Als Familie auf Wohnungssuche? Oje!

Keine Haustiere, keine Kinder: Warum ist unsere Gesellschaft so wenig kinderfreundlich? (Foto: iStock)

Seit einigen Wochen pflege ich ein neues Morgenritual, das ich baldmöglichst wieder ablegen möchte: Ich durchforste die gängigen Immobilienportale nach einer Mietwohnung in Bern. Denn dort werden wir im Sommer hinziehen. Vier Zimmer, Balkon, Geschirrspüler, keine Teppichböden, dafür möglichst mit Charme und in Schulhausnähe – dies die Kriterien, die unser zukünftiges Daheim im Bestfall erfüllen sollte.

Ein Leichtes, dachte ich naiv, denn 4- und 4-½-Zimmer-Wohnungen gibt es in Bern zwar nicht gerade wie Sand am Meer, doch aber zur Genüge. Nur: Warum steht in der Beschreibung dieser hellen, bezahlbaren 5-Zimmer/100m²-Wohnung «ideal für zwei erwachsene Personen»? Oder anderswo noch expliziter: «Ruhige Wohngegend, nicht für Familien geeignet»? Es will mir nicht in den Kopf, dass eine Wohnung mit fünf Zimmern in einer Stadt, wo Wohnraum naturgemäss knappes Gut ist, nicht für Familien geeignet sein soll – es sei denn, sie verfügt über eine überhängende Dachterrasse oder ein frei stehendes Taucherbecken.

Wir wohnten früher bereits einige Jahre in Bern. Nach der Geburt unserer Zwillinge klopfte eines Morgens die Nachbarin von oberhalb an unsere Wohnungstür. Das Weinen unserer Babys sei unerträglich, besonders nachts, und ob wir nach einer Lösung suchen könnten. Eine unangenehme, blöde Situation für alle Beteiligten. Denn einerseits verstehe ich, dass Babygeschrei mühsam ist; noch schlimmer, wenn es nicht von den eigenen Kindern kommt. Ja, ich kann den Verdruss nachvollziehen, insbesondere wenn man am nächsten Tag frisch zur Arbeit erscheinen möchte. Andererseits gehören Kinder einfach dazu; und wir hatten damals ja auch nur beschränkt Spielraum, denn das Kellerabteil schien uns zum Stillen und Wickeln dann doch eher ungeeignet.

Zum grossen Glück unserer Nachbarin sind wir wenig später nach Mexiko gezogen, wo kein Mensch je auf den Gedanken kommen würde, sich wegen Kinderlärm zu beschweren. Nie. Und tatsächlich frage ich mich, seit wann und warum wir hier so empfindlich geworden sind? Warum ist unsere Gesellschaft in dieser Hinsicht so wenig kinderfreundlich?

Inzwischen ist es zum Glück so, dass unsere beiden 9-jährigen Buben ruhig durchschlafen, keine Wände beschmieren oder Scheiben einschlagen, und auch nicht ständig wild herumtoben. Im Allgemeinen sind sie zwei ruhige Zeitgenossen, die ihren zukünftigen Nachbarn kaum Ärger machen werden. Oder zumindest keinen Ärger, der absehbarer wäre als bei anderen Personen. Denn sind wir ehrlich: Zwei erwachsene Menschen können genauso viel unangenehmen Lärm verursachen wie Kinder; und wenn die Kinder längst schlafen, geht es bei den Grossen unter Umständen erst richtig los. Und sowieso: Warum leben Menschen, die offenbar so lärmempfindlich sind, überhaupt in einer Stadt?

Unterdessen ärgere ich mich nicht mehr über die vielen «Wir wollen keine Familien»-Inserate, sondern bin froh, gleich zu wissen, was Sache ist. Uns eine Wohnung anzuschauen, bei der von Beginn an feststeht, dass wir aufgrund unserer Familiensituation als Mieter nicht infrage kommen, bringt ja nichts. Letztendlich entscheiden die Besitzer, sie legen die Kriterien fest, und das ist auch gut so. Nichtsdestotrotz wundert es mich, dass in Städten geschätzt ein Drittel der Wohnungseigentümer nicht an Familien vermieten will; zumal wahrscheinlich die meisten davon selber Kinder oder auch Enkelkinder haben und wissen, dass schöner und bezahlbarer Wohnraum gerade von Familien besonders geschätzt wird.

Weitere Postings zum Thema: «Mein Kind ist Ihnen also zu laut?», «Sollen Fünfjährige Miete zahlen?» oder «Diese Familie hat einen Vogel».

160 Kommentare zu «Als Familie auf Wohnungssuche? Oje!»

  • Randy sagt:

    „Warum leben Menschen, die offenbar so lärmempfindlich sind, überhaupt in einer Stadt?“
    Die Frage scheint mir arrogant, da sie genausogut umgekehrt gestellt werden könnte: Warum zieht man als Familie mit Kindern nicht in die Agglomeration / aufs Land? Würde dem natürlichen Bewegungs- und Austobungsdrang der Kindern, der durchaus seine Berechtigung hat, ja besser entsprechen, da mehr Freiräume, weniger Autos etc. Aber das ist dann halt nicht hip.
    Auch war meine persönliche Erfahrung bislang, dass keine Wohnpartei (d.h. WGs, Familien mit erwachsenen Kindern etc.) so viel Lärm macht als eine Familie mit kleinen Kindern.

  • Julia Müller sagt:

    Es gibt Projekte, die generationenübergreifend gestaltet werden/worden sind, z.B. dieses:
    http://seebrighof.ch/projekt/

    Mein Mann (Architekt) + ich nahmen vor 20! Jahren mal an einer Diskussion „Zukunft Raum/Wohnen/Leben/Arbeiten“ teil. Ein Philosoph hatte dafür 3 Zukunftsvisionen ausgearbeitet. Eine hiess „Die Bienenwabe“ – ihm schwebte vor, dass es Überbauungen gibt, in denen Wohnungen für jedes Alter/jeden Beziehungsstatus/mit/ohne Kinder „ineinandergreifend“ angeboten werden = z.B. gemeinsame Räume gibt usw., dass die Senioren Kinderhütidienste übernehmen (für Eltern, die beide arbeiten), die Jüngeren als Gegenleistung für diese das Einkaufen mit übernehmen (wenn gewünscht) usw. usf. Das obige Projekt geht in diese Richtung, ich finds gut und unterstützungswürdig.

  • Carlita sagt:

    Als Vermieter würde ich bei der Vergabe von Wohnungen auch darauf achten, ob die Parteien zusammenpassen könnten.
    Kinder machen nicht nur mehr Lärm, sondern nutzen einen Wohnraum auch überdurchschnittlich schnell ab und machen viel kaputt. Nicht jeder Vermieter findet dies toll.

  • Peter sagt:

    Gott erschuf das Wohnen und der Teufel die Nachbarn.

  • T. Gerber sagt:

    In Münsingen wird derzeit viel und familienfreundlich gebaut. Ist zwar nicht so ein Szeneviertel wie die Berner Länggasse, aber Grund zum Jammern hat man nicht wirklich. Man kann gut pendeln. Und wenn die Kinder schon beim Besichtigungstermin gut erzogen wirken und nicht wild durch die neue Wohnung rennen oder den Erwachsenen ins Wort fallen hat man sicher gute Chancen. Aber das ist das Stichwort: Kinder erziehen. Für viele Eltern ein Fremdwort, auch mal Grenzen zu setzen. Kein Wunder, empfinden Aussenstehende Kinder oft als nervig.

    • Fragezeichen sagt:

      Aber das ist das Stichwort: Kinder erziehen. Für viele Eltern ein Fremdwort, auch mal Grenzen zu setzen. Kein Wunder, empfinden Aussenstehende Kinder oft als nervig.
      Sie bringen, für mich, genau d a s Problem auf den Punkt! Viele der heutigen Eltern empfinden Erziehung als unnötige, ja sogar gefährliche Einschränkung der kindlichen Entwicklung. Und so wachsen sich viele Kinder zu echten Tyrannen der eigenen Familien und dem ganze Umfeld aus.
      Ich denke Erziehung, und dazu gehören auch Einschränkungen und gar Verbote schaden den Kindern mit Sicherheit nicht und erleichtern ihnen auch im späteren eben den Umgang mit ihren Mitmenschen.
      ein Kind, mal erwachsen, das während seiner Kindheit nie eine Grenze kennengelernt hat, wird sich immer damit schwer tun, Grenzen zu anerkennen.

    • 13 sagt:

      Erziehung und das Setzen von Grenzen ist kein Synonym. Auch Kinder, die nicht im klassischen Sinne erzogen werden, kennen Grenzen durchaus.

      • Carlita sagt:

        Mit solchen Vorurteilen schlage ich mich als Mutter von zwei ADHSlern täglich rum.

  • Lukas sagt:

    Ich bin wirklich glücklich in einen Neubau gezogen zu sein der eindeutig auf Familien ausgerichtet ist und wo die gesamte Nachbarschaft die Nähe zu anderen Familien geniest. Sollte sich doch irgendjemand in der Zukunft beschweren kann werde ich mir wohl die Frage ob ihnen bei der Besichtigung die drei Spielplätze und die Horden von Kleinkindern die ständig zwischen den Häusern herumtollen nicht aufgefallen sind.

  • sepp z. sagt:

    Wenn es für alle Menschen schwierig ist, eine Wohnung zu finden (aber bitte eine gute, man hat schliesslich Ansprüche), weshalb soll es dann für Familien einfacher sein?

  • jane marple sagt:

    würden die heutigen eltern ihre kinder erziehen, wäre das alles viel weniger ein problem. die heutigen familien sind in ihrem ganzen auftreten sehr egozentrisch, platzbeanspruchend und laut geworden. monsterbuggys, velos, die im hauseingang stehen, schuhe die überall rumliegen, geschrei und rennereien in den wohnungen, türenknallen, klodeckel knallen – aber dafür nicht grüssen, wenn man ihnen in haus begegnet. als wir kinder waren hatten gekreisch, rennen und lärmen beim betreten des hauses ein ende und wenn dem nicht so war, riskierte man einen anschiss vom nachbarn und von den eltern sowieso. ich kann jeden verstehen, der das nicht will, besonders weil die eltern dann noch pampig werden, wenn man etwas sagt.

    • Tamar von Siebenthal sagt:

      Jaja, früher war alles besser…

      Ich gehöre auch zu jener egoistischer Sorte, welche sich erfrechte, einen Monsterbuggi (3 rädrig) anzuschaffen, weil ich täglich mit Kindern und Hund im Wald unterwegs war und stellen Sie sich vor: ich habe sogar ÖV benutzt, mit meinen Kindern. So frech, nicht?

      • Egon Prosper sagt:

        Oh wow! Was für eine konstruktive Antwort auf – durchaus berechtigt – aufgezählte Erlebnisse!
        Jane Marple saugt sich das sicher nicht aus den Fingern. Und in der SUMME nerven all diese Dinge nunmal.

