Die Mär vom inflationsfreien Aufschwung

Unberechenbare Preisentwicklung: Noch ist unklar, ob sich die Situation normalisiert. (Bild: Reuters/ Edgar Su)
Die Weltwirtschaft erholt sich in raschen Schritten. Konjunkturauguren revidieren erstmals wieder ihre Wachstumsprognosen nach oben, ein Phänomen, das es seit bald zehn Jahren nicht mehr in dieser Form gegeben hat. Frühindikatoren, wie die Einkaufsmanagerindizes, fallen seit Monaten sehr kräftig aus. Selbst die Unternehmensinvestitionen – lange Zeit das grösste Sorgenkind der Wirtschaftsentwicklung – legen in vielen Ländern zu und tragen zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum bei.
Und was ist mit der Inflation? Auf den ersten Blick hat auch sie stark zugelegt. Im Euroraum beispielsweise sprang sie von nahe 0 Prozent auf 2 Prozent. In fast allen Industrieländern wird sie dieses Jahr deutlich höher liegen als letztes Jahr.
Das ist fast ausschliesslich den Rohstoff- und Energiepreisen zuzuschreiben. Rohöl hat sich kräftig verteuert, seit sich die Opec-Länder im November auf eine geringere Fördermenge verständigten und hierbei von Nicht-Kartellmitgliedern wie Russland unterstützt werden. Metalle kosten inzwischen ein Fünftel mehr als vor einem Jahr dank einer stabileren Nachfrage aus China und den USA. Nahrungsmittel haben sich ebenfalls auf breiter Front verteuert.
Quelle: IWF World Economic Outlook 2017
Die Deflationsgefahr ist definitiv gesunken, wie der Internationale Währungsfonds in seinem vergangene Woche vorgelegten Weltwirtschaftsausblick unterstreicht. Aber unter den Konjunkturbeobachtern hält sich die Freude dennoch in Grenzen.
Denn nachdem der erste Preisschub bei Rohmaterialien und Grundstoffen vorüber ist, richtet sich das Interesse nun auf die allgemeine Preisentwicklung. Und damit auf die Frage, ob sich die Situation tatsächlich normalisiert. Erholt sich die Konjunktur, dann sollten auch die Verkaufspreise steigen, Anbieter höhere Gewinne machen, sich daraufhin neue Investitionen lohnen und der Spielraum für höhere Löhne zunehmen.
Genau das ist in vielen Ländern aber weiterhin umstritten. Bereits im März fiel die Teuerung überwiegend schwächer aus. Der Basiseffekt, der die Rohstoffinflation hochhält – sehr tiefe Vorjahrespreise gegenüber dem stabil hohen aktuellen Niveau -, wird in den kommenden Monaten abklingen. Die übrigen Preiskomponenten in den Warenkörben, die den Inflationsindizes zugrundeliegen, tendieren indes nur seitwärts.
Die allgemeine Furcht vor einer zu niedrigen Inflation ist eine verständliche Reaktion auf das, was in den vergangenen Jahren vorgefallen ist: Deflationsgefahr, Minuszinsen etc. Aber sie befindet sich ausserhalb des historischen Kontextes.
Unterschätzte inflationäre Kräfte
Vor der Weltfinanzkrise 2008/09 wäre eine weltweite Konjunkturerholung, ohne dass sich die Preise kräftig erhöhen, begrüsst worden. Ein solcher Zustand wurde seinerzeit als die beste aller Welten beschrieben. Oder in den USA als Goldilocks Economy, gemäss dem populären Märchen von den drei hungrigen Bären auf der Suche nach dem Schälchen mit dem optimal temperierten Brei: «nicht zu heiss und nicht zu kalt».
Die derzeitige Furcht wird auch von Anlegern genährt, die seit rund einem Jahr auf den sogenannten Reflation Trade setzen: ein kräftiges – möglichst überraschendes – Anziehen der Preise, das tendenziell Aktien und aktienähnliche Anlagen bevorzugt und die meisten Anleihen benachteiligt, weil deren Marktverzinsung dann steigt und der Kurs sinkt. Dass zuletzt die Inflationsüberraschungen abgenommen haben und US-Staatsanleihen immer mal wieder tiefer verzinst wurden, führt verständlicherweise zu Unbehagen und Sorge darüber, ob Reflation noch die richtige Anlagestrategie ist.
Allerdings: Solange sich die Wirtschaft in den meisten Industrieländern im gegenwärtigen Tempo weiter verbessert, wird sich das auch in der Teuerung niederschlagen. Die jahrelange Wachstums- und Inflationsflaute hat die Potenzialwachstumsrate verringert. Ebenso sind weniger Volkswirtschaften unterausgelastet, anders als noch vor einem Jahr. Die Produktionslücke ist in den USA und anderen Ländern geschlossen. Sie wird sich sukzessive auch anderswo schliessen. Das ist die Voraussetzung für mehr Inflation.
Die Realwirtschaft wächst wieder, und überzeugender, als viele Experten das erwartet haben. Kann es da nicht sein, dass auch die inflationären Kräfte, die diese Erholung freisetzen, momentan unterschätzt werden?
125 Kommentare zu «Die Mär vom inflationsfreien Aufschwung»
@ Linus Huber: Habe soeben Ihr weibliches Pendant entdeckt:
Frau Dr. Alice Weidel, neue AfD Co-Vorsitzende
Positionen:
Nach eigener Aussage kam Weidel aus „Verärgerung über die Rettungspakete der Europäischen Union für Griechenland zur AfD“. Den Zuzug von Flüchtlingen hält sie für eine „unkalkulierbare Belastung für unsere Unternehmen und den Sozialstaat“.
Sie sprach sich für einen Austritt Deutschlands aus dem € & die Rückkehr zu einer goldgedeckten Währung aus.
Weidel möchte die Erbschaftsteuer am liebsten abschaffen & hält nichts von einem Mindestlohn.
Sie ist Mitglied der Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft.
Nach ihrer Nominierung zur Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl 2017 forderte Alice Weidel, die politische Korrektheit „auf den Müllhaufen der Geschichte“ zu werfen
Ob so Steuersenkungen zum einem Grossteil für die obersten 10% wohl wirklich zu Wachstum und in Folge auch zu Inflation führt? Fraglich – einzig die Assetinflation könnte sich noch etwas weiter aufblähen.
Voraussichtliche kumulierte Steuereinbussen 2018-2027 nach Trumps grössten kleptokratischen Raubzug eines POTUS in der US Geschichte:
Simplify tax brackets -$1.5 trillion
From 7 to 3 Tax Brackets: 10 percent, 25 percent and 35 percent & lowers the top rate.
Repeal the Alternative Minimum Tax -$0.4 trillion
The Alternative Minimum Tax limits the deductions wealthy people can take.
Double the standard deduction -$1.5 trillion
Repeal the inheritance tax -$0.2 trillion
(Death Tax over 5.5 Mio $ – aktuell lächerliche 20 Mrd pa – Loopholes sei dank, the real rich don’t pay)
ff
Reduce the corporate tax rate -$3.7 trillion
Mr. Trump’s plan cuts the corporate tax rate to 15 percent from 35 percent. The Committee for a Responsible Federal Budget estimated that this would directly reduce revenue by $2.2 trillion. The deficit could increase a further $1.5 trillion because the change would encourage individuals to use creative accounting to take advantage of the lower corporate tax rate, it says.
Repeal the tax on investment income -$0.2 trillion
This plan would eliminate a 3.8 percent tax on investment income that helps fund the Affordable Care Act.
