5 Strategien in der Beziehungskrise

Kisser's Embrace

Leidenschaft und Herzflattern: Mit der Partnerin? Oder ist es eine Affäre? Foto: Cristiano Betta/flickr

Die Kollegin hält an ihrer Theorie fest: Das Jahr 2015 sei gar kein gutes Jahr für Paarbeziehungen gewesen. Sie sei mehr als glücklich, dass 2016 nicht mehr weit sei. Nicht nur ihre eigene Beziehung sei «in diesem doch sehr doofen» Jahr in ihren Grundfesten erschüttert worden, nein. Auffallend viele Paare in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis hätten Krisen, Dramen und Trennungen durchlebt. Ich lache und protestiere. Ich bin definitiv die falsche Gesprächspartnerin, um über Interpretationen von Jahreszahlen, «Schwingungen» oder undefinierbaren Himmelserscheinungen zu reden.

Ich erkläre mir die – in der Tat überaus zahlreichen – Beziehungsdramen in ihrem wie auch meinem Umfeld vielmehr mit dem Alter der Protagonisten: Es handelt sich vorwiegend um Männer und Frauen, die Familie haben und zwischen 40 und 50 Jahre alt sind. In diesem Alter sind Paare oft schon zehn und mehr Jahre zusammen und die gemeinsamen Kinder sind aus dem Kleinkindalter raus. Das heisst, sie sind selbständiger, brauchen keine Rundumbetreuung mehr – und die Eltern haben nach den ersten intensiven Jahren wieder ein klein wenig mehr Zeit für sich.

Dabei stellen viele fest, dass sich aus der Liebesbeziehung mit den Jahren vor allem eine Zweckgemeinschaft entwickelt hat. Das gemeinsame Zuhause wurde schleichend zu einer Wohngemeinschaft mit Kind. Der Alltagstrott hat sich breitgemacht; das Paar übernimmt leidenschaftlich gern die Elternrolle – doch das wars dann auch schon mit der gemeinsamen Leidenschaft.

Kann man nach all den Jahren des Funktionierens, des Gute-Freunde-Seins, aber auch des Nebeneinanderher-Lebens die Beziehung wieder aufblühen lassen, fragen sie sich. Soll man endlich einmal – oder einmal mehr – eine gemeinsame Paartherapie machen, um der Beziehung und der Familie nochmals eine Chance zu geben? Oder gehört eine solche Entwicklung der Beziehung einfach dazu, wenn man sich für eine eigene Familie entschieden hat? Dass die Leidenschaft füreinander mit den Jahren natürlicherweise verfliegt, man älter wird – und sich damit zu arrangieren hat?

Interessant ist dabei zu erleben, wie unterschiedlich befreundete Paare damit umgehen, wenn sie sich nicht gleich trennen und einen Schlussstrich ziehen. Folgende Strategien sind dabei auszumachen:

  • Die unausgesprochen offene Beziehung: Herzflattern und Leidenschaft holen sich beide auswärts mit kurzen Affären. Die Eltern gehen getrennt aus. Sie fragen einander nicht, was sie dort tun und wen sie treffen. Man spricht mit engen Freunden darüber, nicht aber mit dem Partner.
  • Die offene Beziehung: Das Paar spricht darüber, auch über seine Affären. Alle wissen davon, ausser den Kindern. Die Eifersuchtsszenen nehmen zu, die Beziehung wird kurzzeitig belebt, doch in der Regel trennen sich Mann und Frau schon bald. Denn oft ist der Wunsch nach dieser Beziehungsform einseitig und einer der beiden leidet höllisch.
  • Die Trennung auf Probe: Der eine (meist der Mann) zieht aus dem Familienheim aus, der andere bleibt mit den Kindern dort wohnen. Das Beziehungs-Time-out kann offenbar Wunder wirken. Nach einigen Monaten gemeinsamer Rendez-vous und zahlreichen Gesprächen ziehen viele wieder zusammen.
  • Die Experimentierer: Beide ziehen aus dem Haus aus, jeder nimmt ein Zimmer in einer nahen WG. Die Kinder bleiben im Familienhaus wohnen und die Eltern kümmern sich abwechslungsweise um sie.
  • Die Pragmatischen: Wer A sagt, muss auch B sagen. Mit getrennten Zimmern, viel Kompensation (shoppen, Ferien, shoppen) und dem Fokus auf die Kinder halten beide die latente Beziehungskrise aus. Viele ziehen eine Änderung der Verhältnisse auch deshalb nicht in Betracht, weil die Angst vor Statusverlust und bedeutenden finanziellen Abstrichen allzu gross ist.

Die Tatsache, dass Kinder ein Härtetest für die Beziehung sein können, lässt sich nicht leugnen. Bei einer langjährigen Untersuchung mit über 200 Paaren gaben 90 Prozent an, mit ihrer Ehe wesentlich unzufriedener zu sein, nachdem das erste Kind zur Welt gekommen war (der Mamablog berichtete). Wobei allerdings auch kinderlose Paare angaben, dass ihre Ehe nach einigen Jahren an Qualität eingebüsst habe.

Was also sollen Eltern tun, um sich als Paar in all den Jahren nicht aus den Augen zu verlieren? Paartherapeutin Franzisca Reist sagt in diesem Zusammenhang etwas eigentlich überaus Simples: Redet miteinander – und zwar täglich. «Am besten von sich, was einen bewegt oder beschäftigt hat, über Gefühle oder Erkenntnisse – es gibt so viele spannende Themen, die nicht zwingend beruflicher Art sein müssen. Auch wenn es nur eine Viertelstunde ist, es ist wichtig, zu wissen, wo der Partner steht und was ihn beschäftigt. Ohne Kommunikation verlieren wir die Nähe in der Beziehung.»

112 Kommentare zu «5 Strategien in der Beziehungskrise»

  • Miguel De Antoni y Maura sagt:

    und betreffend „auswärts Essen“: man weiss nie genau, was man zu sich nimmt, wenn man nicht zuhause kocht….

