Wie eine Patchwork-Familie zusammenwächst

Es braucht Zeit, bis man als Stieffamilie zusammenwächst: Bonusmutter mit Freund und Stiefsohn. Foto: Getty Images

Wieder einmal starrte ich vom Sofa an die Decke, während mein Freund nebenan mit seinem Sohn im «Eltern»-Schlafzimmer tief und fest schlief. Wieder einmal cancelten wir in letzter Minute den Wanderausflug, weil der 5-Jährige lieber ins Freibad wollte. Und als die Ex zum wiederholten Male aus heiterem Himmel anrief, weil sie jemanden brauchte, der ihr die Einkäufe in die Wohnung schleppt, stellte ich mir nicht zum ersten Mal die Frage: Wie lange willst du das noch mitmachen?

Ein dreiviertel Jahr später war meine Geduld aufgebraucht; die Vorstösse, einen für mich erfüllenden Platz in diesem Trio zu finden, waren erfolglos geblieben. Gescheitert ist die Beziehung aber nicht an der Existenz des Sohnes aus einer früheren Verbindung. Ich mochte den Kleinen und hätte mich gern in dieser Konstellation zurechtgefunden. Was die Beziehung nicht überlebt hat, war die Tatsache, dass ich kaum ein Mitspracherecht hatte und mich nur allzu oft wie das fünfte Rad am Wagen fühlte.

Es braucht den Schulterschluss der «Eltern»

An dieser Stelle möchte ich deshalb – als inzwischen etwas erfolgreichere Bonusmama von drei Kindern – allen Experten widersprechen, die als oberstes Gebot für die Herausforderung Patchwork verkünden: Die Kinder müssen an erster Stelle stehen! Ich sage: Das wird nicht funktionieren. Genauso wie bei einer «normalen» Familienkonstellation braucht es meiner Meinung nach einen Schulterschluss zwischen den «Eltern». Die Erwachsenen treten als Einheit auf, schlafen (selbstverständlich) in einem Bett und treffen Entscheidungen gemeinsam, natürlich zum Wohl der Kinder.

Denn Stolpersteine gibt es auch sonst reichlich. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass weit mehr Patchwork-Konstellationen in die Brüche gehen, als das bei ersten Familien der Fall ist. Eine Schwierigkeit sehen Familienpsychologen darin, dass die neue Frau an Papas Seite vorschnell Mamas Stellvertreterin sein will und dadurch grosse Widerstände auslöst. Es ist wohl nicht überraschend, aber in Konkurrenz mit der leiblichen Mutter zu treten oder zu glauben, man müsse die Bonuskinder mit Zuneigung überschütten, bringt nichts. Im Gegenteil, in einem Ratgeber habe ich sinngemäss gelesen: «Frauen, die versuchen, die leibliche Mutter zu ersetzen, haben von Anfang an verloren.» Und nicht selten werfen die übereifrigen Bonusmütter aus Frust das Handtuch. In manchen Fällen vielleicht voreilig.

Durchbeissen!

Denn ein weiterer wichtiger Aspekt in Bezug auf die Gestaltung einer neuen Familienkonstellation – und dem kann ich nur zustimmen – ist Geduld. Untersuchungen haben gezeigt, dass es mindestens vier bis fünf Jahre dauern kann, bis eine Stieffamilie zusammengewachsen ist, sich alle Familienmitglieder vertraut sind, einander schätzen und als Teil der neuen Einheit fühlen. Bis dahin heisst es durchbeissen, den Ball flach halten, für die Kinder als Ansprechpartnerin da sein, sich aber nicht aufdrängen.

Intuitiv habe ich meinen Bonuskindern von Anfang an viel Raum gegeben, und wenn doch mal ein Machtwort gesprochen werden muss, dann kommt das von Papa. Ansonsten haben wir fünf viel Zeit für uns, baden im See, werfen Frisbees im Garten, gucken Disney-Filme, backen Kuchen und fragen auch mal Französischvokabeln oder das kleine Einmaleins ab. Nein, wir erleben in der Regel keinen Alltag zusammen, sondern hauptsächlich Frei- und Ferienzeit, aber dennoch fallen die Kinder ihrer Mama nach der Papa-Zeit freudig in die Arme und sind happy, ihr eigenes Bett, das gewohnte Umfeld und die besten Freunde wieder zu haben.

Was mich auch etwas über unsere spezielle Situation hinwegtröstet, ist das, was ich neulich auf der Website des Wiener Familientherapeuten Daniel Hitschmann gelesen habe: «Die Kinder aus einer Patchworkfamilie weisen eine deutlich höhere Sozialkompetenz auf als Kinder aus regulären Familienkonstellationen.»

Lesen Sie dazu auch: Mit vollem Elan ins Patchwork-Desaster, Mein Sohn hat eine neue Mutter, Die Mutterliebe – ein Auslaufmodell?

87 Kommentare zu «Wie eine Patchwork-Familie zusammenwächst»

  • Joerg Hanspeter sagt:

    Ein häufiger Grund für das Zusammenziehen ist die Möglichkeit die Kosten zu teilen, das ist aber meiner Ansicht nach ein schlechter Grund (ausgenommen es geht wirklich nicht anders). Wie bei jeder WG sollten dann auch hier gewisse Regeln gelten. Angenommen ich ziehe zu meiner Freundin, dann bin ich einer der zwei Erwachsenen, die in diesem Haushalt grundsätzlich was zu sagen haben. Natürlich muss ich vorsichtig sein was Kindererziehung betrifft, ich bin ja nicht der Vater. Das Problem in diesen Fällen ist häufig nicht das Kind, sondern die Mutter die sich bei Meinungsverschiedenheiten reflexartig vor das Kind stellt. Und noch was an alle Mütter, ein Kind schläft nach der Trennung vom Ehemann NICHT in dessen Hälfte des Ehebettes, NIE!

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Bis auf die Bettfrage kann ich Ihnen (fast) Recht geben. Natürlich haben Sie als Erwachsener (Stiefvater) in Ihren vier Wänden etwas zu sagen und dürfen die Kinder auch darauf hinweisen, sich an die Regeln zu halten (Bettgehzeiten, Ämtli usw), nur glaube ich, dass das nur funktioniert, wenn beide Partner dieselben Ansichten haben über Wertevermittlung, Regeln des Zusammenlebens (zB Essen und Rauchen in den eigenen Zimmern), Mithilfe im Haushalt usw. Ist das nicht gegeben, wird man als Nichtelternteil immer im Abseits stehen und beendet besser diese Beziehung.

      • Sportpapi sagt:

        Ist das nicht gegeben, muss man sich einigen. Wie in allen Beziehungen.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Sportler

        Nun, ich hatte zwar während Schulzeiten konsequente Bettzeiten, aber an WE und Ferien durften meine Kinder immer lange aufbleiben. Nun wünschen Sie aber auch in der Freizeit 20h Feierabend, was für einen Kompromiss schlagen Sie vor? Oder ich beschränke die häuslichen Pflichten auf übliche Ämtli, Sie wollen diese aber auf mehrere Stunden Hofarbeit täglich ausweiten. Wie sieht da eine Einigung aus? Oder ich möchte nicht, dass meine Kinder rauchen, oder im Zimmer essen und Sie erlauben das bzw rauchen mit ihnen mit. Wie soll das gehen?

