Das Geheimnis der Liebe in zehn Sätzen

Verliebt wie am ersten Tag: Kristen Bell mit Ehemann Dax Shepard vor malerischer Kulisse. Foto: John Parra (Getty)
Royals, Promis und TV-Serien interessieren mich in der Regel kaum. Nicht weiter verwunderlich also, dass ich bis vor ein paar Tagen nicht wusste, wer Kristen Bell ist. Kennen Sie sie? Kristen Bell, 37-jährig, US-Schauspielerin, zu sehen in Serien, Veganerin, zweifache Mutter und seit zehn Jahren mit dem Schauspieler Dax Shepard liiert, sie heirateten 2013.
In einem Tweet listete sie die wichtigsten Voraussetzungen für eine langjährige und gesunde Paarbeziehung auf. Ihre Weisheiten nach über zehn Jahren Zusammensein hatte sie für zwei heiratswillige Freundinnen geschrieben und dann auf Twitter geteilt.
Ihr Tweet wurde innert Kürze mehrere Tausend Mal geteilt, kommentiert und mit Herzen versehen. Sie hatte in zehn kurzen Sätzen formuliert, wovon oft ganze Bücher handeln. Doch lesen Sie selbst, was Kristen Bell schreibt:
- Verletzlichkeit zeugt immer von Verbindung und Intimität. Bleibt füreinander verletzlich.
- Denkt daran, wenn in 10 Jahren das Dopamin (Glückshormon) abgenommen hat: Das Leben ist eine verrückte Reise. Es ist ein Privileg, es mit einem Partner zu teilen.
- Nehmt euch eigenen Raum. Es macht eure Ehe besser.
- Jemanden zu lieben, trotz seiner Fehler und charakterlicher Defizite, zeugt von der stärksten Liebe überhaupt.
- Freut euch über Dinge, die euren Partner glücklich machen, und gesteht ihm eigene Interessen zu.
- Seid euch bewusst, dass jeder sein Bestes gibt. Lernt, besser mit euren Gefühlen umzugehen, um eure Probleme zu lösen.
I was writing a note 2 friends who were getting hitched. I wrote congratulations then thought „Kristen! Arent u old & married? Dont u have any wisdome to share?!“ When i was done, I realized Id written the A-Z of what keeps my marriage w/@daxshepard1 healthy. #HappyValentinesDay pic.twitter.com/d0ew7hydUL
— Kristen Bell (@IMKristenBell) 14. Februar 2018
Die vielen Kommentare unterhalb des Tweets ergänzen Kristen Bells Worte teils wunderbar: Jemand schreibt, sein Beziehungsmantra sei, «eigene Interessen und gemeinsame Ziele» zu haben. Eine andere Person ergänzt folgende vier Punkte:
- Nie wütend zu Bett gehen.
- Miteinander über Probleme reden.
- Den Partner niemals vor den Bus stossen, sondern füreinander da sein.
- Separate Badezimmer.
Der Beweis, dass an diesen Punkten was dran ist? «Wir haben uns die letzten 21 Jahre an diese Regeln gehalten und sind noch immer zusammen.»
Und jetzt bitte Sie, liebe Mamablog-Leser: Was glauben Sie, ist für eine gesunde Paarbeziehung unerlässlich?
Mehr zum Thema: Was Schlaf mit Beziehungsglück zu tun hat. Eine Paartherapeutin gibt zudem Tipps im Posting «Kinder nicht in den Mittelpunkt der Beziehung stellen».
68 Kommentare zu «Das Geheimnis der Liebe in zehn Sätzen»
ein für mich wichtiger Punkt, vor allem wenn ich die Bildunterschrift lese:
verwechsle nicht Liebe mit Verliebtheit.
Ganz sicher sind Kristen und Dax nicht „verliebt wie am ersten Tag“, das wäre ja 0 Weiterentwicklung. Und ganz sicher erwarten sie das auch nicht, das gäbe bloss Frust.
das mit dem wütend ins Bett gehen ist Blödsinn. Das darf und soll man. Darüber nachdenken und am nächsten Tag in Ruhe drüber reden.
Nein
Ich könnte da nicht schlafen…. und wenn der Partner tot ist am Morgen?
Das gleiche könnte ich auch fragen: Was wäre wenn der Partner WÄHREND des Streits stirbt?