Expand child care benefits Unknown
Decreases the Deficit or No Impact
Repeal most deductions except for mortgages and charitable giving +$2 trillion
Q NY Times
@Marcel
Die US-Elite reibt sich wohl selber gerade die Augen – dass dieser Trick nochmal funktionierte – unglaublich. Einstein hatte wohl doch Recht betreffend Dummheit und Unendlichkeit…
Carlo: Noch muss er noch eine solide Gegenfinanzierung präsentieren. Selbst wenn die ganzen 2.5 Bio Firmengelder im Ausland zu 10% Sondersteuersatz repatriiert würden, gäbe das nur 250 Mrd!
Ueber 70% der gesparten Steuern käme der Elite zugute und da sowohl Kongress und Senat praktisch nur aus Gutbetuchten besteht, könnte es schon noch sein, dass das durchgewunken wird.
Die unverfrorene Unverschämtheit scheint eben auch unendlich zu sein.
Dass das praktisch zeitgleich mit einem allfällig bevorstehenden Shutdown in Amiland angekündigt wird, macht das ganze noch etwas pikanter!
.
Bin ja gespannt wie das weitergeht mit Trumps potentiellem Jackpot! Um den wird er mit allen Mitteln kämpfen – wäre vermutlich auch der lukrativste Deal seines Lebens…und für den wurde er auch POTUS…
@Marcel Senn
Ja mei – dass die „unverforene Unverschämtheit“ unendlich ist – ist wohl Grundvoraussetzung des Systems und damit nicht wirklich überraschend. Aber dass der „average joe“ immer noch mitspielt – ist ein Armutszeugnis sondergleichen. Man wird nicht deswegen Kommunist weil man an das „Genius der Bevölkerung“ glaubt – da muss man schon liberaler Demokrat bleiben.
Dabei hätten die selbsternannten US-Patrioten doch nur die geheime Nationalhymne der USA namens „born in the USA“ sich mal wieder zu Gemüte führen müssen. Oder wie George Bush sagte: „Fool me twice…….i can`t remember it…..fool me once and I will do the same shit over and over again? Something like that….“
Mit gossem Interesse habe ich die Beiträge zu diesem Thema gelesen.
Die eingebrachten Bemerkungen und Rezensionen sind von „amüsierlich“ (Afrikabeitrag) bis hin zu professionell und wissenschaftlich begründet (R. Zach).
Spannend! Diese Themen beleben die Diskussion!
Die Gläubiger geben den Banken Sicherheiten, solange die leicht zu realisieren sind, haben die Banken keine Probleme. Sind die Sicherheiten und die Qualität der Gläubiger nicht besonders und verschlechtern sich im Falle einer Krise enorm, genügt auch eine 10 % Eigenmittel-Deckung nicht. Wichtig ist das die Leute an das Bankensystem glauben und nicht einen Bank-Run verursachen. Ebenso muss der Cash-Flow der Bank aufrechterhalten werden, damit sie ihren laufenden Betrieb sicher stellen kann. Wenn dies nicht der Fall ist, wird es gefährlich und hier kommen die Zentralbanken in das Spiel. Wenn die Währung des Landes der Zentralbank vertrauen hat, ist die Sache viel einfacher aus dem Schlamassel zu kommen als wenn die Währung des Landes als Schrott betrachtet wird.
Vergessen wir nie, dass bei der Krise 2008 weder der Dollar noch der Schweizerfranken jemals als obsolet betrachtet wurden. Spekulanten versuchten den Euro zu pulverisieren, mit einem Satz von Draghi wurde dies abgestellt. Kurz vor der Aussage von Draghi konnte man ein schönes Schnäppchen machen, wenn man Staatspapiere von Spanien, Irland und Portugal gekauft hat, ja sogar Griechenland war nicht ganz schlecht, nur Zypern war nicht gut.
Die Obama Administration erwägte damals sogar die Verstaatlichung der Banken (sogar Wells Fargo war auf dem Tisch), wegen den Republikanern ging es nicht und die FED kaufte den Schrott der Banken auf.
Heute leben all diese US Banken fröhlich und gedeihen prächtig trotz riesigen Bussen für lusche Geschäfte. Wells Fargo ist das sicherste davon!
Was können wir daraus entnehmen? Wenn wir eine gute Währung haben, aber einen schlechten Kredit, ist der Eintritt eines Krachs gegeben und es verschlimmert sich noch, wenn die Banken untereinander sich nicht mehr vertrauen.
Das ist dann die Stunde der Zentralbanken, aber nicht so wie beim Rubel und der türkischen Lira, die Währung muss schon mehr Vertrauen haben.
Warum ist die USA schneller aus dem Zusammenbruch ihren Immobilienmarktes herausgekommen als zum Beispiel die Japaner. Hier spielt die Außenwirtschaft eines Landes eine große Rolle. Ein Leistungsbilanz-Überschuss hat natürlich die Tendenz eine Währung des Vertrauens gegenüber die anderen Währungen des Vertrauens aufzuwerten z.B. Yen gegenüber dem Dollar. Das Preisniveau der US-Immobilien hat sich so erholt.
Die US Waren wurden nicht billiger und es war leichter die Deflation abzuwehren, im Gegensatz zu Japan, wo das ganze Preisniveau sich abwärts bewegte. Die Sicherheiten der US-Banken wurden so wertvoller und der Kreditmarkt war wiederhergestellt. Die Eurozone ist so etwa 50 % das Problem der USA 2008 und 50 % das Problem der Japaner in 90er Jahren.
Viele Leute wollen es nicht wahrhaben, aber dieser Neger Obama hat 2008 das absolut richtige für sein Land getan. Neger sage ich, weil 2/3 seiner Feinde Rassisten sind und die übrigen Neo-Liberale, die immer auf die Währung schauen (ist einfacher), aber nie auf die Kredit- und Gütermärkte. Solche Leute sind Inhaber von Lehrstühlen an der Universität St. Gallen.
Wenn ich an die Entwicklung des Baltic Dry Index denke, der in der Statistik sehr gut das weltweite Handelsvolumen abbildet, so könnte sich der Aufschwung auch als Strohfeuer entpuppen.
Kommt noch hinzu das jetzt Trump in den USA Obama abgelöst hat, wo ich glaube das letzterer den Aufschwung ausgelöst hat und Trump hingegen langfristig wieder Gift ins Getriebe der Wirtschaft schüttet. Auch die Wirkung der tieferen Erdölpreise wird wieder verpuffen, auch die militärischen Experimente der USA unter Trump werden wohl zu weitern Spannungen führen. Ich halte deshalb die positiven Prognosen für verfrüht und Inflation kommt vielleicht nur in einigen speziellen Bereichen welche die weltweiten Spannungen verursachen, aber nicht generell.
Huber: Was heisst denn ein „besseres Leben“ sichern? Dass die Jungen dann noch mehr Konsumschrott kaufen können?
Irgendwann ist fertig mit „besserem Leben“, wir sollten doch eher schauen in Bezug auf Ressourcennachhaltigkeit und Schonung der Umwelt inkl. Klima, dass die nachfolgenden Generationen überhaupt noch ein erträgliches Leben haben werden und nicht irgendwann enden wie die Verhungernden in Somliland!
Weder Sie noch ich müssen festlegen, wie ein besseres Leben auszusehen hat. Hingegen dieses Ausmass an Ungleichgewichten mit den damit verknüpften Problemen an die nachkommende Generation zu „vererben“ deutet sicherlich auf eine egozentrische Sichtweise der gegenwärtigen Babyboomer hin, welche ich als verwerflich betrachte und welche wohl in der Geschichtsschreibung dementsprechend erwähnt werden dürfte.