        Wenn man sich nicht über die elementaren Regeln des Zusammenleben einig ist, warum soll mans denn nicht lassen?

      • Sportpapi sagt:

        @Tamar: Wenn man eine Beziehung führen will, muss man sich immer einigen, bzw. Kompromisse eingehen. Nicht zur bezüglich der Kinder.
        Aber ich kenne auch Mütter, die sich getrennt haben, weil sie keine Diskussionen um Erziehungsfragen mehr führen wollten. Und sich nun ärgern, dass die getrennten Männer immer noch mitsprechen wollen…

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Meine Kinder waren 4 J und 11 Mt, als ich mich getrennt habe. Erziehung war so ziemlich das Einzige, worüber wir KEINEN Streit hatten, weil ihn die Kinder/Familie schlicht nicht interessiert haben.

        Beim Einzug zu meinem Mann waren meine Kinder 16 und 13 J.

        Mein Mann und ich sind uns in elementaren Dingen einig und auch sonst meistens. Ich liebe meinen Mann (meine Kinder sowieso), aber ich würde nie mehr um einen Mann kämpfen. Dazu fehlt mir schlicht die Kraft. Entweder passts, oder nicht und die 14 Jahre an meinen Ex waren schlicht Verschwendung.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Und ja: selbst verständlich hat der Partner/leibliche Vater ein Mitspracherecht, aber halt nur dann, wenn er sich kümmert, was halt in meinem Fall nicht gegeben war. Keine Pflichten, keine Rechte, so einfach.

      • Sportpapi sagt:

        @Tamar: Ich würde nie mit einer Frau zusammenleben wollen, die nicht um mich kämpfen würde.
        Wenn schon Unverbindlichkeit, dann ganz.
        Und ja, Rechte und Pflichten müssen sich die Waage halten, selbstverständlich. Genau deshalb würde ich als Stiefvater auch mitsprechen, wenn ich das Kind schon täglich betreue und es in meinem Haushalt wohnt.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Ääm, Sie sind ein Meister darin, mich missverstehen zu wollen. In meiner jetztigen Ehe ist NICHTS unverbindlich, aber ganz sicher lasse ich mich nie mehr wie ein Stück Sch… behandeln, belügen, betrügen, bedrohen, erpressen, abwerten, kleinmachen, bestehlen usw Und ich würde auch nie mehr jeden Rappen umdrehen, während mein Partner in Saus und Braus lebt. Mir macht es nichts aus, dass alles Vermögen in Haus, Hof, Vieh und Maschinen gebunden ist und unser Lebensstil eher bescheiden ist, aber ich würde ganz bestimmt nicht um meinen Mann kämpfen, wenn der mich ausbeutet in jedweder Art. Dann hätte ich ja gleich beim Ex bleiben können

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Was unser Zusammenleben als Familie angeht, passen wir auch deswegen zusammen, weil wir beide dieselben Werte haben und ich glaube nicht, dass mein Mann so blöd wäre, uns Obdach zu bieten, wenn wir uns in seinem Haus rücksichtslos benehmen würden. Er würde es zB auch nicht erlauben, im Haus zu rauchen, legt Wert auf Ordnung und Sauberkeit und einen gepflegten, gewaltfreien Umgangston. Auch scheut er sich nicht, meine Kinder auf ihre Pflichten hinzuweisen, oder um Hilfe zu bitten. Nur glaube ich, dass eine Familie nicht funktioniert, wenn man sich über elementare Dinge nicht einig ist. Miterziehen musste mein Mann ja auch nicht, da meine Kinder schon zu alt sind.

  • Rüdiger sagt:

    Eine Flickzeug-Familie wird nie so sein wie eine Familie. Ist auch gut so. Dies soll nicht heissen, dass Flickzeug-Familien nicht gut sein können. Sie sind einfach anders als richtige Familien. Vergleichen sollte man beides sowieso nicht…

  • Reto Nievergelt sagt:

    Egal ob normale oder Patchworkfamilie: Familienbeziehungen funktionieren nicht, wenn man Hierarchien wie „die Partnerschaft zuerst“ oder „an erster Stelle die Kinder“ lebt. Weder Kinder noch Erwachsene ertragen es, dauernd zurückgesetzt zu werden. Man muss versuchen, allen gerecht zu werden, auch wenn das nicht in jeder Konstellation möglich ist.

  • André Köppen sagt:

    Ich kann Euch nur sagen,das meine Freundin und ich, 6Kinder haben,ihre vier und meine zwei.Die beiden ältesten sehen mich voll als ihren Papa an,nach 1 1/2 Jahren,ihre beiden jüngsten haben einen Vater,der nochmal leben wollte.Und jetzt wieder Papa geworden ist.
    Die Mutter meiner beiden Jungs,wollte auch nochmal leben und kann ihre Kinder nicht mehr lieben,nur noch mögen.Und meine Freundin und meine Wenigkeit haben eine tolle Patchworkfamilie,weil es alles unsere Kinder sind.Und ein gesundes Mittelmaß an im Bett mit schlafen verbindet ungemein.Kommt drauf an,wer grad schlechte Träume hat.Die Kids 4,8,10,10,14 und 18 erziehen sich selber,mit ein wenig Unterstützung unsererseits.Und die Kids gehen immer vor,wenn es brennt!Unsere Zeit fängt abends an oder wenn mal alle bei ihren anderen Sind

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      So schön. Das beweist doch, dass Patchwork mit Zuwendung und gegenseitigem Respekt sehr wohl funktionieren kann.

      Ich hätte es sehr geschätzt, wenn mein Mann auch Kinder hätte, obwohl es natürlich einfacher ist, wenn nur ein Partner Kinder in die Beziehung mitbringt.

  • Dilek sagt:

    Etwas unsympathisch, wie sich die Autorin zweimal hintereinander verheiratete Familienväter geangelt hat. Zum eine Ehe&Familie definitiv zum Scheitern zu bringen, muss sich in der Regel der neue Partner schon richtig einnisten wollen. Chapeau vor dem 1. Partner, der mit seinem 5jährigen Sohn im Bett kuschelte. Man kann nicht immer der Verliebtheit folgen, sondern muss auch mal trockene Ehezeiten aushalten konnen.

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Meine Kinder kommen immer an erster Stelle. Das weiss mein Mann auch und ich wäre nicht mit ihm zusammen, würde es mit meinen Kindern nicht hinhauen. Die Beziehung zu meinem Ex ging in die Brüche, weil er ein Egoist ist.

    Was ich hier nicht verstehe, warum die Autorin so ein Theater macht. Wie oft war denn der Sohn beim Papi? Alle 2 Wochen? Da hat man mehr als genug Zeit zu zweit, um an den Patchworktagen sich nach den Bedürfnissen des Kindes zu richten? Was sollen denn da erst alleinerziehnde Mütter sagen, deren Kinder fast immer bei ihr sind?

    Das Einzige was ich nicht verstanden habe ist, warum die Exfrau vom Exfreund ihre Einkäufe nicht selber in ihre Wohnung tragen kann. Ist sie behindert?

