Verloren im Hausfrauenalltag

Freiheiten, ade: Kinderbetreuung ohne Subventionen ist in der Schweiz für viele unbezahlbar. (Foto: Getty Images)

Von Zürich nach Berlin – und vor kurzem wieder zurück. Eine vierköpfige Familie. Der Mann hat einen soliden Job, die Frau schlägt sich von Text zu Text als freie Autorin durch und sucht nebenbei nach einem Geldjob, um damit die Kinderbetreuung und vielleicht noch ein paar Zerquetschte fürs Ferienkässeli dazuzuverdienen.

Auf die Frage, wie es der Familie nach dem grossen Umzug geht, antwortet die Frau, also ich, zynisch: «Meine Eingewöhnung als Hausfrau läuft und die Kinder fangen an, neue Freunde zu finden. Also im Grossen und Ganzen gehts uns gut – wäre da nicht mein Frust mit der Kinderbetreuung

Karriere nach Fantasie bugsiert

Denn die Freiheiten, die ich (als Frau) in Berlin hatte, sind weg. Ich komme wieder in meinem alten Leben in der Schweiz an, schätze das Essen, die Natur und die Freundlichkeit der Mitmenschen, bin aber damit konfrontiert, dass meine Woche vom Stundenplan meiner Tochter diktiert wird. Zwei freie Nachmittage mit Schulschluss um 11:55 Uhr. An den restlichen Tagen werden die Kinder um 15:25 Uhr entlassen.

Es sei denn, wir leisten uns die Nachmittagsbetreuung. Aber wieso sollen wir Geld ausgeben, wenn ich doch eh zu Hause bin? Ebä. Dennoch kann ich mich nicht richtig auf dieses Hausfrauending einlassen, geschweige denn daran gewöhnen, dass meine komfortable Lage, die Kinder betreut zu wissen, futsch ist. Meine Ambitionen, eine Frau zu sein, die sich auch über ihren beruflichen Erfolg definiert und nicht nur über die Kinder, werden von routiniertem Aufräumen, Saubermachen, Kleinkindbespassen und Menüsausdenken nach Fantasia bugsiert. Der Schlüssel dazu ging leider auf dem Weg verloren.

Adieu Berlin, auf Nimmerwiedersehen, und du ach so tolle, staatlich finanzierte Ganztages-Kinderbetreuung, die gerade mal ein paar Hundert Euro pro Monat kostet und jeder Familie zusteht. Die Kinder sind täglich bis 16 Uhr und nach Bedarf auch länger betreut. Der Staat hat uns als Eltern und mir als Frau den Rücken freigehalten, damit ich arbeiten gehen konnte und wollte – und nicht musste, wie ganz viele andere. (Und wer jetzt kommentiert, ich soll doch einfach wieder zurück nach Berlin. Nänäi, so einfach ist es nicht.)

Job oder Kinderbetreuung?

Und jetzt? Mhmm. Ich bin hässig und genervt, fühle mich irgendwie veräppelt und weiss, ich bin damit nicht alleine. Viele meiner Freundinnen empfinden das genauso. Das flaue Gefühl im Magen, als wir anfangs ausgerechnet hatten, was uns die Kinderbetreuung ohne Subventionen kosten würde, hat uns fast um den Verstand gebracht. Es ist die Schlange, die sich in den Schwanz beisst. Job oder Kinderbetreuung, was kommt zuerst? Wir entschieden uns zu pokern. Wir buchten drei Kita-Tage in der Hoffnung auf einen baldigen Job und Subventionen. Dazu Mittagshort an den Nachmittagen, an denen Maus Nachmittagsschule hat.

In Berlin hab ich Blut geleckt, was die Kinderbetreuung betrifft. Habe gesehen, wie glücklich meine Kinder in der Kita waren, wie sie sich entwickelt haben. Mir ging es gut, als ich wieder angefangen habe zu arbeiten. Ja, es war anstrengend, aber ich fühlte mich erwachsen und ernst genommen. Als Frau, als toughes Cookie, die eine Familie, einen Job und einen Blog rockt und ihrem Mann auf gleicher Augenhöhe begegnet.

Allzeit bereit – im Namen der Familie

Um die Wäsche kümmerten wir uns zusammen, während wir abends auf dem Sofa Netflix-Serien schauten. Sauber machten wir nebenbei und das Einkaufen teilten wir uns auf. Es fühlte sich gut an. Ich war wieder back on track. Die Kinder waren glückliche Kinder, weil wir es waren. Keine Diskussionen mehr, was Finanzen oder Putzen betraf. Wir waren viel entspannter und gingen auch öfters auswärts essen, statt abends noch zu kochen.

Und jetzt? Ich blicke auf unseren roten Staubsauger, den ich gar nicht mehr verstauen muss, denn schon bald kommt unser nächster Einsatz. Allzeit bereit im Namen der Familie!

Willkommen zurück in der Schweiz.

273 Kommentare zu «Verloren im Hausfrauenalltag»

  • second step sagt:

    Wenn die Sportpapi’s dieser Welt (nach all den Aussagen hier im Blog) konsequent wären, würden sie sich dafür einsetzten, dass Frauen welche Kinder haben wollen keine Ausbildung machen dürfen. Denn was nützt es alle diese Frauen mit Steuergelder auszubilden, wenn man nachher nicht bereit ist die Rahmenbedingungen zu schaffen dass diese Frauen auch mit Kindern ihren Beruf ausüben können? Und das ist genau was D, GB und Skandinavien macht: Rahmenbedingungen erzielen damit jede Frau/Mann berufstätig sein kann. Es geht nicht um Hippstertum, Selbstverwirklichung oder Privilegierung von Reichen – sondern darum dass wir Mütter nicht nur ausbilden sondern auch ermöglichen diese Ausbildung zu nutzen. Aber bis wir Schildbürger das merken, dauert es wohl noch ein paar Jahre.

    • Sportpapi sagt:

      @second step. Wenn ich solche Aussagen von Leuten wie Ihnen jeweils lese, frage ich mich immer wieder: Können Sie einfachen Argumenten nicht folgen, oder wollen Sie nicht.
      Sie finden von mir keine einzige Aussage, die sich gegen berufstätige Frauen richtet. Aus dem einen Grund, weil ich grössten Respekt vor diesen Frauen habe.
      Sie finden von mir auch keine einzige Aussage, die sich gegen die Rahmenbedingungen richtet, die es dafür braucht. Allerdings mit zwei Einschränkungen: Es sind auch die Bedürfnisse der Kinder zu berücksichtigen, gerade wenn es um Schule und Betreuung geht (z.B. Anzahl Lektionen in Folge, Mittagspause). Und: Subventioniert werden sollen nur Familien, die Subventionen nötig haben. Wenn Familien unterstützt werden sollen, dann nicht nur Doppelverdiener.

    • Sportpapi sagt:

      Weiter: Was Skandinavien etc. macht ist nicht ermöglichen, dass Frauen berufstätig sein können. Sondern es praktisch erzwingen.
      „Es geht nicht um Hippstertum, Selbstverwirklichung oder Privilegierung von Reichen – sondern darum dass wir Mütter nicht nur ausbilden sondern auch ermöglichen diese Ausbildung zu nutzen.“ Hier bei uns sind die Rahmenbedingungen längst gegeben, dass gut ausgebildete Mütter berufstätig bleiben können. Wenn sie wollen. Dann verdienen sie nämlich einen rechten Lohn und bezahlen damit die Kinderbetreuung.
      Das geht allerdings nicht, wenn man irgendwie freischaffend-künstlerisch tätig sein will und dafür viel Zeit braucht, aber kaum Geld verdient. Gut, wenn der Partner das ermöglicht. Die Gesellschaft muss es allerdings nicht.

      • second step sagt:

        Es macht volkswirtschaftlich einfach keinen Sinn, eine (teure) Ausbildung zu machen, dann zu arbeiten und mit mehr oder weniger dem gesamten dabei erzielten Lohn die Kinderbetreuung zu bezahlen, die es braucht um arbeiten zu können. Oder wenn einer der Eltern trotz Ausbildung wegen der hohen Kosten auf die Arbeit verzichtet. Wenn Sie das als gute Rahmenbedingungen bezeichnen, na dann. Zudem: Kitaplätze gibt es bei uns in der Grossstadt – auf dem Land finden Sie häufig nichts, auch wenn sie es bezahlen könnten. Auch das sind aus Ihrer Sicht whs gute Rahmenbedingungen. Familienpolitisch ist die Schweiz einfach in den 70er Jahren stehen geblieben – Sie wahrscheinlich auch.

      • second step sagt:

        Zudem: warum sollen Ehepaare die über dem Durchschnitt verdienen mehr für einen Kitaplatz bezahlen als Geringverdienern? Bei solchen subventioniert der Steuerzahler ja explizit den Kitaplatz, damit sich für diese Menschen das Arbeiten lohnt. Warum nicht für gutausgebildete Frauen die etwas mehr verdienen? Die zahlen ja auch nicht mehr für die (subventionierte) Milch in der Migros, den subventionierten Schulplatz für die Kinder, den subventionierten öffentlichen Verkehr oder die subventionierten Theatervorführung. Da bezahlen ja auch alle gleich viel. Warum bestehen Sie ausgerechnet bei den Kita’s darauf das gut ausgebildete Mütter für teures Geld Kita-Leistungen beziehen müssen um arbeiten zu können? Weil es whs ihrem Weltbild widerspricht, das ein Elternteil stehts zu Hause sein soll.

      • second step sagt:

        P.S. vielleicht habe ich übrigens ein paar Ihrer Beiträge mit solchen von „Hans Koller“ und Konsorten verwechselt (weiss nicht ob das jetzt ein Trost ist…..), man verliert bisweilen etwas die Uebersicht wenn die konservative Front loslegt. Anyway, trotzdem sollten Sie sich meine beiden letzten Antworten inhaltlich mal überlegen. Für mich mach dieses „Doppelverdiener“-Bashing keinen Sinn. In der Schweiz profitieren praktisch alle in irgendeiner Form von Subventionen – warum dies gerade bei den Kitas nicht gelten soll erschliesst sich mir einfach nicht – gerade wenn man im Ausland selber erlebt hat, wie gut das funktioniert für die Gesamtgesellschaft. Das ist für mich nur durch konservative Familienvorstellungen erklärbar. Ueberlegen Sie mal wo Sie diesbezüglich eigentlich stehen.

      • Sportpapi sagt:

        @Second Step: Ich weiss sehr genau, wo ich stehe. Und ja, ich habe eine traditionelle Familienvorstellung als Idealbild. Was soll daran schlecht sein? Aber: Ich stehe niemanden vor der Sonne, gönnte jedem das Glück, sein Leben nach eigenem Gutdünken und eigenen Plänen gestalten zu können. Im Gegensatz wohl zu Ihnen, der davon träumt, Frauen zu Ihrem „Arbeitsglück“ zu zwingen. Schliesslich ist das ja modern und volkswirtschaftlich sinnvoll, und andere Länder machen es auch.
        Ich wiederhole, und Sie sind aus guten Gründen gar nicht darauf eingegangen: Wenn eine gut ausgebildete Frau lieber arbeiten möchte als Kinderhüten, dann macht sie das auch. Das Schweizer Idealbild liegt aber wohl bei 40-60 Prozent, und lässt sich mit allen Subventionen nur wenig bewegen.

      • Sportpapi sagt:

        Nun zu Ihren Punkten: In der Schweiz haben wir nun mal die Idee, dass wir nicht für den Staat leben und arbeiten, sondern unsere individuelle Freiheit geniessen. Insofern entspricht eine quasi Verpflichtung zu hochprozentiger Arbeit für beide Elternteile weder der Kultur, noch wäre es mehrheitsfähig. Es wäre auch ein Rückschritt und keineswegs im Interesse der Mehrheit der Frauen. Aber bitte, wenn Sie dann mal politisch aktiv sind, können Sie dann ja den Frauen erklären, dass Sie zwar für Frauenrechte einstehen, aber vor allem dafür sorgen möchten, dass alle als Rädchen im Staatsgetriebe reibunglos funktionieren und Steuern zahlen.
        Hier wären einzig hohe Studiengebühren nach angelsächsischem Vorbild ein Weg. Aber auch kein Fortschritt.

      • Sportpapi sagt:

        Zur „bezahlbaren“ Kinderbetreuung. Man gibt einen Job ab und macht dafür einen anderen. Weil die Kinderbetreuerinnen so schlecht bezahlt sind, lohnt sich das für die meisten sogar finanziell.
        Aber wenn ich immer höre, die Frauen möchten arbeiten, sie möchten Karriere machen, dann kann der kurzfristige finanzielle Nutzen wohl nicht ausschlaggebend sein. Sonst ist es mit dieser Motivation nicht gut gestellt.
        Gibt es denn die Plätze? An vielen Orten mittlerweile eher zu viel. Auch auf dem Land. Aber sicherlich gibt es da noch Lücken in der Schweiz. Vermutlich auch da, wo die Nachfrage nun mal nicht so gross ist.
        Gut ausgebildete Doppelverdiener brauchen aber vermutlich sowieso eine private Lösung. Und können sich diese auch leisten.

      • Sportpapi sagt:

        Weiter: Nein, wir alle sind nicht in den 70er Jahren stecken geblieben. Obwohl die Frauen schon dort durchaus berufstätig waren. Nur wurde die Betreuung der Kinder eher nachbarschaftlich gelöst. Hat denn nun der massive Ausbau der Betreuungsangebote zu einem entsprechenden Anstieg der weiblichen Erwerbstätigkeit geführt? Eher nicht, oder? Tatsächlich gibt es nach wie vor wenige Mütter, die ohne wirtschaftliche Not mehr als 60% arbeiten. Aber da dürfen sie mir dann gerne mit Zahlen und Fakten widersprechen…
        So wie ich das sehe, hat das öffentliche Engagement vor allem das private abgelöst. Was ich nicht nur gut finde, hat es doch auch geholfen, in schlechten Zeiten ein Netzwerk zu haben.

      • Sportpapi sagt:

        Zum letzten: Bereits heute wird die Betreuung ja stark subventioniert.
        Es gibt aber wenig Grund, warum man gut verdienenden Menschen, egal ob Doppelverdienern oder nicht, aus Steuergeldern Subventionen ausrichten sollte. Ausser man möchte wirklich alle Familien in ein Familienmodell zwingen.
        Ich halte das übrigens auch bei schlecht verdienenden Frauen nicht immer für den richtigen Weg. Warum bekommt jemand Geld für die Betreuung der Kinder, um dann auswärts putzen zu gehen? Wäre diesen Frauen nicht mehr geholfen, man würde ihnen ermöglichen, wenigstens ein bisschen länger bei ihren Kindern zu bleiben?
        Kommt dazu, dass die Subventionen bei gut verdienenden Paaren praktisch wirkungslos verpuffen. Die Ärztin, die einen Arzt geheiratet hat, arbeitet deswegen nicht mehr.

      • Sportpapi sagt:

        Zusammenfassung: Was Sie verlangen hat nichts mit modern und schon gar nichts mit Frauenförderung zu tun. Sondern Sie möchten die Freiheiten, die unser Wohlstand bietet, einschränken, damit die Frauen sich endlich so verhalten, wie es der Ideologie entspricht.
        Ich bin überzeugt: Wenn Frauen wählen können, weil es finanziell drin liegt, werden die wenigsten Mütter von kleinen Kindern hochprozentig arbeiten gehen. Und wenn, dann liegt es nicht an Subventionen und „bezahlbar“, das ist schlicht eine Ausrede. Sondern an spannenden Jobs, gepaart mit persönlichem Ehrgeiz, und qualitativ guter Kinderbetreuung zu individuellen Zeiten. Das wiederum geht eigentlich nur mit einer privaten Lösung im Haus.

      • Sportpapi sagt:

        Noch ein Schlusswort: Ich bin keineswegs ein Doppelverdiener-Basher, wie Sie wieder unterstellen. Ich finde nur nicht, dass diese von der öffentlichen Hand noch Subventionen brauchen. Sozialhilfe sehe ich eher bei einer anderen Gruppe. Finanziell wird sich das sowieso auszahlen, früher oder später.
        Wenn schon brauchen Familien Unterstützung, die in ihrer Wahlfreiheit eingeschränkt sind, wo Schichtarbeit mit nächtlichem Putzen kombiniert wird etc., und wo das schlicht zum Nachteil der Kinder wird. Die leider meistens dann nicht in Betreuung gegeben werden.

      • Sportpapi sagt:

        Noch ein Gedanke über Nacht: Das Grundeinkommen, das Sie hier quasi durch die Hintertür einführen möchten, ist ja abgelehnt worden. Bleibt also die Frage, wie sichergestellt wird, dass die gewonnene Zeit sinnvoll, volkswirtschaftlich relevant genutzt wird, die durch die Übernahme der Kinderbetreuung entsteht.
        Schon heute geben ja viele Eltern das Kind in die Kita, obwohl die Eltern in dieser Zeit gar nicht arbeiten. Bzw. „nur“ zu Hause arbeiten.
        Oder wieder mal ins Fitness gehen.
        Oder an ihren Blogs schreiben.

      • gabi sagt:

        Hi Sportpapi:

        Themenfremd hier, jaja… Aber Ergänzung, kurz vor dem Wahlen hier, zu unserem Dauerthema:

        Gestern kommt mein Spross nach Hause und sagt, dass sein bester Freund (also der syrische Junge, der neben ihn platziert wurde) nach Hause geschickt wird, wenn Kurz die Wahlen gewinne.

        Ein weiterer, mich äussert beunruhigender Hinweis darauf, was den Eltern in den entsprechenden M0shceen (wo sie schon ihre Erdogahn-Begeisterung her hatten) eingebläut wird.

        Die werden hier bewusst von der Zivilisations-Idee, die hinter Demokratie und Rechtsstaatlichkeit steht, abgekapselt. Durch vollkommen unverhohlene Lügen und Propaganda, gegen die schlecht vorgegangen werden kann, weil sonst ja die – durch Demokratie und Rechtsstaat garantierte – Relifreiheit in Gefahr sei!

