Warum gibt es so viele Chinesen?

Studenten des Changzhi College während einer Vorlesung in chinesischer Geschichte (14. Oktober 2008). Bild: Reuters
Chinas Einkommen pro Kopf ist immer noch bescheiden im Vergleich zu den westlichen Ländern. Aber weil die Bevölkerungszahl so gross ist, hat die Wahl des neuen Politbüros eine grössere Bedeutung als die US-Wahlen. Obama und Romney mögen zwar sehr unterschiedliche Vorstellungen zur Wirtschaftspolitik haben, aber die Frage, wie die neue Führung in Peking in Zukunft Wachstum und Stabilität erreichen möchte, überragt alles, was sich im Westen abspielt.
Wer sich für China interessiert, kommt deshalb nicht umhin, sich mit der Demografie des Landes zu beschäftigen. Immer wieder fragt man sich, wie es möglich ist, dass auf so engem Raum so viele Menschen leben können. Wie konnte es soweit kommen?
Das überdurchschnittliche Bevölkerungswachstum hat zum einen mit der natürlichen Ausstattung des Landes zu tun. Gebiete, die über Jahrhunderte Reis anbauten, erzielten eine höhere landwirtschaftliche Produktivität als Weizengebiete. Der Ertrag pro Hektar war in China im 17. und 18. Jahrhundert deutlich höher als in Europa, wie neue Forschungen zeigen (z.B. hier).
Ebenso wichtig aber war etwas ganz anderes, das auf den ersten Blick überhaupt nichts mit China zu tun hat: die Eroberung Amerikas durch die Spanier. Die Spanier entdeckten im 16. Jahrhundert in Mittelamerika eine ausgesprochen nahrhafte Nutzpflanze und verbreiteten diese über die Philippinen in ganz Asien: die Süsskartoffel. Sie erlaubte der chinesischen Landwirtschaft, Gebiete zu erschliessen, die bisher zu unwirtlich waren, worauf die Bevölkerung im 18. Jahrhundert förmlich explodierte.
Wie die folgende Grafik zeigt, nahm die Bevölkerungszahl Chinas zwischen 1700 und 1800 von 138 auf 381 Millionen Menschen zu. Das ist ein absoluter Rekord für die vorindustrielle Zeit.

Aufgrund dieses aussergewöhnlichen Wachstums erreichte der Anteil Chinas an der Weltbevölkerung im Jahr 1800 den hohen Wert von 37 Prozent. Seither ist er wieder gesunken, wie die folgende Grafik zeigt.

Die Frage, warum es so viele Chinesinnen und Chinesen gibt, hat also eine denkbar einfache und kurze Antwort: Kolumbus.
Keine Kommentare zu «Warum gibt es so viele Chinesen?»
China hofiert auf eine Schwäche Russlands, bestenfalls (RUS wird sich wegen den Händeln, betreffend Fördergebiete unter tauendem Eis, übernehmen). So dann Land dazugekauft oder mit kriegerischem Ereignis eingenommen werden kann (Mongolei?). Nur: solange „Banden“ den Staat machen, besteht Gefahr, dass diese sich der Pfründe wegen gegenseitig beeinträchtigen; sowas wäre bzw. ist weniger gut einzuschätzen.
Mit mehr Männern natürlich = bestens Krieg zu führen; so sich das Verhältnis zur Frau korrigiert.
Bei jeder territorialer Expansion herrscht Not. Die Kartoffel wenigstens überlebt(e) „unten“, währenddessen es darob brannte. Die Frage der Zukunft wird die des nichtkontaminierten Wassers sein. Ob später mangels Öl die Tanker immerhin mit Wasser unterwegs sein werden?
Der Ära von Übersichtlichkeit (allgemein bedarft) in Form von „räkelnd vom geheizten Sessel aus“ kann man unter Umständen bald nachtrauern…!
Der steigende Wohlstand in China wird zur Reduktion der Bevölkerung führen. Wir sehen heute schon, dass die jugendliche, die in grossen Städten geboren sind, sind singels. Der Gebotsrat in grösseren Städten geht breits seit Jahren zurück. Keine Sorge, soviel Chinese wird es nicht gebeh.