Deshalb nie mehr streiten?
exakt das ist meinen eltern passiert. es wurde eines abends heftig gestritten. am anderen morgen lag mein vater tot auf dem sofa. er war noch nicht mal 50ig. er wollte sich nicht zu meiner mutter ins bett legen und ist deshalb auf dem sofa liegen geblieben – im wahrsten sinne
Meiner Meinung nach spielt Glück eine wichtige Rolle im Beziehungsleben. Nicht nur deshalb, weil manche Menschen attraktiver, das heisst hübscher, sympathischer, gesünder und intelligenter sind und insofern bessere Chancen auf dem Heiratsmarkt haben als die weniger attraktiven, sondern weil es relativ schwierig ist, finde ich, dass zwei Menschen, die sich im Grunde gar nicht kennen, eineinander richtig verlieben und richtig verliebt BLEIBEN ineinander JAHRELANG. Denn die Zeit und die Wirklichkeit des Lebens setzen der Liebe eher zu, als dass sie sie fördern …
Bevor ich die Romantikerin auspacke, muss ich kurz…hüstelhüstel… der Lehrerin in mir Luft verschaffen:
Ja was jetzt? Die Geheiminisse der Liebe? ODER die Geheimnisse einer erfolgreichen Partnerschaft? Uuuuund: Was misst man Erfolg in einer Partnerschaft? Jahre? Anzahl der geführten Streite? Persönliche Glücksgefühle?
Aber jetzt Platz da für die Romantikerin:
– Lachen Sie! Lachen Sie gemeinsam! Bis die Tränen kommen!
– Akzeptieren Sie! Akzeptieren Sie Ihren Partner, wie er ist! Und springen Sie trotzdem ab und an über den eigenen Schatten für Ihren Partner.
– Pflegen Sie das „Wir“! Genauso wie das „Ich“ und das „Du“.
– Sagen/zeigen Sie Ihrem Partner, dass Sie ihn lieben (jeder auf seine Weise)! So oft wie möglich. Es gibt kein „zu oft“!
Das Wichtigste habe ich vergessen:
– Vergeben Sie rasch! Liebe ist vieles, aber niemals – nie nie nie – ist sie nachtragend!
wieso „ODER“ ? ohne Liebe (d.h. nicht Verliebtheit!) geht eine gute Partnerschaft nicht, soweit ich erfahren habe.
Eine ähnliche Wertehaltung, ein ähnliches Gemüt, eine ähnliche Lebenseinstellung & ähnliche Lebensziele runden das Bild ab. Und eine Streitkultur, die sich ständig weiter entwickelt, ist auch sehr wichtig.
Ja, aber…aber… worüber soll man denn streiten, wenn man sich so ähnlich ist? 😉
Bis auf das ähnliche Gemüt würde ich Ihnen zustimmen. Hier finde ich, ergänzen sich Unterschiede besser, als zu grosse Ähnlichkeiten. Aber das ist nur meine Erfahrung.
Eine zweite Grundvoraussetzung heisst „Gegenseitigkeit“. Ist sein Begehren oder seine Verliebtheit erheblich stärker als ihr Begehren bzw. ihre Verliebtheit – oder umgekehrt –, wird es kaum gut kommen. Dasselbe gilt für die Bereitschaft, füreinander da zu sein in der Not, für die Hilfsbereitschaft also und so. Oft nutzt sie ihn oder er sie aus – was auf die Dauer sich kaum auszahlt und schon gar nicht, wenn kein Abhängigkeitsverhältnis besteht.
Eine Grundvoraussetzung für eine gelungene Partnerschaft ist, finde ich, dass man sich vom Partner bzw. von der Partnerin begehrt und geliebt fühlt. So banal sie auch erscheinen mag, halte ich die Behauptung für wichtig, denn es gibt Männer und Frauen, die die Liebe und das Begehren ihres Partners bzw. ihrer Partnerin nicht ausreichend oder überhaupt nicht wahrnehmen, sich also selbst dann nicht (genug) begehrt und geliebt fühlen, wenn sie es sind bzw. werden. Auf die Dauer sind die Folgen davon nie erfreulich, denn – wer hat schon Lust, einen Menschen zu lieben und von diesem zugleich als lieblos abgetan zu werden? Dann stellt sich die Frage, warum man sich (nicht) begehrt fühlt – und die Antwort darauf muss eben nicht unbedingt im Aussen gesucht werden.