  • Miguel De Antoni y Maura sagt:

    Wieso dass Männer schweigen, wissen nur wir Männer. Ich schweige nicht, ich rede nur nicht mit Menschen, die negativ denken, statt positiv handeln. Ein Zufall, dass es vermehrt Frauen trifft? Vielleicht. Die Frau hat sich in ihrer Rolle nicht gefunden: will sie unabhängig sein, so wie es ihr die Emanzipationsbewegung vorgeschrieben hat (eine Doktrin – wer dagegen ist, gilt als Verräterin!) oder doch ihrem Gefühl folgen, eine partnerschaftliche Beziehung zu führen, die sogar Kinder und Liebe vorsieht? Wie geht sie mit dieser Dualität um? Sie sucht einen Schuldigen. Die Emanzipation darf es natürlich nicht sein (siehe oben). Wie schon mal erwähnt: beide Partner tragen zum Gelingen oder zum Scheitern des „Projektes“ bei. ./.

    • Miguel De Antoni y Maura sagt:

      … Die Partner sollten sich daher nach ihren Kompetenzen, Stärken und Fähigkeiten gegenseitig unterstützen, statt ständig auf Mängel hinzuweisen. Sonst kann es schnell als Nörgeln empfunden werden, eines der Beziehungskiller per se… Wenn Frau oder Mann also mit einer Situation nicht zufrieden ist (Nicht-Zufriedenheit ist nicht gleich Unzufriedenheit), so soll sie/ er diese ändern, a priori bei sich anfangen, statt dem oder der anderen die Schuld zuweisen zu wollen. Gemeinsam nach Lösungen suchen und diese auch konsequent umsetzen, statt nur darüber reden zu wollen (Anm. was frau nicht will/kann (siehe Dualitätsproblem)). Das bedeutet aber auch, dass frau sich kritisch beurteilen (lassen) muss. Was ja bekanntlich am schmerzlichsten ist, denn Selbsterkenntnis ist ein schlimmes Ding.

  • Roberto Monti sagt:

    „Die Kollegin hält an ihrer Theorie fest: Das Jahr 2015 sei gar kein gutes Jahr für Paarbeziehungen gewesen…“. Wer so argumentiert, ist eher esoterisch, und somit beziehungsmässig nicht eben stabil. Da würde ich meine Finger davon lassen, als eher rational denkender Mensch …

  • Julian sagt:

    Wie ist es für manche Leute schwierig zu verstehen, dass die Liebe manchmal weg ist und, dass man den Partner oder die Partnerin nicht mehr antörnend findet, Punkt.

    • Luise sagt:

      Das ist eine Tatsache, die viele nicht wahrhaben wollen, die Beziehung schönreden und die Kinder als Kitt brauchen, bis dereinst der Frust überhand nimmt. Sehr viele Trennungen passieren, wenn die Kinder gross sind und die Eltern sich fragen müssen, was sie denn noch verbindet. Traurig, aber Realität. Realität auch, dass die Lust auf einen Partner schwindet, der unachtsam ist, sich nicht pflegt, fantasielos ist, sich gehen lässt…

  • Tom sagt:

    1/2 Vorbeugen ist zwar besser als Heilen, aber man kann jederzeit etwas für die Leidenschaft tun, sofern man darüber reden kann. Wer verhindern will, dass die Leidenschaft einschläft und die Beziehung zur Erziehungs-WG mutiert muss ganz bewusst Raum für Sinnlichkeit und Leidenschaft schaffen und dies nicht nur an dem einen freien Wochenende, wenn die Kinder bei den Grosseltern sind. Wenn man darauf wartet, dass man an einem Abend nach einem strengen Tag, ob im Haushalt oder Firma, nach dem Abendessenzirkus mit 2 Kleinkindern und Bettgehdrama einfach plötzlich Lust aufeinander hat wird oft enttäuscht werden.

    • Tom sagt:

      2/2 Das elterliche Bett ist gerade in den strengen Zeiten primär ein Ort der Erholung und oft auch noch mit Kind belegt. Wir haben das Büro aufgelöst und ein Paarzimmer daraus gemacht, Prioritäten gesetzt… Vorher war es ein Fouton im Wohnzimmer (Da können sich dann nicht nur die Kleinen austoben). Fest eingeplante Paarabende können ebenfalls helfen. Lernen, sich bewusst ohne konkrete Erwartung begegnen zu können. Die Bandbreite erhöhen an sinnlichem Potential, z.bsp. mit Massagen, Tantra…. Fremde Haut kann eine Ergänzung sein, jedoch kein Ersatz.

    • tststs sagt:

      Geht in eine ähnliche Richtung:
      Mein Lieblingstipp an Eltern betr. Erotik: Der Appetit kommt beim Essen.
      Egal wie sehr man geschafft ist, am Abend im Bett wird losgelegt; und aus Erfahrungsberichten weiss ich, dass der Einstieg öfters eher was von einer GV als von einem GV hat, aber idR kommt die Stimmung automatisch. (und es darf gerne auch mal nach 3 Minuten bereits wieder vorbei sein!)

      • Luise sagt:

        Genau: Sich Freiraum holen und regelmässig zur Zweisamkeit verabreden ist ein echter Geheimtipp, der über Jahre funktioniert!

  • Freddy sagt:

    Man kann sich die Zunge aus dem Halse reden…wird eher nicht viel bringen , wenn keine gemeinsamen Interessen und das „sich riechen können “ anwesend ist …
    Ansonsten hat dieses Wählen der Beziehungsform etwas von „operanter Konditionierung“ . Meine Umgebung wählt und bestätigt dies nur oft genug und ich finde es toll..

  • tststs sagt:

    Wenn man die erotische Liebesbeziehung nicht mehr mit der ökonomischen Zweckgemeinschaft der Kinderaufzucht verwechselt, dann ist schon viel erreicht..
    😉

  • Luise sagt:

    Frauen schaffen Nähe über Gespräche, Männer über Sex. Da können wir Frauen den Männern freudig entgegenkommen und im sexuellen Bereich Fantasie, Neues und Spass einbringen. Die Nähe, die daraus entsteht, bringt garantiert auch Gespräche!