    • Frederic sagt:

      Nach allem was ich bisher von Ihnen gelesen habe, zweifle ich Ihre Patchwork- Familie an. Zu einer Patchwork- Familie gehört auch eine Beziehung der Kinder zu ihrem leiblichen Vater oder Mutter dazu. Ihren Kommentaren nach pflegen Sie nur die Feindschaft zu Ihrem Ex und Ihr Selbstmitleid.
      Selber bin ich seit mehr als 10 Jahren Alleinerziehend mit zwei Boys, jetzt 15 und 16 Jahre alt. Wie viel Alimente meine Ex mir schuldet kann ich Ihnen nicht sagen, weil sie nie etwas bezahlt hat und das ist ok für mich. Eine Selbstverständlichkeit ist für mich, dass ich immer 100% gearbeitet habe, einfach nicht mehr als Kader, wegen dem Feierabend. Eine Unterstützung habe ich im Freundeskreis gefunden, das klappt bestens.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Genau und wenn der Erzeuger kein Interesse an seinem Nachwuchs hat und sich nur 2 Mal im Jahr meldet, ist das natürlich auch meine Schuld, nicht wahr?

        Wenn Sie Ihre Kinder ohne Alimente durchbringen können; schön für Sie, aber ich konnte es NICHT und musste betteln gehen, damit sich Superdad Auto, Töff usw leisten konnte/kann.

        Wenn Sie meine Aussagen anzweifeln, schliessen Sie wohl von sich selber auf andere und nehmen es selber nicht so genau mit der Wahrheit.

        Jedenfalls sind wir alle glücklich. Meine Kinder geniessen zwar die zwei Mal jährlich bei ihrem Erzeuger, vermissen ihn aber ansonsten nicht.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Ach ja: mein Ex hat noch ein weiteres Kind mit einer writeren Exfrau und ebenfalls kein Interesse an diesem. Bestimmt ist das auch MEINE Schuld, gälled Sie? Achtung Ironie!

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Was erwarten Sie von mir? Mein Ex hat mich fast 14 Jahre lang terrorisiert und mich fast in den Suizid getrieben. Was soll ich denn Gutes über ihn sagen?

      • Reiner Zufall sagt:

        @ Tamar: Hilfe. So wie Sie schreiben, haben Sie ihren (zugegebenermassen fürchterlichen) Rucksack noch nicht abgestellt und verarbeitet. Das halte ich aber für dringend geboten.

      • Frederic sagt:

        @Tamar
        Als erstes möchte ich sagen: Selbstmitleid ist das schlimmste alles Gefühle! Wenn ihre Kinder gesund sind und Sie ein gutes Verhältnis zu den Kindern haben, geniessen Sie es und denken nicht immer an den Ex. Die Zeit mit den Kindern ist viel wertvoller als das Geld das er Ihnen schuldet.
        Es gibt nicht so viele alleinerziehende Männer, aber komisch, alle die kenne sind vollerwerbstätig. Noch seltener ist, dass Frauen bei der Trennung die Kinder freiwillig (vielleicht auch der Situation geschuldet) dem Vater überlassen. Frauen bezahlen aber kaum je dafür, ich kenne jedenfalls niemanden. Diese Männer, so wie ich auch, sind einfach froh dass ihnen die Kinder überlassen wurden.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Frederic

        Die Alimentenschulden sind das kleinste Problem, werden vorgeschossen.

        Desinteresse und Egoismus ist das, was ich ihm vorwerfe. Versprechungen, wo man nicht einmal daran gedacht hat, diese zu halten und teilweise auch vorsätzliche Gefährdung, so dass die Kinderschutzbehörde eingegegriffen hat. Während mehrmonatigem Spitalaufenthalt kaum Besuche, unentschuldigtes Fernbleiben bei sämtlichen Gesprächen mit Ärzten, Schule usw usw usw, aber reklamieren, wenn man irgendwann darauf verzichtet, ihn zu informieren.

        Übrigens: ich habe ihm 50:50 angeboten. Selbstverständlich abgelehnt, weil man seine Freizeit gefährdet sah….

        Selbstmitleid habe ich nicht, brauche ich auch nicht.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Reiner Zufall

        Stimmt, mein Rucksack ist fürchterlich (was ich hier geschildert habe, ist nur die Spitze des Eisbergs) und ich denke nicht, dass ich das je vergessen kann, zumal ich auch schwere Depressionen davongetragen habe, welche schubweise auftreten. Aber ich habe mein Glück gefunden, mit meinem Mann, der mich so annimmt, wie ich bin und auch meine Kinder liebt/gern hat und auch seine Familie die mich willkommen heisst.

        Ich bin sehr glücklich, aber vergessen werde ich diese Zeit wohl nie.

  • Greta sagt:

    getrennte Wohnungen – für uns ist das das Geheimrezept!

    Ich habe 2 Kinder und er einen Sohn. Wir sind seit 6 Jahren ein Paar und wohnen von Anfang an zwar nah (I’m selben Dorf) aber nicht in derselben Wohnung.

    Für mich war das am Anfang nicht ganz einfach weil ich mir nicht vorstellen konnte NICHT mit meinem Partner unter einem Dach zu wohnen. Mittlerweilen hat sich das als Segen herausgestellt.

    wir rechnen damit, dass die Kids bestimmt noch 4-5 Jahre zuhause sind. Dann schauen wir es neu an und erst dann kommt es für uns in Frage, dass wir zusammen ziehen.

    Muss nicht für Jedermann die Lösung sein aber die Patchwork-Streitereien und Uneinigkeiten konnten wir definitv auslassen. Heisst nicht, dass wir nie Diskussionen hatten. Wir teilen den Alltag trotzdem.

  • Seppi sagt:

    Damit eine Patchwork-Familie funktioniert braucht es psychisch stabile Partner, also die selbe Voraussetzung wie bei normalen Familien. Bei Trennungen und Scheidungen – so meine Erfahrung – ist meistens einer der Partner persönlichkeitsgestört. Mit so einem Partner kann man keine vertrauensvolle Gemeinschaft bilden. Darum muss man – besonders bei geschiedenen Partnern – einen psychischen Quickcheck durchführen, um das faule Gemüse auszusortieren. Sonst versaut der Partner die nächste Partnerschaft. Insbesondere bei alleinerziehenden Müttern sollte man besonders vorsichtig sein, besonders dann, wenn deren Ex-Mann sich blendend mit den Kindern versteht, pünktlich die Alimente bezahlt, und man an ihm kein gutes Haar lässt, und sich primär selbst bemitleidet. Hands off!

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Das heisst dann im Umkehrschluss, dass ein Erzeuger, welcher sich einen Dreck um seinen Nachwuchs schert und 180’000.- Alimentenschulden hat (trotz Auto, Töff und an Boot beteiligt) persönlichkeitsgestört ist.

      Trifft in meinem Fall genau den Punkt. Meine jetztige Ehe jedenfalls funktioniert einwandfrei, auch mit den Kindern.

      • Seppi sagt:

        Persönlichkeitsgestörte Männer gibt es auch, etwa gleich viele wie Frauen. Allerdings vernichten diese primär Teams, Firmen und Vereine. Gestörte Frauen vernichten primär ihre eigene Familie, also Partner und Kinder. Gestörte haben extreme Ressentiments gegen ihre Ex-Partner, welche absolut keine Basis haben. Ausserdem nötigen sie „ihr Umfeld“ dazu, sie als alleinige Quelle der Wahrheit zu akzeptieren, den Kontakt zum „Ex“ abzubrechen, und sie im Kreuzzug zu unterstützen. Es ist dieser total Krieg, welcher unerwartet losgetreten wird, der den Ex-Partner überrumpelt und sämtliches Geschirr vernichtet. Darum muss man geschiedene Partner dringend auf Beziehungsfähigkeit und Persönlichkeitsstörungen testen, bevor man sein nächstes Opfer wird.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Schön, wenn man sich die Welt so dreht, wie es einem gefällt. Sie müssen aber keine Angst haben, dass ich das Umfeld meines Ex gegen ihn aufbringe. Ich habe schlicht keinen Kontakt zu denen. Mit jahrelangen Terror während der Beziehung hat mein Ex mich isoliert, so dass ich ausserhalb seines Umfeldes KEINE eigenen Kontakte hatte. Ich stand bei der Trennung also gänzlich ohne Freunde da, aber ja, ICH bin die Gestörte und mein armer Ex das Opfer…..