Wie wahr…
Volle Zustimmung. ABER man muss sich vorher schon ganz sicher sein: Zeigt mein Gegenüber kein Begehren. Oder zeigt er/sie es einfach auf seine/ihre Weise, eine andere Weise, als ich es tue? (Oder meinen Sie, Hr. Martinoni, das mit „muss eben nicht unbedingt im Aussen gesucht werden“?)
@tststs Ein Grund dafür, weshalb man sich nicht begehrt fühlt bzw. das vorhandene Begehren des Partners, der Partnerin nicht erkennt, könnte, denke ich, ein negatives Selbstbild sein. Schlicht gesagt: Wer sich nicht mag, nimmt eher an, dass auch seine MItmenschen ihn/sie nicht mögen.
Danke für diesen Beitrag!
Am wichtigsten: Den richtigen Partner auswählen. Die meisten Beziehungen scheitern nicht am Schluss, sondern am Anfang.
Wie soll denn das gehen?
Ausser Sie spielen darauf an, dass man seinen Partner vorher schon kennen sollte. Dann bin ich ganz bei Ihnen: Eine bereits bestehende Freundschaft ist die perfekte Basis für eine Beziehung.
Oder ich spinne Ihren Gedanken weiter und sage: Man hat jeden Tag von Neuem die Wahl: bleiben oder gehen.
Sehr guter und wahrer Spruch!
Eigentlich spannend, dass man nach 10 Jahren Beziehung und 5 Jahre Ehe in Hollywood schon zu den Profis gehört…
Entscheidend ist, dass beide die gleiche Vorstellungen haben. Es gibt x verschiedene Formen von Beziehungen, aber beide sollten sich über eine einig sein.
Und man die Beziehung auch immer mal hinterfragt und auf die wichtigste Frage überhaupt antwortet: Will ich mein Leben mit dieser Person fortsetzen? Immer mal wieder. Ist die Antwort ja, meistert man auch die kleineren und grösseren Herausforderungen. Ist sie nein, sind getrennte Wege manchmal einfach besser. Es ist ein Mythos, dass viele zu schnell aufgeben. Stattdessen trennen sich viele zu spät, wenn die Frustration so gross ist, dass man als getrenntes Elternpaar auch nicht mehr funktionieren kann.
ich finde schon, dass man mit einer 10jährigen beziehung ein profi ist :). allerdings: nur weil es lange hält, heisst es ja nicht, dass es auch gut ist. und auch wenn es gut ist, hat man nicht den trick raus und das funktioniert dann so für jedermann
@ tina
Ja, da haben Sie recht. Man kann eh nie von einer Beziehung auf andere schliessen. 10 Jahre sind nicht nichts (nach 10 Jahr werden übrigens die meisten Ehen geschieden), aber ob es reicht, um öffentlich ein Profi zu sein? Oder es liegt an mir? Ich fühle mich nach 16 Jahren Beziehung und 11 Jahren Ehe noch gar nicht als Profi. Wenn ich Paare wie meine Eltern nach knapp 40 Jahren anschaue, sind wir höchstens „Fortgeschrittene“ 😉 Aber es ist schon richtig, Zahlen sagen nicht alles aus und doch sind sie ein Zeichen dafür, ob eine Beziehung einfach nur in einer Lebensphase gut ist oder mehrere übersteht, wobei auch gegen ersteres nichts einzuwenden ist….
@13: Ich halte das nicht für einen Mythos, sondern für die Realität.
Es macht eben einen grossen Unterschied, ob man grundsätzlich davon ausgeht, mit dem Partner den Rest des Lebens zu verbringen. Und sich entsprechend auch voll und ganz einzulassen.
Oder immer auch den Notausgang vor Augen zu sehen.
@ Sp
Dass wir nicht gleicher Meinung sind, überrascht mich nicht. Ich sehe es nicht als Notausgang, sondern als eine bewusste Entscheidung Tag für Tag neu. Ich möchte nicht, dass mein Mann bei mir bleibt, weil er sich vor 11 Jahren dazu entschieden hat, mich zu heiraten, und man sich halt nicht scheiden lässt, sondern er soll bleiben, weil er sich heute neu entscheidet, weiterhin mit mir verheiratetet zu sein und morgen wieder. Es ist ein Unterschied, ob ich bei ihm bleiben muss (z. Bsp. finanzielle Abhängigkeit) oder bleiben will. Das Einlassen findet mit dem Zusammenlegen der Konten und der Zeugung von Kindern eh statt, aber der bewusste Entscheid wird manchmal vergessen.