    • Sportpapi sagt:

      Das ist mal ein guter Vorschlag. Und vermutlich der effektivste Weg…

    • mila sagt:

      Für mich ist das zu einseitig aus einer (Initial-)Perspektive gedacht. Zumal der Sex noch lange nicht das Gespräch garantiert. Ich fahre insofern mit einem ‚wechselseitigeren‘ Inter-Agieren ganz gut, aber das ist meine persönliche Erfahrung. 😉

    • mila sagt:

      Oder um es auf den Punkt zu bringen: beide Partner sind in derselben ‚Pflicht‘, Nähe zu schaffen und aufrechtzuerhalten. Als Frau weigere ich mich, mich a) als (primäre) ‚Beziehungsmanagerin‘ zu betrachten und b) hierfür ggf. Sex instrumentell einzusetzen.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Wenn Sie mit der Beziehung gleichermassen zufrieden sind wie Ihr Partner, müssen Sie gar nichts „managen“. Aber wenn eine Seite höhere Ansprüche hat, ist es vielleicht auch sinnvoll, einen guten Weg zu finden, diese zu erfüllen.

      • Luise sagt:

        „Sex instrumentell einsetzen“ 🙂 liest sich lustig. Wenn man das liebevoll und lustvoll tut, haben doch beide etwas davon. Und umso besser, wenn sich in entspannter Atmosphäre ein Gespräch ergibt oder je nach dem, erübrigt.

      • mila sagt:

        Wie weiter oben würde ich (für mich) auf grundlegende ‚Passung‘ achten, auch in kommunikativer Beziehung. Dann erübrigt sich das (nicht selten anzutreffende) Umerziehen-Wollen und, umgekehrt, das Sich-Verbiegen, mittels ‚Gefälligkeiten‘ der einen wie anderen Art. Die Ansprüche an die Beziehung sollten sich also in etwa ähneln, von Beginn weg.

      • mila sagt:

        O je, ja, auf ‚Gefälligkeiten‘ dieser Art zum Erreichen bestimmter (Beziehungs-)Zwecke reagiere ich zugegeben allergisch…. Aber jedem das Seine.

      • Katharina sagt:

        ‚beide Partner sind in derselben Pflicht‘

        Wenn es zur Pflichtübung geworden ist, sind das Anzeichen dafür, dass das Feuer keine Luft mehr hat.

      • tina sagt:

        mila, du vergisst dass man sich auch ändern kann und damit auch ansprüche. auch an beziehungen. ach komm, wenn man nicht bereit für gefälligkeiten ist, dann wirds sehr schwierig, sogar bei arbeitskollegen.
        früher verbog ich mich ohne meine beweggründe zu bemerken und fühlte mich dann schlecht deswegen. manchmal. inzwischen inzwischen finde ich gefälligkeiten einfach etwas nettes, um jemandem den alltag ein bisschen aufzuhübschen, und mit der haltung tuts nicht weh sondern kommt von irgendwo auch zurück, einfach aufgrund deiner ausstrahlung dass du nicht so geizig bist mit nett sein

      • mila sagt:

        tina, nicht missverstehen: ich bin gerne nett, grosszügig, aufmerksam, oder wie man es auch immer nennen will. Aber ich verfolge damit keine Strategie, sondern tue es (ausschliesslich) um der wertschätzendenden Geste willen. Kein quid pro quo also (ergo kein zu erwartender Dank-Sex für ein Geschenk, und auch kein wohlstimmender Instrumental-Sex, um Interessen durchzusetzen). Die ‚Gefälligkeit‘ erweist sich so nämlich schnell einmal als eigentliches Druckmittel, und damit als egoistische Handlung (statt, eben, einer Geste dem anderen gegenüber). Das ist mein Punkt.

      • mila sagt:

        Ich stelle mir das gerade ein wenig bildlich vor: „Ich könnte mich ja heute wieder einmal in nette Wäsche schmeissen, vielleicht sorgt das ja demnächst/in direkter Folge für eine gute Gesprächsatmosphäre… Schliesslich will ich doch das mit dem Sofakauf endlich klären.“ Ganz ehrlich: da verginge mir jede Lust. Wenn ich Sex haben will, will ich Sex haben. Wenn ich reden will, reden. Und wenn ich jemandem eine Freude bereiten will, dann um dessen Freude willen – und meiner, weil ich mich mitfreue. Immer aus dem jeweiligen Moment heraus. Alles andere läuft für mich in eine tendenziell manipulative (Beziehungs-)Richtung – das habe ich nie praktiziert, und werde es auch nie tun.

      • tina sagt:

        oh übrigens mila, total neben dem thema: hast du mir nicht stephan pörtner empfohlen? der schreibt ja züri krimis 🙂 danke!!

      • mila sagt:

        @tina, in Sachen fremde Federn: Dieser Tipp kam nicht von mir – vielleicht von der zwischenzeitlich (leider) entschwundenen Susi?

      • Sportpapi sagt:

        Susi ist offenbar auch ein Opfer der Technik hier. Die einen trifft es offenbar härter als die anderen…

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Das, was Sie Manipulation nennen, passiert doch ständig. Man hat ein Anliegen und ist davor besonders aufmerksam, man wünscht sich wieder mal einen romantischen Abend und stellt Kerzen auf, man ist für irgendetwas dankbar und bemüht sich speziell, dem Partner ebenfalls eine Freude zu machen. Ich verstehe, dass Sie diese Art von Gegenseitigkeit zwar durchaus auch sehen, aber nicht als Handel anerkennen möchten. Und dass Sie vermutlich ganz speziell allergisch reagieren, wenn noch Se x involviert ist. Warum eigentlich?

      • mila sagt:

        Es ist ein absolutes Unding, vor allem die Intransparenz des Geschehens. Bei mir kommt das Verschwinden von Kommentaren in unregelmässigen Abständen vor, womit ich allerdings seit Jahr und Tag (und nicht erst seit der Umstellung) leben muss, ist, dass keiner meiner Kommentare je direkt aufgeschaltet wird. Warum eigentlich? Und (er-)geht es anderen ebenso?

        Besonders ärgerlich ist dies dann, wenn man einem regeren Austausch teilnehmen will, und die eigenen Kommentare immer erst nachträglich erscheinen, wenn sich die Diskussion schon fortentwickelt hat.

