Ich habe es versucht, ganz ehrlich. Schon vor einer Woche hätte dieser Beitrag online stehen sollen – und ich war auf gutem Wege. Doch dann wurde Urs Fischer Trainer des FC Basel. Und was das bedeutet, können Sie sich vielleicht vorstellen. Ein Zürcher! In Basel! Und erst noch einer, der offen dazu steht, lieber in kleinen Seen, denn in offen fliessenden Gewässern zu fischen! Wenn da mal nicht mindestens die Welt untergeht.
Bislang bin ich ja davon ausgegangen, dass dieses ganze Basel-Zürich-Gedöns mehr so ein Ding von uns Baslern sei. Der Kleine mit seinen Minderwertigkeitskomplexen bellt den Grossen an, der davon gar nichts bemerkt, weil er gerade das Geld für seine Dreizimmerwohnung im Seefeld verdienen muss (2678 Franken = «cheap!»). Aber wenn es um den FCB geht, scheint der Reflex irgendwie umgekehrt zu funktionieren. Also hätte die Redaktion des «Tages-Anzeigers», nachdem ich schon keine prominenten Basler gefunden habe, die sich über die sechs Titel in Serie langweilen, gerne gelesen, was die prominenten Basler zu Urs Fischer meinen. Aber gibt es überhaupt einen Zürcher, der auf Anhieb drei prominente Basler aufzählen kann, jetzt da Christian Gross schon etwas länger weggezogen ist?
Glauben Sie mir: Urs Fischer wird in Basel nicht an seiner Herkunft scheitern – höchstens an den Resultaten seiner Mannschaft. Und damit zum Thema dieses Blogs: Vor zwanzig Tagen gab es hier ein Rätsel, bei dem eine FCB-Meisterzigarre Ausgabe 2015 zu gewinnen war. Mit Blick auf die laufende Transferperiode scheint diese noch an Wert gewonnen zu haben; wer weiss schon, ob es nächstes Jahr noch einmal rot-blauen Meisterrauch geben wird?
Unser Sieger kommt aus Basel, und eigentlich hätte ich mit Herrn Farronato gerne ein Sieger-Interview geführt, in dem ich ihn gefragt hätte, wie er sich nun fühlt. Und wann er geglaubt hat, auf dem Weg zum richtigen Lösungswort zu sein. Was er mit seiner Bemerkung gemeint hat, er brauche noch meine IBAN. Und warum seine Zahlung bislang noch nicht eingegangen ist. Aber Sieger sind eben auch immer schwer beschäftigt – und so müssen wir all die Fragen im Raum stehen lassen.
Das Lösungswort übrigens lautete «Zigarre», was immerhin die Hälfte der Einsender richtig erkannt hat. Die andere Hälfte kam auf «Meister», beziehungsweise «Maister». Dreimal wurde ich gescholten, das Rätsel sei zu einfach. Einer der Kritiker schickte die falsche Antwort. Ein Leser aus Winterthur machte sich gar die Mühe, das Wort via Matrix herzuleiten, und befand danach, es sei «extrem einfach» gewesen. Niemand hat das ebenfalls zu bildende Wort «saudoof» eingesandt.
Da die Auslosung zu 50 Prozent den Richtlinien der Fifa-Ethikkommission entsprach, wäre eigentlich Grande Walter als Glücksfee eingeplant gewesen. Doch der ist inzwischen leider bloss noch als Privatier unterwegs, sodass wir auf eine interne Lösung zurückgegriffen haben. Hier der Beweis, dass alles mit rechten Dingen zugegangen ist.
Und nächstes Jahr verlosen wir dann eine YB-Meisterwurst!
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