        Und: warum soll ich hier anonym Unwahrheiten verbreiten? Nur weil Sie selber lügen, müssen Sie nicht von sich auf andere schliessen.

      • Seppi sagt:

        @Tamar von Siebenthal: Sie scheinen mich nicht verstanden zu haben, denn ich werfe Ihnen in keinster Weise vor, die Täterin zu sein. So, wie Sie die Situation beschreiben, scheinen Sie mit einem Persönlichkeitsgestörten zusammengelebt zu haben, ohne es realisiert zu haben. Das zeichnet Sie sogar aus als beziehungsstressresistent und geduldsam. Darum bin ich der Ansicht, dass die Opfer von Persönlichkeitsgestörten, sofern sie über die Situation erwachsen sind und ihre Lehren gezogen haben, diejenigen Parter sind, die man sich angeln muss. Das sind nämlich die treuesten, loyalsten und liebevollsten Menschen, die sogar dann zum Partner stehen, wenn er es nicht verdient.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ Seppi

        Tschuldigung für meinen Ausbruch; ich habe Sie tatsächlich missverstanden.

        Mein Verstand hat eigentlich schon realisiert, dass er nicht sauber ist, aber er konnte mich auf verschiedene Arten derart manipulieren, dass ich mich schuldig fühlte und nie gut genug zu sein.

        Dass ich Ihrer Ansicht nach zu denjenigen gehöre, die man sich unbedingt „angeln“ muss, ehrt mich sehr.

  • Gino Ramsch sagt:

    pfffff lange Diskussion um nichts, es ist ein Problem und man weiss einfach das es ein Puff wird. Eine gute Lösung ist sehr schwierig, also einfach Finger weg von solche Konstruktionen!

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Es muss kein Problem sein. Entweder funktioniert es, oder es funktioniert halt nicht. Wo ich Ihnen Recht geben muss: ich hätte Null Energie darauf verschwendet, es passend machen zu wollen, wenn es nicht von Anfang an gepasst hätte, auch mit den Kindern.

      Im Gegensatz zur Urfamilie ist unsere Patchworkfamilie geprägt von gegenseitigem Respekt, Wohlwollen, Zuneigung und absolute Harmonie. Wir sind jetzt 4 Jahre zusammen, haben noch nie gestritten und auch gegenüber den Kindern ist er absolut liebevoll, korrekt und ohne Geschrei.

  • Marlen sagt:

    Richtig. Die Eltern – biologische oder nicht – stehen an erster Stelle und nicht der Nachwuchs. Und ein Vater, der anstelle seiner Frau mit seinem Buebeli im Ehebett schläft, ist ein Waschlappen (der einen weiteren Waschlappen aufzieht). Er hat es verdient, dass sich die Frau einen anderen Mann sucht. Und zwar besser heute als morgen.

    • Leo Schmidli sagt:

      Was läuft denn bei ihnen falsch? Geht es noch etwas pauschaler? Sie haben wahrscheinlich auch verdient, dass ihr Mann sie verlassen hat…

    • Angie sagt:

      Sie haben vergessen , etwas zu schreiben: *Ironie off*.
      Bitteschön 🙂

    • Michel Riess sagt:

      @Marlen: Danke! Treffender kann man es nicht formulieren. Leider hat es zuviele solcher Waschlappen.

    • Toni sagt:

      Sehr schön wie Sie hier mit Pauschalaussagen toxische Männlichkeit befeuern.

      • Sportpapi sagt:

        Toxische Männlichkeit? Was soll das sein?

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Ein Rollenbild des immer starken Mannes, das letztlich allen schadet. Insbesondere auch den Männern. Ich finde den folgenden Artikel nicht schlecht dazu:

        https://derstandard.at/2000083736242/Toxische-Maennlichkeit-Das-gefaehrliche-Schweigen-der-Maenner

        Wie eben hier: Mann, der sich liebevoll um sein Kind kümmert = Waschlappen.
        Aber ich gehe auch mal davon aus, dass Marlen den Beitrag ironisch meinte.

      • Martin Frey sagt:

        „Aber ich gehe auch mal davon aus, dass Marlen den Beitrag ironisch meinte.“
        Das glaube ich wiederum nicht, das ist wohl eher Wunschdenken, 13.

      • 13 sagt:

        Optimismus, MF. Auch wenn man manchmal auf die Nase fällt, so wären m.E. zwischenmenschliche Kontakte viel einfacher, wenn wir mal davon ausgehen würden, dass unsere Mitmenschen es gut meinen 😉

      • Martin Frey sagt:

        Das ist eben Ihr Weltbild, 13. Was ich schön finde, ganz ehrlich. Meine Frau denkt genau wie Sie. 🙂
        Selber bin ich leider zusehr Realist.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Warum ist ein Vater, der sich um seine Kinder kümmert ein Waschlappen? Eher umgekehrt.

        Kinder sollen und müssen an erster Stelle stehen. Kommt ein Partner damit nicht klar, ist er zu unreif.

      • Sportpapi sagt:

        Die Bezeichnung Waschlappen ist sicherlich nicht nötig. Aber ein Mann, der seine Partnerin aus dem gemeinsamen Bett wirft, um dem Sohn Platz zu machen, finde ich schon auch nicht so toll. Kann man mal machen. Aber wegen einem Mal wäre es hier sicherlich nicht angeführt worden.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Es ist wie so oft die Dosis, die das Gift macht. Ja, in den beschriebenen Fällen mag es zulässig sein, von „toxischer“ Männlichkeit zu sprechen. Im Wesentlichen ist das, was man traditionell unter Männlichkeit versteht, keineswegs etwas Schlechtes. Es ist unter anderem das, was unsere Gesellschaft antreibt, was Fortschritt erzeugt.
        Lustigerweise wird ja immer davon geschrieben, wie Frauen in der Führungsetage „weibliche Werte“ einbringen könn(t)en (obwohl diese wohl der Grund sind, dass die Frauen nicht dort ankommen – oder sie verhalten sich wie Männer…). Während man männliche Eigenschaften nur noch schlechtredet.
        Es ist auch erstaunlich, wie man auf der einen Seite klagt, dass Männer nicht auf ihre Gesundheit achten. Und dann sich wieder über „Männerschnupfen“ lustig macht

      • 13 sagt:

