. Jeder Franken mehr ist eine Verletzung der geheiligten Prinzipien der Schweizer Geldpolitik. Lieber in den Dollarbeständen der SNB 10 bis 20 Milliarden CHF an Verlust kassieren, dass ist eine überzeugende SNB-Geldpolitik. Deshalb ist unbedingt nötig die Gehälter des SNB Direktoriums zu verdoppeln!

          • Hans Hödli sagt:

            Richtig erfasst Herr Zach. Es gibt für das Establishment nichts schlimmeres als wachsende Einnahmen und Gewinne von Notenbank und Fiskus. Man kann nämlich die Untertanen nur dann in Schach halten wenn man ihnen die Daumenschrauben anzieht, deshalb müssen potenzielle Erträge zugunsten der Allgemeinheit unter allen Umständen verhindert werden.

  • Speck sagt:

    Hört endlich mal mit diesem unsäglich dämlichen „toppen“ auf! Wie wär`s mit „übertreffen“?

    • Maiko Laugun sagt:

      „..unsäglich dämlichen..“

      Dämlich kommt von Dame, feminin. In Ihrem Sprachhass scheinen Sie das nicht zu bemerken.

      • Hermann Klöti sagt:

        Maiko Laugun: Dämlich kommt von „taumelig“, schweizerdeutsch „trümlig“; mit Damen hat das Wort nix zu tun. Soweit zum „Sprachhass“, was immer das bedeuten mag.

  • Jean Salah sagt:

    Könnte bitte jemand das Problem der Lafferkurve der Kantonsregierung von Luzern mal erklären? Scheint da noch nicht angekommen zu sein. Seit Jahren wird die Tiefststeuerstrategie durchgeboxt, mit entsprechenden Kollateralschäden.
    Und der Herr Schwerzmann wird nicht müde zu betonen, dass es ja nur noch etwas Zeit benötigt…

    • Stefan Wiesendanger sagt:

      Wer sagt denn, dass der Staat mehr Einnahmen haben müsste? Da die Staatsquote seit Jahren kontinuierlich wächst, ist Gegensteuer zumindest zu diskutieren. Wenn Luzern die Steuern senkt, um regional wettbewerbsfähig zu bleiben, ist das eine aus liberaler Sicht lobenswerte Leistung.

      • Michael Berger sagt:

        Die Staatsquote sollte immer diskutiert werden. Dabei sollten die Politiker aber nicht einfach ihre eigene Steuerrechnung im Kopf haben, sondern zunächst bestimmen, wofür der Staat idealerweise aufkommen sollte und wie sich das längerfristig am besten finanzieren lässt. Da dies aber reichlich kompliziert ist, behaupten man lieber einfach, die Steuern seien zu hoch (oder zu niedrig) und berücksichtigt eben doch die eigene Steuersituation.

      • Jean Salah sagt:

        Guter Punkt. Mit einer ehrlichen Diskussion zur Steuerstrategie hätte ich auch kein Problem, im Gegenteil.
        Lustigerweise wird und wurde die Strategie dem Volk aber genau mit dem Argument der höheren Einnahmen verkauft. Und da ist genau das Problem. Es wurde etwas prognostiziert, aufgrund dessen eine Entscheidung gefällt und es hat nicht funktioniert. Und nun ist man zu ideologisch verblendet, sich dies einzugestehen. Und am Ende baden’s alle anderen aus: Schüler, Famillien mit tiefem Einkommen, Behinderte usw usf.
        Sowas ist kein Diskurs, sondern ideologische Salamitaktik zur eigenen Bereicherung.

      • Rolf Zach sagt:

        Liberal heißt nicht Steuer-Wettbewerb, dies ist nur eine unselige Privilegien-Wirtschaft für die Reichen analog der Steuer-Erhebung im Ancien Regime von Frankreich. Oder wollen Sie, ein System der Steuerpächter wie im Frankreich des 18. Jahrhunderts. Sie wissen, wie diese Steuerpächter geendet haben, nämlich unter der Guillotine.
        Übrigens Adam Smith hat dagegen geschrieben, er wäre heute der Erste gegen diesen durch keine echte Logik begründeten Steuer-Wettbewerb, eine Privilegien-Wirtschaft von übelstem Ausmass.