      • mila sagt:

        Vielleicht liegt es daran, dass ich schlicht keine (Kerzen-)Romantik brauche, wenn ich es auf Sex anlegen will… 😉 Es ist auch nicht so, dass ich Ihren Punkt überhaupt nicht verstehe. Jedoch: wenn ich den Eindruck gewinne, dass ich den Blumenstrauss nicht erhalte, weil mein Partner sich einfach an meiner Gegenwart freut und dem Ausdruck verleihen will (so wie ich mich an seiner, weshalb ich ihm ohne Hintergedanken – ausser dem, eben Freude zu bereiten – seine Lieblingsbrötchen mitbringe), dann werde (würde) ich bockig.

      • mila sagt:

        Zum Glück hatte ich diesen Eindruck in meinen Partnerschaften eigentlich nie. Aber er beschleicht mich bisweilen in meinem erweiterten sozialen Umfeld, wenn man mir bestimmte ‚Gefälligkeiten‘ erweist, bei denen ich den Eindruck gewinne, dass man mich damit in irgendeiner Weise ‚verpflichten‘ will.

        Selber überlege ich mir jeweils, gerade wenn ich ein konkretes Anliegen habe, wie ich es ‚umsetzen‘ möchte. Und Schmeichelei, oder das, was man ‚Gefälligkeit‘ nennt, kommt dann nicht zum Zug. Ich bin lieber umschweiflos direkt. Und meiner Erfahrung nach schätzen gerade (die betroffenen) Männer eine solche Haltung.

      • mila sagt:

        Was allerdings nicht heisst, dass wir ein Problem exakt dann ausdiskutieren müssen, wenn es mir gerade in den Kram passt, und dem anderen nicht. Aber das Anliegen ist lanciert, und es ist auch klar, dass ich es zu einem passenderen Zeitpunkt weiterverfolgen werde. Für mich ergibt sich daraus in der Tat so etwas wie eine (meinem Empfinden nach gesunde) Trennung unterschiedlicher Beziehungsebenen, die deren instrumentelle (ungesunde) ‚Vermengung‘ verhindert. Und so bereitet auch Sex genuin das, was er (für mich) bereiten sollte: Spass, respektive (gemeinsame) Freude.

      • mila sagt:

        Dass der Appetit auch mal beim Essen kommen kann – davon hatten wir es schon. Tut er es nicht, ‚zwänge‘ ich mich nicht durch den Verlauf. Und verstehe es auch tatsächlich nicht, wenn (wie) jemand das kann: dieses Über-sich-ergehen-lassen, ausschliesslich dem anderen ‚zuliebe‘. Zumal ein Über-sich-ergehen-lassen niemandem wirklich Spass/Freude machen kann, wenigstens nicht in meinen Augen.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Wie man an Se x keinen Spass haben kann, diesen über sich ergehen lassen muss, das kann ich sowieso nicht nachvollziehen. Aber da bin ich wohl ganz klischeehaft einfach ein Mann.

      • mila sagt:

        Das sollte hierhin:

        Hehe, wollen Sie damit sagen, dass Sie immer und überall ‚in Fahrt kommen können‘, ungeachtet jeglicher (Lebens-)Umstände? Mein Partner kann das nicht, beispielsweise wenn die Arbeit ihn in einer bestimmten Situation/Phase stark absorbiert. Und ich ebenfalls nicht. Das respektieren wir gegenseitig.

      • Sportpapi sagt:

        Wenn meine Frau sich genügend bemüht, mich umzustimmen? Vermutlich fast immer, ja. Carpe Diem.

      • mila sagt:

        …aber jetzt sollte ich mich doch so langsam wieder meinen Alltagspflichten widmen. Ihnen einen schönen Tag.

      • tina sagt:

        selbstverständlich meinte ich nicht, dass man „gefällig“ ist, um etwas zu erzielen. sondern so wie ichs schrieb. man tut etwas, nur damit sich der andere besser fühlt, ihm zu liebe. nichts aussergewöhnliches. ob das nun ein kompliment ist oder lieblingsessen kochen oder sex, auch wenn man nun nicht gerade riesen lust hat aber halt er. ich finde du stellst das extrem schwarzweiss dar.

      • tina sagt:

        vielleicht hatte susi einfach keine lust mehr?
        ich finde euch wirklich etwas empfindlich. ich finds schon auch mühsam, wenn beiträge mal erscheinen mal nicht, aber das ist ja keine arbeit hier sondern es sind ja doch nur kommentare

    • Katharina sagt:

      ‚bringt garantiert auch Gespräche‘.

      Oft entstehen bei uns lange Gespräche nachdem die Hitze verflogen ist, nicht als Teil eines Vorspiels.

      Auch: es gibt nicht die Männer und die Frauen mit geschlechtsspezifischem Verhalten, sondern von Situation zu Situation und Stimmung anderen Verlauf des miteinander Spielens.

      Meister wachsen am Üben, aber auch daran, unser liebliches Tun als Kunstwerk zu verstehen. Dazu, wie in einem Tanz, braucht es verstehen des Gemüts der Mitspieler im Moment. Durch das Üben aber auch das Verstehen der Anderen in ihrer Wesenheit über die Zeit und Wandel hinweg.

      Manchmal wechseln die Mitspieler, und manchmal wachsen sie voneinander weg.

    • mila sagt:

      Pflicht, von mir bewusst in Apostrophen gesetzt, ist mE etwas anderes als Pflichtübung. Ich hätte auch Verantwortung schreiben können, aber für mich geht es um mehr. Wenn ich mich einer Beziehung ver-pflichtet fühle, agiere ich anders, als wenn ich davon ausgehe, dass sie so etwas wie ein ‚Selbstläufer‘ (basierend auf Feuer) ist. Und bekanntlich muss auch ein Feuer ab und an geschürt werden, sofern es stetig flackern soll. 😉

      • Katharina sagt:

        Ach, weisst Du, wenn Du mir mit ‚Für mich ist das zu einseitig aus einer (Initial-)Perspektive‘ begegnen würdest, würde meine Schneckenspur eintrocknen.