        @ SP
        Ich dachte, Du kennst den Ausdruck nicht und wollte ihn Dir näher bringen. Eine reine Dienstleistung. Verstanden wurde er aber offenbar nicht, wenn Du „männliche Eigenschaften“ mit „männlichen Rollenbildern“ gleichsetzt, wobei vielleicht genau das beweist, dass die Bilder in den Köpfen tatsächlich bestehen.
        Darüber zu diskutieren würde nicht wirklich Sinn machen. Schon eine Antwort auf die These, dass Frauen ja völlig problemlos in Chefetagen Karriere machen könnten, vorausgesetzt sie halten sich an die von Männern gemachten Regeln, was natürlich keineswegs patriarchalisch ist, würde den Rahmen hier deutlich sprengen. Wir sind da einfach zu weit auseinander.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Wir haben schon mal darüber diskutiert, dass bei dir und anderen offenbar Patriarchat und Kapitalismus/Wettbewerb und die Kritik daran letztlich zusammenfällt.
        Es ist nun mal aber die Welt, in der wir leben.
        Ich möchte in meinem Sport auch Weltmeister werden. Aber ohne so viel zu trainieren wie andere (habe schliesslich noch andere Interessen), und letztlich ohne an den Meisterschaften teilzunehmen.
        Kann man sich so wünschen, realistisch ist es aber nicht.
        Und ja, ich kannte den Begriff „toxische Männlichkeit“. Und ärgere mich immer wieder über die Männerfeindliche Botschaft, die da mitschwingt. Eben weil man krankhafte Extremverhalten zur männlichen Normalität erklärt oder davon zumindest nicht abgrenzt. Aber auch das sind wir uns ja langsam gewohnt.

      • 13 sagt:

        Eben, das meine ich. Ich dieser von Männer gemachten Welt in dem wir leben, sind natürlich ausschliesslich die Männer die Opfer. Natürlich nur solange bis das eine Frau offen anspricht. Dann diffamiert sie die Männlichkeit. Auf dieser Basis ist keine Diskussion möglich. Auch ich lerne dazu.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich verstehe wieder mal kein Wort. Wo steht, dass ausschliesslich Männer die Opfer sind?
        Was bitte spricht eine Frau offen an?
        Texte können auch sexistisch, pauschal-abwertend sein, wenn sie sich gegen Männer richten. Auch wenn es Leute gibt, die das verneinen. Und der verlinkte Text geht stark in diese Richtung, weil er Männlichkeit nur aus einer negativen, toxischen Perspektive bespricht und auslässt, was die „gesunde, normale“ Männlichkeit bewirkt/bewirken kann.
        Dass jegliche Kritik an Frauen, die sich über Männer äussern, mit Verweis auf das Patriarchat verboten wird, und damit letztlich eine sachlich-faire Diskussion, ist nicht wirklich zielführend. Es kann ja sein, dass die Kritik einfach auch mal angemessen ist.

      • Sportpapi sagt:

        Zum Allgemeinen: Die „von Männern gemachte Welt“ tönt gerade so, als ob a) alle Männer hier gleichermassen Macht hätten, die allen Frauen per Definition fehlt und b) als ob Frauen gar nicht Teil der Gesellschaft gewesen wären und heute noch nicht sind.
        Etwas differenzierter wäre schon möglich, oder?
        Ausserdem kann das nicht die Rechtfertigung für Fehlverhalten von Frauen sein, das es ja durchaus auch gibt.
        Differenziert wäre es auch, wenn man sich klar ist, ob man nun den Begriff Patriarchat für die Herrschaft von Männern oder einfach für die Gesellschaftsform verwendet, in der wir heute leben. Die Kritik am einen schliesst ja keineswegs die Befürwortung des anderen aus.
        Ausserdem fehlt mir nach wie vor ein überzeugender Gegenentwurf, der die Menschen glücklicher macht.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Wie ich bereits sagte: den Text habe ich verlinkt in der falschen Annahme, du seist mit dem Begriff nicht vertraut. Due Annahme erschien mir aufgrund deiner Frage „was soll das sein?“ logisch. Zum Rest nehme ich MFs Worte auf: das ist dein Weltbild. Es unterscheidet sich erheblich von meiner Realität.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich bin mit dem Begriff nicht vertraut. Ich finde seine Verwendung auch äusserst fragwürdig. Ich habe auch beschrieben wieso. Und ich stehe mit dieser Kritik ja keineswegs alleine da (aber sicherlich haben alle dieses theoretische Konzept falsch verstanden. Wie die Männer ja immer noch nicht begreifen, dass der Feminismus ja auch und gerade ihnen hilft).
        Dass du bei mir von Weltbild, bei dir von Realität sprichst, ist bezeichnend.
        Ich würde es ja anders herum sehen, aber nun ja.

    • flori antha sagt:

      TvS: ich wage die Gegenthese: Eltern bei denen die Kinder immer an erster Stelle stehen, sind unreif, in der Regel gestresst und produzieren unreife Kinder. Eltern, die mit sich und der Welt im Reinen sind, haben ein eigenes, erfülltes Leben und selbstbewusste Kinder, gerade weil sie nicht immer an erster Stelle gestanden haben

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ flori antha

        Da muss ich ganz klar widersprechen: mein Grosser ist die Reife und Selbstständigkeit in Person. Ich behaupte gerade deswegen, weil er sich meiner Liebe immer sicher sein konnte und ich immer zurückgestanden bin, um meinen Kindern das zu bieten, was Kinder in „normalen“ Familien auch haben. In seinem Lehrbetrieb ist er der Beste Lehrling, den sie je hatten (Aussage Lehrbetrieb, Zwischenprüfung 5.6)
        Der Kleine war aufgrund schwerer Hirnverletzungen (Unfall 2007) in seiner Entwicklung nicht ganz altersentsprechend, hat aber seit unserem Umzug zu meinem jetztigen Mann riesige Fortschritte gemacht, auch dank einem guten männlichen Vorbild durch meinen jetztigen Mann.

    • flori antha sagt:

      @TvS:
      Möglicherweise ergibt sich der Widerspruch aus der Frage, was man unter „an erster Stelle stehen“ versteht. Wenn damit gemeint ist, dass jedes Bedürfnis des Kindes sofort erfüllt wird (Schwimmen statt Wandern, mal angenommen, dass es die Hälfte der Woche beim Vater ist) und keine Grenze gesetzt wird, dann bin ich fest von meiner These überzeugt. Wenn damit natürlich „nur“ gemeint ist, dass die Kinder der elterlichen Liebe sicher sein können und das geboten bekommen, was sie in „normalen“ Familien bekommen, dann würde ich Ihnen keines falls widersprechen. Auch in „normalen“ Familien müssen Kinder sich an Regeln halten, auch da gehen manchmal die elterlichen Bedürfnisse vor (natürlich nicht immer) und auch da gibt es Grenzen von Seiten der Eltern.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        @ flori antha

        Ich denke, dass Sie mich da missverstehen. Die Kinder an erste Stelle zu setzen heisst doch nicht, dass keine Regeln gelten, oder dass man das Zusammenleben nicht zusammen gestaltet, aber wenn das Kind nur alle zwei Wochen beim Pspi ist, kann man doch etwas unternehmen, was dem Kind Spass macht und was das Bett angeht: Himmel, das Kind war 5! Was ist so ungewöhnlich, dass ein Kind teilweise bei den Eltern schläft?

  • Michael sagt:

    Bei Familen, die sich nach einer Scheidung neu formiert haben, war doch der fast alleinige Grund, das sich die Erwachsenen nicht mehr versatnden haben. an den Kindern ist das meist vorbei gegangen. Die haben ihren Vater oder ihre Mutter immer noch gerne.
    Dieses Gefühl der Kinder zu respektieren, ist ein Kernbestandteil jeglicher neuen Familienkonstellation, wenn es gelingen soll. Der echte Vater/Mutter kann durch den neuen Vater/Mutter nie im Leben ersetzt werden. Die Neuen müssen authentisch sein und sie selbst bleiben.