      • Sportpapi sagt:

        @gabi: Freu dich doch. Ein potentieller Staatsfeind weniger…
        Ha, und bei uns wurde gerade eine Athletin von mir nach Ungarn zu den Grosseltern zurückgeschickt, weil sie die Gymiaufnahmeprüfung nicht geschafft hat! So viel zu themenfremd…
        Aber jetzt mal ernsthaft, in Zusammenhang mit euren Wahlen: Was soll hier bitte ein Beispiel für Demokratie und Rechtsstaat sein? Alle die Untersuchungen, die laufen oder bereits angekündigt sind?
        Wenn der Jungspund gewinnt, würden vermutlich auch ganz viele rechtsschaffene Österreicher am liebsten auswandern. Wie die Amerikaner. Nur: passieren wird wohl gar nichts, und auch eurer Nachbarsbub wird weiterhin mit deinem Sohn in die Klasse gehen…

      • gabi sagt:

        Erklärst Du mir bitte zuvor, was in Deiner Antwort noch ernst, was ironisch und was absichtlich verdreht ist, damit (zumindest) ich ernsthaft darauf eingehen kann, Sportpapi?

        So, wie es im Moment dasteht, scheint mir, Du liest immer mehr Quatsch in meine Voten.

      • Sportpapi sagt:

        Ja, gabi, ich lese immer mehr Quatsch in deinen Voten. Irgendwelche Einzelfälle, welche die ganze Welt erklären sollen. Wenn wenigstens dieser Junge tatsächlich bereits weg wäre, und nicht nur solche Sprüche im Raum stehen.
        Und bezüglich Vorbild Demokratie musste ich wirklich gerade lachen, wenn man so liest und hört, was in Österreich abgeht.

      • gabi sagt:

        Verwechsel bitte Deinen Quatsch nicht mit meinem.

        „Wenn wenigstens dieser Junge tatsächlich bereits weg wäre, und nicht nur solche Sprüche im Raum stehen.“

        Ist sicher nicht von mir, dass ich einen Jungen wegwünsche, der meinem Sohn als bester Freund gilt und hier bei uns mit ihm spielt.

        Ist nicht von mir. Sondern von Dir!

        Über Deine Ahnung, was im Moment in Österreich so abgeht, „was man so liesst und hört“, hast Du ja zuvor schon Zeugnis abgelegt.

        Über ein „Vorbild“ an Demokratie hast Du mich ganz sicher nicht schwadronieren gehört.

        Dass es in einer Demokratie und einem Rechtsstaat trotzdem nicht möglich sein wird, anerkannte Flüchtlinge (deren Familienoberhaupt zudem tatsächlich über einen Uniabschluss und einen gesuchten Beruf verfügt,

      • gabi sagt:

        , in welchem er hoffentlich bald einen Job findet) einfach in der Woche nach der Wahl raus zu spedieren, liegt in der Natur des Rechtsstaates.

        Für ebenden stehe ich. Von einem Sebastian Kurz wurde nirgendwo auch nur andeutungsweise etwas Ähnliches geäussert.

        Dass diejenigen, die solchen Quatsch verbreiten (wie auch schon, dass Erbogan das Beste ist, was der T. geschehen konnte) hier aber „G0tteshäuser“ betreiben und vom Staat auch noch Subventionen für ihre spaltende und segregierende Tätigkeit erhalten ist höchst beunruhigend.

        Das dies sofort unterbunden wird – und gerne auch, dass es ein rechtliches Mittel gäbe, alle, die sich an dieser subversiven Tätigkeit beteiligen, so schnell wie möglich raus zu schmeissen -, würde ich dagegen ausdrücklich begrüssen.

      • gabi sagt:

        Dass aus genau dieser Ecke kommt, die hier sowieso nichts Anderes tut, als möglichst viele ihrer Glöubigen – wie eben auch die Eltern des Freundes – von einer aktiven Integration abzuhalten, ist keine Überraschung sondern nur logisch. Denn die fühlen sich mit guten Grund durch S. Kurz bedroht.

        Das Du das allerdings schlecht verstehen kannst, ist ebenso logisch. Wenn Du selbst entsprechende Studien anerkannter Institute und Forscher nur als Verfälschungen interpretieren kannst, geht´s ja kaum anders.

        Islamismus und Rechtspopulismus (verwandte Zwillinge übrigens) werden durch dieses Weggucken trotzdem nicht geringer, sondern – im Gegenteil – immer gefährlicher.

      • gabi sagt:

        Zweiter Präzisiserungsversuch:

        „Für ebenden stehe ich. “ – Für den Rechtsstaat!

        „Von einem Sebastian Kurz wurde nirgendwo auch nur andeutungsweise etwas Ähnliches geäussert.“ – Also etwas in Richtung anerkannte Flüchtlinge raus werfen. Für den Rechtsstaat steht der dagegen sicher auch.

    • gabi sagt:

      Hä? Was?

      Müsste ich jetzt noch irgend etwas verstehen oder ist das bewusst einfach nur maximal verdreht?!

  • Hausfrau sagt:

    Super, dass die Kinder zu Hause mitbekommen wofür der rote Staubsauger gebraucht wird!!

  • Hans Müller sagt:

    In Berlin muss es tatsächlich schön sein für eine Frau. Der Mann trägt die finanzielle Verantwortung für die Familie, die „Frau schlägt sich von Text zu Text als freie Autorin durch und sucht nebenbei nach einem Geldjob“, um das Haushaltskässeli etwas aufzufüllen, geniesst nebenbei die Freiheiten, die man halt so hat als Frau, deren Kinder fremdfinanziert fremdbetreut werden und die nicht unbedingt die Hauptverantwortung für das Familieneinkommen tragen muss, und schreibt ein bisschen Blogs über ebendiese Freiheiten. (oder deren plötzlicher Verlust). Bezahlen soll diese Freiheit freilich die Gesellschaft, die anderen. Irgendwer, der so blöd ist, finanziell für sich und seine Familie die Verantwortung zu tragen. Oder halt „die Reichen“. Irgendjemand halt. Bloss nicht der Nutzniesser.

  • Marcel Zufferey sagt:

    La vie de Bohème also. Zum Glück gibt’s Männer, die so etwas möglich machen!

    • Widerspenstige sagt:

      Wieso so gehässig auf die Person schiessen, Marcel Z? Sie ist doch nur die Überbringerin von schlechten Nachrichten und die brauchen bekanntlich ein schnelles Pferd. Und lieber ein ‚vie de bohème‘ unterstützen als noch länger dasjenige von ruinösen Finanzhaien und Kriegswütigen. Sie enttäuschen mich jetzt doch sehr und nötigen mich, zu so früher Stunde mich hier einzumischen.

      • Zufferey Marcel sagt:

        Das tut mir natürlich ausgesprochen leid, Widerspenstige, wirklich. Ihr stark reduktionistisches Männerbild in Ehren- aber mit der Wirklichkeit hat das nur wenig zu tun.

      • Widerspenstige sagt:

        Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, wie desolat der Zustand in der Welt ist und das hat mit der Wirklichkeit nur wenig zu tun? Also wegen ein paar Kreativen wurde noch nie eine Finanzkrise weltweit ausgelöst und hat Existenzen vernichtet. Wer hier ein reduktionistisches Weltbild hat und deren Akteuren ist wohl klar, Marcel Z. Das ist ja schon fast wieder witzig.

      • Sportpapi sagt:

        @WS: Die Menschen, die sich engagieren, die in der Gesellschaft vorangehen, die sind im Guten wie im Schlechten in der Verantwortung.
        Leute, die sich ins Private zurückziehen, die können natürlich wenig falsch machen.
        Aber um diese Frage geht es hier ja eigentlich gar nicht. Sondern darum, ob eine Erwerbsarbeit auch dann eine Erwerbsarbeit ist, wenn fast kein Geld fliesst. Und ob man das staatlich subventionieren soll. Und ob es moderne Gleichberechtigung ist, wenn der Mann die Familie versorgt, die Frau in der Zwischenzeit ihren sinnstiftenden Tätigkeiten nachgeht, von denen die Familie aber nichts hat.

      • Zufferey Marcel sagt:

        Also was machen Männer eigentlich, wenn sie nicht gerade Frauen unterdrücken, ausbeuten, vergewaltigen, Kriege anzetteln oder, weit schlimmer: Raketen auf den Mond schiessen? Zum Beispiel all das hier:

        https://www.freitag.de/autoren/thx1138/was-niemand-ueber-maenner-zu-sagen-wagt

        Aber pssst! Nicht weiter sagen!

      • second step sagt:

        Der Text ist mehr oder weniger eine Kopie von einem Grönemeyer-Text. Vor 20 Jahren wärs noch originell gewesen.

  • Simon Koch sagt:

    „Der Mann hat einen soliden Job, die Frau (…) sucht nebenbei nach einem Geldjob, um damit die Kinderbetreuung (…) dazuzuverdienen“

    Lange hatte ich obige Ansicht, musste aber meine Meinung aendern. Die Aussage, dass die Frau mit ihrem Salaer die Kinderbetreuung zahlen und falls das Einkommen nicht ausreicht ja zu Hause bleiben und zu den Kindern schauen sollte, ist eine rein oekonomische Sicht. Stattdessen haben wir uns ueberlegt, wie oft meine Frau zu den Kindern schauen moechte und an den uebrigen Tagen gehen sie in die Krippe. Die Kinderbetreuungskosten werden aus dem Familienbudget bezahlt. Auch wenn sich das oeknomisch nicht rechnen sollte, lohnt es sich langfristig, da meine Frau sich beruflich entfalten kann und so insgesamt unser Familienleben gluecklicher ist.

    • Alpöhi sagt:

      Guter Punkt, sehr einverstanden. Aber dann geht es eben gerade nicht ums (fianzielle) Reichwerden und also auch nicht um Subventionen.

    • Hans Müller sagt:

      Das tönt nach einem vernünftigen Ansatz, aber die moderne Hipsterfamilie will natürlich die Kosten nicht selbst tragen, sondern lieber die Gesellschaft dazu verpflichten, einem Akademikerpaar alle Annehmlichkeiten zu finanzieren, damit man sich „entfalten“ kann. Diese Leute beklagen sich darüber, dass die Kinderbetreuung nicht voll finanziert wird und leisten sich nebenbei eine Putzfrau aus der Unterschicht und sehen absolut nicht, wie anmassend ihre Anspruchshaltung ist und wie privilegiert ihre gesellschaftliche Position. Da kommt’s doch keinem Hipsterpaar in den Sinn, für ein paar Jahre eine teure Kita aus der eigenen Tasche zu bezahlen, selbst wenn es ökonomisch keinen Sinn macht, dass beide arbeiten gehen. Lieber herumjammern…

  • Rebiiiii sagt:

    Kann mir mal einer erklären, wieso solche Leute Kinder kriegen??????

    • Michu sagt:

      Die sind halt dann plötzlich da und man muss sich auf einmal damit auseinandersetzten, dass man nicht alles haben kann.
      Kann man sich leider nicht vorher überlegen.
      Sonst könnte man ja nicht jammern…

      • Alpöhi sagt:

        Warum sind die Kinder plötzlich da? Fallen die vom Himmel? Oder bringt die der Storch?
        scnr

      • Michu sagt:

        @AÖ: Bei ein paar Leuten könnte man das wirklich meinen.
        Und Nein, ich schreibe jetzt nicht jedes mal „Ironie“ drunter.

    • Nico sagt:

      Danke, Rebiiii
      teile diese Meinung absolut. Wieso Kinder wollen wenn man nicht gerne zu Hause ist. Immerhin sind wir doch schliesslich nun schon soweit, dass Haushaltsarbeit mehr geschätzt wird. Aber wenn solche Mütter es verabscheuen den praktischen Staubsauger oder die Kochtöpfe zu bewegen, dann sollten sie sich für die Auswärtsarbeiten entscheiden. Es sind die Frauen selber die die Hausarbeit nicht würdigen.
      Liebe Frauen die noch keine Kinder habt, bitte überlegt es euch gut, plant und frischt das Wissen über Verhütung auf, denn plötzlich sind die Kinder da.

  • Karin Keller sagt:

    Mir als feministisch denkende Frau ist das jeweils peinlich, wenn sich Frauen unter dem Deckmantel der emanzipierten Berufstätigkeit (neinnein, nicht für das Familieneinkommen, sondern zur Selbstverwirklichung) in die Opferrolle begeben und ihr schreckliches Schicksal als Mutter beweinen. Ich dachte, wir wären weiter.

  • Rosa Sordo Meier sagt:

    Einzelkind, Ich bin nicht das von Ihnen vermutete Hausmütterchen, war vielmehr ab meinem 15. Lebensjahr bis zur Pension nachweislich (einsehbar auf AHV Abrechnung) neben drei Kindern berufstätig. Zumeist 100 Prozent, was nicht immer lustig, wie Sie mir glauben dürfen, war.

  • tststs sagt:

    Nach Durchscrollen der Kommentare kann ich eindeutig festhalten:
    Im Jammern über Jammeris sind wir also ganz grosse Klasse!
    😉

    Und dieses Übermass an Empathie…hihihi

  • Widerspenstige sagt:

    Es fehlt ein Departement für Familienangelegenheiten in der Schweiz. Solange dieser Missstand besteht, kann jede Familie nur von bezahlbarer familienergänzender Kinderbetreuung träumen. Da wird sich keine Partei die Finger daran verbrennen wollen. Bis vor nicht langer Zeit war dies auf der Agenda einer sozialpolitischen Partei. Leider hat sie sich verzettelt und muss in den eigenen Reihen für mehr Einigkeit sorgen. Siehe das Debakel um die Rentenreform 2020!

    Ich sehe da nur zwei Möglichkeiten:
    a) Einführung flächendeckend als Staatsaufgabe wie Kindergärten/Schulen, Militär, Polizei, Spitäler, Alters- und Pflegeheime, Strassen/Schienen/Brücken, Wanderwege/Waldpflege, Landwirtschaft, öffentliche Verwaltungen.
    b) Einführung einer Transaktionssteuer zur Finanzierung eines gGE.

    • gabi sagt:

      … Oder Frauenstädte.

      🙂

    • Widerspenstige sagt:

      gabi, alle paar Monate kommen Sie mit diesen Frauenstädten …. aber ich bewege mich in bester Gesellschaft mit solchen Gedanken und nenne passend den Namen einer senegalesischen Schriftstellerin Ken Bugul ‚Writer in Residence‘ im Literaturhaus Zürich, die im Interview sagte: ‚Alle Macht den Frauen!‘ (SRF1 Kulturplatz ‚Wer hat hier eigentlich das Sagen?‘). Viel Spass!

      • frank sagt:

        Wenn ich eine Frau sagen höre ‚Alle Macht den Frauen!‘, dann denke ich mir, die hat einen an der Waffel.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Aber sonst spielt das Geschlecht natürlich keine Rolle mehr…

      • Widerspenstige sagt:

        Einfach mal sich die 5 Minuten Interview in der Sendung ansehen, um mehr darüber zu erfahren. Ken Bugul hat reiche Erfahrungen gesammelt in über 30 bereisten Ländern alleine in Afrika und gesehen, was Machomänner alles korrupiert u zerstört haben, während Frauen für ihre Familien sorgten. Aber gerne hier der Link dazu:
        http://www.srf.ch/sendungen/kulturplatz/wer-hat-hier-eigentlich-das-sagen

        Und frank, haben demnach Männer einen an der Waffel, die sich nicht gegen diese Männerdominanz weltweit auflehnen (wollen/können)? Um es aus Männerperspektive zu sehen …

      • Sportpapi sagt:

        Ich habe mir das Interview angeschaut. Ich verstehe also, dass das ursprüngliche Paradies (Matriarchat) irgendwie verschwunden ist, aber genauso irgendwie plötzlich wieder eine Frauenherrschaft entstehen wird. Wie auch immer.
        Weil am Elend Afrikas nur die Männer schuld sind, und die Frauen alles anders gemacht hätten.
        So wirklich schlüssig scheint mir das jedenfalls nicht.

      • Hans Müller sagt:

        Also, wenn man unterstellt, dass die Männer für alles verantwortlich sind, weil sie praktisch überall seit weiss gott wann an der Macht sind, dann muss man wohl nicht nur Korruption, Krieg und Misswirtschaft den Männern zuschreiben, sondern eben auch die Erfindung der Schrift und Mathematik, die Entdeckung des Penicillin, die Erfindung der modernen Medizin und natürlich auch die gesamte industrielle Revolution, die uns erst den heutigen Wohlstand ermöglicht hat. Ich vermute, das bedeutet, dass wir in einem Matriachat noch immer in Höhlen und Holzhütten leben würden, mit Kräutern und Schamanentänzen und Gebeten hoffen würden, dass Mutter und Kind bei der Geburt nicht sterben und die Sonne und den Wind anbeten würden. Es soll jeder selbst entscheiden, in welcher Welt er/sie leben möchte…

      • gabi sagt:

        Nicht erst am Schluss scheitert´s halt weiterhin schlicht an den Individuen. Völlig unabhängig von ihres Geschlechtes, sondern schlicht aufgrund der Unfähigkeit, auf Realitäten zu reagieren oder nicht.

        … sei´s nur schon auf Zusammenhänge in einer Diskussion, die man zwar selber einbringt, aber deren angekündigte Argumente man weder zu liefern, noch Fehlbeurteilungen einzugestehen fähig ist.

        Man weiss dann halt lieber nicht mehr, worum´s wohl geht oder / und schwurbelt einfach weiter im Arsenal angestaubter Begrifflichkeiten weiter. Weil´s so schön, gemütlich und herrlich vertraut ist – und dennoch (zumindest in den eignen Ohren) wahnsinnig revolutionär und aufgeklärt klingt.

        Traurig, aber lustig wie mühelos sich derlei Geschnatter jahrelang herauskitzeln lässt.