Der westliche Mensch mag einfache Erklaerungen. Ich glaube aber nicht, dass diese taugt. Man sollte vielleicht auch bedenken, dass dieses aussergewoehnliche Wachstum waehrend der Ming-Era erzielt wurde, eine ausgesprochen friedliche und erfolgreiche Zeit in der chinesischen Geschichte. Fast 200 Jahre lang gab keinen grossen Krieg, und die Landwirtschaft wurde fortschreitend von den Ming entwickelt. Man sollte auch nicht vergessen, dass China in dieser Zeit einer der bedeutendsten Industriemaechte der Welt war. Was waere dann so erstaunlich, wenn das maechtigste Land der Welt ueber eine laengere friedliche Periode ein derartiges Wachstum erzielen wuerde? Denken Sie an die Babyboomers und was diese innert kuerzeste Zeit geschafft haben und extrapolieren Sie das auf eine Periode von 200 Jaren!
Und Columbus? Vergessen Sie ihn. Wir in Europa sollten etwas weitsichtiger werden.
@ Hr. Straumann:
Das Bevölkerungswachstum korrliet direkt mit Kaufkraft, Reichtum und Bildung der Bevölkerung. China war ein Agrarland, wo die Nachwuchse als billige Arbeitskräfte eingesetzt wurden, das war die Motivation sich Kinder zu erzeugen. Vor allem gab es keine Altersvorsorgung, deshalb wurden die Kinder auch als eigne Altervorsorgungsversicherung eingesetzt – die Kinder sind verpflichtet, die Eltern zu versorgen bis sie tot sind. Das führt zu höherer Gebotsrate, weil je mehr Kinder man hat, hat man höhere Altersvorsorgung. Der Süsskartoffel hat die Erträge in Landwirtschaft erhöhert, das hat das Bevölkerungswachstum begünstigt, aber als Ursache des Bevölkerungswachstums, scheint mir unflüssig zu sein.
Bis heute werden in China die männischen Kinder bevorzeugt, obwohl die köperliche Arbeit in Agrarwirtschaft sich durch Agrartechologie(Automatisierung) ersetzt wurde, somit können die Frauen genau so produktiv sein, wie männer.
Hr. Straumann
übrigens: Columbus war nicht der erste Entdecker Amerikas. Die Wiking und Chinese waren vor Columbus in Amerika – die Lernbücher müssen wieder neu geschrieben werden. Hat niemand gefragt warum die Indios wie die Asiaten aussahen, obwohl sie geografisch so weiter entfernt waren. Schon vom Aspekt der genetischen Verteilung ausschloss, dass Columbus der erste Entdecker Amerikas war.
Der sich, kopflos, reproduzierende Mensch ist also viel schädlicher als jeglicher Katastrophe. Und wer dies asspricht wird gesteinigt..
china bräuchte mal wieder ein krieg umd die bevölkerung zu dezimieren.
haha, soviel ignoranz ist schon wieder amüsant. rittermann, der typ der täglich artikel kommentiert, und sich dabei schlau vorkommt. such dir ein hobby und hör auf leuten online ans bein zu pissen. das ist versager style.
@Philipp Rittermann: Vielleicht sollten Sie sich selbst besser mal überlegen, ob Sie selbst nicht zuviel auf dieser Welt sind anstatt andere Menschen in Leid, Not und Tod stürzen zu wollen. Jeder Mensch hat das gleiche Recht zu leben!
@Rittermann
Wer so krudes Zeug wie Sie erzählt, sollte sich vielleicht vorher die Frage stellen, warum er selbst eine Existenzberechtigung haben soll, sonst stellt jemand anders einem irgendwann diese Frage. Eventuell ein Chinese.
da haben sie schon recht, herr ernst. ich sehe das jetzt aber mal ganz nüchtern. übrigens – ein chinesischer ceo in peking hat mir gesagt „for heavens sake we had some wars, otherwise we could not cope with the growth of population“. ist also nicht (nur) auf meinem mist gewachsen.