    • Claudia sagt:

      Wow, sehr frustriert- oder das Leben lang schlimme Erfahrungen gemacht…..

      • Egon Prosper sagt:

        Jane Marple wirkt eher wievollnim Leben stehend und scharf analysierend.
        Dass es empfindliche Eltern gibt, die solches gleich mit Sarkasmus beantworten müssen, wundert mich nicht. Eltern können Kritik grundsätzlich schlecht ertragen. Sie sind ja ach so selbstlos und besser als alle andern, stimmt’s?!

      • 13 sagt:

        Scharf analysierend und alle Eltern in einen Topf werfen ist ein klarer Widerspruch. Und dazu dann die Erwartungshaltung, die Eltern (und Kinder) sollen nicht nur unsichtbar sein und nicht gehört werden, sondern dann bitte der grimmigen Nachbarin auch noch freundlich begegnen und schön grüssen. Ich bringe meinen Kindern durchaus sozialverträgliches Benehmen und Respekt bei. Aber wenn sie dann ausserhalb meiner vier Wände durch solche Menschen lernen, dass sie nicht respektiert werden und dann diese halt auch nicht respektieren, dann ist das weder meine Schuld noch meine Verantwortung. Wie man in den Wald ruft, so tönt eben auch das Echo!

      • Sportpapi sagt:

        „Wie man in den Wald ruft, so tönt eben auch das Echo!“
        Das sagen die alten Leute, die sich beklagen, vermutlich auch.
        Wir bringen unseren Kindern bei, anständig zu bleiben, auch wenn das Gegenüber das nicht ist. Man muss nicht auf jedes Niveau sinken.
        Leider sind die Klagen von Nachbarn aber auch manchmal durchaus berechtigt…

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Das tue ich auch. Und ich versuche es selber auch vorzuleben. Aber gelingt Dir das wirklich immer? Also ich nicht, obwohl ich ein ziemlich ausgeglichener Mensch bin. Irgendwann bricht dann doch das Temperament aus mir heraus. Und da kann ich schlecht meinen Kindern den Vorwurf machen, wenn sie es auch nicht immer schaffen. erst recht nicht, zumal Impulskontrolle erst einmal gelernt werden muss.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Eigentlich ja. Es wirkt ja auch viel mehr, wenn man selber ruhig bleibt und sich erkundigt, wo denn das Problem liege. Und warum das jetzt ihr Problem sei…

    • Santa Verità sagt:

      Wie wahr! Heute ist kaum mehr etwas von dem vorhanden, was man einst mit „Anstand“ bezeichnete und dies nicht nur bei den Jungen, denn schon mehr als genug Leutchen der Generation vor ihnen sind mit 100 Km/h durch die Kinderstube gerasselt. Kunststück, die hatten als Vorbilder ja auch oft Altvordere, die als „68-er“ in die Geschichte eingegangen sind. Worüber die Prinzen und Prinzessinnen des 21. Jahrhunderts samt ihren Erzeugern hingegen im Übermass verfügen, sind – neben einer schier unerschöpflichen Anspruchsmentalität – schlechte Manieren, Respektlosigkeit, Arroganz, krankhafte Selbstüberschätzung und/oder vor allem: ein ultraschlechtes Benehmen. Weil zum Glück nicht gar alle so sind, besteht aber noch eine gewisse Hoffnung, dass doch nicht schon bald alles den Bach runtergeht.

      • Tamar von Siebenthal sagt:

        Also sorry: wo sind denn all die ungezogenen, frechen Blagen, welche die ehrwürdigen Alten terroriseieren? Ich wohnte lange Zeit in einem sehr kinderreichem Quartier und habe freche Kinder nicht häufiger erlebt, als frustrierte Erwachsene.

        Gerade gestern an der BEA: kein einziges Kind, welches irgendwie negativ aufgefallen wäre, dafür mehrere Rentner, welche pöbelten und offenbar Eltern hatten, welche in der Kindererziehung total versagt haben.

  • Stefan Moser sagt:

    Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 16 Jahren verbringen 90% ihrer Zeit sitzend oder liegend, sagt eine Studie. Das hat auch damit zu tun, dass Lebensräume für Kinder immer mehr eingeschränkt sind. Sei es wegen des Lärms, des Verkehrs oder schlicht und einfach wegen mangelnden Freiflächen (manche Dörfer haben nicht einmal mehr einen Platz zum Fussballspielen, auf der Strasse geht ja schon gar nicht). Die Schweiz IST kinderunfreundlich (nicht gerade feindlich) und Erwachsene, die Kinder nicht mehr ertragen aber sich sonst dauerberieseln lassen sollten sich fragen, wo das Leben stattfinden soll. Wie waren wir Erwachsene als Kinder doch alle so wild, aber wehe dem Kind, das heute wild sein will.
    PS: Kinder mit Handys machen keinen Lärm. Super. Oder?

  • Tamar von Siebenthal sagt:

    Ihnen würde ich sofort unsere Mietwohnung geben. Leider sind es aber nur 2.5 Zimmer und auch nicht in der Stadt, sondern auf dem Land.

  • Elena Dissi sagt:

    Ich habe mir eben die Mühe gemacht und auf Homegate ‚Bern‘ und ‚ab 4 Zimmer‘ eingegeben: Von den 37 Inseraten sind es nur zwei, die keine Kinder möchten, genau genommen sogar nur ein Inserat, das andere spricht von ‚bevorzugt keine Kinder‘. Katzen und Hunde sind bedeutend weniger erwünscht…….Vielleicht erhofft sich die Autorin aber auf diesem Wege eine Wohnung zu finden – was ja auch ok ist, da sie diese Möglichkeit hat. Aber vielleicht ist es nicht ganz ok einen Text zu verfassen, der all denen eins auswischt, die gerne ohne Kleinkinderlärm durchschlafen oder nicht den ganzen Tage in einer ‚charmanten‘ Altbauwohnung ein Getrampel ertragen möchten. Was mich zudem interessiert, weil ungenau: Was ist bezahlbar? Gibt es da eine Summe, die für alle Menschen in der Schweiz gilt?

    • Regula Portillo sagt:

      @Elena Dissi: Ich schlafe auch gern ohne Kinderlärm durch, genauso wie ich gern durchschlafe, ohne zwei streitenden oder betrunkenen Erwachsene, die gerade vom Ausgang heimkommen, ohne das lautgestellte Radio meines schlecht hörenden Nachbars, etc. Es gibt verschiedene Lärmquellen, die störend sein oder als störend empfunden werden können, nicht nur Kinder.
      Und: Da unsere Suche noch am Anfang steht, bin ich noch nicht so verzweifelt, als dass ich via eines Blogs durch die Blumen nach einer Wohnung suchen würde. Falls Sie im September wieder etwas von mir zum gleichen Thema lesen: Dann vielleicht schon. Aber dann frage ich dann auch gleich direkt, keine Sorge;)!

  • Michel Gollertan sagt:

    Die Gesellschaft ist nicht „so wenig kinderfreundlich“. Es ist so: Immer mehr Leute haben immer weniger übrig für sinnlos brüllende, fremdes Eigentum zerstörende Blagen und deren Eltern, die zu faul und zu borniert sind, aus ihrem Nachwuchs sozialverträgliche Menschen zu machen.

    Und es soll mir nun niemand kommen mit seinem „Kinder sind eben etwas lauter“. Es geht mir nicht um eine im Spiel eingeschlagene Fensterscheibe und um einen Freudenschrei beim Ballspiel. Es geht mir um sinnloses Brüllen, um Kreischen ohne Unterlass, um vorsätzliche Sachbeschädigungen – und um die teilnahmslos starrenden Eltern, denen die Uhrzeit und die Emissionen ihres Nachwuchses egal sind.

    Solche Leute will auch ich nicht in meinen Wohnungen.

    • Mariu sagt:

      MG: Besser hätte man es gar nicht beschreiben können. Das Problem heute ist, dass die Erzeuger glauben, sie und ihr Nachwuchs seien etwas ganz Besonderes und das grosse Geschenk Gottes an die Welt schlechthin. Sie glauben auch, sich jede noch so rücksichtslose Frechheit erlauben zu dürfen, die dann gefälligst von ihrer Umwelt erst noch mit einem lustigem Augenzwinkern zu goutieren sei. Nein, ich bin (NOCH) nicht kinderfeindlich aber ich wundere mich nicht darüber, wenn es zunehmend mehr werden; jedenfalls tun (zu viele) liebe Eltern alles genau dafür und ich kann gut verstehen, dass es immer mehr Vermieter gibt, die keine Familien mit Kindern mehr in ihren Wohnungen haben wollen, und das nicht nur, weil oft alles schon nach kurzer Zeit beschädigt und versifft ist.

  • Sportpapi sagt:

    Es gibt aber auf der anderen Seite auch ganz viele Wohnungen, die explizit für Familien reserviert sind.
    Vielleicht allerdings nicht im gewünschten Stadtquartier. Ich kenne allerdings gleich vier Familien, die aus der Ostschweiz nach Bern gezogen sind (für mich unverständlich…), die alle innert kürzester Zeit eine Wohnung gefunden haben.
    Ich halte es aber nicht für Kinderfeindlich, wenn man auch Zonen für Ruhebedürftige schafft. Wie ich überhaupt die Schweiz keineswegs als kinderfeindlich erlebe.

    • Regula Portillo sagt:

      @Sportpapi: Ich erlebe die Schweiz auch nicht als kinderfeindlich.
      In einem Mietshaus muss man aufeinander Rücksicht nehmen; das betrifft Familien genauso wie WG´s, Paare, Singles, etc. Gleichzeitig sollte man auch ein bisschen tolerant sein und sich nicht durch den kleinsten Lärm (egal, wer diesen verursacht) gestört fühlen. Da es alle gleichermassen betrifft, sollte Familie/keine Familie meines Erachtens kein Kriterium bei der Wohnungsvergabe sein.

      • Sportpapi sagt:

        @Regula Portillo: Ich habe nun auch kurz auf Homegate geschaut. Da heisst es Familienfreundlich, kinderfreundlich, aber auch ruhige Altbauwohnung, keine WG, keine Kleinkinder. Es gibt eben alles. Ich finde es jedenfalls klug, wenn die Vermieter schon zu Beginn auf passende Nachbarschaft achten.
        Insofern doch, Familie kann ein Thema sein, in beide Richtungen.

    • Melanie sagt:

      @ sportpapi. Und ich kenne vier Familien (unsere inklusive), welche vergeblich nach einer grösseren Wohnung in der Stadt Bern gesucht haben und schliesslich auf’s Land gezogen sind.
      Wenn es um Hotels geht, gehe ich mit Ihnen einig, dass es Zonen für Ruhebedürftige, sprich Hotels in denen Kinder nicht erwünscht sind, geben darf. Aber bei der alltäglichen Wohnsituation? Hier sollte es keine Auftrennung geben, sondern gelebte Toleranz.