Huber: Was hat denn das jetzt mit den „Babyboomern“ zu tun? Oder halten Sie die für egozentrisch, weil diese in grossen Teilen Europas immer weniger Kinder auf die Welt bringen?
Allerdings besteht darin auch ein erhöhtes Risiko für Altersarmut, denn wenn eine Bevölkerung einen graphisch dargestellte Urnenform hat, dann wird sie eben auch schneller zu einem Altersheim mit entsprechend negativen Erscheinungen.
Der Idealfall wären Bevölkerungen wo die Frauen im Schnitt 2.1 Kinder auf die Welt stellen, denn solche Bevölkerung haben dann demographisch eine stabile Säulenform. In Europa kommt glaub nur Frankreich annähernd an diesen Wert ran, in fast allen anderen werden die Babyboomer in den nächsten 30-40 Jahren zahlreich und oft kinderlos vergreisen.
Es hat mit den Babyboomern zu tun, weil diese z.Z. wohl diegesellschaftlichen Verhaeltnisse bestimmen dürften, respektive die Politik „kicking the can down the Road“ Hauptverantwortlich betreiben.
Carlo: Zu Ihrer Info: in der CH war die Babyboomer Generation von 1943-71 – da waren die Geburtenraten pro Frau bei alle 2.1 oder einiges drüber!
@Monique Schweizer
Ich glaube kaum dass die „Babyboomer“-Generation (1946-1964) überhaupt noch allzuviele „Kinder auf die Welt“ bringt oder sind Damen zwischen 50-70 dazu prädestiniert Kinder auf die Welt zu bringen? Bei den Herren der Schöpfung zwischen 50-70 gibts zwar noch den ein oder anderen Ausreisser – aber die meisten sind im Jahre 2017 eher mit dem „Überleben“ als Arbeitnehmer beschäftigt und nicht mit Familiengründungen.
In Frankreich gibts eine „Bockprämie“ – daher wohl die 2.1 im Vergleich zu anderen europäischen Ländern hohe Geburtenrate.
@ Carlo
Im Allgemeinen interessiere ich mich nicht gross für die persönlichen Umstaende der Kommentatoren; trotzdem würde es mich aufgrund Ihrer intelligenten Kommentare interessieren, ob Sie der Bevoelkerungsschiicht der Boomer angehören.
@Linus Huber
Ich gehöre zur ersten „Nintendo-Generation“.
@Monique Schweizer
Muss mich korrigieren: Die monatlichen maximalen Zulagen für Kinder (um die 180 Euro) und die einmalige Geburtsprämie sind seit Januar 2017 ziemlich mickrig.
Als Quittung sind die Sozialisten in Frankreich wohl dort angelangt wo die Sozialdemokratie in Deutschland seit Hartz 4 sich befindet.
Carlo: Die fetten Zeiten für kinderreiche Familien sind auch in Frankreich vorbei. Um 1960 musste man mit 6-7 Kindern und den üppigen Kindergeldern praktisch nicht mehr arbeiten, konnte sich eine Waschmaschine, ein Auto und einen TV leisten!
Sie betrachten die kleine europäische Welt, das sind aber nur ca. 10 Prozent der Weltbevölkerung. Keine Angst, Afrika wird unser „Loch“ auffüllen, in vier Generationen ist Europa schwarz.
„Keine Angst, Afrika wird unser „Loch“ auffüllen, in vier Generationen ist Europa schwarz.“
Glauben Sie ernsthaft, dass die Zukunft von der Hautfarbe abhängig ist?
Herr Lieberherr, würden Sie es schlimm finden, wenn Ihre Tochter einen schwarzen Freund hätte?
Mir wäre ein schwarzes Europa egal. Ich bin ein Besorgter (Sie sind ja auch ein besorgter Bürger und kein Nazi, Sie sagen ja auch Schwarze und nicht Nigger, möchten die einfach nicht bei sich in der Nähe haben, ist doch Ihre völkische Assoziationsfreiheit, sagt auch der Huber, der ist auch nur besorgt und kein Nazi), nun also ich bin halt besorgt vor einem braunem Europa. Ich habe nichts gegen Braune, mag die einfach nicht in meiner Nähe.
„Weder Sie noch ich müssen festlegen, wie ein besseres Leben auszusehen hat.“
Warum deuten Sie es dann?
Aha, wenn es also so kommt, dann sollte man vielleicht dies tun, und wenn es anders kommt dann womöglicherweises jenes. Vielleicht bedeutet es ja was! Allerdings sollte man bedenken, dass es noch andere Faktoren gibt und dass alles genau umgekehrt sein könnte. Vielen Dank, Herr Neinhaus.
Erstens muss man verstehen, dass die wichtigste Variable die US Konjunktur ist. Zweitens, dass die US Konjunktur spätestens seit Bill Clinton nur Produkt der kreative Bilanzakrobatik ist. Ohne die angepassten Berechnungsmethoden für Inflation, CPI, die unsinnigen hedonischen Berechnungen und ohne die Anpassung der Berechnungsmethode fürs BIP 2014, die von einem Tag zum anderen das BIP um 3% angehoben hat, hätte die USA die ganze Zeit kein einziges Jahr mit positivem BIP. Ausserdem ist nicht nur der Detailhandel dort längst in Rezzession, auch die Autoindustrie produziert auf Halde, die Verkäufe in April werden yoy 2% tiefer sein und sogar die Fed hat ihre Prognose für 1 Q. auf 0.2% herabgesetzt. Die Welt ist klar unterwegs in Rezzession und Kreditblase zum Kollaps.
Ja, wann kommt es? Wer ist der nächste Roger Babson, der uns dies voraussagt? Irving Fisher, einer noch heute bedeutende Ökonom sprach 1929 von der ewigen Konjunktur und ich zitierte nun aus dem lesenswerten Buch von J.K. Galbraith, „Great Crash“, wo ein Ökonom verkündete „Parasange um Parasange wie in der griechischen Antike werden die Krieger vorrücken und in der Börsen Schlacht sich schlagen für höhere Kurse von RCA, Goldman Sachs Trading, Texas Sulphur, Commonwealth Edison (Samuel Insull). Sätze wie Schlachtgesänge aus der Antike, sollte man unbedingt wieder benützen.
Ich wollte damit keineswegs die Pessimisten in diesem Blog beleidigen, sie werden schon recht haben, irgendwann kann es nicht mehr aufwärts gehen und die Kurse und auch die Konjunktur in längeren Zyklen geht Richtung abwärts.
Aber welche Phänomene einer Volkswirtschaft sind wesentlich, damit man nicht mit seinem Aktien-Portefeuille Hunger erleiden muss. Oder soll man stochastisch an die Sache herangehen und einen Dart benützen oder Eile mit Weile.
na ja, Fisher als bedeutenden Oekonom zu nennen ist eine krasse Übertreibung, ähnlich wie Keynes und Friedman war er einer der möchtegern Planwirtschaftler-Clowns, der zurecht sein ganzes Vermögen verlor. Was die USA betrifft, wie man meinem Text entnehmen kann, ist die Rezession seit mehr als 20 Jahren da. Niemand weiss wann die Kreditblase platzt aber es rückt immer näher, es braucht nur ein black swan Ereignis und die Lavine kommt ins rollen.