        Ich will auch nicht auf einen weiteren Verlauf an Misskommunikation eingehen. Ich dachte eigentlich, dass mein Hinweis auf Kunst Dir einleuchten würde, von allen hier als erste.

      • Katharina sagt:

        zum Feuer: das ist etwas wie mit Dampflokomotiven. Die müssen auch stetig und langsam angefeuert werden. Aber eine voll dampfende Mallard geht dann meilenweit.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Das verstehe ich nun nicht. Wenn Sie sich einer Beziehung verpflichtet fühlen, handeln Sie entsprechend. Aber auf der anderen Seite möchten Sie Ihre Handlungen keineswegs instrumentalisieren, als strategisch sehen? Was denn sonst?

      • mila sagt:

        Ich meinte hier eigentlich einen etwas anderen Aspekt. Man hört beispielsweise oft, dass jemand in eine Affäre ‚hineingeschlittert‘ sei – ich sehe das dezidiert anders. Oder wie Sándor Márai es ausdrücken würde: „Es stimmt nicht, dass das Schicksal heimlich in unser Leben tritt. Nein, das Schicksal tritt durch die Tür herein, die wir ihm öffnen, und wir bitten es, doch näher zu treten.“

        Insofern zählt für mich – und dies ist sicher eine teils erfahrungsbedingte ‚Alterserscheinung‘ – die Verpflichtung zur Beziehung mehr als das Gefühl – das mag sich sehr kopfgesteuert anhören, ist aber keineswegs so gemeint.

      • mila sagt:

        Entsprechend würde ich mir auch nie den Spruch ‚wir haben uns einfach auseinandergelebt (und deshalb ist dies oder das passiert)‘ durchgehen lassen. Meinen Teil, dass wir uns nahe bleiben, trage ich täglich bei. Durch mein Verhalten, respektive durch die Achtung sowohl meiner Bedürfnisse, als auch derjenigen meines Partners. Kippt die Waagschale über längere Zeit zu stark in die eine oder andere Richtung, bildet das den Ausgangspunkt anhaltender Probleme (und markiert somit den Beginn von Krisen). Soweit muss man es aber gar nicht erst kommen lassen – zumal wenn einem an einem bestimmten Partner gelegen ist.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Hier bin ich sehr einverstanden. Nur ist es für mich dann konsequent, meiner Frau auch den einen oder anderen Wunsch – präventiv oder auf Ermahnung – zu erfüllen. Weil es für sie wichtig ist. Weil die Beziehung für mich wichtig ist.

      • mila sagt:

        Ja, sicher: die Bedürfnisse des anderen genauso zu achten wie die eigenen ist für mich eine grundsätzliche Selbstverständlichkeit (ich habe dies auch im noch nicht aufgeschalteten Folgekommentar angedeutet). Allerdings gibt es Grenzen: mein geschiedener Mann hätte mich beispielsweise gerne in ‚bunteren‘ Kleidern gesehen. Er hat mich jedoch in meiner Farbenpräferenz kennengelernt, und auch wenn ich bereit war, ihm ein Stückweit entgegenzukommen, so habe ich es effektiv nicht über mich gebracht, etwas anzuziehen, dass nur ihm gefallen hätte, mir aber nicht (und in dem ich mich selbst entsprechend nicht mehr als mich selbst empfunden hätte).

      • mila sagt:

        Derartige Grenzen gibt es in vielen ‚persönlichen‘ Bereichen, und es gilt sie zu respektieren. So, wie man auch mit der einen oder anderen Macke des anderen – eingedenk der eigenen – leben sollen könnte. Sonst lässt man es effektiv lieber von Beginn weg bleiben, respektive sucht sich ein ‚passenderes‘ Gegenstück.

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Das kann ich nachvollziehen im Grundsatz. Schliesslich will man sich nicht als Mensch, als Person grundsätzlich verändern (verleugnen), nur um dem Partner zu gefallen. Gleichzeitig gibt es aber auch Prioritätsstufen. Etwas farbiger habe ich auch schon aufgenommen – in einem gewissen Rahmen, selbstverständlich.

      • Sportpapi sagt:

        „die Bedürfnisse des anderen genauso zu achten wie die eigenen ist für mich eine grundsätzliche Selbstverständlichkeit“ Zurück zur Ausgangslage: Er möchte mehr Se x, sie mehr Gespräche. Wenn nun mehr Se x zu mehr Gesprächen führt, ist das doch eine klassische win-win-Situation.

    • mila sagt:

      Hehe, wollen Sie damit sagen, dass Sie immer und überall ‚in Fahrt kommen können‘, ungeachtet jeglicher (Lebens-)Umstände? Mein Partner kann das nicht, beispielsweise wenn die Arbeit ihn in einer bestimmten Situation/Phase stark absorbiert. Und ich ebenfalls nicht. Das respektieren wir gegenseitig.

    • mila sagt:

      Ich gebe zu: das ist fast schon beneidenswert. 😉

  • maurena salzmann sagt:

    Den besten Denkanstoss zum Thema habe ich bisher bei Esther Perel gefunden, ihr Beitrag an der diesjährigen TED-Konferenz ist hier zu sehen:

    https://www.youtube.com/watch?v=P2AUat93a8Q (mit Untertitel)

  • Hans Hintermeier sagt:

    Unser Geheimnis für eine glückliche Ehe: den Anderen nicht immer ändern wollen und seine Eigenheiten mit Humor/Liebe nehmen/akzeptieren. Sonst verbeisst man sich in Details und es gibt eine Spirale: man/frau schiesst sich auf einzelne Bereiche ein und sieht dann andere (gute) nicht mehr. Meine Frau lächelt über meine Macken und ich über ihre, wir kennen uns ja schon lange. Wir sind ein eingespieltes Team, es möchte nicht immer jemand besser sein als der Andere, warum auch? Grobe Differenzen haben wir schon lange nicht mehr, die haben wir bereits früher ausdiskutiert/gelöst. Die Kunst liegt m.M.n. darin, sich nicht im Alltag in Kleinigkeiten hineinzusteigern.