      • Isabelle B sagt:

        Genau Melanie. Die gelebte Toleranz bedeutet, dass ich Getrampel und Geschrei der lieben Kleinen zwischen 6.00 und 22.00 ertragen darf. Weil nur dazwischen Ruhezeit ist. Und darum bin ich sehr für getrennte Wohnsituationen. Weil der lärmige Nachbar stellt seine Musik leiser wenn ich ihn bitte.

    • Martin Frey sagt:

      „Ich erlebe die Schweiz auch nicht als kinderfeindlich.„
      Aber auch nicht als wirklich kinderfreundlich, wobei dies, wie hier bereits von mehreren Seiten betont, nicht nur an Lärmtoleranz festgemacht werden sollte.
      Was Sie Frau Portillo schildern geht vielen Menschen so. Das was Sie wollen, wollen nun mal viele. Entweder haben Sie nicht nur Geduld, sondern auch irgendwann Glück (oder Beziehungen). Oder Sie nehmen mehr Geld in die Hand. Oder Sie machen letztendlich das, was viele mittelständische Familien machen (müssen), Sie ziehen in die Agglo, was in Fall von Bern weder wahnsinnig weit weg noch schlimm sein dürfte.

      • Regula Portillo sagt:

        @Martin Frey: Unsere Suche hat erst begonnen und vielleicht wird dann das Wohnen in der Agglomeration früher oder später eine Option. Aber es geht ja gar nicht um mich, sondern darum, dass Familien schon im Voraus als Störenfriede deklariert werden, während davon ausgegangen wird, dass zwei Erwachsene automatisch unproblematisch sind. UND es geht darum, dass ich es absurd finde, wenn 100qm2 explizit nur an zwei Personen vermietet werden. Da können wir noch lange verdichtet bauen, etc.

      • Sportpapi sagt:

        @Martin Frey: Kinderfreundlich ist halt eine Frage der Kritierien. Ich möchte mit unseren Kindern jedenfalls in keinem anderen Land leben.

      • Martin Frey sagt:

        @Sportpapi
        Ich könnte mir sehr gut vorstellen, anderswo zu leben, ziehe aber trotzdem die Schweiz für meine Familie unter dem Strich vor. Obwohl das Land alles andere als kinderliebend ist. Gerade weil es eben noch andere Kriterien gibt.

      • Sportpapi sagt:

        @Martin Frey: Hier unterscheiden wir uns. Ich empfinde die Schweiz durchaus als Kinderfreundlich. Und es gibt so viele Angebote, die sich an Kinder richten, so viele Möglichkeiten.
        Aber natürlich steht im Vordergrund auch ein Schulsystem, das in meinen Augen für die Kinder und ihre Zukunft sehr gut sorgt.

  • tststs sagt:

    Ich stimme der Autorin zu, dass die Wohnungssuche nicht ganz einfach ist.
    Der Rest ist aber ziemlicher BS und wimmelt nur so von Fehlschlüssen:
    1) Wie kann man von Lärmempfindlichkeit auf Kinderunfreundlichkeit schliessen?
    2) Und was hat das mit Stadt-Land zu tun?
    3) Wieso wird Kinderfreundlichkeit darüber definiert, wie laut und wie spät ein Kind am Abend unterwegs sein darf? Wenn ich Faktoren wie Betreuung, Bildung, Entfaltungsmöglichkeiten, staatlicher Aufwand etc. miteinbeziehe, dann würde ich sagen, ist die Schweiz an Kinderfreundlichkeit schwer zu !
    4) Ich bewohne keine 3-Zi-Wohnung, weil ich sie einer Familie wegnehmen will, sondern weil es für Singles fast keine andere Möglichkeit gibt. Im 1-2-Zi-Segment gibt es fast nur 25qm2-Zimmer oder 95qm2-Bauten

    • tststs sagt:

      Wenn ich also nicht wie ein Student in einem kleinen Zimmer, aber auch nicht wie ein Krösus in einer 4500CHF-Wohnung leben möchte, habe ich fast keine andere Möglichkeit…
      Ganz abgesehen davon, gibt es keinen Grund zur Beschwerde: rund die Hälfte der Stadtbevölkerung (Züri) lebt in alleine. Und wie viele Wohnungen gibt es, resp. wurden in den letzten Jahren der Realität entsprechend gebaut? Genau, es wurden überdurchschnittlich viele „Familienwohnungen“ gebaut!
      5) Und diese Familienwohnungen orientieren sich an den gestiegenen Schweizer Standartansprüchen. Der Platzanspruch ist explodiert! So sehr, dass sogar das Immigrationsargument nicht mehr zieht!
      Mit zwei Kindern in einer 70qm2-4-Zi-Wohnung? UNZUMUTBAR!

      • tststs sagt:

        Ich habe meine 55qm2 auch schon zu zweit bewohnt. Für die meisten meiner Freunde unvorstellbar. Wenn ich ihnen dann noch sage, dass in der gleichen Wohnung unter mir eine 6köpfige Familie wohnt, setzt fast schon Schnappatmung ein… 😉

      • marsel sagt:

        Was das zu tun hat mit Stadt-Land? In der Stadt kann der Vermieter für jede Bruchbude aus Dutzenden von Bewerbern auslesen. Ergo, Familien fallen weg, da zu laut, machen alles kaputt, usw. Auf dem Land ist er froh, wenn er überhaupt jemanden findet, der die Wohnung will, etwas überspitzt gesagt.

      • Ulrich Gassner sagt:

        Sie verstehen das nicht, tststs. Als Durchschnittsverdiener in Mexiko Stadt Kinder aufzuziehen ist sicher viiiel angenehmer, als dies in Bern zu tun.

      • tststs sagt:

        @marsel: Das will ich auch gar nicht in Abrede stellen. Es ging mir um den Punkt der Lärmempfindlichkeit. (Als ob es auf dem Land nicht auch zu einer solchen Situation kommen könnte.)
        @U. Gasser: Bitte nicht missverstehen; es ist in allen Ländern mal leichter, mal schwieriger, mal kinderfreundlicher, mal kinderunfreundlicher Kinder aufzuziehen. Ich störe mich nur daran, die Schweiz als generell kinderunfreundlich darzustellen (vor allem aufgrund eines Kriteriums).

    • Regula Gut sagt:

      zu punkt 3. Sie haben kaum mal im Ausland mit Kindern gelebt. Sonst würden sie nicht behaupten, dass die Schweiz an Kinderfreundlichkeit schwer zu übertreffen ist….

    • 13 sagt:

      @ tststs
      1. Ich habe es unten schon geschrieben: wer in der Stadt wohnen will, hat offensichtlich kein Problem mit Lärm an sich. Stattdessen unterscheidet man nach Lärmquellen und ja, das ist Kinderfeindlichkeit.
      2. Der Wohnraum ist eher in der Stadt knapp, auf dem Land nicht.
      3. Wer definiert es so? Beim Rest kann ich ehrlich gesagt nur lachen.
      4. Eine 3-Zimmer-Wohnung ohne 100 qm ist meistens ja auch kein Thema. Ich kenne da einiges anders (siehe Ihre Freunde).
      5. Wenn mehr als die Hälfte alleine wohnen, zeigt das doch schon Familienfreundlichkeit auf, denn es entspricht ja nicht der Schweizer Zusammensetzung. Familien können sich Zürich aber wohl kaum leisten, auch nicht diese angeblichen Familienwohnungen. Bezahlbarer Wohnraum war das Stichwort.

      • 13 sagt:

        Zum Platzbedarf: Ich finde es ja schon speziell, selber das Recht auf eine 3-Zimmer-Single-Wohnung von bestimmt 50-60 qm, wen nicht noch mehr, zu verteidigen und dann einer Familie vorzuwerfen, sie wolle nicht zu viert in 70 qm leben. Ich habe auch schon zu vier auf 36 qm gelebt, aber ja, ich würde es heute nicht wollen. Ja, die Ansprüche sind gestiegen, aller! Und doch braucht eine Familie im Durchschnitt eher weniger pro Person als viele Ein-/Zweipersonen-Haushalte. Wenn dann Wohnungen für die Familien fehlen, dann finde ich schon, dass diejenigen, die eben mehr Platzbedarf geltend machen, angesprochen werden sollten.

      • Regula Portillo sagt:

        @tststs:
        Lebensstandard und Freundlichkeit sind nicht dasselbe…
        @Ulrich Gassner: Habe ich das in meinem Beitrag irgendwo behauptet?

      • tststs sagt:

        @13
        1. Auch als Stadtbewohner muss ich nicht alles an Lärm akzeptieren.
        2. siehe oben
        3. Wieso lachen? Finden Sie diese Bereiche unwichtig? Oder auch sind auch diese in der Schweiz lachhaft?
        5. Es gibt immer noch genügend bezahlbaren Wohnraum in Zürich, er ist einfach nicht auf dem Markt! Bitte nicht „es ist schwierig/unmöglich etwas zu finden“ mit „es hat nichts“ gleichzusetzen.
        Und eben noch einmal zum Platzanspruch: Ich will mich ja hier gar nicht ausnehmen. Ganz im Gegenteil (will ja auch nicht auf 25qm2 hausen).
        Es geht mir eher darum, dass in den Städten (zumindest in Züri) für Familien einiges getan wurde, und zwar überproportional.

      • 13 sagt:

        @ tststs
        Eben das meine ich doch: Lärm ist ok, Kinderlärm nicht, aber das soll ja nicht kinderunfreundlich ausgelegt werden…
        Ansonsten kann ich nur sagen: Ich weiss, ist für Zürcher manchmal etwas schwer zu akzeptieren, aber die Welt dreht sich nicht um Zürich….und hier ging es gerade um eine andere Stadt. Es bringt also nichts aneinander vorbeizusprechen.

    • Sportpapi sagt:

      Ich stimme grösstenteils zu.
      In welchem Land würdest du denn lieber Kinder aufziehen, als in der Schweiz, 13? Warum?

      • 13 sagt:

        @ SP
        Oh, ginge es nur um die Kinder (im Kindesalter) kämen mir da einige in den Sinn. Zuerst einmal in einem, in dem die Schule bis 13.00 Uhr geht und die Bürozeiten bis 15.00 Uhr. Und sie eben in der Gesellschaft gerne gesehen werden. Da aber ein Blick in die Zukunft manchmal nicht verkehrt ist (Jobchancen etc.) bleiben wir da. Und ich lebe sehr gerne in der Schweiz, ich bin Schweizerin, es ist mein Zuhause, auch wenn ich gewisse Sachen kritisiere. Das wäre allerdings wohl überall der Fall.

