Versuch einer offenen Beziehung

Mamablog

Und plötzlich ist Nähe wieder aufregend. Foto: Jacob Ammentorp Lund (iStock)

Leichtigkeit statt Lügen. Leidenschaft, auch mit anderen Männern. Eine offene Beziehung statt Monogamie: Anna (Name geändert) hatte jahrelang danach gestrebt, diese Art von Beziehung leben zu können. Die traditionelle Form engte sie nach all den Jahren mit ihrem Mann zu sehr ein.

Immer wieder hatte sie in der Vergangenheit kurze, heimliche Affären mit anderen Männern gehabt. Jetzt wollte sie ihre Sexualität frei leben und gegenüber ihrem Mann ehrlich sein. Denn mit ihm – ihrer grossen Liebe – wünschte sie weiterhin, zusammen zu sein.

Aber kaum lebten sie eine offene Beziehung, bereute Anna, diesen Weg eingeschlagen zu haben. «Das Ganze war ein grosser Fehler», sagte Anna kürzlich bei einem Treffen mit mir. Vor einem Jahr hatten sie und ihr Mann ihre Beziehung geöffnet. «Wenn ich gerne etwas rückgängig machen würde, dann das», sagt sie. «Oder kannst du mir ein Beispiel einer offenen Beziehung nennen, die funktioniert?» Ich überlege kurz und verneine.

Begehren und begehrt werden

Anna erzählt vom Versuch, ihre klassische Paarbeziehung in eine offene zu wandeln. Seit fast zwanzig Jahren schon ist sie mit ihrem Mann zusammen, und sie findet noch immer, dass sie als Eltern «eine gute Falle» machen. «Die Familie und die zwei Teenagerbuben sind uns beiden das Wichtigste», sagt sie. Als Paar jedoch hätten sie sich auseinandergelebt. «Wir sind Freunde und wir lieben uns auf eine Art noch immer, doch das Körperliche, die gegenseitige Anziehung, die ist weg. Wir sind längst kein Liebespaar mehr.»

Vor fünf Jahren begann Anna, sich in Affären auszuleben. Sie genoss es, begehrt zu werden und selbst zu begehren. Sie war Anfang vierzig, ging wieder aus, lernte Männer kennen, übte sich in der Liebeskunst Tantra, traf sich mit einer Affäre auch mal in einem Hotel. Sie fand ihr Leben wieder aufregend und blühte auf. Ein schlechtes Gewissen hatte sie deswegen nicht, sagt sie, aber die damit verbundene Geheimnistuerei begann sie zunehmend zu stören. Mit ihrem Mann hatte sie nie darüber geredet. Bis sie sich vor einem Jahr ein Herz fasste und ihm von ihren Affären, ihrem Verlangen und ihrer Lust erzählte. Und dass sie fortan eine offene Beziehung führen wolle.

Ihr Mann brach zusammen. Er konnte nicht fassen, was sie da tat und von ihm verlangte. Für ihn war ihre Beziehung bis anhin gut gewesen, er hatte nichts vermisst. Aber weil er Anna auf keinen Fall verlieren wollte, willigte er letztlich ein, die Beziehung zu öffnen, sprich: andere Sexpartner zuzulassen.

Auch die Kinder sollten davon wissen

Anna war erleichtert. Sie dachte, sie seien damit einen Schritt weiter gekommen, hätten quasi eine höhere Beziehungsebene erlangt. Sie irrte sich. Der sexuelle Freipass machte die Sache erst recht kompliziert: Der misstrauische, verletzte Blick jedes Mal, wenn sie sich schminkte, oder auch nur für kurze Zeit aus dem Haus ging. Seine bissigen Kommentare am nächsten Morgen nach einer langen Partynacht. Nicht zuletzt die plötzlich fragenden, ja, verurteilenden Blicke der Schwiegereltern und der engsten Freunde, wenn sie ihr begegneten. Es war eine Bedingung ihres Mannes gewesen, dass sie die Familie (inklusive Teenager) und die Vertrauten in ihre neue Beziehungsform einweihten: Wenn sie schon mit offenen Karten spielen wollten, dann richtig.

Anna bekam zu spüren, wie ihre Liebsten ihr Verhalten wahrnahmen: Statt von Ehrlichkeit und Offenheit zu sprechen, wie Anna es tat, redeten sie von Egoismus und Empathielosigkeit. Ihr «Männerverschleiss» und ihre Untreue hätten ihr Umfeld enttäuscht, verletzt und vor den Kopf gestossen, sagt Anna. Ihr Mann war «emotional versteinert» und sie selbst fühlte sich in eine schmuddelige Ecke gedrängt. Ob der Entscheid einer offenen Beziehung gut gewesen sei? «Ich denke nicht.»

Ein Tantra-Kurs soll helfen

Um eine offene Beziehung zu leben, müssten beide Partner diese Form uneingeschränkt wollen, sagt sie. «Sie müssen fähig sein, Liebe von Sex zu unterscheiden. Zudem sind eine offene Kommunikation und Vertrauen die Basis.» Das sei bei ihnen von Beginn weg nicht gegeben gewesen: Wie sollte ihr Mann ihr auch vertrauen, wenn sie ihn davor betrogen hatte?

Ein paar Wochen nach unserer Begegnung schreibt mir Anna, sie und ihr Mann wagten einen Neuanfang. Eine Paarberatung und ein gemeinsamer Tantra-Kurs sollen dabei helfen. Kurz darauf lese ich in einer Ausgabe der Zeitschrift «Nido» ein Zitat von Dr. Ruth Westheimer, der weltbekannten, schon 98-jährigen Sextherapeutin, das ich treffend finde. Sie sagt: «Sex ist nicht die natürlichste Sache der Welt. Er kommt auch nicht automatisch mit dem richtigen Partner. Man muss um Abwechslung kämpfen!»

Lesetipps:

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142 Kommentare zu «Versuch einer offenen Beziehung»

  • Leser sagt:

    Ich fasse zusammen: Die Frau hat betrogen, fand es nicht sooo cool dauernd ein schlechtes Gewissen haben zu müssen und wollte deshalb dann eine einseitig offene Beziehung. Und da fragt man sich wie Unmenschen aus ihrem Umfeld das als egoistisch bezeichnen können?
    Nei aber au….

  • Ralphi sagt:

    Was für ein toller und lebensnaher Artikel der für einmal die ganze Wahrheit an den Tag bringt über ein Tabu, dass man anscheinend in unserer immer noch kleinkarierten bürgerlichen Welt nicht fähig ist zu kommunizieren.

  • Karl von Bruck sagt:

    Dass es funktionieren kann, beweisen die Bonobo. Die – im Artikel nicht erwaehnte – Wurzel des Problems, ist die Sesshaftung des frueher freien Jaegers und Sammlers Mensch in die Landwirtschaft. Mit der Eigentumsheiligung der beackerten Flaechen und Frauen. Anstatt artgerecht kanalisiert wurde das Grundbeduerfnis Sex monopolisiert. Diese widernatuerliche Entwicklung wurde durch die Bibel und den Koran zementiert. Wobei sich nebst (anderen) Einluss-Reichen gerade die Kleriker selektive Ventile natuerlicher Befriedigung des Naturtriebes Sex zu beschaffen wussten und wissen (Wasser predigen und selber Wein saufen). Erst die saekularen Staaten Preussen (spaeter D), F und die Tuerkei brachen die Macht der Theokraten und das Monopol fuer alle auf. Und krebsen jetzt retheokratisiert zurue

  • Andreas Kaufmann sagt:

    „Sex gehört in die Ehe!“
    Das hört sich zwar altmodisch und moralisch an, doch hat immer noch seine Berechtigung. Klar finde ich es gut, dass man heute einen schwangeren Teenager nicht mehr ächtet, als hatte sie Aussatz. Doch der „freiezügige“ Umgang mit Sexualität hat grosse soziale und wirtschaftlich negative Folgen:
    – Geschlechtskrankheiten werden verbreitet
    – Ungewollte Babies aus Seitensprüngen werden getötet
    – Alleinerziehende Mütter sind oft auf Sozialhilfe angewiesen
    – Beziehungen zerbrechen, was viele an den Rand der Armut bringt
    – Grosses seelisches und emotionales Leid für Scheidungskinder
    Das sind nur einige negative Auswirkungen, die man billigend in Kauf nimmt, nur um seine Lust zu befriedigen. Etwas mehr Zurückhaltung bitte, denn am Ende bezahlen andere die Zeche!

    • Widerspenstige sagt:

      Solange der Satz Gültigkeit hatte ‚Sex gehört in die Ehe!‘, wurde vorwiegend deswegen geheiratet mit kirchlichem Segen ‚Seid fruchtbar, mehret Euch und machet Euch die Erde untertan…!‘. Das hat sich inzwischen als Trugschluss herausgestellt für sehr viele unglücklich Verheiratete. Deshalb der ‚Versuch einer offenen Beziehung‘ das Thema wieder in den Fokus rückend.

      Was Sie da auflisten wie Geschlechtskrankheiten, ungewollte Schwangerschaften bzw. Abtreibungen, alleinerziehende Mütter wie auch zerbrochene Beziehungen und deren Folgen für Kinder gibt es kaum wegen mehr sexueller Freiheiten. Diese Folgen werden nun öffentlich gemacht durch Multimedia. Früher wurde darüber mehr geschwiegen und gelitten, bis Frauenrechtlerinnen der Kragen platzte! Hören Sie doch auf!

  • Ricardo Dominguez sagt:

    „Es war eine Bedingung ihres Mannes gewesen, dass sie die Familie (inklusive Teenager) und die Vertrauten in ihre neue Beziehungsform einweihten: Wenn sie schon mit offenen Karten spielen wollten, dann richtig.“. Das hätte sie nicht akzeptieren sollen. Mit offenen Karten gegenüber dem Ehemann ist i.O. Aber was geht das alles die Schwiegereltern, die Freunde an? Das ist Tribalismus.

    • mila sagt:

      Nun ja, hätte sie es nicht akzeptiert, und wäre es zur Trennung gekommen, hätten es ohnehin alle erfahren. Die Pistole auf der Brust ist in meinen Augen nie eine sonderlich gute Idee in einer Beziehung, aber die erste, die sie angesetzt hat, war sie. Irgendwo muss man dann auch mit den (Gegen-)Forderungen anderer leben.

      Aber ganz grundsätzlich frage ich mich, ob hier die Liebe gewahrt werden sollte – oder nicht die Gewohnheit. Wer liebt, handelt anders. Beidseits.