  • Fragezeichen sagt:

    Ich wusste es, ich wusste es genau – das wird wieder ein Gejammere einer unerfüllten Frau sein!
    Ich habe dazu nur eine einzige Frage: warum/weshalb hat sich dieses arme Wesen dazu entschieden Mutter zu werden? Mutter zu werden um dann ein solch jammervolles, armseliges Leben führen zu müssen?
    Wie dumm, einfältig und unbedarft müssen all die Frauen sein die zufrieden sind eine gute Hausfrau und Mutter zu sein?

  • Andrea sagt:

    Wer in der Schweiz – zumindest in der Stadt Zürich – keine Subventionen für die Kinderbetreuung kriegt, der hat sie in der Regel auch nicht nötig. Und sollte ergo nicht jammern. So einfach. Ich kenne beide Seiten. Als mein Mann sich selbständig gemacht hatte und das Business noch nicht lief (Einkommen seinerseits = 0) und wir von dem lebten, was ich mit meinem 70%-Pensum verdiente, profitierten wir von sehr grosszügigen Subventionen. Heute geht unsere Kleine in den Kindergarten und 2x pro Woche in den Hort. Dieser ist privat und nicht subventioniert. Und auch mit einem unterdurchschnittlichen HH-Einkommen durchaus bezahlbar.

  • Urs M. sagt:

    Mein Respekt. Im Gegensatz zu den Wohlfühlmamis hatten Sie wohl keine Lobby in der Politik oder Sozialen Netzwerken.

  • Peter Steiner sagt:

    Im Leben geht nicht alles nach Wunsch und getroffene Entscheide zeitigen Konsequenzen. Auch die Jeunesse Dorée aus den 80er Jahren muss es einmal lernen, ihre Wünsche durch die Realität korrigiert zu sehen. Jedenfalls kann es nicht sein, alles auf „die Gesellschaft“, „den Staat“ oder andere abzuschieben.

    • WorkingMUM sagt:

      Ich feiere deine Aussage.

    • flori antha sagt:

      @Steiner: Es geht lediglich darum welche Gesellschaft wir wollen, eine, in der Gleichberechtigung möglich ist oder eben nicht. Wir haben uns einfach gegen Gleichberechtigung entschieden. Da hilft auch das pseudodemokratische Gerede nicht viel.

      • Sportpapi sagt:

        Hm. Da die meisten Paare in der Schweiz Gleichberechtigung leben, ist Gleichberechtigung offensichtlich möglich.
        Niemand hier hat sich gegen Gleichberechtigung entschieden.

      • flori antha sagt:

        @Sportpapi: machen Sie sich bitte nicht lächerlich. Man kann sich, wie in der Schweiz üblich, für eine traditionelle und nicht gleichberechtigte Rollenverteilung entscheiden. Dies dann aber als Gleichberechtigung verkaufen zu wollen erinnert stark an Orwells Neusprech.

      • Sportpapi sagt:

        @Flori Antha: Aha. Eine Rollenverteilung oder Arbeitsteilung ist also per se nicht gleichberechtigt. Weil?
        Das wissen vermutlich nur Sie.
        Nur schon die Aussage, dass man sich entscheiden kann, spricht ja für sich.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @flori antha

        wie schon oft hier drin angemerkt, aber immer noch nicht wirklich durchgedrungen- alle Modelle in allen Staaten welche da jeweils als die leuchtenden Vorbilder herangezogen werden, haben ihre Vor-und ihre Nachteile.

        Unseres garantiert die grösste Wahlfreiheit, es ist von daher genau die Gesellschaft welche ich diesbezüglich vorziehe, nämlich eine mit dem Recht auf diese Freiheit. Dass Sie diese Freiheit mit Nicht-Gleichberechtigung verwechseln ändert daran nichts.

      • flori antha sagt:

        @Steiner : ich sehe nicht wo unser Modell Wahlfreiheit ermöglicht. Das sehe ich sehr viel eher in dem Berliner Modell, das im Artikel dargestellt wird. Unser Modell zementiert Hierarchie.
        @Sportpapi : jetzt wird es aber wirklich kurios. Wenn man entscheiden kann, herrscht Gleichberechtigung? Willkommen in der eidgenössischen Sowjetunion…

      • Sportpapi sagt:

        @flor antha: Also mal ein bisschen Fleisch an die Knochen. Was hat die Frage, ob man für Fremdbetreuung zahlt oder nicht mit Gleichberechtigung zu tun?
        Oder anders gefragt: Wie beurteilen Sie die Situation aus Sicht Gleichberechtigung, wenn ein Elternteil für das Familieneinkommen zuständig ist, das andere Elternteil an guten Tagen etwas zum Ferienbudget beiträgt, und beide sich den Haushalt aufteilen?
        Es dreht sich ja im Kreis: Wenn die Gesellschaft die Kinderbetreuung finanziert, dann damit die Frau arbeitet und die Familie mehr Steuern zahlt. Passiert dies aber, dann braucht es die Unterstützung meist doch gar nicht. Wofür auch?

    • loulou55 sagt:

      …und die Gesellschaft oder der Staat sind dann… die Singles, die leider nie die hohen Partner-Anforderungsprofile des anderen Geschlechts erfüllen konnten und deshalb…
      a) höhere Steuertarife zahlen
      b) kleinere Steuerabzüge haben
      c) für rein gar nichts staatliche Unterstützung bekommen.
      Mann ich Trottel, warum habe ich das einfach 40 Jahre schweigend hingenommen.

  • cyan jaeger sagt:

    Die Kinderbetreuung im Vorkindergartenalter ist relativ gut (wobei man über die Qualität vortrefflich streiten kann) aber auch teuer – aber Krippe und Job lassen sich gut vereinbaren.
    Ab dem Kindergarten/Schule sieht es aber ganz anders aus. Hortplätze sind rar, teuer und oftmals qualitativ unterdurchschnittlich. Es gibt diverse Projekte für Ganztagesschulen aber hier muss noch viel gemacht werden. Wie kann es sein, dass hier das Angebot nicht den Bedürfnissen angepasst wird.
    Erschwerend kommt noch hinzu, dass viele ihre Kinder in den Hort stecken obwohl ein Elternteil nicht arbeitet – dies macht es für Eltern, die beide berufstätig sein müssen sehr schwer.

    • Safster sagt:

      @cyan jaeger: Also für die Stadt Zürich stimmt Ihre Aussage ömel sicher nicht. Hortplätze sind garantiert, Subventionen werden mehr oder minder automatisiert verteilt, das Niveau der Betreuung ist gut. Und die Tagesschulen sind im Vormarsch. Die Horte sind einfach nicht mehr ganz so kundenorientiert wie die Krippen und daher etwas unflexibler. Aber eigentlich machen wir fast durchwegs positive Erfahrungen mit diesem System.

    • cyan jaeger sagt:

      @Safster: Vielleicht liege ich bei der Stadt falsch – aber in unserem Dorf (Agglo) verdienen sich Private eine goldene Nase am Hort ohne die unterdurchschnittliche Qualität des Horts der Schulgemeine (kostenpflichtig) zu überbieten.
      Ich bemängle auch nicht das System an sich aber es wird doch immer weniger auf Qualität geachtet bzw. diese wird einfach nicht geboten – frei nach dem Motto – wenns nicht passt, haben wir zig Leute auf der Warteliste.
      Tagesschulen sind ok aber wieso müssen diese dann oftmals bereits um 16.45 oder zu ähnlichen Zeiten zu machen? Wieso nicht wie die Krippe bis 17.00 oder 18.00? Damit wären vielen Berufstätigen geholfen (vor allem bei Arbeitswegen >1h)

  • Manz sagt:

    Was ich hier vermisse ist die Rolle des Mannes. ich verstehe die gute Frau ja und man kann sich wirklich darüber streiten ob es sinnvoll ist das wir in der CH soviel für die Kinderbetreuung bezahlen müssen. Frau Jucker könnte aber auch eine andere Frage stellen. Nämlich „wieso muss ich auf die Arbeit „verzichten“ und nicht mein Mann“? In der CH und auch in anderen Ländern ist es einfach so, dass der Mann nach wie vor nicht bereit ist für die Familie auf Karriere zu verzichten. Ich persönlich bin nicht der Meinung das der Staat dazu verpflichtet ist unsere Kinder zu 100% zu betreuen. Das ist aber keine persönlich Meinung und der darf man gerne widersprechen. Das hier jedoch die Rolle das Vaters in keiner Weise angezweifelt wird finde ich dann aber auch speziell…

    • Sportpapi sagt:

      @Manz: Aus dem, was zu lesen ist, entsteht eher das Bild eines Vaters, der volle Verantwortung für die finanzielle Versorgung der Familie übernimmt und dennoch bereit ist, mit seiner Frau vollständig den Haushalt zu teilen, obwohl ihr Einkommen nach eigenen Angaben eher für die Ferienkasse ist…
      Meinen Sie denn, es wäre eine Option gewesen, dass die Frau mit ihrem Job künftig die Familie ernährt hätte?

      • Klärli Benz sagt:

        @Sportpapi: Warum sollte es keine Option gewesen sein, dass die Frau mit ihrem Job die Familie ernährt?
        Ich gebe Manz völlig recht. Eine Reduktion des Arbeitspensum des Vaters könnte verhindern, dass der Mutter zu Hause mit Doppelbelastung die Decke auf den Kopf fällt.

      • Sportpapi sagt:

        Sehen Sie irgendeinen Hinweis darauf?

      • Frank sagt:

        BIogs über sich selbst schreiben ist jetzt nicht der Job, mit dem man eine Familie ernährt.

    • Hans Müller sagt:

      Immer dieses Karriereargument. Als ob jeder Mensch in der Schweiz Karriere machen würde! Nicht jeder Schweizer ist Direktor oder erfolgreicher Architekt oder macht sonstwie „Karriere“, das gilt gleichermassen für Mann und Frau. Warum Männer nicht auf ein Vollpensum verzichten? Ganz einfach, weil Männer ihre Arbeit nach ökonomischen Kriterien auswählen und nicht in erster Linie zur Selbstverwirklichung, weil sie sich darauf verlassen können, dass ein männlicher Partner dann schon sicherstellt, dass Kohle nach Hause kommt, wenn ihre Selbstverwirklichung ökonomisch ins Elend führt.

  • Anja Meyer sagt:

    Oh wie ich den Kommentar „Wenn’s dir nicht gefaellt, dann geh doch!“ hasse! Nein, nein und nochmal nein, das ist nicht der Punkt! Mir gefaellt es sehr gut, aber das heisst doch nicht, dass man nicht manche Dinge noch besser machen kann! Ja, vielleicht hat uns Berlin ein paar Dinge voraus. „Dann geh doch nach Berlin!“? NEIN! Dann schauen wir, dass wir das hier auch hinkriegen! Kann ja nicht so schwer sein wenn das andere auch schaffen! Aber nein, Herr und Frau Schweizer fuehlen sich in ihrer Ehre betupft weil hier ja alles ach so perfekt ist. Wie peinlich. Kritik im Keim ersticken ist keine Loesung. Kritik ernst nehmen, ueberpruefen, und dann vielleicht was aendern, DAS waere mal eine tolle Loesung!

    • Sportpapi sagt:

      @Anja Meyer: Ich finde ja eigentlich, man hätte die Kritik hier sehr ernst genommen, und angemessen reagiert.
      Nehmen Sie denn die Gegenargumente auch angemessen war, haben Sie erfasst, warum viele hier nicht einverstanden sind?

    • loulou55 sagt:

      Ihre Schlussfolgerung ist falsch.
      Die Schweizer fühlen sich nicht betupft von wegen „Ehre“ oder so.
      Es geht immer nur um eine Frage:
      Was kostet es und wer bezahlt.
      Die Antwort lautet immer:
      Mit MEINEN Steuergeldern gaaaanz sicher nicht.

      • Fragezeichen sagt:

        eine ziemlich unpassende Auslegung der Fakten.
        Mit steuergeldern werden unzählige dinge finanziert die nicht von den Betreffenden selbst genutzt werden. Dazu gehören OeV, Verkehr, z.T. Spitäler und Schulen. Die Hauptverantwortung aber liegt immer in erster Linie bei Nutzniesser und das sind in diesem Fall nun einfach die Eltern.
        Wenn man sich als Frau aber den Luxus leisten will für Blogs zu schreiben um das Ferienkässeli zu füttern, anstatt einer besser bezahlten Arbeit während der Zeit wo Mann zu Hause ist (Abends/Wochenende), ja dann muss man halt sie Suppe auslöffeln die sie sich eingebrockt hat.

      • Doris sagt:

        @loulou
        Sie haben mir so aus dem Herzen gesprochen.

      • Leser sagt:

        Fragezeichen: Aha und weil wir die nichts beziehen euch die immer mehr wollen ja schon alles per Zwang finanzieren, können wir ja durchaus noch mehr für euer Wunschkonzert bezahlen.

    • Hans Müller sagt:

      „Wenn’s dir nicht gefaellt, dann geh doch!“ Das ist nun mal die Urform der Demokratie: Voting with the feet. Alternativ dazu kann man in der Schweiz natürlich auch eine Initiative lancieren, nichts einfacher als das. Oder man kann in einem Blog herumjammern und dafür Geld bekommen. Kann man auch. Ist vielleicht nicht ganz so zielführend, vor allem, wenn die eigene Lebensbefindlichkeit als einziges Argument ins Feld geführt wird. Aber man kriegt ja ein Honorar dafür. Und in der Schweiz gibt es bereits subventionierte Kinder-Betreuungsmöglichkeiten für Menschen, die es darauf angewiesen sind. Einfach nicht für potenziell gut verdienende Akademiker-Paare, die sich verwirklichen wollen, während die Gesellschaft die Krippe bezahlen und die Putzfrau die Wohnung reinigen darf.

  • Felix Frei sagt:

    Schon lustig, wie sich das Forum hier gleich provozieren lässt. Schlussendlich ist eine gute und anständige Kinderbetreuung nicht gratis das ist klar, aber man will ja die Frauen auch im Beruf behalten Stichwort Fachkräftemangel. Also ein wenig mehr offen sein für andere Lösungen. Der Staat bezahlt ja auch Dinge die ich nicht gut finde, er tut es jedoch dennoch und es ist auch ok.

    • Claudi sagt:

      „aber man will ja die Frauen auch im Beruf behalten Stichwort Fachkräftemangel.“
      Freischaffende Schreiberlinge sind wahrscheinlich kaum die, an denen es mangelt.

    • Alex Bründler sagt:

      Ich finde andere Lösungen auch in Ordnung, aber bitte nicht auf Kosten der Allgemeinheit. Subventionen sollen Bürger helfen die finanzielle Unterstützung brauchen. Sprich in diesem Fall, Familien die ohne 2 arbeitende Parteien die Familie nicht ernähren können.
      Frau Junker möchte aber günstige Kinderbetreuung, damit sie sich besser fühlt.
      Für ein solchen Ansinnen ist der Staat nicht zuständig.
      Da muss sie sich schon mit ihrem Partner zusammen setzen, um Lösungen zu finden.
      Man kann ja auch mal seine Ansprüche reduzieren, damit man sich selbst verwirklichen kann.

      • Fragezeichen sagt:

        Ansprüche reduzieren um sich selbst zu verwirklichen – nein ds geht auf keinen Fall!
        WO und WER sind wir denn?

    • Marcel Zufferey sagt:

      Ja, der liebe Fachkräftemangel- selbstverständlich bin auch ich der Meinung, dass jede Germanistin eigentlich einen Verwaltungsratsjob bei BMW, Mercedes oder Google verdient hätte…

      • Widerspenstige sagt:

        Lieber erhält eine Germanistin einen VR-Sitz als korrupte Machthengste, die ganze Volkswirtschaften an die Wand knallen. Und noch etwas, Marcel Z: ohne Germanisten keine investigative Medien, keine Blogs, etc, ok?!

      • Leser sagt:

        @Widergespengstige:
        Ohne Germanisten keine Blogs? Selten so gelacht.
        Muss eine parallele Realität sein in der Sie leben 😉

      • gabi sagt:

        Oh… Aber Achtung, beim Lachen:

        GermanistInnen!

        :-))

    • Leser sagt:

      @Frei: Fachkräftemangel in der CH vorallem in Branchen wie IT und Transport – dort also wo die wenigsten Frauen anzutreffen sind. Im Journalismus hingegen gibt es weniger Stellen als potentielle Arbeitnehmer…Aber es bitzeli freischaffend Artikel schreiben wie anstrengend doch sowas sei ist halt gemütlicher als ein verantwortungsvoller Job in einem technischen Umfeld…

  • Christina Bachmann sagt:

    Liebe Schreiberin

    Zuhause bleiben, bis die Kleinste nicht mehr in der Kita ist. Ansonsten halt eine Tagesschule suchen (es hat 6 in der Stadt Zürich), da ist das Kind gut betreut.

    Oder warten, bis im Quartier die Tagesschule eingeführt wird. Soll massiv billiger sein als das jetztige Tagesschulmodell, ich hoffe nur, dass die Qualität bleibt und nicht nach unten niveliert wird. Abstimmen gehen im November!

  • Chris Fogg sagt:

    So wie es in der Schweiz ist, ist es gut. Wir haben unsere 3 Kinder auch selber betreut oder im Umfeld dafür geschaut. Es kann nicht sein, dass der Staat alles subventionieren muss. Wer Kinder hat soll diese auch selber betreuen oder dann dafür bezahlen.

    • Felix Frei sagt:

      Klassisch altbackener, rückständiger Kommentar: “ es isch bi eus scho so gsii, wiso söll sich was ändere“. Herr Fogg, wilkommen im 21 Jahrhundert. Frauen wollen auch arbeiten und den Kinder tut die Kita auch gut, Stichwort soziales Lernen etc.

      • Sportpapi sagt:

        Warum eigentlich müssen andere Meinungen bei diesem Thema immer als „altbacken“ oder „letztes Jahrhundert“ bezeichnet werden? Als ob das gute Argumente ersetzen würde? Und: Eine Antwort sollte sich schon darauf beziehen, was ursprünglich geschrieben stand. Nämlich nichts davon, dass Frauen nicht arbeiten dürfen, oder das Kitas irgendwie schädlich wären.
        Also insgesamt einfach voll am Thema vorbei.