    • Independent sagt:

      Sehr guter Kommentar…, was auch hilft: niemals böse schlafen gehen – die Sache aus der Welt räumen bevor man(n) sich aufs Ohr haut.

      Einfach aber sehr wirksam…

  • Cybot sagt:

    Fünf Strategien und alle laufen auf Trennung hinaus, nicht einer versucht, das alte Feuer wieder anzufachen? Was soll man dazu noch sagen…

    • Reincarnation of XY sagt:

      Cybot – sie sagen es.

      Wobei „das alte Feuer anfachen“, auch falsch verstanden werden kann. Ich glaube, wir brauchen den Mut ein neues Feuer anzufachen.

      Ich glaube den meisten Paaren fehlt es sowohl an Ehrlichkeit, wie auch an Mut, um die Beziehung neu zu lancieren. Deshalb diese billigen Auswege, die zu 90% in einer Sackgasse enden.

  • Ria Eugster sagt:

    wir Frauen erschaffen (im Durchschnitt) gerne Nähe über Gespräche. Für die meisten Männer es das etwas anders.
    Aber ich denke schon, dass es sich lohnt, (wieder) ins Gespräch zu kommen und sich für den anderen wirklich zu interessieren! Gerade dann, wenn seine Aussage oder sein Verhalten irritiert oder ärgert. Dann wird es spannend. Und besonders dann, wenn man gemeint hat, den anderen doch langsam zu kennen.a
    Da machen die Männer sicher gerne mit 😉

  • Hattori Hanzo sagt:

    ML, das ist Unsinn hoch 2. Er verwechselt, wie so viele heutzutage, verliebt sein mit Liebe.
    Meine Kinder liebe ich ja auch schon länger als 5-7 Jahre. Wieso sollte ich meine Frau nicht lebenslang lieben können?
    Wenn schon, müssten wir davon sprechen, ob es nach so viel Jahren auch noch erotisch funken kann. Das sind zwei Paar Schuhe.
    Aus dem gelebten Versuchslabor kann ich melden: das ist auch nach langer, langer Zeit noch möglich. Kann sogar eine sagenhafte Wiederbelebung erfahren, bzw. ein besser denn je Status erreichen.

    Aber wer es nicht schafft, behauptet bequemerweise einfach, dass das menschenunmöglich sei.

    • Alpöhi sagt:

      Ja, das trifft es gut.

      Uns hilft zudem der Feierabendspaziergang mit Händchen halten sehr viel. Da ist Zeit für gute Gespräche und auch für Nähe.

      Ein freies Wochenende allein zu zweit irgendwo (wie früher, bevor die Kinder da waren) wirkt ebenfalls Wunder.

  • fabian sagt:

    das problem ist wohl mit, dass via gesetzgebung frauen und männer an unterschiedlich langen hebeln stehen, in der beziehung. wer mehr macht hat, kann seine interessen dominanter durchsetzen. entsprechend gibt ein geschlecht (frauen) überdurchschnittlich häufiger den entscheid zur trennung als das andere geschlecht (mann).
    als mann frage ich mich bei vielen geschlechtsgenossen, weshalb sie sich überhaupt mit vielen kompromissen auf schlechte beziehungen mit schwierigen partnerinnen eingelassen haben – von anfang an war der wurm drin absehbar.
    http://www.tagesanzeiger.ch/leben/Und-tschuess/story/16408176

    • Hattori Hanzo sagt:

      @Fabian – Danke für den Link – ein sehr guter, ausgewogener Artikel, der aber in keiner Weise, das sagt, was sie verstanden haben.

      Ich empfehle ihnen einen Lesekurs „was ist der Inhalt eines Zeitungsartikels?“

      • fabian sagt:

        Hattori, der Artikel stützt mit seinen quantitativen (‚wissenschaftlichen‘) Befunden meine These vollständig. Die Interpretation – das Weshalb, Wer etc – ist dann halt je nach Position anders, da variert eine feministische Journalistin (und eine weibliche Studienverfasserin) von meiner eigenen Deutung.
        Vielleicht haben Sie selbst was ganz anderes verstanden, weil Sie für gewisse Befunde nicht empfänglich sind? Ps. Für Ihren Ratschlag danke ich, ich fühle mich aber im Gegenzug nicht zuständig, Ihnen mehr Bildung zu empfehlen.

  • Hattori Hanzo sagt:

    Die weibliche Seite kommt ihnen stark entgegen?

  • Sportpapi sagt:

    Ich finde hier viel Bedenkenswertes. Aber für mich kommt hier stark die weibliche Sichtweise entgegen.

    • Blog-Redaktion sagt:

      @Sportpapi: Was fehlt? Ergänzen SIe. Die männliche Sichtweise dazu interessiert mich. LG Gabriela B.

      • Sportpapi sagt:

        Wenn meine Antworten nicht jedes Mal kommentarlos verschwinden würden, würde ich das gerne tun…

      • Sportpapi sagt:

        Es fehlt nicht. Ich habe mir Gedanken über den Begriff Leidenschaft gemacht. Was ist damit gemeint? Weshalb ist das wichtig? Würden das nicht viele Männer einfach unter intaktes Se xleben verbuchen?

      • mila sagt:

        Da wäre dann die Frage allerdings, was ein ‚intaktes Sexleben‘ ist. Geht es um die ‚Frequenz‘ (also Quantität), oder (auch) um die Qualität? Dem einen mag mehr oder weniger ‚abgespulte Routine‘ genügen, ein anderer setzt auf das Prinzip ‚mehr, aber besser‘. Kurzum: Leidenschaft ist keine objektiv bezifferbare Grösse. Und das macht es in einer Beziehung zur eigentlichen Herausforderung, auf den grössten gemeinsamen Nenner zu kommen. Ohne gegenseitiges Einlassen und entsprechende Kompromisse wird es auf Dauer kaum gehen.

      • Sportpapi sagt:

        mila: Die Frage stellt sich eigentlich nicht. Aber erklären Sie mir doch mal den Begriff Leidenschaft in Bezug zur Beziehungsqualität.