      • Regula Portillo sagt:

        @tststs: zu Ihrem Punkt 5): Genau! Ich stimme vollkommen mit Ihnen überein! Deshalb wundert es mich ja, dass 100qm2 nur „für zwei Personen geeignet“ sein sollen! Dass grosse 4-Zimmer-Wohnungen NICHT an mehrere Personen vermietet werden!

      • Sportpapi sagt:

        @13: Sind das die Länder, aus denen die Menschen aus wirtschaftlichen Gründen in die Schweiz kommen?
        Persönlich finde ich auch, man könnte die Schule wieder auf das Wesentliche kürzen, wie wir es selber früher erlebt haben. Aber es sind ja die Eltern, die immer umfangreichere Betreuungszeiten verlangen, Blockzeiten, Kindergarten mindestens einen vollen halben Tag, Tagesstrukturen und Tagesschulen, usw.
        Welches Land hat Bürozeiten bis 15 Uhr? Ich habe ja eher jeweils stundenlage Siesta über Mittag erlebt…

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Südosteuropa hat normale Bürozeiten von 07.00-15.00 Uhr. Da kann man den Tag natürlich anders planen. Wandern viele aus wirtschaftlichen Gründen aus? Teilweise ja, wobei gerade i Norden ein Wandel stattfindet. Ob den Kindern selber das wirtschaftliche Umfeld so wichtig ist, solange sie nicht in Armut leben, bezweifle ich eher. Sie haben andere Prioritäten. Aber auch sie werden auch mal zu Erwerbstätigen. Ich bin nicht der Meinung, dass es so etwas wie „das perfekte Land“ gibt. Aber gerade weil wir hier in einer sehr formidablen Situation sind, ist es manchmal frustrierend zu sehen, dass man so wenige Möglichkeiten nutzt, das Leben etwas zu vereinfachen und vom Ausland das Gute zu übernehmen. Das Reformträgheit ist jedoch ein Teil der hiesigen Mentalität.

      • Martin Frey sagt:

        @13
        „Wandern viele aus wirtschaftlichen Gründen aus? Teilweise ja, wobei gerade i Norden ein Wandel stattfindet.“
        Ohne jetzt selber ein Experte für SE Europa zu sein (auch wenn wir da auch Verwandte haben), aber mein Eindruck ist schon der, dass die meisten weg wollen. Zumindest die Jungen die offen und hungrig sind und etwas erreichen wollen im Leben. Die saturierten, die vielleicht auf einen Job in Verwaltung oder auf Gefälligkeit aus sind, die zumeist nicht.
        Das hat nichts mit fehlender Verbundenheit zu tun, im Gegenteil. Nur mit wirtschaftlichen Realitäten (nebst der grassierenden Korruption uä). So zumindest mein Eindruck.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Bürozeiten ab 7 Uhr für alle? Das gäbe den nächsten Aufschrei…
        Im Gegensatz zu fast allen Ländern arbeiten viele Menschen, vor allem Mütter, in der Schweiz teilzeit. Und verdienen damit wohl dennoch mehr, als andere, bei denen Vollzeit etwas weniger Stunden als in der Schweiz ausmacht.
        Viele Familien in der Schweiz geniessen (noch) den Luxus, sehr viel Zeit mit ihren Kindern verbringen zu können, bzw. die Kinder selber zu betreuen.
        Reformen kommen da nicht vorwärts, wo sie nicht mehrheitsfähig sind. Ist doch toll, dass unser System ziemlich genau das abdeckt, was die Bevölkerung will. Und vor allem eine Wahlfreiheit bietet, die kaum ein anderes Land kennt.

      • 13 sagt:

        @ MF
        Sie müssen unterscheiden: Wir sind an einem sehr touristischen Ort „zu Hause“. Die Menschen leben nicht schlecht, im Gegenteil können sich solche Häuser die wenigsten in der Schweiz leisten. Dazu ist man ziemlich ortsverbunden. Es gibt auch genügend Arbeit, v.a. im Sommer und recht viele können von diesem Verdienst den Winter überbrücken. Die wenigsten wollen weg, auch nicht die Jungen, und es gibt auch nicht wirklich wirtschaftliche Gründe dafür. Die Korruption ist hingegen ein Thema, klar, auch wenn die EU-Massnahmen zumindest teilweise greifen. In anderen Gegenden sieht es ganz anders aus. Man kann da nicht verallgemeinern.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Nicht mehrheitsfähig sind viele Reformen, weil Menschen hier nach dem Prinzip funktionieren, dass es doch schon so war, als sie Kinder waren und es halt nicht anders kennen und auch nicht kennen wollen. Das neue macht Angst, skeptisch und als besonders mutig und waghalsig sind die Schweizer nicht bekannt. Wenn man nur eines kennt und dem anderen ohnehin skeptisch begegnet, kann man auch nicht wissen, was vielleicht besser wäre. Auch wenn ich es persönlich oftmals bedauere, da ich gerne neues wage, will ich das nicht werten. Es ist aber einfach ein Umstand, der besteht und Reformen hemmt.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Auf der anderen Seite kommen dann Menschen, die anders aufgewachsen sind, und besser finden, wie sie aufgewachsen sind…
        Konservativ bewahrend ist nun mal nicht grundsätzlich schlecht. Nicht, wenn man damit ganz gut gefahren ist. Dennoch hat sich die Kindheit heute gegenüber nur schon meiner doch gewaltig verändert. Dazu gehören auch ganz viele „Reformen“, die durchaus stattgefunden haben. Jede dem Zeitgeist entsprechend, und nicht jede immer nur zum Wohle der Kinder.
        Aber ich bleibe dabei: So schlecht ist Aufwachsen in der Schweiz für die meisten Kinder nicht. Gerade weil die Eltern, aber auch die Gesellschaft doch recht viel für die Kinder und ihre gesunde Entwicklung unternehmen.

  • Egon Prosper sagt:

    Ihr wundert euch, warum man keine Familien in gewissen Wohnungen will?
    Weil die seltenen nicht mehr wissen, wie man Kinder sozialverträglich großzieht!
    Man zieht in eine Altbau Whng it Parkett natürlich, will aber keine Vorhänge, keine Teppiche, weil man ist ja hip. Hinweise auf Filz unter den Stuhlbeinen (nein, nicht der Mist von IKEA, die fallen dauernd ab und dann gibt man es auf!) werden ignoriert. Dass dies dann auch keine Dämpfung jeglicher Geräusche bedeutet, ist diesen Egoisten komplett egal.
    Ausschlafen am Weekend? Uns doch egal. Unsere Kinder sollen überall spielen dürfen.

    Ich schlafe nur noch mit Ohrstöpseln, weil ich sonst zu früh erwache. Klappt nicht wirklich gut!

    Ich hab nichts gegen Kinder. Auch ihr Schreien nehm ich hin. Aber bornierte Eltern sind ein Übel!

    • tststs sagt:

      Zum Gegenangriff übergehen:
      Laden Sie Ihre Freunde zum gemütlichen Zigarren- und Bongo-Abend ein. Start: 21 Uhr.
      😉

      • tststs sagt:

        Oder Pornos ein bisschen über der Zimmerlautstärke laufen lassen, tagsüber und/oder in der Nacht.

      • tststs sagt:

        Ooooder vermieten Sie Ihre Wohnung tagsüber an ein Bläsertrio zum Üben…

    • Regula Portillo sagt:

      @Egon Prosper: Gegenseitige Rücksichtnahme ist eine Voraussetzung, damit das Wohnen im Mietshaus mit verschiedenen Mietparteien funktioniert. Das gilt für Familien genauso wie für alle anderen.

  • O. Halter sagt:

    Empfinde ich genau umgekehrt, als Familie hat man es viel einfacher etwas zu finden und wird bevorzugt. Ein Paar welches keine Kinder haben kann, ist schon benachteiligt.
    Gegen den Lärm hab ich nichts, ich lebe seit ca. 12 Jahren, wie ich gerade trotz mehrmaligem umziehen merke, immer neben einer Kinderkrippe und ernsthaft gestört hat es mich nie obwohl ich tagsdurch häufig zuhause bin. Da stören mich andere Sachen eher, z.b Treppenlaufen mit Stögis morgens um 6:30.

    • Mariu sagt:

      @O. Halter:: Und s’Mutti trägt selbstverständlich keine „Stögis“, nicht wahr, sondern lieber „Birkis“ (in dunkelgrün), die sind ja auch viel „bequämer“ wenn sie Euer Kind im Wickeltuch am Körper trägt, weil es so natürlich viiiieeeel gesünder aufwächst – mental zumindest – nur schon durch den stetigen Körperkontakt mit dem Mutti, versteht sich doch, oder? Na klar doch…..

  • Lala sagt:

    Warum will man mit Kindern eigentlich in der Innenstadt Wohnen?
    Im Endeffekt sorgt das nur für mehr Stress bei den Eltern und weniger Freiraum für die Kinder.
    Das ist jetzt etwas am Thema vorbei und natürlich sollte Wohnen in der Stadt „bezahlbar“ sein/bleiben, aber geht es den Kindern „auf dem Land“ nicht sowieso besser?

    • tststs sagt:

      Nope, auf dem Land gehts den Kindern nicht besser. Das durchschnittliche Stadtkind ist gesünder, umsorgter und hat einen grösseren Bewegungsradius als ein durchschcnittliches Landkind. (Jetzt hoffen wir nur noch, dass wir in Statistikan leben und Sie die Familie Durchschnitt sind 😉 )

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Woher stammen denn diese Erkenntnisse? Wobei es vermutlich sogar stimmt. Hat aber weniger mit dem Wohnort, als mit dem Sozialstatus zu tun. Sicherlich ist das Bewegungsumfeld eigentlich geeigneter auf dem Land.

      • Martin Frey sagt:

        @tststs
        Ach so?
        „Das durchschnittliche Stadtkind ist gesünder, umsorgter und hat einen grösseren Bewegungsradius als ein durchschcnittliches Landkind.“
        Also rein erfahrungs- und gefühlsmässig hätte ich das Gegenteil behauptet, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren. Können Sie das irgendwie belegen?

      • tststs sagt:

        Muss kurz googeln, aber vor 2,3 Jahren gab es eine Studie, die genau das untersucht hat… war auch ein Bericht im Tagi dazu…

      • Sportpapi sagt:

        Ich glaube, tststs hat schon recht. Entscheidend ist eben der Status der Eltern. Grundsätzlich hätten nämlich Ausländerkinder in billigen Altbauwohnungen in den grossen Blocks vielfach die idealen Voraussetzungen, sich viel zu bewegen. Freiflächen ums Haus, viele Kinder in der Siedlung, usw.
        Nur bewegen sie sich nicht, sondern gamen zu Hause.
        Und andere wohnen zwar im Einfamilienhaus, leben aber einen sehr aktiven Lebensstil.