      • Jänu sagt:

        @SP: Aber der Kommentar(!) bezieht sich auf die althergebrachten Strukturen einer Welt, die mit unserer in vielen Aspekten nicht vergleichbar ist und darum durchaus als altbacken und rückständig bezeichnet werden kann.
        Ich werfe einmal ein: Der Staat finanziert die sehr teure Ausbildung jedes Einzelnen, aber eben auch jeder Einzelnen. Das lohnt sich ja auch, sonst ginge es nur noch bergab. Warum sollte der Staat nicht von allen etwas zurück bekommen (in Form von Steuern) und ist dafür bereit, wenigstens die Betreuungskosten voll(!) vom steuerbaren Einkommen abziehen zu lassen. Kenne Selbstständige die können ihre Jacht auf dem Bielersee voll vom Geschäftsergebnis abziehen, weil sie 3 Mal im Jahr darauf einen Kundenanlass machen. Andere zahlen happige Steuern auf verlorene Betreuungsgelder

      • Sportpapi sagt:

        @Jänu: In dem einen Punkt bin ich sehr einverstanden. Betreuungskosten müssten steuerlich voll abzugsfähig sein. Allerdings weiss ich nicht so genau, wie das korrekt umsetzbar ist.

      • Didi sagt:

        Ja,Kita tut den Kindern schon gut,aber nicht den Babies!

  • Ravioli-dad sagt:

    Liebes Klagemaul, heisser Tipp: Hort, bis 18:00 Uhr. Wenn dich das Geld reut, scheint es nicht so wichtig zu sein. Falls ihr knapp bei Kasse seit, kann ein hoher Beiteagsfaktor abhilfe schaffen. Wo liegt das Problem???
    Ps: Wieso soll die Allgemeinheit im grossen Stil für deine Betreuungskosten aufkommen, damit du Yoga-Kürsli besuchen kannst?
    Komm auf den Boden, please!

  • Safster sagt:

    Mit Verlaub, aber das kann ich fast nicht mehr hören. Das eigene Schicksal dem System anlasten, obschon die eigenen Entscheide viel einen grösseren Einfluss auf diese Lebensform haben. Den gleichen Reflex kritisieren wir ja auch, wenn es darum geht, alles den Immigranten in die Schuhe zu schieben, damit wir uns nicht den eigenen Frustrationen stellen müssen. Gut, es mag regional und kommunal immer noch starke Unterschiede geben. Aber grundsätzlich ist das System einfach: Verdienen Sie genug, kriegen Sie keine Subventionen. Verdienen Sie nicht genug, kriegen Sie Subventionen. Und ja, wenn Sie arbeiten wollen bis 18 Uhr, dann müssen Sie schon den Hort bemühen. Genau so geht das. Richten Sie sichs ein.

  • Urs M. sagt:

    ‚Der Mann hat einen soliden Job, die Frau schlägt sich von Text zu Text als freie Autorin durch‘

    Ein anschauliches Beispiel, weshalb Männer generell mehr verdienen als Frauen.
    Weshalb Männer zu Haupternährern von Familien werden, und viele Frauen nicht. Nicht mal zu 50%-Ernährerinnen.
    Weshalb Männer in einem soliden Job Karriere machen, die Frau aber nicht.
    Weshalb Männer gesicherte Altersrenten haben, viele Frauen nicht.

    • Alberto La Rocca sagt:

      Die verheirateten Frauen in der Schweiz sind gut versichert – Sie lesen zuviele deutsche Zeitungen! Verheiratete Frauen sind im schweizerischen System gratis versichert, sobald der Ehemann Sozialversicherungs- und Pensionskassenbeiträge entrichtet – auf Kosten der Alleinstehenden. HSG-Professorin Monika Bütler wollte beweisen, dass es den Frauen schlecht gehe im schweizerischen Sozialversicherungssystem, deshalb hat sie sich durch die Versicherungsstatistik gepflügt und musste das Gegenteil feststellen. Frau Bütler zieht ihre Schlüsse lieber aus Fakten als aus ihrer Vermutung… Der Lohnunterschied macht übrigens bei der AHV fast nichts aus: mit 4000 Jahreseinkommen erhält man die einfache Rente, für die doppelte muss man 19 x mehr pro Jahr verdienen, alles darüber ist nicht rentenbildend.

  • Franziska Schell sagt:

    Ich verstehe hier das Problem nicht ganz- die Kinderbetreuung ist doch gesichert? Wenn die Autorin schreibt dass sie keine Subventionen erhalten so bedeutet das doch, dass der Mann ein recht hohes Einkommen hat. Die Betreuung kann zudem noch steuerlich abgesetzt werden. Klar kostet die Kinderbetreuung viel, aber die Stadt bietet aus gutem Grund subventionierte Plätze für Geringverdiener an. Es gibt sehr viel an der Berufssituation für Mütter und an der Kinderbetreuung im Allgemeinen an der Schweiz auszusetzen- das Jammern über die Kosten scheint mir aber fehl am Platz. Berlin ist notabene praktisch Pleite und überlebt nur dank dem Finanzausgleich- auch aus Bayern, wo die Kinderbetreuung auch nicht gratis zu haben ist.

    • Muttis Liebling sagt:

      Sie haben es nicht verstanden, weil die Autorin es nur oberflächlich beschreiben hat. In Zürich ist der Kinderbetreuungsplatz eine Handelsware. Man kauft sich diesen und bekommt ggf. staatliche Teilunterstützung. Streitfälle regelt das Handelsgericht.

      In DE, FR ist der Kinderbetreuungsplatz eine hoheitliche Leistung, welche man nicht einkauft, sondern staatlich garantiert und kostenfrei erhält, wie die Schulbildung, die Sicherheit durch Polizei und Justiz. Es bestehen keine wirtschaftlichen Absichten und Regularien.

      Das gilt für Bayern genauso wie für Berlin. Ob Pleite oder nicht, die öffentlichen Schulden werden eh nie bezahlt.

    • Widerspenstige sagt:

      Da dürfen noch die Skandinavier nicht vergessen werden, die durch ein komplexes Steuersystem auch diese familienergänzenden Kinderbetreuungsplätze nebst anderen Vergünstigungen einkalkuliert haben. ALLE bezahlen via ihre Arbeitsleistung/Talente an gesellschaftlich notwendige Einrichtungen ein – ob Zuhause betreuend/arbeitend oder ausser Haus ist egal. Wieso schaffen die das schon seit Jahrzehnten und dürfen sich Wohlfahrtsstaat nennen bei etwa gleicher Einwohnerzahl, aber viel grösserer Landfläche sprich ua Infrastrukturkosten?

  • Alpöhi sagt:

    In der Zeitung mit dem „20min“ im Titel war neulich zu lesen, dass Firmen keine Führungskräfte mehr finden, weil Mann keine Lust mehr habe, alles dem Job unterzuordnen. Work-Life Balance (oder müsste es Life-Work-Balance heissen?) sei wichtiger geworden für die Arbeitnehmenden.

    Heisst doch im Klartext: Die Männer realisieren, dass auch für sie Familie und Karriere nicht unter einen Hut zu kriegen sind, und ziehen die Konsequenzen daraus.

    Und jetzt wollen die Frauen unbedingt selber herausfinden, dass es wirklich nicht klappt? Echt jetzt?

    • Alpöhi sagt:

      /2
      Warum kann man nicht Familie und Karriere „sequentiell“ statt „parallel“ haben, also (sagen wir) 15-20 Jahre für die Kinder da sein und die Vorzüge dieser Lebensphase geniessen, dann eine Weiterbildung und dann Karriere machen? Bis dann, wenn die Kinder der Autorin gross sind, müssen wir alle – auch die Frauen! – bis mindestens 67 arbeiten, daran besteht kein Zweifel. Erstens, weil sich die Altersrente anders gar nicht finanzieren lässt, zweitens, weil die Wirtschaft dann, wenn die Babyboomer pensioniert sind, die Leute dringend braucht und gar nicht vor 67 in die Pension entlassen wird.

      • Gaisse Peter sagt:

        Falls eine Frau im Alter von 35 Kinder kriegt und wie von Ihnen beschrieben 15 bis 20 Jahre für die Kinder zu Hause bleibt, kann Sie die Karriere (im Alter von 45 bis 50) vergessen. Dasselbe gilt natürlich auch für den Mann, falls er sich für die Kinderbetreuung entscheidet. Pensionsalter 67 hin oder her.

      • tststs sagt:

        Oh mann, Alpöhi, den Frauen vorwerfen, dass sie gerade etwas rausfinden, was mann schon seit Jahren weiss….
        Und dann genau den gleichen Fehler machen. Das heisst im Klartext: Müssen jetzt ganze Kohorten von Männern denselben Fehler machen und zuerst 15-20 Jahre zuhause zu bleiben, um dann zu merken, dass mann mit 45/50 nicht so einfach „seuquentiell“ wieder ins Arbeitsleben einsteigen kann?!?

      • Alpöhi sagt:

        ts,
        es geht darum, dass frau reklamiert, dass Familie und Karriere für Frauen unvereinbar seien.

        Dass es nicht daran liegt, dass man eine Frau ist, sondern dass es generell nicht klappt (auch für Männer nicht) – darauf wollte ich hinweisen.

      • Muttis Liebling sagt:

        Sequentiell heisst Schwerpunkt auf Kinder zwischen 19- 25 Jahre. Parallel dazu ggf. tertiäre Berufsausbildung.

        Die Erwerbstätigkeit beginnt 25 und endet mit 70 Jahren. Theoretisch, denn ich gehe nicht davon aus, dass es unter dem Regime von Industrie 4.0 und Künstlicher Intelligenz noch Erwerbstätigkeit gibt. 2045 arbeitet keiner mehr wegen Erwerbes, egal wie alt er oder sie ist.

      • tststs sagt:

        Das habe ich sehr wohl verstanden, Alpöhi.
        Ausserdem wollten Sie ja doch auch darauf hinaus, dass frau hier jetzt nicht zuerst selber Erfahrung sammeln muss, sondern dass die Erfahrung von mann schon genügend Rückschlüsse gibt (eben: Familie und steile Karriere=schwierig bis unmöglich).
        Aber nachher machen Sie genau den gleichen Denkfehler: Ihr Sequenzen-Modell kann frau nämlich schon längstens bewerten (also zuerst 15 Jahre Kinder und dann – wieder – in den Beruf einsteigen): schwierig bis unmöglich.
        Nur darauf wollte ich Sie hinweisen 😉

  • Teeniemutter sagt:

    Genau so haben wir es in den letzten 18 Jahren auch gemacht: Kinderbetreuung, Erwerbsarbeit und Hausarbeit geteilt. Vor dem Kindergarteneintritt waren wir auf Krippenbetreuung angewiesen – bei vollem Beitrag, da gut verdienend. Dies hat sich schon längst für uns ausgezahlt, da ich in meinem Job bleiben konnte. Unsere Kinder waren ebenso glücklich wie diejenigen der Autorin.
    Nach dem Kindergarteneintritt haben wir die Betreuung mit den Nachbarn organisiert, was einfacher, da gleich um die Ecke, und kostenlos war. Dafür hatte ich an zwei Nachmittagen/Woche 4 statt 2 Kinder zu betreuen.
    In Zürich gibt es Anrecht auf Kinderbetreuung, die Beiträge sind lohnabhängig. Die Belastung mag hoch erscheinen, die Investition lohnt sich aber auf die nächsten 20 Jahre gerechnet auf jeden Fall.

  • Mariu sagt:

    Und wieder einmal hegt und pflegt hier wieder eine Tante ihren selbst gemachten Frust. Die Anspruchshaltung gewisser Leute, die meinen, alles im Leben haben zu müssen und das sofort, nimmt geradezu abstruse Formen an. Wieso hat die Frau eigentlich Kinder? Sollte man sich als erwachsener Mensch nicht erst überlegen, was einem wichtiger ist, Karriere, Kinderbetreuung und Hausarbeit? Oder nicht doch lieber ein angenehmes und unkompliziertes Leben ohne Kinder führen (was absolut verständlich wäre und nichts mit Egoismus zu tun hätte), anstatt dann hinterher seine Mitmenschen mit unsäglichen Larmoyanz zu belästigen.

    Und noch was: Wieso zieht sie nicht wieder nach Berlin, wenn dort doch alles besser ist?

    • Augenbrauenhochzieherin sagt:

      Ist es für Sie denn so entsetzlich, wenn jemand die Entscheidung trifft, sein Leben auf eine Art und Weise zu gestalten, die nicht gerade mit Ihrer übereinstimmt? Und dann auf eine persönliche Art und Weise einen Systemvergleich zieht?

      • Christoph Mathis sagt:

        Ich denke, die meisten hier im Forum denken, dass Entscheidungen halt auch Konsequenzen haben, und hier kein Notfall vorliegt.
        Frau Jucker ist nicht in Vollzeit beschäftigt, möchte nicht in Vollzeit beschäftigt sein, und hat auch keine Lust auf Kinderbetreuung.
        Sie erwartet daher, dass das jemand für sie übernimmt. Gratis selbstverständlich.

      • Jo Mooth sagt:

        Nein, kein Problem, der Vergleich. Sich aber bitte nicht wundern, wenn die Bürger eines direktdemokratischen Staats keine Lust verspüren, der guten Frau ein Luxusleben zu finanzieren…

      • Mariu sagt:

        @ABZ: Nee, es ist für mich nicht entsetzlich, wenn jemand eine Entscheidung trifft, sein Leben auf seine Art zu gestalten, vorausgesetzt er trifft sie bewusst und überlegt sich vorher auch etwas dabei. Entsetzlich finde ich es allerdings, wenn einfach in den Tag hineingelebt wird und ohne das Hirn auch nur minimal einzuschalten z.B. Kinder in die Welt gesetzt werden, als ob es darum ginge, sich Hamster oder Tanzmäuse anzuschaffen und allem seinen Lauf lässt wie’s gerade so kommt, um dann hinterher irritiert festzustellen, dass die Aufzucht der Sprösslinge, die Hausarbeit etc. einiges an Aufwand und Nerven erfordern, was man sich so nicht gedacht hat, von den verpassten beruflichen Chancen ganz zu schweigen. Schuld an dieser Misere sind dann natürlich alle andern, nur nicht man selber.

    • Hans Müller sagt:

      Weil in Berlin eben überhaupt nicht alles besser ist. Abgesehen davon, dass Berlin schlichtweg auf Kosten Restdeutschlands lebt. Die Stadt ist hochverschuldet und vollkommen unproduktiv. Eine typische Hauptstadt eben. Voller „Kreativer“, die von Subventionen gut leben können.

  • Sabine sagt:

    Diese Frau hätte auch ohne Kinder kein wohlhabendes finanziell abgesichertes Leben. Freischaffend, ohne – gemäss kurzer lnternetrecherche – nennenswerten Leistungsausweis in ihrer Tätigkeit. Kurz vor 40, der Durchbruch zur gutbezahlten Künstlerin wird kaum noch kommen.

    Mir scheint, dass Kinder und Mann hier vor allem dazu dienen sollen, einen prekären Lebensstil zu vergolden, bzw bis zur Pensionierung Perspektiven zu finanzieren. Sogar die Altersrente wird sie kaum nennenswert vorgesorgt haben, mit ihrem Beruf, ohne obligatorische Pensionskasse.

    Weshalb wird der Staat und die fehlenden Karrieremöglichkeiten vor allem von jenen Frauen bemüht, die zwar arbeiten könnten, aber sich für ein brotloses Künstlerdasein entscheiden und dabei auf keinen grünen Zweig kommen?

  • Michael sagt:

    Würde gerne mehr erfahren, warum Sie diesen Kurztrip Berlin gemacht haben ? Wegen dem Lohn ? Weil Sie Berliner Luft schnuppern wollten ? Die Nähe der Ostsee ? Und das Berlin Zürich ist, das hätten Sie sicherlich auch ohne Umzug leicht rausfinden können. Ohne eine passende Begündung ist das für mich ein Jammern auf ganz hohem Niveau.

    • Augenbrauenhochzieherin sagt:

      Lieber Michael
      Ihr Beitrag drückt in etwa die emotionale Haltung eines vierjährigen Kindes aus, das trotzig aus dem Sandkasten heraus Zeugs auf die anderen Kinder wirft. Ich finde, dieses Thema hat es verdient, dass man sich nicht nur auf emotionaler Ebene damit auseinandersetzt. Können Sie das auch?

  • Augenbrauenhochzieherin sagt:

    Mal was zum Nachdenken über dieses Thema.
    Erstens: Wenn Eltern die Zeit hätten, sich politisch und in den Medien zu Wort zu melden, und ihre Interessen durchzusetzen, dann sähe die öffentliche Meinung zum Thema Kinderbetreuung in der Schweiz ganz anders aus.
    Zweitens: Wer sich dafür entscheidet, dass ein Partner für die Kinder den Berufsweg aufgibt, kommt psychologisch in die Lage, seinen Weg zu rechtfertigen, egal, ob am Anfang die freie Wahl oder Notwendigkeit stand. So perpetuiert sich das System. Ohne die gezielte finanzielle Förderung junger Familien, damit diese die Wahlfreiheit haben, wie sie ihr Leben gestalten möchten, wird sich nur wenig ändern.

    • Alpöhi sagt:

      Was ist daran „falsch“, dass das ganze Zusatzeinkommen, das Mutti auswärts erwirtschaftet, für die Kinderbetreuung wieder rausgeht?

      Was ist daran falsch, dass Familien nicht im Geld schwimmen, auch dann nicht, wenn beide Eltern erwerbstätig sind?

      Was wir damals als junge Familie am meisten brauchten, war nicht externe Kinderbetreuung, sondern eine bezahlbare Wohnung in einem kinderfreundlichen Quartier.

      • keine augenhochzieherin sagt:

        sie sollten eine partei gründen. die augenbrauenhochzieher; die ABZ. ihr parteiprogramm hätten sie schon mit ihren aberwitzigen und belehrenden voten – die sie hier preisgeben – zusammengestellt. finden sie eine mehrheit ! dann wissen sie nachher auch, ob ihre kommentare mehrheitsfähig sind…oder einfach nur im nirvana versanden…..