      • mila sagt:

        Und nein, ich meine damit nicht, dass Liebe und eine offene Beziehung nicht vereinbar wären. Ich meine die Vorgeschichte, und die Art und Weise, wie es nach der ‚Öffnung‘ lief.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Wie handeln denn Liebende? Ehrlich gesagt finde ich hier eine Ferndiagnose nicht wirklich sinnvoll. Aber ich möchte doch festhalten, dass offenbar trotz aller Verfehlungen jederzeit beide an der Beziehung festhalten möchten.
        Während Sie eigentlich immer wieder darauf hinweisen, dass Sie sich unter diesen oder jenen Umständen kompromisslos trennen würden, weil Sie keine Basis für die Beziehung mehr sehen würden. Was schon nicht der Idee des „bis dass der Tod euch scheidet“ entspricht, und auch nicht dem „in guten wie in schlechten Zeiten.

      • mila sagt:

        ‚In guten und in schlechten Zeiten‘ finde ich einen wunderbaren und wichtigen Gedanken – wenn zwei bereit sind, die Beziehung zu gestalten, und zu pflegen. Dem Gemeinsamen, in der fortwährenden Gestaltung, Priorität einzuräumen. ‚Bis dass der Tod uns scheidet‘ finde ich einen denkbar schlechten Ansatz, wenn dies nicht der Fall ist.

        In meiner gescheiterten Ehe hätte ich mir so bis zum Grab anhören müssen, ich sei nicht mehr diejenige, die ich einmal war (und ich solle doch wieder diese werden). Menschen wie Beziehungen wachsen, ändern sich, und manchmal wachsen sie (selbst bei vorhandener Liebe) in eine un-vereinbare Richtung. Dann bedeutet Liebe mitunter auch, loslassen zu können. Liebe hat viele Gesichter, einzig in der Verhärtung der Eigenposition kann ich sie nicht erkennen.

      • mila sagt:

        Aber verraten Sie mir doch Ihrerseits, was Sie überhaupt diskutieren wollen (respektive, wozu es einen Blogbeitrag braucht), wenn Fremdeinschätzungen unangebracht sind? Soweit ich weiss, teilen wir hier unsere Meinungen zu bestimmten Sachverhalten. Wenn wir etwas einfach nur abnicken wollen, brauchen wir uns nicht dazu zu äussern. Dann können wir es wie gegeben stehen-lassen.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Fremdeinschätzung heisst für mich hier zu entscheiden, wie die Gefühlswelt der zwei Beteiligten aussieht, die wir nicht kennen und von denen wir wenig wissen.
        Auf einer allgemeinen Ebene kann man aber doch sehr gut diskutieren.
        Zum anderen: Mir ist einfach schon mehrfach aufgefallen, wie Sie zwar immer dafür plädieren, in der Beziehung gegenseitig die Bedürfnisse zu achten und überhaupt wertschätzend miteinander umzugehen. Sie aber gleichzeitig immer wieder darauf hinweisen, dass man sich in dieser oder jener Lage besser trennen würde.
        Das erfolgt, wenn wir schon von Macht reden, immer aus einer gewissen Position der Stärke hinaus. Und ist eben nicht unbedingt ein Bekenntnis dazu, die Beziehung auch zu einem mal höheren Preis halten zu wollen.

      • Carolina sagt:

        Das halte ich für ausgesprochen unfair, SP. Denn Du bist doch immer wieder derjenige, der (auch hier und damit beantworte ich auch Deine Antworten auf mich unten), wenn Dir eine Einschätzung fremd vorkommt/nicht genehm/nicht logisch (!), Dein obiges Argument herausholt, dass uns eine Ferndiagnose nicht zustehe. Ja, was denn nun?
        Wollen wir jetzt wieder ewig in die letzten Moleküle der Semantik vordringen, bevor wir eine Diskussion führen? Nutzt doch wirklich niemandem was!
        Aber was wir vielleicht endlich alle mal verstehen sollten, ist, dass wir alle nicht den totalen Rundumblick haben, nicht dieselbe Biografie, nicht dieselben Ansprüche, nicht dieselben Werte. Auch Menschen mit hoher Empathie können sich nicht unbedingt in Situationen hineinversetzen, die sie sich für sich selber

      • Carolina sagt:

        /2 nicht vorstellen können. Also legen wir mit jeder dieser Diskussionen unsere eigenen Erfahrungen/Werte/Haltungen auf den Tisch, in gekürzter, leicht verfälschter Form. Sowie diese Frau, um die es im Blog geht.
        Es gibt also nie, nie, nie eine einzige richtige Antwort, ausser vielleicht der einen, die einem auch auf die Nerven geht, dass man alles tolerieren muss, was anderen nicht schadet. Ist ein Thema aber zur Diskussion gestellt, musst Du akzeptieren, dass auch Du nicht das letzte Wort dazu haben wirst; dass Dein Insistieren darauf, dass es eine einzige, allgemeingültige Antwort geben könnte, nicht besonders förderlich ist.
        Ganz ehrlich: war spannend, das zu diskutieren, aber mir reicht es jetzt mal wieder.

      • mila sagt:

        Sicher, Selbstaufopferung halte ich für ungesund. Und auch nicht für ein gutes Vorbild. Aber: Man kann in einer Beziehung in Kontakt bleiben, oder man kann sie ‚schleifen‘ lassen. Und selbst wenn man in Kontakt bleibt, kann es sein, dass man sich auf eine Weise (weiter-) entwickelt, die irgendwann nicht mehr zum anderen passt. Gerade, wenn man sich in sehr jungen Jahren kennengelernt hat. Früher starb man, heute hat man noch vierzig, fünfzig Jahre vor sich. Frage: will man die dann gemeinsam unzufrieden verbringen? Oder dem anderen und sich eine neue Chance geben. Dies sehr allgemein formuliert. Der vorliegende individuelle Fall scheint mir verfahren, aber ja, letztlich zählt mein Eindruck nicht. Leidensbereitschaft ist ebenfalls individuell gelagert. Meine hat(te) Grenzen.

      • mila sagt:

        Carolina: Bevor wir zu unseren Werten kommen, schätzen wir doch erst einmal eine dargestellte Situation – aus unserer Warte – ein. Darauf basierend legen wir unsere Meinung dazu dar. Wo es für mich spannend wird: wenn jemand einen völlig anderen, womöglich konträren, Standpunkt darlegt, den ich mir so evt. noch nie überlegt habe. Der meinen Horizont entsprechend weitet. Aber im allzu Abstrakten, Un-Personalisierten findet ein solcher Meinungs-Austausch nicht statt. (Ein therapeutisches Setting ist etwas gänzlich anderes, im Vergleich. Ich musste daher bei ‚Ferndiagnose‘ doch ein bisschen schmunzeln, wenn wir es schon von Semantik haben.)

      • Sportpapi sagt:

        @caro: Worauf bezieht sich das unfair? Bei der Ferndiagnose ging es um die Aussage, das könne doch nicht Liebe sein. Irgendetwas ist es aber, denn offenbar wollen beide, und wollten immer, die Beziehung weiterführen.
        Und mein Insistieren ging nicht in die Richtung, dass es eine allgemeingültige Lösung geben sollte. Sondern im Gegenteil. Dass wir nicht dadurch, dass wir möglicherweise eine falsche Grundannahme treffen, mögliche Lösungswege ausklammern.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Ich weiss nicht, ob es um Selbstaufopferung und um Leiden geht. Beziehungsweise das ist ja auch in ein Verhältnis zu setzen mit den Erwartungen, die man hat.
        Für mich macht es einfach einen Unterschied, ob man grundsätzlich immer Lösungen in der Beziehung sucht, suchen muss, weil die Trennung eigentlich keine Option ist. Oder ob in jeder „Verhandlung“ der zwei Partner mitschwingt, dass man ja auch gehen könnte. Ohne dass ich hier Ihnen diese Leichtfertigkeit unterstellen möchte.
        Aber wieder einmal: wegen sexuellen Problemen möchte ich eigentlich nie eine sonst gute Beziehung beenden müssen. Das bedingt aber, dass die Probleme von beiden Seiten anerkannt werden und nach Lösungen gesucht wird. Was ich nicht für selbstverständlich halte.

      • mila sagt:

        Sehen Sie, so weit liegen wir gar nicht auseinander. Ich denke auch, dass man -zumindest – sexuelle Probleme lösen könnte, wenn beidseitiger Wille vorhanden ist. Vielleicht scheitert man im ersten Anlauf (hier mit der offenen Beziehung), vielleicht klappt etwas anderes (hier der gemeinsame Tantrakurs). Aber wenn Positionen sich verhärten, und beide im Grunde Maximalforderungen an den anderen stellen (‚gib Du Deine Position auf‘), dann entsteht daraus ein Kreislauf an Ressentiments. Und leider kenne ich (abschreckende) Beispiele von (älteren) Paaren, wo dies der Fall ist, und von Liebe nichts zu spüren ist. Nur von einer Art der Notwendigkeit des Zusammenlebens. Gerade gestern: Frau feiert den 60. Geburtstag, Mann erscheint nicht zum Essen – das Treffen mit dem Kumpel ist wichtiger.

      • mila sagt:

        So etwas finde ich traurig, weil ich darin noch nicht einmal Zuneigung und Respekt erkennen kann. Auf der anderen Seite: ich muss nicht damit leben. Mir bleiben nur meine Fragen, weshalb andere Menschen es tun, und mein Wille und Bestreben, meine Beziehung anders zu gestalten. Wenn Sie so wollen, geht es also zuletzt um Denkanstösse für mich, wenn ich über ein solches Thema nachdenke und diskutiere.

      • gabi sagt:

        Ich komm da nie mit:

        „Das bedingt aber, dass die Probleme von beiden Seiten anerkannt werden und nach Lösungen gesucht wird. “

        Ja, sicher.

        Aber wenn´s ja darum geht, jemand ANDEREN zu begehren, dann schleckt mir das auch keine Tantramassage weg. Und wenn der oder die Andere genau das auf keinen Fall will, dann ist´s ab dann sowieso aufm absteigenden Ast. Selbst wenn er oder sie es sich nun nicht einmal traut umzusetzen. Aber genau an dem auch wieder „leidet“; bzw. sich eingeengt fühlt.

        Da lob ich mir dann doch eher ein gepflegtes „Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss“, bzw. zu verhindern, dass dieses Wissen zum Partner gelangt.

        Birgt andere Risiken. Klar.

        Aber wir sind und bleiben Menschen. Und – nein – : Reden ist NICHT immer die Lösung.