Wieso bin ich nicht überrascht, dass es ein CEO war, der diese Aussage machte?
Die Ernährungssituation spielte – wie der Autor richtig annimmt -historisch gesehen eine wichtige Rolle für die Population eines Gebietes. Darum hat Bangladesh mit 1000 Einwohnern pro Quadratkilometer die höchste Bevölkerungsdichte (ausser Stadtstaaten) der Welt, denn das fruchtbare Delta dreier grosser Flüsse liegen dort. Die Bevölkerung stieg in Bangladesh bis vor kurzem weiterhin sehr stark und es gab viele unterernährte Kinder. Die Situation hat sich seit der grünen Revolution verbessert, waren doch seither 2 Ernten pro Jahr möglich. Zudem ging die Kinderzahl kürzlich auf 2.3 zurück was nur noch knapp über der Reproduktionsrate liegt.
Bis vor kurzem galt tatsächlich, dass ein Land so viel Leute hat, wie der Boden an Nahrungsmitteln hergeben konnte. Erst seit ein paar Jahrzehnten stimmt das nicht mehr. In China spielte hier auch die 1-Kind-Politik eine grosse Rolle. Ohne 1-Kind-Poliitik gäbe es wahrscheinlich heute ein paar hundert Millionen mehr Chinesen mehr.
Für die Ernährungssituation spielt die Agrartechnologie tatsäch schon seit hunderten von Jahren eine entscheidende Rolle. In China gab es einen ersten grosser Populationsschub um das Jahr 1000 herum , als von Weizen auf Reis umgestellt wurde. Reis brachte dazumal einen bis zu 10 Mal grösseren Ertrag pro Flächeneinheit als Weizen benötigte allerdings viel Wasser und terrassierte Felder etwas was es vor allem im Süden Chinas gab weswegen sich der Bevölkerungsschwerpunkt seit dem Jahr 1000 im Süden befindet. Wie vom Autor erwähnt konnten die Chinesen später auch die Kartoffel erfolgreich kultivieren.
In jüngster Zeit verbesserte vor allem die grüne Revolution die Ernährungssituation in vielen stark bevölkerten Ländern.
Auffallend ist die sehr geringe landwirtschaftliche Produktivität in Afrika bis heute. Das war wohl der Grund dafür, dass Afrika bis ins 20. Jahrhundert nur gering bevölkert war. Doch jetzt nimmt die Bevölkerung dort stark zu und wird sich bis 2050 auf 2 Milliarden verdoppeln.
Afrika ist hier schlecht zu vergleichen, denn es sind viele Bedingungen etwas anders. Die Produktivität nahm schon früher zu und es folgte ein Bevölkerungszuwachs. Die Desertifikation nimmt auch zu. Man kann nur auf Riesenfarmen für den Export produzieren und so fern auch die Transportwege da sind. Der Regen ist hier ein Problem. Und vieles mehr.
Martin Holzherr,die Bevölkerung Afrikas wächst viel schneller z.B. in Kenia verdoppelt sich die Bevölkerung rund alle 10 Jahre.
Das Bevölkerungswachstum in Afrika ist sehr ungleich verteilt. Bei der Schätzung einer Verdoppelung der afrikanischen Bevölkerung bis 2050 relativ zu heute wird bereits von einer Abschwächung des Bevölkerungswachstum ausgegangen.
IKenia hatte im Jahr 2010 40 Millionen Einwohner und soll nach Wikipedia im Jahr 2050 96 Millionen Einwohner haben.