      • mila sagt:

        Sie und Ihre Frau haben also absolut identische Vorstellungen davon, was ein ‚intaktes Sexleben‘ ist, und wie sich ‚Leidenschaft‘ (darin) äussert? Gratuliere. 😉

      • mila sagt:

        Zur Frage an mich: Leidenschaft würde ich nicht per se an Frequenz beziffern (entsprechend ebensowenig ein intaktes Sexleben, nach meinem Empfinden). Was nicht gegen, aber eben auch nicht ausschliesslich für, eine bestimmte (gemeinsame) Routine spricht. Manchmal äussert sich Sex einfach nur als Grundbedürfnis, manchmal geht er über dieses Grundbedürfnis hinaus. Leidenschaft, zumal eine auf Dauer, setzt dort an. Im Sinne von, dass ich auch nach längerer Zeit exakt das Bedürfnis nach einem bestimmten Partner habe (quasi mit Haut und Haar), und nicht nur nach der Tätigkeit als solcher.

      • tststs sagt:

        „Sie und Ihre Frau haben also absolut identische Vorstellungen davon“ vielleicht nicht absolut deckungsgleich (hehe…ein freudscher…), aber ja, ich bin der festen Überzeugung, dass für die erotische Beziehung eine möglichst ähnliche Vorstellung in diesem Bereich unabdingbar ist.
        Genauso wie man in der Beziehung „Eltern sein“ auch ähnlich Werte und Ziele verfolgen sollte.
        Ansonsten ist das Konfliktpotential bereits schon von innen gegeben…

      • Sportpapi sagt:

        @mila: Intakt heisst, es findet statt und ist für beide ok. Egal, nach welchen individuellen Massstäben.

      • Sportpapi sagt:

        @mila zum zweiten: Leidenschaft bezüglich Sex verstehe ich, bezüglich Beziehung nicht wirklich. Ich kann das Bedürfnis nach der Partnerin haben, auch nach körperliche Nähe, ohne jede Leidenschaft. Oder zumindest dem, was ich darunter verstehe.
        Leidenschaft hat so etwas südländisches, Temperamentvolles. Vielfach eben auch Vergängliches. In meinen Augen.

      • mila sagt:

        Bin da eigentlich ganz bei Ihnen, tststs (und kannte es persönlich nie anders). Aber offenbar scheinen die Bedürfnisse vieler Paare zu divergieren – teils eklatant. Gerade (aber nicht nur) in Folge von Elternschaft.

      • Sportpapi sagt:

        @tststs: Passung. Ich denke auch, dass zu viel Spannung auf Dauer nicht spannend, sondern anstrengend wird.

      • Christoph Schnyder sagt:

        Zum Thema „stark die weibliche Sichtweise“ sind mir spontan die folgenden Punkte aufgefallen: 1) „Viele ziehen eine Änderung der Verhältnisse auch deshalb nicht in Betracht, weil die Angst vor Statusverlust und bedeutenden finanziellen Abstrichen allzu gross ist.“ Nicht erwähnt wird die viel schwerwiegendere und häufig Männer betreffende Angst, ihre Kinder zu verlieren. (Ganz ehrlich, für die meisten Männer UND Frauen wäre das doch viel schlimmer als Geld- und Statusverlust.) 2) „Der eine (meist der Mann) zieht aus dem Familienheim aus, der andere bleibt mit den Kindern dort wohnen.“ Ein Mann hätte dieses Muster wohl kaum als so normal und scheinbar einvernehmlich dargestellt.

      • Sportpapi sagt:

        Gute Ergänzung, Christoph Schnyder. Darauf bezog sich auch meine Kritik am Vorschlag: Trennung auf Pause. Der Mann zieht aus in der Erwartung, dass man nach einiger Zeit die Situation neu beurteilt. Tatsächlich wurden aber damit bereits Tatsachen geschaffen, die nicht mehr so einfach rückgängig gemacht werden können.

      • Blog-Redaktion sagt:

        Liebe Alle: Danke für euer Feedback betreffend Kommentare! Wir haben Änderungen vorgenommen, jetzt sollte die Kommentarfunktion wieder einwandfrei funktionieren. Herzlich, G. B.

    • Carolina sagt:

      Frau B: ernsthaft, es verleidet einem jede Diskussion, wenn die Beiträge ständig verschwinden! Das kann doch einfach nicht sein, dass das nicht behoben werden kann.

      • Blog-Redaktion sagt:

        Verstehe ich nicht. Sie meinen mit verschwinden nicht freigeschaltet? Ich gehe der Sache nach. LG G.B.

      • Carolina sagt:

        Nein, ich meine verschwinden im Nirwana! Bis zum Freischaltungshinweis kommt der Text gar nicht…..
        Aber Danke fürs Nachgehen!

      • Sportpapi sagt:

        Verschwinden heisst, man schickt ab und die Texte sind weg. Wiederholt man das, heisst es „schon einmal gesagt“, ohne dass der erste Text noch vorhanden ist. Da scheint irgendein Filter am Werk.

      • Martin Frey sagt:

        @GB: Seit dem überaus gelungenen und allseits gepriesenen MB-Rebranding gab es verschiedene immer wieder überraschend auftretende Methoden, substantielle Beiträge verschwinden zu lassen. Die die nun übrig geblieben ist läuft ungefähr so: Man schreibt, schickt ab, dann heisst es oft „zu lang“ obwohl das bezüglich Zeichenzahl nicht stimmt, dann schickt man es nochmals (ggf. verkürzt), dann kommt das notorische „es scheint dass das schon mal gesagt wurde“ und weg ist alles…
        😀

      • Brunhild Steiner sagt:

        @GB
        1- unklare Wortliste welche zur Freischaltschlaufe und/oder
        direkt ins Nirvana führt, was bedeutet: der Text ist einfach weg, er schafft es nicht mal in die Freischaltschlaufe!

        2- es ist äusserst mühsam immer dran denken zu müssen dass br aun bsp getrennt werden muss, alle Worte mit der Buchstaben s a u drin usw usf

        3- „Text ist zu lang“-Meldung, dabei hätte man noch über 100 Zeichen übrig.