  • Marc Heusser sagt:

    Länger mit dem selben Partner/Partnerin – und trotzdem Feuer? Eine Möglichkeit hier: http://www.AnziehungLiebeIntimität.ch, damit das Feuer wieder brennt. Für Einzelne und Paare jeder Orientierung. Von erfahrenem Paartherapeuten 🙂

  • Therese M. sagt:

    Wir leben eine offene Beziehung. Mein Partner und ich sind seit 20 Jahren zusammen und haben Kinder. Wir teilen eine tolle Sexualität und dann teilen wir bestimmte Aspekte dieser eben auch nicht. Ausserdem haben wir nicht gleich häufig Lust auf Sex.
    Jetzt haben wir seit einigen Jahren das Übereinkommen, dass wir uns klar und offen abgesprochen mit anderen Menschen für sexuelle Erlebnisse treffen. Wir haben klare Regeln vereinbart miteinander, was für den jeweils anderen lebbar ist und was nicht (z.b ungeschützter Verkehr ist ein Tabu).
    Das ist alles nicht nur einfach und auch wir müssen uns mit unserer Eifersucht auseinandersetzten und immer wieder miteinander reden. Aber schlussendlich ist unsere Beziehung vorangekommen, unsere gemeinsame Sexualität hat sich erfreulich entwickelt.

  • ririreissverschluss sagt:

    Es gibt viele Vorurteile betreffend gelebter Sexualität. In einigen Ländern (ich war noch nicht in allen davon), wo die islamische Religion vorherrscht beispielsweise, ist es selbstverständlich, dass die Frau und der Mann über die gleiche sexuelle Potenz verfügen. Und insbesondere der Mann, legt viel Wert darauf, auf die Frau einzugehen, weil er um die Potenz der Frau weiss und genauso darum weiss, dass Frauen in sexueller Hinsicht anders sind als Männer.
    Und darum geht es meiner Meinung nach. Die Lust und das Potential ist geschlechterunabhängig. Aber der Umgang miteinander, Frau und Mann, was, wie, wann, wo, den Respekt vor der gleichwertigen Lust nach Sex und Begegnung, den haben wir vielleicht in unserem Alter und als Schweizer nie kennen gelernt.

  • ririreissverschluss sagt:

    Ich denke, ich bin im selben Alter, wie viele KommentarInnen hier. Also zwischenn 50 und 70. Was ich nicht verstehe, wie kommen manche auf die Idee, dass für Frauen Sexualität nicht genauso wichtig ist, wie für Männer? Das Bedürfnis danach ist bei beiden Geschlechtern im selben Masse vorhanden, resp. ist geschlechterunabhängig. Die Art und Weise, die Häufigkeit ist nach Individuum differtent, hat aber nichts mit dem Geschlecht zu tun. Ich denke eher es hat mit unserer schweizerischen Kultur zu tun und mit der reformierten Kirche insbesondere. Ich bin viel gereist und reise heute noch viel. Und ich stelle immer wieder fest, dass in anderen Kulturen die sexuelle Pontenz und der Wunsch nach sexueller Vereinigung bei beiden Geschlechtern gleich gross ist. Und das prägt diese Kulturen.

  • Widerspenstige sagt:

    Das Blatt dreht sich, viele Frauen tun immer öfters, was viele Männer schon ewig tun. Ob das modern ist oder gar erwachtes Selbstbewusstsein
    emanzipierter Frauen, sei zur Diskussion gestellt. Dieser Typus Mensch fühlt sich eingeengt in einer monogamen Beziehung und reisst deshalb aus in fremde Betten. Sie brauchen diesen Kick.

    Da darf man sich fragen, ab wann der Fremdgeher es beichten soll und wann er es besser lassen sollte. Sind minderjährige Kinder in so einer Beziehung, dann gibt es keine Ausreden: offenes Gespräch führen mithilfe einer Paartherapie. Selber Ausharren und sich Durchmogeln ist mE nur in speziellen Fällen sinnvoll (zB schwere Krankheit/IV-Fall, psychische Überforderung, Machtgefälle).

    • andere Tina sagt:

      @Widerspenstige: Ja, manche Leute meinen, den Kick von offenen oder vielen Beziehungen zu brauchen. Ich denke aber, dass solche Leute nicht heiraten sollten, denn Ehen in europäischen Gesellschaften sind nun einmal monogam. Wenn man dagegen keine Partnerschaft eingeht, kann man ja tun, was man will. Mir kommen offene Beziehungen wie eine seltsame Ausrede vor: So, als suche man Absolution, noch bevor man Sex mit jemand anderem als dem Ehemann/-frau hat.

    • Brunhild Steiner sagt:

      @Widerspenstige

      das mit dem durchmogeln in speziellen Fällen verstehe ich nicht ganz, alles was Sie aufzählen schreit doch geradezu nach Unterstützung von aussen und nicht einem alleine-ausharren und sich, mit welchen Massnahmen auch immer, durchmogeln?

    • Reto Stadelman sagt:

      Die Frage für mich ist, warum Menschen „dieses Typus“ überhaupt eine feste Beziehung anstreben. Sollen sie ihren polygamen Lebensstil mit anderen die den wollen ruhig ausleben. Menschen die eine monogame Beziehung wünschen ins Unglück zu stürzen ist nicht fair.

    • Widerspenstige sagt:

      Das Leben an und für sich ist selten fair, Menschen ändern sich im Verlauf ihres Lebens. Wer das verneint, hat sich aufgegeben oder lebt nicht sein gewollt eigenes Leben u nennt sich dann gelebt werden im Sinne von ‚das macht man nicht‘. Der Alkoholiker weiss auch nicht genau, ab wann er es hätte bei einem Glas belassen sollen und wann er die Grenze überschritten hat. Im Nachhinein ist jede/r klüger und verpasst den Augenblick, die richtige Türe zu öffnen bzw. zu schliessen.

      Brunhild, ich meinte damit nicht fremde fachliche Hilfe ausschlagen, sondern in so einer schwierigen Situation ausharren. Auch mit psychologischem Beistand ist der sexuelle Notstand nicht aufgehoben für den gesunden Partner. Soll da völlig selbstlos verzichtet werden oder wäre sich ‚durchmogeln‘ nicht besser?

      • Leser sagt:

        „Das Leben an und für sich ist selten fair“ Wieso heulen sie dann hier regelmässig rum wie „Unfair“ sie doch aufgrund ihres Geschlechts behandelt wurden/werden?
        Achsooo das ist dann natürlich wieder etwas anderes 😉

  • Carolina sagt:

    SP: ‚Ausserdem ist es meist ja einfach umgekehrt. Eine/r will Sex, bekommt weniger als gewünscht, und soll damit zufrieden sein, weil nicht zu ändern… Es ist doch immer ein Aushandeln, und nicht immer sind in allen Punkten beide letztlich gleich glücklich.‘
    Da sind wir ja wieder beim Thema 😉
    Aber Du hast natürlich Recht, es ist ein Geben und Nehmen in der Beziehung und nicht immer können beide gleich glücklich sein mit dem (wenn überhaupt) gefundenen Kompromiss.
    Aber: um überhaupt erst einen Kompromiss bzw eine Beziehung auf Augenhöhe zu erreichen, steht eben immer noch der jahrelange Betrug im Raum. Das halte ich für ein riesiges Problem – ich möchte nicht von einem geliebten Menschen so betrogen werden (übrigens sind die Fälle Legende, in denen der/die Betrogene glaubhaft

    • Carolina sagt:

      /2 versichert, nicht mal den Hauch einer Ahnung gehabt zu haben), an dem ich ja jetzt auch noch sehe, dass er/sie nicht den Mut bzw die erwachsene Haltung hatte, den Mund aufzumachen und zu seinen Bedürfnissen zu stehen.

    • Sportpapi sagt:

      @Caro: Den jahrelangen Betrug halte ich nicht für das Wesentliche. Wie du weisst bin ich auch nicht für Ehrlichkeit in diesem Bereich.
      Man betrügt, und sollte selber damit leben können, und nicht einfach das Problem dem Partner überwälzen.
      Bleibt eine Frau, die sich sexuell ausleben möchte, und das unmissverständlich kommuniziert. Ich sehe nicht, wie sie diesbezüglich zu diesem Zeitpunkt korrekter handeln könnte. Und ich sehe die Machtfrage bei den verfügbaren Informationen nicht. Beide wollen ja letztlich die Ehe bewahren. Er kann dennoch ja oder nein sagen, oder einen Gegenvorschlag machen.

      • Carolina sagt:

        Aber das ist doch das eigentliche Problem, SP: ich bin übrigens auch der Meinung, dass Beichten beim Fremdgehen unter Umständen ein Fehler sein können.
        Aber diese Frau hier hat keinesfalls klar und unmissverständlich ihre Bedürfnisse kommuniziert: sie hat sie zuerst ausgelebt, dann aber beschlossen, sich, wenn irgend möglich, den Füüfer und das Weggli zu sichern. Und das ist einfach dem Partner gegenüber unmöglich. Es zeugt für meine Begriffe nicht von Charakterstärke, sondern vom Gegenteil.

      • Sportpapi sagt:

        @Caro: Du verbeisst dich da nach wie vor in den Betrug am Partner. Aber das ist doch nicht wirklich das Thema.
        Doch, ansonsten sehe ich da klar Ansagen.
        Mit Charakterstärke verbindet man in diesem Zusammenhang eigentlich meist Verzicht, das Zurücknehmen der eigenen Bedürfnisse. Ob das immer richtig ist?
        Und jetzt mal ernsthaft, bei den wenigen Infos die wir haben: Nie würde ich meine Frau allein in einen Tantra-Kurs lassen, wenn mir etwas an ihr liegt. Nicht aus Angst, sondern weil man da doch dabei sein möchte.

      • Carolina sagt:

        Sehe ich nicht so, ich verbeisse mich nicht. Gern nochmal: nicht der Betrug ist das wesentliche, sondern der jahrelange (!), dann eine Beichte (um ihm weiterzuhelfen, der Ehe oder doch, weil sie dann die Gewissensgebisse plagen?) und dann auch noch dieser Eindruck (natürlich können wir nur das diskutieren, was uns an Material gegeben wurde), dass sie dann das Füüfer und s’Weggli will (die Familie/den Mann zu halten, aber zu ihren Bedingungen).
        Die allermeisten Menschen, die ich kenne und behandle, würden sich von einem long-term Betrug dieser Art kaum mehr erholen. Viele werden mit einem one-night-stand fertig, führen ihre Beziehung fort, aber diese Art? Nein.

      • Sportpapi sagt:

        @Caro: Das ist doch der Punkt. Die meisten Menschen würden diesen Betrug niemals akzeptieren, und sich umgehend trennen. Nun war das hier aber nicht der Fall, beide wollten die Beziehung fortsetzen.
        Dann beginnt ein neues Kapitel, in dem wieder auszuhandeln ist, wie die Regeln sind. Und da haben eben beide Seiten ihre Bedingungen deutlich gestellt. Ob Raum für einen Kompromiss da war, ist offen. Ebenso, wie dieser hätte aussehen können.
        Klar wollte sie den 5er und das Weggli, weil das Weggli ihr offenbar zu wenig war (und ein grösseres nicht erhältlich?). Daran finde ich per se noch nichts Verwerfliches. Die Alternative hätte offenbar für beide einen Verlust bedeutet, denn sie nicht wollten.