Ja Jan, mich nimmt es auch Wunder, was der auslösende Trigger sein wird. Wenigstens dürften Sie und ich nicht komplett ahnungslos im lala-Land weilend davon überrascht werden. Interessant wird zu jenem Zeitpunkt das Verhalten der gut konditionierten Obrigkeitsglaeubigen zu beobachten sein, welche sich auch nach 2008 nicht zu einer kritischen Haltung durchringen konnten….
Man kann nur raten Linus, je länger desto mehr mehren sich potenzielle black swan Möglichkeiten, es würde mich mich nicht überraschen wenn plötzlich ein ganzer Schwarm erscheint. Übrigens, das Problem der überwiegenden Mehrheit der Population ist, die Unfähigkeit einmal angenommene Meinung den Fakten anzupassen. Z.B. der Grossvater hat CVP gewählt also macht der Enkel so weiter, bis zum bitteren Ende. Das gilt vor allem für die Politik, von der Oekonomie haben die Meisten sowieso keine Ahnung.
„Wenigstens dürften Sie und ich nicht komplett ahnungslos im lala-Land weilend davon überrascht werden.“
Sie implizieren, dass alle anderen Träumer sind. Ziemlich arrogant.
@Huber „Ja Jan, mich nimmt es auch Wunder, was der auslösende Trigger sein wird“
– Godot ist es!
Ja Jan, es bestehen unzählige Moeglichkeiten. Nachdem Trump nun die Agenda der Kriegstreiber adoptiert hat, mag auch eine diesbezügliche Fehleinschaetzung sich zu einem Trigger entwickeln; vergessen wir nicht, dass es zum normalen Modus operandi von Regierungen handelt, durch Kriege von der eigenen Unzulaenglichkeit abzulenken und damit revolutionäre Verhaeltnisse und den Verlust der Macht zu vermeiden.
klar Linus, allerdings glaube ich nicht dass WW III kommt, Erstens haben die Amis nicht die Eier dazu, diesmal wäre es auf ihrem Gebiet und Zweitens muss Krieg finanziert werden, wer soll den solche Kriegsanleihen kaufen, sowohl der Staat als auch Privatsektor ist bis zum Hals verschuldet und die Fed weiss es sehr genau, dass sloches Vorhaben in dem nötigen Umfang das Ende der Fed bedeuten würde.
@Anh Toan
Kommunismus hat nichts mit „totalem staatlichen Ausgleich“ zu tun – sondern mit Abschaffung der klassischen Institutionen des Marktes, als auch des Staates.
@Jan Svoboda
Ich frag mich was danach kommen wird.
Schon jetzt sehen wir die rechten Kräfte in den Startlöchern und die Linke in Auflösung…
was danach kommt ist klar,Chaos und die Regel:rette Dich wer kann. Ich bin kein Hellseher aber ich glaube, überall kommt eine Dezentralisierung, die Menschen trauen allgemein mehr denen die näher leben und die sie kennen. So wie der Ostblock wird sich auch die EU auflösen und möglicherweise sogar die USA. Eins ist aber auch klar,die Macht des Establishments ist eng mit der Möglichkeit verbunden, das Geld aus dem Nichts zu schöpfen, das wird es nicht mehr geben,die Macht wird sich in der Luft auflösen.
@Jan Svoboda „die Menschen trauen allgemein mehr denen die näher leben und die sie kennen.“
Ja, erstaunlich nicht? Sind doch unsere Nächsten die grösste Gefahr für uns: Unsere Mörder, Vergewaltiger und Schänder sind meistens eine der letzten fünf Verbindungen auf dem Tel.: Unsere Väter, Brüder, Schwager, Onkelz und Mütter.
Ja, ein gewisser Anteil der Bevoelkerung besteht nun einfach aus Soziopathen, welche ein verwerfliches Verhalten an den Tag legen. Allerdings dürfte der von diesen Personen angerichtete gesellschaftliche Schaden schwächer ausfallen, wenn sie auf einer tieferen gesellschaftlichen Hirarchieebene agieren.
@Anh Toàn
es wundert mich dass Du noch lebst, muss ein Horror sein mit solchen Verwandten zu leben.
Wissen Sie Herr Svoboda, ich sage, das ist eine rein statistische Betrachtungsweise. Meine Verwandten und meine Frau würden sowas nie tun. Und dann denke ich, dass vermutlich die allermeisten, welche von ihrem Ehepartner umgebracht wurden, genauso gedacht haben.
@Anh Toàn
na ja, da hilft nur Eins, nicht aus dem Haus gehen und sich unter dem Bett verstecken.Was wenn Ihre Frau plötzlich doch der Kragen platzt.
@Jan Svoboda
„Was wenn Ihrer Frau plötzlich doch der Kragen platzt?“
Vielen dank, dass ich vor lauter lachen die Hälfte meines Kaffees verschüttete…
@Jan Svoboda
„Rette sich wer kann“ – aber wohin denn?
Auf den imaginären Bauernhof mit der imaginären Grossfamilie?
Das wird wohl eher ein MadMax-Szenario – wie schon in anderen Ländern dieser Welt. Das Machtvakuum wird dann einfach von mafiösen Strukturen ausgefüllt…dies war ja auch in Russland nach dem Kollaps der Fall.
@Carlo: Dann kommt die unsichtbare Hand, wird endlich nicht mehr von korrupten Zentralisten Idioten behindert und macht, dass es gut wird.
Svoboda: Es gibt keinen WW III: Der nächste Weltkrieg ist der letzte, aber es wird keiner übrig bleiben, um ihm einen Namen zu geben. Die meisten werden, bevor sie erfahren, dass er begonnen hat, schon tot sein.
Das ist wie mit meiner Frau: Bevor ich weiss, dass sie mich umbringen will, bin ich schon tot.
@Anh Toan
Die „unsichtbare Hand“ oder „ideologische Onanie im metaphysischen Raum“.
@Carlo
also man sollte sich nichts vormachen, die mafiöse Strukturen sind in den meisten Ländern bereits jetzt an der Macht und sind auch häufig an die echte Mafia angeschlossen, siehe Italien usw.auch ihre Macht hängt zu Grossteil vom dem Schneeballsystem gennant Geld, zeitlang wird sich wohl der Schwarzmarkt etablieren, das ist aber kein Beinbruch.Man sollte aber nicht glauben dieses Scheeballsystem lässt sich schmerzlos abschaffen, ist aber positiv, die jetzige verweichlichte Konsumistangeneration muss sich auch einmal die blutige Nase holen.Natürlich werden es die Bauern leichter haben, aber etwas Gold könnte auch helfen.
@Anh Toàn
die unsichtbare Hand ist nicht dazu da etwas gut zu machen, sondern den Gleichgewicht wieder herzustellen. Und das macht sie in dem sie sichtbar wird und diese finanziellen Luftblasen zum platzen bringt.
p.s.
hoffentlich macht Ihre Frau den Job richtig, Marxisten sind schwer totzuschlagen.
@Svoboda
Nachdem das Kapital sich endgültig ins virtuelle Nirwana verabschiedet hat – werden sich auch die Gleichgewichtsfanatiker des „freien Marktes“ eine neue Religion suchen müssen.
Svoboda: Der Freie Markt ist ein Modell. Eine Theorie, welche z.B. gleiche Information bei Produzenten und Konsumenten voraussetzt. Aber der Brotkäufer weiss halt nicht, was der Bäcker ins Brot gemacht hat, der Bäcker schon viel eher. Der Brotkäufer kennt auch nicht unbedingt die anderen Anbieter, der Bäcker schon eher. Am ehesten aber werden die Bäcker eines Ortes ein Kartell bilden, wären ja schön bescheuerter sich gegenseitig einen Preiskampf zu liefern, nicht wahr, Herr Gläubiger der unsichtbaren Hand des freien Marktes, und dann eine schöne Kartellrente einstreichen von den ausgebeuteten Konsumenten.