    • Hans Müller sagt:

      „Wenn Eltern die Zeit hätten, sich politisch und in den Medien zu Wort zu melden, und ihre Interessen durchzusetzen, dann sähe die öffentliche Meinung zum Thema Kinderbetreuung in der Schweiz ganz anders aus.“ Vielleicht könnten sich die Eltern die Zeit ja freischaufeln, bevor sie Eltern werden oder später. Offenbar interessiert es sie da jeweils nicht weiter, was mit den Eltern geschieht. Also ist es ein rein egoistisches Motiv. Optimierung der eigenen Finanzen und Freiheiten.

  • Schorsche sagt:

    Was ich (als Frau) nicht ganz verstehe;
    1. warum beziehen diese Frauen die Männer (Partner bzw. Vater/Väter) nicht mit ein bzw. nehme sie in die Verantwortung?
    2. Warum kämpfen berufstätige Eltern nicht für Tagesschulen? Warum engagieren sie sich nicht entsprechend auf politischer Ebene oder machen dort Druck?
    Denn einfach vom „Jammern“ wird es ja nicht besser.

  • Enrico sagt:

    Möchte auch eine Frau sein.
    Ich arbeite 90 Prozent, habe die Kinder 50 Prozent, muss aber weiter volle Kinderalimente bezahlen, 19200 im Jahr, Haushalt abends, für die Mutter noch schauen, mir dauernd anhören wie privilegiert Männer seinen.
    Mit Verlaub, aber diese Frau ist eine typische Frau, die keine Achtung verdient !

    • Nico Lechner sagt:

      Dann würden doch auch sie von den Möglichkeiten der Kindrbetreuung profitieren, oder? Von ihren Kindern mal ganz zu schweigen…
      Verstehe ihren gehässigen Kommentar echt nicht.

      • Enrico sagt:

        Herr Lechner,
        Das Sie wissen, dass meine Kinder es besser hätten, würden Sie fremdbetreut, sagt wohl alles über Sie aus.

      • Claudi sagt:

        Typisch. Wenn dann mal ein Mann selber Kinder erzieht, kommen die Feministen und kanzeln ihn runter, dass die Kinder es bei ihm eh nicht gut haben. Meine Güte.

  • Papperlapapi sagt:

    Gemein, gemein, Väterchen Staat bastelt mir kein Rundumsorglospaket wie es doch seine Aufgabe wäre!!

  • Pedda29 sagt:

    Ich werde ganz hässig, wenn ich die Mehrheit der Kommentare hier lese und kann kaum glauben wie sehr die Schweiz noch in den 50ern steckt. Wo bleibt die Gleichberechtigung, wenn Frau sich gefälligst immer noch zwischen Kind und Karriere zu entscheiden hat? Und falls sie sich getraut offen zu sagen, dass sie mehr von ihrem Leben möchte, als Hausfrau und Mutter zu sein, direkt die Frage zu stellen, warum sie dann überhaupt Kinder hat? Das ist nicht nur äußerst verletztend, sondern auch diskriminierend zugleich. Wird einem Mann diese Frage eigentlich auch jemals gestellt? Und wieso die Annahme, dass es den Kindern so viel besser geht, wenn sie 24/7 ausschließlich bei ihrer Mutter sind? Mich beschleicht hier immer der Gedanke, da spricht der Neid derer, die nicht die Chance auf beides haben.

    • Sportpapi sagt:

      Die Mehrheit der Kommentare sagt gerade nicht, dass die Frau mit Freuden Hausfrau und Mutter sein soll. Im Gegenteil. Es wird kritisiert, dass sie offenbar arbeiten möchte, das aber nicht tut. Und dass sie arbeiten als „etwas Feriengeld verdienen“ sieht und nicht als Familieneinkommen erwirtschaften.

      • Jo Mooth sagt:

        @Sportpapi: Genau. Wieso arbeitet eine Frau nicht einfach? Warum verlangt sie Geld vom Staat i.e. den Kinderlosen, statt vor der Zeugung Engagement des Mannes, der Papi werden soll?

      • fabian sagt:

        Jo Mooth, die Frau könnte hier ja mit ihrem Beruf die Familie gar nicht ernähren. Es ist einfach, von den Männern immer Engagement in der Kindererziehung zu verlangen. Aber dann muss frau auch bereit sein, substanziell mit einem Job zum Haushaltsbudget beitragen zu wollen. Und dieser Willen scheint mir hier definitiv zu fehlen. Dann lieber bequem die Gesellschaft für das eigene Schicksal verantwortlich machen….

    • Alex Bründler sagt:

      Was hat dies mit Gleichberechtigung zu tun? Der Staat zwingt keine Familie ins Hausfrauen- Ernährermodell. Die Modellverteilung liegt in erster Linie an den Partner und danach an den Sozialen Umständen und dem Arbeitgeber.
      Kinder haben heisst nun halt, das ein Partner Hausfrau/mann ist. Je nach finanziellen und sozialen Möglichkeiten ist man dann Prozentual mehr zuhause, ausser sie verdienen so viel, dass sie sich eine Vollzeitnanny leisten können.
      Aber es ist halt schnell geschrien, der Staat müsse billigere Kitaplätze zur Verfügung stellen, damit ich mich besser Selbstverwirklichung kann und wenn dies nicht geschieht bin ich als Frau nicht Gleichberechtigt etc..

    • Sila sagt:

      In der ch kann man sehr wohl beides. Wir haben an vielen Orten gute tagesschulen, die man auf Stunden genau nach eigenem Belieben zusammenstellen kann. Aber es kostet halt. Ich buche 20 fr/ h nicht zum lädele, sondern ausschliesslich für Job, bei dem ich mehr als 20 fr/h verdiene.

  • Nicole Riedmüller sagt:

    Diesen Komfort bezahlt man mit hohen Steuern. Bei einem Lohn von z.B. von 5000 Euro sind schon mal 2500 Steuern weg. In der Schweiz hat man die Wahl. Will man die Betreuung bezahlen oder nicht. Ich persönlich finde das besser.

  • fabian sagt:

    Betreuung von Kindern ist auch in der Schweiz vom Steuerzahler subventioniert, in der Stadt Zürich bezahlen fast keine Eltern die vollen Kita-Kosten.
    Scheinbar geht es vielen verwöhnten Eltern zu gut, Kinder haben will man und dann noch staatlich subventionierte Freizeit einfordern, bezahlt natürlich von den anderen.

    • Pedda29 sagt:

      Totaler Nonsens. Und ich kenne niemanden, der auch nur einen Rappen Subvention bekommt.

      • sonic sagt:

        @Pedda: Wer in Zürich den vollen Preis zahlt, verdient auch genug um sich das leisten zu können. Jedenfalls beim Hort (ab Kindergarten). Private Krippen(vor der Schulpflicht) haben unterschiedlich viele subventionierte Plätze, da ist es möglich dass man keinen abbekommt.

  • Jänu sagt:

    Ja, willkommen in der Schweiz, eines der rückständigsten und konservativsten Länder Europas. Wir reden uns nur ein, wir seien modern (und hätten das beste Fleisch, die beste Schoggi, den besten Käse, die schönsten Berge).
    Nein, in der Schweiz herrscht der Neid, die Gier und die Missgunst. Warum sollten die Jungen heute etwas haben, was wir früher nicht hatten? Wir mussten auch ohne…
    Darum wurde hier das Frauenstimmrecht peinlichst spät erst eingeführt, die Muttschaftspause macht noch kürzer dann gar keinen Sinn mehr, KITAs kosten ein Vermögen, mehr als der Zweitverdiener verdient, und das Geld muss auch noch grösstenteils versteuert werden.
    Nein, die Schweiz ist ein Land der reichen Steuervermeider, der Egos, Altherren und der Abschotter. Land schön, Gesellschaft leider weniger.

    • Röschu sagt:

      @Jänu
      Wo leben Sie?

    • Jo Mooth sagt:

      Rückständig und konservativ ist relativ: für mich ist ein modernes Land eines, welches das Kinder haben erschwert, weil wir schon zu viele sind auf der Welt.

      • Rosa Sordo Meier sagt:

        Ist denn diesen kinderlosen gehässig Schreibenden auch klar, dass es diese Kinder, für welche sie „keine Verantwortung“ haben wollen, die zukünftigen Zahler in die AHV Renten sind, und damit helfen die Renten weiterhin zu finanzieren. Dies die Gratisleistung der Mütter an unsere Gesellschaft, was sehr wohl auch mit etwas mehr Verständnis honoriert werden darf.

      • Einzelkind sagt:

        Ach, Frau Sordo Meier, es war ja klar dass diese alte Leier kommen musste! Erstens ist die AHV sowieso dem Untergang geweiht, da sie auf grenzenlosem Bevölkerungswachstum basiert, was irgendwann nicht mehr funktioniert. Zweitens zahlen Kinderlose ebenfalls an Schulen und andere Einrichtungen für Kinder. Und drittens werden Singles und DINKS meist deutlich höher besteuert als Eltern. Also den Ball schön flach halten…

      • tina sagt:

        es gibt sehr wohl gratisleistung für die gesellschaft die meist von müttern übernommen wird. es handelt sich dabei meist um pflege von eltern, anderen familienmitgliedern oder bekannten, aber auch sonst freiwilligenarbeit. das ist wirklich viel wert, unbezahlbar, wörtlich.
        die ahv aber könnte genausogut von migranten gefüllt werden

  • Tom sagt:

    Und wo ist Ihr Problem? Vermissen Sie etwa das ausgiebige Cappuccinoschlürfen bis 14 Uhr nachmittags, gefolgt vom Aperitif, der sich im ach so trendigen Berlin bis zum Ende der Kindertagesbetreuung ausdehnen liess?

    Fraglos waren Sie in Berlin einkommensmässig als Schweizer Expat-Familie in einer privilegierten Situation, Ihre Formulierung „ein paar hundert Euro“ verhöhnt geradezu Familien, welche mit einem durchschnittlichen deutschen Realeinkommen in Berlin die externe Kinderbetreuung finanzieren müssen.

    • Jänu sagt:

      Und da sind sie schon, die Neider und Missgünstigen. Mit Spott und Übertreibung wird gleich abgewertet. Tolle Leistung, Tom!

      • Tom sagt:

        Neid? Worauf? Dank eines gesicherten hohen Einkommens des Partners in Berlin ein gepflegtes Leben als „Freischaffender“ führen? Oder auf den missglückten Versuch, zwei völlig unterschiedliche Sozialsysteme von zwei divergierenden Volkswirtschaften in Abgleich zu bringen? Wenn Sie, Jänu, darauf neidisch sind – Ihr Problem.

    • Pedda29 sagt:

      Haben Sie den Artikel überhaupt gelesen? Sie hat gearbeitet und die gesamte Familie einschließlich der Kinder waren zufriedener, weil Haushalt und Arbeit gleichermaßen verteilt waren. Glückliche Eltern, glückliche Kinder.

      • fabian sagt:

        Pedda, da steht

        „Der Mann hat einen soliden Job, die Frau schlägt sich von Text zu Text als freie Autorin durch “

        Ich frage mich, wie man sich als fortschrittlicher Mann überhaupt auf eine solche ungleiche Beziehung einlassen kann, in der von Anfang klar ist, dass der Mann das Geld nach Hause bringen MUSS. Und die Frau kann dann feministische Parolen rumposaunen, dass der Mann die traditionelle Rolle innehätte etc. Wie peinlich und durchsichtig ist denn das?

      • Enrico sagt:

        @Fabian
        Danke Fabian, Sie bringen es seit langem auf den Punkt.
        Das sich Betamänner und Feministinnen sich darüber nerven, zeigt, wie goldrichtig Sie liegen.

      • tina sagt:

        das ist meist die freie entscheidung eines paares. viele männer möchten ihre verantwortungsvolle, interessante arbeit nicht reduzieren, weil das meist mit langweiligerer arbeit verbunden ist (weil viele berufe gar nicht in teilzeit zu haben sind, also müsste man die branche wechseln zu einer tätigkeit, für die man nicht ausgebildet ist und einen weniger interessiert). also einigen sich viele paare, dass er seinen beitrag an der familie hauptsächlich finanziell leistet, und die frau übernimmt kinder und haushalt.
        ich begreife das auch nicht. denn für die frauen bedeutet das meist langweiligere arbeit, wenn sie wieder einsteigen oder kleine teilzeitjobs übernehmen (gründe wie beim mann oben). aber so wollen es eben immer noch viele

      • tina sagt:

        schliesslich sind da noch viele jahre, die man vermutlich noch lebt, wenn die kinder gross sind. da möchte man doch wenn möglich eine interessante erwerbsarbeit

  • Einzelkind sagt:

    Ich kann’s langsam echt nicht mehr hören. Warum stellt man Nachwuchs in die (ohnehin überbevölkerte) Welt, nur um sie dann so oft wie möglich ausser Haus zu verbannen? Und wieso brauchen Schulkinder eine 24h-Betreuung? Als ich in den frühen 80er-Jahren zur Schule ging, musste ich auch an 2 Nachmittagen selber mein bereit gestelltes Essen aufwärmen und alleine die Hausaufgaben machen, weil Mutter arbeitete – so what?
    Gehen Sie nach Berlin zurück, auch wenn’s „nicht so einfach“ ist!

  • 13 sagt:

    Nicht, dass es in der Schweiz diesbezüglich kein Verbesserungspotential vorhanden wäre, das ist es durchaus.
    ABER Gleichberechtigung beginnt zu Hause. Solange das Fehlen einer bezahlbaren Kinderbetreuung automatisch heisst, dass die Frau zu Hause bleibt und der Mann Vollzeit arbeitet, solange der Frauenlohn die Kinderbetreuung und Ferienkasse dient und nicht etwa Dingen wie Miete, Krankenkasse oder Steuern, solange der Mann das Einkommen absichert und sie nur dazuverdient und solange nur dann auf Augenhöhe gesprochen werden kann, wenn der Staat dafür sorgt, dass beide verdienen, aber es anscheinend nicht geht, wenn einer zu Hause ist, kann auch der Staat zwar Anreize schaffen, aber keine Gleichberechtigung hinbekommen.

    • fabian sagt:

      Solange die Gericht im Scheidungsfall im Streitfall den Mann zum Zahlesel (der Miete, der Krankenkasse etc) degradieren, kann ich den Männern nur empfehlen, sich etwas zurückzuhalten mit Gleichstellung.

      Aber auch hier: immer nur fordern, und wenn man selbst geben müsste, um Gleichstellung zu schaffen, dann kneift man. Wie kürzlich beim gleichen Rentenalter für Männer und Frauen.

      • Sportpapi sagt:

        @Fabian: Ihr Standard-Post ist offenbar am falschen Ort gelandet…

      • fabian sagt:

        sportpapi, ihrer auch 🙂

      • 13 sagt:

        Nein, Sportpapi, ich finde, dass fabians Einwurf für einmal am richtigen Ort ist. Gleichberechtigung ist keine Einbahnstrasse und dass leider auch zuvor gleichmässig verteilte Familienmodelle im Scheidungsfall noch allzu häufig einfach so zu klassischen Modellen umgewandelt werden und dass Gleiches ungleich bewertet wird, je nachdem von wem es kommt, ist eine Tatsache. Nichtsdestotrotz beeinflusst das eine das andere enorm und würde man während des Zusammenlebens mehr in die gleichmässige Verteilung stecken, so würde sich diesbezüglich auch die Gerichtspraxis nach und nach ändern.

      • 13 sagt:

        Ich habe vor Kurzem mit einem Kollegen ein ähnliches Thema diskutiert und bin danach in Gedanken so in etwa meine Fälle der letzten 10 Jahre durchgegangen und kam zu einem Schluss, der mir vorher gar nicht bewusst war: Ob man sich um die Kinder und die Kinderbetreuung streitet, ist zum Teil eine kulturelle Frage. Wo bei Schweizer Paaren oft um jede Stunde gefeilscht wird, funktioniert bei einigen Kulturen eine alternierende Obhut (oft, ohne es so zu benennen, sondern ganz flexible Lösungen) auch da, wo die Eltern sehr zerstritten sind. Und das hängt meiner Meinung nach schon damit zusammen, dass auch während der Ehe die Verteilung anders war und es so in den Köpfen ist.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Sie haben im Wesentlichen bereits zu Beginn ausgeführt, dass Gleichberechtigung keine Einbahnstrasse ist. Und Fabian hat darauf geschrieben, dass Gleichberechtigung keine Einbahnstrasse ist…
        Noch zur kulturellen Frage: Ich gehe davon aus, dass in vielen Kulturen, die in die Schweiz eingewandert sind, die Rollenmuster noch viel ausgeprägter sind. Nur a) müssen da vielfach beide verdienen und b) lässt man sich nicht scheiden.

      • 13 sagt:

        @ Sportpapi
        Ich habe nicht gesagt: Alle Kulturen seien diesbezüglich offener als die Schweiz, sondern dass es auch solche gibt. Wir waren vor ein paar Wochen im Ausland (Südosteuropa) und machten uns einen schönen Abend mit Freunden. Drei geschiedene Väter waren mit am Tisch. Alle drei verfügen über keine klare Betreuungsregelung, im Urteil steht lediglich, die Kinder leben bei der Mutter und diese ermöglicht den Kontakt zum Vater, alle drei haben ihre Kinder ca. zur Hälfte bei sich, alle drei zahlen Kinderalimente und finden das ok, da die Mutter alles für das Kind kauft (Kleider, Schulsachen etc.) und keiner bezahlt Alimente für die Frau. Aber alle 3 betreuten schon während des Zusammenlebens mit. Zufall? Vielleicht. Ich glaube eher nicht daran.

      • Sportpapi sagt:

        Zufall in Südosteuropa? Kann ich nicht beurteilen. Aber in der Schweiz sehe ich bei vielen Zuwanderern, auch aus Europa, ein eher traditionelles Rollenbild. Aber natürlich kann man das ganz differenziert betrachten, insbesondere auch unter Berücksichtigung von Ausbildungsgrad und sozialem Status.