  • Fritz sagt:

    Egoismus pur von A bis Z auf den Schultern der Familie. Läck, ist das eine *******-Tante… Mit so jemandem kann man ja nicht zusammenleben. Meine Güte!

  • Andrea sagt:

    Schon die Tatsache, dass der Ehemann die Bedingung stellt, dieser sehr intime Teil der Beziehung sei mit dem ganzen Umfeld inkl. den Kindern zu teilen, zeigt, dass er überhaupt nicht wusste wie mit der ungewollten Situation umzugehen. Vermutlich erhoffte er sich daraus, dass seine Frau sich damit doch dagegen entscheidet oder falls nicht, sie für das, was sie ihm antut durch die Missbilligung des Umfelds bestraft wird.

    • Hans Hasler sagt:

      Ich denke auch, dass da in erster Linie Ratlosigkeit dahinter stecken dürfte. Mit der Hoffnung, dass das eine Veränderung bewirkt. Nicht besonders zukunftsträchtig.
      Nur: Was würden Sie denn in so einer Situation tun? Wenn nach 20 Jahren Beziehung Ihr Ehemann auf einmal gesteht seit Jahren fremdzugehen und nun fordert, dass die Beziehung „offen“ sein soll? Dem Mann ist da zu gute zu halten, dass er nicht einfach aufgibt….

  • Michael sagt:

    „Aber weil er Anna auf keinen Fall verlieren wollte, willigte er letztlich ein“
    Meine Güte, was für ein Betamännchen. Annas Mann scheint keinen Funken Selbstachtung zu haben. Auf Frauen wirkt das natürlich nicht gerade sexy.

    Aber gut, vielleicht hat er auch nur berechnet, wieviel Unterhalt und Alimente er bezahlen müsste.

  • beatrice sagt:

    ich war in einer aehnlichen situation mit meinem ex-mann. ich dachte ich koennte die beziehung irgendwie retten weil ich anfangs den mut nicht hatte einen strich zu ziehen.
    ich schlug offene beziehung vor, damit ich quasi ohne schlechtes gewissen sex auswaerts haben konnte. ich muss dazu sagen dass mein ex praktisch keine lust hatte auf sex.

    er willigte nicht ein. ich versuchte treu zu bleiben. war einfach nur todungluecklich und total ausgetrocknet. mir fehlte aber weniger der sex selber, sondern das begehrt-werden. ich habe mich dann getrennt. das war vor fast 10 jahren.

    ich bin heute in einer gluecklichen partnerschaft. eine offene beziehung koennte ich mir nicht mehr vorstellen. und nur weil man eine beziehung retten will, diese zu oeffnen, macht sie definitv kaputt!

    • Sportpapi sagt:

      Definitiv?
      Das lese ich aus Ihren Erfahrungen aber nicht heraus. Andererseits frage ich mich, ob man dem „offene Beziehung“ sagen sollte, wenn es doch darum geht, dass vor allem eine Seite sich auswärts ausleben kann. Was ich, nebenbei, nicht falsch finde, wenn der andere nicht mehr möchte. Vielleicht hilft das ja beiden – und damit der Beziehung.

      • Carolina sagt:

        Dann muss das aber auf den Tisch, SP. Es geht doch einfach nicht, dass nach Jahren der Desillusionierung der eine um die Ecke kommt und plötzlich eine offene Beziehung fordert – die in dem Fall genau das ist, was Du beschreibst.
        Es gibt ja in jeder Beziehung Zwischenschritte und auch, wenn man, wie die meisten Menschen, mal eine Weile alles hat schleifen lassen, ist dann aber auch irgendwann wieder der Punkt erreicht, wo man für seine Bedürfnisse einstehen muss, ja sie erst mal formulieren muss. Es dürften in einer langjährigen Beziehung doch so einige aus allen Wolken fallen, wenn der Partner plötzlich mit einer offenen Beziehung kommt.
        Beatrice, Sie haben meinen Respekt. Manchmal dauert so eine Entscheidung, aber Sie haben sie getroffen und leben damit.

      • Sportpapi sagt:

        @Caro: Lassen wir doch das Fremdgehen mal weg. Bleibt noch eine Beziehung, in der offenbar nicht mehr viel auf körperlicher Ebene stattfindet, sie aber (sicherlich nicht heimlich) Tantra-Kurse besucht. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das nie ein Gesprächsthema war. Und wenn doch, dann weil beide nicht darüber sprechen konnten oder wollten.
        Natürlich fällt man dann aus allen Wolken, wenn der Partner plötzlich eine offene Beziehung wünscht, wo man es sich doch so bequem eingerichtet hat. Aber letztlich ist es doch genau das: das Formulieren von Bedürfnissen.
        Man könnte ja auch versuchen, einen Gegenvorschlag zu machen. Aber dazu müsste man sich dann aus seiner Wohlfühlzone bewegen.

      • Carolina sagt:

        Merkst Du was, SP? Wir sind uns eigentlich völlig einig.
        Dieses aus der Wohlfühlzone kommen ist aber sehr vielen Menschen nicht gegeben – im Gegenteil: manche machen es nie, die meisten müssen schon sehr leiden, bis sie es tun.
        Mir ist nicht das Fremdgehen wichtig, sondern die Beichte und Forderung, dass er bei der ach-so-offenen Beziehung mitmache.

      • Sportpapi sagt:

        @Caro: „Mir ist nicht das Fremdgehen wichtig, sondern die Beichte und Forderung, dass er bei der ach-so-offenen Beziehung mitmache.“
        Was wäre denn dein Vorschlag, wie sie es hätte machen sollen in dem Moment?

      • Carolina sagt:

        Ihr Herz einschalten? Sich überlegen (hoffentlich legt der avisierte Paartherapeut das mal auf den Tisch), wie sie wohl selber fühlen würde angesichts solcher Umstände? Für sich selber die Frage stellen, was will ich eigentlich? Sind das u.U. Maximalziele? Gebe ich genug in dieser Beziehung oder neige ich dazu, die Nehmende zu sein? Was wäre der persönliche Preis einer Entscheidung?

      • Sportpapi sagt:

        @Carolina: Vielleicht wurde all dies ja bedacht und besprochen.
        Wir haben das ja beim letzten Mal gesehen. Da haben sich Leute einfach getrennt, weil der Sex in der Beziehung ihnen nicht gut oder nicht häufig genug war. Ist ja auch nicht besser.
        Sich in das Gegenüber einfühlen ist sicher gut. Aber es ist dann eben eine Charakterfrage, ob man dann die eigenen Bedürfnisse, oder die des Gegenübers höher gewichtet. Man will ja dem anderen nicht weh tun, und nimmt sich deshalb immer wieder zurück.
        Das macht Sinn, solange man damit leben kann und zufrieden ist. Gerade weil man vielleicht auf anderer Ebene profitiert.

  • Roman Günter sagt:

    Ist der hygienische und medizinische Aspekt kein Thema bei dieser Diskussion?

    • Urs sagt:

      Kluge Frage. Nein, natürlich ist er es bei den meisten nicht. Es gibt ja sogar Krankenschwestern und Ärztinnen, die sagen, die Durchseuchung mit Krankheiten sei nicht so gross, dass die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung bedeutend sei. Selbst erlebt, solche Dumpfköpfinnen. (PS. Nein, ich habe dann nicht mitgemacht.)

  • Roger sagt:

    Interessant, wie das Verhalen rationalisiert wird. Was „eine höhere Beziehungsebene“ ist, muss doch das Paar gemeinsam definieren. Es zeugt doch von erheblichem Paternalismus diese Kompetenz nur für sich selbst in Anspruch nehmen zu wollen. Quasi, sie ist die Beziehungskompetente, welche die Beziehung auf eine höhere Ebene bringen möchte, ihr Mann ist aber zu unwissend, um dies nachvollziehen zu können. Ich glaube mit ihrer Herangehensweise und bevormundenden Art hat sie eben genau bewiesen, dass sie wenig Kompetenzen in diesem Bereich hat. Sie sieht das natürlich ganz anders (wahrscheinlich, dass Frauen generell besser Wissen, wie eine Beziehung auszusehen hat d.h. beziehungskompetenter sind) und ist über die Reaktionen der anderen erstaunt. Fast schon tragisch.

  • Marcel S. sagt:

    Wie soll dies funktionieren wenn die Dame Ihren Mann erpresst? Es ist nichts anderes als dass. Aber ja wenn dies ein Mann macht ist er ein Macho und sexistisches Schwein, bei einer Frau spricht man von unerfüllter Leidenschaft und sich selbst zu spüren.
    Ich hätte dieser Dame kurz den Tarif durchgegeben und Sie dann vor die Tür gesetzt als Sie anfing zu beichten. Dann soll Sie doch mit Kreti und Pleti ins Bett.

  • Reincarnation of XY sagt:

    Auffallend wenig Frauen kommentieren heute.
    Woran das wohl liegt?

    • Carolina sagt:

      Hallo? Ich sehe hier genügend Frauen, u.a. mich 😉

    • tina sagt:

      1. viel zu tun
      2. gestern zuviel geschrieben
      3. wiederholende thematik
      🙂

      • tina sagt:

        ps: ich halte offene beziehungen für nicht praktikabel weil einer immer leidet. mag eine falsche einschätzung sein, will keinem was unterstellen, aber entspricht meiner beobachtung

      • Sportpapi sagt:

        @tina: Andererseits entsteht eine offene Beziehung meist nur, WEIL zumindest einer leidet…

      • tina sagt:

        glaubst du sportpapi? ich kenne das nur als von beiden gewollt oder jedenfalls wurde es so gesagt. aber gesagt wird noch viel

      • Christian Meier sagt:

        Genau, Sportpapi! Was für offene Beziehungen gilt, gilt nämlich genau so für fast jede exklusive Beziehung zu fast jedem Zeitpunkt der Beziehung auch: Einer leidet weil er sich gerade mehr von irgendwas in der Beziehung wünscht. Daher: geniesst die Momente wo es passt so lange es passt.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Also ich muss hier mal widersprechen: Man kann sich in einer Beziehung auch finden!
        Man kann auch sexuell eine harmonie finden. Das Leiden ist nicht unumgänglich.