      • Martin Frey sagt:

        „Grundsätzlich hätten nämlich Ausländerkinder in billigen Altbauwohnungen in den grossen Blocks vielfach die idealen Voraussetzungen, sich viel zu bewegen. Freiflächen ums Haus, viele Kinder in der Siedlung, usw.
        Nur bewegen sie sich nicht, sondern gamen zu Hause.„

        Bingo, SP.
        Zumindest in vielen Teilen von Zürich, dh aber weniger als an den privilegierteren Wohnlagen wie von tststs 😉 ist dies weitgehend Realität.

      • Mariu sagt:

        Woher haben Sie denn diese skurile These? Weshalb um alles in der Welt soll ein Stadtkind gesünder sein und einen grösseren Bewegungsradius haben. Was für stichhaltige Erklärungen soll es denn – bitte schön – dafür geben? Ich warte gespannt! Oder sollen wir es doch lieber mit den Worten darauf beruhen lassen, die da lauten: tststs träumen Sie weiter?

    • Annelise Meyer sagt:

      Wer will mit Kindern in der Innenstadt wohnen? Ich! Und viele andere in meinem Bekanntenkreis auch. Ich empfinde nicht, dass es weniger Freiräume für Kinder in der Stadt gibt. In unserem Fall definitiv mehr. Wer will schon ewig pendeln oder die Kinder von einem Hobby zum anderen kutschieren? (Unsere Erfahrung als wir noch auf dem Land wohnten) But your mileage may vary of course.

      • marsel sagt:

        In der Stadt ist zum Beispiel das Risiko, von irgendwelchen Rennfahrern über den Haufen gefahren zu werden, viel kleiner als auf dem Land (für Kinder wie für Katzen 😉 ). Der Schulweg lässt sich zu Fuss machen, der Spielplatz ist gleich um die Ecke, die Bibliothek ebenfalls, Sportvereine hat’s in jedem Quartier, usw. Es gibt viele gute Gründe, in der Stadt Kinder grosszuziehen.

      • Mariu sagt:

        2AM: Freut mich, dass Sie Englisch können (ich kann es auch), aber – soviel ich weiss, soll man hier vollumfänglich in deutscher Sprache kommentieren???

    • 13 sagt:

      @ Lala
      Ich bin die ersten Jahre in einer Plattenbausiedlung einer osteuropäischen Grossstadt gross geworden und würde mir von Herzen wünschen, die heutigen Kinder (auch meine eigenen, die auf dem Land aufwachsen) hätten diese Freiräume, die wir gehabt haben. Das ganze Quartier gehörte uns, es waren stets unzählige Kinder zum spielen da, zwischen Den Häusern war der Verkehr auch relativ klein und man wusste noch um die Bedeutung elternfreier Zeiten und Orte. Hier auf dem Land sehe ich v.a. Kinder, die im eigenen Garten spielen. Freiräume? Kaum.

      • christina sagt:

        Richtig. In meinem Umfeld auf dem Land hat es seit ca. 10 Jahren in jedem Garten, wo Kinder leben, einen eigenen Sandkasten, ein eigenes Spielhaus, ein eigenes Trampolin. Vorher spielten sie zusammen auf dem Schulhof daneben. Doch heute stehen dort eben teure Einfamilienhäuser mit ganz wenigen Kindern. Das rentiert der Gemeinde halt besser. Verdichtetes Wohnen? Glaubste! Kleinere Grundstücke mit grösseren Häusern für weniger Personen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Das liegt aber weniger an den fehlenden Freiräumen, als vielmehr an den Eltern, die nach ständiger „Betreuung“ verlangen.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Beides, aber nicht nur. Ich sehe es in der Nachbarsgemeinde: 2’500 EW, KEIN öffentlicher Spielplatz. Die zwei, die es gibt, gehören zu den Wohnungen rundherum und dürfen auch nur von denen benutzt werden, den Schulhof ausserhalb der Schulzeit zu benutzen ist unerwünscht. Die Folge davon: zusammen spielen die Kinder aus den Blöcken, die aus den EFH nicht. Vielleicht sind aber auch deren Eltern entspannter, wer weiss.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Bei uns gibt es bei einem Schulhaus heftige Beschwerden von Anwohnern mit Kleinkindern. Ihre Kinder können wegen dem Lärm der Jugendlichen nicht schlafen..
        In der Nachbargemeinde das gleiche. Die Anwohner – Familien mit Kindern – verlangen, dass die Nutzung des Schulhausplatzes massiv eingeschränkt wird. Sprich: keine Freizeitnutzung.
        Ich bin froh, dass unsere Behörden hier wenigstens meistens nicht nachgeben. Vielfach sind ja die Klagen der Erwachsenen wichtiger als die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen.

      • 13 sagt:

        „Die Anwohner – Familien mit Kindern – verlangen, dass die Nutzung des Schulhausplatzes massiv eingeschränkt wird.“
        Lass mich raten: Anwohner mit Kindern UND eigenem Garten? Davon spreche ich ja.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Anwohner in Wohnblöcken. Mit Kleinkindern, die tagsüber und am frühen Abend schlafen, und das offenbar nicht mehr können.
        Anwohner, die selber die Spielplätze der Schule nützen, aber nicht wollen, dass dort abends noch Fussball oder Basketball gespielt wird.

  • romeo sagt:

    Frau kann ja mit den lärmenden Bälgern auch aufs Land ziehen…

    • 13 sagt:

      Oder einfach die Ruhebedürftigen ziehen aufs Land, was ja ohnehin mehr Sinn machen würde, da sie da ja von Lärm jeglicher Art verschont werden. Meistens ist aber genau das das Problem: Lärm jeglicher Art wie Cafés oder Verkehr, ist hipp und darum nicht störend. So ein Baby aber schon. Nicht das Ruhebedürfnis steht im Mittelpunkt, eher eben doch die Kinderfeindlichkeit der Schweiz.

    • christina sagt:

      Und das ist, sofern überhaupt Wohnungen zu haben sind, nicht billiger wegen den Transportkosten und den hohen Steuern, nicht zu vergessen die Pendlerei zur Arbeit, zur Schule, zum Betrieb des Haushaltes.

    • Annalena Moser sagt:

      Und die sehr Ruhebedürftigen neben den Friedhof. Dort sind auch die Kinder ganz still.
      Himmel, man muss halt ein bisschen tolerant sein und Baldrian im Medischrank haben, dann geht es auch mit einem schreienden Baby einigermassen gut. Und vielleicht die Familie mal besuchen und den süssen kleinen Schreihals kennenlernen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es hilft, wenn man sich kennt und miteinander spricht.

      • Annalena Moser sagt:

        Aber nicht vergessen: Baldrian ist NUR für die ERWACHSENEN gedacht. Kinder reagieren paradox auf dieses pflanzliche Schlafmittel.

      • Martin Frey sagt:

        Lustige Tipps geben Sie da, Frau Moser…. 😉

  • marsel sagt:

    Sie wollen mit Kindern IN die Stadt ziehen? Herzliches Beileid. Sie haben definitiv das falsche Jahrzehnt erwischt. Gute und bezahlbare grosse Wohnungen werden hier selten ausgeschrieben. Und wenn doch, ist die Konkurrenz gigantisch. Am besten zieht man als vermeintlich harmloses Doppelverdiener-Paar in eine kleine Stadtwohnung, baut sich ein Netzwerk auf und wartet dann auf DIE Gelegenheit, um eine familientaugliche Wohnung unter der Hand zu ergattern. Ohne Beziehungen geht eher nichts. Und dann erst Kinder kriegen. Ja ich weiss, dafür ist’s zu spät. Was hilft ist höchstens ganz viel… Zeit/Geduld. Oder Agglo. Traurig, aber wahr.

    • Regula Portillo sagt:

      @marsel: Sie machen mir ja richtig Mut;)! Wahrscheinlich ist es tatsächlich so, wie Sie es beschreiben. Zeit/Geduld – na ja, aber vielleicht: Glück?

      • marsel sagt:

        Ich würde Ihnen gerne Mut machen, aber die Situation ist be… scheiden. Ich kenne viele Familien, die aus der Stadt weggezogen sind, weil sie wegen des zweiten Kindes mehr Platz brauchten, aber keine 3000 Franken Miete bezahlen wollten. Ich kenne Familien, die zwei kleinere Wohnungen nebeneinander haben, weil sie nur so die gewünschte Grösse bekommen. Sogar Familien mit richtig viel Geld haben Probleme, was zu finden. Die uns bekannten Familien, die innerhalb der Stadt umgezogen sind, hatten alle 1 – 2 Jahre (oder mehr) Zeit und viele Bekanntschaften, die bei der Suche behilflich waren, also wiederum alle Bekannten gefragt haben, ob sie nicht etwas wissen.

      • Sila sagt:

        Ja es gibt immer Familien die Glück haben. Vielleicht gehören sie dazu. Ich kenne viele Familien in Bern, die sich mit 3 Zimmer-Wohnungen abgefunden haben. Ich kenne auch Familien, die Glück hatten. Wir sind schlussendlich in die Agglo gezogen.

  • 13 sagt:

    Ja, leider ist diese Tendenz schon lange der Fall und es nimmt immer weiter zu. Umso verblüffender, wenn es dann in den noch verbliebenen Familienquartieren immer noch Leute hat, die sich beschweren.
    Sozialpolitisch untragbar und doch ist es schwierig, dem entgegen zu kommen, solange sich der HEV ständig quer stellt. Immerhin haben sich vor einigen Jahren über 70% der Stimmberechtigten für bezahlbaren Wohnraum ausgesprochen, aber an der Umsetzung hapert es bis heute.
    Und solange die Vermieter halt noch gewünschte Mieter finden, wird der Markt das nicht regeln. Das DINK-Pärchen, das eine 5-Zimmer-Wohnung mietet, um sie dann mehrheitlich leer stehen zu lassen, da es tagsüber arbeitet und in den Ferien um die Welt jettet, kümmert sich nicht um Wohnraum für alle.

    • 13 sagt:

      Aber gerade in Bern lohnt sich der Blick auf die Agglomeration sehr. Die Stadt ist nicht so gross, man ist schnell zentral und viele angrenzende Gemeinden haben erst recht noch bessere Sozialleistungen (Kinderbetreuung etc.) als Bern selber und teilweise noch bezahlbare Wohnungen wobei die Tendenz extrem gegen oben geht.

    • marsel sagt:

      Das Problem für Familien mit Kindern wird ja noch nicht mal automatisch gelöst, wenn die Initiative endlich mal umgesetzt werden kann (Shame on you, HEV). Dort steht nichts drin von „Familien mit Kindern“, nur von „bezahlbaren Wohnungen“. An wen die vergeben werden, who knows…

      • 13 sagt:

        @ marsel
        Genügend bezahlbare Wohnungen heisst eben genügend bezahlbare Wohnungen für alle. Hat es nämlich genug, sind die Vermieter nicht mehr in der Lage sich die attraktivsten Mieter auszusuchen, sonst riskieren sie Leerstand, den man sich nicht leisten kann.