@Martin Holzherr: „Bis vor kurzem galt tatsächlich, dass ein Land so viel Leute hat, wie der Boden an Nahrungsmitteln hergeben konnte.“
Ja, so wird das allgemein gesehen, was nicht heisst, dass dies richtig ist und schon gar nicht, dass ich dies glauben muss:
Werden mehr Nahrungsmittel benötigt, lernen die Menschen, wie sie dem Boden mehr abgewinnen können (Jäger und Sammler – Landwirtschaft und Viehzucht – Alpwirtschaft und Düngemittel bis vertical farming) oder sie holen sich die Nahrungsmittel woanders, sei es mit Konfrontation (Krieg, Kolonisierung) oder mit Kooperation (Handel), oder sie gehen weg (Auswanderung). Nur im letzten Fall wächst die Bevölkerung nicht, weil der Boden nicht mehr hergibt. (Nicht das Angebot schafft die Nachfrage, die Nachfrage lässt das Angebot entstehen, oder Menschen machen sich Nahrung)
Statt der Kartoffel kämen genauso gut auch Fortschritte in der chinesischen Medizin, z.B. Seuchenprävention oder Absenz von kriegerischen Auseinandersetzungen oder Naturkatastrophen in Frage.
Ihre Aussage „Die Nachfrage lässt das Angebot entstehen“ gilt in Bezug auf die Landwirtschaft nur in einer Welt, wo der Landwirtschaftsertrag mit vertrebarem Aufwand gesteigert werden kann. Heue ist das der Fall, denn sie können mehr Düngemittel einsetzen, mehr Land bewässern, mehr Land unter den (maschinellen) Pflug nehmen oder aber Lebensmittel importieren. Früher aber stiessen sie sehr viel schneller an Grenzen. Grenzen gegeben durch das verfügbare Land, das früher vom Lehensherrn in Pacht gegeben wurde. Düngemittel gab es kaum, der Arbeitseinsatz war sehr hoch relaitv zum Ertrag und die Auswahl an anbaufähigen Pflanzen gering.
@Martin Holzherr: Grundsätzlich hatte die Menschheit meines Erachtens auch früher kein Problem, ausreichen Nahrung heranzuschaffen, die grosse Menge der bevölkerung lebte in küstennahen (Fischfang) und gemässigtem Klima. Das Problem war, dass gelegtentlich die Nahrung ausging, wegen Dürren, Pflanzenkrankheiten, Kriegen usw., das Problem war also „nur“, immer ausreichend Nahrung zu haben, auch im Winter nach einem Sommer ohne Regen. Und wenn dann noch Seuchen klamen, wurde die Bevölkerung gleich halbiert oder gedrittelt. In „normalen“ Zeiten war jedoch ausreichend Nahrung vorhanden. (Habe keine Ahnung, mal es mir einfach so aus)
Immerhin haben sich bei früheren Bevölkerungsexplosionen die Gesellschaften selbst ernähren können, während heute Entwicklungshilfe und medizinische Hilfe Bevölkerungen explodieren lassen (Afrika).
1421: Als China die Welt entdeckte von Gavin Menzies und 1434: Das Jahr als eine chinesische Flotte nach Italien segelte und die Renaissance entzündete lesen, denn die Chinesen dürften Amerika wesentlich früher entdeckt haben als Kolumbus
Die Kartoffel ist auch in Indien schon lange angepflanzt und doch blieb die Bevölkerungsexplosion aus. Warum? Dieser Frage ging man nach und entdeckte, dass der Monsun darauf einen Einfluss hatte. Auch die Kartoffel braucht Wasser. Die Verteilung des Wassers ist daher eben auch wichtig. Indien hätte fast 30% mehr landwirtschaftliche Nutzfläche als China. Trotzdem war die Bevölkerung eher stabil. Dank Schwankungen im Monsun. Viel Kind viel Ehr galt bei beiden, war es doch auch eine Versicherung für die Eltern. Beide pflanzten Reis und andere Getreidesorten an. Nur, dass vor der Kartoffel wohl mehr Inder als Chinesen existierten. Warum vor allem Han-Chinesen? Genau dort in ihrem Kerngebiet spielt der Monsun die Hauptrolle. Berichte dazu wurden im Science veröffentlicht. Es brauchte also mehr als nur die Kartoffel.
Die Schlussfolgerung beruht auf der Annahme, dass eine Bevölkerung wächst, wenn ein grösseres Nahrungsangebot zur Verfügung steht.