        Gemäss meiner Erfahrung ist es so: der der immer mehr will, hat es nicht geschafft dem anderen soviel zu geben, dass der andere auch mehr will. Dort liegt mMn die Wurzel des Ungleichgewichts.
        Wenn man mehr gibt, will der andere mehr, man selbst will nicht mehr ganz so oft (weil Geben eben auch ein Aufwand ist). So gleichen sich beide Partner an. Es kann soweit kommen, dass plötzlich die Rollen vertauscht sind. Dann muss der andere lernen mehr zu geben. Und mit der Zeit findet man die perfekte Waage zwischen geben und nehmen und dem gegenseitigen Bedürfnis danach.
        Das ist tatsächlich möglich!

      • Sportpapi sagt:

        @RoXY: Das ist möglich. Ideal schon fast. Aber selbst beim besten Willen für die Mehrheit der Paarkonstellationen nicht erreichbar.
        Ausserdem ist es auch ein Ungleichgewicht, wenn einer immer nur gibt, der andere immer nur empfängt. Da ist nicht jeder so selbstlos bzw. hat Geduld, auf eine mögliche spätere Belohnung zu warten.

      • Roxy sagt:

        SP – immer nur geben funktioniert nicht. Ein langfristiges Ungleichgewicht führt zu Frustration.
        Es geht mir darum genau darauf hinzuweisen.
        In einer Partnerschaft muss die Bereitschaft da sein, auch mal mehr zu geben. Das Ziel muss eine Balance von geben und nehmen sein.
        Mir scheint das dies einfach zu wenig im Fokus ist, deshalb ist es für viele unerreichbar .

      • Sportpapi sagt:

        @RoXY: Ich gehe davon aus, dass dies in den meisten Beziehungen genau so läuft. Aber in sexuellen Belangen gibt es halt immer wieder Grenzen, die nicht überschritten werden können. Wo sich Menschen nicht in der Lage fühlen, dem anderen entgegen zu kommen, selbst wenn sie die Bedürfnisse des Gegenübers durchaus sehen und akzeptieren.
        Von den Fällen, da diese Bedürfnisse als abartig oder übertrieben abgewertet werden gar nicht zu reden.

    • Reincarnation of XY sagt:

      bis 11:32 gehörten Sie zu den wenigen 🙂

      schrieb ich ja, damit sich mehr melden 🙂

  • Laila sagt:

    Ich wundere mich immer noch, wie selten der Besuch von Swingerclubs als gangbare Alternative zu offenen Beziehungen betrachtet wird. Einen Swingerclub besucht man als Paar und verlässt man als Paar. Es gibt keine Heimlichkeiten und keine Eifersucht, wie wenn der eine Partner alleine „auf die Pirsch“ geht. Da man sich üblicherweise in diesen Clubs nur mit anderen Paaren einlässt, ist das emotionale Risiko zu verletzen oder selber verletzt zu werden, viel geringer als bei Affären. Es bietet einem aber genau das, was in langjährigen Beziehungen oftmals etwas verloren geht. Das Knistern, die Aufregung, das Erleben von neuen Grenzen. Bevor man die Herausforderungen einer offenen Beziehung meistern möchte, sollte man besser zuerst eine Stufe kleiner anfangen und gemeinsam in den Club.

    • Henriette sagt:

      Swingerclubs sehe ich nicht als Lösung, um eine offene Beziehung zu umgehen. Ich weiss, dass viele Menschen in solche Clubs gehen, die gar kein Paar sind, sondern sich nur zusammen Eintritt verschafft haben. Es werden auch einschlägige Inserate geschaltet, vor allem von Männern, die mangels Partnerin eine Frau als Begleitung in den Swingerclub suchen.

      • Laila sagt:

        Solange das Single-Männer sind, sehe ich da kein Problem. Sind es hingegen liierte / verheiratete Männer, dann ist halt einfach Betrug und der ist tatsächlich keine Alternative, weder zum Club, noch zur offenen Beziehung. Das geht nämlich schief, siehe Artikel.

  • Christian Meier sagt:

    Eine schöne Geschichte zu einem Thema, das wohl öfter vorkommt, als viele glauben. Die Frau wünscht keine offene Beziehung und der Mann schon garnicht. Die sexuelle Aktivität/Abwechslung/Spannung ist im Laufe der Beziehung gesunken und für einmal ist es hier die Frau, die damit nicht klarkommt. Natürlich ist die Reaktion mit dem Fremdgehen egoistisch, aber jeder kann seine sexuelle Erfüllung nur finden, wenn er diese nach seinen eigenen egoistischen Wünschen sucht. Die Frau würde aus sexueller Sicht wohl am besten Schluss machen, aber das bringt sie nicht übers Herz (Kinder, Familie, Geborgenheit, …). Der Mann hat die Frau auf sexueller Ebene schon lange verloren ohne dass er es gemerkt hat und versucht sich soweit wie möglich zu verbiegen. Schrecken ohne Ende statt Ende mit Schrecken…

  • Sportpapi sagt:

    Ich kann kaum glauben, dass der Mann vorher nichts davon gemerkt haben soll. Und trotzdem war er zufrieden, hat nichts vermisst.
    Es ist halt schon ein grosser Unterschied, ob man einen Zustand stillschweigend akzeptiert, oder ob man offiziell einwilligen soll und dann alles auch ständig mitbekommt, mitlerleben muss.

  • Hans Müller sagt:

    Liebe moderne Feministinnen: Tauscht jetzt mal die weiblichen und männlichen Namen und Personen aus und denkt darüber nach, was das jeweils für einen Aufschrei unter Euch gibt, wenn sich ein Typ so verhält. Offenbar misst frau immer mit zweierlei Ellen, je nachdem ob sie „Täterin“ oder „Opfer“ ist. Verlogene Welt.

  • Nala sagt:

    Ich geh hier mit den meisten einig. Das ist und war nie eine offene Beziehung und von anfang an zum Scheitern verurteilt. Sie war vorher schon fremdgegangen, weshalb sollte der Partner ihr da noch vertrauen? Dann war er nur widerwillig damit einverstanden. Sowas KANN nicht funktionieren. Ich würde das auch eher als totaler Egoismus von Anna betrachten, als als Versuch die Beziehung zu öffnen.

    Selber lebe ich seit 14 Jahren in einer offenen Beziehung. Eine offene Beziehung, die von Anfang an ehrlich und offen war. Die neue Beziehung entstand erst nach und nach und immer mit Wissen und Einverständnis (!) von allen Beteiligt. Alles andere wäre in meinen Augen nicht gangbar.

    • Carolina sagt:

      Danke Nala. Das sind exakt meine Gedanken. Wenn zwei Erwachsene auf Augenhöhe sich zu einer Beziehung welcher Art auch immer entscheiden, dann muss man keine Blogs darüber schreiben, dann ist das einfach so.
      Wenn aber jemand mit moralischer Erpressung, mit zerstörerischen Handlungen und Betrug arbeitet, hat das mit Augenhöhe und gemeinsamer Entscheidung gar nichts mehr zu tun.

      • Sportpapi sagt:

        „Wenn zwei Erwachsene auf Augenhöhe sich zu einer Beziehung welcher Art auch immer entscheiden, dann muss man keine Blogs darüber schreiben, dann ist das einfach so.“
        Nach diesem Kriterium gäbe es praktisch keine Blogs mehr…

      • Carolina sagt:

        Yep! 😉

  • Michael sagt:

    Die Frage ist doch – ist der Mensch wirklich monogam ? Oder wie würde er leben, wenn es nicht die religiösen und staatlichen Vorschriften gebe ? Ein Blick in das Tierreich zeigt die möglichen Varianten – der Löwe hält sich einen Harem, Enten leben monogam, Spinnenweibchen fressen das Männchen nach der Begattung, es gibt keinen Ameisenkönig im Ameisenstaat und das Gepardmännchen hat mit Familie nichts am Hut.
    Auch bei uns ist mehr drin – kann mir keiner erzählen, das mit der Hochzeit das Interesse am anderen Geschlecht schlagartig auf 0 geht.

    • Reincarnation of XY sagt:

      Was für eine Frage!
      Dass der nicht monogam IST, ist ja offensichtlich. Sonst gäbe es ja gar nicht solche Geschichten.

      Der Mensch ist eben ein Super-Tier. Er ist nicht wie der Löwe, die Spinne, die Ente einfach irgendetwas. Sondern er kann alles sein.
      Die Frage ist: wer bin ich? wie will ich leben?
      Ich z.B. lebe monogam, und zwar nicht weil ich religiös bin oder der Staat oder die Gesellschaft von mir das erwartet, oder ich denke, das sei der einzig mögliche Weg zum glücklich sein, sondern weil ich mich dabei am wohlsten fühle, den grössten Nutzen darin sehe.
      Das heisst auch nicht, dass andere Frauen nicht einen Reiz auf mich ausüben können. – Nonsense-Argument – Wir alle üben Impulskontrolle in verschiedensten Lebensbereichen.

  • Fabio Stein sagt:

    ich muss schon sagen, toll, so weit haben uns die unzähligen Sexismusdebatten und metoo Hashtags schon gebracht, das wir es als legitime Diskussionsbasis erachten, wenn eine Frau ihren Ehemann über 5 Jahre mit mehreren Männern in Hotelzimmern betrügt, dann eine offene Beziehung wünscht, da sie jetzt auf einmal ehrlich sein will gegenüber ihrem Mann. Solch wunderbare Nachsicht erfahren Männer definitiv nicht.

    • Sabine sagt:

      Wo genau sehen Sie Nachsicht gegenüber der betrügenden Frau? Ausser von der Autorin lese ich hier nur harsch verurteilende Worte…

    • Reincarnation of XY sagt:

      Was soll jetzt dieser unsinnige Vergleich! Wollen Sie jetzt ein Geschlecht in Sippenhaft nehmen?
      Weil hier eine empathielose Frau ihrer Familie Herzeleid verursacht, sollen sich alle Frauen in der Welt sexuelle Übergriffe gefallen lassen?
      Was ist denn das für eine Logik?

      Die aktuelle Debatte scheint mehr als notwendig zu sein. Viele Vorwürfe werden durch viele Zeugen erhärtet und zeigen, dass es sich eben nicht um einmalige Ausrutscher handelt.

  • Housi Abächerli sagt:

    „….Sie müssen fähig sein, Liebe von Sex zu unterscheiden…“, dies erinnert mich an die Bolschewisten, die ihren „Jüngern“ auch beibringen wollten, dass sie „Sex wie ein Glas Wasser zu trinken“ geniessen lernen müssen.

    Es ist auch nicht sehr fair, die „Spielregeln im laufenden Spiel“ zu ändern.
    Was sie gemacht hat.
    Weil er sie nicht verlieren wollte, hat er eingewilligt.
    Und dann wohl bald gemerkt, dass er sie längst verloren hatte.