      • marsel sagt:

        So viele bezahlbare Wohnungen wird es auf absehbare Zeit nicht haben hier. Wenn zum Beispiel irgendwann mal (in 10 Jahren?) das Viererfeld überbaut ist wird es einen riesen Ansturm geben auf die günstigeren Wohungen, und zack sind auch die wieder weg.

      • tststs sagt:

        @13
        „Hat es nämlich genug, … nicht…die attraktivsten Mieter auszusuchen,“
        Hmmmm, dann wäre es aber nicht ein „genug“, sondern ein „zu viel“… und diese Situation gab es ja in den Städten durchaus auch schon.
        „sonst riskieren sie Leerstand, den man sich nicht leisten kann.“ Hier liegt IMHO einer der Hunde begraben. Die vermehrt im Immobilienmarkt auftretenden Grosskonzerne können sich (via Quersubventionierung) solch einen Leerstand eben durchaus leisten. Während im „normalen“ Segment in Züri hart gekämpft werden muss, gibt es im Luxussegment ein grosses Überangebot. Bauten stehen teilweise über Monate/Jahre leer, ein „normales“ Unternehmen könnte das niemals verkraften, Grosskonzerne schon…

      • tststs sagt:

        Und auf diesem verschwendeten Platz könnten eben dutzende von kleineren, bezahlbaren Wohnungen gebaut werden.

      • Sportpapi sagt:

        Warum sollen eigentlich immer mehr bezahlbare Wohnungen in den Städten entstehen, während ganze Kantone praktisch entvölkert werden?

      • 13 sagt:

        @ tststs
        Ich kenne mich in der Wohnpolitik Zürichs nicht aus und darum geht es hier ja gar nicht. Die Vorstellung, dass aber dann, wenn Menschen innert angemessener Zeit eine Wohnung finden und es nicht für jede Wohnung 100 Bewerbungen gibt, es „zu viele“ Wohnungen hat, kann man nur haben, wenn man zur privilegierten Mieterschaft gehört.
        Und genau das Problem der zu vielen Luxuswohnungen ist das Thema der Bewegung „für bezahlbaren Wohnraum“!
        Apropos Grosskonzerne: Hier in der Umgebung (ich bin nicht mehr in Bern selber) sind es keine Grosskonzerne, sondern Pensionskassen, die es sich einen Leerstand ganz offensichtlich gut leisten können. Ziemlich interessant im Hinblick auf die Rentendiskussion.

      • tststs sagt:

        @13: War auch mehr auf einer abgehobenen, philosophischen Ebene gemeint.
        Oder von mir aus auch auf einer realwirtschaftlichen. Und da befinden wir uns eben halt momentan in der Situation, dass die Nachfrage bedeutend (!) grösser als das Angebot ist. Deshalb haben im moment alle – nicht nur Familien – Probleme in den Städten Wohnraum zu finden.

        Und eben, die Schindluderei gewisser Konzerne verschärft das Ganze. Pensionskassen darf man gerne dazu zählen, wobei die wenigstens noch einigermassen Anstand beweisen…

  • Peter Pfister sagt:

    Die Autorin sieht das Problem bei den Kindern. Ich möchte hinzufügen:
    In den letzten 10 Jahren ist die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz mit einer Zunahme von 11.6% geradezu explodiert. Hinzukommen die Migranten. Alle wollen hier wohnen. Jeder Eigentümer hat somit die Wahl, wen er als Mieter will. Und somit wählt er die für ihn vorteilhafteste Variante (das würde jeder und jede so machen).
    An dieser Entwicklung haben wir alle Schuld: die Linken, welche durch ihr sozialistisches Parteiprogramm für die ungebremste Zuwanderung sind, und die Rechten, die oft als Hauseigentümer oder Arbeitgeber von der Zuwanderung profitieren.

    • marsel sagt:

      Die Zuwanderung hat rein gar nichts damit zu tun, dass ein Paar mittlerweile mehr als 100m2 Wohnraum braucht. Die Linke hat insofern Mitschuld, als dass sie es verpasst hat, wenigstens dort, wo sie an der Macht ist, glasklare Belegungsvorschriften durchzusetzen.

      • Peter Pfister sagt:

        Lieber Marsel
        Träumen Sie weiter. Sie glauben ja nicht im Ernst, dass Sie einem Paar vorschreiben könnten, wieviel Platz es benötigt. Ebenso könnten Sie nie und nimmer Belegungsvorschriften durchsetzen, auch wenn dies einem sozialistischen Wunschdenken nahe kommt. Zum Glück wird das Eigentum höher gewichtet. Mein Tipp: Auf der Webseite des Bundesamtes für Statistik sehen Sie, wie die Bevölkerung zugenommen hat. Was glauben Sie denn, weshalb wie verrückt gebaut wird? Genau: um die Nachfrage zu befriedigen. Eine andere Frage wäre diejenige, ob das Angebot der Nachfrage entspricht (CH-/Auslandmieter, Kinder, Tiere, usw.).

      • 13 sagt:

        Ich muss Marsel recht geben. Wäre das Schweizer Paar mit dem Standard vieler Migrantenwohnungen einverstanden, hätte es rund um Bern mehrere Quartiere wie Bethlehem oder Bümpliz (Hochhäuser) und das Thema würde gar kein Thema sein. Platz gäbe es nämlich genug. Jedoch nicht für die vorliegenden Ansprüche. Die Zuwanderung schafft kein Platzproblem, diese ist meistens sogar sehr platzsparsam.

      • tststs sagt:

        1. Gibt es solche Belegungsvorschriften bereits, sie beziehen sich aber auf die Zimmeranzahl und nicht auf die Grösse.
        P.P. liegt natürlich insofern richtig, dass der Privatwirtschaft keine Vorschriften dahingehend gemacht werden können, weder was gebaut wird noch wie gewohnt wird. Das private Immobiliengewerbe bekommt die Fehlplanungen in den Städten aber langsam zu spüren (zu viele grosse Wohnungen im Luxussegment).
        Dem „öffentlichen“ Wohnungsbau (also grob umrissen: städtischer und genossenschaftlicher) kann aus Familiensicht gar kein Vorwurf gemacht werden. Da wurden überproportional Familienwohnungen erstellt.

      • marsel sagt:

        Herr Pfister, die linken Städte könnten sehr wohl Einfluss auf Singles und Paare nehmen, wenn sie die eigenen Wohnungen strenger bewirtschaften und Genossenschaften in die Pflicht nehmen würden.

      • tststs sagt:

        @13: da können Sie gleich meinen Block nehmen:
        Es gibt 4 baugleiche Wohnungen, 3 davon werden von 4 Schweizern bewohnt, 1 von 6 Migrationshintergründlern 😉

      • 13 sagt:

        @ tststs
        Die Vorschriften bestehen meistens in „maximal Personen pro Zimmer/qm“ und nicht „minimal…“ Und natürlich kann man durch die Vergabe von Baubewilligungen auch der Privatwirtschaft Vorschriften machen. Dieser öffentliche/genossenschaftliche Sektor fehlt eben in Bern noch weitgehend resp. ist zu klein, um wirklich ausschlaggebend zu sein.

      • Röschu sagt:

        „Es gibt 4 baugleiche Wohnungen, 3 davon werden von 4 Schweizern bewohnt, 1 von 6 Migrationshintergründlern“
        Und gäbe es keine Migrationshintergründler wäre in der vierten Wohnung Platz für mindestens einen oder zwei weitere Schweizer….
        Der Zusammenhang von Migration und Wohnungsknappheit mag zwar oft dramatisiert werden, ganz von der Hand zu weisen ist er aber deswegen nicht.

      • tststs sagt:

        @13: Ja eh, da sind wir in Züri schon ein Stück weiter!
        @Röschu: Dafür gereicht mein Block leider nicht gut als Beispiel. Die Familie bewohnt die Wohnung schon bedeutend länger als ich meine… die Oma ist sogar schon länger in der Schweiz, als ich auf der Welt bin.
        (Ich habe das Wort Migrationshintergründler gewählt, weil ich gschämigerweise zugeben muss, dass ich keine Ahnung habe, ob sie z.T. Schweizer sind…)

    • Reincarnation of XY sagt:

      Super! Das Thema politisch ausschlachten! Genau, an der miesepetrigen Kinderunfreundlichkeit sind natürlich die Linken und die Migranten schuld!
      – Ein IQ-Hammerargument.

      Migration entsteht durch prosperierende Wirtschaft. Diese ist prinzipiell für alle gut, im besonderen Interesse aber gerade für jene, die gerne mit solch Parolen Wählerstimmen generieren.

      Kinderunfreundlichkeit ist keine politische – sondern eine Mentalitätsfrage. Und für einmal würde ich sagen, dass hier eher die einheimische Mentalität etwas gschämig ist. Ruhig, ordentlich, distanziert, gesittet… – da sind halt Kinder ein Störfaktor.

      • tststs sagt:

        Auch hier, RoXY, muss ich nochmals mit dem Argument kommen: Misst sich Kinderfreundlichkeit nur am Umgang mit Kindsemissionen?
        Wenn wir Kinderfreundlichkeit daran messen, wie viel Effort (Zeit, Geld, Ressourcen) in die Kinder gesteckt wird, ist dann unsere Mentalität wirklich so gschämig?
        Selbstverständlich ginge es immer noch besser, aber so über alles gesehen…

      • Reincarnation of XY sagt:

        tsts – irgendwie am Thema vorbei

        ich habe 10 Jahre im Ausland gelebt und lebe gerne in der Schweiz
        ich wollte unbedingt, dass meine Kinder hier aufwachsen und hier zur Schule gehen, weil ich denke, dass dieses Land viel tut für die Kinder und sie eine gute Versorgung haben

        Aber diese Tendenz, dass Kinder als Störfaktor wahrgenommen werden, ist eben typisch für die Schweiz – und ja, das ist gschämig und sollte auch laut gesagt werden. Da braucht es kein what-aboutism

      • 13 sagt:

        Wollen wir wirklich über das nichtexistente Familiendepartement, den mangelhaften Mutterschaftsurlaub, den fehlenden Vaterschaftsurlaub und die für viele Familien nicht tragbaren Betreuungskosten sprechen? Ist die Mentalität im Hinblick auf Kinderfreundlichkeit gschämig? Ja. Und die Tatsache, dass man sich fast entschuldigen muss, wenn man mit seinen Kindern in die Öffentlichkeit tritt, vielleicht sogar ein Restaurant besucht oder Zug fährt, trägt auch einiges dazu bei. Ich kenne wenige Länder in der solche Diskussionen überhaupt möglich wären.