Im Marketing geht es darum, den Markt auszuschalten. Alleinstellungsmerkmal bringt Gewinn, Konkurrenz ruiniert die Margen und damit das Geschäft.
Svoboda: Als Gegner der PFZ möchten Sie doch die europäischen Arbeitnehmer vom Schweizer Arbeitsmarkt ausschliessen: Sie möchten den freien Markt ausschliessen, die Arbeitgebner zwingen, Schweizer anzustellen, damit die Preise dafür (=die Löhne) hochbleiben.
In dem Markt, in welchem Sie Anbieter sind, kämpfen Sie gegen den freien Markt.
@Anh Toan
Geben Sie doch den Marktfanatikern und ihren Theorien eine Chance! Das ultimative Equilibrium ist nämlich der Tod – des Kapitals.
@Anh Toan
Ähnlich wie bei fanatischen Christen und Muslimen sage ich mir bei den Fanatikern des „freien Marktes“: Lass sie nur machen! Desto schneller ist der armselige Spuk vorbei.
Was hätten wir uns nicht alles ersparen können!? Das Kapital wäre schon längstens am Ende ohne massive staatliche Interventionen seit Ewigkeiten – aber nein, wir machen weiter wie gehabt und auf unseren Universitäten werden immer noch Idiotien gelehrt, die schon seit dem 18. Jahrhundert obsolet sind. Die ganze Show ist so armselig, dass einem schon fast die Worte fehlen…
@Anh Toan
Aber so weit müsste man überhaupt nicht gehen: Wir hätten innerhalb von einer Woche eine Revolution im mächtigsten Staat der Welt falls man 55 Millionen Amerikanern die Lebensmittelmarken verweigern oder dies nur ankündigen würde.
Das System steht auf tönernen Füssen…
@Anh Toan
55 Millionen Menschen – 59 Millionen wählten Trump.
@Carlo/Anh Toàn
wenn man nicht einmal die Grundbegriffe versteht, kommt man halt mit solch Kindergartenbeispielen.
Übrigens, die PFZ hat rein gar nichts mit dem freien Markt zu tun, sondern nur mit politischem Wohnsitz und der Staatsangehörigkeit, es wurde lediglich von den Sozi-Clowns in der EU so umgedeutet. Sie bekämpfen den freien Markt überall wie den Teufel aber ausgerechnet beim PFZ machen sie eine Ausnahme weil es ihrem Gesamtkonzept der Zentralisierung passt.Und das ausgerechnet Hand in Hand mit der Oligarchie,ihrem Klassenfeind und auf dem Buckel der Arbeiter.
@carlo
„Nachdem das Kapital sich endgültig ins virtuelle Nirwana verabschiedet hat –….“
Man sollte zuerst verstehen vas Kapital ist, bevor man solchen Unsinn schreibt.
@Carlo: Meine Sichtweise:
Kapitalismus (ohne staatlichen Ausgleich) führt dazu, dass am Schluss einer alles hat.
Sozialismus (totaler staatlicher Ausgleich) führt dazu, dass am Schluss keiner etwas hat.
Für alle ausser einem ist das Ergebnis gleich, sie haben nichts.
@Anh Toan
Kommunismus hat nichts mit „totalem staatlichen Ausgleich“ zu tun. Oder können Sie mir die Passage bei Marx nennen, in der er so einen Stuss absondert?
@Anh Toan
Und kommen Sie mir bitte nicht mit dem ehemaligen „real existierenden Sozialismus“. Diese historische Tragödie hat mehr mit Fichte als mit Marx zu tun. Lesen Sie das Buch „der geschlossene Handelsstaat“ – die DDR in a nutshell schon am Anfang des 19. Jahrhunderts.
Ich komme weder mit der UDSSR, noch mit China, auch nicht mit Kuba, Vietnam oder Venezuela, sondern schlicht und einfach mit der Frage:
Warum gab es noch nie irgendwo „richtigen Marxismus“?
@Carlo/Anh Toàn
wenn man nicht einmal die Grundbegriffe versteht, kommt man halt mit solch Kindergartenbeispielen.
Übrigens, die PFZ hat rein gar nichts mit dem freien Markt zu tun, sondern nur mit politischem Wohnsitz und der Staatsangehörigkeit, es wurde lediglich von den Sozi-Clowns in der EU so umgedeutet. Sie bekämpfen den freien Markt überall wie den Teufel aber ausgerechnet beim PFZ machen sie eine Ausnahme weil es ihrem Gesamtkonzept der Zentralisierung passt.Und das ausgerechnet Hand in Hand mit der Oligarchie,ihrem Klassenfeind und auf dem Buckel der Arbeiter.
@carlo
„Nachdem das Kapital sich endgültig ins virtuelle Nirwana verabschiedet hat –….“
Man sollte zuerst verstehen was Kapital ist, bevor man solchen Unsinn schreibt.
„Man sollte zuerst verstehen was Kapital ist, bevor man solchen Unsinn schreibt.“
🙂
@Jan Svoboda
Das Kapital ist keine Sache, kein Ding, sondern ein an Dingen (Produktionsmitteln) erscheinendes bestimmtes Produktionsverhältnis.
Woher kommt die Gefahr einer Inflation? Kommt sie von daher, dass die überwiegende Mehrheit der Leute zuviel Kaufkraft durch höhere Einkommen haben und auf ein ungenügendes Angebot stoßen? Erhöhen sich die Vermögenswerte des Mittelstandes derart, dass sich der Mittelstand sehr leicht verschulden kann und dies die Konjunktur enorm befeuert? Kommt sie daher, weil der Staat enorme Defizite produziert und sich derart verschuldet, dass niemand seine Staatspapiere kaufen will? Sind die Zentralbanken willfährige Diener der Regierungen, denen man nicht genug Geld in den Mund stopfen kann? Werden wir sogar die böseste aller Welten erleben, die Stagflation und angeregte Diskussionen zwischen Keynsianer+Monetaristen, wie man dieses Schreckgespenst Phillips-Kurve aufstellen und interpretieren soll?
Die Frage ist, wie man Inflation berechnet. Wenn man die Entwicklung der Immobilienpreise, Landpreise und Aktienkurse betrachtet, kann man eine gewaltige Werteinflation erkennen. Diese ist allerdings nicht in den gängigen Inflationsindikatoren eingerechnet. Aber auch hier gibt es einen Deckel, denn die Kaufkraft der Leute hat in den letzten Jahren kaum zugenommen und diese Objekte werden immer weniger erschwinglich. Zudem, sollte es zu einem massiven Zinsanstieg kommen, kommen viele Haushalte ins Schleudern und der Aufschwung ist vorbei.
Ich beurteile die Situation ähnlich wie Sie, Bernhard. Die Frage, wie sich die Zentralbanken verhalten werden, wenn sie mit der Gefahr des Verlustes der Kontrolle konfrontiert sind, ist allgegenwärtig. Mir graut es vor den Zwangsmassnahmen und zunehmenden Repressionen schon heute.
Land, Immobilien, Aktien. Findet das hochkonzentrierte Kapital keine besser rentierenden Investitionsmöglichkeiten, wird die Kohle in diesen Kategorien geparkt, weil in der „echten“ Wirtschaft nichts mehr läuft, was nicht anders zu erwarten ist, wenn die Produktivitätsgewinne allesamt beim einen Prozent landen. Zu hohe Nachfrage trifft auf tiefes Angebot = Preissteigerung. Mit Inflation hat das nix zu tun. Anlagealternativen wären noch Picassos et. al und natürlich Staatsschulden zu Minuszinsen.