Entsprechend dieser Annahme müsste heute die Bevölkerung Europas, der USA und Japans explodieren, während die Bevölkerung in Afrika vor allem schrumpfen müsste.
Zumindest heute ist genau das Gegenteil Tatsache.
Das schöne an einfachen Erklärungen ist, sie lassen sich einfach widerlegen.
@ Anh Toan, das Gegenteil ist der Fall weil im Westen der ursprüngliche Zweck, Kinder=Altervorsorge weggefallen ist. Heute haben sie Kinder weil sie welche wollen und sich eine Familie wünschen. In den meisten Ländern Afrikas ist es nach wie vor die einzige Altervorsorge. Damals war dem Bevölkerungswachstum vorallem durch die Mangelernährung Grenzen gesetzt. Das schöne an einfachen Gedankengängen ist, sie lassen sich einfach widerlegen.
Die Bevölkerungsexplosion nach der Einfuhr neuer Nahrungsmittel lässt sich überall beobachten. In Europa war das nach dem Import der Kartoffel der Fall. Das gilt erst seit kurzem nicht mehr. Heutzutage haben Frauen nicht mehr ein Kind nach dem anderen.
Eine zeitliche Übereinstimmung von zwei Tatsachen (Bevölkerungswachstum und Einfuhr neuer Nahrungsmittel) beweist noch lange keine Kausalität zwischen diesen Tatsachen. Der Autor liefert meines Erachtens jedoch keine Argumente ausser dem zeitlichen Zusammenhang, wobei selbst dieser zumindest nicht offensichtlich ist(Entdeckung Amerikas im 16. Jh. Bevölkerungsexplosion in China im 18 Jh.).
Was veränderte sich denn sonst in China im fraglichen Zeitraum? Warum gab es in Indien nicht eine ähnliche Entwicklung?
Mit der Entdeckung Amerikas kam die Kartoffel ja nicht nur nach China, sondern in die ganze alte Welt, hätte also grundsätzlich überall die gleiche Auswirkungen auf das Bevölkerungswachstum haben müssen, und darum taugt Kolumbus nicht als Argument für den relativen Bevölkerungszuwachs Chinas im 18 Jh.
Richtig.
In den Betrachtungen werden oft die wirtschaftlichen Folgen der Klimasituation sträflich unterschätzt. Ab dem 10./11. JH hat sich das globale Klimageschehen als ein Wärmeanstieg entwickelt. Diese Wärmentwicklung folgt in einem vereinfachten sinusartigen Rhythmus von ca. 800 Jahre. Im 13./14. JH war wohl der Höhepunkt der Wärmeentwicklung, danach mit folgendem Abfall der Wärmewerte.
Als Folge davon gab es vermehrt Wolken, weniger Sonnenlicht, mehr Schnee und Regen und somit weniger Lebens- und Futtermittel. In China kommen erschwerend noch die besondern topografischen Besonderheiten mit vielen riesigen Flüssen und gigantischen Flächen an Lösböden hinzu. Das Maximum der Abkühlung und Verschlechterung dürfte in der Zeit zwischen dem 16. bis zum 18. JH liegen und somit ist dies als eine Möglichkeit, denn Bewohnerschwund mit erklären zu können. Sicher ist dies nicht die einzige Entwicklung im Schwundverhalten, aber ein sichtlich nicht beachteter Parameter.
Ab dem 18./19. JH erfolgt wieder eine merkliche Erwärmung. Diese Entwicklung wird wohl in unserem 21. JH einen signifikant steileren Tangentenwinkel der Wärmeanstiegskurve bewirken. Und wieder wird auch der mittelasiatische Raum starke Trockenheit und Wüstung ertragen müssen. Die jeweilig wichtigen Wachstumszonen werden sich merklich verändern.
Nun, um dem vorzubeugen, haben die schlauen Chinamänner den ominösen Drei-Schrecken-Staudamm gebaut. Offensichtlich haben sie dabei die uralte Beschwörung der drei Drachen vergessen. Den diese, welche die Materie, das Wasser und den Wind symbolisieren, werden sich bei gegebener Zeit nach ihrem Erwachen ihre ihnen zustehenden Opfergaben selber holen. Wetten, dass dann wieder die chin. Bevölkerungszahl signifikant sinken wird.