  • Mina Peter sagt:

    wenn die Autorin des heutigen Blogs dann mal biologische Mama ist, wird sie ganz anders denken. So hoffe ich zumindest für ihr Kind. Wie jemand schon schreibt, gibt es genug Väter, die sich um die Kinder der ersten Ehe nur noch schlecht kümmern. Sehr traurig für diese Kinder.

    • Nico sagt:

      Nope. Kinder an erster Stelle, ob eigene oder fremde – und die Beziehung scheitert. Mit Garantie. Denn zuerst kommt die funktionierende Partnerschaft. Aus dieser wächst das Glück der Kinder und der Familie. Uebrigens auch die Schwiegermama, die Ex, der Hund, sie alle müssen anstehen. Gewisse facts im Leben sind nicht verhandelbar. Wer das nicht checkt, ist doomed.

      • Madeleine sagt:

        @Nico, genau: Zuerst braucht es eine funktionierende Partnerschaft um Kinder gross zu ziehen! Kinder kommen aber nicht freiwillig auf diese Erde – sie sind von den Eltern (meinst willentlich) gezeugt worden, somit stehen wir automatisch in der Verantwortung alles zu tun, was notwendig ist, um sie bis ins erwachsene Leben zu begleiten. Sie sind unsere Zukunft. Wer hier seinen Egoismus zum Besten gibt soll’s lassen mit Kinder kriegen.

      • Angie sagt:

        Arme Kinder mit solchen Eltern.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Kinder an erster Stelle. Kann der eine Partner damit nicht leben, heisst es, schnell die Reissleine ziehen.

        So viele Eltern stellen den neuen Partner/in vor die Kinder. Das ist übel.

  • Muttis Liebling sagt:

    ‚Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass weit mehr Patchwork-Konstellationen in die Brüche gehen, als das bei ersten Familien der Fall ist.‘

    Ein Blick in ein Statistiklehrbuch belehrt, Risiken gelten nur für die Grundgesamtheiten, für welche die ermittelt wurden. Statistische Risiken kann man nicht auf Einzelfälle anwenden. Das Risiko, dass ihre Beziehung scheitert, ist mathematisch vollständig unabhängig vom statistischen Risiko der Grundgesamtheit.

  • 13 sagt:

    Nach der Lektüre hatte ich eigentlich nur einen Gedanken: Schön für den Sohn Ihres Ex, dass er einen so tollen Papa hat, der seine Bedürfnisse achtet und sich um ihn kümmert. Es gibt ja leider genug andere, die kaum sind sie neu liiert, nur noch als Freizeit-/Ferienväter taugen.
    Schulterschluss der Erwachsenen gegen die Kinder? Ist das Ihr Ernst?
    In einem gebe ich Ihnen recht: Die Stiefmutter sollte nicht versuchen, die Mutter zu ersetzen. Das geht nicht. Aber sie sollte eben auch nicht vergessen, dass der Partner nicht einfach ein Stiefelternteil oder ein Bonusvater o.ä. ist, sondern eben wirklich der Vater. Mit allen Rechten und Pflichten, die dazu gehören. Wie auch mal das Bett zu teilen, wenn Monster lauern. Sie sind erwachsen, Sie überleben eine Nacht alleine.

    • Martin Frey sagt:

      Ausgezeichneter Kommentar, 13.
      Ich war ebenfalls etwas irritiert ob des Beitrags, der einerseits gute Erkenntnisse zeitigt, andererseits (zumindest bei mir) aber Kopfschütteln auslöst.
      Ganz abgesehen davon, dass ich immer noch nicht verstehe was eine Bonusmama sein soll…. dem Ex-Partner kann man nur ein Kränzchen winden. Er hat offenbar das gelebt was er als Vater sollte, und was man gerne so predigt. Kinder in Patchworkfamilien sollten definitiv an erster Stelle stehen. Denn nicht nur besteht die Gefahr, dass Patchwork-Konstellationen an sich in die Brüche gehen, sondern auch die Kinder aus Patchwork-Konstellationen. Mag sein, dass sie eine erhöhte Sozialkompetenz haben, aber Patchwork-Konstellationen sind auch ein nicht unwesentliches Risiko für die kindliche Entwicklung.

      • 13 sagt:

        Also, den Ausdruck „Bonusmama/Bonuspapa“ mag ich grundsätzlich gerne. Er ist etwas positiver als die (traditionell bösen) Stiefeltern. Und er zeigt eben das auf, was es sein kann und auch sollte: ein Bonus, etwas was „on top“ dazu kommt. Es ist nichts Lebensnotwendiges, Essentielles wie die Eltern, aber eine zusätzliche erwachsene Person, die das Kind auch liebt und sich darum kümmert, kann durchaus bereichernd sein. Wenn sie sich ihrer Rolle als „Zusatz“ bewusst ist.

      • Lina Peeterbach sagt:

        Die Frage der „Bonusmama“ habe ich mir auch gestellt. Man soll nicht Mama ersetzen, aber Bonusmama darf man dann doch sein? Wie wäre es einfach die neue Partnerin des Papas?

        Und auch ich bin mit Ihnen beiden einig: die Kinder MÜSSEN an erster Stelle stehen. Meine Stiefschwester hat 3 Kinder mit 3 Männern. Mit dem letzten lebt sie noch zusammen. Dieser hat die beiden ersten Söhne aus dem Haus geekelt, im Teenie-Alter (lange vor Volljährigkeit). Einer kam beim leiblichen Vater (mehr schlecht als recht) unter, der Älteste hat keinen Kontakt zum Vater und kam unter die Räder. Ohne seine Grossmutter und meinen Vater wäre das böse ausgegangen. Das passiert, wenn die neue Beziehung Priorität ggü. den Kindern erhält.

      • 13 sagt:

        @ Lina
        Aber passiert nicht genau das, wenn sie eben „nur die neue Partnerin des Vaters“ ist und gar nicht versucht mit dem Kind irgendeine Beziehung zu führen? Dass sie das Kind am liebsten raushaben will? Nicht, dass ich verstehen kann, wie man den (neuen oder alten) Partner vor das Kind stellen kann, aber ist das nicht die Konsequenz davon?

      • Reincarnation of XY sagt:

        Ich schliesse mich SP an.
        Ich halte zwar nichts von dem „Schulterschluss“ der Eltern, aber klar ist, das Eltern jedweder Art auch auf ihre eigenen Bedürfnisse achten sollen.
        Insofern ist das gar nicht ein Thema Patchwork oder nicht, sondern ein Grundsätzliches.
        Mir scheint aus dieser Beschreibung eher, dass der Ex-Partner das nicht so im Griff gehabt hat.
        Wenn wir als Familie einen Wanderausflug machen, dann canceln wir den auch nicht, bloss weil der Sohnemann 5 Min. vor Aufbruch lieber ins Kino gehen würde.
        Wenn es zu 100% immer nach den Launen der Kinder geht, ist das letztlich auch nicht kinderfreundlich. Gleichzeitig halten wir aber als Eltern NICHT gegen die Kinder zusammen. Nein, auch Elternmeinungen können falsch sein, diskutiert werden etc.