Kuehni: Land und Immobilien sind auch mit Abstand die weltweit grösste Assetklasse mit über 50% der Weltvermögen, Aktien haben rund 18%.
Diese beiden Kategorien haben doch sehr wohl was mit der „echten“ Wirtschaft zu tun.
Wie bitte soll denn sonst die grosse „Kohle“ ins Wirtschaftsgeschehen eingreifen?
Der Trumpel mit seinen ‚Tax-Cuts-for-the-Rich‘ wird dem nochmals einen kräftigen Schub verleihen.
SupplySideTrickleDown seit 40 Jahren …
Kuehni: Dieses 4.5 bis 5.9 Bio $ Steuersenkungsprogramm gerechnet bis 2027 wird der grösste kleptokratische Raubzug sein, denn je ein US Präsident hingekriegt hat, falls er damit durchkommen wird!
Wenn er das durchkriegt, dann ist seine Mission accomplished — alles andere (Mauer, Muslimban, Obamacare abschaffen, Clean Coal etc etc) ist nur Showbeigemüse!
Und als Zückerli gibts dann noch eine Kutschenfahrt mit QE II mit der goldenen Kutsche durch London so wie es sich für einen echten Imperator gebührt!
Die Konjunktur steht in Wahrheit auf tönernen Füssen, denn sie ist auf Pump gekauft. Die weltweiten Schulden steigen weiterhin rasant an. China finanziert mehr als die Hälfte seiner Konjunktur nur noch über Kredite, baut Infrastrukturen auf, die niemand braucht.
Die Immobilienpreise sind der Realität erneut entschwebt und die Aktienkurse durch die Decke gegangen, Folgen der verfehlten Zentralbanken-Politik. Alle Unternehmensgewinne müssten sich verdoppeln (!), nur um die heutigen Kurse mittelfristig zu rechtfertigen. Doch das ist nicht möglich, weil die niedrigen Zinsen Unternehmen „am Leben“ erhalten, die als Konkurrenten die Preise der übrigen verderben. Wir steuern auf eine Sackgasse zu, in die uns (einmal mehr) der viel zu weite Geldhahn der Zentralbanken gesteuert hat.
Kurz und bündig!
Was sorgen Sie sich noch, Herr Rothacher? Trumpolini sorgt doch jetzt dafür , dass alle Vermögenswerte da landen, wo sie hingehören: In Onkel Dagoberts Geldspeicher:
https://www.nytimes.com/2017/04/27/us/politics/individual-business-tax-wealth.html?hp&action=click&pgtype=Homepage&clickSource=story-heading&module=first-column-region®ion=top-news&WT.nav=top-news&_r=0
Super „Populist“, der.
Na ja, Herr Kuehni, eine massive Umverteilung fand mit der Aufblaehung der Asset-Preise bereits statt. Nur weil der Durchschnittsbuerger der Schweiz eben zu den 5 Prozent Reichsten der Welt gehört und damit davon profitierte, muss man es deswegen noch lange nicht gutheissen. Trumps Steuerplaene sind eine logische Fortsetzung dieser linearen Entwicklung, wobei der Kreis der Profiteuresich weiter verkleinern dürfte.
Trump klönt jetzt schon Präsident spielen sei anstrengender als er dachte und er wünsche sich sein altes Leben zurück.
Er muss eigentlich einzig sein Steuersenkungsprogramm durchbringen und dann hätte er den Deal seines Lebens gemacht und er könnte eigentlich sofort zurücktreten – Mission Accomplished!
Um das ging es ihm meiner Meinung nach von Anfang an (neben etwas Egofeeling mal mächtigster Mann der Welt zu sein), sich als Präsident möglichst maximal zu bereichern – Obamacare, die Angry White Men etc. waren ihm doch immer sch…egal, waren einfach praktisch zur Feindbildbewirtschaftung und zur Volksuffhetzete
Eben, solange Sie persönlich profitierten, war alles in Ordnung mit der Umverteilung. 🙂
Huber: Was ist denn das wieder für ein Dumpfbackenkommentar von Ihnen?
Sie unterbieten sich wieder mal selber…
Dann sagen sie doch nun auch noch, wer sind denn die mit dem Guthaben welches dem Pump gegenuebersteht. Immer bloss die Haelfte der Bilanz zu erwaehnen ist doch unsinnig. Wenn ich auf meiner Steuererklaerung nur die Ausgaben in meinem Geschaeft bilanziere und die Guthaben und Einnahmen vergesse, die taeten mir ja schoen was husten. Aber als Argumentation ist solches Gebaren lustigerweise immer zulaessig, mag es noch so bescheuert sein.
Wären das nicht einfach die Sparer in diesem Szenario? Also alle die einfach bei den Banken Geld hinterlegen…
Ja wenns denn die Sparer waeren, warum steht denn dann die Konjunktur auf toenernen Fuessen? Weil der Sparer Angst haben muss, dass er die Zinsen seiner eigenen Schulden mit denen er den Aufschwung finanziert nicht mehr zahlen kann?
@ Frank
Es dürfte wohl eher eine Frage des Zeitpunktes sein, wann wir zu husten beginnen und ob das Husten eine temporäre Schwaeche der Atemwege oder eine lebensbedrohende Lungenentzuendung signalisiert.
Huber: Was bitte ist denn in Folge eine lebensbedrohende Lungenentzündung? Das Ende der Menschheit oder was?
Etwas Auswurf wirds höchstens geben und dann eine Schwächephase und schon erholt sich der Organismus wieder! Z.B. Spanien hat seit dem 16. Jh. schon rund 16 mal einen Staatsbankrott hingelegt und existiert immer noch.
Aber Sie warten vermutlich immer noch auf den weltweiten Untergang, damit Sie Ihre Theorien bestätigt sehen und uns dann in NMTM kund tun können (falls NMTM nicht auch untergeht)!
Warten auf Godot halt…
Die Aussage bezieht sich auf das von Frank angesprochene Finanzsystem, was nicht mit der Menschheit gleichzusetzen ist. Gesellschaftliche Verwerfungen bedeuten ebenfalls nicht das Ende der Menschheit sondern beinhalten die Erneuerung des Gesellschaftssystems, wobei dies schwerlich schmerzfrei vonstatten gehen dürfte. Was Sie mit auf „Godot warten“ ausdruecken wollen, scheint Ihrem Gedankengut zu entspringen, aber entzieht sich meiner Vorstellungskraft.
„…. aber entzieht sich meiner Vorstellungskraft.“
Offensichtlich 🙂
Wo genau oder in welchem Kontext glauben Sie zu erkennen, dass ich auf einen Godot warte? Erläutern Sie dies, damit Ihr Gedankengut verständlicher wird.
Huber: Sie warten doch sehnsüchtig auf den nicht schmerzfreien Zusammenbruch…
Nein, sondern ich befürchte, dass dieser unvermeidlich sein wird und je länger man diese Neuausrichtung zu vermeiden versucht, desto schmerzhafter diese ausfallen dürfte. Keine bäume wachsen in den Himmel genauso wie keine Ponzischeme unendlich funktionieren dürfte. Wie wäre es doch wunderbar, wenn wir Wohlstand und Wohlbefinden einfach durch entsprechende Regulierung in Ignoranz ökonomischer Prinzipien legislieren könnten; ich bezweifle allerdings, dass die Entscheidungstraeger diesbezüglich erfolgreich sein werden. Ich vermisse den Bezug zum oft erwähnten Godot.