        4- „es scheint das hättest du schon gesagt“ oder ähnlich, dabei versucht man bloss irgendwie reinzukommen, da Punkt 1

        5- letzte Kom mentare bitte wie bei den anderen, so ist es nur Kosmetik…

      • Brunhild Steiner sagt:

        2/ das einzig zZt erfreuliche finde ich

        1- wieder mehr Zeichen zur Verfügung

        2- dezentes grau nach diesen Grellfarben

        3- manchmal wird von den Schreibenden Stellung genommen 😉

      • Carolina sagt:

        Danke allerseits! Genauso ist es!

      • Katharina sagt:

        Nein. ich bedanke mich nicht für meine eigenen Federn.

        Ich wies oft und immer wieder auf solche Fehler hin.

        Ein neueres Beispiel ist hier beschrieben:

        http://fufislounge.blogspot.com/2015/11/rambo-wir-vermissen-dich.html?showComment=1448984809501#c521311362091516603

      • Katharina sagt:

        .. und wissen Sie, dass dies nun insgesamt wartet, lässt mich eben, so wie viele, mich abwenden.

      • Katharina sagt:

        dazu ist mir dieses Gefäss, die ganze zaghaftigkeit Ihres vorgehens, und der Themenmix den Aufwand nicht mehr wert.

      • Brunhild Steiner sagt:

        @Katharina 17:13h

        kann ich gut verstehen, Du würdest mir nicht nur einfach als Mensch hier drin fehlen, was Du jeweils an Hintergrund, Weiterverweisen- ein ganzes Geflecht- beigetragen hast und Horizont erweitert; und dann nicht mehr wäre; da ist dieses digitale schwarze Loch hier grad ein Pünktchen… .

      • Carolina sagt:

        Falls das noch jemand liest: die K.mmentare verschwinden immer noch im Nirgendwo! Nerv!

  • Muttis Liebling sagt:

    6. Der vorausschauende Typ weiss, dass eine nur auf Liebe beruhende Beziehung einen max. Horizont von 5-7 Jahren hat. Der weiss auch, dass alles mal ein Ende hat.

    Deshalb bespricht er im vorhinein, a) wie lange die Beziehung gehen soll, tatsächlich lebenslang? Und b) was zu tun ist, wenn die Liebe notwendiger Weise in den Hintergrund tritt.

    Wer sich wegen mangelnder Liebe trennt, ist noch nicht erwachsen und sollte noch einmal zurück zu Mutti geschickt werden. Vielleicht klappt es noch mit der psychologischen und sozialen Reife.

    Ich halte es angesichts der hohen Lebenserwartung für sinnvoll, eine Beziehung von Anfang an zu begrenzen. 20-25 Jahre reichen völlig.

    • Vierauge sagt:

      Ich habe den Eindruck, Sie verwechseln „Liebe“ und „Verliebtheit“. Dass die Leidenschaft mit der Zeit nachlassen kann, ist offensichtlich – aber das ist meiner Erfahrung nach (fast 30 Jahre meist glücklich verheiratet) nur ein Teil der Liebe. Ein weiterer wichtiger Teil wird im letzten Absatz des Textes beschrieben, das ist unbedingt empfehlenswert!

      • Muttis Liebling sagt:

        Verliebtheit ist eine akute Psychose und heilt nach 4-6 Wochen aus, ohne nennenswerte Spuren zu hinterlassen.

        Liebe kann schon lebenslang dauern, ist allein aber keine hinreichende Voraussetzung für eine Beziehung. Man kann sich auch liebend trennen.

        Meine Frage lautet ja auch eher, will man eine lebenslange Beziehung. Ich wollte das nie, wohl aber Kinder und für die den Rahmen einer 25- jährig weitgehend spannungsfrei funktionierenden Familie.

        Aber es gibt auch ein Leben nach der Familie und bisher ist das der schönere Teil meines Lebens. Am Ende stört jede Abhängigkeit, sei es die von Beruf, von Besitz und von Menschen. Auch Freunde werden irgendwann lästig.

    • tststs sagt:

      „Bis dass der Tod euch scheidet“ kommt halt aus einer Zeit, als die durchschnittliche Dauer bis zu besagtem Ende ca. 13-20 Jahre betrug 😉

      • Sportpapi sagt:

        Aber ganz ehrlich: nach 20 Jahren noch die Trennung? kann ich mir schlecht vorstellen, auch wenn es offenbar häufig vorkommt.

      • tststs sagt:

        Gaaanz ehrlich: lieber nach 20 Jahren ein Bruch (wenn denn gewollt), als weitere 40 Jahre… 😉

      • Sparter sagt:

        Witzige Theses, doch leider ist das mit der Lebenserwartung so eine Sache… Nur weil die durchschnittliche Lebenserwartung 35-40 Jahre betrug, heisst das noch lange nicht, dass die meisten Menschen 35-40 Jahre alte wurden…. 😉

      • Alpöhi sagt:

        Bin mit SP. Ziel muss es doch sein, dass man sich persönlich weiterentwickeln kann, ohne dass man auseinandergehen muss. Ich habe den Verdacht, dass „wir haben uns auseinandergelebt“ öfter mal die Ausrede ist für das Nichtvorhandensein der not-wendigen Auseinandersetzungen.

  • alam sagt:

    Gerade wer schon mehrere Beziehungen hinter sich hat, weiss doch, dass das erste Feuer nicht ewig brennt. Das hat nichts mit Mr. Right zu tun, sondern ist der natürliche Lauf der Dinge. Mich wundert nur, dass sich auch im Jahr 2015 immer noch so viele Paare der Illusion hingeben, genau bei Ihnen würde das Feuer ewig brennen, ohne dass sie jemals Holz nachschieben.

  • Malena sagt:

    Meine Eltern haben es gepackt. Sie hatten grosse Krisen als wir klein waren, aber haben nicht aufgegeben (und ja, viel geredet glaube ich). Jetzt sind die Kinder seit 10 Jahren draussen, sie lieben sich aufrichtig, unterstützen einander und bieten das beste Grosselternhaus das man sich vorstellen kann. Sicher nicht der einzige Weg, aber ein sehr guter für alle Beteiligten.

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