Und somit hat die Süßkartoffel vom Columbus den selben Informationswert, als wenn ein Sack mit diesen in China umgefallen sei!
COOL,
Nachtigall ich hör Dich schlafen !!
Dann kann die Menschheit aber froh sein, hat sich der Süsskartoffeleffekt wieder abgeschwächt, sonst hätten wir heute schon rund 3 Mrd. Chinesen
Mich würde es sehr interessieren wie man heute auf Zahlen aus dem Jahre 1700 kommen kann und diese auch als richtig anerkannt? Ich nehme mal an, dass auch China als Land einigen Veränderungen unterworfen war.
Dank historischen Quellen und der Arbeit von Historikern kann man solches recht genau bestimmen. Und ja, auch in China wurde die Bevölkerung ab und zu gezählt… Und ja, nicht nur der Rest der Welt, sondern auch China hat sich verändert.
@W. Bossert: Wenn die Chinesen historische Zahlen nicht kennen würden, wer dann…
Die Chinesen erfanden schon über 5000 Jahren das Schreiben, kennen seit über 2000 Jahren Papier. Schon vor 1000 Jahren wurden Bücher, Papiergeld, Bilder etc. gedruckt und China hatte ein gut organisiertes Verwaltungs- und Bildungssystem entwickelt. Viele der präzisesten historischen Aufzeichnungen zum Wetter, zur Astronomie oder anderem stammen aus China – das Zählen der Bevölkerung war für die Chinesen bestimmt keine grosse Herausforderung.
Was die Süsskartoffel in China bewirkte, bewirkt bei uns die Masseneinwanderung. Auf die Süsskartoffel können wir somit gut verzichten.
@will williamson:
Essen Sie Immigranten? Ich kann Ihren Vergleich nicht ganz nachvollziehen.
DER Kurt Imhof? Oder ein anderer?
Sehr geehrter Herr Williamson, nicht nur die Süßkartoffel, sondern auch die gewöhnlichen stammen aus Zentralamerika. Wollen Sie auch auf sie verzichten?
Danke, Herr Straumann, dass Sie die Demografie einblenden statt sie wie die allermeisten Journalisten fast immer auszublenden. Insgesamt wuchert die Weltpandemie 7-Mrd.-Menschheit munter weiter, was viele Spannungen und Verwerfungen erklärt, die meist dem jeweiligen politischen System und der Religion zugeordnet werden. Auch China exportiert einen Teil seiner Geburtsüberschüsse ins Ausland – z. B. in die chinesischen Restaurants in der Schweiz. Wie viele Eidgenossinnen und -genossen arbeiten in chinesischen Restaurants? Sind sie etwa unfähig, die chinesische Küche zu lernen?
Jaja. Chinesen sind auf der ganzen Welt ….. in den USA, Afrika, ganz Asien, im Tibet ! und in Züri, fast wie die Italiener, aber auch Schweizer gibts überall, denn vor über hundert Jahren war die Schweiz das Armenhaus Europas und viele Leute, besonders Männer, mussten auswandern um nicht zu verhungern
Hallo,
ja das stimmt ! Schweizer aber auch wie Chinesen findest Du örtlich und in der Geschichte Ueberall: Pabst-Relikt Garde,Heidelberg(Grossachsen),Brasilien,Chile,Südafrika……USA,Canada,…Gott sei Dank nicht so viele in Frankreich-sonst wäre gar die französische Revolution noch gescheitert….und wir hätten kein „Löwendenkmal“ in Luzern-wo inzwischen sicher Millionen von Chinesen ein schönes Foto geschossen haben…von wem? braven ? Schweizern welche,heldenhaft-als „Fremdenlegionäre“ für die Royalisten/Konterrevolutionäre gegen das französische Volk gekämpf haben…..