      • 13 sagt:

        @ Roxy
        „Wenn wir als Familie einen Wanderausflug machen, dann canceln wir den auch nicht, bloss weil der Sohnemann 5 Min. vor Aufbruch lieber ins Kino gehen würde.“
        Das machen wir auch nicht. Aber eine Patchworksituation kann eben nicht 1:1 mit einer „normalen“ Familie verglichen werden. Da geht es am Anfang um Rollenfindung, und dieser Anfang dauert lange. V.a. dann, wenn man diesen Elternteil nicht täglich sieht. Und dabei ist das Zeichen an das verständlicherweise verunsicherte Kind wichtig, dass es immer noch an erster Stelle beim Vater steht. Ein 5j Kind manipuliert doch nicht direkt. Die Themen gehen meistens tiefer als die Frage, ob man wandern oder baden geht. Einem Erwachsenen traue ich zu, das zu verstehen.

      • Reincarnation of XY sagt:

        @13 Das verstehe ich schon, dass hier noch mehr auf die emotionale Empfindlichkeit Rücksicht genommen werden muss. Aber das Beispiel hört sich halt so an, dass der Vater etwas konzeptlos unterwegs war. Man kann ja den Ausflug gemeinsam mit dem Sohn planen, dann fühlt er sich auch ernst genommen. Und dann wird auch nicht alles wieder über den Haufen geworfen.
        (Denn wenn es nur einmal vorgekommen ist, wäre das ja kaum der Grund gewesen, dass die Beziehung nicht klappte. )
        Deshalb Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation – da kommt halt keiner drumrum.
        Natürlich wird es immer schwieriger wenn Kinder auch noch da sind. Da muss die Beziehung auch das tragen können. Geht ja uns verheirateten auch so…

      • 13 sagt:

        @ roxy
        Nun, darüber was der Vater wollte, können wir nur mutmassen. Vielleicht wanderte er ohnehin nicht gerne und hätte es nur für die Freundin getan? Oder aber, und das kann ich gut nachvollziehen, er erwägt zwischen einer Wanderung mit einem maulenden 5jährigen und einem entspannten Badeausflug und entschied sich letztlich für das zweite? Freizeit sollte ja eigentlich entspannt sein. Solange wir all das nicht wissen, wird es ohnehin schwer. Wir sollten hier nicht auf den „Schulterschluss“ reinfallen. Der, wenn auch berechtigte, Wunsch der Partnerin wie der Wanderausflug oder das Paarbett muss keinesfalls dem Wunsch oder den Bedürfnissen des Vaters entsprechen.
        Aber ja, bei der Kommunikation bin ich selbstverständlich einig.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ja, wir wissen nicht alles. Aber in der Situation das anzunehmen, was eher unwahrscheinlich ist, weil es dann kaum zur Klage der Frau geführt hätte, bringt die Diskussion nicht weiter.
        Wir müssen einfach annehmen, dass der Vater grundsätzlich immer alles stehen und liegen lassen hat, wenn die Ex oder der Sohn irgend einen Wunsch oder Laune geäussert haben.
        Und die neue Partnerin immer an letzter Stelle kam. Denn genau das war die Aussage, die hier vorgestellt wurde. Ob jetzt berechtigt oder nicht.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Was Du Dir nicht vorstellen kannst, ist unwahrscheinlich?
        Nehmen wir das Bett: Ich liebe es mit meinem Mann das Bett zu teilen und auch nur mit ihm darin zu schlafen. ABER mir ist es sehr wichtig, dass die Kinder jederzeit kommen können und sowieso die ersten paar Jahre da verbringen. Wäre mein Mann anderer Meinung, rein hypothetisch, bräuchte es einen Kompromiss. Hätte er sich einfach durchgesetzt, müsste ich mit jemandem das Bett teilen, der mich von meinen Kindern trennt, was einen erheblichen Einfluss auf die Harmonie in diesem Bett haben würde. Nun kann er schon sagen, die Kinder tanzen mir auf der Nase herum und ich lasse das zu etc. Tatsache ist aber, dass das MEINE Entscheidung, MEIN Bedürfnis ist, ihnen diese Wahl zu lassen. Er übergeht also mich, nicht die Kinder.

      • 13 sagt:

        Ich gehe daher mal von etwas sehr Wahrscheinlichem aus: Der Sohn wird mehr bei der Mutter als beim Vater sein. Der Vater, dem das Kind sehr wichtig ist, bemüht sich, in der kurzen Zeit, die sie zusammen haben, dem Sohn das zu geben, was er kann und die Qualität des Zusammenlebens hoch zu halten. Die Stiefmutter, die keine eigenen Kinder hat und damit die „typischen“ Vorstellungen der Kinderlosen hat (Kinder schlafen in eigenen Betten, Kinder tun das, was die Erwachsenen sagen etc.), kann sich das nicht nachvollziehen und der Vater kann sich nicht vierteilen und entscheidet sich letztlich für das Kind, was sie zur Entscheidung führt, sich zu trennen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Du glaubst also, die Klage erfolgt, weil die Frau maximal eine Nacht alle zwei Wochen allein schlafen muss?
        Und das ist dann ein Trennungsgrund?
        Warum muss sie das eigentlich?
        Und ja, du siehtst das richtig. Sie erkennt, dass es sein Wille und Bedürfnis ist, die Wünsche und Launen seines Sohnes und selbst die Nöte der Ex (Einkäufe tragen helfen!) viel höher zu gewichten als die Beziehung zu ihr. Deshalb spricht sie von „fünftem Rad am Wagen“ und führt aus: „die Vorstösse, einen für mich erfüllenden Platz in diesem Trio zu finden, waren erfolglos geblieben.“
        Und du meinst, das liegt nur daran, dass sie alle zwei Wochen mal das Bett räumen muss?

    • Sportpapi sagt:

      @13: Es geht darum, für die Kinder dazusein, aber auch sich abzugrenzen. Und auch die eigenen Bedürfnisse und selbstverständlich auch die eines neuen Partners oder einer neuen Partnerin zu achten.
      Wenn ein Wanderausflug geplant ist, der Sohn aber lieber ins Freibad möchte: Dann kann man das diskutieren und gemeinsam beschliessen. Aber nicht der Sohn entscheidet.
      Wenn die Ex Hilfe braucht beim Tragen, und er jedes Mal alles stehen und liegen lässt, um ihr zu helfen, dann hat das mit dem Sohn nichts zu tun.
      Und ja, die Stiefmutter soll nicht die Mutter ersetzen. Aber in deren Abwesenheit hat sie sehr wohl auch etwas zu sagen, und ist nicht nur die Bespasserin. Vor allem auch, wenn die Kinder bei ihr leben, und nicht nur am Wochenende kommen.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Gut, die Ursprungsfrage, wieviel der Sohn bei ihnen war, wurde ja hier nicht beantwortet. Vielleicht war er es die meiste Zeit, vielleicht auch nur selten wie die heutigen Stiefkinder. Ja nachdem finde ich es ok, wenn er auch wünschen darf, was man macht, wenn er Papa schon so selten hat. Dass man alles stehen lässt, um der Ex zu helfen, ist etwas anderes, da bin ich Deiner Meinung.
        Natürlich sind die Bedürfnisse aller wichtig, aber es besteht auch ein Unterschied zwischen einem 5jährigen und einer erwachsenen Person. Und für den Vater war das Vater-Kind-Bett ja scheinbar ok. V.a. wenn er das Kind am WE hat, sehe ich echt kein Problem.
        Es ist aber eine spezielle Situation, von Erwachsenen verursacht, das Kind muss damit zurecht kommen. Da können Bedürfnisse nicht gleichwertig sein.