      • Hans Hödli sagt:

        Staatsquote ist seit vielen Jahren unverändert stabil. Anstatt ständig das Dogma von steigenden Einnahmen dank Steuersenkung herunterzubeten sollte man besser ehrlich hinstehen und predigen: Wir wollen die Fiskal- und Staatsquote senken und endlich Leistungen abbauen, also liebe Bürger, seit doch bitte liberal und bezahlt eure Ausbildung und Sicherheit selbst dann kommt alles gut. Und wer das nicht vermag soll sich bitte mehr anstrengen.

    • Markus Saurer sagt:

      Das hat aber v.a. mit dem Finanzausgleich zu tun.

    • P. Schmid sagt:

      Vorerst: 1996 war die Staatsquote als auch die Staatsverschuldung höher als 2016.
      Was sich aber vielmehr geändert hat ist, dass der Mittelstand zum Nutzen der Oberklasse immer stärker steuerlich belastet wird. Und das ist ökonomischer Blödsinn, da das Wirtschaftswachstum vom Mittelstand und nicht von den Reichsten angetrieben wird. (Ein steuerentlasteter Milliardär kann nicht in 10’000 Restaurants gleichzeitig Mittagessen.)

    • Franz Marke sagt:

      Sie haben das nicht verstanden, Sie unterstellen der Regierung in Luzern rationales, wenn auch falsch geleitetes Verhalten aufgrund mangelnder Information. Unternehmensstuern zu senken ist aber für eine bürgerliche Regierung religiöse Pflicht. Hochamt, sozusagen. Ein Absinken der Einnahmen ist dabei beabischtigt und erwünscht, um dann aus angeblichem Zugzwang heraus den öffentlichen Leistungskatalog zu stutzen. Je mehr Steuerausfälle, um so besser.

      • Jean Salah sagt:

        Natürlich hat ein Teil der rechtsbürgerlichen Kantonsregierung genau das vor. Gerade jedoch bei einem grossen Teil des Stimmvolks und den Mitteparteien (hallo cvp!) fragt man sich, ob die wirklich an die Mär der höheren Steuereinnahmen glauben oder ob da latente Denkfäule herrscht. Es ist schon auch faszinierend zu sehen, wie gut die Kantonsregierung mit widerlegten Fakten argumentiert und viele aus anti-links Reflex oder was auch immer dem Steuergeschichtli glauben. So ähnlich wie das momentan ennet dem Atlantik funktioniert.

  • Anh Toàn sagt:

    Seit Trump gewählt wurde, ist sogar der vietnamesische Dong gestiegen. Alles geht aufwärts, Donnie sei Dank!

  • Rolf Zach sagt:

    Dieser Artikel ist hervorragend, da er das ganze Zwielicht der Reagan Administration wieder hervorbringt. Reagan war wie Trump ein Rassist, die beiden Bush waren wohl konservativ bis reaktionär, aber sie waren keine Rassisten.
    Volcker hat als Chef der FED mit sehr hohen Zinsen die US-Inflation bekämpft und Präsident Carter hat dies zugelassen. Er wurde deswegen und wegen Iran und Afghanistan abgewählt. Dieses Zusammenspiel von Volcker als unerbittlicher Chef des Geldes und die riesigen Budget-Defizite von Reagan sorgten dafür, dass die US-Wirtschaft wieder ins Lot kam. Die USA hatte zum ersten Mal gewaltige Leistungsbilanz-Defizite und ihre Nettovermögens-Position ging zum ersten Mal seit 1919 ins Minus und es blieb dabei bis heute. Die Laffer-Kurve hatte damit nichts zu tun.

    • Rolf Zach sagt:

      Dies wurde durch Daniel Stockman in einem Interview in seiner Amtszeit als Budget-Direktor unter Reagan von 1981 bis 1985 bestätigt. Stockman war übrigens später ein lausiger Geschäftsmann.
      Die Rezession war damals im Unterschied von 2008 auch eine Rezession nicht nur mit hoher Arbeitslosigkeit, sondern auch mit hoher Inflation und hohen Zinsen.
      Volcker sorgte mit seinen hohen Zinsen dafür, dass der Inflation das Genick gebrochen wurde, ähnlich wie in der Schweiz Leutwiler 1975. Reagan sprach 1980 im Wahlkampf gegen Carter vom „Misery Index“.
      Nicht das Budget-Defizit war das schlimme an Reagan, sondern wie die zusätzlichen Gelder für die US-Wirtschaft eingesetzt wurden (hauptsächlich um die Sowjets zu Tode rüsten, wie man damals sagte), aber nichts für Infrastruktur und Bildung.

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