Der Rest ist einfach berufliche Beobachtung derjenigen Paare, die Sachen sagen, wie „Ehe ist gescheitert“ oder „er/sie hat mir 25 Jahre genommen“ etc. und derjenigen, bei denen es eher heisst „wir hatten 25 schöne Jahre, nun stimmt es aber nicht mehr“. Sollte es tatsächlich mal zur Scheidung kommen, was ich nicht hoffe, aber man weiss ja nie, wünsche ich mir das zweite. Das kann man aber schlecht, wenn man zuerst 10-20 Jahre Groll ansammelt. Und na ja, seit zwischen dem durchschnittlichen Heiratsalter und der durchschnittlichen Lebenserwartung rund 50 Jahre liegen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man die Phase kommt, wo es halt nicht mehr passt, durchaus real.
@13: „Es ist ein Unterschied, ob ich bei ihm bleiben muss (z. Bsp. finanzielle Abhängigkeit) oder bleiben will. Das Einlassen findet mit dem Zusammenlegen der Konten und der Zeugung von Kindern eh statt, aber der bewusste Entscheid wird manchmal vergessen.“
Der bewusste Entscheid findet doch statt bei der Eheschliessung. Und nein, ich kenne genügend Paare, die trotz gemeinsamen Kindern mehr nebeneinander als miteinander leben. Und die keine gemeinsamen Konten haben, die peinlich darauf achten, nicht voneinander abhängig zu sein, sich nicht zu sehr aufeinander einzulassen. Letztlich bildet die ständige Angst vor der Trennung die Ursache, dass es mit grosser Wahrscheinlichkeit auch zu dieser Trennung kommt. Auch Scheidungen werden ja offenbar familiär vererbt, wie ich gelesen habe…
Das heisst aber keineswegs, dass man jahrelang unzufrieden sein soll, und schon gar nicht, dass sich Groll ansammelt, der letztlich zu Hass wird. Und der auch gemeinsame Verantwortung nach einer Trennung so schwierig macht.
Vielmehr glaube ich, dass Paare, die wissen, dass sie aufeinander angewiesen sind, dass sie ihr Leben mit grösster Wahrscheinlichkeit miteinander verbringen werden, sich vielleicht auch mehr verpflichtet fühlen, der Beziehung und dem Gegenüber Sorge zu tragen.
Und vielleicht sind sie auch einfach pragmatischer eingestellt und etwas toleranter…
Wie kommen Sie auf Angst vor Trennung? Wenn es eine Sache ist, die möglicherweise eintreten kann oder auch nicht, dann hat man keine Angst. Dafür aber bemüht man sich gerade, weil die Möglichkeit besteht und ruht sich nicht auf einem Wort aus, das viele Jahre und Lebensphasen zuvor gesagt wurde. Es erinnert mich ein bisschen an ein Bild, welches vor einiger Zeit bei Facebook kursierte. Da war ein älteres Paar drauf. Sie sagte zu ihm: „warum sagst Du mir eigentlich nie, dass Du mich liebst?“ und er: „Ich habe es einmal gesagt. Wenn sich was ändert, gebe ich Bescheid.“ Nun gut, so kann man es auch machen. Mir würde das nicht reichen.
„Vielmehr glaube ich, dass Paare, die wissen, dass sie aufeinander angewiesen sind, dass sie ihr Leben mit grösster Wahrscheinlichkeit miteinander verbringen werden, sich vielleicht auch mehr verpflichtet fühlen, der Beziehung und dem Gegenüber Sorge zu tragen.“
Ganz ehrlich? Würde das stimmen, wäre ich wohl arbeitslos. 😉 Letztlich sind es eben doch viele, die dann so lange bleiben, ausharren, wie sie können, bis sie es nicht mehr können und auch gerade die, bei denen es dann wirklich um die Existenz geht. Ein nebenher leben trotz Kindern schützt nicht davor, für diese gemeinsam aufkommen zu müssen. Getrennte Konten sind ohne Ehevertrag, der dann doch meistens nicht besteht, die Kontoführungsgebühr nicht wert. Auch das ist ein Einlassen.