      • tststs sagt:

        Hey, ich will nicht behaupten, dass wir bei weitem nicht dort sind, wo wir sein könnten. Aber im Vergleich (also wenn ich alle Kriterien miteinbeziehe) steht die Schweiz IMHO nicht so schlecht da.
        Mein Standpunkt ist halt: Was nützt mir alle Nettigkeit, wenn ich meine Kinder in keine anständige Schule schicken kann.
        Habe aber kein Problem damit, wenn jemand die Kriterien anders gewichtet… 🙂

      • Sportpapi sagt:

        @13: Man kann natürlich immer alles negativ sehen. Departemente gibt es nun mal nicht so viele in der Schweiz, ein Familiendepartement wäre in meinen Augen völlig übertrieben. Dafür haben wir ja Familienparteien, nur sind die in ihren Bemühungen ja völlig widersprüchlich.
        Mutterschafts-, Vaterschaftsurlaub, billige Kinderbetreuung haben in meinen Augen wenig bis gar nichts mit Kinderfreundlichkeit zu tun. Die tollen Schulen schon sehr viel mehr. Und was heisst schon „nicht tragbar“ bei einem Einkommen, um das uns fast alle Nachbarn beneiden?
        Ich bin mit der Familie praktisch ausschliesslich mit Zug unterwegs. Wüsste nicht wo im Ausland das angenehmer wäre (kein Platz, ständige Verspätungen, usw.). Nicht nur, weil wir Familien- und Spielwagen in den Reisezügen haben…

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Wir haben Familienparteien? Das ist mir neu. Welche wären das denn? Und nun ja, wenn es nicht kinderfreundlich sein sollte, den Kindern die Möglichkeit zu geben, zumindest im ersten Jahr mehrheitlich Zeit mit ihren Eltern zu verbringen, dann verstehe ich die Welt nicht mehr…
        Zusammenfassend: Die Schweiz ist v.a. und insbesondere wirtschaftsfreundlich. Und weil es der Wirtschaft gut geht, profitieren auch die Einwohner bis zu einem gewissen Grad vom hohen Lebensstandard. Dieser wird aber nur solange geleistet, bis er nicht mit den Interessen der Wirtschaft kollidiert, dann geht diese klar vor.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Wir haben nur Familienparteien. Schauen Sie doch mal die Parteiprogramme an…
        Aber die Ansichten, was das sein soll, gehen halt auseinander. Längere Elternurlaub? Dafür aber dann flächendeckende Fremdbetreuung, wie im Ausland üblich? Oder ein gutes Einkommen und wenig Steuern, was es den Familien ermöglichst, sich selber so einzurichten, wie sie finden, sei es das beste für sie und die Kinder?

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Sag mir eine familienpolitische Initiative, die in den letzten Jahren umgesetzt wurde. Ja, sich familienfreundlich zu betiteln ist hipp, wirklich was zu tun, eher weniger. Und da nehme ich keine aus.
        Und ich korrigiere:
        „Oder ein gutes Einkommen EINIGER und wenig Steuern, was es den Familien MIT DEM GUTEN EINKOMMEN ermöglichst, sich selber so einzurichten, wie sie finden, sei es das beste für sie und die Kinder?“
        Das auf Kosten der anderen. Und unter Inkaufnehmen des Risikos für die Allgemeinheit im Bezug auf Renten und Scheidungen. Geld, das anderen Orten fehlt, wenn wieder mal der Satz fällt: „Wer soll das bezahlen?“

      • Sportpapi sagt:

        @13: „Sag mir eine familienpolitische Initiative, die in den letzten Jahren umgesetzt wurde.“ Da müsste man sich wohl erst darauf einigen, was darunter gemeint ist. Die Familieninitiative, die unter diesem Titel lief, wurde ja auch von der SP bekämpft…
        Auch sonst korrigiere ich: In der Schweiz haben viele ein gutes EInkommen, und viele haben Wahlmöglichkeiten und nehmen diese auch wahr. Und auch die soziale Absicherung ist wohl in kaum einem Land so gut wie bei uns.
        Aber klar, jede freie Wahl bedeutet auch, dass man sich (im Nachhinein) falsch entscheiden kann. Und eben – dafür gibt es sogar ein sozieles Netz. Willst du das nicht?

      • 13 sagt:

        Eine Initiative, die Familien wirklich was gebracht hat. Dass die „Familieninitiative“ zugunsten der Familien war, muss man ja klarerweise verneinen. Steuergeschenke an Reiche ist kaum tatsächlich familienfreundlich, auch dann nicht, wenn wir von reichen Familien sprechen. Und da nehme ich alle Parteien in der Pflicht, auch die SP. Wirkliche Familienpolitik sehe ich wenig, Marketing hingegen sehr viel. Gerade z. Bsp. auch im Hinblick auf die Reformen des Familienrechts hätte da ein Departement mit Fachpersonen dies besser erarbeiten können und wir hätten nicht diese rechtlich sehr unklare Situation, die niemandem etwas nützt. Aber eben, das will man nicht.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Das Departement mit Fachpersonen würde auch mir etwas Angst einladen. Was für Fachpersonen sollen das denn sein?
        Letztlich ist es aber vor allem ein politischer Entscheid, wofür Geld ausgegeben wird. Bei Gesetzesvorlagen ist das natürlich etwas anders. Aber auch hier: Welche Fachpersonen?

    • tststs sagt:

      marsel hat den Hauptgrund schon genannt. Das bisschen Mehr, das durch das Bevölkerungswachstum (immigriert oder gezüchtet) entstand, ist nichts im Vergleich zu den gestiegenen Platzansprüchen.
      P.P. hat aber hier recht: „Alle wollen hier wohnen.“ Glücklich, wer schon da war… (und ich mein jetzt nicht den Schweizer vs. Ausländer … viele die eine – günstige – Stadtwohnung haben, wohnen halt schon länger hier…bevor es zum Trend wurde…)

      • Martin Frey sagt:

        Das sind eben alles nur Teilwahrheiten im Gezerre zwischen links und rechts. Die Rechte behauptet gebetsmühlenartig, ‚das ist alles nur wegen den Ausländern‘ und blendet alles andere aus. Die Linke behauptet reflexhaft, dass die Immigration nicht schuld sein kann, wohl weil sie sowieso an nichts schuld sein darf.
        Die Realität ist doch die, dass beides zutrifft. Natürlich hat der Platz- und Ressourcenverbrauch pro Kopf über die letzten Jahre massiv zugenommen. Aber Fakt ist, die Bevölkerung der Schweiz hat sich seit 1900 mehr als verdoppelt: Sie wuchs von 3,3 Millionen auf heute 8.5 Millionen Einwohnerinnen. Allein in den letzten 50 Jahren wuchs sie um mehr als 50%. Und dies selbstredend durch Zuwanderung, und weniger durch Geburtenüberschuss. Diese Leute müssen alle wohnen.

      • Martin Frey sagt:

        Natürlich lebt die quasi stereotype Ausländerfamilie, die man meist im Kopf hat, auf weniger Raum im Vergleich zu ‚Arrivierten‘. Aber erstens trifft das auf die Tausenden reichen, gut ausgebildeten ‚nichtstereotypen’ Immigranten (nicht nur Expats) nicht zu (dort ist es eher umgekehrt), und zweitens sind auch Immigranten irgendwann arriviert. Spätestens ihre Nachfahren werden es sein. Dann, und hier schliesst sich der Kreis gibt es eine Wander- und Absetzbewegung weg aus den klassischen, früher sehr viel durchmischteren Plattenbauten à la Spreitenbach, weil sie alle eben auch mehr Platz und Lebensqualität möchten. Ihr Platz dort wird von neuen Migranten eingenommen.
        MaW, zu behaupten, Landverschleiss/Wohnungsdruck hätte nichts mit der Einwanderung zu tun, ist Augenwischerei.

      • tststs sagt:

        Bitte genau lesen… Ich schreibe nicht, dass es nichts/kein Problem ist. Selbstverständlich spielt auch die Zuwanderung eine Rolle (und ganze viele Faktoren mehr).
        Ich sage nur, es ist nichts IM VERGLEICH zu… würden wir gleich viel Platz einnehmen, wie vor 100 Jahren, hätten locker doppelt so viele Menschen Platz (so Pi-mal-Daumen 🙂 )

        Mir ist einfach wichtig: Diese Wohnungsnot in den Städten betrifft uns (fast) alle, und ist keine Frage von mit oder ohne Familie…

    • Patrick sagt:

      Ich schätze, dass bei der Zunahme der ständigen Wohnbevölkerung die Migranten schon drin sind und nicht hinzugerechnet werden müssen, zumindest, wenn es sich um ständige Wohnbevölkerung handelt.

  • Philipp Krick sagt:

    Kinder- resp. Familienfeindlich ? Ich glaube eher, dass das Problem bei mangelnder Erziehung liegt und dies ist ja nicht die Aufgabe des Vermieters.

    • 13 sagt:

      Ein Baby, das auch mal nachts weint, wurde schlecht erzogen?

      • Egon Prosper sagt:

        Nein natürlich nicht.

        Aber man kann mit einem Baby, das nicht durchschlafen kann auch mal aus dem Eltern Schlafzimmer ausziehen und im Kinderzimmer übernachten. Meist haben die Bewohner von Mietshäusern ja ihr Schlafzimmer am selben Ort wie die Nachbarn. Und wenn das Geschrei zB am andern Ende der Whng stattfindet ist es auch kaum mehr zu hören. Das wäre dann rücksichtsvoll ggüber NachbarInnen, die ja auch ihren Schlaf brauchen. Kein oder wenig Schlaf über Wochen ist schädlich.
        Eltern kennen das. Aber es ist ja auch IHR KIND!

        Die Eltern vergessen leider immer, dass SIE selbst nebst Geschrei und Entbehrungen dann aber mit Kinderstrahlen und -lachen, lustigen, herzigen Momenten, usw. entschädigt werden.

        Die NACHBARN haben davon aber nur Geräusche und Lärm 🙁

      • 13 sagt:

        @ Egon
        Ich kenne kein Elternpaar, dass das nicht gemacht hat. Schon, um den nicht-diensthabenden Elternteil zu schonen. Bei ringhörigen und kleineren Wohnungen bringt das jedoch nicht immer viel.

      • tststs sagt:

        Hihi, und ich finde „die mangelnde Erziehung“ könnte auch so gemeint sein:
        Wenn der Nachbar genervt klingelt und sich über das nächtliche Kindergeschrei beschwert, dann sollte man doch auch ein wenig Empathie für diesen Nachbar aufbringen. Man ist ja meist selber genervt! Aber den Nachbarn dann lieber als kinderunfreundlich darstellen… naja

      • 13 sagt:

        Sie meinen, weil der Nachbar aus lauter Empathie gegenüber den Eltern geklingelt hat? Nein, im Ernst, ich habe mich vom mir aus bei den wenigen Nächten, in denen mein Kind geweint hat (ich hatte so ein „Super-Baby“, das mit 3 Wochen durchschlief) bei den Nachbarn entschuldigt, sie nahmen es mit Humor. Aber wer klingeln kommt: was genau verspricht er sich davon? Was bringt ihm das? Und was genau sollen die Eltern Ihrer Meinung nach tun (ausser irgendwo in die Pampa zu ziehen)?