Huber: Schon mal Ihr Vergleich mit einem Ponzischeme ist völlig falsch, denn in einem Ponzischeme wurde Geld nirgends investiert, es wurde nicht gewirtschaftet, keine Werte erschaffen – es wurde nur rein umverteilt, bis es dann halt nicht mehr aufging mit dem finden neuer Opfer.
Das aktuelle Geld- und Wirtschaftssystem mag ja seine Fehler haben, aber wäre es ein Ponzischeme, so wäre es schon längstens implodiert.
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Und wir haben trotz allem eine Ueberflussgesellschaft, darum werden nicht wenige Produkte auch nicht teurer, sondern günstiger und dies zudem noch mit höherer Leistung.
Dass es bei Erdöl, tw. auch Nahrungsmitteln oder auch Rohstoffe zu Preisschwankungen oder Inflation kommen kann, ist nicht auszuschliessen, aber viele (unnötige) Massenkonsumartikel werden eher günstiger
Die aufgebauten Ungleichgewichte besitzen bei näherer Betrachtung und ohne Scheuklappen betrachtet zweifelsfrei den Charakter einer Ponzischeme, denn all die damit versprochenen Leistungen werden nicht erfüllbar sein. Wer dies nicht erkennen kann, dürfte in einer beneidenswerten Wohlfuehlblase leben.
@Linus Huber “ Wer dies nicht erkennen kann, dürfte in einer beneidenswerten Wohlfuehlblase leben.“
Und wer dies erkennt, lebt das Leben einer freudlosen einsamen armen Sau. Sie sind der tragische Held, ein emotionaler und intellektueller Selbstmordattentäter. Ich wünsche Ihnen ein Paradies mit 69 unberührten Goldtresoren.
Eigentlich sind Sie ein Short Seller: Die haben ein einsames Leben, wusste schon Kostolani: Solange der Crash nicht kommt, feiern die andern, und wenn er kommt, heulen alle und sie feiern alleine:
Vielleicht sind die, welche den Glauben, dass es schon gut kommen wird, aufgegeben haben, viel dümmer als die, welche daran glauben und davon träumen.
(Eduardo Bennato: l’isola che non c’è)
Short Selleer sind Defätisten, sind die, welche wenn die Anderen ein haus bauen sagen, es wird bestimmt bald zusammenbrechen, wahrscheinlich schon bald, die Frage ist einzig, was der Trigger ist.
Geht Dich erschiessen, mit Deiner Einstellung wirst Du nie froh, ob Du Recht behälst und alles zusammenbricht oder nicht:
Huber: Da Sie wie üblich oberflächlich und etwas unsauber denken, können Sie die Unterschiede zwischen einem klassischen Ponzischeme, bei dem irgendwann (meist relativ bald) die vielen benötigten neuen Dummen mit der Frischgeldzufuhr ausgehen und dann das ganze Scheme in sich zusammenstürzt und einem von Zentralbanken betriebenen theoretisch unendlichen Geldzufuhrsystem nicht unterscheiden! Klar kann es bei einem solchen zu Inflation kommen und auch mal einem Crash, nach welchem die Märkte neue Gleichgewichtspreise suchen müssen, aber das System läuft dennoch weiter, während ein Ponzischeme höchstens noch was für den Staatsanwalt ist, denn das System ist nämlich tot.
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Solch Ponzischemevergleiche machen nur Leute die sich nicht etwas fundierter mit der Sache auseinandergesetzt haben
Da duerften Sie sich auf einem Irrweg befinden. Die Gedanke, dass es sich nicht um eine Ponzi-Scheme handelt, weil es sich um ein legitimiertes System handelt, widerspricht ökonomischen Grundsätzen. Sicher kann man unendlich lange „Geld drucken“, nur unterliegt auch diese Funktion dem Gesetz des abnehmenden Grenznutzes, ganz zu schweigen von anders liegenden Problemkreisen, welche sich durch die Verzerrung der Preisstrukturen, die Umverteilungsmechanismen, die zunehmend benötigte Zentralplanung inkl. der finanziellen Repression melden werden.
Hätten Sie denn lieber gehabt, dass man Ihre geliebten Banken pleite gehen liess und an die Staatskandare genommen hätte, und damit womöglich die Boni geschleift hätte?
Die Banken sind de facto grösstenteils pleite, würde man überall Marktpreise einsetzen. Schauen Sie nur mal über die Landesgrenze (Italien). Dass man nun schwache Banken mit gutem Geld gerettet hat, scheint alle zufrieden zu stellen. Kurzfristig hat man das Problem quasi gelöst. Aber ganz im Gegenteil, hat man dadurch das System geschwächt, indem die Schwachen noch geschäften und massive Reformen bleiben aus. Wohin das führt haben diverse Blogger hier schon aufgeführt, aber die Mehrheit schert sich nicht darum und auf eine Art und Weise ist das gut so, denn sonst könnte das System nie kollabieren und wie Phoenix aus der Asche neu, gesund und tragfähig entstehen. Alles ist zyklisch, nur unsere gebildete Elite will das nicht einsehen.
Gödl: Das Capital to Asset Ratio war doch noch selten so hoch wie heute
http://data.worldbank.org/indicator/FB.BNK.CAPA.ZS
Gut die Italobanken und auch die Spanier haben noch etwas Schwierigkeiten!
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Wie kommen Sie eigentlich zur Annahme, dass nach einem Kollaps das System „wie Phoenix aus der Asche neu, gesund und tragfähig“ sein würde???
Das ist doch einfach etwas (naives) Wunschdenken, welches Sie hier an den Tag legen! Die Sch…e würde auch nach einem Kollaps in der einen oder anderen Ausprägung weitergehen wie gehabt, wieso also sollte man dann das System überhaupt kollabieren lassen?
Nein, die Scheisse geht eben nicht weiter wie gehabt, jedoch dürfte die Transition zu einem neuen System nicht schmerzlos ablaufen.
Huber: Falls der Aufschwung dann eben auch Inflation mit sich zieht, dann entschärft sich auch das Schuldenproblem wieder etwas und wenn die Phase länger dauert, dann könnten die Schuldenberge sogar fast gänzlich abgebaut werden.
Habe neulich mal Trumps Tax Plans bis 2027 durchsimuliert mit 3% Wachstum und 2% Inflation – die Schulden steigen dann zwar weiter, aber weniger als das BIP – der Verschuldungsgrad könnte von akt 106% auf ca. 88% runtergefahren werden trotz weiteren Budgetdefiziten.
So rechnet vermutlich auch der Finanzwizard Mnuchin in seinen vielen Szenarien.
Fest steht zumindest, dass Trump und seine Multimillionärsclique sich mit diesem Gesetz gesundstossen werden, ob’s dem kleinen Mann auch hilft, ist eine andere Frage insbesondere wenn die Inflation dann anzieht.
@Senn: die Weltwirtschaft ist keine Maschine, die man auf 3% Wachstum und 2% Inflation für Zig Jahre einstellen kann. Sie besteht nämlich aus Individuen und Emotionen. Das ist es exakt, was die Notenbänker und Politiker nicht verstehen. Man kann ein Pferd zum Brunnen bringen, aber saufen muss es selber. Genauso verhält es sich mit den Zinsstimuli und neuerdings Steuerstimuli in den USA. Alles was hier versucht wird, ist das Pferd an verschiedenen Wassertröge zu führen. Sie haben nicht begriffen, dass der alte Gaul gleich kotzt.