Möchte hier nur kurz einwerfen, dass vor nicht allzulanger Zeit 15 Jahre Partnerschaft gleichzusetzen war mit „bis dass der Tod euch scheidet“… 😉
Jeder einzige Kommentar hat seine Berechtigung – aber auch wieder nicht, denn jede, wirklich jede, Paarbeziehung ist anders. Für manche Paare stimmt eine enge Symbiose, sogar Abhängigkeiten oder auch die erwähnte Aufopferung. Für andere geht das gar nicht – und dann noch hunderte von Spielarten dazwischen. Deswegen haben für mich diese Tweets auch eher den Charakter eines Horoskops, ganz nett als Diskussionsgrundlage, aber als Alltagshilfe kaum geeignet.
Das Kriterium für eine gelungene Paarbeziehung ist eben nicht nur deren Dauer bzw Haltbarkeit, sondern Bekömmlichkeit und Seelenzustand der Betroffenen – und die sind so unterschiedlich wie Menschen eben sind…..
Was von aussen nach Zweckgemeinschaft aussieht, stimmt vielleicht für das Paar genau so; was von aussen wie extrem
/2 volatil aussieht, ist vielleicht eine äusserst lernfähige und tolerante Beziehung; was von aussen leidenschaftlich und liebevoll aussieht, ist u.U. in der Innenbeziehung eine kalt und lieblos gewordene Beziehung. Es gibt keine allgemeingültigen Ratschläge von aussen, ausser den üblichen wie Respekt, Loslassen und keine Umerziehungsversuche.
Und, für mich selber würde ich hinzufügen: keine andere Beziehung (ausser in anderer Hinsicht die Kind-Eltern-Beziehung) bietet das Potential, sich selber so gut kennenzulernen und so sich selber und den anderen toleranter und liebevoller anzusehen wie die Paarbeziehung. Das ist zwar oft obermühsam, kann sich aber sehr lohnen.
Als unsere Kinder selbständig wurden, musste mein Mann und ich unsere Beziehung wiederbeleben. Wie viele Eltern, waren wir in all den Jahren mit Kindererziehung, Schulen und unseren Jobs beschäftigt und hatten zuwenig Zeit für unsere Beziehung. Wir haben in dieser Zeit wegen den Kindern und dem ganzen Stress auch oft gestritten. Zudem haben sich unsere Persönlichkeiten und Interessen verändert. Um herauszufinden, ob wir noch eine erfüllte, gemeinsame Zukunft haben, fingen wir an, uns mindestens einmal im Monat wieder zu daten. Wir laden uns abwechslungsweise zu Events, Restaurants, ect. ein. Wer bezahlt, bestimmt. Es ist für den anderen immer eine Überraschung. Das macht uns derart Spass, dass wir mittlerweile jede Woche einen Abend miteinander verbringen. Ich kann es nur empfehlen!
Gute Idee, wie genau macht ihr das?
Humor, Gelassenheit und gegenseitiges Vertrauen machen 90 Prozent einer Beziehung aus!
Und auch die Hormone, die darf man auf keinem Fall vergessen.
Die wichtigste Voraussetzung für eine langjährige Beziehung ist, dass beide Beziehungsfreaks sind, d.h., dass sie nicht allein sein können, sondern ständig im Austausch mit einem Partner sein müssen.
Insofern man unter „Beziehung“ denn „ständiger Austausch mit einem Partner“ versteht… 😉
Das Leben nicht verbissen führen. Humor und Fehlertoleranz ist unser Geheimrezept. Ich weiss, dass ich nicht perfekt bin, deshalb gestehe ich das auch meiner Frau zu und umgekehrt.
Ausserdem tragen wir Konflikte gemäss der Methode der gewaltfreien Kommunikation aus, darauf haben wir uns mal geeinigt und auf das kann man sich jederzeit berufen. Ich würde meine Frau auf jeden Fall wieder heiraten.
Im Ganzen sicher gut und sinnvoll, aber wie weit man „charakterliche Defizite“ akzeptieren kann und soll, darüber liesse sich sicherlich ausführlich diskutieren. Und bei echter Intimität braucht es sicher keine zwei Badezimmer…
ich kann sehr wohl sehr intim sein mit meinem partner ohne dass ich ihm dabei zusehen muss wie er sich seiner exkremente entledigt!
Es wird doch hoffentlich nicht ins Bad gek…t?!
Wir nutzen dazu die Toilette..
Man muss ja in solchen Situationen nicht zwingend anwesend sein, auch bei einem gemeinsamen Badezimmer kann man mal die Türe schliessen..