    • Röschu sagt:

      @13
      „Die Stiefmutter sollte nicht versuchen, die Mutter zu ersetzen. Das geht nicht.“
      Ganz kategorisch ausschliessen, würde ich das aus eigener Erfahrung nicht. Meine leibliche Mutter verstarb, als ich 3 Jahre alt war. Danach erlebte ich diverse Patchwork-Konstellationen mit den neuen Partnerinnen meines Vaters. Einige davon habe ich als „Ersatzmutter“ akzeptiert, andere hingegen überhaupt nicht angenommen.
      .
      @13 und ML
      Sie vertreten also beide die Meinung, dass die Eltern ihre eigenen Ansprüche immer hinter diejenigen ihrer Kinder zurückstecken sollten? Sprich: Vater darf eine neue Liebe nicht ausleben, da dem Kind die neue Partnerin nicht sympathisch erscheint? Elternschaft als Selbstaufgabe zu verstehen, scheint mir irgendwie nicht zielführend.

      • Lina Peeterbach sagt:

        Röschu: die Situation ist sicherlich eine ganz andere, wenn der leibliche Elternteil nicht mehr präsent oder verstorben ist. Tut mir leid, dass Sie das erleben mussten.

        Zum 2. Teil Ihres Kommentars: es gilt sicher nicht kategorisch, dass man sich gänzlich aufgeben muss und Kinder die alleinige Priorität haben. Aber wenn es hart auf hart kommt, sind Kinder eben die Schutzbedürftigen, die m.E. Priorität geniessen sollten. Das muss ja auch nicht gleich eine Trennung bedeuten, aber evtl. einen rücksichtsvolleren Umgang mit der neuen Situation. Klar sind die Eltern auch Menschen mit Bedürfnissen, aber als Erwachsene eben auch in der Lage, diese zwischendurch mal zurückzustellen.

      • 13 sagt:

        @ Röschu
        Bereits der Umstand, dass es wechselnde „Mütter“ waren zeigt, dass eben keine wirklich die Ersatzmutter war. Aber ja, es ist anders, wenn eine leibliche Mutter da ist. Bei meinem Mann war die Situation ähnlich wie bei Ihnen. Mein Schwiegervater mutete ihm aber nie eine Ersatzmutter zu, wofür er heute noch dankbar ist.

        Die Ansprüche/Wunsch/Bedürfnis des Kindes wäre es vermutlich, dass seine Eltern zusammen sind. Da das nicht erfüllt werden kann, weil eben die Erwachsenen sich anders entschieden haben und es darum hin und her pendelt, wäre es durchaus angebracht, zumindest für das Weitere zu schauen, dass seine Bedürfnisse nicht übergangen werden. Aber hier geht es ja nicht einmal die Bedürfnisse des Elternteils, sondern der neuen Freundin. Er war ja vielleicht glücklich.

      • Röschu sagt:

        @Lina Peeterbach
        Klar lässt ich die Situation nicht 1:1 gleichsetzen, schon nur deshalb weil die verstorbene Mutter logischerweise kein Urteil über die neue Partnerin des Vaters fällen kann, die dann direkt oder indirekt wohl immer auch aufs Kind abfärbt.
        Spannend finde ich aus heutiger Sicht, dass ich als kleiner Knirps die verschiedenen Partnerinnen des Vaters unterschiedlich wahrnahm und mich dementsprechend gegenüber diesen auch unterschiedlich verhielt. Und genau deshalb komme ich zum Schluss, dass man nicht abschliessend sagen kann: „Das geht nie/nicht.“
        .
        Mit Ihrem 2. Abschnitt bin ich vollkommen einverstanden. Sie differenzieren sehr schön, wohingegen die Beiträge von MF und 13 drastisch und ultimativ abschliessend rüberkommen.

      • Martin Frey sagt:

        @Röschu
        Eine neue Partnerschaft bedeutet nicht, dass man seine Vaterrolle partiell ablegt, im Gegenteil brauchen einen die Kinder iaR noch mehr. Gerade wegen der neuen schwierigen Situation ist Verlässlichkeit der Eltern aus Sicht der Kinder, die sich nur zu oft selber die Schuld am Scheitern der Beziehung geben, das Mass aller Dinge. Im Zweifelsfall, dh. wenn ein Kind seinen Vater braucht, hat das daher m. E. Vorrang. Von einer erwachsenen Frau darf man erwarten, dass sie das versteht, akzeptieren kann, auch mal die 2. Geige zu spielen, und nicht das Kind gar als Konkurrenz empfindet.
        Womit ich nicht jeder Laune, oder gar einer Hierarchieumkehr das Wort reden möchte, im Ggt. Aber trotzdem sind die Kinder in solchen Settings die Menschen, die es am ehesten zu schützen gilt.

      • Röschu sagt:

        @13
        Meinem Empfinden nach, gab es für mich sehr wohl Ersatzmütter, wenn diese auch jeweils nur über einen begrenzten Zeitraum für mich da waren. Dies kann natürlich auch damit zusammenhängen, dass ich eine „normale“ lebenslange Mutter-Sohn-Bindung nie bewusst wahrnehmen konnte.
        .
        Weiter muss ich klarstellen, dass ich das Verhalten meines Vaters nie als eine Zumutung empfand. Trotz wechselnden Partner fühlte ich mich – so weit ich mich erinnern kann – von ihm immer wohlbehütet und gut versorgt. Nicht wegzudiskutieren ist aber auch, dass sein Lebensstil/seine Ansichten in vielen Lebens-Bereichen auf mich abfärbten. (Eine lebenslange, monogame Beziehung mit Familiengründung war für mich beispielsweise nie ein erstrebenswertes Lebensziel.)

      • 13 sagt:

        @ Röschu
        Ich wollte nicht werten, sondern nur einwerfen, dass das auch anders empfunden werden könnte. Mein Schwiegervater hatte genau Bedenken, dass er die Bedürfnisse der neuen Frau und die seines Sohnes hätte abwägen müssen und das wollte er nicht. Abfärben tut es eh, das haben Sie recht, so stehen die Kinder auch heute an erster Stelle, was aber auch in Ordnung ist.

  • Lina Peeterbach sagt:

    Wenn ich mich recht erinnere, wohnt die Autorin mit ihrem Mann hunderte Kilometer von den ersten Kindern des Mannes entfernt. Wochenende und Ferienzeit steht für mich nicht stellvertretend für Patchworkfamilien.
    Ich weiss auch nicht so recht, was sie uns sagen will. Ob und wie so eine – immer erst einmal schwierige – Konstellation funktioniert, hängt von so vielen verschiedenen Faktoren ab. Habe mehrere Patchworkfamilien im näheren Umfeld, und alle haben ihre eigenen Regeln / Ansätze / Probleme / positiven Seiten. Manche funktionieren seit Jahren, andere haben es aus verschiedensten Gründen nicht geschafft.
    Am heutigen Blog scheint mir etwas gar wenig Fleisch am Knochen. Warum genau funktioniert es dieses Mal besser als vorher? Sind die Situationen überhaupt vergleichbar?

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.