    Ich glaube, eine ‚offene Beziehung‘ funktioniert so lange, bis eine(r) der beiden einen Partner kennenlernt der fähig ist, Sex und Liebe miteinander zu verbinden.

  • Hans Imglück sagt:

    Oups, da wurde aber mal jemand schwer verletzt und enttäuscht.

  • Roger sagt:

    Wenn die Kinder noch klein sind, verliert der Mann auch gleich noch die Kinder dazu. Das weiss heute jeder Vater/ jede Frau. Nun versucht sie es sogar noch so zu drehen, dass der Mann ihr zu wenig Freiheiten lässt, er also besitzergreifend/ altmodisch „patriarchal“ ist. So sieht es also heute in unserem sogenannten „Patriarchat“ aus, alle Freiheiten den Frauen (ja keine Einschränkungen) und der Mann hat sich gefälligst danach zu richten, oder er sieht die Kinder nur noch alle 2 Wochen, wenn er Glück hat. Die Frau bestimmt (ich will! /Was eine höhere Beziehungsebene ist..) und informiert den Mann noch. Hier wird Emanzipation wieder mal mit grenzenlosem Egoismus verwechselt. Warum hat man nicht vorher GEMEINSAM und gleichberechtigt über gegenseitige Bedürfnisse gesprochen?

  • David sagt:

    Meines Erachtens hat die Unzufriedenheit, ja das Gefühl des Eingeschränktseins, auch mit dem System zu tun in der wir leben. Wir sind alle ständig am Konsumieren. Alles kann gekauft oder sonstwie besorgt werden. Die „Partner“ reden nicht mehr miteinander sondern starren gemeinsam jeden Abend in die Glotze. Konsum Konsum Konsum. Da ist es nur logisch dass wir anfangen, auch Menschen zu konsumieren. Man/Frau will Abwechslung, wie beim Essen, beim Fernsehprogramm etc. Doch Sex ist ja eigentlich immer dasselbe. Wenn wir uns selbst befriedigen, kommen wir ja auch nicht auf die Idee, uns des Abwechslungswillens mehrere Hände zuzutun (oder würden wir wenn wir es könnten….???….vielleicht doch, Gummischwänze und künstliche Vaginas gibts ja auch……was für eine komische Welt.)

  • maia sagt:

    Der Titel ist völlig missverständlich: Die beiden führten gar nie eine offene Beziehung.

  • Max Bader sagt:

    Sie wundert sich, dass sie als empathielos und egoistisch abgestempelt wird, wenn sie das genau ist? Eine offene Beziehung müssen beide wollen und tolerieren können. Hier war es eine einseitige Entscheidung, die nur aus Not vom anderen Partner akzeptiert wurde.
    Was mich immer wieder erstaunt: Warum kämpfen diese Leute nicht vorher dafür, ihrer Partnerschaft wieder mehr Leben einzuhauchen? Offenbar ist Fremdgehen einfacher. Die Idee mit dem Tantra-Kurs hätte sie ja schon vorher haben können.

  • Tom sagt:

    Genau dafür gibt es Affären. Bedingung ist, dass man diese für immer und ewig für sich behält.

    • Hans Müller sagt:

      Wenn Sie die Affären plötzlich offenlegt, dies offenbar nicht wegen des schlechten Gewissens, sondern eher aus Bequemlichkeit, zeigt das vor allem, dass ihr die Beziehung eigentlich egal ist und sie bereit war, diese zu zerstören. Sonst hätte sie weiter geschwiegen.

      • Farfalla sagt:

        @Hans Müller:
        Gutes, zutreffendes Argument. Ihr war der Ausgang der Diskussion egal. Oder dann war sie sich so sicher, dass er sie nach wie vor will.

  • Markus sagt:

    Mich würde interessieren, von Partnerschaften zu hören, in der sich der eine / die andere, oder beide, offen und ehrlich ihre Frustration mit dem Partner/der Partnerin sowie die gespürten Wünsche nach Begehrtsein durch jemand anders dem/r langjährigen Partner/in zugeben (ohne Hilfe von „Therapeuten“) – also das Gegenteil von Resignation – und was DAraus geworden ist.

  • Reincarnation of XY sagt:

    Ein Witz – hier ist mit keiner Silbe von einer offenen Beziehung die Rede. Und deshalb auch ein absolut schwacher Beitrag.
    Das ist Fremdgeherin, die zwecks Gewissensberuhigung die Einwilligung von ihrem Partner verlangt hat und sich nun wundert, dass die Vertrautheit dahin ist. …

    Eine offene Beziehung wäre, dass beide Teile so ein Leben führen wollen. Und sich dazu entscheiden, BEVOR sie sich betrügen.
    Von so einem Paar wäre es interessant zu erfahren, ob sich die Glücksversprechen langfristig erfüllt hätten, oder ob es nicht doch zu Eifersucht oder Entfremdung geführt hat, oder zu einer belastenden Einseitigkeit.

    • Julia sagt:

      Stimme völlig zu. Wahrscheinlich weiss jetzt aber dann der ganze Bekanntenkreis von Frau Braun, weshalb dieses Paar in die Paarberatung geht… Der Artikel wäre doch eher etwas für Michèle & Wäis, oder? Ausser dass das Paar Kinder hat, hat es doch mit dem Elternsein gar nichts zu tun?

      • Blog-Redaktion sagt:

        @Julia: Ich kann Ihnen versichern, ich zerre keine Menschen ungewollt an die Öffentlichkeit, die Geschichte ist deshalb anonymisiert. Mit dem Elternsein hat das Thema schon auch zu tun: Es geht um Beziehungsfragen, um Treue/Untreue und vieles mehr. Im Mamablog kommen auch solche Themen zur Sprache. /gb

    • Nala sagt:

      Bei mir hat es sich voll erfüllt. Ich erlebe mit dem anderen Partner das, was mit dem ersten nicht mehr da ist. Dennoch verbindet mich nach wie vor extrem viel mit dem ersten Partner. Er ist mir wichtig, es soll ihm gut gehen. Er soll so leben können, wie es für ihn stimmt. Und er denkt wohl gleich. Wir sind alle drei glücklich. Eifersucht ist zwar Thema, aber kein Problem. Und Entfremdung naja jein? Wieviel hätte man sich entfremdet, wenn man zu zweit weitergelebt hätte? Vergleichen ist schwierig.
      Ich würde auf jeden Fall mal sagen, eine offene Beziehung ist sehr schwierig zu führen und es braucht von allen Seiten viel Willen, das zu schaffen.

    • Hans Müller sagt:

      zwecks Gewissensberuhigung wars ja nicht mal, wenn man dem Blog Glauben schenken darf. Das ginge ja noch. Offenbar ging es ihr nur um die Bequemlichkeit. Ist halt doch etwas anstrengend, alles verheimlichen zu müssen.

  • Sonia sagt:

    Nachvollziehbar, dass eine offene Beziehung nicht klappt, wenn der eine Partner nicht einverstanden ist. Auch hätte allenfalls das Umfeld besser reagiert, wenn beide hätten dahinter stehen können. Aber der Frau hat es eigentlich ganz gut gepasst, oder? Das kommt aus dem Artikel zu wenig hervor. Das hat auch seine Berechtigung, wie ich finde. Und nein, die Kinder müssen nicht alles wissen. Vieles überfordert sie und auch Eltern haben ein Recht auf ein eigenes Leben. Es muss nicht immer alles offen ausgesprochen werden.

    • Reincarnation of XY sagt:

      Seid ihr wirklich so naiv?
      Sie hat ihren gutmütigen Mann hintergangen. Dem nicht genug, hat sie es ihm auch noch gesagt, mit der Bedingung, dass sie das nun immer vor seinen Augen tun will und er solle es akzeptieren.
      Ihm – da er sie liebt und nicht die Scheidung will – bleibt nichts anderes übrig, als einzuwilligen, obwohl es ihn verletzt.
      Deshalb ist es nur verständlich, dass er will, dass es alle wissen sollen. Denn müsste er diese Last alleine tragen, wäre sie noch unerträglicher. Er müsste Lächeln, während er innerlich kaputt geht und die Kinder würden gar noch ihm die Schuld geben, dass er dem gut gelaunten Mami nicht den Ausgang gönnt.
      Diese Frau versteckt ihre Empathielosigkeit hinter dem Begriff „offene Beziehung“. Aber hier wird etwas ganz anderes beschrieben.

      • Jacques sagt:

        Einverstanden. Auch eine Art ‚infantiles Verhalten‘ der Frau. Wie ‚den Föifer und das Weggli‘ haben wollen. Nicht erwachsen werden wollen, wird auch „Peter-Pan Syndrom“ genannt. Egal ob bewusst oder unbewusst.

      • Martin Frey sagt:

        Knallharte Worte, Roxy, aber ihre schonungslose, demaskierende Analyse dürfte zutreffen.
        „Anna bekam zu spüren, wie ihre Liebsten ihr Verhalten wahrnahmen: Statt von Ehrlichkeit und Offenheit zu sprechen, wie Anna es tat, redeten sie von Egoismus und Empathielosigkeit.“
        Am bizarrsten dünkt mich das Erstaunen über die Reaktionen des Umfeldes. („Schmuddelecke? Ich doch nicht…“)
        Das Umfeld ist bedeutend ehrlich mit der Frau, als sie selber.

      • Sonia sagt:

        Nein, naiv ist nur zu denken, dass eine offene Beziehung gegen den Willen des anderen Partners funktionieren kann. Das geht natürlich nicht. Das hätte den beiden bereits zum Vorhinein klar sein müssen und nicht im Nachgang. Und ich finde nicht, dass der Mann alles mitmachen muss. Er hat auch Entscheidungsfreiheit. Er müsste sich auch fragen: passt diese Frau noch zu mir? Was möchte ich? Und sie auch vor die Wahl stellen.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Die Frage ist einfach wer denn nun knallhart ist:
        Die Person die sich so verhält, oder die Person welche ihr sagt, wie sie sich verhält.

        Ich finde es auch knallhart, wenn das Umfeld sich weigert, die Dinge beim Namen zu nennen, einfach um den Schein zu wahren.

        Und ich finde es sollte jedes übergriffige und verletzende Verhalten als das betitelt werden, was es ist. Völlig unabhängig von Geschlecht. Und ich wundere mich immer wieder, wie schnell manche Leute immer wieder bereit sind, Fehltritte zu verharmlosen, sobald sie vom eigenen Geschlecht ausgeübt werden.