Nun gut es gibt viele Seiten…. auch arme hessische Söldner wurden verkauft, um an der Seite der britischen Royalisten
gegen die Amerikanischen Revolutionäre zu kämpfen !
-Warum gibt es heute eigentlich so viele “ Auslandsschweizer“?
Kann mir jemand sagen, wieso es um 1700 deutlich weniger Chinesen gab als um 1600? Interessant scheint mir auch, dass der Anteil Chinas, Indiens und Westeuropas an der Weltbevölkerung in den letzten 100 Jahren doch recht stark gesunken ist. Haben die Afrikaner auch die Süsskartoffel entdeckt und sind nun Champions im Kinder auf die Welt stellen?
@M.Wartenberg: Ganz detailliert weiss ich auch nicht, wieso nach 1600 die Bevölkerung in China so stark zurück ging. Wesentlichen Anteil dürfte eine Häufung von Naturkatastrophen (Überschwemmungen, Dürren, Erdbeben) mit direkten Todesopfern bzw. indirekten Todesopfern durch Hungersnöte gehabt haben. Hinzu kamen die politischen Wirren um den Zusammenbruch der Ming-Dynastie. Die Notlage der Bevölkerung hatte wohl wesentlichen Anteil am Sturz der Ming-Dynastie, aber die 20 Jahre mit Aufständen und Schlachten dürften die Notlage nochmals dramatisch verschärft und die Bevölkerung dezimiert haben.
Die Erfahrung von Not und Elend des 17.Jh. führten dann auch dazu, dass der Staat im 18.Jh. sehr viel stärker als früher die Folgen von Dürren und Überschwemmungen zu mildern versuchte und aufgrund dieser Gegenreaktion die Hungersnöte (mit zusätzlichem Wetterglück) stark zurück gingen.
Besten Dank für die Antwort
Lieber Max Wartenberg,
Die Antwort auf die Frage, wieso es um 1700 deutlich weniger Chinesen gab als um 1600, ist sehr einfach und lässt sich durch die Isolation Chinas nach dem Befehl des Kaiser Xuande erklären, der 1434 chinesischen Erfindungen dem Papst in Rom zukommen liess, weitere Hochseeexpeditionen verbat, um Steuern zu sparen, wodurch für China die grösste Isolationszeit begann, welche erst durch die Qing Dynastie der Mandschu wieder abgebremst wurde!
Kaiser Xuande hat das chinesische Steuersystem durch Standardisierung stark vereinfacht und nahm mehr Rücksicht auf wirtschaftlich schwache Regionen oder Berufsstände, indem er ambitiöse Meerflottenprojekte verbieten liess und so China zu isolieren begann.
Was für eine grosse Auswirkung so eine kleine Knolle wie die Süsskartoffel haben kann – Eine fast Verdreifachung in hundert Jahren zu der damaligen Zeit war schon ein extremes Bevölkerungswachstum.
Nur geht Herr Straumann hier eigentlich vom falschen Blogthema aus. Der Titel müsste heissen „Wieso gibt es heute so WENIG Chinesen“
Die Weltbevölkerung hat sich seit 1912 von 1.75Mrd auf 2012 ca 7.1 Mrd mehr als vervierfacht, die chinesische Bevölkerung von 1912 rund 432Mio auf aktuell 1.32 Mrd (gemäss China Population Clock) nur etwas mehr als verdreifacht, ist also ziemlich unterdurchschnittlich gewachsen.
Was sind die Hauptgründe:
Der Bürgerkrieg 1928-36 ca. 2 Mio Tote
Der 2. Chinesisch Japanische Krieg 1937-45 bis zu 19 Mio Tote
Der Bürgerkrieg 1945-49 1-3 Mio Tote
Der grosse Sprung:
1958-61 als wegen Spannungen mit der Sowjetunion vornehmlich auf die Rüstung fokussiert wurde und die Nahrungsmittelproduktion wegen Abzug der Arbeitskräfte drastisch eingebrochen ist.