Ganz abgesehen davon, dass auch bei nur einem Badezimmer ebendieses in den allermeisten über eine verschliessbare Türe verfügt. Zuschauen ist somit kein Muss.
🙂
Geteiltes Bad??
Es gibt nichts Schöneres, als am Abend gemeinsam im Badezimmer zu sein und den Tag gemeinsam abzuschliessen. Sich zu waschen, reden, den Tag revue passieren lassen….
Dies ist die heilige Stunde für uns.
Ein Paar, das seit 2013 verheiratet ist, gibt 2018 Tipps für eine langjährige Beziehung? Etwas voreilig, warten wir noch mal 15 Jahre.
Ich halte nichts von solchen Tipps und Belehrungen. Ich finde sogar, dass es sich kaum lohnt, über die Beziehung nachzudenken, zu diskutieren, oder sie gar zu therapieren. Ich lebe sie einfach, seit 27 Jahren. Bis jetzt macht es Spass, sogar in schlechten Zeiten. Seit ich sie kenne, wollte ich noch nie ohne sie leben.
das ist eine schöne liebeserklärung
Endlich mal eine Stimme der Vernunft. Man kann alles zu Tode reden. Entweder es passt, oder dann halt eben nicht (mehr, aus welchen Gründen auch immer).
Ich würde es so sagen: Daran erkennt man eine gute/funktionierende Beziehung.
Sie funzt, ohne grosses Nachdenken, ohne grosse Anstrengungen. (Es gibt ja andererseits noch die Beziehung-ist-Arbeit-Fraktion… himmelhilf, entweder es passt oder es passt nicht. Alles andere ist falsche Verbissenheit.)
Aber wenn man auch Sie danach fragen würde, weshalb es im Grossen und Ganzen so geschmeidig läuft – also wenn man Sie zwingen würde, darüber nachzudenken – kämen Sie doch wohl auf ähnliche Antworten: Gemeinsamkeiten, Freiräume etc.
Oder?
Mag sein. Aber ich habe weder Lust noch Veranlassung, da irgendwas zu analysieren…
Eine grosse Schweizer Versicherungsgesellschaft weiss ja genau, was „wahre Liebe“ ist. Man muss ihre Spots nur richtig interpretieren! In einem der ersten hat sie völlig daneben gegriffen: Da wird als „wahre Liebe“ propagiert, dass sich ein Mann bei kaltem Wetter bis auf die Unterhosen auszieht und die wärmende Kleidung seiner Partnerin überlässt. Merke dazu: Aufopferung ist NICHT Liebe, sondern einfach nur dumm! Ein anderer Spot überzeugte dafür umso mehr; da gings’s allerdings nicht um eine Paar-, sondern eine Mutter-Kind-Beziehung: Auf dem Weg zum Schulbus bei strömendem Regen nimmt die Mutter ihr Töchterchen unter ihre grosse Pelerine; BEIDE sind perfekt geschützt. JA, bravo! – Für mich gilt: Liebe ist, was sich im Herzen gut anfühlt. Das kann auch ein Auflösen der Beziehung sein.
Grossartiger Kommentar. Ich stimme voll und ganz zu.
Die meisten Punkte kann ich unterschreiben, aber getrennte Badezimmer? Mal abgesehen davon, dass das ein unnötiger (und für die meisten wohl eher zu teurer) Luxus ist, wieso sollte man? Scheint etwas gar prüde. Da würde ich also lieber in eine grosse Dusche investieren, in der man auch mal zu zwei gut Platz hat..
Was m.E. dafür fehlt: Gemeinsame Interessen, Leidenschaft und Ziele. Man muss zwar sicher nicht alles zusammen machen und kann natürlich auch eigene Interessen pflegen, aber eine zu geringe Überschneidung in dem Bereich ist nach meiner Erfahrung ein Hauptgrund für das Scheitern einer Beziehung. Letztlich hilft es ungemein, wenn man intensive Erlebnisse und Zeit zusammen teilt. Oder zumindest die Lebensziele, denen man anderes unterordnet.