      • Martin Frey sagt:

        „Und ich finde es sollte jedes übergriffige und verletzende Verhalten als das betitelt werden, was es ist.“
        Ich bin völlig einverstanden mit Ihnen, RoXy.
        Aber solche Leute werden einfach nicht so gerne mit solch schonungsloser Offenheit demaskiert, in der Schweiz schon gar nicht. Das „Kind beim Namen zu nennen“ wird iaR nicht so gerne gesehen, aller gegenteiliger Beteuerungen zum Trotz.
        Ausser es geht um andere, mit denen man nichts am Hut hat. Und nicht um etwas, was einen vielleicht auch mal betreffen könnte… 😉

      • mila sagt:

        Der sexuelle Betrug ist das eine, was mE jedoch schwerer wiegt, ist die jahrelange Lüge. Die Frau hat offenbar ja dann irgendwann entschieden, was für sie oberste Priorität hat – die ‚Freiheit‘, nach Belieben zu tun, wie es ihr gerade nach dem Sinn steht. An Stelle des Mannes würde ich mich nun fragen: kann ich die jahrelange Lüge (und den Betrug) verzeihen? Kann und möchte ich mit dieser Priorität, oder dem Bedürfnis, meiner Frau leben? Wenn ich damit nicht leben kann, bzw. nur mit der Faust im Sack (permanent unterdrückter Wut), meine Bedürfnisse also gänzlich anders geartet sind, dann würde ich Konsequenzen ziehen. So, wie sie es auch ziemlich eigenmächtig getan hat.

        Nein, von einer ‚offenen‘ Beziehung würde ich hier nicht sprechen. Das wäre gemeinsame Vereinbarungssache gewesen –

      • mila sagt:

        spätestens nach dem ersten Seitensprung. Man müsste wohl eher von ‚er-öffnetem‘ Egoismus sprechen. Und zumal für mich wäre das keine tragfähige Beziehungsbasis mehr. Im Opferstatus zu verharren sehe ich allerdings auch nicht als Lösung. Deshalb: (rundum) mittragen, oder gehen. Sonst bleibt man nolens volens Teil des Problems, und wie man damit – Anschluss an oben – wirklich leben kann, erschliesst sich mir nicht.

    • Hans Müller sagt:

      „Es muss nicht immer alles offen ausgesprochen werden.“ Ja klar, vor allem wenn’s die Frau ist, die sich daneben benimmt. Im umgekehrten Fall, wenn’s der Mann wäre, würde die Mama wohl – im Interesse des Kindes natürlich – darauf bestehen, dass die Kinder alles über den Papa erfahren sollen.

      • Dreifachpapi sagt:

        @mila. Es stellt sich wirklich die Frage, ob er im „Opferstatus“ verharren muss oder ob er den Bruch wagen soll. An seiner Stelle würde ich aber bedenken, dass er mit der Trennung auch das Risiko eingeht, die Kinder zu verlieren. Je nachdem wie Frau reagiert, kann sie ihn aus der gemeinsamen Wohnung rauswerfen und die alleinige Obhut der Kinder verlangen. Meist kommt sie vor Gericht damit durch. Dann sieht er seine Kinder nicht mehr jeden Mogen/Abend und am Wochenende, sondern nur noch alle 2 Wochen.

      • mila sagt:

        Ich verstehe Ihr Argument. Aber Teenager-Kinder würden sehr wohl dazu befragt werden, bei wem sie wohnen bleiben möchten, bzw. wie der Kontakt allgemein geregelt wird. Womöglich würden sie sich auch für den Vater entscheiden?

      • Dreifachpapi sagt:

        Stimmt. Bei Teenagern würde das so explizit nicht mehr gelten.

  • Malena sagt:

    Ehrlichkeit und Egoismus ist ja kein Widerspruch. Und wenn man jahrelang heimlich fremdgeht kann man vom Partner nicht unbedingt eine Medaille erwarten für seine Ehrlichkeit. Schlussendlich kommt es aber drauf an, welcher Stellenwert die sexuelle Treue hat für den Partner. „Egoistische“ Wünsche (ev. sogar ultimativ vorgebracht: entweder du akzeptierst xy oder ich gehe) sind ja nicht per se schlecht, solange sie den Partner nicht emotional oder materiell in den Abgrund stürzen (ich will mal nach Paris in die Ferien, ich will mehr Freiraum für Freundschaften), oder in der gleichberechtigten Gesellschaft selbstverständlich sein sollten (ich will auch arbeiten gehen und die Kinderbetreuung aufteilen).

  • Chris Stoffer sagt:

    Wenn man schön ein betrügendes A-Loch ist, dann sollte man auch genügend kalt sein mit der Lügerei und Hinterhältigkeit. Der einzige Grund, die Beziehung „offiziell“ zu öffnen war ihr schlechtes Gewissen und somit war das egoistisch.
    Eine „offene“ Beziehung geht nur, wenn es nur für den Mann gilt oder Mann nichts davon weiss. Für einen richtigen Mann kommt es nicht in Frage, dass die Partnerin fremd geht. Wieso? Evolution. Der Mann will keine fremde Brut grossziehen deshalb ist das extrem schlimm. Für Frau ist das nicht schlimm, solange er das Geld zu ihr bringt.
    In diesem Fall war aber trotzdem der Mann das eigentlich Problem. Eine Frau schlägt nur eine offene Beziehung vor, wenn sie vermutet Ihr man wird keine andere finden. Lösung: Sofortige Trennung

    • Ulrich Gassner sagt:

      Die arme Evolution. Wofür sie nicht alles herhalten muss.

      • Linda sagt:

        Offene Bez. geht auch nur, wenn die Sexualität in der Bez. noch gut bis ok. ist, wenn da gar nix mehr ist, wird es sehr schwierig. Bez. Mann/Frau ohne Sex geht nie, dann ist es mehr tiefe Freundschaft, aber für das muss man nicht verheiratet sein.

  • Brunhild Steiner sagt:

    „Vor einem Jahr haben wir die Beziehung geöffnet“, um später zu erfahren dass dies ein eher einseitiger Entscheid war, der Zweitbeteiligte daran fast zerbrochen ist; auf äusserst seltsame Bedingungen eingegangen wurde (anstatt bspw dann anstatt „offene Beziehung!“ zu fordern, den Vorschlag einer Paarberatung/Beziehungsvertiefung ins Spiel zu bringen) um am Ende genau dort zu landen?

    Was genau soll nun Thema sein?
    Mehr Aktzeptanz für offene-Beziehungsgestaltung?
    In Anspruchnahme von (haha…vorvorgestern lässt grüssen) Kursen/Seminaren/Bücher etc zur Vertiefung von Partnerschaftskompetenz? Weil auch das nicht automatisch vom Himmel fällt?

    • Thomas M. sagt:

      @Brunhild Steiner: „Was genau soll nun Thema sein?“
      .
      Jeder darf selber bestimmen, welche Passagen für ihn wichtig sind. Es muss nicht immer eine Anleitung mitgeliefert werden.

    • Muttis Liebling sagt:

      Es gibt sicher irgendwelche Psychotanten die Fremdgehen für Anfänger und Fortgeschrittene anbieten. Jeder Autodidakt ist ein verschenktes Geschäftspotential.

      • Carolina sagt:

        Hallo ML, hier Psychotante 😉

        Wollen Sie wissen, was mir beim heutigen Beitrag durch den Kopf gegangen ist? Oder kommen Sie dann wieder mit Ihren dogmatischen und oft gehörten ‘Empfehlungen’?

        Ich bin in diesem Fall der Meinung, dass hier eine moralische Erpressung sondergleichen vorliegt. Ein Mann, der zusammenbricht, wenn er die Offenbarungen seiner Frau hört, aber sich dann einverstanden erklärt mit einer offenen Beziehung? Aber hallo! Die Frau handelt hochgradig verletzend und selbstgefällig, unter dem Deckmäntelchen, die geliebte Familie erhalten zu wollen, stellt sie ihrem Mann ein Ultimatum – und in seiner Not geht er darauf ein. Diese komplett fehlende Augenhöhe wäre für jede Form der Beziehung zerstörerisch und die einseitig beschlossene offene Beziehung ist es noch mehr.

      • Sportpapi sagt:

        @Caro: Mein Problem ist ja, dass diese Art von „moralischer Erpressung“ wohl auch in einer Art von Selbstbetrug als neue Ebene der Beziehung, als offene Beziehung gesehen wird, als ob diese irgendwie auf Gegenseitigkeit beruht.
        Auf der anderen Seite wäre ich gespannt, was denn die Frau hätte tun sollen, statt klar und eindeutig ihre Anliegen einzufordern. Genau das wird hier in anderen Zusammenhängen doch immer wieder verlangt.
        Wobei der gemeinsame Tantra-Kurs vielleicht doch eher der erste Versuch hätte sein sollen…

      • Roger sagt:

        Danke Carolina, habe ich genau gleich wahrgenommen.
        Auch tragisch, dass diese Punkte in ihrer Reflexion gar nicht vorkommen. Da hat die Paartherapeutin jede Menge Arbeit vor sich (natürlich hat der Mann auch seinen Antril daran, wäre sicherlich eine spannende Therapie)

      • Martin Frey sagt:

        Die Frau hätte wenn schon zu Anfang ihre Anliegen anbringen sollen, SP. Und nicht sich irgendwann im Verlauf (ja, vielleicht nur aus Bequemlichkeit..) dazu durchringen, dies auch dem Partner quasi als Gnadenakt ebenfalls zu ‚offerieren‘.
        Oder wie Carolina sagt:
        „Diese komplett fehlende Augenhöhe wäre für jede Form der Beziehung zerstörerisch und die einseitig beschlossene offene Beziehung ist es noch mehr.“
        In dieser Beziehung ist offensichtlich ein enormes Gefälle. Und das macht kein Tantra-Kurs dieser Welt weg. Wobei ich auch diesen lediglich als weiteren verzweifelten Versuch des Ehemannes interpretiere, einem Wunsch (Bedürfnis? Forderung?) der Gattin entgegen zu kommen und damit Beziehung, wie auch Familie zu retten.

      • Carolina sagt:

        Mir stellt sich diese Frage nicht. Die jahrelange Betrügerei, aus eigener Gewissensberuhigung dann die Beichte und dann sozusagen im Umkehrschluss auch noch zu drohen bzw implizieren, dass die Familie zerstört wäre, wenn er ihrer neuesten Idee nicht zustimt – da gehen bei mir alle Alarmsirenen los. Woher soll da neues Vertrauen kommen?
        Kannst Du nicht verstehen, dass der Mann hier in einer mehr oder weniger ausweglosen Situation war? Verzweifelt, hilflos und schockiert. Das mag nicht Textbuch sein, passiert aber in solchen Situationen. Und da muss man manchmal einfach auch die/den Verantwortlichen benennen und ihm/ihr klar und deutlich sagen, dass es hier nicht mehr um Werweisseleien geht, sondern um extrem destruktives Verhalten dem anderen gegenüber.