Fazit: Zw. 20-40 Mio Hungertote
Ein-Kind-Politik
Ab 1979/80 wurde die Ein-Kind-Politik eingeführt, die immer noch gilt, aber seit 2004 wurde es etwas gelockert so können z.B. Geschiedene und Einzelkinderpaare ein 2. Kind haben.
Fazit: ca 400 Mio weniger Chinesen
Darum gibt es jetzt „nur“ etwa 1.32 Mrd und nicht schon mehr als 1.7 Mrd.
Das ist im Prinzip positiv, doch durch die Ein-Kind-Politik wollen die meisten Eltern Buben. Das führt dazu dass das Geschlechterverhältnis bei Geburt 119 M zu 100 F ist (in gewissen Regionen sogar 130:100) (Vergl CH ca 105:100)
In China schätzt man 20% fehlende Frauen – in ganz Asien (inkl. Indien) geht man von 170 Millionen fehlenden Frauen aus!!
Eine solch testoterondominante Wirtschaft wird zu massiven Problemen führen. Das führt zu einer Ellenbogenwirtschaft, bei der der Mann Karriere und Geld machen muss, damit man noch eine Frau abbekommt – und die chinesischen Frauen kennen ihren Marktwert. Wer weiss – vielleicht gibt es in 100 Jahren weniger Chinesen!
X millionen Chinesen sind ausgewandert und haben dort weitere Nachkommen. In Südostasien und Amerika leben auch noch einige hundert Millionen Nachfahren von Chinesen. . Taiwan müsste man eigentlich auch mitzählen da es früher zu China gehörte. Also kommt man trotz Kriege und grossem Sprung auf eine Vervierfachung.
Früher haben die Eltern so lange Kinder gemacht bis ein Sohn kam. Da gab es zuerst fünf Töchter und dann erst ein Sohn. Alle Ressourcen wurden in den Sohn gesteckt und die Töchter mussten arbeiten oder Verheiraten werden. Klar gab es so mehr Frauen wie Männer doch gab das auch Probleme.
Da haben Sie recht, die Ausgewanderten und Taiwan sind mir entgangen (weiss nicht ob das bei der 1912 Statistik miteinberechnet war), dafür habe ich all die Opfer der Kulturrevolution und anderer Schandtaten des Regimes nicht berücksichtigt.
Ist auf jeden Fall gut, sind es erst 1.32 Mrd und nicht schon 400Mio mehr – hat ja eh schon viel zu viel Menschen.
Aber der Punkt ist eigentlich der eklatante Männerüberschuss, der sich mehr und mehr rauskristallisiert. Das gibt demographische Verzerrungen und eine Oekonomie die extremen Konkurrenzkampf unter den Männern hervorrufen wird. Da bin ich gespannt, wie sich das weiterentwickelt. Die erste Generation der Ein-Kind-Familie ist ja jetzt gerade mal 32 Jahre alt und all die anderen kommen nach und nach ins heiratsfähige Alter – das wird noch spannend.
Eine Gesellschaft mit einem grösseren Frauenüberschuss funktioniert vermutlich einiges besser, als umgekehrt. Einen kleinen Männerüberschuss gibt es ja bei uns auch – das hat die Natur so eingerichtet, irgendwann kippt es dann (in Zürich glaub so mit 37, hab das vor Jahren mal analysiert, weiss nicht ob es sich etwas verschoben hat).
Hallo Herr Meyer
Jetzt habe ich doch mal kurz noch nachgekuckt – Das mit einigen hundert Millionen Chinesen – da haben Sie schon ziemlich übertrieben
USA 3.3Mio
Thailand 9.8 Mio
Maalysia 6.9 Mio
Taiwan 23 Mio
Und dann gibt es sonst noch auf der Welt einige wenige zehn Mio -da hatte ich jetzt keine Lust mehr zum suchen.
Aber Sie müssen berücksichtigen, wieviele ursprünglich ausgewandert sind. Wenn sie sich im Ausland vermehren, gelten sie nicht mehr als Chinesen (für diese Analyse zumindest)
Von dem her stimmt meine These doch – China hat sich im Vergleich zur restlichen Welt wesentlich geringer vermehrt.