      • 13 sagt:

        Übrigens, die ersten drei Fälle, die zu mir kamen und von Anfang an eine alternierende Obhut wollten, waren allesamt deutsche Paare. Keine superverdienenden Expats, sondern ganz „normale“ Paare mit einem Durchschnittseinkommen und beide berufstätig.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Und bei zerstrittenen Eltern alternative Obhut: Das geht wohl nur, wenn auch der gesetzliche Rahmen entsprechend ist und das auch durchgesetzt wird.

      • 13 sagt:

        Ich glaube, oftmals ist es wirklich eine Betrachtungsweise. Es scheint viel rückständiger, was es aber bei eine genaueren Bild nicht wirklich ist. Ohne jetzt den Sozialismus irgendwie verherrlichen zu wollen, so waren die Oststaaten in Punkto Gleichberechtigung an einem anderen Punkt als der Westen (berufstätige Frauen, aber auch gut ausgebildete Frauen, Frauen in Führungspositionen etc.). Das passiert auch heute so manchen muslimischen Staaten (nicht allen, logisch), unsere Ansicht stimmt mit der Realität nicht überein. Differenzierte Betrachtungsweise ist immer gut und man kann nichts verallgemeinern, aber eine Tendenz stelle ich fest. Gerade in Kulturen, die ich selber sehr gut kenne.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Gleichberechtigung heisst eben nicht automatisch, dass beide Partner das gleiche machen, jede Tätigkeit aufgeteilt wird. Ob in sozialistischen Staaten mehr Gleichtberechtigung herrschte, oder ob einfach Männer und Frauen gleich unterdrückt wurden, mag ich nicht beurteilen.
        Ich halte einfach die Schweizer Frauen heute keineswegs für benachteiligt. Schon gar nicht, wenn sie das Privileg nutzen, weniger zu arbeiten und zu verdienen als ihr Partner.

      • 13 sagt:

        @ Sportpapi
        „Und bei zerstrittenen Eltern alternative Obhut: Das geht wohl nur, wenn auch der gesetzliche Rahmen entsprechend ist und das auch durchgesetzt wird.“

        Eben, genau das erlebe ich anders. Da es in der Mentalität drin ist, dass Vater und Mutter zuständig für das Kind sind und es beide braucht, der Vater also nicht nur ein nettes Beigemüse ist, fällt die Trennung zwischen der Beziehungs- und der Elternebene viel einfacher. Ich kenne ein Ex-Paar, das spricht kein Wort miteinander und der Vater betreut das Kind täglich 3 Stunden nach der Schule, während die Mutter noch arbeitet. Ohne dass das irgendwie angeordnet oder durchgesetzt werden musste. Und die Mutter hätte durchaus andere Alternativen zur Betreuung.

      • 13 sagt:

        Und nein, es geht nicht darum, dass beide das Gleiche tun, sondern dass beide das Gleiche tun könnten, mit gleichen Chancen, gleichen Löhnen und ohne Vorurteile. Da sehe ich doch einiges an Verbesserungspotential. Ich kenne, obwohl ich in der Schweiz deutlich mehr Menschen kenne, in meiner zweiten Heimat mehr Frauen, die mehr verdienen als ihre Partner. Den Bericht über die DDR muss ich mir noch durchlesen, danke.

      • Sportpapi sagt:

        @13: „dass beide das Gleiche tun könnten, mit gleichen Chancen, gleichen Löhnen und ohne Vorurteile.“
        Ich glaube, im Wesentlichen können heute beide das Gleiche tun. In vielen Jobs sind auch Chancen und Löhne gleich. Vorurteile sind etwas anderes, zumal wenn sie auch auf Erfahrung beruhen. Vorurteile und Widerstände generell, und ein lästerndes Umfeld sind aber per se kein Grund, etwas zu tun oder zu lassen. Nicht, wenn man unbedingt möchte. Und schon gar nicht, wenn man von sich selber als durchsetzungsfähig und Karrieretauglich spricht.

      • 13 sagt:

        @ SP
        Vorurteile habe aber oftmals eine weitreichende Wirkung. Wenn Arbeitgeber aufgrund Vorurteilen (die Ausrede mit der Erfahrung lasse ich nicht zählen, sofern es sich nicht um eine Erfahrung mit genau dieser Person bezieht) keine Frauen im gebärfähigen Alter einstellt oder befördert oder wenn Gerichte aufgrund Vorurteilen die Rechte der Väter an der Kinderbetreuung einschränken, dann können eben nicht beide das Gleiche tun und dann ist das mehr als ein paar Lästereien, die schon schlimm genug sind.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Ich wiederhole immer wieder: Damit, dass Frauen nicht individuell zu ihren Plänen befragt werden können, entsteht im Wesentlichen das Problem, dass auf Erfahrung mit anderen abgestellt werden muss.
        Ausserdem ist es so, dass viele Frauen nach Geburt umgehend eine grössere Pensumsreduktion anstreben und dies auch verlangen bzw. als „Recht“ einfordern (oder gehen).
        Auf der anderen Seite ist es relativ unbestritten, dass Kinder nach Trennung eher zur Mutter kommen. Nicht ok ist dann nur der bisherige Sorgerechtsentzug des Vaters bzw. die massive Einschränkung des Umgangs. Auf welcher Erfahrung soll das beruhen?

      • 13 sagt:

        „Nicht ok ist dann nur der bisherige Sorgerechtsentzug des Vaters bzw. die massive Einschränkung des Umgangs. Auf welcher Erfahrung soll das beruhen?“

        vielleicht auf der hier:

        „Ausserdem ist es so, dass viele Frauen nach Geburt umgehend eine grössere Pensumsreduktion anstreben und dies auch verlangen bzw. als „Recht“ einfordern (oder gehen).“?

        Vielleicht auf den (eigenen) Erfahrungen des Richters, dass sich Frauen mehr und besser um die Kinder kümmern und das Interesse der Väter ohnehin nicht allzu gross ist, sondern sie das gerne der Frau überlassen. Schliesslich gibt es solche Väter. Wen kümmert das schon, ob das für diesen Einzelfall auch zutrifft?

      • 13 sagt:

        Sie können gerne die Vorurteile weiterhin rechtfertigen, ist natürlich ihr gutes Recht. Aber zu behaupten, es sei einerseits ok und nachvollziehbar, wenn Arbeitgeber etc. von einem Familienbild ausgehen, das auf die Mehrheit aber eben nicht auf alle passt, weil das ja die Erfahrungen sind und andererseits geltend machen, beide Geschlechter hätten die gleichen Chancen ist und bleibt schlicht widersprüchlich.

      • Sportpapi sagt:

        @13: „Vielleicht auf den (eigenen) Erfahrungen des Richters, dass sich Frauen mehr und besser um die Kinder kümmern und das Interesse der Väter ohnehin nicht allzu gross ist, sondern sie das gerne der Frau überlassen.“
        Wobei dem ja pauschal nicht mal widersprochen würde. Daraus lässt sich aber kein Sorgerechtsentzug und keine fast vollständige Entfernung aus dem Leben der Kinder ableiten. Wie auch?

      • Sportpapi sagt:

        @13: „Aber zu behaupten, es sei einerseits ok und nachvollziehbar, wenn Arbeitgeber etc. von einem Familienbild ausgehen, das auf die Mehrheit aber eben nicht auf alle passt, weil das ja die Erfahrungen sind und andererseits geltend machen, beide Geschlechter hätten die gleichen Chancen ist und bleibt schlicht widersprüchlich.“
        Ja, das wäre widersprüchlich. Aber erstens habe ich von vielen Jobs gesprochen. Gemeint sind insbesondere die, welche klare Einstufungen kennen. Und zweitens geht es um das Ausmass einer allfälligen Benachteiligung (die zudem noch einklagbar wäre, wenn die Sachlage so klar wäre wie immer behauptet). Und drittens habe ich ja gesagt: Wenn man nicht im Einzelfall fragen darf, muss man sich auf allgemeine Erfahrungen verlassen. Dumm!

      • 13 sagt:

        Einklagbar ist in beiden Fällen eine schöne Utopie. Den Einzelfall zu beweisen ist kaum möglich. Statistiken sagen aber einiges aus.

        „Wenn man nicht im Einzelfall fragen darf, muss man sich auf allgemeine Erfahrungen verlassen.“
        Oder aber man lässt Faktoren, die unbekannt sind, unbekannt sein und entscheidet gemäss den bekannten, sprich Qualifikationen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Warum ist das Einklagen eine Utopie? Ich kenne Frauen, die sind sich sicher, dass sie deutlich weniger Lohn bekommen als die Arbeitskollegen. Da wäre doch sicherlich mal ein klärendes Gespräch mit dem Chef und die Aussicht auf eine Klage ein wichtiger Schritt.
        Ich kann mir auf der anderen Seite kaum vorstellen, wie man das mit Statistik in den Griff bekommen sollte. Es sind Grundannahmen zu treffen, was schon problematisch ist. Da spielen so viele Faktoren mit, die man alle berücksichtigen, erfassen, rausrechnen müsste.
        Ach, und wenn man nur noch Qualifikationen handeln würde, bräuchte es nicht einmal mehr ein Einstellungsgespräch oder einen Vorstellungstermin. Auch eine Option…

    • Sonja sagt:

      Danke, ich unterschreibe sofort Ihren Kommentar.
      (Ich arbeite 80%, mein Mann 40%, Wir benötigen zwingend beide Löhne für unseren Lebensunterhalt)

      • Sonja sagt:

        Meine Antwort oben 09:48 ging an 13.

      • 13 sagt:

        @ Sonja
        Oh, schön. Je 60-80% war schon immer unsere Wunschlösung, hatten wir mal, mussten wir aus diversen Gründen aufgeben und streben wir wieder an. Aber selbst wenn man sich für eine 100:0-Lösung entscheidet, spielt es durchaus eine Rolle, was der Auslöser dafür ist. Ist der Wunsch von beiden und vielleicht noch finanziell sinnvoll und sorgt man anderweitig für Ausgleich, dann nur zu. tut man es, weil man das so macht und andere Modelle gar nicht zur Frage stehen, obwohl man damit nicht glücklich ist, sieht es etwas anders aus.

  • Mascha sagt:

    Liebe Frau Jucker, sie sprechen mir aus der Seele, vielen vielen Dank für diesen Beitrag! In der Schweiz muss endlich ein Umdenken stattfinden: Tagesschulen mit gutem Hort / Betreuung und Kitas, und zwar flächendeckend und von 7.00-7.00, so dass man nicht bei jedem Umzug / Jobwechsel etc. wieder überlegen muss, wie man die Kinderbetreuung organisiert. Aber alleine die Kommentare hier zeigen, wieviel Aufholbedarf hier noch vorhanden ist.

    PS: Ich arbeite Vollzeit mit einer kleine Tochter, die seit ihrem 6ten Lebensmonat 100% fremdbetreut wird – mein liebster Kommentar aus dem Umfeld: Wieso hast Du überhaupt Kinder? Als ob man sein Kind weniger liebt, nur, weil man einen guten Beruf ausüben möchte! Ja, die Schweiz hat Riesenaufholbedarf in dieser Hinsicht!!!!

    • Sportpapi sagt:

      @Mascha: Es ist sinnvoll, dass es in der Schweiz Betreuung gibt, die genutzt werden kann. So dass eine 100%-Anstellung und damit verbunden 100%-Betreuung tagsüber gewährleistet werden kann.
      Das Problem ist aber, dass die meisten Familien erwarten, dass diese Betreuung dann auch noch gratis oder massiv subventioniert sein soll, obwohl sie keineswegs hilfsbedürftig sind.
      Ist doch toll, wenn Sie einen guten Beruf ausüben. Und mit dem guten Einkommen dann die Kinderbetreuung zahlen. Ich wüsste nicht, was da einzuwenden wäre.

      • Muttis Liebling sagt:

        Dann wäre bei gutem Einkommen auch Schulgeld zu zahlen, denn Kleinkindbetreuung ist formal das gleiche Moment als Schule.

      • Sportpapi sagt:

        @ML: Das wäre denkbar. In einer Demokratie kann man über das eine wie das andere abstimmen…

      • Muttis Liebling sagt:

        @SP da steht dem schweizerischen ein völlig anderes resteuropäisches Demokratieverständnis gegenüber. Sozialpolitik macht man nicht mit, sondern im Zweifelsfall gegen auch Mehrheiten. Man schafft ja auch die Polizei nicht ab, wenn 50.01% der Bevölkerung sich dafür aussprechen.

        Beschreibende Artikel wie dieser Blog bleiben leider immer an der Oberfläche und so diskutiert man hier nicht die Berliner Umsetzung bundesdeutscher Sozialgesetzgebung, sondern eine völlig unmögliche Implementation dieser in die Schweiz.

        In der Schweiz ist die Kinderbetreuung ein Gewerbe, wie eine Spielbank oder der Schlachter. In Berlin eine hoheitliche Aufgabe, wie die Polizei, das Gewerbeamt samt Politesse. Das muss man bei der Betrachtung berücksichtigen.

        Die hier gezogenen Analogien passen nicht.

      • Sportpapi sagt:

        @ML: „Sozialpolitik macht man nicht mit, sondern im Zweifelsfall gegen auch Mehrheiten.“ Wie das?
        „Man schafft ja auch die Polizei nicht ab, wenn 50.01% der Bevölkerung sich dafür aussprechen.“ Doch, das würde man. Zumindest über das Militär haben wir ja schon abgestimmt.

      • 13 sagt:

        @ Sp
        Wir haben nicht über die Abschaffung des Militärs, sondern der Wehrpflicht abgestimmt, ist nicht so ganz das Gleiche. Die Landesverteidigung wäre auch bei einem anderen Resultat eine Hoheitsaufgabe des Staates geblieben.

      • Muttis Liebling sagt:

        @SP ich referierte ja gerade die Unterschiede im Demokratieverständnis. In Deutschland hat eine von oben diktierte Sozialgesetzgebung Tradition seit der Bismarkschen Reichsversicherungsordnung. Bezüglich Kinderbetreuung geht es noch weiter zurück bis auf Fröbel 1840, welches schnell zum preussischen Staatsmodell avancierte.

        Deswegen ist es unredlich, mit schweizerischen Kriterien deutsche Sozialpolitik, welche man hier nicht im Ansatz versteht und nie implementieren würde, zu beschreiben. So wie auch umgekehrt.

        Alles was die BRD zuletzt diktiert hat, Kinderbetreuung für alle, damit zwingend kostenfrei, Mütterrente, Rente mit 63. All dem würde das bundesdeutsche Volk nie zustimmen.

      • Sportpapi sagt:

        @ML: „Alles was die BRD zuletzt diktiert hat, Kinderbetreuung für alle, damit zwingend kostenfrei, Mütterrente, Rente mit 63. All dem würde das bundesdeutsche Volk nie zustimmen.“
        Das glaube ich nicht.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Wie soll denn eine Hoheitsaufgabe Landesverteidigung erfüllt werden, wenn es kein Militär mehr gibt?
        Ich halte fest: Wir können in unserer Demokratie sowohl die Armee, als auch die Polizei, als auch die Schulen abschaffen oder finanziell aushungern.
        Nur ist die Bevölkerung glücklicherweise vernünftig genug, das nicht zu tun.

      • 13 sagt:

        Dann nochmals: Militär und Wehrdienstpflicht ist nicht das Gleiche. Aber die Pflicht zur Verteidigung besteht immer und kann auch anders gelöst werden, durch eine Berufsmilitär und/oder Koalitionen mit anderen Ländern.
        Und nein, auch in der direkten Demokratie ist nicht einfach alles möglich, weil die Umsetzung der Abstimmung in Einklang mit dem ganzen System inkl. Staatsverträge und z. Bsp. Menschenrechte geschehen muss. Das haben wir ja genug häufig gesehen.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Staatsverträge können gekündt werden, und selbst über die Einhaltung von Menschenrechten stimmen wir bald einmal ab.
        Und selbstverständlich können wir auch unsere Landesverteidigung vollständig auflösen. Wenn wir wollten.
        Ausser Sie meinen den alten Spruch: „Jedes Land hat eine Armee. Die eigene oder eine fremde.“

      • 13 sagt:

        @ SP
        Nun ja, ich wage es eher zu bezweifeln, dass unsere Nachbarsländer und die UNO sich einfach ruhig zurücklehnen würden, wenn die Schweiz die Verträge kündigt und dann anfängt, Menschenrechte mit Füssen zu treten, indem sie die Schule abschafft und Selbstjustiz befürwortet, da keine Polizei mehr besteht. Ich weis, die Schweiz würde das gerne sehen, aber sie ist da keine Insel.
        Abgesehen davon: Nur weil man sich entscheidet, eine Aufgabe nicht mehr oder nur zum kleinen Teil zu erfüllen, heisst das nicht, das man die Aufgabe nicht mehr innehat. Hoheitliche Aufgaben erfüllen, ist ein Grundpfeiler eines Staates, ohne diese, gäbe es den Staat nicht. Wie man sie erfüllt, ist eine andere Frage. In manchen Bereichen wird das tatsächlich durch Privatisierung oder Einkauf erledigt.

    • Markus sagt:

      Schulgeld gibts schon lange – wir nennen es Steuern.

      • Muttis Liebling sagt:

        Steuern sind nicht zweckgebunden. Deshalb sind Steuern immer besser als Gebühren, z.B. für Kindereinrichtungen oder für die SRG.