@Senn: Papier und internet-Seiten sind geduldig. Wie es wirklich aussieht mit der Aktiv-Seite in Form von Assets sowohl als auch der Passiv-Seite mit Schulden ist nicht so wie es scheint. Ein Beispiel: ein mir bekannter Derivathändler sagte mir vor einigen Wochen, dass ihre Position bei grossen Verfwerfungen schlicht unhedgbar sei und das Delta innert Minuten sich komplett ändern würde, was die VAR (value at risk)-Berechnungen als Möglichkeit ausklammern. Sehr plötzlich könnte Aktiv- und Passiv-Seite bei den Banken mit Faktor 10 sich ändern. Die Banken leben auf dünnem Eis.
@ Marcel
Hohe Inflationsraten erzeugen hohe Zinsen, was sich eben auch auf die Staatsverschuldung auswirken wird. So einfach wie Sie sich eine Loesung der Problematik vorstellen, wird dies schwerlich ablaufen, sondern es funktioniert nur mit dem Ausbau der finanziellen Repression.
Gödl: Aber man kann mit Excel rumspielen und die Wachstums und Inflationserwartungen mit verschiedensten Szenarien rumrechnen.
Dass die Steuerstimuli, die eh zu weit über 70% den obersten paar % zugute komme ein Witz sind, weil rund 46% der Amis eh keine Federal Personal Tax bezahlen ist mir auch klar! Wer eh schon nix bezahlt, dem ist es auch egal ob das steuerfrei Minimum pro Ehepaar jetzt bei 12’000 $ oder 24’000 $ liegt.
Huber: So ganz bescheuert wie Sie denken bin ich doch noch nicht – logisch weiss ich, dass höhere Inflation auch wieder höhere Zinskosten auf die Schulden nach sich ziehen!
Sicher doch Josef, warum nicht der „financialization“ durch einen einmaligen staatlichen Eingriff ein Ende setzen und die Privigierung des Finanzsektors aufheben? Dies wäre schon 2003 angemessen gewesen, anstatt die Blasenwirtschaft zu forcieren. Aber man handelt einzig kurzfristig orientiert in einer prinzipienfreien Parallelwelt, in welcher keine wirklichen Loesungen angestrebt werden, sondern der notwendigen gesellschaftlichen Auseinanderstzung durch deren zeitliche Verschiebung in die Zukunft aus dem Wege gegangen wird. Ätzend empfinde ich den Umstand, dass wir damit die nächste Generation belasten, anstatt ihr ein besseres Leben zu sichern.
Genau. Und am Ende heisst es: „das konnte niemand sehen“, denn jene, welche davor warnten wurden im besten Fall nicht gehört oder im wahrscheinlicheren Fall verunglimpft, in übel riechende Schubladen gesteckt oder sonst deformiert. Lieber läuft man der Schafherde nach und macht sich selbst keine Gedanken. Das ist viel praktischer und man braucht keine Verantwortung nehmen. Zudem, wenn es allen schlecht geht, geht es mir ja nicht schlechter, also bleibt alles, wie es ist.
Huber: „warum nicht der „financialization“ durch einen einmaligen staatlichen Eingriff ein Ende setzen und die Privigierung des Finanzsektors aufheben?“
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Sind ja ganz neue Töne von Ihnen! Richtig erfreulich! Dass man den Finanzsektor eben als besonderen Sektor anders regulieren muss als alle anderen Wirtschaftssektoren, das erzähle ich Ihnen schon lange – ist jetzt bei Ihnen tatsächlich der Groschen gefallen?
Meinen Sie mit einmaligem Eingriff Verbote z.B. Derivate ohne Realbezug wieder als Glückspiel einstufen + verbieten wie D vor 1989?
Ich kanns kaum fassen. Nur vermutlich kommt jetzt vermutlich wieder ein entmutigende Antwort von Ihnen, dass in erster Linie fast alleine die Zentralbanken an all dem Wirtschaftselend auf dieser Welt schuld seien, wie ich Sie kenne Huber 😉
Die Huber’sche Endlosschlaufe wird stur weitergehen, da er noch immer nicht begriffen hat, dass die Geschäftsbanken das wahre Übel darstellen.
Persönlich ist mir ein Dorn im Auge, dass Politik und Zentralbanken korrumpiert zu einem Tool dieser (Geschäftsbanken) verkommen sind.
Too Big to Fail = Kapitulation des Systems als solches.
Maiko, langsam scheinen Sie ja was gelernt zu haben.
@Marcel
Das Problem bei Ihnen liegt im Umstand, dass Sie die Privilegierung des Finanzsektors und die damit erzeugten Anreize nicht einmal im Ansatz erkennen und daher auch nie deren Reduktion sich vorstellen können, sondern einzig durch zusätzliche Regulierung die Problematik angehen wollen. In solch einem Fall kann man den Finanzsektor auch gleich verstaatlichen, wodurchsie wenigstens nicht mehr als Mechanismus der ungerechtfertigten Selbstbereicherung dienten. Dies entspricht nicht meinen Vorstellungen.
„Maiko, langsam scheinen Sie ja was gelernt zu haben.“
Na hoffentlich! Von Ihrer Endlosschleife allerdings nichts sehr viel. Meine obgenannte Meinung ist allerdings nicht neu.
Worin soll die Endlosschlaufe bestehen? Vielleicht z.B. darin, die gesellschaftliche Auseinandersetzung in Anwendung des „eintrickponies“ in der Form des „Druckens von Geld“ zu vermeiden?
„…durch einen einmaligen staatlichen Eingriff ein Ende setzen und die Privigierung des Finanzsektors aufheben?“
Einmalig? Echt? Nur einmal und dann ist alles gut? Und dann den zentralplanerischen Staat gleich wieder selber einschränken, nachdem er das getan hat, was Sie sich „einmalig“ wünschen?
Weder die Notenbanken noch die Geschäftsbanken noch irgendwer anders ist SCHULD an der aktuellen Lage sondern das ist einfach der Lauf der Zyklen seit Menschenbestehen. Erwähnte Exponenten sind Instrument für die Umsetzung, aber nicht per se schuld. Dennoch wäre es sinnvoll, wenn man deren Wirkung in the long run erkennen würde und nicht nur kurzfristig abgewendete grössere Krisenausmasse als Massstab der Beurteilung nimmt.
„Nur einmal, dann ist alles gut.“
Warum soll dann alles gut sein? Die Neuorientierung des Anreizsystems, der Entzug von Privilegien entspricht nicht einem Spaziergang, sondern dürfte die Gesellschaftsordnung stark tangieren.
@ Franz
Ich verstehe Ihre Idee der Zyklen, welche sich wohl in etwa mit meiner Vermutung, dass sich wohl jedes Gesellschaftssystem über Zeit korrumpieren dürfte, deckt. Wir alle dürften mitschuldig sein, wobei die Oekonomen, welche mit abstrusen Modellen und prinzipienfreien Theorien die Bevoelkerung zugunsten der Machtelite konditionierten, schon eine ein wenig stärkere Schuld treffen dürfte.
Huber: In den 30er Jahren hat die FED doch ganz stark nach Ihren „Prinzipien“ gewurstelt und die Geldmenge permanent verkleinert was dann die Depression nur noch verstärkt hat (trotz New Deal und Keynes) und am Ende wars dann doch erst die Aufrüstung für WKII die die Amis endgültig aus der Depression geholt hat.
Den Fehler wollte man nach 2008 halt nicht wiederholen.
Der Fehler wurde nicht in 2008 begangen, sondern in den vorhergehenden 20 Jahren.