Das mit den gemeinsamen Interessen kann ich zu 100% unterschreiben. Es ist für mich neben den selbstverständlichen Punkten wie Anstand, Respekt, Toleranz, Verständnis, Loyalität und Treue eines der wichtigsten Kriterien überhaupt. Gemeinsame Interessen verbinden und führen dazu, dass man gerne Zeit miteinander verbringt und sich auf jeden dieser Momente freut. Wenn jeder sein eigenes Ding durchzieht, weil der andere keinen Spass daran hat, wird der Partner oder die Partnerin schnell austauschbar. Die Sehnsucht nach einem Seelenverwandten wächst und man wird empfänglich. Ich bin meiner Frau so unendlich dankbar, dass sie mit mir meine Hobbies teilt, die gleichen Interessen hat und mir dennoch meinen Freiraum und mich leben lässt, wenn ich mal einen Moment für mich brauche.
Wichtig finde ich, das man in einer Partnerschaft niemals versuchen sollte, den anderen umzuerziehen. Und dem anderen seinen Freiraum lässt. Man muss nicht alles zusammen machen, nur weil man ein Paar ist. Klappt bei uns seit 25 Jahren vortrefflich – da passt keine Hand zwischen mir und meine Frau.
Richtig. Allerdings ist das, wie alles, auch immer ein Balanceakt und eine Frage des Masses. Denn anders herum bedeutet Respekt vor dem Partner ja auch, dass man sich diesem in manchen Punkten auch mal anpasst bzw. einen Mittelweg findet. Ebenso ist persönlich Freiraum wichtig, sollte aber auch nicht absolut sein, sondern eine Ergänzung zur Zeit, die man (gerne!) mit dem Partner verbringt. Denn die Kehrseite des Umerziehens und Einengens ist ja, dass die Beziehung zur losen Zweckgemeinschaft verkommt für die jeweilige Ego-Show. Was dann meist auch nicht lange gut geht.
sich anpassen ist halt aber schon ein komplett anderes paar schuhe, als jemanden umzuerziehen 🙂
@tina: Klar. Aber es ist halt ein Geben und Nehmen in dem Bereich. Wenn der eine zu egoistisch ist oder empathielos ist, um sich ab und zu anzupassen bzw. dem andere zuliebe etwas zu machen, dann ist das m.E. genau so schädlich wie wenn man zwanghaft versucht, den Partner zu ändern. Auch ist es nur ein feiner Unterschied zwischen Hilfe anbieten und positive Impulse geben und „Verändern“ wollen. Dass man z.B. nicht einfach wegschaut, wenn der Partner stark zunimmt, zu viel trinkt, etc. ist ja grundsätzlich begrüssenswert, aber es ist nicht einfach, da eine klare Linie zwischen dem und „Umerziehen“ zu ziehen.
Freiraum zugestehen, in dem alles möglich ist. Freiheiten leben und erotische Experimente allein oder zu zweit geniessen und zulassen. Ist zwar extrem anstrengend am Anfang und braucht viel Vertrauen. Wenn ihrs geschafft habt seid ihr euch so nah wie nie zuvor. Viel Lesen von Deida über Lindau bis Osho zeigt was möglich ist.
Und es geht noch mehr !!
Alles gute Tipps, und schön wenn man sich getrenntes Bad und/oder Schlafzimmer leisten kann. Wirklich kritisch ist jedoch der verborgene Eisbergteil an (teilw unbewussten) Erwartungen, Prägungen&Muster, wenn das unentdeckt auf Autopilot fährt wirds ungemütlich. Auseinandersetzen mit den Herkunftsfamilien finde ich daher wichtig, eine innere Grosszügigkeit&Vergebungsbereitschaft, und die Weisheit rechtzeitig zu erkennen wo Verletzlichkeit nicht mehr von Verbindung zeugt, sondern dass was gewaltig am schieflaufen ist.
„Nie wütend zu Bett gehen“ sehe ich nicht mehr so eng, entscheidend ist eher was man in der Wut macht, welches Kopfkino man anwirft, man damit Weichen zur Entfremdung stellt oder nicht.
ah, und zur persönlichen Legitimation dass das nicht so übel funktioniert, füge ich doch gerne an dass ich mehr als doppelt so lange fest, und dies mehrheitlich sehr gerne, gebunden bin 😀
Danke für die aufrichtigen Worte!
1a Brunhild – in diesen Worten stecken echte Erfahrung. Volle Übereinstimmung. Mit gleicher Legitimation.
🙂 ja ich dachte beim lesen noch: ja kein wunder bin ich geschieden, wir hatten nur ein bad
nie wütend zu bett gehen ist sowieso quatsch. es gibt leute, die sind gar nie wütend. ob die wirklich die besseren beziehungen haben…