      • mila sagt:

        Es spricht nichts dagegen, die eigenen Anliegen und Bedürfnisse zu kommunizieren. Hier wurde allerdings der Zeitpunkt dafür (weit) verfehlt, und es stellt sich die Frage, inwiefern kommuniziert, oder eben nicht vielmehr: diktiert wurde. Richtig ist allerdings auch, dass jeder Beziehungspartner sich Diktaten verwehren darf – woraus sicherlich auch Konsequenzen folgen. Wenn kein gemeinsam getragener Kompromiss zu finden ist, ist manchmal ein Schlussstrich die beste aller Lösungen.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Hand aufs Herz – wenn jemand wirklich mit dem Partner will, dann wird er das auch ansprechen und mit ihm Lösungen suchen
        Aber es gibt halt viele die WOLLEN mit dem Fremden, die träumen DAVON. Von dem Kick, von dem Verbotenen etc. etc.
        Dass es „zu Hause nicht mehr so prickelt“ wird zur perfekten Ausrede, um sich das selbst zu legitimieren.
        Ginge es nur darum, dass man guten Sex will, würde man ja das als erstes mit dem Partner anstreben, ganz im Sinne von: wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

        Lügner lügen sich immer als erstes selbst an.

      • Sportpapi sagt:

        @diverse: Für mich sind das zwei Geschichten. Das jahrelange Fremdgehen ist das eine. Kommt vor, ist nicht ok. Ob das nun „gebeichtet“ werden soll, ist eine offene Frage – hier hilft es vor allem der Frau, ihr Gewissen zu reinigen. Ausserdem glaube ich weder, dass sie nie etwas angetönt hat, noch dass er nie etwas gemerkt hat. Aber kann ja sein.
        Die zweite Geschichte ist diese „moralische Erpressung“. Entweder lässt du mir meine Freiheiten, oder ich gehe. Finde ich ebenfalls nicht toll. Aber noch einmal: Wie wäre hier denn korrekt zu verfahren, ohne den anderen unter Druck zu setzen, aber so, dass die eigenen Wünsche klar ausgesprochen werden? Unmögilch, eigentlich!

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Martin Frey

        glücklicherweise stürzen die sich ja nicht bloss in den Tantrakurs, sondern noch in eine Paarberatung; mit Technik alleine werden hier die Gewichte tatsächlich nicht mehr ins Lot kommen, oder regelmässig- und somit sich wieder ausgleichend- das Ungleichgewicht abwechseln…

      • Sportpapi sagt:

        @Caro: „Kannst Du nicht verstehen, dass der Mann hier in einer mehr oder weniger ausweglosen Situation war? Verzweifelt, hilflos und schockiert.“
        Eigentlich hatte er die Wahl. Akzeptieren oder trennen. Und die Vorgeschichte würde eher für Trennung sprechen.
        @Martin Frey: Das Gefälle in der Beziehung wäre noch zu diskutieren. Das wäre so, wenn er sie unbedingt weiterführen möchte, sie aber nicht. Das ist aber offensichtlich nicht so, sondern beide wollen.
        Ausserdem ist es meist ja einfach umgekehrt. Eine/r will Sex, bekommt weniger als gewünscht, und soll damit zufrieden sein, weil nicht zu ändern… Es ist doch immer ein Aushandeln, und nicht immer sind in allen Punkten beide letztlich gleich glücklich.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: „Es stellt sich die Frage, inwiefern kommuniziert, oder eben nicht vielmehr: diktiert wurde. Richtig ist allerdings auch, dass jeder Beziehungspartner sich Diktaten verwehren darf – woraus sicherlich auch Konsequenzen folgen. Wenn kein gemeinsam getragener Kompromiss zu finden ist, ist manchmal ein Schlussstrich die beste aller Lösungen.“
        Aber hier wollen beide Seiten keinen Schlussstrich. Und es ist nicht an uns, hier zu beraten.

      • Sportpapi sagt:

        @RoxY: „Aber es gibt halt viele die WOLLEN mit dem Fremden, die träumen DAVON. Von dem Kick, von dem Verbotenen etc. etc.“
        Ok. Und dann wünscht man eine offene Beziehung. „Dass es „zu Hause nicht mehr so prickelt“ wird zur perfekten Ausrede, um sich das selbst zu legitimieren.“ Zumindest war es ja mal anders, meist.
        „Ginge es nur darum, dass man guten Sex will, würde man ja das als erstes mit dem Partner anstreben, ganz im Sinne von: wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“
        Wenn der Partner will.

      • mila sagt:

        Das Verhalten der Frau finde ich untragbar, SP. Aber mit ihr zusammenzubleiben, um sie an den sozialen Pranger zu stellen, die eigene Verletztheit an ihr auszuagieren, im Radius gemeinsamer Kinder, halte ich für ebenso untragbar. Das ist allerdings einfach nur meine Meinung, gottleibe keine Be-ratung.

      • Reincarnation of XY sagt:

        Absolut richtig, SP: „Wenn der Partner will.“
        In der obigen Geschichte, scheint dies ja der Fall gewesen zu sein. Es wurde ja nichts erwähnt von fruchtlosen Bemühungen und dem letzten Ausweg….

        Meine Erfahrung: die meisten Geschichten dieser Art sind eben so gelagert. Insgeheim wollte man die Affäre. Wenn man die nicht will, wird man die Konfrontation mit dem Partner (UND MIT SICH SELBST!) nicht scheuen.
        Das Leben vieler Leute ist gepflastert mit faulen Ausreden. Man will stets die Verantwortung abschieben und so tun, als könnte man nichts dafür. So ist auch der Satz zu werten „der Mensch ist nun mal nicht monogam“, anstatt zu sagen „ich kann/will das nicht“. Man schiebt die ganze Spezies vor, nur um sein eigenes Verhalten zu legitimieren.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Also zwingend Trennung? Oder einfach nein sagen und hoffen, dass sie sich das noch einmal überlegt?
        Kann man, muss man aber nicht. Nicht, wenn einem etwas an der Partnerin, an der Beziehung liegt.

      • Sportpapi sagt:

        @RoXY: „Es wurde ja nichts erwähnt von fruchtlosen Bemühungen und dem letzten Ausweg….“
        Es ist ja auch nur eine Erzählung aus dritter Hand. Und es gibt dazu überhaupt keine Informationen, ausser dass sie sich mit Tantra beschäftigt hat.
        Wenn jemand sagt, dass der Mensch nicht monogam veranlagt ist, heisst das nicht, dass ihn das von seiner Verantwortung für seine Handlungen freispricht.
        Und ich bin auch sehr dafür, dass man seine Wünsche und Bedürfnisse offen kundtut. Dafür braucht es aber zwei. Und: es muss auch zwischendurch mal von Erfolg gekrönt sein, es muss etwas bewegen.

      • mila sagt:

        Wenn mir an meinem Partner etwas liegt, dann stimme ich nicht pro forma der offenen Beziehung zu, um sie ihm dann bei jeder Gelegenheit sogleich zu vergällen… Wenn man wirklich will, findet man zusammen einen gangbaren Weg. Aber für mich sieht das beschriebene Szenario nicht nach einem solchen aus. Ich lese darin eigentlich nur, dass der Mann offenbar erfolgreich die Schuldgefühle der Frau bespielt hat. Keine reife Leistung, von keiner Seite.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: „Wenn man wirklich will, findet man zusammen einen gangbaren Weg. Aber für mich sieht das beschriebene Szenario nicht nach einem solchen aus.“
        Das ist sehr richtig. Nur findet man offensichtlich häufig keinen gangbaren Weg, wenn man Fremdgeherquote, Prostitution, Scheidungsrate etc. anschaut. Gerade in sexuellen Fragen sehen sich doch viele Menschen nicht in der Lage, dem Partner einen Schritt entgegen zu kommen.

      • Roxy sagt:

        SP – natürlich braucht es für jedes Gelingen immer zwei. Aber das gilt umgekehrt auch für das Scheitern.

        Die Frage die sich mir stellt ist folgende: wenn nun der eine Partner sich bleibend vollkommen einer Lösungsfindung verweigert, wie kann man da noch von Liebe sprechen? warum sollte man dann noch eine (verlogene) Beziehung weiterführen?

        Bezüglich menschlicher Veranlagung habe ich mich weiter oben schon geäussert. Es hilft uns zwar, wenn wir uns mit unseren Instinkten und Trieben befassen, aber am Ende müssen wir uns entscheiden, was wir wollen und uns fragen wie wir das realistisch erreichen können.

      • mila sagt:

        Ich frage mich wie Roxy, inwieweit man von Liebe sprechen kann, wenn die Positionen bezüglich der Bedürfnisse des anderen derart verhärtet sind, dass einer im Grunde nachgeben müsste, damit es für den anderen (weiter) stimmt, dh keinerlei Vereinbarungsmöglichkeit (wie auch immer diese dann aussieht) gefunden werden kann. Mit so einer Situation würde mir persönlich wesentliche Lebens- und Beziehungsqualität fehlen. Ich habe es selbst allerdings noch nie so erlebt. Dennoch kann ich mir nicht vorstellen, dass ich so zusammen leben wollen würde, oder es könnte. Was wohl daran liegt, dass Verständigung ein zentraler Wert für mich ist, und die Bedürfnisse des anderen für mich genauso zählen wie meine eigenen. Eine Einbahnstrasse kann ich auch alleine fahren, dafür brauche ich keinen Partner.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: „Ich frage mich wie Roxy, inwieweit man von Liebe sprechen kann, wenn die Positionen bezüglich der Bedürfnisse des anderen derart verhärtet sind, dass einer im Grunde nachgeben müsste, damit es für den anderen (weiter) stimmt, dh keinerlei Vereinbarungsmöglichkeit (wie auch immer diese dann aussieht) gefunden werden kann.“
        Wie auch immer diese tatsächlich aussehen könnte. Wenn konkret Wünsche formuliert werden, die man nicht erfüllen möchte (sexuelle Praktiken, dritte Person, was auch immer). Wie sieht dann der Kompromiss aus? Bestenfalls ist es doch ein Bedauern, dass man dem anderen den Gefallen nicht tun kann.

      • mila sagt:

        Für mich ist irgendwie logisch, dass es nur die Möglichkeiten (irgendwie) mit-leben oder frei-geben (Trennung oder Öffnung) gibt. Alles andere führt nur zu permanentem Frust, und damit Leid-en. Und auf diese Weise würde ich nicht bis das der Tod mich scheidet leben wollen. Aber ja: es leben wohl einige so. Ich kanns nur nicht verstehen. Mir ist mein Leben, und die Lebensqualität des anderen, dafür unterm Strich zu wertvoll.

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