      • Hans Müller sagt:

        „Steuern sind nicht zweckgebunden. Deshalb sind Steuern immer besser als Gebühren, z.B. für Kindereinrichtungen oder für die SRG.“
        Besser? Warum? Weil die Verwaltung dann damit machen kann, was sie will, ohne irgendwelche Rechenschaft über deren Verwendung abliefern zu müssen? Tja, so gesehen sind Steuern natürlich immer besser als Gebühren, einverstanden. Steuern sind in einem progressiven System natürlich auch immer besser für jene, die nichts einzahlen müssen, aber viel rausbekommen…

  • Eduardo sagt:

    Die armen Kinder. Aber vielleicht werden sie später noch Gelegenheit erhalten, sich bei ihrer Mutter zu bedanken, indem sie diese, wenn sie alt, pflegebedürftig und damit zu einem ganz üblen Karriere-, Spass- und Selbstverwirklichungskiller geworden ist, in ein möglichst weit entferntes Heim abschieben. Dort wird die ehemalige Karrierefrau Auflistungen ihrer ruhmreichen beruflichen Erfolge an die Wand hängen können, die dann absolut niemanden mehr interessieren werden.

    Das Gejammer wegen der eigenen Kinderbetreuung erinnert mich an Bergsteiger, die gerne auf dem Mount Everest stehen wollen, sich aber empört über die hohen Kosten, die lästige lange Anreise und den weiten Weg nach oben bei Kälte und Sauerstoffmangel beschweren.

    • Muttis Liebling sagt:

      Wieso arme Kinder? Stellen Sie sich in Berlin vor eine Kindereinrichtung und fragen nach. 90% der Kinder werden Ihnen Begeisterung ins Ohr trällern. Die, welche zu Hause von einer pädagogisch ungebildeten Hobbyerzieherin verzärtelt und an der Entwicklung gehinderten Altersgenossen, tuen diesen nur leid.

      Eines ist natürlich klar. Ich habe meinen Kindern per Verfügung verboten, mich im Alter zu betreuen. Das macht ein Heim., weil nur ein Heim das professionell kann. So wie eine Laienmutter nicht erziehen kann, so kann eine Laienpflegerin nicht Altenpflege ausüben.

      • Bea sagt:

        Ihr müsst ja eine schöne Beziehung haben.

      • Rölschu sagt:

        @Muttis Liebling
        Durchaus interessanter Denkansatz. Mich würde nun interessieren, ob sie diese Lebensweise selbst konsequent durchziehen oder ob es sich nur um ein Denkmodell handelt, das provozieren soll.
        Als z.B.:
        – Kochen Sie nie selbst, schliesslich ist der Profikoch darin sicherlich besser?
        – Fahren Sie niemals selbst Auto, denn ein professioneller Chauffeur macht das bestimmt besser?

      • Hans Müller sagt:

        Man darf davon ausgehen, dass Sie als „Hobbyerzieher(in?)“ den Profis der KESB die Vormundschaft über Ihre Kinder übertragen haben, oder?

  • Sisifee sagt:

    Etwas verstehe ich an den Kommentaren hier nicht ganz: Wenn eine Mutter arbeiten gehen will, heisst das „Selbstverwirklichung“, wenn ein Mann arbeitet, dann ist das „Karriere“? „selbstverständlich“? Hallo Gleichberechtigung?

    Zum andern: Der Wechsel CH-DE ist sicher nicht einfach. Das System hier hat aber auch seine Vorteile. Wenn man keine Subventionen erhält, ist das Einkommen ziemlich hoch und ich denke, es bleibt noch genug für ein gutes Leben. Betreuung hier ist nicht billig, die Löhne und der Betreuungsschlüssel sind aber auch anders als in DE.
    Statt im Hausfrauendasein freudlos stecken zu bleiben, gibt es Lösungen: Der Mann arbeitet weniger und übernimmt Betreuung, man organisiert sich im Quartier mit Nachbarn etc.

    • Sisifee sagt:

      … Und noch ein weiterer Punkt: Ich hatte immer den Ehrgeiz, substantiell zum Familieneinkommen beizutragen, entsprechend übertraf mein Einkommen die Betreuungskosten auch deutlich. Spätestens von dem Zeitpunkt an, als ich Mutter war, habe ich mich deswegen konsequent gegen freiberufliche, schlecht bezahlte Aufgaben entschieden. Es lag einfach nicht mehr drin, ich musste und wollte Geld verdienen – ich fand es auch nicht konsequent, die Mitarbeit meines Mannes im Haushalt und bei der Betreuung zu fordern, ihn aber mit der Finanzierung des Familienlebens alleine zu lassen.

      • Sportpapi sagt:

        „ich fand es auch nicht konsequent, die Mitarbeit meines Mannes im Haushalt und bei der Betreuung zu fordern, ihn aber mit der Finanzierung des Familienlebens alleine zu lassen.“
        Das ist doch die Kernaussage. Damit sind auch Ihre Fragen beantwortet. Der Eindruck, dass Selbstverwirklichung im Zentrum steht, wird von der Autorin selber erweckt.

      • Doria Gray sagt:

        Ich kann mich Sisifee anschliessen. Um substanziell zum Familieneinkommen beizutragen, habe ich eine freiberufliche, kreativere Tätigkeit zugunsten einer ordentlich bezahlten Stelle aufgegeben. Unter dem Strich bleibt auch nach den Betreuungskosten einiges übrig. Abgesehen davon, dass ich eine eigene PK habe und im Alter besser dastehen werde, habe ich auch die besseren Aufstiegsschancen, wenn mich die Kinder einmal weniger brauchen werden.
        An der Stelle der Autorin würde ich mir einen festen Job suchen, der jeden Monat mehr einbringt als der Hort kostet, und vielleicht noch eine Putzhilfe engagieren, damit der Staubsauger abends in seinem Schrank bleiben kann.

    • Eduardo sagt:

      … wenn ein Mann arbeitet, dann ist das „Karriere“? – In diesem Falle ist die Vollzeitarbeit des Ehemannes einfach bittere Notwendigkeit. Würde er es so halten wie seine Frau mit lockerer, stressfreier Selbstverwirklichung, ginge die ganze Familie unter.

      Und um das angeblich traurige Hausfrauendasein kommen Frauen sowieso nicht herum, denn der Haushalt muss sowieso erledigt werden, entweder locker über den Tag verteilt oder bei Vollzeit arbeitenden Frauen (und Männern, wenn sie alleinstehend oder gute Partner sind) zusammengedrängt am Abend und am Wochenende, wenn man nach der Schufterei nur noch seine Ruhe haben will. Viel Vergnügen dabei. Domestiken für das Kochen, Putzen, den Garten u.a. können sich nämlich nur ganz wenige leisten.

    • Teeniemutter sagt:

      Ich kann Doria und Sisifee nur beipflichten.

    • U. Knecht sagt:

      +1

  • JD sagt:

    Echt jetzt?
    1.) Wieso haben Sie Kinder, wenn Sie kein Bock auf die Kids haben? ( ich habe kein Problem damit, dass Leute Karriere machen und Kinder haben, aber bei Ihnen klingen die Kids wie Lifestyle Produkte um die Bewunderung anderer zu erharschen „schau ich arbeite UND habe Kinder“ „Woe du bist sooo toll“)
    2. Haben Sie mal die Steuern zwischen den beiden Ländern verglichen?
    3. Wissen Sie was sozial gerecht ist? Ja, wenn Ihr Mann gut verdient, zahlen Sie auch mehr…
    4. Was zur Hölle hat sich am Haushalt (waschem, putzen, kochen) gravierend seit Berlin geändert?

    Sie haben Recht, Sie sollten es sich mit Ihren Gedanken nicht so einfach machen, sondern strukturiert überlegen, ob und was an der Kinderbetreuung in der Schweiz falsch ist oder an dem was Sie erwarten.

    • Mascha sagt:

      …dass frau vielleicht noch andere Bedürfnisse hat als mit dem Kleinkind ins Mukiturnen zu gehen und Socken zusammenzulegen? Ja, es gibt sogar Frauen mit Ambitionen ausserhalb von Familie, Wahnsinn, oder?

    • tobi bruner sagt:

      Wieso haben Männer Kinder wenn sie 100% arbeiten?

    • Eduardo sagt:

      Nur schnell zu Punkt 4 Ihres sehr guten Kommentares:

      Stimmt, der ganze Haushalt (der „Herd“), also einkaufen, waschen, putzen, staubsaugen, aufräumen, kochen (tagsüber für sich selbst) und manches andere muss auch ohne eigene Kinderbetreuung tagsüber weiterhin erledigt werden. Oder sollen das am liebsten ebenfalls staatlich bezahlte Domestiken übernehmen?

      Statt sich über die privilegierte Situation zu freuen, dass der offensichtlich gutverdienende Ehemann sie zuverlässig vor Existenzsorgen schützt und ihr einen lockeren Job ohne jeden finanziellen Druck ermöglicht, beschwert sich die Autorin trotzdem noch.

    • Sisifee sagt:

      @ Mascha: In der Schweiz geht das doch beides, und das ist ja auch toll. Ein gutes 100%-Einkommen kann hier durchaus reichen für eine Familie, und Mutter (oder Vater) darf sich mit Muki-Turnen, Räbeliechtli-Schnitzen und Sockenzusammenlegen beschäftigen. Ebenso sind Teilzeit-Varianten möglich, bei denen beide von beidem was abkriegen – und es reicht doch noch zum Leben. Wenn Frauen berufliche Ambitionen wirklich verfolgen, können sie dies tun. Klar, alles hat seine Konsequenzen, die Möglichkeiten sind aber da.

  • jan sagt:

    Und wieso genau wollten Sie Kinder haben? So als Meilenstein im Projekt Selbstverwirklichung? Eine Geburt als abzuhackender Punkt auf der Bucket List? Familien müssen sich so einrichten, dass sie selbstständig funktionieren. Der Staat kann diese Aufgabe einfach nicht übernehmen. Auch der deutsche Staat auf Dauer nicht mehr… und schon gar nicht Berlin.

  • Ernst Galliker sagt:

    Die Kita dient also vorwiegend „der Frau“? Weshalb ist das so klar?
    Eine Möglichkeit wäre ja auch, dass „der Herr“ weniger arbeitet und sich auch ein wenig um die Kinder kümmert. Dann wäre die Kita billiger, da er weniger verdient und auch weniger betreute Tage benötigt werden. Oder ist das nicht möglich, da sich auch „der Herr“ „über den Job definiert?“ Warum eigentlich ist das nicht möglich?

    • Adlerauge sagt:

      Weil Mann je nach Arbeit nicht einfach so sein Pensum reduzieren kann, will er nicht seinen Job und sein Einkommen aufs Spiel setzen. Firmen haben eben auch Erwartungen an den Mann wie an die Frau, wenn sie eine gewisse Funktion im Unternehmen ausüben. Wer wieviel sein Pensum reduziert, sollte unter den Partnern vor dem Kinderkriegen vereinbart werden. Karriere (und damit ein gutes Einkommen) lassen sich auf dem Arbeitsmarkt in der Praxis auch heute noch nur schwer miteinander vereinbaren.

      • Ernst Galliker sagt:

        Nichts davon klingt, als gäbe es keine Alternativen. „Ein gutes Einkommen“ als Lebensmaxime ist vielleicht etwas wenig, auch wenn es nach viel Geld klingt.

      • tina sagt:

        auch frauen können nicht einfach so das pensum reduzieren. ich musste die branche wechseln, und habe seither einen langweiligeren und schlechtbezahlteren job, der mich nicht wirklich fordert. anstatt aufzustocken musste ich das erforderliche pensum aus verschiedenen jobs zusammenschustern, was natürlich aufwendiger ist (dafür auch spannender)

      • tina sagt:

        muss noch ergänzen, weil das etwas seltsam klingt im vorherigen beitrag: aufstocken musste ich als die kinder grösser wurden. so ums volljährig werden wird es richtig teuer. mehr als 100% kann ich nicht arbeiten, für stipendien verdiene ich allerdings massiv zuviel und mehr arbeiten und trotzdem ärmer werden ist wirklich scheisse, gerade für junge erwachsene. jetzt möchte man dass sie reisen und ausbildung machen können.

    • Hans Müller sagt:

      Nun, in der Situation der Autorin kann der gut verdienende Ehemann ja nicht auch noch das Arbeitspensum reduzieren, wenn die Autorin sich finanziell von Text zu Text hangeln muss. Das wäre etwas verwantwortungslos von einem Akademikerehepaar, das eigentlich das Potenzial hätte, viel zu verdienen, wenn beide finanzielle Verantwortung übernehmen würden.

  • Jürg. sagt:

    Zwei Nachmittage abzudecken, wäre verteilt auf die Eltern mit einem 90% Job möglich.
    Per Definition wäre also immer noch Vollzeit arbeiten für beide möglich.

  • 3fach-Mami sagt:

    Für mich klingt es auch so, als wäre die Kinderbetreeung ein lästiges Übel, welchem die Autorin in Berlin einfacher und günstiger entfliehen konnte. Hier in der Schweiz „muss“ sie nun wieder selbst mehr für die Kinder schauen oder sonst unmengen von Geld dafür aufwenden.
    Der Artikel stimmt mich etwas traurig. Klar sollten eigene Bedürfnisse als Frau/Mutter nicht zu kurz kommen, und dennoch kann man nicht immer das Füfi & zWeggli ha.
    Zudem finde ich die Erziehung und das Zusammenleben mit unseren Kindern (unsere sind 4 Jährig, 3 Jährig und 10 Monate alt) etwas vom erfrieschendsten, kurzweilligsten, aufregendsten, was ich bis anhin tun durfte. Was nicht heissen soll dass es nicht auch immer wieder anstregend, mühsam und nervenaufreiben ist 😉

  • Marion sagt:

    Ich finde dies eine sehr komische Einstellung. Es werden einfach die Kosten deren aufgetragen, welche sie verursachen. Wenn man das hier liest: „Aber wieso sollen wir Geld ausgeben, wenn ich doch eh zu Hause bin?“ ist es eben genau die falsche Einstellung, weil Sie ja zu Hause arbeiten, also darf man eine Kinderbetreuung zahlen, obwohl man selbst zu Hause (was hier aber Arbeitsplatz ist) ist.
    Die Finanzierung in Deutschland ist nicht billiger: „staatlich finanzierte Ganztages-Kinderbetreuung, die gerade mal ein paar Hundert Euro pro Monat kostet und jeder Familie zusteht.“ Es wird schlicht auf den Steuerzahler umgelegt. Sie wollen also „öfters auswärts essen, statt abends noch zu kochen“, nur um all die Kosten der Gesamtheit der Steuerzahler aufzuhalsen? Veräppelt fühlen, oder wie?

  • The American sagt:

    Das „tough cookie“ hat Blut geleckt in einem Land wo Steuergelder mit der Giesskanne verteilt werden. Jetzt ist sie in der Realität zurück. Kinder machen, dann schnell abgeben aber möglichst nichts selber bezahlen, das geht einfach nicht ganz auf.
    Jetzt sieht sie vielleicht, dass es als Vollzeitmutter noch viel „tougher“ ist. Vielleicht nimmt sie aber auch die von den Medien und Politik so stark propagierte „Supermom“, welche sich auf allen Ebenen beweisen muss und gegen andere Mütter in einem Wettrüsten ist etwas zu ernst. Ich hoffe doch sehr, dass sie wenigstens ihrem Mann immer auf Augenhöhe wird begegnen können.

    • Martin Frey sagt:

      @The American
      🙂

    • tina sagt:

      es gibt keine teilzeitmütter. aber nicht erwerbstätige. ich finds armselig, wenn man den leuten weismachen will, dass 1 kind anstrengender ist als mehrere, oder eine beziehung zu haben strenger als keine oder nicht erwerbstätig strenger als erwerbstätig.

  • Krameria sagt:

    Es stimmt, dass in den Nachbarländern viel mehr getan wird bezüglich Kinderbetreuung und Mutterschaftsleistungen. Aber sorry hier sich zu beklagen dass in der CH nicht ‚die anderen‘ sprich der Staat für die eigene Kinderbetreuung aufkommt finde ich unterste Schublade. Wieso sollten die anderen mir mein eigenes Wohl finanzieren? Ja, man kann nicht alles haben, möchte man die Kinder betreut haben, muss man es eben bezahlen, schliesslich verdienen andere auch damit Ihr Lebensunterhalt.

    • tobi bruner sagt:

      Warum sollen alle für die Kinderbetreuung aufkommen…..ganz einfach, weil alle für die Renten aufkommen. Oder anders, wer keine Kinder hat, soll alleine im alter schauen.
      Eine Frechheit wenn Kinderlose so tun als ob sie alle bezahlen. Die Kinderlosen profitieren am meisten von den Kindern der anderen. Wenn sie alt sind, sie die Kinder der anderen für sie da….

  • Sportpapi sagt:

    Ich verstehe gerade gar nichts. Der Familie geht es offenbar finanziell gut, die Frau hat alle Freiheiten selber zu entscheiden, was sie macht. Die Kinder sind zumindest jeden Morgen betreut, was gerade für eine freie Autorin doch viel Platz lässt, ohne jegliche Betreuungskosten ihr Ding zu machen. Und auch am Nachmittag kann man bei Bedarf durchaus weiter arbeiten (abends sowieso). Die Ausgangslage ist also ideal.
    Und der Haushalt? Da hat sich zu Deutschland doch nichts geändert. Ausser dass die Frau offenbar weniger arbeitet. Warum?
    Aber natürlich ist schon die Grundhaltung schräg: Die Frau schlägt sich mit ihren Jobs durch, bestenfalls gibt es etwas fürs Familienkässeli. Wie wärs mal damit, wirklich Verantwortung zu übernehmen?

    • Martin Frey sagt:

      @Sportpapi
      Das ist wohl der x-te Artikel eines ‚tough cookie‘ hier im MB, in dem nur gefordert wird. Gefordert, dass irgendjemand gefälligst einem den eigenen Lebensentwurf inkl. Hobbies zu subventionieren hat. Und wo irgendwelche andere Weltgegenden als idealisiertes Wolkenkuckucksheim beschrieben werden, völlig unabhängig von den lokalen Gegebenheiten und den jeweiligen gesellschaftlichen und finanziellen Systemen, den entsprechenden Nach- und Vorteilen.
      Wenn das Paar so bedürftig wäre, hätten sie auch bei uns einen subventionierten Kitaplatz. Und Tagesschulen/Mittagstische sind auch bei uns, und unseren Löhnen, durchaus erschwinglich.
      Anders formuliert: Tough cookies quengeln nicht, sie nehmen ihr Leben selber in die Hand. Und versuchen, das bestmögliche daraus zu machen.