      • tststs sagt:

        @13 Bitte nicht missverstehen. Auch ich bin prinzipiell der Meinung, dass man auch mal was einstecken muss (nächtliches Babygeschrei, voller Güselsack 1 Woche im Treppenhaus, Balkondiskussionen bis um Mitternacht, Wäsche den ganzen Tag in der WM etc etc).
        Es ist doch eine Frage der Situation. Steht der Nachbar nach einer halben Stunde vor der Türe, dann würde ich wohl auch sagen: Gaht’s no…
        Erfolgt die Beschwerde in Woche 3, wäre ich wohl dankbar, dass er erst jetzt anklopft…
        Oder schlicht: der eine muss Kinderlärm über sich ergehen lassen, der andere engstirnige Nachbarn 😉

      • 13 sagt:

        Mit dem kleinen Unterschied, dass Babys nicht anders können. Von Erwachsenen erwarte ich hingegen etwas Impulskontrolle und Voraussicht. Darum eben meine Frage: Was bringt dem Nachbar das (bis auf die Befriedigung, dass sich die Eltern nun noch mehr mies fühlen)?

  • Reincarnation of XY sagt:

    Wir hatten auch solche Nachbarn. Grauenhafte Menschen. Humorlos. Sie beschwerten sich auch über das Weinen in der Nacht, und dass manchmal sogar beide weinten, fügten sie noch dazu. So, als würden wir aus lauter Spass, die beiden voll aufdrehen und einfach nicht den Ausschaltknopf betätigen wollen. Später beschwerten sie sich noch, dass die Kindergartengspänli auch schon mal versehentlich ihren, statt unseren Klingelknopf gedrückt hätten.
    Manche Leute können die Friedhofsruhe nicht früh genug erwarten… in der Schweiz ziemlich häufig anzutreffen. Nur bei uns war es plus-minus ein Familienquartier. Wenn es aber so ein Vor-Friedhofsquartier ist, wo lauter Leute wie unsere Ex-Nachbarn leben, ist es wohl sinnvoll Familien davor zu warnen.

    • Colisa sagt:

      haha, genau. Uns gings ähnlich als die Kinder klein waren, wegen allem wurde gemotzt. Ich habe mir damals geschworen: Nie so enden wenn ich auch mal älter bin.
      Geht mal nach Italien, da fühlt es sich anders an mit kleinen Kids, da braucht man nicht mal nach Mexico auszuwandern.

      • maia sagt:

        Vielleicht ist das in Italien ja so, weil die eine der niedrigestebn Geburtenrate der Welt haben……

    • tststs sagt:

      Jaja, Sie erwarten (IMHO auch zurecht) ein wenig Goodwill von Ihren Nachbarn wegen des nächtlichen Kinderlärms, haben aber so gar kein Verständnis dafür, dass manchen Menschen die Nachtruhe heilig ist…?

      Und nein, Colisa, hätte ich Kinder, wünschte ich mir kein anderes Land für sie mehr als die Schweiz (ohne andere Länder desavourien zu wollen!)

      • Reincarnation of XY sagt:

        was soll nun diese Bemerkung?
        total daneben tststs
        Ich lärme nicht rum. Ich habe Verständnis, da mir meine Nachtruhe auch heilig ist. Aber ein neugeborenes Kind hat keinen Aus-schalter. Wer das nicht begreift, ist ein Menschenfeind.
        Und wenn jemand sich ärgert, wenn ein Kleinkind mal den falschen Klingelknopf drückt, der ist definitiv ein Misanthrop.

  • Hans Koller sagt:

    „Letztendlich entscheiden die Besitzer, sie legen die Kriterien fest, und das ist auch gut so.“

    Um so wichtiger ist genossenschaftlicher Wohnungsbau mit staatlicher Unterstützung.

  • Peter sagt:

    „Letztendlich entscheiden die Besitzer, sie legen die Kriterien fest, und das ist auch gut so.“ Tja, die Eigentumsfrage ist unantastbar, auch bei so grundlegenden Bedürfnissen wie einem Dach über dem Kopf. Wahrscheinlich werden Sie auch noch eine Wohnung finden. Für viele andere ist das leider nicht mehr selbstverständlich. Sozialhilfe- oder IV- Bezüger werden oft gnadenlos abgezockt und haben (trotz garantierter Miete) kaum Chancen auf eine „normale“ Wohnung. Hier stellt sich die Frage, ob das Modell von privatem Wohnungsbau und Vermietung tatsächlich ein gerechtes Modell ist.

  • Martin sagt:

    Es ist wegen der Personenfreizügigkeit. Weil man in der Stadt jede Wohnung immer vermieten kann, sondert man eben alle Problemfälle sofort aus. Ich kenne eine Partei die davor gewarnt hat. Bitte nicht jammern, jetzt wo die Probleme da sind und nie wieder verschwinden werden.

    • Gregor sagt:

      Ja, lieber Martin, die Ausländer sind an allem schuld. Am schlechten Wetter, an der schlechten Laune der Nachbarn, am Untergang der Swissair. Warum gehen Sie nicht nach Österreich, dort ist Ihre Gesinnung in der Regierung?! Wir alle kennen Ihre Schweizer Partei, welche den Klimawandel leugnet, der uns noch viel mehr Migranten bescheren wird. Worauf Ihre Partei noch mehr Angst machen und erneut profitieren wird. – Das, lieber Martin, ist Ihre Welt.

    • Mark Schradet sagt:

      Lieber Martin
      Bei mir waren es bisher IMMER Schweizer, die sich aufgeregt haben über Kinder.
      Und: nein, die eine Partei, auf die Sie anspielen, fällt nicht durch besondere Empathie für Kinder auf …

  • Daniel Hofstetter sagt:

    Ich kenne diese Situation. Und ich kenne noch mehr in meinem Umfeld die im Gegensatz zu ihnen und uns ein weiteres Problem haben; Ein bescheidenes Haushaltsbudget. Eine 4 1/2 Zimmer Wohnung für eine 4 Köpfige Familie in einer Stadt zu suchen die unter 2000.- inkl. liegt ist praktisch unmöglich. Und die Genossenschaften sind längst wieder voll und besitzen eine Warteliste die einem eine Wohnung 2034 prognostiziert. Wohnen in den Stäften wird je länger je mehr den gut situierten Menschen vorbehalten sein. Die Zeiten als die 3 A’s die Städte beherrschten sind def. vorbei. In Städten wie Bern und Zürich hat man noch Platz zum bauen, in Genf und Basel gehts nur noch in die Höhe. Und günstigen Wohnraum kann man nicht in die Höhe bauen.
    Ihnen viel Glück auf der Suche.

    • tststs sagt:

      „Wohnen in den Stäften wird je länger je mehr den gut situierten Menschen vorbehalten sein.“
      Ähhh nope. Aber wer die Ansprüche eines gut situierten Menschen hat, sollte auch über dessen Portemonnaie verfügen!

      • Sila sagt:

        Ich kenne viele 4köpfige Familien, die sich in Bern mit 3Zimmerwohnungen begnügen. Im Teeniealter, wenn die Kids eigene Zimmer wollen, heisst es dann durchhalten. Das geht sicher, aber man zahlt seinen Preis dafür, in der Stadt zu wohnen

    • christina sagt:

      Jedem Kind sein eigenes Zimmer ist heute Standard, wird auch von den Lehrern propagiert. Das war, als ich jung war, nicht so. Die benachbarten Töchter der Atztfamilie hatten zusammen ein Zimmer und wollten sich partout nicht trennen, als ein weiteres frei wurde. In alten Wohnungen hatte es auch grössere Küchen, da konnten am Küchentisch Aufgaben gemacht werden, und Papa las die Zeitung dort. Mein albanischer Freund, ein gebildeter Lehrer, sagte mir dazu: Er findet das eine sehr schlechte Erziehungsphilisophie. Erstens haben die Kleinen in der Nacht alleine Angst, zweitens lernen sie Geschwisterlichkeit und ihre Brüder und Schwestern sind ein Leben lang ihre besten, hilfreichen Freunde. 50 % Einpersonenhaushalte sind die Folge, teuer privat und für die staatliche Infrastruktur ebenso.

  • Stef sagt:

    Ein Zeichen unserer dekadenten, wohlstandsverwahrlosten Zeit: Das EGO als Grösstes aller Dinge.

    Die belastenden Aspekte der nächsten Generation (Kinderlärm etc.) will man von sich fern halten. Aber wenn diese Generation später im Berufsleben steht, dann nimmt die Generation EGO deren AHV-Beiträge gerne entgegen. Und später im Pflegeheim erwartet die Generation EGO dann von diesen ehemals Verschmähten auch noch eine perfekte Rundumversorgung.

  • Aha sagt:

    Kinder gehören in jedes Haus und sind ja auch nicht 24h am Tag Lärmquelle. Erwachsene Nachbarn können da mindestens genauso anstrengend sein: ältere Nachbarn mit seniler Bettflucht die um 5:30 das Radio bis zum Anschlag aufdrehen wegen Hörproblemen, Nachbarn die im Sommer jeden 2. Tag den Holzkohlegrill 4 Stunden in Betrieb nehmen und auf die Nachbarschaft pfeifen, Nachbarn deren Hunde nachts jaulen und bellen, Nachbarn die sich laut streiten und ihr Umfeld an der unglücklichen Liebe teilhaben lassen…. Das sind nur ein paar wenige Beispiele aus unserem Haus, und da sind Kinder wirklich das geringste Problem.
    Ich kann der Autorin nur zustimmen – Bitte etwas mehr Toleranz den Kleinen gegenüber!

  • Monika Zanetti sagt:

    Ich habe diesen Trend auch schon bemerkt und komme mir als Familie manchmal etwas aussen vorgelassen vor. Die Gesellschaft, so der Tenor, findet Kinder haben toll, doch wo ist der Platz für uns? In Bern gibt es nicht so viele 4-4,5 Zimmer Wohnungen. Wenn bei jeder zweiten Wohnung noch ausdrücklich steht “an erwerbstätiges, ruhiges Paar zu vermieten“ finde ich das stossend. Da fühlt man sich als Familie diskriminiert. Und noch etwas: Jeder in dieser Gesellschaft trägt zur Integration-Diskrimination bei.

  • Marius Lohri sagt:

    Ich wohne neben einem Schulhaus der Unterstufe. Das Kindergeschrei stört mich nicht. Auf die „Warum..“ Frage habe ich eine Antwort: Kinder stören, weil sie sich die Freiheiten herausnehmen, welche wir uns nicht leisten können, denn wir sind ja verantwortlich für unser Tun.

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