    • tina sagt:

      es geht im text darum, dass ihr dieses leben (bisschen jobben und bloggen, und sich darum nicht wie eine hausfrau vorkommen) in berlin möglich war wegen den gratis kitas und hier eben nicht, weil kitas hier nicht gratis und auch nicht billig sind (gerade für gutverdienende wird es eine wirklich happige rechnung reinschneien, vergleichbar mit den steuern: wer viel zahlt, hat auch viel). das schmerzt, begreife ich schon. wer würde nicht auch gern familie haben, bisschen herumkünstlern und sich dabei noch taff vorkommen 🙂

      • Martin Frey sagt:

        „wer würde nicht auch gern familie haben, bisschen herumkünstlern und sich dabei noch taff vorkommen “
        Haha, sehr schön formuliert, tina, wirklich! 🙂

      • Doria Gray sagt:

        Genau: Lieber einen ordentlichen Job suchen, regelmässig zum Haushalteinkommen beitragen und das Bloggen als Hobby praktizieren, als über die hohen Betreuungskosten zu jammern. Dann reicht es auch für die Kita und fürs gelegentliche Auswärtsessen. Oder für ein paar Stunden Putzhilfe pro Monat. Anpacken statt jammern!

      • tina sagt:

        ich habe das übrigens nicht fies gemeint. das ist es halt, was so rüberkommt im artikel. natürlich wäre es enorm befreiend, einen gesicherten gratis kinderbetreuungsplatz zu haben. so etwa wie das bedingungslose grundeinkommen. und wer soll sich für sowas stark machen, wenn nicht leute, die nicht ihren lebensunterhalt verdienen müssen sondern ihre energie da investieren können. ich würde mich halt aber mehr vertreten fühlen, wenn es nicht nur um den ferienzustupf gehen würde und darum, sich taff vorzukommen. also in etwa das selbe problem, das ich mit der SP habe, obwohl ich links bin

      • tina sagt:

        wobei ja eigentlich nicht ich das problem mit der SP habe oder mit einer bloggerin, die meiner ansicht nach die falschen gründe anführt obwohl es gute gäbe. der haken ist, dass beide so am ziel vorbei steuern, weil die leute, die sie brauchen, sich nicht vertreten fühlen

      • Sportpapi sagt:

        @tina: „der haken ist, dass beide so am ziel vorbei steuern, weil die leute, die sie brauchen, sich nicht vertreten fühlen“
        Wenn die SP sich für anständige Löhne, Mindestlohn, faire Arbeitsbedingungen einsetzt, dann fühlen sich die Arbeiter nicht vertreten.
        Denn es geht halt nicht gegen die Ausländer.

      • tina sagt:

        äh was willst du jetzt damit antönen sportpapi?? das war überhaupt nicht die richtung, die ich meinte.

      • Sportpapi sagt:

        @tina: Dann erklär: Warum fühlen sich die einfachen Leute von der SP nicht vertreten?

      • tina sagt:

        ich denke, das habe ich :).

      • Sportpapi sagt:

        @tina: Hier? “ ich würde mich halt aber mehr vertreten fühlen, wenn es nicht nur um den ferienzustupf gehen würde und darum, sich taff vorzukommen. also in etwa das selbe problem, das ich mit der SP habe.“
        Also die SP setzt sich vor allem für den Ferienzustupf und das sich taff fühlen ein?
        Ich komme da nicht mit.

  • Schmid sagt:

    „Zwei freie Nachmittage mit Schulschluss um 11:55 Uhr. An den restlichen Tagen werden die Kinder um 15:25 Uhr entlassen.“

    Verstehe ich das richtig: Die Schreiberin beklagt sich über zu wenig Freiheit weil die Kinder an 2 Tagen nicht bis um 15.25 Uhr in der Schule sind?

    • Amanda sagt:

      Ich verstehe es so, dass die Kleine noch nicht schulpflichtig ist, darum die drei Tage Kita.
      Die Grosse geht – aufgrund der Schulzeiten – vermutlich in die Unterstufe. Für sie ist der Mittagshort.

  • Coco sagt:

    Wenn man in der Stadt Zürich gar keine Subventionen erhält, dann hat man die auch nicht wirklich nötig. Sprich bei 2 Kindern wird das Bruttoeinkommen zwischen CHF 180 und 200’000 liegen, insbesondere wenn man auch noch selbständigen Arbeiten zu Hause nachgeht und dann Steuer-Abzüge geltend machen kann für das Homeoffice. Die Kinderbetreuungskosten kann man ja auch anziehen.
    Das System hier ist also viel gerechter. Wer zahlen kann, muss dies selbst, wer wenig Geld hat, erhält Subventionen. Letztendlich müssen die Kosten irgendwie gedeckt werden. Und die Kitapersonal-Löhne sowie der Betreuungsschlüssel in der Kita sind hierzluande um einiges besser. Wer es sich also leisten kann, soll selbst bezahlen und das nicht von der Allgemeinheit fordern zwecks Selbstverwirklichung.

  • Daniela Lutz sagt:

    Die Kommentare sind wahre Aufsteller. Ich verstehe die Autorin sehr gut. Wenn man dann noch die politischen Konsequenzen, wie keine Pensioskasse für die Frau, Abhängigkeit von einem Einkommen und den Frust seiner Leidenschaft (erlernter Beruf) nicht nachkommen zu können hinzuzählt, dann Wellcome in Switzerland, dem Land für gestandene Männer, dein Platz als Mutter ist definiert und definitiv moralisch unterlegt. Heilige oder Karrierehure, du darfst als Mutter wählen zu welcher Gruppe du gehören möchtest, dazwischen ist ein tiefes Tal durch das du oft einsam wanderst.

    • JD sagt:

      Ich gebe Ihnen Recht, als Mutter Kinder zu haben und Karriere machen ist nicht einfach. Die Dame hier beklagt sich aber nicht über die Strukturen, sondern aus reiner Bequemlichkeit umd Geiz.
      Wenn Sie Doppelverdiener sind, sollte in der Regel die Finanzierung von Kinderbetreuung möglich sein. Es gibt Arbeitgeber, die Mütter fördern. Dann sollten Sie noch einen Partner haben, der Sie unterstützt. Ich empfinde meine Frau nicht als moralisch unterlegen, weil sie zu Haise bleibt, ganz im Gegenteil. Sie leistet einen unendlichen Beitrag.

    • Sportpapi sagt:

      @Daniela Lutz: Was ist denn der erlernte Beruf? Und wer sollte eine Frau daran hindern, Vollzeit im erlernten Beruf zu arbeiten? Zumal der Ehemann ja daran gewöhnt ist, im Hausarbeit seinen Anteil zu leisten?
      Hier ist es ja eher so, dass es für den Mann selbstverständlich ist, vollzeit zu arbeiten und die Familie zu versorgen, während die Frau gerne gratis die Kinder abgeben würde, um dann ihre Träume zu leben und im Idealfall noch ein bisschen etwas zu verdienen. Fürs Ferienkonto…
      Warum hat sie ihrem Mann nicht gesagt, dass lieber sie nun vollzeit arbeiten würde? Und eine entsprechende Anstellung gesucht?

    • Sisifee sagt:

      Ach. Es mag vielleicht nicht immer ganz einfach sein, Job, Familie und die individuellen Bedürfnisse eines Paares unter einen Hut zu bringen, aber es ist möglich. Man muss es halt einfach tun, mit allen Konsequenzen.
      Mein Mann und ich erwirtschaften ein mittleres Mittelstandseinkommen, sind beide mit Haushalt und Kindern beschäftigt, als leicht Wenigerverdienende fliesst mehr in meine 3. Säule, ich und auch mein Mann hat es sich zwischen den Extremen gut eingerichtet. In vielerlei Hinsicht geniessen wir ein sehr gutes Leben, auch wenn es materielle Dinge oder Träume gibt, die wir uns gar nicht oder nicht ohne weiteres leisten können.

  • Amanda sagt:

    Mit drei Tagen Kita für die Kleine und dem Mittagshort für die Grosse, wäre zur Zeit eine Arbeitspensum von 50 bis 60% absolut realisierbar, das mit zunehmendem Alter der Kinder erhöht werden kann. Eine Frage von wenigen Jahren.
    Ich verstehe nicht, was der Punkt ist. Dass es meistens nur mit einem Vollzeitjob möglich ist, Karriere zu machen? Dass man in der Schweiz ab einem gewissen Einkommen die Kinderbetreuung selbst bezahlen muss, die Kitas teuer sind? Dass es zu wenig anspruchsvolle Teilzeitjobs gibt? Warum fühlen sich die Autorin und ihre Freundinnen „veräppelt“ und von wem?
    Fragen über Fragen . . .

  • Anja Remble sagt:

    „Sowieso zu Hause sein…“ Entweder ist man berufstätig, dann kann man auch die Betreuung für die eigenen Kinder bezahlen, oder eben nicht. Dann ist aber auch Zeit für die Hausarbeit, ja. Was soll daran falsch sein? Die kostenlose Kinderbetreuung in Deutschland geht auf Kosten von Millionen von Hartz 4 – Empfängern, denen das toughe Frau sein und das Blogrocken verwehrt bleibt, weil sie es sich schlicht nicht leisten kõnnen. Wenn sich solch egoistische Blindheit für politische und ökonomische Zusammenhänge Feminismus nennt, dann ja, hat es die Frau nicht besser verdient als ein bißchen demütig zu sein.

  • Nele sagt:

    Was macht Ihr Mann denn? Soll er doch auch vorübergehend auf Karriere verzichten und Ihnen zwei Arbeitstage oder so ermöglichen. Und der Rest wird wieder geteilt. Und das schulpflichtige Kind kann doch auch mal staubsaugen? Übrigens kann Staub auch mal ne Woche liegen bleiben. Aber Hauptsache jammern.

  • Doris sagt:

    Sich Vorteile verschaffen, wo kann ich was rausholen, wie finde ich mein maximales Vergnügen, wo meine Kinder gratis abgeben – um mich zu verwirklichen. Kinderhaben und Betreuung scheint für die Autorin was Lästiges zu sein, das besser wegdelegiert wird. Kosten – Nutzen höher bewertet als Familiensinn. Kitas sind dort so günstig, weil die Leiterinnen zu einem beschämenden Lohn arbeiten müssen. Geiz und Vorteilsbeschaffung sind nicht geil. Hat mich grad nachdenklich gestimmt, dieser Artikel.

  • Marion sagt:

    Natürlich will man immer den Foifer UND das Weggli. Zwar Kinder haben aber sie doch bitte nicht selber betreuen. Mit den Bälgen sollen sich doch die Tagibetreuer herumschlagen. Der Egoismus und die Geldgier scheinen heute grenzenlos. Kindererziehung ist lästig und wird lieber delegiert. Und selbstverständlich gefällts den Kids im Tag immer super resp. natürlich besser als bei Mami. Hauptsache man argumentiert seinen Egoismus unter den Teppich.

  • Brunhild Steiner sagt:

    Vor- und Nachteile in den eigenen Weg zu intergrieren, resp den Weg danach zu orientieren, evtl neu/anders anzulegen ist immer eine Herausforderung. Für je mehr Personen der Weg ein gangbarer sein sollte, steigt sie.

    Was mir aber entschieden fehlt beim Hinweis „bloss ein paar hundert Euro/Mt“, wieviele hundert für wen, und was davon sehen die dort Angestellten?
    Was für berufliche Zukunftsperspektiven/Möglichkeiten wird Frauen- meist sind es ja immer in der Mehrheit Frauen, mit den üblicherweise tiefen Salären im Kitabereich, ermöglicht?

    • Muttis Liebling sagt:

      Die Kinderbetreuerinnen sind genau so schlecht bezahlt, wie korrespondierende soziale Berufe, Altenpflege, häusliche Krankenpflege. Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Subventionierung und dem Hungerlohn. Auch nicht subventionierte Edelkrippen zahlen gleich schlecht.

      Die Standardeinrichtung wird komplett vom Land Berlin bezahlt, die Eltern bezahlen 100 Euro Essengeld. Es gibt aber Sondereinrichtungen mit diversen Förderkursen, die dann privat gezahlt werden müssen. Die Autorin wird wohl eher im teuren Bereich gefischt haben, weil sie mit Sicherheit die Regeln nicht vorher kannte und ein Platz natürlich umso leichter zu bekommen ist, je teurer der.

      Die Eingeborenen wissen darum und bekommen auch ohne Zeitverzug einen ’normalen‘ Platz.

      • Sportpapi sagt:

        @ML: Dann erklären Sie uns doch mal, wie es in den erwähnten Berufen zu diesen tiefen Löhnen kommt. Und welche Hebel zu bewegen wären, um die Löhne anzuheben. Und was das für die Qualität der Betreuung bedeuten würde.
        Nebenbei, Qualität: Wie ist denn so der Betreuungsschlüssel in D?

      • Muttis Liebling sagt:

        Die Angestellten in Sozialberufen bekommen ein Gehalt (nicht Lohn) analog zwei sehr ähnlicher Tariftabellen. Einrichtungen des Öffentlichen Dienstes, einschliesslich privater Träger, welche vom Bundesland beauftragt werden, zahlen nach Bundesangestelltentarif (BAT) und kirchliche nach dem AVR.

        Es gibt keine Individualbezahlung, keine aushandelbaren Gehälter. Das sind öffentliche Einrichtungen, wie die Schule, kein Gewerbe.

        Wer in Berlin Kindergärtnerin werden will, schaut vorher in eine Tabelle und weiss was es gibt. Ändern kann man das entsprechend nur durch ein Bundesgesetz.

        Aktuelle Betreuungsschlüssel lasse ich mir durchsagen und melde die dann.

      • Sportpapi sagt:

        Dann helfe ich mal: „Die Gruppengrösse hier in Zürich liegt bei 12 Kindern und 3 Erziehern. Ob das überall so ist, weiss ich nicht. In Berlin waren es 25 Kinder und 3 Erzieher.“ http://www.hoiberlin.com/blog/2017/9/4/der-kita-startschuss-ist-gefallen
        Zum anderen; Ja, das Gehalt ist genormt und transparent und damit „fair“. Und es wird politisch festgelegt. Das heisst, in Zeiten des Sparens (und die sind doch immer) wird da einfach mal „eingefroren“, ganz unabhängig davon, was der Markt sagt. Kennen wir doch alles.
        Und das heisst eben, dass man am Schluss Mangel hat und vor allem die richtigen Leute gar nicht findet. Weil nicht alle bereit sind, aus Berufung Beruf zu machen und zum halben Geld zu arbeiten. Ärzte beispielsweise schon gar nicht…

      • Muttis Liebling sagt:

        @SP, Sie müssen da deutsche Verhältnisse unterlegen. Der Median der Einkommen im Westen liegt bei 25, im Osten bei lausigen 16 Tausend Euro Brutto/ Jahr. Da sind die Altenpflegerinnen, Kindergärtnerinnen und Politessen nicht schlechter dran als der Rest.

        Ab 1’400/ Monat beginnt in der BRD die Mittelschicht. Wenn eine Frau Kindergärtnerin werden will, dann wird sie das auch. Das niedrige Gehalt macht nichts aus.

        In der Gesamteinschätzung kommen die Kindereinrichtungen sehr gut weg. Weder hatte ich als Kind, als Elter oder heute als Grossvater jemals Grund zur Klage. Meine Kinder haben getrotzt, wenn sie mal einen Tag nicht in der Kindergarten durften, meine Enkel machen das auch. Die Einrichtung ist das Zuhause für 5 x 8h die Woche und das seit Generationen.

      • Sportpapi sagt:

        @ML: Die Zeiten, da in der Schweiz die Mehrkeit der Kindergartenlehrerinen sich zu recht Fräulein nennen durfte, und eigentlich nur die Zeit überbrückte, bis sie geheiratet wurden und eigene Kinder betreuen durften, ist vorbei.
        Heute verlangen die Kindergärtnerinnen mehr Lohn, weil sie die gleiche Ausbildung absolvieren wie Primarlehrer. Sie sind damit gerade vor Bundesgericht gescheitert. Die Folge wird auch hier ein weiterer hausgemachter Lehrermangel sein: https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/niederlage-fuer-zuercher-kindergaertnerinnen-im-lohnkampf/story/10469231

      • Muttis Liebling sagt:

        Eben SP. Die schweizerische Kindergärtnerin erhält Lohn, arbeitet am sog. freien Markt und ist gegenüber einer bundesdeutschen massiv überqualifiziert.

        Die Berliner Kindergärtnerin arbeitet im öffentlichen Dienst, kann theoretisch verbeamtet werden, wenn sie in die städtische Sozialverwaltung aufsteigt und wird immer ein auf den Cent genau berechnetes Gehalt, aber niemals einen Lohn bekommen.

        In D geistert immer noch die preussische Idee des Staatskindes durch die Amtstuben. Deshalb kann man die Sozialpolitik beider Staaten nicht vergleichen, deshalb hauen die Kommentare heute wieder mal fast alle daneben.

      • Sportpapi sagt:

        @ML: Die Schweizer Kindergärtnerin mag besser qualifiziert sein. Sie arbeitet dennoch nicht auf dem freien Markt, sondern ist Staatsangestellte im öffentlichen Dienst und bekommt ein nach verschiedenen Skalen definiertes Gehalt, um bei Ihrer Definition zu bleiben.
        Ganz unabhängig von den Definitionen: Es ist so oder so eine Anstellung, und wenn es zu wenig Geld dafür gibt, findet man die Leute irgendwann nicht mehr. Weil auch Frauen irgendwann vermehrt auf den Lohn schauen werden.

  • tina sagt:

    wenn die kinder in der schule sind, braucht es ja nicht mehr so viele jahre betreuung neben den schulzeiten. wenn man im job bleibt, und die paar jahre in fremdbetreuung investiert, lohnt sich das längerfristig.
    ausserdem muss man die betreuungskosten vom gesamteinkommen abziehen.
    in berlin isst man auch billiger auswärts 🙂

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